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SAN FRANCISCO SQUAT HOUSE
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Admiss
EFFI & ANNE


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Beitrag #1
SAN FRANCISCO SQUAT HOUSE
Ein besetztes Haus in San Francisco.
31.08.2015 01:17
Haily Stone
WON´T EVER LET YOU GO.


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Registriert seit: Aug 2015
Beitrag #2
RE: HAILY
Haily war vor ein paar Wochen in der Stadt angekommen, zu der es sie schon eine Weile hingezogen hatte. Man ließ sich im ganzen Land sagen, hier ließe es sich absolut Entspannt und friedlich Leben und das war ja auch das, was sie suchte. Es stand nicht fest, ob das nun für immer ihre neue Heimat werden sollte aber zumindest wollte sie auf unbestimmt hier Zeit verbringen. Wenn man kein Geld hatte zum Reisen, dann war man aber auch darauf Angewiesen, das Reisetempo derer zu halten, die einen mit sich nahmen oder aber man suchte sich jemanden, der einen schneller in die Nähe oder an das neue Ziel brachte. Bei ihr hatte die Reise hier her etwa drei Monate gebraucht – entweder war sie per Anhalter gefahren oder aber sie hatte sich anderen Gruppen angeschlossen, die noch Platz in ihrem Van oder Zelt hatten oder sie hatte auch kleinere Hürden einfach zu Fuß genommen, in der Wildnis oder an den Raststätten gecampt, bis halt jemand kam, mit dem sie weiter konnte und wollte. Sie hatte ja auch keinen Zeitdruck. Trotzdem war es dann auch schön, angekommen zu sein. Natürlich musste man sich erst finden in so einer neuen Stadt, die Möglichkeiten auskundschaften, die jemand ohne Mittel hatte. Glücklicherweise lernte sie auf einer elektronischen Party am Abend ihrer Ankunft einen sympathischen, jungen Mann kennen, der von ihr angetan war. Die beiden gingen nach der Feier zu ihm nach Hause und ihr war klar, dass er seine Drogen, sein Dach und sein Essen mit ihr teilte, weil er sie gut fand aber das war doch auch in Ordnung. Sie sah dabei nichts verwerfliches, solange sie den Jungen auch Ansprechend fand. So blieb sie bei dem eigentlichen One-Night-Stand eben eine Woche, bis sie der Meinung war, es wäre nicht verkehrt, sich mit der Szene der Stadt auseinander zu setzen. Während sie also Tagsüber die Menschen nach Geld fragte oder eben einfach stumm hinter ihrem Becher saß, ließ sie auch jede außergewöhnliche Begegnung mit anderen zu, die nach Geld schnorrten. Wenn jemand nett war, gewillt ihr einen Tipp zum schlafen zu geben oder wo man sich einfach und gut etwas zu Essen besorgen konnte, war sie danach immer Dankbar. Manchmal traf man die oder den dann auch am Abend wieder an, sie bedankte sich erneut und man kam noch anders ins Gespräch. Wo man so herkam, wo man so hinwollte, was man so vorhatte eben. Haily selber konnte kein Instrument spielen aber man hatte ihr mal gesagt, ihre Stimme sei schön und weil man meistens mehr Geld im Becher hatte, wenn man etwas tat und nicht nur herum saß, suchte sie immer wieder Künstler, die allein mit ihrem Instrument saßen und versuchte mit ihrer Stimme improvisiert zu Unterstützen. Nachdem sie gefragt hatte, natürlich. Auch das half ihr dabei, mit den Menschen in Kontakt zu treten. So, wie sie durchs Leben kommen wollte, durfte man keine Angst haben sich mit anderen zu Unterhalten oder sich von schiefen Zähnen oder einem strengen Geruch abschrecken lassen. Irgendwann wurde sie von einem älteren Mann auf ein Haus hingewiesen, in dem einige Jugendliche locker miteinander lebten und nachdem sie mit ihm bis kurz vor Ladenschluss nach Geld gebettelt hatte, suchte sie besagtes Haus auch auf. Die Tür war offen, die Menschen absolut herzlich und Haily fühlte sich ganz gut aufgehoben. Es war zwar kein festes Zimmer frei aber man bot ihr an, im Wohnzimmer zu Übernachten. Das war zwar manchmal sehr laut, es wurde verdammt spät aber sie nahm es doch gerne hin und machte einfach alles mit, was sich hier abspielte. Endlich hatte sie auch wieder Kontakte um an gute, psychedelische Drogen zu kommen und mit einer der Bewohnerinnen verstand sie sich so gut, die beiden Mädchen schliefen fortan einfach in einem Zimmer und lagen manchmal Nächte wach und lachten über die komischen Muster an der Decke. Haily selber hatte zwar für sich selber festgestellt sowohl Männer als auch Frauen attraktiv zu finden aber ihre neue Bekannte war ganz Hetero. Auch nicht weiter schlimm, nach einer Abfuhr hatten die beiden darüber gesprochen und konnten genauso miteinander umgehen, wie davor – dachte Haily zumindest. Aber es gab nun mal offene und weniger offene Menschen und nachdem sie sich das dritte Mal sagen lassen musste, sie sollte sie nicht so ansehen oder sich ankuscheln beim schlafen, Entschied sie, es sei besser wieder in das Wohnzimmer zu wechseln. Haily liebte nun mal körperliche Nähe, hatte sie schon immer aber deswegen würde sie doch nicht lauern wie ein Monster, bis die Bekannte eingeschlafen wäre. Dem Rest fiel das natürlich auf aber um auch niemanden schlecht zu Reden, in einem neuen Umfeld, hielt sich Haily einfach bedeckt. Vor einer Woche war es dann so weit, dass wirklich ein Zimmer frei wurde – es zog jemand weiter durch das Land und weil sie so beharrlich gewesen war und niemand etwas dagegen hatte, konnte sie das Zimmer übernehmen. Nun war sie erst Recht froh, keinen Streit über das Erlebnis mit der Bekannten verloren zu haben, wenn die beiden sich auch mieden, sie stimmte nicht gegen Hailys Einzug. Dann fieberte sie dem Tag entgegen, an dem sie von einer Hausauflösung gehört hatte und zog mit ein paar starken Jungs los um nach Möbeln zu sehen. Ihr Anliegen hatte sie einfach an den Kühlschranks geheftet, nur wer fragte, dem wurde auch geholfen. Es wurde eine Matratze, ein Tisch und ein Stuhl genauso wie ein Rucksack mit Kleidern. Entweder würde sie sich daraus eine Decke Nähen oder Vorhänge oder sie würde die Sachen einfach tragen. Haily hatte weder Geld um in einem Laden neue Sachen zu shoppen, noch wollte sie das, wenn man sich die Produktion mal ansah. In der Bahn brachten sie die Dinge zum Haus, sehr Umständlich aber angekommen nahm sie sie alle dankend in den Arm. Eines war aber vergessen, die Zeit einzuplanen, um alles nach oben zu bringen und jeder ihrer Helfer hatte etwas anderes zu tun. Das blonde Mädchen brachte also den Tisch und den Stuhl alleine nach oben und stand dann Rätselnd vor der Matratze, wie damit jetzt in den dritten Stock? Bis jemand um die Ecke kam, den sie kannte – zumindest sein Gesicht. Für alle anderen war es einfach, sich einen neuen Namen zu merken aber für sie waren es zig auf einmal und trotz, dass ihr seiner nicht einfallen wollte, ging sie auf ihn zu „ Sorry, ich hab vergessen... wie dein Name war?“ super Start „ Aber ich bin so dreist und frag dich noch mal und darüber hinaus noch, ob du den Retter spielen willst und mir hilfst, diese Matratze nach oben zu schleppen? Ich hatte zwar kompetente Helfer aber die mussten alle Ausschwärmen und... ja... jetzt steh ich hier und müsste sonst noch mal auf dem Boden schlafen oder die Nacht damit verbringen, das Ding nach oben zu zerren.“ Statt verlegen zu Lächeln oder einen Dackelblick zu versuchen, strahlte sie ihn einfach nur offen und freundlich an „ Quatsch, so dramatisch ist es nicht aber es wäre nett, wenn du Zeit hast und wenn nicht, dann ist das auch in Ordnung.“ Würde sie halt warten, bis jemand anderes vorbei kommen würde.


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31.08.2015 01:17
Noah Scott
Unregistered


 
Beitrag #3
RE: HAILY
So ziemlich jeder konnte in diesem Haus ein und aus gehen, die Tür stand immer offen und dauernd traf man hier auf neue Gesichter, die man noch nicht kannte. Mit einigen geriet man ins Gespräch, fragte sie woher sie kamen und was sie hier in San Francisco taten, wieder andere begrüßte man zwar freundlich, wenn man sich auf dem Flur traf, aber hatte eigentlich keine Chance eine Konversation aufzubauen, bevor sie schon wieder verschwanden. Wenn ich mich an meine Anfänge in diesem Haus zurück erinnerte, dann allem voran daran, dass ich mindestens drei oder vier Wochen gebraucht hatte, bis ich wirklich verstand, wer hier dauerhaft lebte und wer nicht. Wie das System funktionierte. Und dass es manchmal auch einfach kein System gab, außer Freundlichkeit und Offenherzigkeit gegenüber seinen Mitmenschen. Auch jetzt noch stieß ich immer wieder an meine Grenzen, in den verschiedensten Dingen, einfach weil ich diesen Lebensstil nicht nicht so kannte wie meine Mitbewohner. Ich hatte zwar auch in New York in einer großen Wohngemeinschaft gelebt, eigentlich hatte ich seit meinem 16. Lebensjahr dauernd viele Leute um mich herum und kam damit auch gut klar, aber Privatsphäre wurde hier trotzdem nochmal anders definiert. Je mehr Zeit ich hier verbrachte, desto eher stellte ich aber auch fest, dass ich mich in diesem Umfeld nicht unwohl fühlte, im Gegenteil. Es fühlte sich viel eher so an als wäre ich angekommen und ich erwischte mich auch regelmäßig dabei, wie ich mit einigen meiner Mitbewohner im Wohnzimmer oder in der Küche abhing und einfach stundenlang nur ihren Diskussionen zuhörte. Als wollte ich diese Lebenserfahrungen in mir aufsaugen, die sie gemacht hatten, aber ich noch nicht. Ihre Ansicht auf die Welt in mir verinnerlichen. Es war, als würde man mir jedes Mal wieder eine neue Tür öffnen, die ich bisher immer ignoriert hatte.
Bei diesen Abenden war mir auch schon Haily zwei oder drei Mal aufgefallen, aber bisher hatten wir nicht mehr als ein paar Wörter miteinander gewechselt. Was absurd war, denn eigentlich wirkte sie auf mich von Anfang an sympathisch und ich hätte mir gerne interessiert ein paar ihrer Geschichten angehört, doch bis jetzt hatte sich das einfach nicht ergeben. Was sich heute allerdings noch ändern konnte. Ich kam gerade aus dem Park zurück, mit meiner Gitarre in einer Tasche auf den Rücken geschnallt, zog ein letztes Mal an meiner Zigarette und drückte sie daraufhin in den Aschenbecher vor der Tür, als ich schon von einer schön klingenden Frauenstimme angesprochen und um Hilfe gebeten wurde. "Hey, äh- klar. Ich helf dir." Ganz so offen und gesprächig wie sie und auch die anderen Hippies war ich zwar noch nicht, aber ich arbeitete daran. "Ich bring nur schnell- meine Gitarre nach oben? Warte." Entschuldigend hob ich kurz eine Hand, ehe ich schnellen Schrittes die Treppen bis in die zweite Etage hoch lief - dort, wo ich lebte - und meine Tasche in einer Ecke des Raumes abstellte, bevor ich wieder nach unten ging und dort angekommen erstmal tief durchatmete. "Keine gute Idee, jetzt bin ich schon außer Atem", stellte ich fest und weil mir in diesem Moment auch auffiel, dass ich auf ihre vorherige Frage gar nicht reagiert hatte, sah ich ihr kurz in die Augen und lächelte sie an. "Noah übrigens. Also mein Name. Hi. Du bist Haily, stimmt's?" Unaufgefordert griff ich nach einem Ende der Matratze, ließ sie aber vorgehen, damit das Gewicht eher auf meinen Armen lastete, als auf ihren. "Wo hast du die Matratze aufgegabelt? Die sieht ja noch richtig gut aus."
31.08.2015 14:22
Haily Stone
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Beitrag #4
RE: HAILY
Haily wartete erleichtert unten am Treppenansatz, als Noah nach oben hechtete um seine Gitarre abzulegen und als er wieder unten angekommen war, wurde er erneut von ihrem offenen Lächeln in Empfang genommen. „ Haily, das ist richtig und – Hey, Noah. Noah werde ich nun auch nicht wieder vergessen. Hoffe ich. Es ist nur so schwer in einer neuen Stadt alle Namen auf einmal zu Behalten.“ entgegen seiner Zweifel wegen der Puste, schüttelte sie den Kopf lachend „ Ach du siehst doch stark genug aus...“ und weil sie nun mal der absolute Mensch fürs Anfassen war, umgriff sie seinen Oberarm um ihre Worte besser auszuschmücken. Weil sie das immer mit einer solchen Selbstverständlichkeit tat, entging ihr auch am laufenden Band, wenn sich jemand damit nicht wohl fühlte oder sie ihr Gegenüber überrumpeln sollte aber noch eher dazu eine Gelegenheit blieb, packte sie mit an und schaffte das Ding bis in den dritten Stock zu ihrem neuen Zimmer. Mitten im Raum stieß sie die Matratze dann um und sah Zufrieden auf die drei neuen Möbelstücke und griff nach dem Rucksack, um die erbeuteten Klamotten auf einem Haufen Sachen auszukippen, den sie in San Francisco schon gesammelt hatte. Jeden neuen Morgen wühlte sie sich dadurch und da sie ja drei Monate her gereist war, hatte sie so gut wie nichts mitgebracht, wegen des unnötigen Gewichtes unterwegs. „ Eine Hausauflösung – da findet man immer ganz Klasse Dinge. Ich habe mich mit den Kindern von der Frau Unterhalten, die da vor kurzem verstorben ist und sie sagten, sie hätten das Bett und die Matratze vor nicht allzu langer Zeit angeschafft. Eigentlich wollten sie noch ein bisschen Geld dafür haben aber weil ich mich noch so Begeistert auf die alten Kleider gestürzt habe, fanden sie, bei mir wäre das gut angelegt. Ich geh oft zu so was hin, wenn du auch mal Lust hast, dann gebe ich dir Bescheid – es gibt halt von alten, abgefahrenen Ziertellern bis hin zu komischen Parfums alles... jetzt hatte ich auch einen Zettel an den Kühlschrank gehangen. Ich suche im Zusammenhang auch immer wen, der Lust hat zu schleppen und du bist voll Qualifiziert.“ Nun drehte sie sich wieder ganz Noah zu, als sie alle Utensilien für einen Joint auf das Bett gelegt hatte. Ihr Redefluss war ihr auch noch nie unangenehm gewesen, wer das nicht ertrug, der konnte ja auch gehen – sie hielt niemanden auf. „ Wie kann mich mich Bedanken? Magst du mit Rauchen oder macht dich ein Kontainerter Schokopudding Glücklich?“ Erwartungsvoll betrachtete sie ihn. Das sollte immerhin was heißen, Haily hatte nämlich sonst rein gar nichts. Sie war schon immer fasziniert gewesen von Tattoos und Noah hatte gleich eine ganze Menge davon „ So krass, haben die alle was zu Bedeuten oder ist man irgendwann in einem Rausch und macht sich gar nicht mehr so arge Gedanken? Ich wüsste nie, für was ich mich Entscheiden soll.“ und wieder kam sie ihm näher und zeichnete ein paar Linien seines Armes und sogar an seiner Schläfe nach, wobei sie die Stellen mit großen Augen fixierte. Sie hatte noch immer nicht genug davon aber ließ dann doch von ihm ab und das nur um ihn weiter mit einer Frage zu behelligen, die ihr auf der Zunge lag „ Du machst Musik auf der Straße und in einer Kneipe, stimmt´s? Gitarre und Gesang? Ich hab mal so herum gefragt, weil ich kann kein Instrument spielen sondern Singe nur und suche immer jemanden, der Lust hat, ein bisschen Improvisiert und Jamsession ähnlich Musik zu machen. Da hat man mir gesagt, du hast Ahnung von Musik.“ Haily war ganz aufgedreht heute, so wie immer, wenn sie was neues hatte – das ging da nicht nur der Konsumgesellschaft so – und weil ihr das manchmal selber zu Anstrengend wurde, griff sie nach dem Grinder um schon mal das Grün zu zerkleinern und steckte sich ein Papier für den Tipp zwischen die Lippen, hinsetzen war noch nicht, solange Noah seinen Wunsch nicht geäußert hatte, wie sie sich angemessen bedanken konnte.


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31.08.2015 17:33
Noah Scott
Unregistered


 
Beitrag #5
RE: HAILY
Hätte man mich vor ein paar Monaten so überfallen wie Haily es gerade tat, verbal und körperlich, dann hätte ich wahrscheinlich so schnell wie möglich das Weite gesucht, aber mittlerweile lebte ich schon so lange im Umfeld von so offenen, liebenswerten Menschen, dass ich sie nur sanft anlächelte, als sie in ihrem Zimmer schon zum zweiten Mal die Hände an meinen Körper legte, sogar bis an meine Schläfe. "Die Motive an sich haben nicht alle etwas zu bedeuten, ich glaube irgendwann- wird das nicht mehr so wichtig. Aber auch wenn dieser Dolch hier-" Ich deutete genau dort auf die Schläfe, wo ich kurz zuvor noch ihren Finger gespürt hatte. "Nicht heißt, dass ich total der harte Hund bin, verbinde ich das trotzdem immer mit einer bestimmten Zeit in meinem Leben. Und besonders mit dem Moment, in dem mir das gestochen wurde und wie glücklich ich danach war. Ich glaube manche eigentlich bedeutungslose Motive kriegen erst eine Bedeutung, wenn sie dann unter die Haut kommen." Während Haily danach durch den Raum lief und die Dinge zusammen suchte, die sie dafür benötigte einen guten Joint zu drehen, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, sie immer wieder unauffällig anzusehen. Einfach weil sie so schön war, so attraktiv. Auch das hatte ich hier in meinem Hippie Umfeld erst gelernt: Dass es nicht verwerflich war andere Personen attraktiv zu finden, selbst dann nicht, wenn man sich eigentlich in einer festen Partnerschaft befand. Es war ganz natürlich sich zu anderen Frauen hingezogen zu fühlen und trotzdem den Kontakt zu ihnen zu suchen. Lahja und ich hatten uns zwar selten über so etwas gestritten und waren da eigentlich auch sehr offen, aber trotzdem blieb oft ein negatives Gefühl zurück, wenn ich eine andere Frau zu lange mit meinem Blick fixierte.
"Wenn du mich wirklich glücklich machen willst, dann lässt du mich mitrauchen und bietest mir dann hinterher nochmal den Schokoladenpudding an. Ich will bei dir zwar eigentlich nicht durch schnorren, aber die Matratze war ziemlich schwer." Diesmal hob ich meine Mundwinkel noch weiter, zu einem amüsierten Grinsen, ehe ich mir die Schuhe von den Füßen schob und mich unaufgefordert auf ihrer neu errungenen Matratze nieder ließ. "Ja richtig, ich mache Musik. Und ich freu mich immer über Leute, die auch gern Musik machen, also wenn du willst komm doch mal mit, wenn ich morgen in den Park gehe. Oder ich hol gleich meine Gitarre hoch?" Eigentlich spielte ich nicht gerne für nur eine Person, wenn dann die komplette Aufmerksamkeit auf mir lag, aber wenn Haily mit mir oder allein singen würde war das etwas Anderes, deshalb sah ich sie auch erneut mit einem ehrlichen, offenen Lächeln an. "Warum spielst du denn selber kein Instrument? Zwei linke Hände?" Mit meinem Blick beobachtete ich, wie sie die grünen Pflanzen im Grinder zerkleinerte und erinnerte mich dabei auch gleichzeitig an etwas, das ich vor ein paar Tagen abends im Wohnzimmer aufgeschnappt hatte. "Ich hab gehört du bist in New York aufgewachsen? Du hast irgendwem erzählst, dass du daher kommst. Ich hab auch fast mein ganzes Leben dort gewohnt."
01.09.2015 15:33
Haily Stone
WON´T EVER LET YOU GO.


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Beitrag #6
RE: HAILY
Haily sah ihn mit einem Grinsen im Gesicht an „ Wie kein harter Hund? Ich höre nur die krassesten Geschichten über dich – voll der Draufgänger und so. Der Quoten-Brutalo in so einer Hippie Umgebung.“ aber sie schüttelte nur den Kopf und verließ ohne ein Wort fallen zu lassen erst einmal den Raum und kehrte mit vier übereinander gestapelten Puddings zurück, hatte natürlich vergessen das Drehzeug aus der Hand zu legen und balancierte daher noch mehr übereinander „ Kein Problem, ich bin eh nicht gerne alleine und dann setz ich dich mit Essen und Kiffen außer Gefecht und habe eine Weile Gesellschaft. Purer Eigennutz statt dich Glücklich zu machen, ich weiß, eine schreckliche Gesellschaft. Nur werde ich gleich zu Faul sein noch mal aufzustehen, deswegen – bereite ich mich vor.“ sie ließ sich mit allem zusammen auf die Matratze fallen, was schon ein komisches Bild abgeben würde und blieb dann auf dem Bauch liegen, um den Joint endlich fertig zu stellen. Danach drehte sie sich auf den Rücken, entzündete ihn und ließ den ersten Zug in ihrer Lunge verschwinden und entspannte sich darüber sichtlich. Die Beine angewinkelt, von rechts nach links schwingend und die Hand auf ihrem nackten Bauch, weil sie das Top etwas nach oben geschoben hatte. Ohne Hintergedanken, sie liebte es nur viel eher ohne die Kleidung als mit ihr. Der Blick klebte an der Decke „ Also wie du möchtest, nur Achtung, dass dir nicht wieder die Puste ausgeht... deine Hilferufe auf der Treppe werde ich Ignorieren... wie gesagt, die Faulheit.“ sie Lächelte ihn sanft von der Seite an und überlegte dann eine Weile. „ Ich Glaube ich finde auch die Vorstellung komisch, da ist... was zwischen mir und meiner Haut.“ Sie hob beide Hände nach oben und fuhr sich über die feinen Härchen an ihrem Arm. „ Ich mag das... so... und wenn ich ein Tattoo hätte, es mir nicht gefällt, dann werde ich diese Stelle nie wieder so anfassen können und dann... dann würde ich wohl erst Recht diese Stelle anfassen wollen.“ Haily lachte „ Das ist ziemlich dumm aber ich habe keinen Zweifel, es wäre so. Aber wie ist das mit dem Schmerz? Magst du das?“ Neugierig betrachtete sie Noah, während sie an dem Joint zog und die andere Hand wieder auf ihrer Bauchdecke ablegte. „ Aber du siehst sehr schön aus und ich finde, das steht dir... solange sich das für einen richtig anfühlt, steht einem alles.“ Sie reichte ihm den Joint hin „ Keine Ahnung ob man mir das schnell Anmerkt, aber ich habe es nicht so mit der Konzentration auf eine Sache und... dann habe ich einfach immer wieder ein Instrument in der Hand gehabt, ein bisschen darauf geprobt und dann fing es an, meinen Ehrgeiz zu packen... und darüber habe ich dann keine Lust mehr daran verspürt. Ich mag es nicht, dieses verbissen sein... darin etwas zu Beherrschen.“ Haily hatte sich schon vor langer Zeit selber das Ziel gesetzt, sich nur treiben zu lassen. Das passte zu ihrer Geschichte „ Ja... ich komme aus New York. Aber ich bin schon seid...“ sie zählte es an den Fingern ab „... sieben Jahren unterwegs. Das hier ist das erste Mal, dass ich wieder irgendwo fest bleibe... vorerst. Ich bin immer eher Zick-Zack ähnlich um New York rum gekommen und vor drei Monaten habe ich mir San Francisco als Ziel gesetzt.... das erste mal, ein bestimmtes Ziel, weil man so viel schönes hierüber hört. Normal male ich einfach ein bisschen auf der Karte und schaue, wo mein Unterbewusstsein hin mag. Und du? Bist du auch schon länger auf der Reise oder was verschlägt dich hier her?“ Haily sah über sich, streckte die Hände über dem Kopf aus und betastete die Wand „ Mal sehen.... in geschlossenen Räumen, die die gleichen sein werden, wie es mir geht. Ich hab in Zelten, Vans, fremden Wohnungen oder unter dem Himmel geschlafen aber... das war nie mir aber deswegen war ich auch nie alleine. Mir gefällt das allein sein nicht.“ Trotzdem lachte sie wieder auf „ Zur Not schlafe ich einfach unter dem Tisch in der Küche oder auf dem Sofa. Also nicht wundern, wenn du mich trotz dieser Matratze mal da findest.“


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01.09.2015 21:03
Noah Scott
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Beitrag #7
RE: HAILY
Für mich war Haily wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Aus einer schöneren, besseren Welt, wo es nur grüne Wiesen und Blumen gab und die Leute die ganze Zeit zu Gitarrenklängen barfuß im Gras tanzten. In jeder ihrer Bewegung war so eine Leichtigkeit, Offenheit und Lebensfreude. Wie sie sich selber über die feinen Härchen an ihren Armen streichelte, sich eine Gänsehaut unter ihrer eigenen Berührung bildete und wie sie dabei in meine Richtung lächelte. Selten hatte ich so ein ansteckendes Lächeln erlebt wie ihres und aus dem Grund hoben sich auch meine Mundwinkel etwas nach oben, als sie den Joint in meine Richtung hielt und ich ihn dankend aus ihren Fingern nahm. "Dann solltest du dir vorher sicher sein, dass dir dein Tattoo hinterher auch gefällt. Wenn man zu den richtigen Künstlern geht und vorher genug recherchiert, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Aber- abgesehen davon- wenn du dich wirklich irgendwann tätowieren lassen möchtest, das richtige Motiv gefunden hast, dann wirst du es selber wissen und du wirst es dann auch tun. Du machst auf mich nicht den Eindruck, als würdest du dir selber etwas verbieten, aus Angst. Weder aus Angst vor der Zukunft, noch aus Angst vor Schmerzen." Ich zog tief das entspannende THC in meine Lungen, ließ den Rauch ganz langsam aus meiner Lunge entweichen und sah Haily dann wieder in die Augen. "Ich weiß nicht, ob ich den Schmerz mag. Nicht in dem Moment, in dem es passiert. Die ersten ein bis zwei Stunden sind okay, aber wenn es länger dauert, dann warte ich eigentlich immer drauf, dass es endlich vorbei ist. Allerdings mag ich es zu spüren, wozu der Körper fähig ist. Was man aushalten kann. Und ich mag auch alles, was damit einher geht. Das Adrenalin, die Endorphine. Die Erschöpfung am Abend, der Muskelkater am nächsten Morgen. Ich glaube ich bin einfach ein wenig anfällig dafür meinen Körper anders wahrzunehmen." Demonstrativ hob ich den Joint ein wenig an, zog noch einmal tief den Rauch ein, ehe ich ihn wieder in Hailys Richtung hielt. Eine angenehme Entspannung machte sich in mir breit, der ich nachgab, indem ich ebenfalls auf der Matratze ein wenig herunter rutschte und mich flach auf den Rücken legte. "Du, das mit der Konzentration auf eine Sache merkt man bei dir gar nicht", sprach ich mit einem energischen Kopfschütteln aus, aber als kurz darauf unsere Blicke aufeinander trafen, musste ich doch anfangen zu lachen. Gleichzeitig war es aber auch so schön, wie sie ihr Desinteresse an Instrumenten erklärte, und ich konnte es so gut nachvollziehen, dass sich das Lachen schnell wieder zu einem sanften Lächeln wandelte. "Kenn ich. Ich hab in New York in einer Hardcore Band gespielt und über die Jahre haben wir es geschafft uns damit auch ein bisschen was aufzubauen. Wir wurden unter Vertrag genommen, das Ganze ist etwas größer geworden, wir haben im Sommer fast jedes Wochenende Shows gespielt, aber- diesen Druck dahinter, den konnte ich nicht leiden. Ich hab dadurch den Spaß an der Musik verloren und hab dann einfach alles hingeschmissen, von einem Tag auf den nächsten. Zusätzlich hab ich dann auch direkt meine Koffer gepackt und bin von New York nach Los Angeles gezogen, eigentlich- wegen der Liebe." Das hörte sich so kitschig an, dass ich noch einmal grinsend den Kopf schüttelte. "Lange Geschichte. Es hat damals nicht so geklappt, wie ich es mir gewünscht hätte, deshalb bin ich weiter gezogen nach San Francisco, aber- mittlerweile sind wir doch wieder zusammen. Seit ein paar Wochen." Mit dem Gedanken an Lahja richtete ich meinen Blick kurz gegen die Decke, aber wandte mich dann doch wieder Haily zu und nahm ihr auch viel zu gerne den Joint noch einmal ab. "Sieben Jahre ist verdammt lange. Du bist noch nicht so alt, oder? Was hast du die ganze Zeit über gemacht?" Weil sie dadurch erst recht mein Interesse weckte, drehte ich meinen Körper auf die Seite, um sie besser ansehen zu können. "Und du warst während der sieben Jahre nie wirklich alleine? Wo ist der- oder diejenige jetzt, mit der du zusammen warst? Oder- waren das unterschiedliche Personen?"
02.09.2015 16:20
Haily Stone
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Beiträge: 241
Registriert seit: Aug 2015
Beitrag #8
RE: HAILY
Haily mochte den klang von Noahs Stimme, einhergehend mit dem Joint verschaffte es ihr absolut innere Ruhe und deswegen drehte sie den Kopf seitlich auf der Matratze, während sie ihm so lauschte. „ Und was war dein erstes? Hast du das auch sofort... gewusst, das ist das richtige? Und kostet das nicht auch eine Menge Geld? Ich Glaube das würde ewig und drei Tage dauern, bis ich die Kohle dafür hätte.“ Sie lachte leicht, es war ja kein Geheimnis, dass hier niemand lebte, der Geld zum Fenster raus werfen konnte – es sei denn wohlhabende Eltern oder ein Erbe begünstigten ein solches Leben. Aber keiner hatte hier nebenbei eine hohe Position und ein regelmäßiges, dickes Einkommen. „ Muskelkater? Dein Ernst? Also geht auch Tattoo stechen lassen statt Fitness?“ Spielerisch und weil sie es mochte, mit Gesten ihre Worte zu veranschaulichen, spannte sie ihren Bizeps an. Außerdem mochte Haily eben einfach, sich zu Bewegen. „ Hmh – also Schmerzen sind gar nicht so meins aber Angst vor der Zukunft unterschreibe ich so. Sonst wäre ich bestimmt nicht hier. Zwar weiß ich wenigstens, dass ich nun ein Dach über dem Kopf habe und Klamotten aber alles andere kommt so von Tag zu Tag. Was aber schön ist, so kann ich mich heute zum Beispiel einfach von Herzen über die Sachen freuen, die ich gefunden habe.“ Das Gras in dem Grinder und diese Puddings waren alles, was sie sonst materiell besaß und so hieß es Morgen, sich nach dem aufwachen zu Überlegen, wie sie Drogen und Essen wieder auffüllte. Das war ihr Job – was auch okay war – denn es ging dabei nur um sie und nicht darum, dem Chef ein dickes Konto zu verschaffen. „ Womit du mich hast, den Körper danach anders wahrzunehmen. Ich bin ein ganz großer Freund von Psychedelischen Drogen. Ich Liebe das Gefühl und ihre Wirkung.“ Verträumt sah sie an die Decke und spielte kurz danach mit den Händen ein wenig vor ihren Augen, mit fließenden Bewegungen. Sie schmückte das nun nur nicht so aus, nicht jeder war ein Fan davon und sie wollte die schöne Stimmung nicht ruinieren, also griff sie wieder mit einem nicken nach dem Joint und hörte ihm lieber zu, wie auch er sich vor einem Leben unter Druck verabschiedet hatte. Mit dem Knie stieß sie ihn zwar Lachend an, als er sich über sie Amüsierte aber eher, weil sie noch immer Bedürfnis nach Nähe hatte – immer gerade, wenn sie sich freute aber dann kam da ein verständnisvolles Nicken „ Aber ist das nicht der große Musiker Traum? Damit sein Leben zu finanzieren? Wie ist das Leben auf Tour? Und Hardcore? Ich muss sagen.... ich gehe immer auf so Psytrance Outdoor Veranstaltungen aber ich bin ja Neugierig, magst du mal mit mir auf ein Hardcore Konzert gehen?“ sie sah ihn Neugierig an, Haily hatte kein Problem damit Leute danach zu Fragen, mit ihr Zeit zu verbringen und entgegen Noahs wahrscheinlichem Bild von ihr, würde sie ihn daran auch Erinnern. „ Oh, die Liebe ist aber auch ein schöner Grund – und jetzt, seid ihr jetzt so Glücklich und ist es jetzt, wie du es dir gewünscht und vorgestellt hast?“ auch Haily drehte sich ihm zu, weil sie es so gerne sah, wenn verliebte Menschen über ihren Partner sprachen. Dabei sahen sie immer so Zufrieden aus. „ Und warum San Francisco und nicht wieder Heim? Vermisst du deine Familie nicht?“ Das es keine geben könnte, wusste sie aber das würde er ihr ja sagen, wenn er wollte. „ Sieben Jahre ist eine Weile und du hast Recht, ich bin mit sechzehn los gezogen, weg von meinen Adoptiveltern – wegen der ersten Liebe.“ Natürlich grinste sie ihn an, weil sie da ja eines gemein hatten „ Er war schon Mitte dreißig und ich sechzehn. Er reiste mit einem Van durch die Welt und nahm mich mit – nachdem er mir aber auch gesagt hat, ich würde ihn nicht so für mich Beanspruchen können, wie man sich das in der ersten Liebe wünscht. Das war schwer – als er das erste Mal mit einer anderen verschwunden ist, hatte ich... richtige Schmerzen, körperlich und seelisch aber dann habe... ich das irgendwann Verstanden. Was er mir immer Erzählt hat, seine Überzeugungen und warum er die freie Liebe gewählt hat. Vier Jahre sind wir dann zu dritt Unterwegs gewesen, zwei Frauen und ein Mann. Irgendwie war ich mit beiden zusammen, ich habe die Frau auf eine Art ebenso geliebt wie ihn und... Unterwegs, wenn die beiden Wanderungen gemacht haben, die ich nicht Interessant fand, habe ich mich mit den Leuten angefreundet, bei denen wir waren und... mich anders ausgelebt, ohne das Gefühl zu haben alleine zu sein und das ertragen zu müssen, bis die beiden wieder zurück kehrten. Es war eine schöne Zeit, dann ist sie schwanger geworden und als ich zwanzig war, wollten sie sich zu Ruhe setzen bei ihren Eltern. Das war vielleicht nicht Nett aber da ich vor dem Haus in dem Van alleine gewohnt habe, bin ich dann damit abgehauen, bis der Sprit leer war und zwei Jahre so Unterwegs gewesen. Das erste Mal alleine in einer Stadt Anschluss finden war krass, ich wollte... fast Aufgeben. Ich hatte nichts zu Essen und wusste nicht, wie es da weiter gehen sollte. Dann habe ich ein paar Menschen kennen gelernt – auch aus der Psytrance Szene. Wenn du magst, dann nenne es durch schnorren... wenn man lebt wie ich, ist man darauf Angewiesen, dass es Menschen gibt, die bereit sind mit mir zu teilen, ohne das ich dafür etwas zurück gebe. Oder Flittchen, denn natürlich hatte ich auch mit vielen davon Sex, wenn sie mir gefallen haben. Ein gutes Herz macht attraktiv.“ Sie schmunzelte ein wenig über diese Worte, obwohl sie absolut wahr waren. „ In den zwei Jahren habe ich zumindest ganz viel gelernt, wie man auf der Straße gut Überleben kann und was man Wissen muss. Bin mal hier und dahin und vor einem Jahr habe ich dann einen Jungen kennen gelernt, mit dem war da... eine ganz großartige Ebene unserer Herzen und unseres Geistes. Mit ihm bin ich dann ein Jahr zusammen gewesen, wieder nicht gezwungen aber aus meinem Willen heraus, seine Nähe hatte ich am liebsten und seine Gesellschaft. Auf dem Weg hier her hat sich aber etwas bei ihm geändert, er wollte so nicht weiter machen sondern als festes Paar nach San Francisco kommen. Und weil ich der Meinung bin, wie von Orten muss man sich im Leben auch von Menschen Trennen, habe ich mich die letzte Nacht fest an ihn geklammert und verarbeitet, dass ich am nächsten Tag weiter Trampen werde und das alleine. Ich Glaube, ein Mensch könnte mir diese Liebe und diese Nähe und Aufmerksamkeit, die ich brauche, nicht geben. Das ist wie eine Droge. Hier habe ich dann auch erst mal eine Woche bei einer Party Bekanntschaft gelebt, mich durch gefragt und tata, dann bin ich irgendwie hier gelandet und mein beharrlicher Aufenthalt, der hat zu diesem Zimmer geführt. Wie es weiter geht, keine Ahnung aber du merkst, alleine war ich schon ewig nicht mehr und ich kann es jetzt schon nicht so arg Leiden. Versteh mich nicht falsch... ich hatte schon mit einer Mitbewohnerin hier das Problem für ein Sexsüchtiges Monster gehalten zu werden, aber ist so was nicht einfach viel schöner, als alleine auf der Matratze zu liegen?“ Kurz richtete sie sich auf, nahm sie Noah in den Arm, strich ihm bewusst einfach über den Rücken und nicht über eine erogene Zone oder eine, der man sexuelle Spannungen zuschrieb. Danach ließ sie sich wieder sinken, mal Gespannt ob er nun Aufsprang und seine Freundin über die durchgedrehte Haily Informierte.


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02.09.2015 20:06
Noah Scott
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Beitrag #9
RE: HAILY
"Mein Erstes sieht man schon gar nicht mehr. Das war ein Stern, hier auf der Hüfte -" Demonstrativ zog ich mein T-Shirt ein wenig hoch, entblößte dabei meinen Bauch und deutete auf eine relativ dunkle Schwalbe auf dem linken Hüftknochen. "Das hab ich irgendwann covern lassen, weil nein, da hab ich definitiv nicht lange genug drüber nachgedacht. Das war früher irgendwie cool und deshalb hab ich es einfach gemacht, bei einem Freund von mir in der Küche. Da war ich gerade 15. Und eigentlich, wenn ich es mal so zusammenrechnen würde, hab ich kaum etwas bezahlt. Ich meine, in dieser Hardcore-Szene hat so gut wie jeder Tattoos und jeder Dritte nennt sich selber Tätowierer. Ich hatte eine Menge Freunde mit Maschinen und wollte einfach so schnell wie möglich so viel wie möglich unter meiner Haut haben, ich hatte kein Geld, bei Freunden kostet es nichts, also- hab ichs gemacht. Oft betrunken oder völlig breit. Ich meine, teilweise hatten die echt was drauf -" Diesmal war ich es, der die Arme von mir streckte, um die bunte Farbe auf meiner Haut zu betrachten. "- aber teilweise ist das auch einfach echt Scheiße und ich wünschte mir ich wäre damals ein bisschen verantwortungsvoller mit meiner Haut umgegangen." Weil ich damit aber auch meinen Frieden geschlossen hatte und jetzt schon plante einen Arm irgendwann eventuell ganz schwarz zu tätowieren, zog ich meine Schultern gleichgültig hoch und lächelte Haily wieder an. "Ja, Muskelkater, und wie. Weil du deinen ganzen Körper ja anspannst beim Tätowieren. Zumindest, wenn es wehtut. Ich hab abends auch immer ganz schlimme Kopfschmerzen davon." Mit einem Kopfschütteln nahm ich ihr den Joint wieder ab und inhalierte tief das THC. "Psychedelische Drogen? Also LSD, Pilze oder was nimmst du gerne? Ich konnte anderen Drogen, außer Marihuana, irgendwie nie so recht was abgewinnen. Ich hab ab und zu Speed gezogen oder mir mal eine MDMA Pille zum Feiern geschmissen, aber- das war irgendwie nie so meins. Das letzte Mal ist jetzt schon ewig her." Nicht, dass es mich nicht interessieren würde auch noch andere Drogen auszuprobieren, aber- manchmal hatte ich das Gefühl einfach zu faul dafür zu sein. So absurd das auch klang, gerade bei psychedelischen Drogen stellte ich mich auf lebensverändernde Erfahrungen ein, mit denen ich mich zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht auseinandersetzen wollte. "Du fragst ganz schön viel, oder?", stellte ich fest, lächelnd, weil Hailys Art aber überhaupt nicht nervig oder aufdringlich wirkte - ganz im Gegenteil - machte ich es mir lieber noch ein wenig bequemer auf der Matratze und versuchte ihre Fragen abzuarbeiten. "Also, von Anfang an. Ja, ich denke eigentlich ist das der große Musiker Traum, war es auch lange für mich, aber manchmal ist die Erfüllung von Träumen nicht ganz so wie man sich das vorstellt. Klar ist das ein großartiges Leben, wenn man rumfahren und Shows spielen kann und dafür dann auch noch Geld bekommt, das ist- echt krass. Aber Geld ist heutzutage in der Welt nunmal alles. Und sobald man mit irgendetwas Geld machen kann, versuchen Leute dort hinein zu reden und noch mehr Geld zu machen. Ich glaubte es gibt nichts, was süchtiger macht, als Dollarzeichen. Sogar die Jungs aus meiner Band meinten, wenn wir vielleicht Clean Vocals mit rein nehmen oder die Gitarren Riffs ein bisschen mehr dem Mainstream anpassen, könnten wir noch besser davon leben. Da wars dann bei mir vorbei, weil ich mir einfach- ich hab mir nie was aus Geld gemacht. Ich bin mit 16 von Zuhause ausgezogen, ohne Schulabschluss, und zieh mich seitdem mit Straßenmusik so durch. Wenn es eng wird, mach ich mal einen Job, helf irgendwo beim Aufbau von Veranstaltungen oder sowas, aber dabei ging es immer nur darum so viel Geld zu verdienen wie ich auch wirklich brauche. Ich will nicht reich sein, ich will mir auch nichts Besonderes leisten können. Wenn meine Jeans kaputt ist, brauche ich mal eine Neue, aber sonst lege ich einfach nicht viel Wert auf Materielles. Deshalb bin ich dann raus. So schön die Zeit auch war, so schrecklich war es auch mitzubekommen wie sich die Musik verändert. Und auch der Umgang zwischen uns, alle sind so- ernst geworden. Was sicher auch irgendwie gut ist, aber nicht für mich." Wieder hoben sich meine Schultern gleichgültig an, während ich Haily ansah. "Ich hab hier in San Francisco vor ein paar Monaten aber eine neue Band gefunden, mit der ich etwas Musik mache, so wie früher. Alles, was dazu gehörte, war nämlich schon ziemlich geil. Die dummen Proben, bei denen man die ganze Nacht durchspielen will, aber dann doch nur betrunken auf alten Sofas abhängt. Die Touren in engen, kleinen Autos. Die Shows, wo vielleicht zehn Leute erscheinen, aber man trotzdem alles gibt, weil diese zehn Leute total abgehen. Das ist schon- echt gut. Und klar, wenn du möchtest, dann gehe ich sehr gern mal mit dir auf ein Konzert. Wenn du mich dafür im Gegenzug mit auf eine Psytrance Party nimmst." Ich zog kurz meine Augenbrauen hoch, fast schon herausfordernd. So fehl am Platz wie Haily sich auf einem Hardcore-Konzert fühlen würde, mit ihrer bunten Kleidung und ihrem glücklichen, offenen Gemüt, genauso falsch sähe ich wahrscheinlich auf so einer Psytrance Veranstaltung aus, mit meiner engen, schwarzen, zerrissenen Jeans und dem Bandmerch, das ich eigentlich ständig trug. "Ob ich meine Familie vermisse hab ich ja grad schon so ziemlich beantwortet. Ich wohne nicht mehr Zuhause seitdem ich 16 bin und bin eigentlich nur alle paar Monate mal zu meinen Eltern gefahren. Dann auch nur, wenn es mit der Miete mal wieder knapp war und ich es ganz gut gebrauchen konnte, dass mir mal jemand 50$ zusteckt. Also nein, wir haben kein besonders enges Verhältnis und es gibt nichts zu vermissen. Meine Freunde in New York, die vermiss ich schon, aber- ich glaube als es mit meiner Freundin, Lahja, nicht geklappt hat war es mir auch irgendwie zu peinlich direkt wieder nach Hause zu kommen. Ich hab überstürzt dort alle Zelte abgebrochen, die haben auch schnell einen Nachmieter für mein Zimmer gefunden, das hat sich einfach- falsch angefühlt. Deshalb San Francisco, erstmal. Ich war hier mal mit Lahja und mir hat die Stadt so gut gefallen. Und ich hab noch nirgends sonst so viel Geld verdient mit meiner Musik, ich glaube es gibt gerade hier ganz viele Touristen, die sich von dieser Mentalität mitziehen lassen. Die nur hierher kommen, um sich in den Park zu legen und Musik zu hören, in New York ist das anders." Weil ich damit fast alle Fragen abgearbeitet hatte, atmete ich einmal tief durch. "Wehe ich krieg gleich nicht auch deine ganze Lebensgeschichte zu hören", scherzte ich amüsiert, zog noch einmal an dem Joint und reichte ihn dann wieder Haily. "Meine Freundin und ich, wir sind jetzt glücklich, ja. Es ist nicht ganz so wie ich es mir vor ein paar Monaten vorgestellt hab, aber- mehr als ich mir gewünscht hab. Glaub ich." Ich lächelte sanft, einfach schon deshalb, weil ich jetzt gerade wieder an Lahja denken musste. Ich wusste nicht weshalb, aber Haily hatte so eine vertrauenswürdige Art, dass ich ihr mehr erzählte, als ich eigentlich einer fremden Person erzählen würde. "Sie hat jemanden kennen gelernt, den sie auch irgendwie mag und deshalb versuchen wir uns jetzt an sowas wie einem etwas anderen Beziehungsmodell. Ich finde es komisch das zu benennen, aber wenn sie glücklich ist, mit diesem anderen Mann, dann macht mich das auch glücklich und ich denke das ist die Hauptsache. Keine Ahnung, wo uns das hin bringt, aber im Moment fühlt sich das alles richtig so an." Es war fast schon beruhigend, dass ich mich damit zurücklehnen und den Erzählungen von Haily lauschen konnte, die sich so anhörten wie aus einer ganz anderen Welt. Das war mir hier zwar schon öfter geschehen, dass ich Lebensgeschichten gehört hatte, die ich kaum fassen konnte, aber vielleicht war ihre Geschichte so besonders, weil ich noch mehr an ihr interessiert war, als an anderen. Und weil sie mir, auf eine gewisse Art, sehr ähnlich war. "Hast du das nie infrage gestellt? Dass ein 30-jähriger Mann ein 16-jähriges Mädchen mit sich nimmt? Ich will das nicht kritisieren, ich kenne ihn ja nicht, aber- dir ist schon bewusst, wie sich das für Außenstehende anhört, oder?" In Momenten wie diesen merkte man, dass doch noch zu viele gesellschaftliche Regeln in mir verankert waren. "Und- was ist mit dem anderen Mann? Mit dem du hierher kommen wolltest, wo ist er jetzt? Glaubst du er kommt auch ohne dich in diese Stadt? Vielleicht seht ihr euch nochmal wieder. Oder- wenn du mit jemandem abgeschlossen hast, hast du dann auch wirklich mit demjenigen abgeschlossen?" Natürlich war ich erst überfordert, als Haily auf einmal an mich heran rutschte und mich umarmte, sie war ja eigentlich- nur eine Fremde. Aber diese Berührung war so offen und ehrlich, dass auch dies wieder in einem Lächeln meinerseits resultierte. Dass ich versuchte all diese steifen Umgangsformen abzulegen und einfach ihre Hand in meine nahm. "Wenn du hier oben mal einsam bist, teile ich gerne meine Matratze mit dir. Nur zum Schlafen allerdings. Ich finde es nämlich eigentlich auch schöner nicht allein auf einer Matratze zu liegen."
04.09.2015 18:29
Haily Stone
WON´T EVER LET YOU GO.


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Beitrag #10
RE: HAILY
Das hätte Noah eigentlich schon klar sein müssen, sie beugte sich vor und betrachtete seine Haut von nahem, verzog sie behutsam etwas mit ihren Fingern um zu schauen, ob sie den Stern erahnen konnte – bis sie sich wieder sinken ließ. „ Achso, also wenn ich ein Tattoo for free haben will, dann wende ich mich an dich?“ Schmunzelte sie und betrachtete ebenso seine Arme. Noah schien in ihrer Nähe selber etwas los zu lassen und Haily gefiel das natürlich. Sie dachte aber auch einfach, er bräuchte eventuell etwas zum warm werden. „ Ich frage gerne weil ich Menschen einfach... toll finde, die ein gutes Herz haben.“ Denn natürlich galt das nicht für jeden. „ Wer anderen Leid zufügt, ist für mich ein schlechter Mensch und die will ich auch nicht kennen lernen. Solange ich also Frage, ist alles gut.“ Schlussfolgerte sie und Kicherte leicht, wie dumm. „ Ich Liebe LSD, Albert Hoffmann hat jeden Tag eine Gleichbleibende Dosis genommen und ist hundert geworden. Es ist im Körper nicht nachweisbar, das muss doch heißen, dass es dazu... gehört? Es ist... wie Süßigkeiten fürs Gehirn. Finde ich. Pilze und anderes ist auch in Ordnung aber nichts gibt mir das selbe Gefühl wie LSD, nichts fühlt sich für mich so an, als gehörte es einfach zu mir und meinem Geist.“ Sie zuckte die Schultern „ Koks, E´s oder Speed... auch Alkohol, das sind alles Dinge, die machen einen innerlich Unruhig und manchmal Aggressiv... das will ich aber doch nicht sein? Ich will Glücklich sein und... das in Frieden. Also sind das eher Drogen, die ich meide oder nur... wenn ich entweder die Nacht tanzen will zur Hilfe nehme oder Alkohol, wenn ich mit Freunden beisammen sitze oder aber tief und fest schlafen will.“ Sie lachte leicht „ Komisch für die meisten in meinem Alter. Wenn wir auf eine Party gehen, dann wirst du das merken.“ Damit bejate sie seine Frage also und Konzentrierte sich noch mal auf den Joint. „ Also... eine für sie offene Beziehung?“ fragte Haily nach. „ Ich hatte... wie gesagt noch nie eine Explosiv Beziehung oder wie man das nennt, ich kann es mir nicht Vorstellen.“ Danach zog sie einen der Puddings zu sich und stellte fest, sie hatte den Löffel vergessen. Also öffnete sie ihn nur und ließ ihn von leicht über sich in den Mund laufen, streckte ihre Zunge danach aus. „ Ich weiß nicht, bei der Liebe gibt es keine Herkunft, kein Alter... einfach keine Regeln für mich. Mein Herz sucht sich das aus und was mein Gegenüber betrifft... hoffe ich ja, es ist genauso. Hätte er mich sonst vier Jahre mitgenommen? Nach mir eine Ältere, wenn es ihm um mein Alter gegangen wäre?“ sie legte den Kopf schief und Fragte ihn ernsthaft Ratlos, sie konnte sich das nicht Vorstellen, was daran falsch war. „ Bisher bin ich noch nie damit Konfrontiert worden, jemand zu sehen, mit dem ich Abgeschlossen habe – wenn es soweit ist, werde ich es herausfinden und dann sag ich es dir? Keine Ahnung wo er hin ist, ich habe... so ein Media Zeig ja nicht, womit man mit jedem in Kontakt bliebt.“ Sie hatte ein altes Handy, mit dem man Telefonieren konnte und mal eine SMS schreiben aber das war es und meist war da nicht mal Geld drauf. „ Nur zum schlafen.“ Versicherte sie ihm und dann schleckte sie den Pudding aus, wobei ein Schokoladenrest an ihrer Nase zurück blieb. „ Ich mag dich.“

Und sie nahm sein Angebot an, immer mal wieder stand sie unverhofft vor seiner Tür, klopfte und legte sich zu ihm. Mal brachte sie einen Joint mit, mal Schokolade, mal einfach so. Einen Tag ging sie mit ihm in den Park, sang zu seiner Gitarre und wenn sie mal daneben lag – weil sie das Lied anders in Erinnerung hatte, lachte sie einfach herzlich und ließ sich nach hinten fallen und lauschte ihm eine Weile. Immer Spontan und Ungezwungen liefen die beiden sich über den Weg oder sahen sich ein paar Tage nicht. Wenn Haily ab und an mal Auswärts schlief oder Noah mit Freunden unterwegs war oder der Band. Ohne Erwartungen aber mit freudigen Augen stand sie heute vor seiner Tür und klopfte ganz Aufgeregt „ Nooooooah.“ Als er aufmachte, viel sie regelrecht mit der Tür ins Haus, sprang fast vor ihm hin und her „ Hast du Zeit? Heute?“


|| LOSING HERSELF » 25 YEARS OLD » DIFFUS ||
Just remember to laugh as much as you cry,
and I promise you will find yourself when you are least expecting it.


[Bild: 49328559248_7480f3bd3b_o.jpg]

04.09.2015 20:05
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