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PSYCHIATRIE
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Admiss
EFFI & ANNE
Beiträge: 63
Registriert seit: Jun 2015
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PSYCHIATRIE
Landeskliniken für Psychologie.
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23.08.2015 20:14 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: Psychatrie
Nach dem sie dann hatte wieder etwas sehen können, sich begann zu Orientieren, sah sie in der Ecke ihre Mutter auf einem Stuhl. Mit dem Brief in der Hand, den sie ihr geschrieben hatte oder eher ihren beiden Eltern. Sie weinte, aus einem ganz anderen Grund als Nele es tat – aus Erleichterung. Das ihr Kind noch da war. Sie setzte sich näher an sie heran, begann ihre Hand zu streicheln und Nele war nicht in der Lage, sich zu wehren. Sie ließ es über sich ergehen, als ihre Mutter die Sorgen los wurde, die in ihr die letzten Tage gehaust hatten und als sie ihr sagte, wie Glücklich sie sei und ja, auch ihr Vater, dass sie noch lebte. Das ihr Vater sogar auch hier gewesen war, obwohl er sich von ihr Abgewandt hatte, aus Angst, vor genau diesem Fall. Das nichts in dem Brief der Wahrheit entsprach und Nele nie eine Last für sie sei. Das sie aber auch gewusst hatte, Zac war nie gut für sie – das regte sie so auf, dass eine Schwester, die kurze Zeit später zu einem Check hinein kam, die Mutter aus dem Raum schickte. Da war sie nun, alleine. Gescheitert. In ihrem Zimmer ahnte sie nicht, dass ihre Mutter die Sachen aus der gemeinsamen Wohnung von ihr und Zac geholt hatte und dem Exfreund ihrer Tochter das Verbot aussprach, sich ihr zu nähern. Sie zu besuchen. Das würde sie zu sehr Belasten und sie müsste auf die Beine kommen. Ihre Mutter sagte das nicht mit Fassung sondern mit der Wut, die eine Mutter in sich hatte, wenn man dem Schuldigen gegenüberstand, weshalb ihre Tochter sich entschieden hatte, sich selber das Leben zu nehmen und sich dabei beide Unterarme aufschnitt. So viele Vorwürfe hagelte es auf ihn ein, als er ihr Rede und Antwort stehen musste, wie es hatte so weit kommen können und sie hatte kein Problem damit ihn als den letzten Abschaum zu bezeichnen. Nele ahnte auch nicht wie allen anderen Beteiligten schon lange klar war, wo sie ihr Weg als nächstes hinführen würde. Erst der Arzt öffnete ihr die Augen, sie dürfte nicht einfach nach Hause und weiter machen wie bisher – einen neuen Versuch wagen, vielleicht. Er Erklärte ihr, wie sie sich nach seiner Sicht fühlte aber Quatschte sie voll damit, es würde sich etwas ändern, sie müsste das nur Zulassen. Wusste er, was in ihr vorging? Es war nur so Mühevoll gegen diese Menschen zu Reden und deswegen hörte sie ganz damit auf. Sie schenkte keinem mehr ihre Stimme. Als sie dann wieder agil genug war, um eine Flucht zu unternehmen, wurde sie in die andere Klinik überwiesen, in der man sich statt um ihren Körper um ihre Seele kümmern sollte. Medikamente standen da an erster Stelle, zumindest in ihrem jetzigen, desolaten Zustand. Was hier niemand ahnen konnte, völlig entgegen dem, was in normalen Menschen vorgehen würde – Nele spürte es, sie spürte, dass die Phase der Trauer bald vorbei war und sie sich wieder in die manische Zeit ihrer Krankheit stürzen würde. Das war absolut verrückt aber immerhin befand sie sich auch in einer Klinik für genau solche Menschen. Jetzt galt es aber erst mal sie zum Reden zu bringen und das hieß, in einer Jogginghose und einem Shirt wurde sie von einem der Betreuer in einen Raum gebracht, wo jemand war, der sich mit ihr Auseinander setzen wollte. Man sagte ihr, die beiden würden sich Sicher verstehen – als die Tür sich öffnete, wusste sie, dass es an Äußerlichkeiten fest gemacht war. Denn der Kerl, der da saß, hatte ebenso Tattoos und sah alles andere als wie einer der Psychologen aus, die sie sonst kannte. Die Sitzungen waren nicht in ihrem Zimmer, damit sie sich dort nicht komisch fühlte danach. Der Weg hier her war unter den harten Medikamenten aber auch so Belastend, sie ließ sich direkt in einen der Stühle sinken – weit weg von dem Typ, der sie angeblich verstehen sollte, und fixierte den Boden vor sich. Sie tut sich noch ein bisschen schwer... sagte der Betreuer hinter ihr, tätschelte ihre Schulter und verschwand dann endlich. Die beiden Arme, die zwar nicht mehr Verbunden waren aber man deutlich sah, wo sie vernäht worden waren, waren wohl Selbstredend. Das ihre Vater alle gesammelten Akten von den Arztbesuchen vorher hier her geschickt hatte und ihre Mutter selber bis gestern in der Stadt war, um mit dem neuen Arzt ihrer Tochter zu Reden, davon wusste sie nichts.
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23.08.2015 20:15 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: Psychatrie
Das erste Mal, dass ich den Namen von Nele gehört hatte, lag jetzt schon ein paar Tage zurück. Wie üblich kam in so einem Fall wie ihrem die Patientenüberweisung einige Tage bevor der Patient vom Krankenhaus in unsere stationäre psychiatrische Klinik verlegt wurde. Unter anderem, weil ihr Körper erst heilen musste, bevor man damit beginnen konnte ihre Seele zu heilen. Aber mir gefiel das Konzept vor allem deshalb, weil mir dadurch ein paar Tage Zeit blieben, um mich auf meinen neuen Patienten oder meine neue Patientin vorzubereiten. Das begann damit, dass ich zuerst die aktuelle Krankenhausakte studierte, um herauszufinden, wie es zu dem Suizidversuch gekommen war und wie sie die ersten Tage danach verbracht hatte. Dann ordnete ich meistens frühere Akten an, von vorherigen Therapeuten oder Krankenhausaufenthalten, was mir diesmal sehr leicht gemacht wurde, weil die Eltern meiner neuen Patientin bereitwillig kooperierten und mir alles zukommen ließen, was ich haben musste. Ihre gesamte Krankheitsgeschichte also. Unheimlich viele formelle Blätter Papier, in denen ich während jeder freien Minuten las, um das Leben dieses Mädchens nachvollziehen zu können, das ich in den nächsten Tagen zum ersten Mal treffen würde. Als Therapeut stand es mir eigentlich nicht zu mir selber ein Urteil zu bilden, aber insgeheim waren sogar Ärzte nur menschlich und natürlich empfanden auch wir etwas, wenn wir diese Worte lasen. Bei Nele war es allem voran Mitgefühl. Es war schwer, was diese junge Frau schon alles durchmachen musste, wie ihre Krankheit ihr Leben komplett bestimmte. Wie sie es nicht schaffte die Kontrolle darüber zu erlangen, weil sie sich nicht an die mehrmals vorgeschriebene Medikamentenbehandlung hielt. Ja, es war schwierig eine manische Depression zu behandeln und ja, das verlangte den Betroffenen und ihrem Umfeld alles ab, aber es war nicht unmöglich. Mit verschiedenen Medikamenten konnte man ihre extremen Emotionen eindämmen und hatte eine realistische Chance, dass Nele zur Normalität zurückkehren konnte. Mit Hilfe der richtigen Therapie. Gerade wenn es sich um einen so jungen Patienten handelte, bezog ich in die Therapie gerne ihr direktes Umfeld mit ein, sprich ihre Familie, ihre guten Freunde, ihren Partner, aber diese Hoffnung wurde mir bei einem Gespräch mit ihrer Mutter schnell genommen. Bis ins Detail erzählte sie mir von dem Vertrauensbruch, den Neles jahrelanger Freund auf dem Gewissen hatte, sie redete auch davon, dass ihre Tochter sonst nicht viele soziale Kontakte pflegte und dass sie und ihr Mann nicht die Kraft hatten, um das gemeinsam mit Nele durchzustehen. Vor allem nicht ihr Vater. Die beiden lebten gemeinsam in England und sahen keine Möglichkeit aktiv an der Therapie teilzunehmen, was in meinen Augen das Schicksal meiner Patientin nur noch schlimmer machte. Aber das war alles etwas, das ich gemeinsam mit ihr aufarbeiten wollte. Und obwohl ich ihre lebenslange Krankenakte schwarz auf weiß mehrmals durchgelesen, auch von ihrer Mutter einiges über das Leben von Nele erfahren hatte und dadurch das Gefühl bekam ich kannte diese junge Frau schon sehr lange, lächelte ich sie völlig unvoreingenommen an, als sich kurz vor unserem ersten Termin die Tür meines Büros öffnete und ein Pfleger das völlig blasse, neben sich stehende Mädchen hinein brachte. Dankend nickte ich ihm zu, konzentrierte mich aber eigentlich nur auf meine Patientin, indem ich aufstand und durch den Raum zu ihr herüber lief. Während der ersten Sitzung machte ich mir keinerlei Notizen, ich hielt keinen Stift und keinen Zettel in der Hand, sondern ging völlig frei und vor allem locker auf sie zu und ließ mich auf einen Sessel neben ihrem Sinken. "Hallo Nele", begrüßte ich sie freundlich, mit dunkler, aber beruhigender Stimme. "Schön dich kennen zu lernen, ich bin Adam und du darfst mich auch gerne einfach Adam nennen. Wie geht es dir heute?" Diese Frage, die in 99% aller Fälle nicht mehr war, als nur eine höfliche Floskel, hörte sich bei mir aufrichtig, ehrlich und durchaus interessiert an. Wie immer startete unser Erstgespräch aber auch genau damit: Ich wollte hauptsächlich meine Patientin reden lassen. "Möchtest du für mich zusammenfassen, warum du hier bist, Nele?"
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24.08.2015 12:53 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: Psychatrie
Nele sah mit Skepsis in ihrem Blick, wie sich der fremde Mann neben sie setzte – obwohl sie den Abstand ja Bewusst gewählt hatte und nickte trotzdem, als er sich Vorstellte. „ Hallo Adam.“ Sie war einfach verunsichert, wie sie sich Benehmen sollte und irgendwo war sie sicher auch gekränkt, hier zu sein, gegen ihren Willen und auch noch, dass ihr Suizid schief gegangen war. Jetzt erst, wo sie so ruhig gestellt war, wurde ihr klar, dass es Zac in ihrem Leben nicht mehr geben würde aber die Trauer darüber wurde noch Unterdrückt. Das machte sie ganz durcheinander. Auch das ihre Eltern hier gewesen waren, beide. Darüber hinaus hatte sie das Vertrauen in die Ärzte verloren, denn auch wenn das aus zum Zusammenhang gerissen war und ihr Arzt sich mit nichts darauf vorbereiten hätte können, Nele vor dem Seitensprung von Zac zu warnen – dieser neue, letzte Therapieversuch war auch schief gegangen. Es konnte ihr niemand mehr Helfen. Zumindest war das ihre Schlussfolgerung. Die junge Frau wusste aber auch, sie würde hier nicht wieder raus kommen, wenn sie nicht begann mit ihm zu Kooperieren. Wenn sie nicht wenigstens das Gefühl vermitteln würde, sich Helfen lassen zu wollen und das er eine reale Chance dazu hatte, würde man sie entweder ewig hier festsetzen oder sie ein Leben lang unter Medikamente setzen. Zumindest war das so in ihrem Kopf verankert. So kam es dazu, dass sie ihn eine ganze Weile nach seinen Fragen an sie nur kritisch musterte. Sie konnte sich gegen die Medikamente nicht wehren, er könnte in ihren Blicken lesen, wie sehr sie mit sich Kämpfte und das es da lichte Momente gab, in denen sie kurz davor war, zu Sprechen und sie sich dann wieder anders Entschied. Schließlich hoben sich ihre Schultern an „ Mir geht es... eigentlich ganz gut. Langsam wieder.“ trotzdem nahm sie nicht an, dass er das Glaubte und eigentlich fasste sie es ja selber nicht mal, wie sich die Emotionen einer manischen Phase zu denen mischten, die sie zu einem Suizid getrieben hatten. Sie würde gerne ihre Körpersprache das untermauern lassen, was sie sagte aber das tat sie nicht – weil ihr Körper viel zu schwach war. Weil diese Tage in der Klinik, davor die Depression und auch die starken Pillen ihr einfach die Kräfte nahmen. „ Ich... denke eigentlich ist schon klar, warum ich hier bin? Sie haben sich doch sicher irgendwelche Akten durchgelesen... oder wie auch immer sie sich auf Heute vorbereitet haben.“ Sie kannte diese Prozedur doch, es war immer das gleiche und es hatte sie immer nirgendwo hingeführt. „ Aber ich nehmen mal an, ich muss das Aussprechen? Ich habe versucht mir das Leben zu nehmen, weil das Leben für mich eine unfassbare Tortour ist. Jeder Tag reiht sich gleich Anstrengend und Schmerzhaft an den anderen... und weil ich mich dafür hasse. Weil ich allen nur eine Last bin und ich so Müde davon bin. Mein Ex... Exfreund hat mich Betrogen und das hat mir irgendwie... das Recht gegeben, uns alle einfach davon zu Erlösen.“ Sie sprach das erste mal aus, dass es sich bei Zac um ihren Exfreund handelte und sie sah von Adam weg. „Weil ich nicht mehr... wollte.“ an dem Wortlaut konnte man vielleicht ehrlich erahnen, wie Nele sich im Umbruch befand. „ Aber sitzen tue ich hier eigentlich, weil ich es nicht geschafft habe.“ Das war eine Tatsache.
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24.08.2015 17:23 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: Psychatrie
Die erste Reaktion, die Nele dafür von mir erhielt, war, dass ich sie noch einmal sanft anlächelte, mich in meinem Sessel ein wenig zurück lehnte und den Knöchel eines Beines auf das Knie des anderen Beines legte. Ganz entspannt, überhaupt nicht verkrampft. Nicht so, als befänden wir uns gerade in einer Therapiesitzung, sondern bei einem Gespräch unter Vertrauten. Ich wollte Nele den Einstieg dadurch so leicht wie möglich machen und das war auch einer der Vorteile, den man hatte, wenn man so aussah wie ich. Natürlich war es schwer gewesen nach dem Studium überhaupt einen Arbeitgeber zu finden, der bereit war mich einzustellen, mit den vielen Tätowierungen und dem durchaus alternativen Auftreten. Ich sah eher aus wie einer der Patienten hier, vollbepackt mit Problemen, die er versuchte durch die äußerliche Rebellion zum Ausdruck zu bringen, aber meine Standhaftigkeit hatte sich ausgezahlt. Ungefähr zehn Mal hatte ich mich an dieser Klinik beworben, genau dort, wo ich auch am Liebsten arbeiten wollte, aber dann letztendlich den Job erhalten, weil ich mich tatsächlich eines morgens vor den Eingang gestellt und auf den Leiter des Zentrums gewartet hatte, um mich bei ihm vorzustellen. Er hatte meinem Engagement damals eine Chance gegeben und es bis jetzt kein einziges Mal bereut, das sagte er mir zumindest immer wieder. Ich war vielleicht kein guter Therapeut für ältere Menschen. Die meisten von Ihnen konnten kein Vertrauen in jemanden wie mich aufbauen und wollten ihre Sorgen nicht mit mir teilen, aber in der neuen, jüngeren Generation hatte das seine Vorteile. Meine offene, lockere Art hatte schon viele Jugendliche und junge Erwachsene aus der Reserve geholt, die sich normalerweise Niemandem mitteilen wollten. Ich hatte meine Stärken und die konnte ich bewusst einsetzen - wie auch jetzt bei Nele -, indem ich einfach die Situation zwischen uns entspannte. "Du kannst gerne Du zu mir sagen, mir hilft das immer dabei schneller Vertrauen zu fassen", bot ich ihr freundlich an, bevor ich in meinem Kopf ihre Antworten abspeicherte. Gerade am Anfang, während ich mir noch nichts notierte, war es wichtig deutlich zuzuhören und hinterher diese Erkenntnisse aufzuschreiben. Dabei durfte mir nichts verloren gehen. "Warum erzählst du mir nicht ein bisschen was von deinem Leben, Nele?", wechselte ich das Thema, erneut um erstmal auf einer lockeren Ebene Vertrauen zueinander aufzubauen. Auch, dass ich ständig ihren Namen in den Mund nahm sollte dazu beitragen. "Wie alt bist du? Wo bist du geboren? Wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern? Alles, was du mir über dich erzählen möchtest."
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24.08.2015 20:54 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: Psychatrie
Die Unsicherheit hatte ja nichts mit Adam als Person zu tun, es hatte was mit dem zu tun, was er Verkörperte und in welcher Situation sie sich gerade befand. Nele selber hatte noch Probleme mit dem Anblick ihrer Unterarme, nicht, weil sie sich im nach hinein nicht mehr Sicher war sondern weil das ihr Leben lang für immer da sein würde und ihr zeigte, nicht einmal das hatte sie geschafft. Es zeigte aber auch jedem anderen – wie ihrem Gegenüber – was sie versucht hatte. Da gab es nichts, was sie verheimlichen konnte. Noch war sie nicht Sicher, ob sie dabei bleiben würde, ihn zu Duzen aber in dem Augenblick, als sie das Annahm, wusste er zumindest – sie wollte ja irgendwo auf seinen Rat hoffen und das alles Besser werden würde, endlich Hilfe. Nur nach dieser Zurückweisung von Zac war ihr das Leben noch schwerer gemacht worden. Es war nicht mal Sicher, ob ein normales Schluss machen weniger Schmerzhaft gewesen wäre aber das sie genau Wusste, er hatte sie nicht mehr Begehrt aber eine andere Frau – verdammt, das war so unfassbar Schmerzhaft. Eigentlich. Wenn sie denn diesen Schmerz auch fühlen würde. Die Medikamente verwischten das aber nur alles. Machten sie Müde und ließen sie fast den Tod wieder als Erlösung dastehen. Da musste man sich nicht mehr Aufraffen und gegen diese Müdigkeit ankämpfen. Mit seiner Frage riss er sie dann aber wieder aus den Gedanken, in denen sie in den letzten Tagen so leicht festhing und die sie so schnell aus dem Hier und Jetzt zogen. Die einfachen Fragen waren aber wenigstens zu Beantworten, sie ließen auch fast so was wie Sehnsucht in ihrer Stimme erkennen. „ Ich... bin in England geboren und habe da auch... dreiundzwanzig meiner vierundzwanzig Lebensjahre verbracht. Diese Stadt hier kenne ich gar nicht so wirklich und... Menschen hier auch nicht. Eigentlich gibt es da nur Schönes zu sagen. Ich bin schön Aufgewachsen, ich habe mich immer sehr gut mit meinen Eltern verstanden und auch wenn es da diese rebellischen Jugendphasen gab, mit den schwarzen Haaren und den dunkel geschminkten Augen, das war alles... gut. Das es sich nicht wieder ausgewachsen hat, finden meine Eltern nicht so toll aber sie würden... mir das nicht sagen.“ da begann es aber doch schon holpriger zu werden und auch wenn sie gerade begonnen hatte, Adam zu versuchen, alles zu Beschönigen um schneller hier heraus zu kommen – an einem Punkt würde sie immer ins Stottern kommen. Weil nicht alles gut war. „ Mein Vater hat... mit mir ganz große Probleme und eigentlich weiß ich, dass meine Ma das auch hat. Sie können... meine Nähe nicht Ertragen und sie hassen meinen Exfreund. In ihren Augen hat er... mich so verändert, er war für sie die Krankheit. Ich habe... mit ihm... um ihm zu gefallen... angefangen Drogen zu nehmen früher und aus der Reihe zu tanzen, ich wollte ihm immer gefallen. Es hat... lange gedauert zu Verstehen, ich kann einfach keinem Menschen gefallen.“ Es zog sich unangenehm in ihr Zusammen, denn trotz allem kam da dieses Gefühl in ihr hoch, wie sie sich hasste und wie das auch alle anderen tun müssten. Danach wurde ihr aber auch klar, wie Bedenkenlos sie mit Adam geredet hatte und das sie das doch gar nicht gewollt hatte – vielleicht Erreichte er sie genau damit, dass er ihren Namen so oft in den Mund nahm. So hatte Zac sie immer erreicht, selbst in den schlimmsten tiefen ihrer Depression. Dieses direkte Ansprechen. In ihr wurde ein Schutzmechanismus geweckt, sie war sich doch noch nicht Sicher, ob sie das alles so Wollte – ob sie nicht doch noch Aufgeben wollte und wo verdammt nochmal auf einmal wieder dieses positive Gefühl herkam. „ Wann.... wann komme ich denn hier raus?“ Auch wenn es Beiläufig klingen sollte, es klang alles andere als das. „ Ich... komme Zurecht.“ Ein Irrglaube, selbst wenn die Manische Phase nun auf sie zukommen würde, das wäre doch nicht die, in der sie für immer bleiben würde.
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24.08.2015 23:25 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: Psychatrie
Wieder sah ich Nele mit einem durchaus offenen, freundlichen Blick in die Augen, während sie mir von den Dingen erzählte, die ihrer Meinung nach berichtenswert waren, wenn man sie bat über ihr Leben zu reden. Eine einfache, aber effektive Methode, die ich mir zueigen machen konnte, um die Frage zu beantworten, die wohl jeder Patient der geschlossenen Klinik immer wieder an mich stellte. Denn wichtig war, dass man den Patienten das Gefühl der Selbstbestimmung ließ, eine gewisse Autonomie, und ihnen nicht vermittelte dieses Zentrum sei gleichzusetzen mit einem Gefängnis. Deshalb lehnte ich mich auch wieder ein Stück nach vorne, lächelte Nele sanft an und sah ihr dabei aufrichtig ins Gesicht. "Es ist nicht meine Entscheidung, wann du deine Therapie hier abschließt, Nele, das liegt an dir." Gleichzeitig war es mir aber auch wichtig meinen Patienten ein greifbares Ziel zu setzen, etwas, das sie selber erreichen konnten. "Du kommst hier raus, sobald du auf die Aufforderung mir etwas über dein Leben zu erzählen, nicht damit reagierst, dass du alles aufzählst, was dir dein Leben schwer macht. Sondern damit, was dein Leben lebenswert macht. Das ist unser Ziel." Und weil es in diesen Erstgesprächen allem voran darum ging meine Patienten besser kennen zu lernen und ein angenehmes Verhältnis zueinander aufzubauen, hielt ich mich auch genau daran fest und versuchte herauszufinden, was die Stimmung in Nele heben konnte. Wie sie ihre guten Momente definieren würde. In Verbindung mit den richtigen Medikamenten wäre das eine Form der Therapie, die man in Betracht ziehen könnte. "Nele, wenn ich dich bitten würde dich an den glücklichsten Tag in deinem Leben zu erinnern, welcher würde dir als Erstes in den Kopf kommen? Gibt es Dinge, die deine Stimmung heben können, egal wie schlecht es dir geht? Oder hast du- sehr viele Tage, die vollkommen dunkel wirken?" Im Zuge dessen war auch eine weitere Frage sehr wichtig, die sich nicht immer durch die vorherigen Akten eines Patienten beantworten ließ. "Hast du zuvor schon einmal versucht dir selber das Leben zu nehmen? Oder Vorbereitungen dafür getroffen? Oder war dies das erste Mal?" Viele verzweifelte Personen, die versucht hatten ihrem Leben selber ein Ende zu setzen, erlebten nach einem misslungenen Tötungsversuch einen regelrechten Aufschwung. Sie merkten wie nichtig auf einmal ihre Probleme wurden, aber das galt nicht für psychisch kranke Menschen wie Nele. Die Wahrnehmung war völlig verzerrt.
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25.08.2015 09:59 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Sie konnte in dem Moment nicht anders, als die Augen leicht gegen die Decke des Raumes zu drehen. Das lag in ihrer Hand, wann sie hier raus kam? Das sah Nele nicht so. Eigentlich wollte sie doch nur von allen in Ruhe gelassen werden, eigentlich wollte sie noch immer nicht mehr Leben aber da alle so sehr Versuchten, das zu verhindern, war sie auch einfach total durcheinander. Genau das Bestätigte er nur mehr mit den Worten, sie müsste ihm etwas liefern, was sie wieder an dieses Leben hier auf der Erde glauben ließ. „ Ist das nicht... auch einfach ganz normal, dass man Traurig und Verletzt ist, wenn der Freund, mit dem man seid zehn Jahren zusammen war, einen Betrogen hat?“ Durfte sie sich denn nicht auch eigentlich so fühlen? Natürlich waren die Gedanken drumherum, die Depressionen, die alles Verstärkten noch etwas anderes aber Verstand denn keiner, ihre Trauer war auch etwas ganz normales? Trotzdem gab Adam auch ab dem Moment nicht auf, Nele würde das nicht sagen und sie war auch nicht diejenige, die das zu Beurteilen hatte aber dieser Mann auf dem Stuhl neben ihr, der machte seine Sache gut. Denn sie kam gar nicht dazu, ihn so zu Ignorieren, wie sie es gerne wollte. Weil er sie immer wieder Ansprach und weil er auch Fragen wählte, die zumindest zu Beantworten waren. Das nicht so trocken und abgelesen sondern wie jemand.... in ihrem Alter. Wie man eben jemand kennen lernen würde. Wenn auch ziemlich Privat. „ Ich... in letzter Zeit sind da wieder... viele dunkle Tage. Mein... anderer Therapeut meinte, das liegt an der depressiven Phase und weil ich meine Medikamente nicht regelmäßig nehme. Eigentlich war der Tag... an dem... ich versucht habe, mir das Leben zu nehmen ein guter. Die... normalen Dinge sind die schönen, ich war einkaufen.“ und sie Lächelte bitter, weil sie so Stolz auf sich gewesen war „ Ich war alleine draußen und einkaufen und obwohl dabei alles immer so farblos ist, die Menschen mir anders vorkommen als ich mir und weder Gerüche noch Töne mir irgendwas liebliches abverlangen, wie früher... war das an dem Tag ein bisschen... besser. Ich wollte... meinem Exfeund näher kommen und auch das war... nach langem mal wieder schön“ es war Sicher für jeden ein verdammt schlechter Zufall, der diesen Zusammenhang hörte, das genau an dem Tag alles schief laufen musste. „ Sonst... ist jeder Tag einfach Anstrengend. Ich komme nicht raus aus dem Bett, dann nicht vom Sofa und... einfach nichts. Irgendwie warte ich immer... das diese Zeit kommt, in der ich mich wieder Gut fühle.“ Sie meinte die andere Seite ihrer Krankheit. „ Eigentlich... liegen die Glücklichsten Tage aber schon so lange zurück, als ich mich in Zac verliebt habe... und trotzdem nicht mal da, weil ich immer dachte, ich muss Schritt halten.“ So traurig das auch klang, es kam ihr vor als sei sie in ihrer Kindheit das letzte mal wirklich bedenkenlos Glücklich gewesen. Nele zog die Beine an und legte die Arme darum. Sie konnte keinen Tag bestimmen, der der Glücklichste in ihrem Leben war sondern nur schwammig sagen, es waren die, in denen die Manie einsetzte und sonst nur der schlimmste auch gleich der schönste Tag war – gar nicht so lange her. „ Die Abschiedsbriefe konnte ich... so runter schreiben. Was ich tun musste, wusste ich auch – ich habe mich über den Tod schon sehr oft Informiert. Ich habe das noch nie... vorbereitet oder genau geplant aber seid dieser Depression habe ich mir schon sehr oft Gedanken darum gemacht. Deshalb war ich ja hier auch wieder in Therapie... ich hatte das erste Mal Angst davor, weil der Gedanke immer befreiender war. Bis... vor ein paar Monaten dachte ich auch, es wird wieder alles gut.“ Das war ganz natürlich, dass Patienten mit ihrer Krankheit erst mit jeder Phase mürber wurden und ihre Krankheit anerkannten. Es war gar nicht mal so einfach, diese Krankheit zu erkennen, Nele hatte Glück gehabt, wie früh sie bei ihr entlarvt worden war. „ Aber... mal ehrlich, man kann... das doch gar nicht heilen?“ Zumindest las man das immer wieder, es war nicht zu unterbinden und das machte ihr doch auch eine scheiß Angst.
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25.08.2015 19:18 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Mir fiel zwar auf, wie Nele die Augen im Kopf verdrehte, aber ich reagierte darauf nur mit einem schwachen Lächeln und wartete darauf, dass meine Patienten sich wieder meinen Fragen widmete, auf die sie jedoch als Erstes eine Gegenfrage hören ließ. "Natürlich ist es normal zu trauern oder wütend zu sein, kein Mensch ist durchgehend gut gelaunt. Stimmungen verändern sich ständig, das ist richtig. Aber es liegt ein Unterschied darin, ob man um eine lange Beziehung trauert, indem man viel weint, oft verzweifelt und manchmal auch nicht den Sinn im Leben erkennt. Oder ob man tatsächlich versucht sich selber das Leben zu nehmen. Das ist eine- sehr extreme Form der Trauer. Und Nele, durch deine Krankheitsgeschichte weiß man bereits, dass du zu- verschiedenen Extremen neigst." Ich breitete meine Arme dazu ein wenig aus und stellte mit meinen geöffneten, hoch und runter schwenkenden Händen eine Waage dar. "Ich hab in den Unterlagen deines vorherigen Therapeuten gelesen, dass man dir deine Krankheit schon vor einigen Jahren diagnostiziert hat, ist das richtig? Bist du dir dessen auch bewusst? Verstehst du, was genau es heißt bipolar zu sein?" Oft war es so, dass die Patienten während ihrer depressiven Phasen zwar wussten, dass sie krank waren, aber sich schwer damit taten die dosierten Medikamente einzunehmen, weil sie den Sinn darin nicht erkennen konnten. In manischen Phasen jedoch war es für die Betroffenen schwierig zu erkennen, dass auch diese Hoch- und Glücksgefühle nicht der wirklichen Stimmung entsprachen, sondern die Folge eines Ungleichgewichts der Neurotransmitter im Gehirn darstellten. Deshalb verweigerten viele Patienten in der Manie die Einnahme ihrer Medikamente. Dieses Zusammenspiel machte es wiederum so schwierig die Krankheit zu behandeln. "Heilen kann man die Krankheit nicht, das ist auch richtig. Bisher ist die Medizin leider noch nicht so weit fortgeschritten, dass man eine Bipolare Störung wie eine Erkältung behandeln kann. Dass sie danach für immer verschwindet. Aber es ist trotzdem möglich etwas dagegen zu unternehmen, da hast du doch sicher auch schon mit deinen vorherigen Ärzten drüber gesprochen, oder? Man hat relativ große Erfolgschancen, wenn man hauptsächlich mit Stimmungsstabilisatoren arbeitet, Lithium zum Beispiel. Die Tabletten sollen dafür sorgen, dass die Signalstoffe in deinem Gehirn zurück in ein Gleichgewicht verfallen und auch dort bleiben. Das funktioniert nicht immer so, wie man sich das wünscht, das stimmt- manchmal verfällt der Patient trotzdem in Hochgefühle oder Tiefpunkte, aber es würde dir sehr viel Lebensqualität zurückgeben, wenn die Medikamente bei dir anschlagen. Beruhigungsmittel und Antidepressiva wende ich lieber nur zur Akutbehandlung an. Jetzt gerade werden dir Antidepressiva verabreicht und das ist auch gut so, aber das soll kein Dauerzustand sein." So einfach, wie es sich aus meinen Lippen gerade anhörte, war es aber auch nicht, deshalb lehnte ich meinen Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete Nele kurz. Nicht zu lange, nicht dass sie sich unwohl fühlte, nur um ihr meine Aufmerksamkeit zu verdeutlichen. "Du wirst bis ans Ende deines Lebens damit leben müssen, Nele, das stimmt. Und du wirst sehr viel dafür tun müssen, dass dir ein- geregeltes Leben überhaupt möglich ist. Aber es lohnt sich. Und ich bin gerne an deiner Seite, um dir bei dem Einstieg zu helfen, aber das kann ich nur, wenn du selber den Willen dazu aufbringst. Gibts es- noch andere Vertrauenspersonen in deinem Leben, die dich unterstützen können? Zu deinen Eltern hast du kein herausragend gutes Verhältnis, das hast du bereits gesagt. Und ich nehme an, dass dein Ex-Freund auch nicht infrage kommt, um dich bei der Therapie zu unterstützen?"
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25.08.2015 20:07 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: PSYCHIATRIE
Nele konnte nicht Verbergen, sich dabei Unwohl zu fühlen, wenn Ärzte schon in Akten von ihrem bisherigen Leben lasen. Da waren immerhin auch welche dabei gewesen, die sie enger und länger Unterstützt hatten und bei Adam saß sie nun das erste Mal auf dem Stuhl. Doch auch das gehörte doch irgendwie dazu, sie machte das hier ja nun nicht zum ersten Mal mit – wenn auch das erste Mal in einer Klinik, mit einem Suizidversuch hinter sich und jeder Therapeut war auch anders. So einen wie ihn hatte sie noch nie gesehen. Je mehr sie Sprach, desto mehr wand sie sich auch ihm zu – trotz das Nele sich in ihrer depressiven Phase sowieso nur auf sich und ihre Person stürzte und sich da hineinsteigerte, wurde Neugier in ihr wach. Möglich auch, dass sie von sich ein wenig Ablenken wollte um ihren Kopf nicht so hart Arbeiten zu lassen. „ Wie ist... das eigentlich in dem Job? Sie sehen nicht so aus, als wenn Sie jemand vom Fleck weg für sehr Kompetent halten würde.“ Wieder diese leicht positiven, unkontrollierten Gefühle lockten sogar diese Provokation aus ihr heraus. Interessant war, wenn sie über sich Redete, dann nutzte sie das Angebot, ihn zu Duzen aber jetzt schwang sie wieder um. Als wenn sie ihn einbeziehen könnte, ginge es um sie selber und ihre Gedanken aber noch nicht wenn sie ihn und seine Person ansprach. Oft blockten aber auch gerade Therapeuten diese Fragen einfach ab, vielleicht lag es daran, dass sie nie das Gefühl hatte man wollte eine Ebene mit ihr sondern verbissen, wie ein normaler Mediziner, einfach nur ihr Leiden finden und Heilen. „ Ich... Glaube ich bin die einzige in dem Raum, die wirklich sagen kann und weiß, was es heißt... eine bipolare Störung zu haben, oder sehe ich das falsch?“ Unrecht hatte er aber nicht „ Ich... habe mir immer versucht das anders zu Erklären. Eine schlechte Phase zu Ignorieren wurde nur jedes Mal schwerer und diese hier, die war... Auslöser dafür, dass ich erkannt habe, dass ich Hilfe brauche. Dringend. Das wird immer heftiger, immer schwerer und mich macht das... ganz durcheinander. Wie du gelesen hast, sind die Therapien immer in der Manie abgebrochen. Keine Ahnung, ob das wieder passieren würde aber ich Glaube... an einem Punkt zu sein... das ich das Muster und den Kreislauf erkenne. Und ja... auch jetzt diese Krankheit. Ich will... das nicht und ich kann... das auch nicht.“ Besonders doch jetzt ohne Zac. Was Nele schleichend nicht auffiel, sie Redete von der Zukunft. Wie es weiter ging mit ihr. Sie gestand sich ein, wenn, würde sie das nicht alleine auf die Reihe bekommen und das war das erste Mal bei einem Arzt. Die nahmen das immer ziemlich Ernst. Aufmerksam lauschte sie Adam auch, als er über die Heilung sprach „ Die Ärzte streiten sich da immer – ich war ja nicht nur bei einem und immer kommt etwas anderes dabei raus. Andere Tabletten. Manche stehen darauf, so zu dosieren, da komme ich nicht nur wegen der Depression nicht aus dem Bett sondern auch weil die Medikamente mich erschlagen. Wie hier. Das... ist zu viel. Ich bin so unfassbar Müde.“ Aber weil sie nicht Glaubte, dass er erbarmen hatte – weil Antidepressiver sich ja auch immer einpendeln mussten – hob sie resignierend die Schulter. Als habe sie sich mit dem Schicksal abgefunden, damit zu Leben, was man ihr in den Mund legen wollte. „ Ich habe... dann oft angefangen die Tabletten selber zu dosieren.“ gestand sie ihm dann. Nele wusste nicht mal, ob er das in den Akten fand. Wenigstens war er Ehrlich, sie würde nie Gesund werden, auch wenn sie das immer wieder in die Knie zwang zu hören – es war nicht das erste Mal – probierte sie es mit einem tapferen Nicken. „ Ich weiß nicht ob ich das kann und ob ich dafür Stark genug bin.“ Wie oft sie das zu Zac gesagt hatte und nun – ja, wo war sie nun? - Also Unrecht hatte sie damit ja nicht. Lange sah Nele dann Adam an, als er ihr Anbot, sie auf dem Weg zu Unterstützen. Hm? Wollte sie das? Konnte sie das und ihn gebrauchen und ihm Vertrauen? Fest stand nur eins: „ Da ist... niemand mehr. Meine Mutter ja... sie gibt mir das Gefühl, wenigstens eine aber sie ist... so hysterisch. Zac... nein, ich will mir von ihm auch nicht mehr helfen lassen. Ich bin Krank, ich weiß aber ein wenig Stolz darf ich auch haben, oder? Mein Vater wartet auf meinen Tod und ich Glaube, es hätte ihn sehr erleichtert, wenn ich nicht mehr aufgewacht wäre. Meine Freunde aus England... die gibt es aber die Wissen nicht mehr mit mir umzugehen. Kaum einer weiß, wie man mit mir umgehen soll, ist das bei vielen Patienten so? Deswegen traue ich mich gar nicht, mich mit irgendwem anzufreunden. Spätestens in der Depression würden sie an mir Verzweifeln.“
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25.08.2015 21:32 |
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