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PSYCHIATRIE
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: PSYCHIATRIE
Mir war eigentlich schon in dem Moment, in dem Nele sich in meine Richtung wandte, vollkommen bewusst, dass es wieder die Manie war, die momentan ihren Körper und ihr Handeln bestimmte. Ich sah es allein schon darin, wie ihre Augen leuchteten, wie ihre Haut glänzte, wie sie sich ruhelos durchgehend bewegen musste. Oft und lange genug war ich an ihrer Seite gewesen, hatte nicht nur an den herunterziehenden, depressiven Phasen ihres Lebens teilgenommen, sondern auch an diesen hier. Während ihrer ersten manischen Phase hatte ich mich noch viel zu gerne von dieser Energie anstecken lassen und wenn ich jetzt darauf zurückblickte, dann waren die schönsten Erinnerungen an unsere Beziehung auch genau darin verankert. In dieser Abenteuerlust und der Grenzenlosigkeit, die damit einher ging. Ich hatte lange gebraucht, um zu verstehen, dass das ebenso ein Symptom ihrer Krankheit war, das nicht weniger schlimm und nervenaufreibend sein konnte, wie ihre Depression. Und auch heute fiel es mir noch manchmal schwer mich ihrer Euphorie zu entziehen und mir selber ins Gedächtnis zu rufen, dass das keine gute Freude war. Selbst jetzt war es nicht leicht für mich die richtigen Assoziationen zu ziehen, denn da war ein Teil in mir, der allem voran erleichtert darüber schien, dass wir uns auf diese Art wieder sahen und nicht während ihrer Depression, was ein normales Gespräch unmöglich gemacht hätte. Gleichzeitig war mir aber auch bewusst, dass alles, was heute passieren würde, ebenfalls von einem normalen Gespräch ganz weit entfernt lag. Ihre Reaktion auf mich - das war nicht sie selber und vor allem war es nicht das, was ich verdiente. Wenn sie mir wirklich vergeben würde, dann kam das nicht von ihr, sondern von der Krankheit, die ihr Leben jetzt schon seit Jahren bestimmte. Aber wann wurde Krankheit zu Charakter? Konnte ich meine Freundin Nele überhaupt noch von ihrer Krankheit trennen oder war es nicht langsam an der Zeit sie mit ihrer bipolaren Störung anzuerkennen? Um dadurch ebenfalls zu akzeptieren, dass sie nie wieder ohne die Depression und ohne die Manie existieren würde? "Deine Mutter hätte gerne, dass wir uns nicht wiedersehen", erwiderte ich mit tonloser Stimme, aber einem eher unsicheren, kritischen Blick, der auf ihrem Gesicht lag. So als wartete ich nur darauf, dass doch die Depression aus ihr heraus brach. Aber nichts davon war mehr übrig, als ich an dem Körper von Nele hinab sah, den sie selbstbewusst und stark vor mir aufbaute. "Geht so- denke ich. Eigentlich geht es mir nicht so gut. Und dir? Ich sehe- du schlägst dich gut?" Ich konnte nicht verhindern, dass mein Blick an ihren Unterarmen hängen blieb, an den genähten Verletzungen darauf, die schon nicht mehr mit einem Verband abgedeckt waren. Und ich konnte auch nicht verhindern, dass sich darüber mein Körper unangenehm verspannte.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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31.08.2015 11:11 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Nele hatte für sein angespanntes Verhalten gerade absolut kein Verständnis, in ihr sah es so ganz anders aus und sie würde seine Gefühle nicht teilen können. Also überging sie diese einfach und ließ einen Schwall an Worten an sich heraus, bei dem erstbesten Thema, was er Anschnitt. Dabei spürte sie wieder seinen kritischen Blick auf sich noch die Unsicherheit. „ Ja, meine Mutter. Sie kommt aber auch nicht mehr zu mir, sie ist abgfuckt wegen meinem Therapeuten Adam. Er hat gesagt, das wäre im Moment vielleicht sogar besser für mich. Trotzdem weiß ich, dass sie nicht wollte, das wir uns noch mal sehen – ich hab eine neue Wohnung und bin ganz gespannt, wie es wird.“ das sie noch immer nicht wusste, wo diese war und was sie erwartete, belastete sie in ihrer Situation gar nicht mehr. Viel eher war es ein innerer Drang endlich hier raus zu kommen und das alles mit offenen Armen zu empfangen, ihr neues Leben. „ Sie hätte mich gerne in England in eine Langzeiteinrichtung gegeben.“ So schwer diese Worte auch wogen und was sie in Zac auslösen mussten, was sie für ihn Bedeuten konnten, sie sprach das mit Leichtigkeit aus und ohne Sorge. Der Moment war das, was zählte und nicht was sein könnte. Für Zac hätte das nicht nur zur Folge, das die beiden sich nie wieder sehen würden sondern auch, dass sie in ihrer Depression keine Ängste mehr in ihm Auslösen könnte, sie würde sich erneut etwas antun. Denn eines war mit ihren Worten ja auch ganz klar, die beiden Existierten nicht mehr so, wie sie es die letzten zehn Jahre getan hatten. Nur Nele schien den Grund dafür völlig zu Ignorieren, das tat sie aber nicht mit Absicht – es war, als habe sie das vergessen. Ebenso wie, dass eigentlich ihr Vater hier stehen sollte und nicht Zac. „ Warum geht es dir denn nicht so gut?“ ihr Kopf lag schief, sie betrachtete sein Gesicht und hätte wohl locker damit weiter gemacht ihn weiter ins Zimmer zu bitten, die Tür hatte sie bereits hinter ihm geschlossen, als sein Blick an etwas hängen blieb. An ihren Handgelenken und noch eher sie sich damit auseinander setzen könnte, wie es ihr ginge, um ihm seine Frage zu beantworten verlor sie die Fassung. Von jetzt auch gleich. Das war in ihrer Phase der Krankheit nicht außergewöhnlich aber die neuen Medikamente, auf die sie noch nicht ganz eingespielt war, die Verstärkten die Emotionen und Ausbrüche gerade noch um ein Vielfaches. Unvorbereitet trafen ihre Hände hart gegen seinen Brustkorb, in der Manie gab es für Neles Körper keine Grenzen und keine schwäche und so Ignorierte sie auch, um wie viel sie ihr Exfreund überragte „ Warum hast du mich so verarscht? Was habe ich dir getan, dass du hinter meinem Rücken mit einer anderen Frau rum ficken musst? Habe ich das verdient? Nach all der Zeit? Wie lange ging das und hast du wenigstens Spaß dabei gehabt?“ endlich traf ihn wohl die richtige Reaktion, die sie so lange mit Adam ausgearbeitet hatte – Wut. Neben den Fragen, die ganz absurd gegensätzlich aus ihr raus kamen, zu ihrem Verhalten von vor einigen Sekunden, konnte sie es auch nicht lassen ihn Körperlich anzugehen. Gegen seine Brust zu schlagen, ihm sogar nach dem ersten Satz eine Ohrfeige zu geben. Ihre Stimme war nicht Traurig aber auch nicht mehr in diesem singsang Ton, wie zuvor sondern hell und ein bisschen hysterisch oder aber Finster und wie ein knurren. Zac müsste selber über das neuerliche Stadium ihres Verhaltens erstaunt sein, er konnte ja nicht Wissen, an welchem Punkt der Therapie sie nun angekommen war.
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31.08.2015 16:23 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
Beiträge: 281
Registriert seit: Jun 2015
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RE: PSYCHIATRIE
Augenblicklich veränderte sich mein Gesichtsausdruck, als Nele über die Langzeiteinrichtung sprach, in der ihre Mutter sie so gerne gesehen hätte, in England. Regelrecht geschockt starrte ich ihr in die Augen, ein paar Sekunden lang, bis ich mich wieder gefasst hatte. Man könnte vermuten, dass es für mich eine ebenso große Erleichterung wäre wie für ihre Eltern, aber das stimmte so nicht. Ja, vielleicht konnte sie sich dort nicht selber das Leben nehmen, aber was blieb denn vom Leben noch übrig, wenn man es durchgehend in einer Klinik verbrachte? Eingesperrt, weil man zu durchgedreht war, um in der realen Welt existieren zu dürfen. Das war Nele nicht und das wollte ich für Nele nicht, noch nie. Selbst während ihrer schlimmsten manischen oder depressiven Phasen hätte ich sie niemals in so eine Klinik einsperren wollen, selbst das hier fühlte sich schon falsch an. Meine Freundin - oder Ex-Freundin - war krank, ja, aber sie war nicht verrückt. Sie war nicht gefährlich. Sie brauchte Hilfe, aber diese Hilfe war nicht sie in einen weißen, sterilen Raum zu sperren und sie regelmäßig mit Medikamenten ruhig zu stellen. Jede übertriebene Emotion zu unterbinden. Zehn Jahre hatten wir das hier gemeinsam geschafft, niemand kannte sie so gut wie ich, wahrscheinlich nicht einmal sie selber, und ich wusste, dass Nele nicht in so eine Einrichtung gehörte.
Darüber war ich allerdings so in Gedanken, dass ich ihre Frage an mich gar nicht recht verstand und sie nur noch verwirrter, noch geschockter ansah. Warum es mir nicht gut ging? War es tatsächlich so schlimm, dass sie die negativen Emotionen komplett aus ihrem Körper und Kopf verbannte und demnach auch die Erinnerung daran, wie es dazu gekommen war? "Nele, ich- glaube wir müssen miteinander reden. In Ruhe." Für einen kurzen Moment zog ich sogar in Erwägung, ob es ratsam wäre ihren Therapeuten dazu zu Hilfe zu holen, aber gerade als ich aus dem Flur hinaus spähte, um nach jemandem zu suchen, den ich um Rat fragen konnte, traf mich eine ganz andere Emotion. Wut. Grenzenlose, unbändige Wut. Ich hatte keine Ahnung, wann ich Nele das letzte Mal so gesehen hatte, so voller Vorwürfe an mich, so rasend und vor Stärke strotzend. In ihren depressiven Phasen kannte sie nur die Wut auf sich selber und in ihren bisherigen manischen Phasen- hatte ich ihr nie Grund dafür gegeben wütend zu werden. Zumindest nicht so. Wir hatten uns schonmal über andere Dinge gestritten, natürlich, und ich wusste wie sie sich verhielt, wenn sie sich über etwas ärgerte, aber nicht so ausgeprägt. Nicht in diesem Ausmaß. Nicht so extrem, dass sie mit ihren Händen sogar gegen meine Brust schlug und mir dann eine Ohrfeige verpasste, die mich so hart traf, dass es ein paar Sekunden dauerte, bis ich den Schock überwunden und mich selber wieder gefangen hatte. Bestimmt griff ich nach ihren Händen, einfach aus Selbstschutz, und mit viel mehr Kraft, als sie in ihrem kleinen, zierlichen Körper aufbringen konnte, hielt ich ihre Handgelenke fest umklammert. Bis mir auffiel, dass ich dadurch unangenehmen Druck auf ihre gerade noch heilenden Verletzungen ausübte und urplötzlich ihre Hände wieder losließ. "Nele-", versuchte ich sie stattdessen verbal zu beruhigen, so wie ich es immer tat, indem ich sie direkt mit ihrem Namen ansprach. "Es tut mir Leid, ich wollte nicht, dass das- so endet. Ich wollte dich nicht hintergehen, ich wusste nur nicht- wie ich es dir sagen soll. Wie ich mit dir darüber reden soll. Ich wollte immer für dich da sein, so gut ich kann, aber ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr!" Und in diesem Moment geschah etwas, das bisher noch nicht passiert war. Um Nele zu schützen hatte ich bisher kein einziges Mal versucht auch ihr eine gewisse Mitschuld an dem zu geben, was passiert war. Aber jetzt kam das auf einmal. Weil ich jetzt das Gefühl hatte, dass sie stark genug war, um das auszuhalten. Und weil es auch mich irgendwie befreite. "Ich hab alles für dich getan, Nele, alles! Ich hab die ganze Scheiße mit dir durchgemacht, immer wieder, und nichts von dir erwartet. Ich war immer für dich da. Und ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht hab. Ich weiß, dass es nichts gibt, was das rechtfertigt. Ich habe mich dafür entschuldigt und ich werde es immer wieder tun, wenn du das willst, aber verdammte Scheiße- siehst du nicht, wie hart das alles auch für mich ist? Wie schwer das auch immer für mich war? Dass ich- zwischendurch einfach mal etwas brauchte, das du mir nicht geben konntest? Siehst du das nicht? Dass ich auch nicht mit dir darüber reden konnte, weil ich Angst davor hatte, was das in dir auslöst? Was hätte ich denn tun sollen, deiner Meinung nach? Was hätte ich machen sollen, Nele? Dich zurück nach England schicken, zu deinen Eltern? Die nichts lieber wollen, als dich in irgendeiner geschlossenen Klinik wegsperren zu lassen? Wäre dir das lieber gewesen?" Ich hatte mich unter Kontrolle, natürlich, so wie immer, aber meine Stimme war laut erhoben und mein Körper trotzdem angespannt.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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31.08.2015 22:33 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Als er ihre Handgelenke so schwer umgriff, da konnte sie sich nicht weiter wehren, obwohl sie davor sogar die Füße dazu benutzt hatte, nach ihm zu treten. Denn natürlich waren diese tiefen Schnitte noch nicht vollends geheilt und so zwang sie das einfach zur Beherrschung. Obwohl sie ihn noch immer mit diesem absolut Finsteren Blick belegte, den er vielleicht noch nie in ihren Augen gesehen hatte. Sie hielt die Hände angewinkelt vor ihrer Brust, wartete darauf, dass dieser ziehende Schmerz abebben würde und ließ seine Vorwürfe laut gegen sie prallen. Zac schien ihr etwas zu sagen, was ihn schon lange Belastete und trotzdem blieb ihr am Ende nichts als kopfschüttelnd zu Lachen. Es war schwer, sich wieder zu fangen weil das was seinen Mund verließ ihr so Abwegig vorkam – aus einem ganz bestimmten Grund. Als sie wieder Luft hatte sah sie ihm ins Gesicht und sagte mit unheimlich ruhiger Stimme „ Du hattest immer Angst, mich besiegt die Krankheit aber... wenn du dir Zuhörst, dann hat sie dich doch schon viel eher Besiegt. Was nicht schlimm ist, das ist gut, ich komm hier so leicht nicht wieder raus. Egal ob ich die Eier dazu hätte, mich dem zu Stellen, was mich so mitnimmt oder aber mir den Rücken zerkratzen lasse und mich so Feige aus dem Staub machen. Zac, du kannst nicht mehr und du hast alles für mich getan? Hast du nicht – du hast nicht Versucht mich mit dem Gefühl gehen zu lassen, das wäre fair gelaufen, ich hätte dir jemals was Bedeutet.“ Sie war noch immer so absurd amüsiert über seine Worte, das sie sich durch die Haare fuhr und von ihm weg drehte. Nele wollte das nicht, sie wollte sich gar nicht mit dem Kampf dieser verlorenen Beziehung auseinander setzen und so begann sie mit dem Finger die Konturen eines Bildes auf dem Schreibtisch nachzuziehen, als sei Zac gar nicht mehr in dem Raum. Es verging auch so viel Zeit, man könnte annehmen, sie sei schon wieder ganz weit weg und würde auch nicht mehr wieder kommen, ins hier und jetzt. Seine ehemalige Freundin müsste ihm wirklich nochmal ganz anders vorkommen, als er sie je in Erinnerung gehabt hatte. „ Ich habe dich immer bewundert, ich wollte immer... das Mädchen sein, was zu dir gehört. Was du Stolz an deiner Seite hast. Ich werde das niemals vergessen, wie überglücklich ich war, als wir zusammen gekommen sind und wie verbissen ich versucht habe, es würde sich niemals etwas daran Ändern – Erinnerst du dich, ich habe auch einmal alles für dich getan.... Oh Zac, ich habe dich so unsagbar geliebt.“ die letzten Worte kamen schon etwas Sehnsüchtig über ihre Lippen. „ Jetzt hat sich alles geändert und ich weiß gar nicht, wie das passiert ist... weil ich Irre bin.“ Sie musste darüber Lächeln, weil das doch auch eine gute Erkenntnis war. Während ihrer Manie hatte sie die sonst nie gehabt. „ Das war nicht schön für dich aber... du bist der Mensch von dem ich nie dachte, er wäre auch so ein elender Lügner. All diese leeren Worte, du wärst da, willst das mit mir durchstehen. Auf eine andere Art und Weise behandelst du mich wie meine Mutter, die Glaubt, nur weil ich krank im Kopf bin, muss sie ein wenig ihre Stimme senken und ich würde sie nicht mehr hören.“ Bedauernd über diese Feststellung schloss sie für einen Moment die Augen, sie würde das nicht zu nahe an sich lassen. Nein, nicht jetzt und so fuhr sie sich danach viel eher Fraulich durch das lange Haar, schob die ausgestreckten Handflächen ihren Rücken hinunter und ließ sie dort aufliegen, wo für Gewöhnlich die Hosentaschen waren und schob die Brust etwas vor. So sah sie gegen die Wand über dem Schreibtisch aber nicht zu Zac. „ Was... willst du hier? Was - willst du - denn jetzt – bitteschön - noch von mir? Du kannst dir jetzt alles holen und suchen und nehmen und besorgen, was du brauchst und ich dir nicht geben konnte – ich hoffe da war noch mehr, als ein guter Fick. Du wolltest noch sehen, ob ich Lebe? Tue ich. Du wolltest deinen Standpunkt los werden? Hast du. Du stellst fest, mein Leben wird auch ohne dich weiter gehen? Wird es. Die Therapie, Adam, mein Arzt... es läuft Großartig.“ Mit ihrem letzten Ansatz wollte sie auch Rache üben, ihm das Gefühl geben, wenn er sie nur früher sensibel für seine Anliegen gemacht hätte – statt wie auf ein Kind einzugehen sie wie eine Erwachsene behandelt hätte, dann wäre diese Beziehung noch zu Retten gewesen. Mit purer Absicht ließ sie ihn aber auch mit den konkreten Vorstellungen der Therapie im Regen stehen, sie schloss ihn gerade Bewusst und Anwesend im Raum aus ihrem Leben aus – ohne ihre Eltern. Sie bot ihm die Stirn, fand sie und auch wenn es für Zac kein schönes Gefühl sein mochte, Nele stand dieses Empfinden auch mal wieder, sich Überlegen und Stark zu fühlen, sich selber Stolz zu machen statt fertig. Es verlieh ihr etwas von ihrer früheren Anmut und Eleganz. Vielleicht war sie auch nur Größtenwahnsinnig und fühlte sich Unnahbar.
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01.09.2015 10:41 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: PSYCHIATRIE
Diese ganz andere Art von Nele, die ich so nicht kannte, traf mich unsagbar hart, immer wieder. Wie sie über meine Worte lachte, als könnte sie sich tatsächlich darüber amüsieren. Wie sie danach geistig völlig abwesend vor ihrem Schreibtisch stand und sich für eine nervenzerrende Minute gar nicht bewegte, abgesehen von ihrem schmalen Finger, der fast zärtlich über ein Bild streichelte. Ihre Gestik, ihre Mimik, ich versuchte das alles zu verstehen, versuchte das nachvollziehen. Herauszufinden wo das herkam. Angestrengt starrte ich sie an, fixierte ihren Körper mit meinem Blick, unfähig überhaupt irgendetwas anderes zu tun, weil ich nicht wusste, wie ich mit ihr reden konnte. Wie ich mit ihr reden durfte. Ihre Reaktionen waren für mich noch so undurchsichtig, völlig ohne Zusammhang. In ihren bisherigen depressiven und manischen Phasen hatte ich wenigstens gewusst, wie ich mit ihr umgehen sollte, aber das hier- das war anders. Und selbst nachdem ihre Stimme letztendlich versiegt war, blieb ich noch für ein paar Sekunden sprach- und regungslos im Raum stehen, ehe ich langsam meinen angespannten Körper wieder in Bewegung setzte und als Erstes ihre Zimmertür schloss. "Du verstehst das nicht, oder? Du verstehst das wirklich nicht", stellte ich für mich selber fest, verzweifelt und am Ende meiner geistigen Kräfte. Langsam bewegte ich mich dabei auf sie zu, stellte mich mit etwas Distanz so neben Nele, dass ich ihr zumindest von der Seite in die Augen sehen konnte. "Du glaubst immer noch, dass das alles nach einer einfachen Gleichung aufzulösen ist, richtig? Ich hab dich betrogen, also ist alles, was ich jemals zu dir gesagt oder für dich getan hab, eine große Lüge. Ich hab mit einer anderen Frau geschlafen, also hab ich dich niemals geliebt. Stimmt's? Ist es das, was man dir hier in deiner großartigen Therapie beibringt?" Meine Tonlage wurde für einen kurzen Moment wieder hart und wütend, aber ich brachte mich bewusst und von selber wieder unter Kontrolle. Und als ich erneut ansetzte, klang meine Stimme ruhig und gefasst. "Du bist mein Leben, Nele. Und das ist nicht nur eine dumme Redewendung, sondern- eine Tatsache. Weißt du, was ich die letzten Wochen und Monate gemacht hab? Ich bin morgens aufgestanden und hab als Erstes an dich gedacht. Ob dein Tag wohl gut wird oder nicht. Ich hab versucht dich zu wecken, aber dich dann doch schlafen lassen, weil du einfach nicht aus dem Bett kommen konntest. Ich bin joggen gegangen und hab dabei versucht den Frust und die Angst darüber loszuwerden. Angst darüber, was schon wieder mit dir passiert. Ich hänge mich in meinem Studium so rein, damit ich endlich fertig werde. Damit ich endlich Geld verdienen kann und wir deinen Eltern nicht mehr auf der Tasche liegen müssen. Ich bin abends nach Hause gekommen und hab für dich gekocht, obwohl ich wusste, dass du nichts Essen wirst. Aber das ändert nichts, ich hab es trotzdem versucht. Jeden scheiß Tag. Ich hab mit dir geredet, ich hab dich in den Arm genommen, ich hab versucht es irgendwie besser zu machen. Ich war mit dir bei einem Therapeuten, schon wieder, und scheiße, wenn es dir irgendwie geholfen hätte, dann hätte ich sogar meine eigenen Knochen für dich gebrochen. Du bist mein Leben. Alles dreht sich um dich. Also nein, ich bin nicht hier, um einfach nur nachzusehen, ob du noch lebst. Ich bin auch nicht hier, um meinen Standpunkt deutlich zu machen oder um zu sehen, ob du auch ohne mich Zurecht kommst. Ich bin hier, weil ich nicht anders kann, verdammt. Weil ich durchdrehe, wenn du nicht da bist." Und das war tatsächlich alles, was ich wusste. Ob ich wieder mit Nele zusammen sein wollte? Keine Ahnung. Diese Krankheit von ihr, die hatte mich tatsächlich auf den Boden gezwungen, das war richtig. Und ich hatte auch mehrmals bewusst darüber nachgedacht, ob es nicht an der Zeit wäre unsere Beziehung zu beenden, aber dabei kam ich immer wieder an den Punkt, an dem ich jetzt auch war: Was sollte ich ohne Nele tun? Wie sah mein Leben ohne sie aus? Egal wie schwierig es wurde ihre Nähe auszuhalten und meine Gefühle hinter ihren zurück zu stellen, ich konnte mir mein Leben einfach nicht ohne sie vorstellen. Und genau deshalb hatte ich nichts getan, all die Jahre. Nicht, weil ich einfach zu feige war.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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01.09.2015 12:18 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Nele klammerte sich Verzweifelt an das Thema, was sie nicht so viel Konzentration kostete, wie dieser Gefühlsausbruch von Zac. Sie griff sich das raus, was ihr einfach fallen würde und in der Manie war das typisch. Sie konnte nicht verbissen bei dem einen Thema bleiben, das Zac gerade so drückend auf dem Herzen lag „ Ja, die Therapie ist gut. Adam, mein Therapeut, ich Vertraue ihm wirklich und ich Glaube ihm alles, was er sagt. Weißt du, dass er sogar so sehr an mich Glaubt und das er mir Helfen kann, dass ich nach Fernstudiengängen sehe? Das er sogar meint, ich.... ich kann hier Freunde finden? Mich irgendwann einmal selber Versorgen? Ich will das alles so sehr und ich habe... erkannt, das alles ist eine Krankheit. Das Hochgefühl genauso wie das tiefste Tief. Ich muss mit den Medikamenten geduldig sein, ich muss... das durchziehen und dann wird... es wieder normaler. Ich werde wieder normaler. Ohne, dass er mich ruhigstellen will. Zac, ich habe noch nie so viel Hoffnung und Glauben in einen Arzt gesteckt wie in ihn, das wird.... alles gut. Ich kann das schaffen.“ Nele sprach das ganz ruhig aus aber als ihr Blick sich auf ihn richtete, sah man die Überzeugung und das funkeln in ihren Augen. Auch das würde Zac nicht so kennen, denn in ihrer Manie war sie Taub für die Krankheit gewesen und hatte davon nie etwas Wissen wollen. Das war jetzt anders und im Gegensatz zu allem, wirklich allem was da eben zwischen den beiden war, Lächelte sie so Zufrieden als sei nichts Nervenaufreibendes vorgekommen. Bis zu dem nächsten Sprung ihrer Gedanken, bis sich ihre Hände in das Bild krallten, was sie eben so zart berührt hatten und das Papier sich unter ihren geballten Fäusten knickte „ Ich bin dein Leben? Oder bin ich nur das, was deinen Tagesplan ausgefüllt hat? Die Kranke, die dein Pflichtbewusstsein brauchte? Zac, es geht nicht nur um diesen Seitensprung es geht viel mehr darum, was war ich für dich in diesen Monaten und Wochen? Und was ist diese Frau in deinem Leben? Wie oft... ist das passiert? Ist es... nur der Sex? In der Therapie ging es darum, dass ich mich ab jetzt auf mich selber Verlasse und das ist doch nun auch so? Was zwischen uns war, lag... das kommt danach. Wenn ich wieder hiermit Glücklich sein kann.“ Sie deutete auf ihr Herz. Das war doch Adams Ziel, hatte er in der ersten Stunde gesagt, sie musste positiv sein um an allem weiteren zu Arbeiten und daran bleiben zu wollen. In der Manie passierte noch etwas mit Nele und wo sie ihn so von der Seite ansah, wo er ihr so verzweifelt das Herz ausschüttete... da Überwältigte sie etwas. Noch eher Zac reagieren konnte hatte sie das bunte Batik-Shirt über ihren Kopf hinweg gezogen und die lockere Hose von den Beinen gestriffen und stand nun nur in ihrer Unterhose neben ihm. Ob er sich auf das einlassen würde, was da nun kam oder ob ihn das einfach Überfordert verjagen würde? Sie setzte auf den Schockmoment, als sie ihn an der Hand zu sich zog, hinter sich, wobei sie sich an den Schreibtisch lehnte und seine Hand dann auf ihren Po legte, die andere mit den Lippen Küsste „ War... ich deine Freundin? Hast du das hier vermisst? Mich? Begehrst du das noch?“ hauchte sie gegen seine Finger, drehte sich ihm dann zu und setzte sich auf den Schreibtisch hinter sich, spreizte die Beine um ihn an sich heran zu ziehen. Nele legte mit Druck seine Hände auf ihre Haut an den Oberschenkeln, führte sie nach oben über ihre entblößte Haut bis zu den Brüsten und stoppte dort, erneut mit einem leichten Druck und sah ihn mit einem sehnsüchtigen Blick an. Gerade verkörperte sie verruchte Lust und Erotik und auf die Gefahr hin, es würde ihn verjagen, setzte sie auf das, was ihr Kopf wollte und schob geschickt von oben eine Hand in seine Hose hinein und umfasste die Mitte seines Schritts. „ Ich würde dich so gerne noch mal... so nahe bei mir haben.“ hauchte sie ihm ins Ohr, als sie sich vorgebeugt hatte und ihre Zunge fuhr über seine Schläfe, danach Folgte ein hinreißend genießerischer Ton aus den tiefen ihrer Kehle. Sie kannte Zac lange genug und das hatte ihn immer angemacht, wenn er so deutlich vermittelt bekam, wie viel Lust sie auf ihn hatte und sie presste noch mal ihre Brüste gegen seine Hände. Diesmal würde sie mit der Abweisung leben können, er wusste, es gelänge ihr in der Manie. Aber was wollte er?
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01.09.2015 20:09 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: PSYCHIATRIE
Wieder konnte ich erst einmal nichts anderes tun, als Nele nur fassungslos anzustarren, als sie jetzt begann von ihrer Therapie zu reden und davon, was ihr neuer Therapeut ihr alles versprach. Ich freute mich für sie, wirklich. Ich hatte jahrelang auf einen Moment wie diesen gewartet, in dem sie ihre Krankheit auch in der Manie anerkennen konnte, aber- doch nicht so. Nicht jetzt. Nicht während ich hier neben ihr stand, mein Herz raste und ich verzweifelt versuchte die Wogen zwischen uns zu glätten. Zumindest irgendeine Art von Beziehung zu ihr aufzubauen, damit sich endlich die Unruhe in mir nieder legte. Damit ich nicht mehr jeden Tag Angst um sie haben musste. Ich wollte doch nur mit ihr reden, nur ein normales Gespräch mit ihr führen, aber bekam stattdessen- das hier? Verzweifelt senkte ich den Kopf, presste meine Kiefer aufeinander und drückte mir meine eigenen Hände fest in den Nacken, bis wieder ein anderer Ton aus ihrer Kehle kam und ich den Blick erneut in ihre Augen hob. "Du bist nicht nur das, was meinen Tagesplan ausgefüllt hat. Du bist- alles. Ich weiß es nicht." Das Problem war, dass dieser strikte Tagesablauf bei mir dazu gehörte. Pläne halfen mir die Aggressionen unter Kontrolle zu halten und genau deshalb war jeder Tag nach einem bestimmten Schema aufgebaut und meistens auch komplett ausgefüllt. Aufstehen, Sport, Frühstück, Studium, Jugendzentrum oder Training, erneut Sport, Abendessen und danach den Abend mit Nele oder mit Freunden verbringen. So sah ein typischer Tag bei mir aus und so brauchte ich es auch. Wenn irgendetwas ungeplant davon abwich, merkte ich das direkt in meinem Gemüt, dann wurde ich unruhig und unkonzentriert und das gipfelte wiederum, wenn es zu oft vorkam, in Aggressivität. Vollkommene Kontrolle, das war mein Mittel gegen die Gewalt, und dazu gehörte auch unweigerlich meine Beziehung zu Nele. Was aber doch nicht hieß, dass ich sie nicht liebte - natürlich tat ich das. "Ich- glaube nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um darüber zu reden, Nele. Du kannst mir doch kaum zuhören, du springst- von einer Emotion zur nächsten. Ich will mit dir darüber reden, wirklich. Ich sag dir alles, was du wissen möchtest, aber- nur, wenn ich mir sicher sein kann, dass du mich auch verstehst." Was brachte es mir denn, wenn ich ihr jetzt von Lahja erzählte, von den anderen Seitensprüngen vor ihr und wie unsicher ich mir selber damit war, aber sie könnte es gar nicht richtig wahrnehmen? Weil die Manie ihr wieder Emotionen vorspielte, die eigentlich nicht da sein sollten?
Ich sah Nele gerade fest in die Augen, aufrichtig, um ihr das Gefühl zu nehmen, dass ich einfach nur einen Ausweg aus diesem Gespräch suchte, als erneut etwas mit ihr geschah, mit dem ich nicht rechnen konnte. Mein Herz blieb für einen Moment stehen, als sie sich plötzlich das T-Shirt über den Kopf hinweg auszog, gefolgt von ihrer kurzen Shorts. Als sie meine Hände in ihre nahm, mich von hinten dicht an sich heran zog, meine Finger über ihren nackten Körper führte. Ihre vertrauten Rundungen, ihre Brüste in meiner Handfläche und ihre verführerische Stimme, die auf einmal zu mir durchdrang - selbst wenn ich gewollt hätte, ich konnte mich nicht gegen das wehren, was sie damit in mir auslöste. Wie von selbst senkte sich mein Kopf neben ihrem, bis meine Lippen die nackte Haut an ihrer Halsbeuge trafen. "Nele, ich- ich will dich. Ich will dich wirklich, aber- vielleicht-" -sollten wir das nicht tun, wollte ich eigentlich zu Ende führen, doch die Worte blieben mir im Hals stecken, als sie ihre Hand in meine Hose schob und stattdessen ein tiefes, keuchendes Geräusch aus meiner Kehle kam. Scheiße, da lagen zehn Jahre an Emotionen zwischen uns. Ich kannte sie besser, als jede andere Person und andersrum genauso. Sie wusste, was mich erregte, und weil ich mich einfach nicht dagegen wehren konnte, gab ich mich dem völlig hin, presste meine Finger fest gegen ihre Brüste und vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter. Wie üblich in ihren manischen Phasen tat ich genau das, was sie von mir wollte, indem ich meine Hände an ihren Körper hinab senkte, bis in ihre Kniekehlen, und sie daran mit einem kräftigen Ruck dicht an meinen Körper zog, ehe ich meine Lippen gierig auf ihre legte.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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04.09.2015 15:36 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Für Nele war das wie ein Befreiungsschlag, als sich Zac ihr dann hingab, wenn er auch noch Zweifel laut werden ließ – die sie aber einfach Ignorieren wollte und das auch tat. Lediglich eines gestand sie ihm zu, weil Adam das auch schon ein Mal angeschnitten hatte „ Wenn... du möchtest, kommst du halt einfach mal mit zu der Sitzung?“ danach war aber alles vergessen. Nele gab sich ganz ihrer Leidenschaft hin, die während einer manischen Phase eigentlich keine Grenzen kannete. So wie sie damals mit Zac die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt hatte, so sollte das nun mit diesem eigentlichen Krankenzimmer passieren. Sie zog ihm das Shirt über den Kopf hinweg aus und lehnte sich auf dem Schreibtisch zurück und stützte sich dabei mit einer Hand, während sie mit dem ausgestreckten Zeigefinger seine Muskeln nachzeichnete „ Du bist so unfassbar heiß.“ sagte sie mit einem gierigen und unschuldigen Blick, wobei sie auch ihren Oberkörper für ihn völlig zur Schau stellte. Diese neue Art an Nele, die während der letzten Monate wieder nirgends zu finden war oder hervorzulocken, die machte sie zu einer Person, die Selbstbewusst alles an sich liebte und genau das machte sie auch attraktiv und ließ alle Tabus fallen. Nachdem beide ihre Kleider verloren hatten und zwar gänzlich, kam sie noch mehr aus sich heraus und statt das sie zu beginn ihrer Depressionen immer nur unter ihm gelegen hatte, als gäbe es etwas, was sie über sich ergehen lassen müsste – war das hier gespickt von Neugier und ihrem Ideenreichtum. Sie wechselte zu der Stellung, in der sie ihm wieder den Rücken zudrehte, den Rücken durchdrückte und sich am Schreibtisch festkrallte. Dann wand sie sich wieder zu ihm, drückte ihn auf den Stuhl und ließ dort auf seinem Becken ihre Hüften kreisen, immer wieder ein tiefes Stöhnen – eher wie ein Raunen oder aber ein helles kam aus ihrer Kehle. Schneller oder langsamer, je nach dem Rhythmus der Bewegungen. Mal beugte sie sich vor und Küsste seine breiten Schultern, biss hinein oder aber sie gab sich seinen Lippen hin, gab einen genießenden Ton in seine Mundhöhle ab und presste sich enger an Zac um sich danach weit zurück zu lehnen und sich nur darauf zu verlassen, wie seine starken Hände sie an der Hüfte festhielten. Irgendwann trug er sie auf das Bett, unter der Leidenschaft ringend, wer die Oberhand bekam und Nele saß auf seiner Hüfte, schob mit den Händen die Haare nach oben und bewegte sich freihändig auf ihm. Jetzt musste sie ihn nicht mehr dazu animieren, ihren Körper zu Berühren, auf dem sich bereits Schweißperlen von der Anstrengung gesammelt hatten aber sie war überglücklich und froh, ihm so nahe zu sein. Nele war verdammt ausdauernd, wenn sie eine manische Phase hatte, aber sie konnte spüren, wie es bereits warm in ihr kribbelte und drehte sich dann mit Zac auf der Matratze, wölbte den Rücken unter seinen Bewegungen, biss in seinen Arm, damit die lustvollen Laute niemanden auf dem Flur auf ihr Zimmer aufmerksam machen würde. Gerade legte sie ihre Hände voller verlangen nach härterem Sex an sein Becken, zog ihn zu sich als sich dann die Tür öffnete? Nele hielt aber nicht inne oder ließ sich irritieren, sie war so gefangen von diesem Glücksmoment - und dem Wunsch Zac zum Höhepunkt zu bringen - das sie nur eine Weile Adam in die Augen schaute, während Zac ihn im Rücken hatte – bis sie wohl beide Männer absolut Schockte. „ Willst du etwa auch... mitmachen?“ kam es heiser aus ihr heraus, bis sie über sich zu Zac sah und sein Kinn Küsste „ Wenn ich... wieder Zuhause bin, können wir deine Freundin auch fragen.“ als wenn das das einzige wäre, was Zac beunruhigen könnte.
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04.09.2015 19:37 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Auch wenn Neles jetzige manische Phase sehr intensiv schien und auch die Nebenwirkungen der Medikamente erst einmal eine Verschlimmerung ihres Zustandes hervor riefen, machten wir meiner Ansicht nach doch stetig Fortschritte. Die Therapie lief gut und die Manie gab mir die Möglichkeit Einblicke in ihr Leben zu erhalten, die sie in der Depression nicht mit mir geteilt hätte. Am Wichtigsten war es, dass Nele wieder Vertrauen in sich selber fassen konnte und das tat sie, immer mehr. Während sie zu Beginn unserer gemeinsamen Stunden nie gedacht hätte, dass sie jemals in der Lage wäre alleine zu wohnen, für sich selber zu sorgen und eventuell sogar zu studieren, glaubte sie mittlerweile fest an sich und ihre Fähigkeiten. Mit Sicherheit war ein gewisser Teil davon auch der jetzigen Phase ihrer Krankheit geschuldet, bei der ein Symptom war, dass die Patienten sich eindeutig überschätzten - und natürlich erschwerte diese plötzliche Veränderung auch meine Arbeit - aber ich war mir sicher, dass die Medikamente bald anschlagen und ihr Gemüt beruhigen würden. Und genau an dem Punkt würden wir dann ansetzen und weiter arbeiten. Im Moment war ich sogar zuversichtlich genug, dass wir sie vielleicht in zwei bis drei Wochen entlassen und dann die weiteren Therapiesitzungen ambulant durchführen konnten. Es sprach nichts dagegen. Sie brachte sich sogar super in der Gruppe ihrer Maltherapie ein und schien das noch immer mit viel Engagement zu bewerkstelligen. Gerade in der Manie waren Patienten mit einer bipolaren Störung sowieso viel sozialer, als während ihrer Depression, und darüber hinaus stellte sie auch keine Gefahr mehr für sich selber dar.
Dass Nele und ihre Krankheitsgeschichte mir sehr nah ging, das merkte ich natürlich, aber ich war sowieso sehr anfällig für Patienten mit einem gescheiterten Suizidversuch. Dass es dabei aber nicht nur um ihre Krankheit und um das Verständnis ihres Kopfes ging, sondern dass ich mich auch auf ganz andere Arten zu ihr hingezogen fühlte, das konnte ich für mich selber noch nicht recht anerkennen. Oft suchte ich die Nähe zu ihr, spürte in mir auch den Wunsch sie zu berühren und dadurch eine engere Bindung zu ihr aufzubauen, aber hielt mich dabei immer wieder zurück. Musste ich auch, nachdem der Pfleger meine Berührung an ihren Schultern vor einigen Wochen falsch aufgefasst hatte, und ich danach sogar zu einem Gespräch mit unserem Chef gebeten wurde, um die körperliche Nähe zu erklären. Ich entschuldigte es mit ihrem Zusammenbruch und dass ich keine andere Möglichkeit gesehen hätte sie zu beruhigen, was ja auch stimmte, ließ dabei aber außen vor, wie gut es sich für mich angefühlt hatte sie mit meinen Händen zur Ruhe zu bringen.
Es kam nicht oft vor, dass ich meine Patienten in ihren Zimmern besuchte, einfach weil es nicht zu meinem Job gehörte und ein normaler Arbeitsalltag von mir gar nicht die Zeit dafür zuließ, aber weil ich gerade eben mit dem Leiter der Klinik gesprochen und mit ihm Neles Entlassungsdatum gesetzt hatte - in zwei Wochen - spürte ich während meiner Mittagspause den dringenden Wunsch ihr die gute Nachricht bereits mitzuteilen, noch bevor wir uns am Nachmittag zur Gesprächstherapie trafen. Ihre Tür war geschlossen und natürlich klopfte ich leise an, aber als ich statt einer Reaktion nur ein stöhnendes Geräusch hörte, das ebenso gut von einer schmerzhaften Verletzung kommen konnte, drückte ich die Klinke einfach herunter und- hielt geschockt in der Bewegung inne. Statt sie hier allein vorzufinden, lag sie gemeinsam mit einem Mann in ihrem Bett, übereinander, nackt, beim Sex. Die anständige Reaktion wäre gewesen mich sofort zu entschuldigen und mich umzudrehen, aber dieser Anblick- der traf mich so verdammt hart, dass ich regungslos und mit schwer klopfendem Herzen ein paar Sekunden in der Tür stehen blieb. Sogar dann noch, als ihr Blick mich traf, sie mich deutlich erkannte, aber trotzdem nicht aufhörte sich lasziv unter ihrem Partner zu bewegen. Erst als sie mich direkt ansprach, mich sozusagen in ihre Zweisamkeit einlud, befreite ich mich aus der Schockstarre. Und auch der Mann über ihr schien auf einmal erschrocken, drehte sich in meine Richtung, stieß einen leisen Fluch aus und zog sich dann ganz schnell von ihr zurück. Verzweifelt griff er nach seiner Shorts, danach nach seiner Jeans, während ich völlig verwirrt den Kopf schüttelte und es dann endlich schaffte mich von diesem Anblick zu lösen. "Ich- Entschuldige. Ich wollte nicht-", stammelte ich, griff nach der Klinke und wollte die Tür schon hinter mir schließen, aber bevor ich dazu kam, blieb ich doch noch einmal stehen. Denn nicht ich war hier im Unrecht, sondern die Patientin, der eine solche Art des Besuchs in dieser Klinik eigentlich nicht gestattet war. "Nele, könnte ich- kurz mit dir sprechen, bitte? Draußen? Wenn du dich angezogen hast." Ich warf ihr einen kurzen Blick zu, härter als üblich, konnte dabei nicht unterdrücken, dass meine Augen über ihren nackten, erregten Körper glitten, aber schloss dann doch die Tür hinter mir, um ihr die Zeit zu geben sich wieder anzukleiden.
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06.09.2015 16:40 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Verdammt, das hatte den ganzen Moment ruiniert. Nele hatte sich so gut gefühlt und war so Glücklich über diese Nähe von Zac, das er nun direkt von ihr Abstand nahm und sich wieder bekleidete war ein absoluter Dämpfer. Sie hasste das während ihrer Manischen Phase und dazu kam ja auch noch, währenddessen war ihr sexuelles Verlangen um einiges größer. Hier drinnen würde sie so schnell nicht wieder dazu kommen. Während also Adam sich stammelnd verabschieden wollte, sah sie zu der Tür und blieb vollkommen nackt auf dem Bett liegen, ganz ohne nach einer Decke zu greifen oder hektisch ihre Kleider zu suchen. Ihre Brüste hoben und senkten sich noch schnell wegen der Erregung und ihr Bein war angewinkelt und zitterte leicht Da bat er sie auch noch raus? Vielleicht hätte sie noch etwas Retten können aber resignierend nickte sie dann, um ihm zu Signalisieren, seiner Bitte nachzukommen – weil sie ihn dabei aber anschaute, entgingen ihr auch seine Blicke über ihren Körper nicht. Aha. Trotzdem, nachdem die Tür zu war, erhob sie sich und Fluchte ebenso einmal. Sie ging zum Schreibtisch um ihre Sachen zu Suchen und wusste dabei nicht mal wohin mit dieser aufkommenden Wut. Eigentlich waren das nicht ihre Emotionen, denn diese Leben mit Zac war auch während der Manie größtenteils Harmonisch verlaufen und sie hatte immer Probleme gehabt seine Aggression zu verstehen. Nicht so aber in diesem Augenblick und je mehr Gedanken sie sich machte, desto ungestümer wurde sie. Als sie alles wieder an sich trug, betrachtete sie Zac und ging noch mal auf ihn zu, legte eine Hand auf seine Brust „ Ich hätte... dich gerne... zum Höhepunkt gebracht, das war wunderschön.“ hauchte sie gegen seinen Hals, gab ihm einen Kuss aufs Kinn wie eben eher sie sich dann auf dem Absatz drehte. Wieder ein Sprung in ihrem Inneren verleitete sie dann auch dazu, als sie Adam gegenüberstand, die Tür feste hinter sich zu zuknallen. „ Was ist denn das Problem? Keine Lust? Ist in Ordnung aber warum mir den Spaß verderben? Ich habe mich so danach gesehnt und Zac... hat sich extra hier herein geschlichen um mich zu sehen. Ich bin doch auch nur ein Mensch und ich habe das vermisst.“ sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen nach oben. In der Regel ging sie mit ihm nicht so um, vielleicht hatte das aber auch damit zu tun, dass die Rollen sonst so klar waren in seinem Therapiezimmer aber das galt doch nicht auch hier? Irgendwie fühlte sich das hier auch anders an. So kam Nele ihm näher, viel viel näher und er konnte sicher ihren Atem spüren, als er sie von unten ansah und noch immer der Schweiß auf ihrer Stirn stand „ Ich habe aber auch genau gesehen, wie du mich angesehen hast.“ und sie Lächelte in dieser Wut trotzdem anzüglich und fuhr sich mit dem Zeigefinger lasziv über ihre vollen Lippen, biss danach auf ihre Unterlippe „ Also... wenn du noch mal alleine vorbei kommen möchtest, ich würde mich sehr freuen." die letzten Worte hauchte sie ihm entgegen. Warum... wie kam sie dazu? Nie hatte sie eigentlich jemand anderen als Zac begehrt? Und mit Sicherheit nie so.
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06.09.2015 19:07 |
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