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SAN FRANCISCO CROSS PUB
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Noah Scott
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RE: CROSS PUB
Den ersten Kommentar von Joker ließ Noah völlig unter den Tisch fallen, nicht einmal ein weiteres spöttisches Lachen war ihm das wert, denn wenn er nicht wollte, dass irgendjemand ihn bei seinen verkappten Spielchen beobachtete, dann wäre es vielleicht ganz angebracht sich beim nächsten Mal einfach einen nicht ganz so öffentlichen Ort dafür auszusuchen wie eine Kneipe. Aber Noah war nunmal niemand, der mit Leidenschaft Konflikte austrug. Er wollte sich nicht mit Bex' Freund streiten, er wollte nicht mit ihm diskutieren und er wollte das schon gar nicht auf irgendeiner körperlichen Ebene austragen. Nicht nur, weil er ganz offensichtlich keine Chance hatte gegen diesen lauten, eskalativen Typen, der auch noch wirkte wie ein Kleingangster, als er sich so vor ihm aufbäumte, sondern auch, weil das einfach nicht seine Art war. Außerhalb eines Hardcore-Konzertes schlug er nicht gerne wild um sich oder steckte selber schmerzhafte Schläge oder Tritte ein, das war nicht seine Welt. Deshalb spiegelte sich in seinem Blick auch nicht die Provokation, die er in Jokers Augen erkennen konnte, und anstatt irgendeine erhabene Haltung einzunehmen, blieb er ganz ruhig vor ihm stehen und schüttelte bloß den Kopf. "Tut mir Leid, aber ich glaube ich bin nicht derjenige, der Bex gerade unglücklich macht. Ich werde nur derjenige sein, der es ihr sagt, wenn du es nicht selber tust." Ja, das hier ging Noah eigentlich nichts an. Das war nicht seine Beziehung und vielleicht sollte er sich deshalb auch nicht einmischen, aber mittlerweile würde er Bex zumindest als eine Freundin bezeichnen und er konnte es auch nicht mit seinem Gewissen vereinbaren so etwas vor jemandem zu verschweigen, zu dem man eigentlich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte. "Ich will mich nicht mit dir streiten, Joker, aber ich werde das auch bestimmt nicht vor ihr geheim halten. Wenn du nicht schätzen kannst, was du an ihr hast, wäre es dann nicht sowieso die bessere Idee das einfach zu beenden? So wichtig kann sie dir ja anscheinend nicht sein, also sag's ihr. Nicht nur das, sondern auch, dass das vor einem Jahr schon einmal passiert ist. Und keine Ahnung wie oft in der Zwischenzeit noch. Sag's ihr oder ich mach es." Seine Stimme klang noch immer ganz ruhig, als er abschließend den Kopf schüttelte, aber in Wirklichkeit schlug auch Noahs Herz vor Wut viel schneller als üblich.
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23.09.2016 10:14 |
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Joker Cunningham
PLEASE, RIP ME TOTALLY UP.
Beiträge: 4
Registriert seit: May 2016
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RE: CROSS PUB
Joker ließ sich wirklich nicht gerne in seine Beziehungen rein Reden. Der Kerl hatte doch keine Ahnung, was Bex ihm Bedeutete und wie seine Beziehung zu ihr Funktionierte. Sie war die Konstante, der Ruhepol und er brauchte sie in seinem Leben. Das hier, das brauchte er aber auch. Diese Frauen hier, die konnte er wenig Wertschätzen – oder umgekehrt, konnte er sich erniedrigen lassen, je nachdem. Die eine Welt musste aber von der anderen Strikt getrennt werden, er mochte seine beiden Leben auf unterschiedliche Arten, beide Wesen in sich und das Noah gerade sagte, er würde ihm das Zerstören, dass machte ihn unfassbar sauer. Da konnte der Penner, der sich viel zu oft schon mit Bex traf, noch so deeskalierend dastehen und seinen Peace und Liebe scheiß von sich geben, er drehte das ganze um und stieß Noah hart an der Brust gegen die Wand hinter ihm. Eventuell musste er ihn einfach in die Schranken weisen, ihm verdeutlichen, wie wenig ihn das anging. Hoffentlich war dieses Interesse an Gesellschaftlichem Abschaum eh nur eine Laune seiner Freundin und hoffentlich gab auch ihre alte Großmutter bald den Geist auf. Joker teilte nichts gerne aber am allerwenigsten die Freundin, an die er irgendwo sein Herz verloren hatte. Er hob darauf feste Besitzansprüche und auch an ihre Zeit, Aufmerksamkeit, Gedanken – an alles. Gerade jetzt war Bex es selbst Schuld, vor einem Jahr, da hatte er noch nicht gewusst was er an ihr hatte. Deswegen aber doch die One Night Stands, das glich ihn aus, sich dann auch genug auf sie zu Konzentrieren und alles Böse von und aus sich, von ihr fern zu halten. Der Kerl hier vor sich, der war es aber nicht Wert, seine verqueren Gedanken los zu werden, der musste nur echt kapieren, dass es ein Fehler wäre, seiner Freundin das zu stecken. „ Pass mal auf, wenn du nicht langsam aufhörst mir in die quere zu kommen, dann ist mir egal, dass du nicht mit mir Streiten möchtest – dann haben wir beide ein richtiges Problem. Das ist meine Freundin, meine Beziehung, Bex gehört mir...“ Das war mal eine Aussage für Noah, die seinen Formen von Zwischenmenschlichen Beziehungen sicher nicht entsprach aber er hatte doch keine Ahnung. „...und wenn du nicht langsam mal wieder von ihr abrückst, dann lass ich mir was einfallen – das sie sich von dir fern hält oder andersherum. Sei doch lieber froh, dass ich mich noch nicht Aufgeregt habe, weil du weder eine Bedrohung noch eine Konkurrenz für mich darstellst.“ Er übte gewaltsam noch immer Druck aus, während er Noah gegen die Wand presste und seine Worte klangen unheimlich Finster und sie waren auch genauso gemeint. Joker war aber auch unfassbar Arrogant und er traute Noah nicht zu, dass er ihn wirklich so bei seiner Freundin verpfeifen würde, also ließ er langsam etwas locker, als auch schon andere Gäste auf sie Aufmerksam wurden. „ Ich gehe jetzt nach oben und suche nach meiner Begleitung und meinem Taxi, du solltest dir darüber im klaren sein, dass du mit mir keinen Streit anfangen willst.“ Er empfand das als deutlich genug und ohne eine Antwort abzuwarten, begab er sich tatsächlich die Treppen herauf und ließ sich von Noahs Worten auch gar nicht weiter stören.
Das er Bex davon nichts gesagt hatte, dass dürfte Noah ein paar Tage später mehr als deutlich werden. Ein paar Hausbewohner hatten Interesse an ihrer Herkunft und Bex hatte Zugesagt, für alle ein typisch, russisches Essen zu organisieren. So stand sie mit fleißigen Helfern in der Küche, wurde immer wieder Sachen gefragt und Lächelte liebevoll aber verunsichert, wenn ihr zuviel Aufmerksamkeit zukam. Alle hatte sie Begrüßt, auch Noah hatte sie schon gesehen aber sie war noch immer von seinem schlechten Gewissen geplagt – ganz besonders, weil Joker sich in den vergangenen Tagen so viel Mühe mit ihr gegeben hatte. Genau das erzählte sie auch May, die auch einen ersten, schlechten Eindruck von ihrem Freund gewonnen hatte und eher fand, Bex nahm ihn zu wohlwollend in Schutz.
|| DAMAGE » 26 YEARS OLD » DOMINATE ||
What's the difference between life and death?
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24.09.2016 02:14 |
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Noah Scott
Unregistered
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RE: CROSS PUB
Die Zeit, die nach ihrer Aussprache folgte, war wohl bisher die Schönste, die Noah mit Bex verbringen durfte. Die Unsicherheiten in ihm waren immer noch da, natürlich, und wenn er mit ihr ganz ruhig auf seinem Bett saß und sie ansah, dann tat es auch immer noch weh, dass sie sich ihrer Gefühle noch nicht so sicher sein konnte wie er - dass sie ihn nicht so mochte wie er sie - aber oft gelang es ihm sich dann einfach selber zu erden. Es lag nicht an ihm, dass es so war. Es war nichts falsch mit ihm. Dass Bex ihr Herz noch mehr schützte, als Noah es tat, hatte viel mehr mit ihrer gescheiterten Beziehung zu tun, mit all ihren schlechten Erfahrungen und Erinnerungen, und außerdem auch mit ihrer Erziehung. Sie war einfach anders aufgewachsen, mit anderen Werten und Prinzipien, sie war in ihren Gefühlen nicht so frei wie er, nicht so ungebunden und risikoreich. Und das war okay. Das war vielleicht sogar wunderschön und bereichernd, denn auch wenn sie noch Zeit brauchte, spürte Noah doch, dass da schon so viel zwischen ihnen existierte. Dass es nicht nur in seinem Bauch kribbelte, wenn sie sich so ansahen, sondern auch in ihrem. Und vielleicht war das gerade bei ihr und gerade jetzt - nach so einer anstrengenden Zeit in ihrem Leben - ein viel größeres Kompliment, als bei ihm selber.
Die Annährung erfolgte trotzdem äußert langsam, denn Noah hatte zum Glück die Vorstellung abgelegt Bex erobern zu müssen und schaffte es dadurch wieder mehr er selber zu sein. Und er war nunmal sehr gefühlvoll, sehr vorsichtig, einfühlsam und emphatisch. Er war nicht der Typ für große Gesten, er präsentierte seine Zuneigung nicht laut, sondern ganz leise. Ganz vorsichtig. Indem er immer mal wieder die Hand von Bex in seine nahm, indem er vorsichtig mit dem Daumen über die Innenseite ihrer Finger streichelte oder über die weiche Haut zwischen ihren Fingerknöcheln. Manchmal, wenn sie wieder mit den Hunden spazieren gingen und Bex aus ihrem Leben erzählte, dann hielt er ihre Hand einfach warm an seiner Brust und lächelte sie dabei sanft an. Oftmals stieß er vorsichtig seine Schulter gegen ihre, suchte dabei merklich den Körperkontakt zu ihr, ohne dabei jedoch offensiv zu werden, und wenn sie mal wieder auf seiner Matratze lagen und einen Film gemeinsam schauten, dann hatte er es auch schon zwei-, dreimal gewagt einen Arm um sie zu legen und zu genießen wie gut es sich anfühlte, wenn Bex daraufhin ihren Kopf an seiner Schulter ablegte. All das waren zwar Gesten, die man in Noahs Welt auch zwischen guten Freunden teilte, aber mit seinen Blicken ließ er sie mittlerweile spüren, dass da mehr war, als das. Er ließ sie nicht noch einmal an seinen Gefühlen für sie zweifeln, auch wenn das nie so direkt und offen geschah wie Joker es vielleicht getan hätte. Er war eben nicht Joker.
Was Bex zusätzlich gedanklich noch zurückhielt war ihr anstehender Urlaub in Russland, auch darüber hatten sie beide mehrmals gesprochen. Ein paar Wochen sollte sie im Sommer dort vorbringen, bei ihrer Familie, und während Noah einerseits verstehen konnte, dass es sicher Schöneres gab, als eine ganz frische Beziehung über so eine Entfernung zu führen, wäre das für ihn ja auch keine neue Erfahrung und daher auch nichts, was ihn zweifeln ließ. Er selber würde damit schon zurechtkommen. Vielleicht hatte Bex Unsicherheit, gerade jetzt, auch etwas damit zutun, dass Noah so ein ganz anderes Leben lebte, als sie. Sie wollten nicht schon vorher bis ins kleinste Detail durchplanen wie eine Beziehung zwischen ihnen aussehen könnte, was okay war und was nicht, das war schließlich auch ein Prozess - etwas, das sie gemeinsam herausfinden mussten - aber gerade das wurde mit so einer Distanz zwischen ihnen äußerst schwierig. Sollte Noah ihr immer davon erzählen, wenn er mal neben einer guten Freundin schlief? Wollte sie das wissen? Und wie sollte er Bex über das Telefon glaubhaft vermitteln, dass sie sich keine Sorgen machen musste und dass er immer noch nur in sie verliebt war? Das alles barg Schwierigkeiten, das erkannte auch er, und deshalb ließ Noah ihr einfach die Zeit, die Bex brauchte. Er konnte warten, auch bis nach ihrem Urlaub.
Letztendlich sollte es jedoch ganz anders kommen, denn nur wenige Tage vor ihrem vermeintlichen Abflug - als er gerade mit ein paar Freunden nach einem Konzert in einer Kneipe abhing und ein paar Bier trank - stand dort auf einmal Bex, direkt in seinem Blickfeld. Noah erkannte nicht sofort, dass sie geweint hatte, aber etwas in ihrem Gesicht wirkte anders, sie wirkte so angespannt, so ruhelos, und weil ihm tatsächlich nichts wichtiger war als sie und dass es ihr gut ging, zögerte er auch keine Sekunde mit schwer schlagendem Herzen auf sie zuzugehen, ihre Hand in seine zu schließen und Bex nach draußen zu folgen. Um dort jedoch völlig außer Gefecht gesetzt zu werden. Erst auf wunderschöne, positive Art - wegen dem, was sie sagte, und wie sich das in seinem Herzen anfühlte, so als würde auf einmal die ganze Welt vibrieren - aber dann, noch ehe er dieses Gefühl richtig genießen, richtig fassen konnte, fühlte er sich auf einmal aus ganz anderen Gründen gelähmt. "Was?!", stieß er atemlos aus. Er selber merkte gar nicht wie sich seine Arme auf einmal um ihren Körper legten, anders als sonst. Wie er eine Hand auf ihren Hinterkopf schob, in ihre Haare, um ihr Gesicht ganz sachte gegen seine Brust zu drücken, und die andere zwischen ihrer Schulter und ihrer Halsbeuge wechselte, mehrmals nacheinander, in ganz zärtlichen, langsamen Bewegungen. "Die wollen-- für immer?!" Noah brachte nicht einmal einen richtigen Satz zustande, denn alles, was er sich so gewünscht hatte und was auf einmal auch so greifbar schien, würde man ihm damit wieder nehmen. Das durften sie nicht. Nicht gegen Bex Willen. Nicht gegen seinen Willen. "Geh nicht", nuschelte er deshalb und spürte selber erst, als es geschah, wie er seinen Kopf gegen ihren lehnte, wie er sanft das Gesicht ein wenig zur Seite drehte, ihre Haaransatz an seiner Nase kitzelte. Wie gut sich das anfühlte. Wie richtig. Wie wunderschön. "Bitte. Geh nicht, Bex. Bleib hier. Bleib einfach- hier. Bei mir. Sie können dich doch nicht-- wenn du nicht willst-" Und seine Finger drückten sich nur noch fester in ihre warme, weiche Haut, so als könnte er sie dadurch einfach hier halten. Bei ihm.
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08.03.2017 13:00 |
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Rebekka Smirnow
Unregistered
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RE: CROSS PUB
In den letzten Wochen hatten die beiden sich so viel Zeit gegeben, sich anzunähern und für Bex wurde das alles immer tiefgreifender. Sie fasste Vertrauen in das, was Noah ihr gesagt hatte. Das er in sie verliebt war und das ein Besuch von Lahja daran nichts ändern konnte. Wenn er den Arm beim Filme schauen um sie legte, dann vergingen mindestens fünf Minuten, in denen sie dem Film nicht mehr folgen konnte sondern einfach nur in ihrem Kopf der Gedanke anhielt, wie schön und warm das in ihrem Herzen ankam und wie viele Schmetterlinge in ihrem Bauch dabei flatterten. Wie gerne sie diesen Jungen hatte. Seine Berührungen bargen für sie so viel mehr, als Freundschaft und wenn sein angenehmer Körpergeruch in ihre Nase stieg, gab es keinen perfekteren Duft mehr auf dieser Welt. Manchmal verspürte sie den Wunsch, sich einfach umzudrehen und ihn zu Küssen. Diesmal nicht kurz und Flüchtig sondern kennen zu lernen, wie seine Lippen sich auf ihren anfühlten, wie die beiden sich einfühlsam herantasteten, was der andere gerne hatte aber ihr Kopf war so eine Barriere. Bex hatte schon fast angst, dass die beiden sich dann auch sexuell zueinander hingezogen fühlten und das diese Ebene doch noch irgendwas zerstören konnte zwischen den beiden. Das das ihr Vertrauen doch wieder schmälerte und das war Jokers Schuld. Er hatte sie so oft hintergangen und betrogen, sie hatte einfach Sorge, dass sie das auf Noah projiezierte aber es war nicht schlimm. Noah gab ihr Zeit. Nach dem gescheiterten Annäherungsversuch und dem klärenden Gespräch war er wieder der Mensch, den sie kennen gelernt hatte. Der Junge, den sie so sehr schätzte und bei der es in Ordnung schien, dass sie ihr verletztes Herz noch etwas schützte. Zu keiner Zeit gab er ihr das Gefühl, sich Lächerlich vorkommen zu müssen, mit ihren Sorgen und Ängsten. Manchmal begann sie Mutig auf seiner Brust zu malen, mit ihren Fingern zu erforschen, wie es sich anfühlte seine Rippenbögen über seinem Shirt zu spüren oder den sanften Herzschlag oder aber nur seinen Atem, indem sie ihre Finger seitlich an seinem Hals bettete. Gerade in dieser Phase wäre es so hart gewesen den Sommer in Russland zu verbringen und wenn es nicht gegen jegliche Familienregeln verstoßen hätte, hätte sie ihre Eltern auch gebeten, dieses Jahr nicht zu fliegen aber das ging nicht. Selbst das hatte sie vor Noah zugestanden und statt auf seinen Vorteil zu pochen, hatte er ihr gesagt, er würde auch danach noch in sie verliebt sein und damit einmal mehr bewiesen, wie in Ordnung es war, aus was für unterschiedlichen Welten sie kamen und wie sehr er ihre Werte und Herkunft doch respektierte. Lieber hatte er sie gebeten, ihm Bilder zu schicken und ihre Erfahrungen einfach mit ihm zu teilen. Wer konnte denn Ahnen, dass ihre Eltern so wenig dachten wie er? So wenig Verständnis für ihre Tochter zeigten? Umso verratener fühlte sie sich nun von zwei weiteren Menschen in ihrem Leben, die ihr vollstes Vertrauen genossen hatten. Ihr Vater und ihre Mutter, die wussten gar nicht, was sie ihr damit antaten und selbst wenn, sahen sie sich im Recht. Das hatten sie ihr gerade klar Bewiesen. Sie krallte sich nur mehr in dem Oberteil von Noah fest, als sie diese Gedanken erreichten und schmiegte sich an ihn. „ Ich will auch nicht weg, ich will hier bleiben, bei dir – ich wollte doch die ganze Zeit nicht weg...“ Sagte sie leise, sich langsam beruhigend, weil sie sich in seinen Armen sicher fühlte. Er würde sie nicht Gewalttätig verteidigen, er war nicht Aggressiv wie Joker aber das musste er nicht um ihr Schutz zu bieten. Dafür reichte gerade, dass er sie festhielt und ihr sagte, sie sollte bei ihm blieben. „...ich will das Verliebt sein genießen, ich will herausfinden, wie sich das anfühlt, wenn wir beide uns Küssen oder wenn wir... ein Paar sind. Nur was mache ich denn jetzt? Mein Vater ist total wütend geworden, als ich ihm gesagt habe, dass ich mich in dich verliebt habe. Es ist genau das passiert, was ich mir gedacht habe. Das ich schon einen neuen Typ habe, bestärkt ihn nur mehr, dass diese lockeren Werte hier nicht gut sind für mich und das ich meine Zukunft hier nur weg werfe. Ich bin so Enttäuscht, ich habe nie gedacht, dass er so reagieren würde und auch meine Ma.“ Noah wusste, wie sehr das Bex erschütterte in dem, was ihre Eltern für sie darstellten und wie riesig Groß der Schritt war, nun gegen den Willen der beiden hier bei ihm zu stehen. Das war gar nicht ihre Art. „ Ich habe meine Sachen genommen und mich weg geschlichen. Sie wissen nicht wo ich bin, zwar können sie sich denken ich bin bei dir aber... ich bin abgehauen. Das macht man eigentlich nicht aber ich... will nicht weg und ich würde ihnen nicht mal Trauen, wenn sie mir nun sagen, ich muss nur über den Sommer gehen. Ich dachte, ihnen ist wichtig, wie es mir geht.“ Über die vielen Worte hatte sie nur wieder mehr begonnen, Tränen zu verlieren, zumindest solange bis sie aufschaute zu Noah und ihre Hände hilfesuchend an seiner Wange und zum anderen an seinem Hals platzierte. „ Was soll ich denn nun machen? Ich will nicht weg von dir – ich will mit dir zusammen sein.“ Auch durch die rot verweinten Augen konnte man sehen, wie Ernst Bex dieser Wunsch war.
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09.03.2017 01:35 |
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Noah Scott
Unregistered
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RE: CROSS PUB
Vielleicht hatte Noah sich noch nie zuvor so zerrissen in sich selber gefühlt wie jetzt gerade, als er in Bex weinende Augen blickte und ihre Hände sich dabei um sein Gesicht legten. Einerseits wollte er in Jubelschreie ausbrechen, er wollte diese Armee an Schmetterlingen in seinem Bauch endlich freilassen und sich daran erfreuen, dass gerade geschah, wonach er sich schon so lange sehnte. Er wollte genießen verliebt zu sein, ohne die Angst im Nacken, dass Bex sich doch gegen ihn und gegen ihre eigenen Gefühle entscheiden würde, ganz egal weshalb. Wegen ihrer Eltern, wegen den Erinnerungen an Joker, wegen den unterschiedlichen Lebensstilen: Es gab genug oberflächliche Gründe, die gegen eine Beziehung zwischen Noah und ihr sprachen, aber all die brachte sie mit ihren Worten endlich zum schweigen. Eigentlich müssten deshalb in diesem Moment alle Ängsten von ihnen beiden abfallen. In genau diesem Moment sollte es nur um ihre Emotionen gehen. Sie sollten genießen dürfen, was sie beide füreinander fühlten, denn es gab doch nichts Schöneres in dieser Welt, als zu hören, zu sehen und zu spüren wie sehr man geliebt wurde, von jemandem, den man selber ebenfalls liebte, aber stattdessen war da so viel Schmerz in ihren Blicken, so viele neue Ängste wurden auf einmal geformt. Am liebsten hätte Noah seine Hände in Bex gekrallt und sie nie wieder losgelassen - vielleicht versuchten seine Finger das auch insgeheim, so fest wie er ihren Körper gerade an seinem hielt - doch weil er wusste, dass das keine Lösung für die Ewigkeit sein konnte, verfiel er in ein langes Kopfschütteln. "Dann geh nicht, Bex. Bitte. Dann- dann bleib einfach hier. Komm mit mir. Du kannst bei mir wohnen oder bei May, bis- bis ein anderes Zimmer frei wird." Er wusste, dass das für sie niemals so leicht sein würde wie für ihn. Schon jetzt konnte man in ihren Augen erkennen wie hin und hergerissen sie war. Wie sehr sie sich vorwarf ihre Eltern so zu hintergehen, aber wie sehr es sie auch enttäuschte, dass ihre wichtigsten Bezugspersonen kein Verständnis für ihre Tochter aufbringen konnten. Noah würde es akzeptieren, wenn sie sagte, dass das keine Option sei und dass ihr keine andere Möglichkeit blieb, als auf ihre Familie zu hören und nach Russland zu gehen, vielleicht für immer. Verdammt, er würde alles akzeptieren und er würde trotzdem versuchen mit ihr zusammen zu sein, egal wie, dafür war er viel zu verliebt in Bex, aber dennoch legten sich seine Hände jetzt verzweifelt um ihr Gesicht. Fast flehend sah er ihr in die Augen, während seine kribbelnden Fingerkuppen sich in ihre warme, weiche Haut drückten und er seine Daumen sachte über ihre verweinten Wangen zog. "Oder wir gehen weg, wir beide. Ich- Vielleicht können wir nach Los Angeles gehen, zu Haily, in ihrem Haus kommen wir auf jeden Fall unter. Oder- wir gehen nach New York. Ich hab dort noch so viele Freunde, bei irgendwem können wir bestimmt ein paar Wochen bleiben. Nur solange, bis deine Eltern sich beruhigt haben. Bis sie merken, dass das hier- dass das ernst ist. Dass mir das ernst ist und dass dir das ernst ist und-" Noah hätte gerne noch weiter geredet, er hätte gerne noch viel mehr gesagt, um sie davon zu überzeugen gegen den Willen ihrer Eltern hier in diesem Land zu bleiben, aber seine Stimme versagte, als sein Blick auf ihre Lippen hinab fiel und ihm nichts anderes übrig blieb, als sich nach vorne zu lehnen und sie zu küssen. Zu lange hatte er darauf gewartet, zu oft hatte er sich diesen Moment im Kopf schon vorgestellt und obwohl er ihre salzigen Tränen schmecken konnte, begann auf einmal die Welt sich um ihn herum zu drehen. Das Herz in Noahs Brust raste, seine Knie wurden ganz weich und wenn Bex auch nur zu einem Bruchteil das fühlen würde, was er gerade spürte, dann hätten all die verbalen Bemühungen sie zum Hierbleiben zu überreden sowieso keinen Wert mehr. Das hier - dieses Gefühl, das sie in seiner Brust, seiner Kehle, seinem Kopf, auf seinen Lippen provozierte - das war das Einzige, was zählte.
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10.03.2017 21:43 |
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Rebekka Smirnow
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RE: CROSS PUB
Eigentlich war Bex nie so Impulsiv gewesen, eigentlich handelte sie nicht Kopflos sondern suchte eine Vernünftige Lösung aber als Noah sie fragte, wie es weiter gehen sollte. Als er ihr Auswege anbot, war sie sehr Dankbar dafür aber das war alles noch so weit weg. Das war nicht ihr drängender Gedanke gewesen, als sie durch die Nacht hier her gelaufen war. Sie wollte einfach bei ihm sein. Sie wollte nur, dass er wusste, wie sie sich ihrer Gefühle so deutlich geworden war. In seinen Armen zu verweilen war alles, was sie sich erhofft und ersehnt hatte. Wenn man verliebt war, dann war das so. Wenn man verliebt war, dann machte diese Person die Welt einfach zu einem besseren Ort und so sehr Bex auch gezweifelt hatte, desto deutlicher wurde sie sich dem jetzt – als sie nur Hilflos und Überfordert die Schultern nach oben zog, auf seine Ideen. Doch noch eher sie ihm etwas sagen konnte, tat er endlich, was sie sich noch nicht wagte. Immerhin war sie sich nicht Sicher gewesen, ob er das hier wollte, in dieser Ausnahmesituation. Ob er ihr Glaubte und das nicht aus einer Panik heraus entstanden war, ihn nicht wieder zu sehen. Nie wieder. Dieser Kuss ließ sie aufatmen und erleichtern und gleichzeitig setzte er sie ganz neu unter Strom. Endlich konnte sie seine Lippen auf ihren spüren und das Gefühl verinnerlichen, wie es sein konnte, wenn Noah seine Arme so feste um sie schloss. Bex konnte endlich diese Liebevollen Gefühle zulassen, sie konnte endlich die Beziehung zu Joker vergessen und Noah eine Chance geben, ihr zu zeigen, wie schön eine Beziehung ohne Lügen sein konnte. Ohne das Gefühl, betrogen und belogen zu werden oder aber eingesperrt zu werden. Es dauerte einen Moment, bis sie das wirklich alles als Realität wahrnahm und dann endlich ihre Finger auch in seinem Nacken verschließen konnte. Bex berührte Noah diesmal anders – auch wenn sie vielleicht schon mal eine Hand auf die warme Haut unterhalb seinen Haaransatzes gelegt hatte, war das hier anders. Seine feinen Härchen unter ihren Fingerkuppen zu spüren, weniger Freundschaftlich als verlangend ein wenig Druck genau dort auszuüben. Auch danach seine Schultern, seine Oberarme herab zu streichen und ihre Arme unter seinen hindurch zu schieben, um ihn erneut zu Umarmen fühlte sich ganz anders an als jemals zuvor. Die romantischen Gefühle waren vielleicht schon da gewesen, sie mochte ihn ganz besonders aber jetzt war das etwas anderes. Jetzt stand sie offen vor ihm dazu, offen vor sich selbst und gab den beiden die Chance, zu zeigen, was für ein gutes Team sie nicht nur als Freunde sein konnten. Als sie sich voneinander lösten, wenn auch nur ein paar Zentimeter, sah sie ihn an, als wäre sie gerade aus dem Schlaf gerissen worden. Aus einem schönen Traum. Als könnte sie nicht fassen, was da gerade geschah. Sie schenkte ihm eines ihrer zarten Lächeln und rieb zärtlich ihre Wange an seiner. Wenn Bex sich auf einen Jungen einließ, dann konnte sie noch einmal anders liebevoll sein und noch ganz anders ihre Wertschätzung einer Person zeigen. Noch immer nahm sie sich die Zeit, nicht antworten zu müssen sondern lieber gleich noch einmal auszuprobieren, wie es war, verliebt mit Noah in der Nacht zu stehen, dicht aneinander und die Verliebtheit auszuleben und sich als seine Freundin zu sehen. Als Partnerin. Auch danach wich dieser Blick nicht, dieses irreale aber sie nahm sich nun die Zeit, etwas zu seinen Ideen zu sagen. „ Meine... Eltern wissen ja nicht genau, wo das Haus ist. Ich würde – einfach gerne die Nacht bei dir bleiben? Und darüber nachdenken? Ich will selber nicht weg. Ich mag dich – mehr als das aber ich mag auch die Stadt. Das hier ist meine Heimat und ich will nicht auf dem Land leben. Das wollte ich nie und das ist auch jetzt nicht mein weg Noah. Ich habe Angst, dass mein Dad... so wütend werden könnte... das er wie Joker anfängt mich einzusperren...“ Das war so fürchterlich zu äußern und man sah auch deutlich, wie die Erinnerung sie noch immer erschaudern und fürchten ließ und die Aussicht darauf, dass das wieder jemand mit ihr tun könnte. „...Das ist so traurig – auch das sie mir nicht mal eine Chance gegeben haben, was zu sagen. Das Enttäuscht mich.“ Und schon wieder war sie den Tränen nahe, so das sie kurz den Kopf gegen seine Brust senkte. „ Es tut mir auch Leid, dass das jetzt... so endet oder anfängt. Das ich das nicht eher begriffen habe. Wenn du das unter den Voraussetzungen noch nicht... versuchen willst... also als... mehr als Freunde, kann ich das verstehen. Wenn du dir Sicher sein willst, dass ich das auch ohne Ausnahmesituation möchte. Du hast lange genug gewartet, dann schaffe ich das auch, dir das dann zu Beweisen.“ Auch wenn Bex sich mit Sicherheit nicht auf so einen Kuss eingelassen hätte, wenn es ihr nicht Ernst wäre, war sie ein Mensch, der sich auch immer in sein Gegenüber hinein versetzen konnte. „ Ich will dir auch den Abend nicht verderben, das macht ja schon einen guten Eindruck wenn ich dir den Abend mit deinen Freunden verderbe – ich wollte dir das nur sagen, ich wollte einfach all das los werden und... auch wenn du kein Draufgänger bist, fühle ich mich gerade nirgendwo Sicherer als bei dir.“ Daraufhin hob sie dann auch endlich wieder den Blick in seine Augen und damit auch eine ihrer Hände, mit denen sie eben noch seine umschlossen gehalten hatte und fuhr ihm liebevoll über die Wange. Sie würde Noah nicht wieder Unsicher mit sich werden lassen, dass hatte sie sich selbst versprochen und er sollte auch ruhig Wissen, wie Vertraut und Nahe sie sich ihm fühlte, dass sie sich gerade auf der Welt, die sie mal wieder herbe Enttäuscht hatte, in seiner Nähe Geborgen fühlte und das ganz ohne das er jemandem dafür auf die Nase hauen musste.
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12.03.2017 00:56 |
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Noah Scott
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RE: CROSS PUB
Für einen Moment fiel es Noah unheimlich schwer den Worten von Bex zu folgen, gedanklich hing er mit seinen Lippen noch immer an ihren und daran wie gut es sich angefühlt hatte sie zu küssen. Wie richtig. Überall unter seiner Haut kribbelte es wohlig, das Herz raste in seiner Brust, überschlug sich mehrmals und vibrierte dann nur noch schneller. Er müsste eigentlich völlig aufgedreht sein, sein Puls befand sich zweifelsfrei weit über dem Normalwert, aber absurderweise war das Gegenteil der Fall. Er fühlte sich auf einmal so geerdet, so sicher. Er fühlte sich angekommen, erleichtert, zufrieden. Glücklich über alle Maße. Es war schade, dass er das nicht mit einem breiten Grinsen ausleben konnte und dass Bex ihn nicht aus strahlenden, sondern aus verweinten, deprimierten Augen anblickte, aber nichts davon änderte etwas an seinen Gefühlen. Und auch nichts davon ließ Noah an ihren zweifeln. Vielleicht blendete ihn dieses Verliebtsein, vielleicht würde Bex morgen tatsächlich an sich selber zweifeln, vielleicht würde sie sich gegen ihn, gegen dieses Land, gegen diese Stadt und für ihre Eltern entscheiden, vielleicht würde sie nach Russland gehen und so eine vage, unbestimmte Fernbeziehung von vornherein ablehnen, aber nichts davon ließ Noah gerade an sich heran. Keine dieser Eventualitäten wollte Noah auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen. Viel zu schön war es Bex zu küssen, sie anzufassen, ihren Atem auf seiner Haut zu spüren und mit einem ganz neuartigen, offenen Blick in ihre Augen zu sehen. Selbst wenn das nur diese eine Nacht hielt, ließ er sich das nicht nehmen und schüttelte deshalb auch augenblicklich den Kopf, während seine Hände sich ganz sachte über ihren Körper bewegten. Über ihre Taille, ihre Hüfte, bis zu ihrer Wirbelsäule und von dort wieder hinauf, zu ihren Schulterblättern.
"Ich will nicht mehr warten", nuschelte er leise. Um sie herum waren so viele Geräusche zu vernehmen, aus der Kneipe oder auch von den anderen Personen, die mit ihren Zigaretten hier draußen standen, aber für nichts davon hatte Noah gerade Gehör. Es war fast so als wäre er hier ganz alleine mit Bex. "Ich möchte das und ich möchte dich und wenn du mir sagst, dass du dir sicher bist, dass das hier genau das ist, was du auch möchtest, dann-- Ich will einfach nicht mehr warten." Warm pressten sich seine Finger in ihre Haut, zogen ihren Körper dadurch nur noch etwas enger an seinen, während er sich schon wieder in ihren Augen verlor. Er küsste sie nicht noch einmal, aber zumindest lehnte Noah sich wieder so weit nach vorne, dass ihre Gesichter sich berührten, seine Nase dabei sachte gegen ihre Wange traf und sich von dort zu ihrer Schläfe bewegte. "Es tut mir wirklich Leid für dich, dass das passiert ist. Mit deinen Eltern. Dass sie dir- anscheinend so wenig vertrauen und versuchen über deinen Kopf hinweg für dich zu entscheiden, das hast du nicht verdient. Gerade du nicht. Lass mich einfach-- Ich hol eben meine Jacke und dann gehen wir? Zu mir?" Ermutigend nickte er Bex einmal zu, wollte sich schon von ihr lösen, aber hielt auf halbem Wege doch noch einmal inne, um kurz, liebevoll seine Lippen auf ihre zu drücken. Viel zu gut fühlte sich das an, am liebsten würde er nie wieder etwas anderes tun und wiederholte das deshalb auch sofort noch einmal, nachdem er wenige Sekunden später mit seiner Jacke in der Hand wieder zurückkehrte. Keinen seiner Freunde schien der schnelle Abgang zu stören und das obwohl er gar nicht zu sehr ins Detail ging. Er entschuldigte sich bloß mit den Worten, dass Bex ihn jetzt brauchte, und weil einige von ihnen durchaus wussten oder ahnten, was für eine besondere Stellung sie in seinem Leben einnahm, nickten sie nur verständnisvoll und ließen ihn ziehen, damit er draußen - nach dem erneuten Kuss - sanft ihre Hand in seine schließen und mit ihr nach Hause gehen konnte. "Hast du dir das jemals vorstellen können? Wieder zurück nach Russland zu gehen, meine ich. Dauerhaft? Hast du da jemals mit deinen Eltern drüber gesprochen?"
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12.03.2017 14:26 |
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Rebekka Smirnow
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RE: CROSS PUB
Als er ihr sagte, dass er nicht warten wollte – da Begriff sie endlich auch Real, was hier gerade passierte. Auch wenn ihre Lebenssituation gerade so zerrissen schien, konnte sie nicht anders als die Freude darüber und auch die Erleichterung über ihre traurigen Gesichtszüge siegen zu lassen. Mit den wacheren und glücklicheren Augen sah sie ihn an und weil das genau das war, was auch in ihrem Herzen ankam, fühlte Bex auch gerade das richtige zu tun. Sie gab viel auf die Meinung ihrer Eltern und das was gerade geschah, das hatte sie so nicht gewollt aber das war ihr Leben und sie stand auch immer dafür ein, was ihr Wunsch war. Das wusste auch Noah. Als er danach Kompromisslos seine Jacke holen wollte, sah sie ihm auch das erste mal offensichtlich verliebt hinterher und war erst danach ein wenig peinlich Berührt. Sie hatte bis eben nur Noah im Kopf gehabt und niemand anderen, sie hatte auf dem Weg her keinen Menschen bewusst wahrgenommen und nur weil er aus ihrem Sichtfeld verschwunden war, stellte sie sich nun den Menschen um sich herum. Die schon eine dramatisch-betrunkene Eifersuchtsszene dachten oder was noch so vor den Kneipen der Stadt passierte, wenn vielleicht auch noch zu viel Alkohol im Spiel war. Ein wenig ertappt versuchte sie die Spuren der Tränen von ihrem Gesicht verschwinden zu lassen und wusste danach kurz nicht, wohin mit sich, ihren Händen oder ihren Blicken um allem um sich herum auszuweichen, bis Noah wieder zu ihr hinaus kam. Bis er sie erneut Küsste und sie erneut Lächelte, weil das prickelte und kitzelte, weil sie verdammt nochmal verknallt in ihn war. Wenn diese Gefühlsbeschreibung ausreichte, denn weil die beiden sich so viel Zeit gelassen hatten und sich so gut kannten mittlerweile, fühlte es sich auch direkt an, als sei aus Freundschaft etwas viel tieferes geworden und Bex war froh, ihm das sagen zu können, was ihre Lippen verließ, bevor sie auf seine Frage antwortete. „ Ich bin froh das wir das mit den Grauzonen ausprobiert haben, ich hab mich... noch nie direkt so Nahe zu einem meiner Freunde gefühlt.“ Und erneut erhielt Noah diesen Blick, den sie nur denen schenkte, zu denen sie sich offen hingezogen fühlte, ohne sich zu kontrollieren. Über eine Schulter trug sie den Rucksack, mit der freien Seite suchte sie seine Nähe, dass er seinen Arm um sie legte und war einfach glücklich mit ihm gemeinsam nach Hause zu gehen. „ Ich wollte das nie und das stand auch nie zur Debatte. Ich respektiere meine Eltern, dass tue ich wirklich und ich liebe ihre Geschichte und alles – aber es wäre doch für sie manchmal auch einfacher mit mehr Freiheiten und Möglichkeiten gewesen. Das können sie doch nicht so vergessen haben? Natürlich war das mit Joker schwer, auch für die beiden aber das... passiert halt und ich habe das Gefühl... sie geben mir ein wenig die Schuld, dass das passieren konnte. Weil ich mich in eurem Haus herum treibe, weil ich so viele Menschen mit so anderen Vorstellungen um mich herum habe. Das Joker schon davor da war und das sie genauso auf ihn rein gefallen sind, dass wollen sie nicht hören und ich wollte sie auch nicht noch wütender machen.“ Bex fiel das alles schwer aber Noah spürte auch deutlich, dass sie sich in ihrem Leben nie dort gesehen hatte. Auch wenn sie sich über den Sommer freute, ihre Familie und auch gerne aufopferungsvoll dort mit anpackte, ihr Leben sah sie so anders. „ Ich respektiere meine Familie, ich finde das auch schön, wie alle einander helfen dort in Russland und auf dem Land, ich liebe auch das Land an sich noch aber – mir würden so viele Möglichkeiten verloren gehen, die ich doch gar nicht verlieren möchte. Ich möchte reisen, auch mit dem Studium wird es dort ländlich ganz schön schwer und die Zeit habe ich vielleicht gar nicht mehr und nur weil man mir alles... weg nimmt, wird doch nicht nie wieder etwas schlimmes in meinem Leben passieren. Als ich ihnen gesagt habe, dass ich mich in... dich verliebt habe, da fühlten sie sich nur noch bestärkter darin, dass mir alles egal ist, was ihnen wichtig war mir auf den Weg zu geben aber so ist das doch nicht oder... sehe ich das falsch?“ Eigentlich wusste sie, sie hatte Recht aber es war nun auch das erste mal, dass sie sich so offen gegen ihre Eltern und deren Wünschen behauptete.
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12.03.2017 15:23 |
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Noah Scott
Unregistered
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RE: CROSS PUB
Noah zögerte keine Sekunde, als Bex ihn wortlos aufforderte den Arm um ihre Schultern zu legen und somit ganz dicht neben ihr her den Heimweg einzuschlagen. Viel zu gut fühlte es sich an ihr so nah zu sein. Nah genug, dass ihr vertrauter Geruch ihm ein wenig die Sinne vernebelte und dass ihre Körperwärme sich wohlig auf ihn übertrug. Im Gegensatz zu Bex waren Noahs Beziehungen schon immer aus engen Freundschaften heraus entstanden, wahrscheinlich als Folge daraus, dass er immer sehr offen und freundlich mit anderen Personen umging, aber niemals aufdringlich. Er verliebte sich nicht einfach auf den ersten Blick in eine Frau, er hatte sich auch noch nie von Äußerlichkeiten anziehen lassen, sondern entwickelte erst wahre Gefühle, wenn er begann den Menschen dahinter kennenzulernen. Den Charakter. Schnelllebige Affären oder sinnlose One-Night-Stands waren ebenfalls nichts für ihn, also gab es tatsächlich nur einen einzigen Weg in Noahs Herz und das war nunmal ein langsames, freundschaftliches Kennenlernen. Das war bei Lucy damals so gewesen, bei Lahja ebenfalls und auch bei seinen kürzeren jugendlichen Beziehungen: Sie alle hatte er erst intensiv kennengelernt, als Freunde, und danach erst langsam aber stetig auch andersartige Emotionen zugelassen.
Bei Bex war es jetzt aber trotzdem noch ein ganz anderes, neuartiges, unvergleichlich gutes Gefühl, das ihn allumfassend einnahm, wenn er spürte wie sie sich im Gehen sanft an ihn drückte oder seine Hand mit ihrer umschloss. Ganz einfach aus dem simplen Grund, dass er sich schon so lange danach sehnte und dass sie nicht von Anfang an erwidert hatte, was er für sie fühlte. Bei Lucy und auch bei Lahja damals war das anders gewesen, sie beide hatten damals den ersten Schritt auf ihn zu gewagt, das war daher nicht in so einem Ungleichgewicht resultiert wie die Zuneigung bei Noah und Bex. Aber dennoch bereute er absolut nichts und er ärgerte sich auch nicht, denn alles, was vorher geschehen war, hatte sie letztendlich zu diesem Zeitpunkt an diesen Ort geführt und nirgends wollte Noah jetzt lieber sein, als hier. Bei ihr.
"Nein. Nein, du siehst das überhaupt nicht falsch. Ich glaube- ich glaube deine Eltern sehen einfach nicht recht, dass du als Person ja nicht nur von ihren Werten und Vorstellungen beeinflusst wirst, sondern von so viel mehr. Von deiner Schule, deinen Freunden, deinen Lehrern, auch von den Medien, dem Land, der Stadt, deinem Job. Da fließt so viel mit ein und deine Eltern können zwar das Fundament legen, aber irgendwann- haben sie keinen Einfluss mehr. Irgendwann müssen sie einfach lernen dich so zu akzeptieren und zu lieben wie du bist, Bex, und- ich finde es so schade und traurig, dass ihnen das gerade anscheinend schwer fällt, weil du-- Ich finde du hast so viel von deinen Eltern und von der Kultur deiner Eltern in dir. Du bist so ein ehrlicher und aufrichtiger Mensch, bodenständig und liebenswert, gefestigt und stolz. Und es ist schade, dass sie das nicht sehen können und dass sie etwas in dich hinein interpretieren, das du gar nicht bist. Nicht einmal ansatzweise." Ratlos zog Noah seine Schultern hoch, schüttelte auch einmal sachte den Kopf, aber blieb dann erneut mit dem Blick an ihrem Gesicht hängen. "Was wissen deine Eltern denn eigentlich von mir? Hat das schon etwas damit zutun, wer ich bin und wie ich lebe? Oder sind sie nur so schockiert, weil das jetzt so- schnell ging?" Schnell war auch durchaus relativ. Für Noah hatte es sich wie eine Ewigkeit angefühlt, dieses ständige hin und her, auf und ab, zwischen Bex und ihm.
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13.03.2017 22:04 |
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Rebekka Smirnow
Unregistered
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RE: CROSS PUB
Was er zu ihrem Wesen sagte, machte ihr zumindest ein wenig Mut, ihre Eltern nicht so sehr Verraten zu haben, wie es sich gerade in ihr anfühlte. „ Ich mag dich dafür, dass du immer die richtigen Worte findest – wenn mir irgendwer gesagt hätte, ich würde jemals von Zuhause weg laufen, dann hätte ich nur den Kopf geschüttelt.“ Behutsam Lächelte sie ihn von der Seite an, eher sie den Blick wieder dem Boden zuwandte und ihre Wange an seitlich an seinen Brustkorb lehnte. Dabei verließ sie sich darauf, dass er auf den Weg achtete aber nach dieser langen Zeit, in denen sich das Vertrauen in die beiden festigen konnte, fühlte sich das nicht komisch an. „ Ich weiß vor allem nicht, wann das passiert ist, wann sie das Vertrauen in mich so verloren haben – ich habe immer Versucht sie in allem zu Entlasten und zu Unterstützen. Sei es wegen ihrer Jobs, dass ich mir meine Wünsche lieber mit Nebenjobs finanziert habe oder das ich immer gerne meine Großmutter gepflegt habe, wenn ihnen die Zeit fehlte. Nie habe ich irgendwelche Partys dem vorgezogen.“ Bex verzweifelte selbst so an dieser Situation, einfach, weil sie doch eigentlich nie einen Anlass dafür gegeben hatte, dass es sein musste wie jetzt, oder? „ Das mit Joker lag doch gar nicht in meiner Macht, dass war doch... nicht meine Schuld?“ Ja, irgendwie Formulierte sie das an Noah als Frage und auch wenn er sich Gewiss sein konnte, ihr Herz gehörte nun ihm, hatte sie ihn nie Belogen und gesagt, ihr würde dieser Vertrauensbruch noch viel länger nachhängen als sie selbst das wollte, auch noch ihre Beziehung belasten. Das es erst die zu ihren Eltern war, die darunter zu Leiden hatte, dass hatte auch einfach keiner kommen sehen. „ Ich würde nicht einmal wagen nun nur über den Sommer hin zu fahren, weil ich Angst hätte, ich kann danach nicht wieder zurück kommen – das tut mir unfassbar Leid und das bricht mir das Herz aber... ich könnte mich dort nicht einmal dagegen wehren, weil ich auf ihre oder die Mittel meiner Eltern angewiesen wäre, wieder zurück zu kommen. Das ist Schrecklich so zu denken aber – ich kann es auch nicht ändern...“ Ihr Blick wurde wieder schwammig und sie war mehr als froh, dass die beiden schon vor dem Haus standen, in dem Noah lebte und bevor er auf seine Fragen antworten konnte, kamen ihnen zwei Hausbewohner entgegen, die beide kannten. Als sie sahen, dass die beiden Arm in Arm kamen, Grinsten sie eigentlich breit, weil für alle schon klar war, worauf das zwischen Noah und ihr hinaus laufen würde aber als sie dann sahen, dass Bex weinte, wollten sie nur lieb sein und überforderten sie mit Fragen. Peinlich Berührt von der vielen Aufmerksamkeit versuchte Bex sich aus der Situation irgendwie zu Retten, erwähnte das es Zuhause einfach Stress gab und atmete auch erst wieder auf, als sie bei Noah im Zimmer angekommen waren. Nicht das diese Menschen nicht alle großartig waren und sie zweifelte nicht daran, dass sie sie getröstet und auch bestärkt hätten aber das war ihr unangenehm. Sie war nicht umsonst zu dem Menschen gekommen, in den sie sich Verliebt hatte und der deswegen ihr ganzes Vertrauen genoss. Manch eine Person hätte sich nun Alkohol herbei gesehnt, um die Probleme zu bewältigen aber Bex legte lieber ruhig ihre Sachen ab und erhob dann wieder die Stimme. „ Deine Fragen – ich denke von allem ein wenig.“ Sie war auf Noah zugegangen und hatte die Hände in die Taschen seines Zippers geschoben, jetzt wollte sie auch nicht dieses schöne Gefühl nicht mehr hergeben, was seine Nähe in ihm anrichtete. „ Das geht ihnen alles zu schnell und sie hätten gerne, dass ich mich nach Joker auf andere Dinge konzentriere. Auf eine Ausbildung zum Beispiel. Sie machen sich aber auch wegen deines Jobs Sorgen und denken glaube ich, deswegen haben die Bewerbungen etwas gelitten in der letzten Zeit, als würde ich das auch so machen wollen aber das... lag doch nicht daran. Ich will mich nicht hetzen, ich bin doch gerade erst mit der Schule fertig und... vielleicht möchte ich noch in ein paar andere Jobs rein schauen. Das mit dem Haus, dass verstehen sie auch nicht und davon habe ich auch Zuhause kaum etwas erzählt, sie wissen nur das May und du hier leben. Sie können das nicht nachvollziehen, man muss doch Miete zahlen...“ Was sollte Bex Noah denn sagen, so waren ihre Eltern eben. „ Aber ich dachte das ist für sie nicht so wichtig – für mich ist das doch auch nicht wichtig, man sucht doch nicht danach aus, wen man gerne hat.“ Und weil sie schon wieder so viel schlechtes ausgesprochen hatte, sah sie lieber nach oben zu ihm und Lächelte, weil seine Augen so schön waren und diese ganzen Zweifel ihrer Eltern zerschlugen. „ In wen man sich verliebt.“ Sprach sie leise aus und zog ihn an seinen Taschen ein wenig zu sich, um sich auf die Zehenspitzen zu stellen und ihn erneut sanft zu Küssen. Wenigstens konnte er in seinem Reden noch einmal ganz Sicher und klar hören, all das spielte für sie keine Übergeordnete Rolle.
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13.03.2017 23:43 |
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