 |
JUGENDZENTRUM
|
Verfasser |
Nachricht |
Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
Beiträge: 281
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: JUGENDZENTRUM
Jedes einzelne von Lahjas Worten zog sich erregend durch meinen gesamten Körper, bis tief in die Knochen, und in mir spürte ich seit langem wieder das, was auch ich an dem Rausch einer Droge immer so reizvoll gefunden hatte. Das völlige Loslassen, der Verlust der Kontrolle. Diesmal nur auf eine ganz andere, befriedigende Art, die ich tatsächlich so nicht kannte. Ich mochte harten Sex, auch wenn ich den mit Nele nur während ihrer manischen Phasen teilen konnte, aber noch nie zuvor hatte ich meine innere Wut und die Aggressionen in diese intime Leidenschaft gewandelt und auf diesem Wege auch kompensiert. Bisher hatte sich in diesen Momenten aber auch nie zuvor eine Frau getraut mir so nahe zu kommen, wie Lahja es gerade tat. Meine ausladenden, breiten Schultern schüchterten eher ein, wenn die Muskeln sich darunter spannten und wütend die Adern unter der Haut an meinem Hals heraus traten, als dass sie anziehend wirkten. Wenn ich jemandem so gegenüber trat wie ihr kurz zuvor, wenn ich jemanden so provozierte, dann gab man eher bereitwillig nach, als sich dieser Provokation hinzugeben. Doch Lahja wollte genau das von mir. Sie wollte die Brutalität und die Wut und genau das gab sie mir in gleicher Intensität zurück. Die Muskeln an meinem Rücken zuckten unter dem schmerzhaften Kratzen ihrer Fingernägel, meine Kiefer pressten sich aufeinander als ihre Zähne meinen Hals trafen, aber auch diese Qual wurde zu einem erregenden Kribbeln in meinem Körper.
Ich mochte Schmerzen, das hatte ich schon immer getan. Ich mochte es, wie lebendig man sich fühlte, wenn harte Faustschläge den Körper trafen, wenn meine Haut aufplatzte, Blut aus diversen Wunden lief, ich mochte auch den Schmerz einer Tätowierung, tausende von Nadelstichen unter meiner oberen Hautschicht. Ich war regelrecht süchtig danach und vermutlich musste man das auch sein, wenn man sich dem regelmäßig so aussetzte wie ich. Aber bisher hatte ich das nie so mit leidenschaftlichem Sex verbunden wie jetzt mit Lahja. Schmerzen regten normalerweise die Zerstörungswut und die Aggressionen in mir nur noch mehr an, aber jetzt gerade fand ich in dieser Intimität ein ganz neuartiges Ventil. Meine Muskeln drückten sich gegen meine Haut, als sie von Lahjas langen Fingernägeln aufgerissen wurde, aber anstatt wütend darauf zu reagieren, stieß ich ein tiefes Geräusch aus meiner Kehle. Ich zog ihren Körper mit voller Kraft an mich heran und gab Lahjas Bitte ohne zu Zögern nach, indem ich mit meinen Händen ihre Trainingsshorts so weit hinab schob wie ich konnte, gefolgt von ihrer Unterhose. Und während sie sich selber mit den Füßen gänzlich davon befreite, entblößte auch ich meinen Lendenbereich komplett, damit wir uns endlich diesem drängen Verlangen hingeben konnten. Schmerzhaft presste ich meine Finger in ihre Oberschenkel, hob ihre Beine an und als ich sie um meine Hüften legte, rammte ich im selben Moment ihren Rücken mit dem Gewicht meines Körpers erneut gegen die Wand hinter ihr. Hart drückte ich mein Becken gegen ihres, schob mich tief in sie hinein, und umso brutaler stieß ich mich immer wieder gegen sie. Der Druck meiner Hände und wie ich ihren Rücken immer fester gegen die Wand presste würde mit Sicherheit in den kommenden Tagen dunkel gefärbte Hämatome auf ihrer Haut zurück lassen, ebenso wie sie auch meinen Körper mit ihren Fingernägeln nachhaltig zeichnete, aber was das für Konflikte noch hervorrufen konnte, daran verschwendete ich in diesem Moment überhaupt keinen Gedanken. Dieser Sex fühlte sich einfach nur befreiend an, nicht nur auf erotischer Ebene, sondern weil ich auch tatsächlich das Gefühl hatte, dass wir unseren Konflikt miteinander gerade auf ganz eigene Art lösten.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
|
|
18.08.2015 23:49 |
|
Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: JUGENDZENTRUM
Lahja hatte diese Erfahrung bisher nur mit Chris gemacht, der Mann, für den sie nichts übrig hatte und deswegen war das hier auch wieder etwas ganz anderes und eine ganz neue Situation. Zac kannte sie, sie mochte ihn und sie Vertraute ihm auch – auch wenn sie das in dem Moment nicht zugeben würde. Bei Chris hatte es sie in Teufelsküche gebracht, sich auf ihn einzulassen aber auch wenn ihr Gegenüber diese Arbeit geschrieben hatte, sie wusste Sicher, er würde sie nicht Bewusstlos oder Gefügig machen um sich diese Art von Nähe einfach zu nehmen. Das raunen aus seiner Kehle war eine Bestätigung für sie, nachdem die beiden ihre Kleidung los waren, zögerte er keine Sekunde ihre Beine feste zu umfassen und ihren Körper gegen die Wand zu pressen und das war für sie ein erlösender Moment. Noah hatte versucht sie zu verstehen aber er hatte so nie mit ihr umgehen können, bei Zac fühlte sie, dass die beiden in diesem Augenblick die selben Gedanken hatten. Sie ließen los von dem, was zwischen ihnen stand. Als er sich so grob gegen und in ihr bewegte, fühlte Lahja genau das, was sie fühlen wollte. Diese Leidenschaft aber auch den Schmerz und die Wut. Das war der Punkt an dem sie sich gänzlich fallen ließ und ihm Vertraute, damals bei Chris hatte sie sich ganz Unterworfen an einem bestimmten Punkt und das war ebenso wichtig für ihre Konfliktlösung. Denn so gab sie ihm endlich nach, was sie den ganzen Tag verbissen versucht hatte zu verhindern. Zac hatte in dem Fall ohnehin die Kontrolle, sie spürte nicht mal den Boden unter ihren Füßen aber das war eine Art wo Lahja das zulassen konnte und in der sie sich auch irgendwo verlor. Er wusste wie schwer es ihr gefallen war, sich anzulehnen und einzugestehen, ihr Gegenüber zu brauchen und genau das Gefühl gab sie ihm doch jetzt. Wenn sich ihre Arme um seinen Hals schlossen, wenn immer wieder teilweise Überforderte und dann teilweise wieder ein genussvolles Stöhnen ihre Lippen verließ. Lahja wusste nicht warum das so war, sie Analysierte sich nicht selber aber ihr war klar, diese Art hatte etwas damit zu tun, wie viele Probleme sie damit hatte Konflikte beizulegen und zu ihren Gefühlen zu stehen. Der Schweiß sammelte sich auf den Körpern der beiden, während sie sich an ihm hielt, verhakten sich ihre Hände regelrecht in seiner Haut und immer wieder fanden sich ihre Lippen an der Seite seines Halses ein oder auf dem Schlüsselbein seiner mächtigen Schultern. Sie reizte das Spiel auch bis zum Ende, provozierte ihn und holte alles aus ihm heraus, wenn sich ihre Beine noch enger um seinen Körper schlossen und er mehr Kraft gegen sie Anwenden musste, mit der Gewissheit, es würde einen neuerlichen, erregenden Ton aus ihr heraus holen. Als sie dann spürte, wie er zum Ende kam, veränderte sich in Lahja etwas. Wo Chris und sie danach einfach auseinander gegangen waren um sich anzuziehen, schaute sie ihm schwer Atmend in die Augen und konnte nicht anders als nun über die Hautstelle zu streicheln, in der sie bis kurz davor die Hände hinein gekrallt hatte und gab ihm einen Kuss auf die Lippen, eine ihrer Hände legte sich an seine Wange und von ihr ging eine Zufriedenheit aus. Auf eine ganz andere Art und Weise als das, was er in ihr Provoziert hatte, hatte er ihre Emotionen aus ihr heraus geholt. Lahja wusste nicht genau, ob das nun so Funktionierte, mit Chris war es doch etwas anderes gewesen aber nach diesem Erlebnis war sie nun bereit mit ihm zu Reden. Das, was zwischen den beiden gestanden hatte, war verraucht.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
|
|
19.08.2015 06:31 |
|
Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
Beiträge: 281
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: JUGENDZENTRUM
In unregelmäßigen Abständen stieß ich immer wieder hart die Luft aus meinen Lungen, presste meinen Körper gegen den von Lahja und versenkte schmerzhaft eine Hand in ihrem Oberschenkel. Die andere drückte ich mit voller Kraft gegen die Wand neben ihrer Schulter, so fest, dass sich die Haut über meinen Fingerknöcheln bereits weiß verfärbte. Das hier fühlte sich an wie eine ganz absurde Auseinandersetzung, so als würden wir beide gegeneinander kämpfen, aber dabei dasselbe Ziel verfolgen. Und erst am Ende, als die Muskeln unter meiner Haut vor Erregung zuckten und Lahja mir endlich in die Augen sehen konnte, gaben wir uns dem beide erlösend hin. Mit einem letzten Stoß gegen ihr Becken drückte ich sie mit dem Rücken wieder fest an die Wand, krallte meine Finger schmerzhaft in ihr Bein, und die Hand, die ich zuvor noch Halt suchend gegen die Wand gedrückt hatte, legte sich erneut um ihren Kiefer. Diesmal allerdings ganz vorsichtig, fast schon zärtlich. Sanft stützte mein Daumen Lahjas Kinn, als unsere Lippen einander trafen und unsere verschwitzten Körper sich aneinander pressten. Als ich ihren Atem als meinen inhalierte, die Augen schloss und für einen kurzen Moment von all den Emotionen völlig überfordert wurde, die sich gerade in meinem Körper ausbreiteten. Das hier hatte auf einmal so viel losgetreten und während meine Lippen sich wieder von ihren trennten, ich ihre Beine vorsichtig wieder auf den Boden hinab ließ und einen kleinen Schritt zurück wich, konnte sie in meinen Augen mit Sicherheit erkennen, wie verwirrt und überfordert, aber gleichermaßen auch erleichtert und befreit ich aussah. Meine Brustkorb hob und senkte sich noch immer schwer, solange ich Lahja einfach nur ansah, darauf wartend, dass sich meine Atmung beruhigte. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, aber in Wirklichkeit vergingen vermutlich nur wenige Sekunden, bis ich diesen Gefühlen in mir einfach nachgab, meine Hände erneut um ihr wunderschönes Gesicht schloss, ihren Körper dicht an mich zog und sie noch einmal auf die Lippen küsste. Zärtlich drückten meine Finger gegen ihren Hinterkopf, sanken tiefer in ihren Nacken und von dort weiter bis an die Seiten ihres Halses, bevor ich langsam den Kopf schüttelte, wenige Zentimeter Distanz zwischen uns brachte und ihr in die Augen blickte. "Es tut mir Leid, was ich gesagt hab, über deine Eltern. Ich hab das nicht so gemeint", machte ich den ersten Schritt, unsicher was jetzt von Lahja folgen würde. Ob sie das hier als Ausrutscher wertete und mich weiterhin so ignorant behandelte oder ob sie jetzt endlich bereit war wieder mit mir zu reden. Meine Hände, die noch immer an ihrem Hals auflagen, senkten sich sanft auf ihre Schultern.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
|
|
20.08.2015 10:22 |
|
Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: JUGENDZENTRUM
Lahja sah ihn an, als er so schwer Atmend vor ihr stand und auch ihr kam dieser Moment vor, wie eine Ewigkeit. Denn sie war seinen Blicken schon so lange Ausgewichen, hatte sich so lange vor diesen hübschen und aufmerksamen Augen versteckt – auf der Arbeit, beim Training und auch wenn sie davor oder danach aneinander vorbei gelaufen waren. Ihre Hände waren von seinem Hals auf die Vorderseite seines Oberkörpers geglitten und sie ließ sie genau dort liegen. Die Stellen, an denen er sie so brutal und schmerzhaft Berührt hatte brannten wie Feuer aber das war ein gutes Gefühl. Das war es, was sie gewollt hatte und was sie gebraucht hatte. Selten hatte sie so viel Lebendigkeit und einfach ihr Dasein so Intensiv gespürt, ohne dabei auf jemanden einzuschlagen oder einzustecken. Auch der sanfte Kuss, der danach von ihm ausging machte das nicht zur Nichte sondern verstärkte nur das Gefühl und als er sich wieder Aufrichten wollte, folgte sie ihm sogar ein wenig, stellte sich auf die Zehenspitzen um den Kuss etwas zu Verlängern. Eigentlich war die junge Dame auch dafür bekannt, sich gleich ihre Kleider zu schnappen und ihren Körper verhüllen zu wollen aber sie stand ihm gegenüber und ließ die Emotionen zu, die es in ihr los trat, während jeder Atemzug von Zac sanft gegen ihre Brust drückte. Bis er begann zu Reden, sie ihn ansah und statt dem, was ihn sonst erwartet hatte endlich anders Reagierte. Nicht wie sie ihn sonst die letzten Tage ignoriert hatte, wenn auch nur ein Ton seine Lippen verließ. „ Ich weiß das – ich hab das zwar nicht gelernt oder Studiert. Vor ein paar Tagen dachte ich auch mich verdammt in die Getäuscht zu haben – was noch immer der Fall ist – aber das würdest du nicht tun. Ich denke, du wolltest... mich Provozieren, damit ich endlich mit dir Rede. Egal was, Hauptsache irgendeine Reaktion, stimmt das.? Du hast das heute den ganzen Tag versucht. Hast du mit der Lösung gerechnet, du siehst ein wenig Überfordert aus.“ Ein Anflug von einem Lächeln auf ihren Lippen, sie wollte ja schon Wissen, wie sich das auf ihn Auswirkte. Jetzt erst ließ sie ihre Hände an seinem Körper sinken und Griff nach der Hose auf dem Boden um sie sich überzuziehen. Vielleicht wollte sie ihm etwas Angst einjagen, dass es das schon war aber sobald sie fertig war, betrachtete sie ihn wieder. Diesmal nicht nur seinen anziehenden Körper sondern sein Gesicht „ Zac, das war scheiße, mit dem heimlichen schreiben über mich. Du weißt, wie schwer es mir fällt, Menschen zu Glauben und als ich dich dabei ertappt habe, spätestens da... hättest du mir doch nicht ins Gesicht Lügen dürfen?“ Sie fuhr sich durch ihr Haar, noch immer unglaublich zerstreut „ Noah meinte, warum du sonst einen Sinn dahinter sehen solltest, jeden Tag mit mir zu verbringen – irgendwas müsstest du davon auch haben. Ist das so? War das deine Intuition dahinter? Weil mich hat das Verletzt, weil... ich dich als Menschen unglaublich schätze und sehr mag. Ich habe dir so schnell Vertraut und in so viele Bereiche meines Lebens schauen lassen, ich habe mich gefühlt als habe man mir mein ganzes Inneres geklaut um es als Experiment der ganzen Welt zu zeigen. Aber ich bin doch... mehr als das?“ sie fragte das schon fast Verzweifelt, weil ihr doch selber nie klar war, wer sie war und wo sie hingehörte. Das geschriebene machte sie nur noch Unsicherer mit sich, weil Lahja nicht mal wusste, was da stand. Auch wenn es ihm nicht gefiel, Lahja drehte sich mit zitternden Fingern eine Zigarette, um sich irgendwie von dem Abzulenken, was ihre Lippen verließ. Auch wenn sie nun bereit war zu Reden, liegen tat ihr das noch immer nicht. Zumindest die unangenehmen Themen des Lebens nicht.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
|
|
20.08.2015 17:22 |
|
Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
Beiträge: 281
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: JUGENDZENTRUM
Weil das hier die aufrichtigste, respektvollste und freundlichste Reaktion von Lahja war, die sie mir seit einigen Tagen entgegen bringen konnte, sah ich sie auch darüber im ersten Moment ein wenig skeptisch an. Vielleicht war es sogar die vernünftigste Reaktion, die ich je von ihr bekommen hatte und gewissermaßen war es sicher gerechtfertigt, dass ich meinen Kopf abschätzend ein wenig zur Seite legte und darauf wartete, dass ein erneuter Wutausbruch folgte. Tat es aber nicht. "Ja, das- könnte man so sagen", stimmte ich ihr deshalb nach ein paar Sekunden der Stille resignierend zu. "Ich wollte, dass du endlich- aufhörst mich so zu ignorieren. Dass du diese Wut irgendwie rauslässt. Aber nein, ich hab sicher nicht damit gerechnet, dass es so passiert." Noch immer ein wenig überfordert mit der Situation rieb ich mir über die Augen, über die Stirn, schob meine Haare nach hinten und ging dann noch einen weiteren Schritt zurück, um einmal um mich herum zu sehen und mich dann ebenfalls wieder anzuziehen. Nur das Top, das am anderen Ende des Raumes lag, wo ich es eben ausgezogen hatte, beließ ich auch dort. "Was nicht heißt, dass ich das nicht wollte", stellte ich im nachträglich noch schnell klar. Nur, damit keine Missverständnisse aufkamen. "Oder dass es mir nicht gefallen hat, aber- du weißt, was ich meine." Wahrscheinlich war es mir noch nie so schwer gefallen mich auszudrücken und auch für Lahja musste es ein ganz neuer Anblick sein, dass ich zum ersten Mal unkontrolliert handelte und redete. Aber genau deshalb versuchte ich auch schnell mich wieder zu fangen, die Gedanken in meinem Kopf zu ordnen und auch bewusster zu antworten, als ich mich dem widmete, was jetzt schon ein paar Tage zwischen uns stand. "Nein, Lahja, das war nicht meine Intuition dahinter. Dass ich versucht hab dir zu helfen oder dass ich mit dir trainiere, das hatte nie etwas mit meinem Studium zu tun oder mit der Arbeit, an der ich schreibe. Ich hab dir das nicht angeboten, weil ich dich von Anfang an als- Versuchsobjekt gesehen hab. Das ist Schwachsinn. Wir waren bestimmt schon zwei oder drei Wochen im Training, als ich zum ersten Mal auf die Idee gekommen bin, dass sich diese Theorien, an denen ich schreibe, gut mit dir vereinen lassen. Dass es irgendwie passt. Anfangs war es nur ein Beweis für eine meiner Theorien, aber dann- ist es einfach immer mehr geworden." Kurz senkte ich den Blick auf Lahjas zittrige Finger, mit denen sie versuchte eine Zigarette zu drehen. "Ich versuch es dir zu erklären, okay? Du weißt, was ich mache, oder? Was ich studiere? Und du weißt auch, dass dieses Training zwischen uns oder das Training, das ich im Jugendzentrum anbiete, etwa die Dinge sind, die ich irgendwann beruflich machen möchte. Ich möchte- schwierigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mir ähnlich sind, dabei helfen sich selber zu verstehen. Ich hab aber noch nie zuvor jemanden getroffen, der mir so ähnlich ist wie du. Dir ist so viel passiert, das mir auch passiert ist. Und die Reaktionen von dir sind genauso, wie ich früher reagiert hätte. Das hieß für mich, dass ich kein Einzelfall bin und dass die Dinge, die mir geholfen haben, vielleicht vielen Leuten helfen können. Und- ich sehe ja, dass es dir wirklich etwas bringt, sonst wärst du jetzt nicht hier. Das ist nicht nur eine unfassbare Bestätigung für mich selber, sondern auch- das gibt mir ganz neue Perspektiven. Für die Zukunft und für meinen Beruf. Aber- nein, Lahja. Das ist nicht alles. Ich mach das hier mit dir, weil ich dich mag. Weil ich das Gefühl hab du verstehst die Dinge, die sonst kaum jemand versteht. Du bist viel mehr, als dieser Text, an dem ich schreibe, ich weiß das. Und ich wollte dich nie darauf reduzieren oder dir das Gefühl geben, dass ich dich darauf reduziere. Falls es so war, dann tut es mir Leid. Und es tut mir auch Leid, dass ich das alles hinter deinem Rücken getan hab oder dass du das Gefühl hast du kannst mir jetzt nicht mehr vertrauen." Nachdem Lahja und ich das erste Mal Sex miteinander gehabt hatte, war es so leicht gewesen danach wie üblich mit ihr umzugehen, es war nie verkrampft oder angespannt zwischen uns. Für mich fühlte es sich jetzt aber auf einmal völlig anders an. Ich hatte keine Ahnung, woran genau das lag, aber ich fühlte mich so fehl am Platz. Ich wusste nicht, ob ich sie berühren sollte oder nicht. Ob wir jetzt sofort wieder so miteinander umgingen, als wären wir nur Freunde. Weil es sich zum ersten Mal penetrant so anfühlte, als wären wir nicht nur das, sondern irgendwie- mehr.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
|
|
21.08.2015 12:50 |
|
Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: JUGENDZENTRUM
Lahja sah Zac mit einem Lächeln auf den Lippen an, weil er so Überfordert mit dem schien, was sich zwischen den beiden abgespielt hatte und sie kannte diese Seite von ihm nicht. Wie er versuchte ihr deutlich zu machen, dass er das Gut gefunden hatte aber er noch nicht so wirklich verstehen konnte, wie es dazu gekommen war. Sie erinnerte sich nicht gerne an Chris aber auch sie hatte sich damals ganz Absurd danach gefühlt aber Befreit, genau wie jetzt. „ Es ist schön zu sehen, dass du doch nicht nur ein Plan-Mensch durch und durch bist.“ Damit meinte sie eben diesen Blick in seinen Augen, der durchaus Signalisierte, wie auch er durch den Wind sein konnte. Trotzdem wurde sie danach wieder Ernst, weil er begann über das zu Reden, was eben so schwer zwischen den beiden gestanden hatte. Was sie dazu verleitet hatte so völlig Betrunken vor einiger Zeit Noah anzurufen und weder vor noch zurück zu Wissen. Weil sie so Enttäuscht war. Sie sog die Lungen voll mit Luft und spielte mit der fertigen Zigarette zwischen ihren Fingern, ließ ihn aber auch nicht aus den Augen um nichts zu verpassen und eventuelle Lügen in seinen Augen direkt aufzudecken. Seine Worte waren aber so Aufrichtig gewählt, es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm zu Glauben. Vorerst. Auch Zac war nun mit Vorsicht zu genießen. „ Ich verstehe schon, was du meinst – und ich denke auch, ich Glaube dir das. Es freut mich auch, dass du anderen Menschen genau so und damit Helfen willst. Das ist... eine gute Sache. Selbst Noah war davon Überzeugt, ich soll das Training auf jedenfall weiter machen, es bringt mich so viel weiter. Vielleicht kann es auch jemanden vor solchen Erlebnissen bewahren, wie ich oder du sie gemacht haben. Nur das Menschliche dazwischen, das fällt mir schwer.“ Zweifelnd sah sie ihn an, wie sie das hasste über ihr Inneres zu Reden aber es half nichts, wenn er verstehen sollte, was in ihr vorging. „ Nur bin ich es Leid immer von den Menschen reingelegt zu werden, die mir nahe stehen. Selten ist mir das passiert, mich jemandem so schnell so krass Verbunden zu fühlen und wenn so was passiert, dann ruiniert es einfach das Vertrauen. Und ich komme mir danach dumm vor, es wieder Zugelassen zu haben, jemanden so schnell so nahe kommen zu lassen. Auch wenn ich dir jetzt Glaube, dass es nicht nur deswegen war, weswegen wir uns getroffen haben. Ich weiß noch nicht... wie ich damit Umgehen kann oder werde. Aber Ignorieren werde ich dich nicht mehr.“ versicherte sie ihm mit einem Lächeln. Da war nur auch ein andere Problem und weil sie sah, wie Unwohl auch Zac sich zu fühlen schien, musste einfach mal alles Ausgesprochen werden. „ Noah hat mich auch... darauf gebracht, dass mich das mitnimmt, weil ich dich etwas zu gerne habe. Ich will nicht, dass dies nun das nächste ist, was zwischen uns steht und ich kann damit auch umgehen – eigentlich... bin ich auch jetzt wieder mit Noah zusammen.“ Der Fairness halber hätte sie das vielleicht vorher sagen sollen „ Aber du ja auch... mit Nele. Ich habe nur irgendwie das Gefühl, ich bin dir schuldig dir das zu sagen, damit du auch weißt... warum mich das so nahe gegangen ist.“ Ratlos hob sie die Schultern, was fing man denn mit so einer Nachricht an?
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
|
|
22.08.2015 20:25 |
|
Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
Beiträge: 281
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: JUGENDZENTRUM
Natürlich war es hart zu hören, dass man das Vertrauen einer Person missbraucht hatte, die man doch eigentlich nicht verletzen wollte. Im Gegenteil. Ich wollte Lahja helfen, von Anfang an. Ich wollte ihr diese innere Wut nehmen, ebenso wie die Unzufriedenheit mit sich selber. Und jetzt war ich dafür verantwortlich, dass sie in ihrer Entwicklung wieder zurück geworfen wurde? Dass sie nach diesen vielen Fortschritten der vergangenen Wochen auf einmal doch wieder an ihren Grenzen kratzte? Ganz kurz davor die Kontrolle zu verlieren? Erneut verletzt von einer Person, die sie - möglicherweise zu voreilig - in ihr Leben gelassen hatte? Das war nicht einfach und an der Spannung in meinem Körper und in meinem Blick konnte Lahja auch mit Sicherheit erkennen, dass das alles nicht spurlos an mir vorüber ging. Aber was sollte ich denn tun? Ja, ich hatte einen Fehler begangen und jetzt hatte ich mich ihr gegenüber auch endlich erklären können, aber wenn sie sagte sie brauche Zeit, um das zu verarbeiten, dann war das so. Wenn sie noch nicht wusste, wie sie in Zukunft mit mir umgehen sollte, dann konnte ich auch daran nichts ändern. Verlorenes Vertrauen musste man wieder aufbauen und mit einem schweren Nicken nahm ich mir innerlich gerade vor, dass ich alles dafür tun würde, um dieses Vertrauen wiederherzustellen, als ich in der Bewegung inne hielt. Weil Lahja etwas sagte, das mich noch härter traf, als alles andere. Völlig unerwartet mitten gegen die Brust. Sie hatte mich zu gerne? Sie mochte mich mehr, als sie eigentlich einen Freund mögen sollte? Was war denn das hier gerade? Fühlte Lahja sich auch gerade so unsicher und fehl am Platz, wie ich? Äußerten sich diese Gefühle so? Ging es mir dann ähnlich? Trotz Nele? Und trotz ihrem Noah, der doch eigentlich ebenfalls zwischen uns stehen sollte? Meine Augen waren fest auf die von Lahja fixiert, aber scheiße, all meine Gedanken ergaben gerade keinen Sinn. Ich fühlte mich dadurch nur noch unsicherer, noch überforderter, als zuvor. Ich konnte diese Emotionen in meinem Körper weder einordnen, noch kontrollieren, stattdessen fühlte ich mich meinen Instinkten völlig ausgeliefert. "Ich wusste nicht- dass du- mich-", kam abgehakt zwischen meinen Lippen hervor, aber es nützte nichts. Ja, verdammt, da standen mit Nele und Noah eigentlich zwei andere Personen zwischen uns. Ebenso wie ein Vertrauensbruch. Ein paar Tage der völligen Ignoranz. Und verdammt viel Unsicherheit. Aber in diesem Moment verbannte ich das alles aus meinem Kopf, weil ich in meinem Körper etwas spürte, das mir schon lange abhanden gekommen war. Das in der Beziehung mit Nele nicht mehr so existierte. Ich fühlte mich gut, einfach weil Lahja da war. Mein Herz schlug schwer. Und in mir breitete sich ein kribbelndes Gefühl aus, das mich gnadenlos zu ihr hinzog. Ich wollte und konnte dem nicht mehr standhalten, stattdessen ging ich wieder einen Schritt auf sie zu, schloss erneut meine Hände um ihr Gesicht und beugte mich hinab, bis unsere Lippen aufeinander trafen. Meine Fingerspitzen krallten sich in ihre Haare, meine Daumen drückten gegen ihre Schläfen und ich gab mich einfach völlig diesem absolut überwältigenden Gefühl hin, das dieser Kuss in mir auslöste. Es passierte aber auch in genau diesem Moment, dass ich realisierte, was ich Nele damit gerade antat. Das war nicht nur ein Seitensprung, weil die körperliche Nähe in unserer Beziehung fehlte, das war- viel mehr. Viel mehr auch, als ich mir selber zumuten konnte, denn wie sollte ich meiner Freundin das beibringen? Wie könnte ich sie nach all den Jahren im Stich lassen? Wohl wissend, dass ich die einzige Bezugsperson in ihrem Leben war? Nele brauchte mich, aber ich- scheiße, ich brauchte das hier. Wann hatte ich mich das letzte Mal auf eine positive Art so lebendig gefühlt? Als sich meine Lippen wieder von Lahjas trennten, konnte sie den inneren Zwiespalt vermutlich in meinen Augen sehen, aber ich war definitiv nicht dazu bereit das alles mit ihr zu teilen. Ich konnte mir selber ja nicht einmal genau erklären, was in mir vorging. "Eigentlich bist du also mit Noah zusammen. Und eigentlich bin ich mit Nele zusammen", wiederholte ich ihre Worte, mit einem schweren Druck im Hals, doch schüttelte letztendlich den Kopf. Bis jetzt gerade hatten meine Hände noch ihren Kopf gehalten, doch auch den ließ ich jetzt los und ging einen Schritt zurück. "Wir- sehen uns beim Training, okay?" Das war alles, was ich Lahja noch sagen konnte, bevor ich sie mit dieser völlig unerwarteten Reaktion meinerseits einfach dort stehen ließ, mein Top wieder anzog, ebenso wie meine Sweatjacke, und mir meine Trainingstasche über die Schulter warf, bevor ich den Raum verließ.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
|
|
22.08.2015 21:17 |
|
Catherine Hudson
Unregistered
|
RE: JUGENDZENTRUM
Cat konnte es nicht Glauben aber man hatte ihr eine neue Zwangsmaßnahme auf´s Auge gedrückt, nachdem sie in der letzten Woche in einem Anflug von Wut aus irgendeinem nichtigen Grund einen der Stühle in die Tafel geworfen hatte. Sie hatte sich schon genug über sich selber erschrocken, weil ihr waren ja einige, komische Eigenarten zuzuschreiben aber diese Zerstörungswut, die war neu. Das siebzehnjährige Mädchen war doch selber so überfordert mit den Schritten zwischen Jugend und Erwachsen werden, sollten sie doch alle in Ruhe lassen aber nein, jetzt sollte sie zum Emotionalen Ausgleich auch noch Sport machen? Was für eine Schwachsinnige Idee von ihren Betreuern aber es gab keine Widerrede. Lohnte sich auch nicht, es gab ja doch keiner nach aber nur weil das nicht ausdiskutiert wurde, hieß das noch lange nicht, dass Cat ihre Strafauflage in Angriff nehmen würde. Nein. Sie saß lieber mit ein paar anderen Jugendlichen aus dem Heim oder der Umgebung im Park und drückte sich vor der Schule, sie zogen sich neben ein paar Bier auch einen Joint durch die Lunge und schon vor dem Ende des Unterrichtes hatte die siebzehnjährige einen Pegel erreicht. Es hätte so ein chilliger Tag werden können, ihr aktueller Freund würde nachher vorbei kommen und in ihrem Kopf, ganz weit weg hatte sie vergraben, dass sie eigentlich nach dem Unterricht direkt zum Jugendzentrum hätte gehen sollen. Wenn da das wachsame Auge der Justiz nicht wäre und da Cat in ihrem alter weder blau machen durfte noch Alkohol trinken, sammelten die Pflichtbewussten Polizisten sie ein um sie im Heim abzuliefern. Schöner Mist. Die Freunde von ihr waren Älter und auch wenn einer sich wegen dem Grastütchen verantworten musste, was bei der Kontrolle zu Tage kam, konnten die selber über ihren Verbleib bestimmen. Dem Betreuer war ziemlich egal, dass Cat sich dann zumindest nur auf ihr Bett schmeißen und pennen wollte und brachte sie Persönlich zu der dämlichen Strafaufgabe und lieferte sie bei Zac in der Sporthalle ab. Trotz der Sportklamotten sah sie aber auch noch jetzt nicht ein, sich zu beteiligen sondern ließ sich lieber genervt und noch immer angeschwippst auf eine Bank am Rand fallen und zog völlig Ignorant das Handy aus ihrer Tasche um per Nachricht ihren Freund zu Informieren, wie ätzend der Tag nun geendet war und hob nur den Blick zu Zac als sie die Uhrzeit eintippen wollte, wann ihr Freund sie abholen konnte – insofern er das tun würde, kam wohl drauf an wie viel Bock er auf sie hatte. „ He, eine Frage. Wie lange geht die Veranstaltung hier noch?“ Sie hoffte nur noch ein paar Minuten und sie hatte durch den Zwischenfall am Vormittag genug Zeit geschunden, das würde hier ja nicht ewig dauern. An den rötlichen, glasigen Augen konnte man deutlich sehen, das sie Drogen und Alkohol konsumiert hatte aber auch das war ihr eigentlich herzlich egal, ging Zac nichts an. Genau so wenig wie ihre Betreuer sie auf dem Weg her auf die blauen Fingerabdrücke an ihrem Oberarm angesprochen hatten, es gab bei ihrem Freund und hier halt immer mal ein bisschen Stress, da war doch nichts dabei. Sie hatte sich blöd angestellt, dann hatte er sie eben etwas rabiater zur Seite nehmen müssen, das konnte man doch verstehen und ihm keinen Vorwurf machen.
|
|
04.10.2015 20:14 |
|
Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
Beiträge: 281
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: JUGENDZENTRUM
Es gehörte zu meiner Vorstellung und zu meinen Wünschen für die Zukunft, dass ich liebend gerne irgendwann äußerst gewaltbereite Jugendliche trainieren wollte. Junge Männer und Frauen, die schon mehrmals durch - teils schwere - Körperverletzungsdelikte auffällig geworden waren und denen der Richter als letzten Ausweg ein Antiaggressionstraining zur Gewaltprävention auferlegte. Entweder das oder die Jugendlichen gingen in den Knast. Bei diesen Jugendlichen musste ich mich zumindest nicht mit Lustlosigkeit und Ignoranz herum schlagen und wenn doch, dann führte man ihnen einfach vor, wo sie landen würden, wenn sie nicht kooperieren. Wahrscheinlich gäbe es auch dort einige junge Leute, die so verloren waren, dass sie nur gleichgültig mit den Schultern zucken und doch hinter Gitter wandern würden, aber das wäre nur ein sehr geringer Bruchteil. Die Meisten ließen sich darauf ein und ich wusste auch durch meine Vorerfahrungen, wie hilfreich so ein Training sein konnte, gerade wenn man ganz nah am Abgrund stand. So weit war ich jedoch in meiner Ausbildung noch nicht, das konnte ich vielleicht in Erwägung ziehen, wenn ich mein Studium abgeschlossen und mich in meinem Beruf eingefunden hatte, bis dahin machte ich Trainingsstunden wie diese hier. Perspektivlose junge Leute, die immer mal wieder handgreiflich wurden, aber von denen eigentlich - noch - keine richtige Gefahr ausging. Kein Gesetz zwang sie zu diesem Training, meistens waren das ihre Betreuer oder die Jugendämter, die das hier als eine Art Bestrafung deklarierten. Etwas, das mir unheimlich missfiel, aber ich schien noch nicht so eine hohe Stellung inne zu haben, dass irgendjemand auf mich hörte. Der Sport sollte keine Bestrafung sein, sondern eine Hilfestellung. Denn wenn man dieses Training als Bestrafung auswies, dann passierte genau das, wovon ich heute auch mal wieder Zeuge wurde: Die Jugendlichen widersetzten sich allein schon aus Prinzip. Aus Rebellion und Respektlosigkeit. Sie versuchten nicht einmal die Vorteile zu erkennen, genauso wie dieses junge Mädchen hier. Ich wusste nicht viel über sie, weil natürlich auch die Kommunikation mit den Betreuern eher mäßig lief, nur dass sie Cat hieß, im Jugendheim lebte und in der vergangenen Woche einmalig ausfallend geworden war. Man wollte bei ihr anscheinend Schlimmeres verhindern und steckte sie deshalb in diesen Kurs, damit sie frühzeitig einen Ausgleich für ihre Aggressionen fand. Frühzeitig war möglicherweise etwas übertrieben, denn die junge Frau war schon 17 Jahre alt. Wenn sie bisher noch nicht gewalttätig oder aggressiv geworden war, sah ich dafür auch in ihrer Zukunft keine Grundlage, das bewiesen die Statistiken. Aber wenn ich aus eigener Erfahrung etwas gelernt hatte, dann dass es von Statistiken immer Ausnahmen gab, deshalb nahm ich mich ihr auch an wie jedem anderen Jugendlichen in meinem Kurs und versuchte auch bei ihr hinter die Fassade zu blicken. Langsam und vorsichtig.
In unserer ersten Stunde reagierte ich auf ihr verspätetes Erscheinen lieber mit Ignoranz, strafte sie mit Nichtachtung, als sie sich desinteressiert auf eine Bank sinken ließ, und kümmerte mich um die Schlagtechniken der anderen anwesenden Jugendlichen. So lange, bis sie äußerst respektlos mitten in die Stunde hinein schrie. Demonstrativ warf ich einen Blick auf die Uhr, bevor ich ihre Augen hart fixierte. "Du hättest wie der Rest der Gruppe in fünf Minuten fertig sein können, wenn du pünktlich gewesen wärst, aber es sieht so aus als müssten wir jetzt noch Einiges nachholen. Also leg das Handy weg und komm bitte hierher." Bestimmend deutete ich mit meiner Hand direkt vor mir auf den Boden. Meine Stimme klang zwar freundlich und höflich, aber hatte auch einen harten Unterton, der suggerierte, dass ich ungerne Widerworte zuließ.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
|
|
06.10.2015 12:28 |
|
Catherine Hudson
Unregistered
|
RE: JUGENDZENTRUM
Der meinte das Ernst? Sie versuchte den Scherz in seinem Blick zu finden, was dachte der eigentlich? Was nahm der sich denn raus? Diese viel zu motivierten und jungen Menschen, die gerade in den sozialen Beruf einstiegen, die dachten auch ehrlich, sie könnten bei den Jugendlichen noch was reißen oder in ihnen Verändern. Das war so ätzend und nervig und ja, auch etwas Lächerlich. Um ihm direkt zu zeigen mit bitte kam er nicht weiter genauso wenig wie mit diesem Blick von wegen oh, ich bin so überaus Autoritär und meine Ernst was ich sage, nahm Cat das Handy deutlich Sichtbar nach oben und drückte den grünen Hörer um ihren Freund anzurufen. „ Hey – ja, bin in fünf Minuten durch hier – war locker, ich warte dann – jo, ich freue mich.“ Im Anschluss daran betätigte sie den roten Knopf, legte das Handy zu den restlichen Sachen und zog die Kapuzenjacke aus. Man wollte sich ja nicht direkt alles hier verscherzen, nicht? Der gute Wille war ja da, oder? Nein, eigentlich nicht, eigentlich absolut gar nicht. Sie fand das Lächerlich und ganz besonders fand sie das Lächerlich, sich mit einem festen Plan gegenseitig zu schlagen. Cat hatte schon ganz anderes gesehen und erlebt, dazu gehörte sicher nicht, sich in einer Notsituation zu überlegen, wie man am besten in Deckung ging. Konnte Zac ja nicht Wissen, die Betreuer hatten nicht das Recht mit ihrer Geschichte hausieren zu gehen und das einzige, was der Kerl wohl wusste war, dass sie im Heim aufgewachsen war und in der letzten Woche einen Stuhl in die Tafel geworfen hatte. Der dachte sicher, die junge Dame hätte an dem Tag ihre Periode oder ähnliches und dabei sollte es auch bleiben. Cat wusste nicht mal was da in ihr abgegangen war, was zur Folge hatte, sie wollte auch niemanden anderes in ihrem Inneren herum wühlen lassen. Sie gesellte sich also zu der Gruppe, das ein oder andere Gesicht hatte sie schon mal gesehen aber im Normalfall war sie unter den Gleichaltrigen nicht zu finden. Es war schon eher so eine negative Grundstimmung zu fühlen, Feindseligkeit auf beiden Seiten. Eigentlich könnte Zac ihr Dankbar sein, nicht mal Anwesend sein zu wollen, ihr Zuwachs würde das ganze nicht Entspannen. „ Und jetzt?“ Erwartungsvoll zog sie eine Braue an, wobei das Augenpaar nur kurz an dem Trainer hängen blieb, damit er nicht den falschen Schluss zog, er wäre Mittelpunkt der Welt, auch wenn er verdammt gut ausschaute, das konnte man ihm nicht Absprechen. Cat´s Blick wanderte also noch immer leicht dicht von dem Gras und dem Alkoholkonsum durch die Reihen. Als ein Junge auch aus dem Heim bei einer Bewegung ziemlich dämlich Aussah, verursachte der noch mager anhaltende Rausch, wie sich ihre vollen Lippen zu einem amüsierten Grinsen hoben. Was für ein Opfer. Der strengte sich ja auch richtig an? Cat hatte nicht mal vor hier schwitzend heraus zu gehen, ihr Freund würde sie abholen, der würde sie ja gleich abservieren. Das lustig machen über den anderen verfehlte die Wirkung aber ein bisschen, denn der war so im Training drin, er muckte sie doch tatsächlich an. Echt jetzt? „ Schnauze, brauchst hier nicht so zu tun als wärst du irgendjemand.“ War er nämlich nicht! Wie das bei Gruppen aber immer so war, das Ego des Mannes wurde gestreichelt und ehe sich Zac versehen konnte, gab es in seiner schnuckeligen Sportgruppe auch schon Stress. Das ließ sich nicht vermeiden, wenn die teils schweren Charaktere auch in der Freizeit ihre Differenzen hatten. “ Ich kann dir zeigen, was wir hier so machen, Schlampe.“ Damit ging der Depp auf sie los. Schlampe traf sie schon nicht mehr, nur weil sie nicht so frigide war? Also damit hatten die Männer eigentlich immer weniger ein Problem als sich zu Freuen aber diese Halbstarken Neider eben. Cat schlug aber nicht zurück oder zeterte, sie hatte sich noch nie bei einem Angriff gewehrt und eigentlich ging das auch gegen ihr ganzes, bisheriges Leben nur seid einiger Zeit schaffte sie sich Ausgleiche oder Ausflüchte und so kam es dann auch, als er ihren Oberkörper versuchte nach unten zu pressen, im Schwitzkasten, dass sie ihn in den Unterarm biss und zwar so Gnadenlos, bis irgendwann tatsächlich der Eisengeschmack von Blut in ihrem Mund ausbreitete. Ih. Kratzen, Beißen oder ganz vielleicht mal Treten waren aber nun mal ihre Disziplinen, nicht verwunderlich, dass manch einer sie als Kind betitelte. Es hatte Optisch viel mehr von einer dreizehnjährigen, die sich gegen ihren großen Bruder beim zu wilden Spielen wehrte. Nicht, dass ihr das bei ihrem Dad oder ihrem Freund auch eingefallen wäre aber der Penner hatte keine Rechte an ihr, wie andere.
|
|
06.10.2015 20:23 |
|
|  |