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SAN FRANCISCO SQUAT HOUSE
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Rebekka Smirnow
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Beitrag #121
RE: SQUAT HOUSE
Wie viel sich binnen so einer kurzen Zeit ändern konnte. Bex kam gar nicht richtig hinterher und dieser auftritt von Joker machte alles doch noch viel schlimmer. Sie hatte doch gerade erst begonnen, dass nach dem Betäubenden Schock zu begreifen, was Noah ihr da eigentlich wirklich gesagt hatte. Bex hatte gerade damit begonnen, ihre Gefühle und Gedanken mit Naoh zu teilen, um nicht so einsam und alleine damit zu sein und auch um sich das selbst realität werden zu lassen. Das das hier kein Traum war und auch kein schlechter Scherz. Sie wusste, sie konnte das nicht bei dem einen Telefonat mit Joker belassen – das würde auch sie viel zu fertig machen keinen Abschluss zu haben und es würden viel zu viele Fragen offen bleiben, die sie nie bantwortet bekäme, wenn sie sich ihm nicht stellen würde. Doch das war ihre Entscheidung, wann das Gespräch stattfinden würde und es war verdammt nochmal ihr Recht, ihn nicht sehen zu müssen, wenn sie das nicht wollte. Das durfte er nicht so Ignorieren, Noahs und ihre Privatsphäre so stören. Das war sein scheiß Fehler gewesen, der die beiden an diesen Punk gebracht hatte. Außerdem tat das unheimlich weh, allein ihn anzusehen war schwer aber sich so gegen ihn wehren zu müssen? Das er so mit ihr umging? Mit so viel Gewalt? Sie war schon fast Dankbar als sie nach hinten stolperte und endlich Distanz zwischen die beiden kam. Das sie sich verletzt hatte, dass stellte sie erst fest, als Noah in die Hocke ging um sich ihrer anzunehmen und als Joker ihrer bitte nachkam. Durch den Tränenschleier, sah sie nur das Blut, erschreckte sich selbst nur mehr. Bex vernahm die Worte von Noah kaum richtig, weil er zu schnell war und sie ihm zu langsam folgen konnte. „ Nimmst... du mich einfach in den Arm, ginge das?“ Kam es leise und Kopflos aus ihrem Mund. Sie war eben so Altmodisch, dass das einem noch helfen konnte, wenn man Kummer hatte – wenn einen jemand in den Arm nahm, den man gerne hatte. Zum Glück war Noah niemand, der einem so einen Gefallen abschlagen würde – hoffte sie zu Wissen. „ Danke.“ Wisperte sie dann, als er sie nicht enttäuschte und wirklich in den Arm nahm. Sie rutschte ihm entgegen, auch wenn sie aufpasste, ihn nicht mit dem Blut zu berühren – soweit sie das beeinflussen konnte. Es dauerte auch etwas, bis sie bereit war, diesen Moment zu stören, egal wie sehr ihre Hand brannte oder ihr Kopf brummte.
Bex hatte Anstand, jeder wusste das und so kam ihr auch als erstes in den Sinn, wie Leid ihr das tat, dass Noah schon wieder in einen Streit von ihr und ihrem Freund involviert war. „ Der ganze Ärger tut mir so unglaublich Leid, mir ist das so unangenehm. Ich Ersetze dir... das natürlich. Versprochen. So schnell ich kann. So lange kennen wir uns gar nicht und ich bringe dir schon so viel Stress... mir tut auch Leid was Joker eben gesagt hat. Was er... wahrscheinlich auch beim letzten Mal schon zu dir gesagt hat,... ich kenne ihn doch.“ Es war gar nicht mal so einfach zu Reden bei dem ganzen Schluchzen. „ Du bist so ein lieber Mensch.“ War Noah ehrlich. Bex richtete sich nach den Worten auf, um sich ihre Verletzungen anzuschauen. Ihr Handgelenk war ganz rot von Jokers festem Griff und an manchen Stellen sogar schon dunkel lila. Dazu kam dieser blöde Schnitt und sie schüttelte den Kopf, erneut ganz verstört, wozu Joker in der lage war. „ So kann ich doch nicht nach Hause, meine Eltern werden so sauer...“ Nicht weil ihnen ihre Tochter nicht Leid tat, sie waren einfach beide so unheimlich gestresst und konnten nicht noch mehr gebrauchen. „ Können wir gucken, ob Luke noch da ist?“ Doch beim aufstehen wurde ihr schon ganz pixelig vor Augen. Entmutigt und erneut einknickend, musste Noah ihr sogar beim hinsetzen helfen. „ Wieso tut er mir das an? Wieso belügt er mich so lange? Wieso hat er nicht mit mir geredet, wenn ihm was fehlt? Er war so oft unfair eifersüchtig, Grundlos und belügt mich jeden Tag? Von Anfang an? Wie kann man so sein? Ich dachte echt ihm bedeutet das was...“ Alles brach da aus ihr heraus, als sie mit den verweinten Augen zu Noah schaute. Als hätte er eine Antwort darauf. " Wie soll ich denn jemals wieder jemandem etwas Glauben?"
03.10.2016 03:25
Noah Scott
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Beitrag #122
RE: SQUAT HOUSE
Selbstverständlich kam Noah auch dieser Bitte von Bex nach und öffnete vorsichtig seine Arme, um sie behutsam an sich zu drücken, doch obwohl diese Geste eigentlich ganz unschuldig und nur freundschaftlich gemeint war - der Schock, das Drama und ihre Tränen ließen schließlich keine besonders romantische Stimmung aufkommen - änderte sich das wieder, als er ihren Körper so vertraut an sich hielt und an seiner Brust spüren könnte wie sie noch immer leise schluchzte. Der vertraute Geruch von Bex nahm Noah völlig ein, ihre Wärme und dieses Gefühl, dass er ihr mit seiner Anwesenheit Schutz, Sicherheit und die notwendige Zuneigung bieten konnte, das traf ihn dort, wo es ihn eigentlich jetzt gerade nicht hätte treffen dürfen und setzte ihn für einen Moment gänzlich außer Gefecht. Scheiße, er mochte diese junge Frau einfach zu gerne. Er mochte es ihr so nah zu sein. Er mochte es zu spüren wie sie sich an ihn drückte, so sehr, dass er auch dann noch neben sich stand, als sie sich wieder etwas von ihm zurück zog und in Entschuldigungen verfiel. "Nein. Nein, Bex. Das ist- Das ist schon- okay." Seine Sprache glich anfangs nur einem Stammeln, weil er versuchte diese absolut unpassenden Gefühle zu verdrängen, aber immer wieder blieb sein Blick ein bisschen zu lange an ihrem eigentlich so schönen Gesicht hängen, das jetzt von Tränen gezeichnet war, und ebenso wenig konnte er etwas dagegen tun, dass sein Körper ganz automatisch ihre Nähe suchte. Er stützte sie, als Bex versuchte sich aufzurichten, und hielt sie, als sie dann merkte, dass es ihr nicht gelang. "Bleib- bleib erstmal ruhig sitzen." Er war ein lieber Mensch. Bex sagte er war ein lieber Mensch. "Ich hol- ich hol Luke, okay?" So weit kam er jedoch gar nicht, denn noch bevor es Noah gelang seine Gliedmaßen wieder unter Kontrolle zu bringen und vom Boden aufzustehen, kamen dann doch all das aus der weinenden jungen Frau heraus, wozu sie eben nicht die Chance gehabt hatte. Schweigend, mit schwer schlagendem Herzen, hörte Noah ihr zu, er sah ihr liebevoll in die Augen, aber konnte am Ende doch nichts anderes tun, als unsicher, ratlos seinen Kopf zu schütteln. "Ich- ich weiß nicht. Ich kann dir nicht sagen, warum Joker das- getan hat. Warum er dir das angetan hat. Ich wünschte- ich wünschte er hätte es nicht getan, Bex. Ich- ich hätte es nicht getan." Noah hatte mit Sicherheit nicht beabsichtigt, dass das Gespräch diese Wendung nahm und er wusste doch eigentlich auch, dass er sich keinen unpassenderen Moment dafür hätte aussuchen können, aber scheiße- ihr warmer Körper und ihre schönen Lippen zogen ihn so an, dass er auf einmal gar nicht anders konnte, als sich dicht zu ihr zu lehnen und sie zu küssen. Es war nur ein kurzer Kuss, ein unsicherer Kuss, den er auch sofort unterbrach und sich erschrocken zurück zog, als er bemerkte, was er da gerade tat, aber es reichte, damit Bex verstand wie sehr Noah sie tatsächlich mochte. "T-tut mir Leid. Ent-Entschuldige, Bex, das war- total falsch und- unpassend. Das- scheiße, das tut mir Leid." Noch schneller als sie reagieren konnte hatte Noah sich von ihr zurückgezogen, wich ihrem Blick aus und rutschte sogar ein Stück zurück. "Soll ich- soll ich Luke jetzt holen?"
03.10.2016 17:30
Rebekka Smirnow
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Beitrag #123
RE: SQUAT HOUSE
Mit seiner Handlung überrannte Noah Bex gerade absolut. Sie war bei weitem nicht darauf vorbereitet, dass er sie Küssen würde. Das, was Joker da eben so Kopflos in den Raum geworfen hatte, schuldete sie seiner Eifersucht aber an den eventuellen Wahrheitsgehalt seiner Worte hatte sie noch keinen Gedanken verschwenden können. Für sie waren Noah und sie Freunde, Menschen die sich auf Anhieb unglaublich gut Verstanden hatten aber nicht mehr und auch nicht weniger. Bex war keines von diesen Mädchen, die sich selbst nieder Reden mussten oder sich schlecht machten, nicht vor sich und nicht vor anderen aber sie bildete sich auch nicht übermäßig viel auf sich oder ihre Person ein. Durchschnittlich würde sie sich beschreiben. Deshalb hätte sie nun aber nicht vermutet, dass sie Noah auf irgendeine Weise, in eine andere Richtung, interessierte. Manchmal hatte sie ohnehin eine eher lange Leitung was diese Art von Zwischenmenschlichen Beziehungen anging, deswegen mochte sie vielleicht auch, wie offensiv und ehrlich sich Joker damals um sie bemüht hatte. Es gab ihr Sicherheit und Klarheit. Das hier war aber etwas ganz anders, eine völlig andere Ausgangssituation. Sie Verstand natürlich, dass Noah diese Nähe nicht angesprochen hätte oder das zulassen würde, wenn dieses Drama um Joker und sie nicht geschehen wäre. Wenn sie nicht seine Nähe gesucht hätte, eventuell hatte sie ihm falsche Signale gegeben? Er war so umsichtig, sie war sich Sicher, er hätte sie nie in Verlegenheit bringen wollen und eventuell hätte er ihr irgendwann, zu gegebener Zeit gesagt, wie gerne er sie hatte aber das hier, das kam nur wegen der Umstände. So hätte er nicht gehandelt, wenn in ihrer Beziehung alles gut wäre, oder? Gerade sah man Noah nur an wie Unangenehm ihm das war, was er getan hatte. Da war Bex sich wenigstens Sicher, wenn auch bei sonst nichts anderem mehr und so schüttelte sie den Kopf – um kurz darauf wieder zu nicken. „ Ja... ja ich Glaube... es wäre... ganz gut...“ ...wenn Luke sich das ansehen würde. Wollte sie sagen aber zumindest da verstanden die beiden sich blind.
Bex sagte nichts mehr, während der ehemalige Sanitäter kam, sich ihre Verletzung ansah. Sie kniff die Augen zusammen als er die Hand desinfizierte, neigte sich so, dass er das auch mit der Wunde am Kopf tun konnte. Beides zierte wenig später ein Verband. Eine Gehirnerschütterung konnte Luke nicht ausschließen, auch nicht ob die Hand eventuell genäht werden sollte aber Bex dürfte ihn gerne noch um Rat fragen, sonst würde alles so wieder in Ordnung kommen – sie sollte sich nur Ruhe gönnen. Stumm schickte sie Stoßgebete in den Himmel, dass es keine weiteren Schwierigkeiten gab und Zweifelte zeitgleich an der Ruhe, eher sie sich dann wieder mit Noah alleine in einem Raum befand. Wie ging sie denn nun damit um? Zumindest konnte sie nicht mehr Erwarten, dass er sie aufnehmen würde und deswegen zog sie ihre Jacke schon zu sich, um das blutige Top darunter zu verdecken. „ Noah... ich weiß gar nicht... hatte Joker doch Recht? Aber du hast mir das nicht deswegen gesagt, oder?“ Sie wollte doch gar nicht an Noah Zweifeln aber gerade traute sie sich nicht, sich auf irgendwas zu verlassen. „ Also... also ich hätte das nie Gedacht von dir und... ich wusste auch nicht...“ Der Tag war schon so durcheinander, sie zog die Schultern an. „ Mir tut das Leid, ich traue meinem eigenen Urteilsvermögen gerade nicht. Soll ich besser gehen?“ Noch immer sorgte sie sich um die Reaktion ihrer Eltern aber was blieb ihr anderes?
03.10.2016 18:47
Noah Scott
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Beitrag #124
RE: SQUAT HOUSE
Bex hatte gerade einmal das erste Ja ausgesprochen, als Noah sich schon eilig vom Boden erhob und ohne einen weiteren Blick in ihre Richtung das Zimmer verließ, nicht unwesentlich deshalb, weil er einfach aus dieser unheimlich unangenehmen Situation fliehen wollte, die er auch noch selber zu verantworten hatte. Wenn sie nicht so sehr bluten würde hätte er sich auf seinem Weg nach unten in die Küche wahrscheinlich so viel Zeit gelassen wie möglich, aber so stand er schon eine knappe Minute später angespannt wieder in seinem Zimmer, verschränkte die Arme vor der Brust, presste die Kiefer aufeinander und versuchte irgendwelche anderen Objekte in seinem Zimmer zu fixieren, solange Luke Bex verarztete. Nicht, weil er das Blut nicht sehen konnte, sondern weil er vermeiden wollte, dass die Blicke von ihm und ihr sich schon wieder kreuzten. Wie kindisch und dumm das war, das realisierte er nur ganz langsam, aber wenigstens hatte er den Mut sich vorsichtig wieder auf das Bett zu setzen, als Luke gerade die letzten Handgriffe tat und Bex auch noch mit auf den Weg gab wie sie sich um ihre Verletzungen zu kümmern hatte. Er war bloß noch nicht so weit sie auch schon auf die Situation von eben anzusprechen, deshalb herrschte auch ein paar Sekunden drückende, unangenehme Stille, bevor sie letztendlich diejenige war, die die Stimme erhob, um etwas zu sagen. Etwas, das Noah ganz und gar nicht gefiel und weshalb er auch nicht verhindern konnte ihr doch in die Augen zu sehen. "Was?! Nein. Nein, Bex, das- Ich hab mir das mit Joker nicht ausgedacht, falls du das meinst." Er musste tief die Luft in seine Lungen ziehen, um das unangenehme Gefühl in seinem Magen zu beruhigen. "Es tut mir wirklich Leid, okay? Das war- falsch und- unangebracht. Ich hätte das nicht tun sollen. Es ist nur-" Während er es zuvor noch gewagt hatte ihr angespannt und schuldbewusst in die Augen zu sehen, senkte Noah jetzt doch seinen Blick wieder auf den Boden. "Ich mag dich- schon ganz gerne. Zu gerne vielleicht. Das war- trotzdem nicht richtig, das war alles andere als richtig. Vergiss einfach, dass das passiert ist, okay? Ich wollte die Situation nicht für mich- ausnutzen oder sowas, das war einfach eine Kurzschlussreaktion, weil- wir uns so nah waren und- keine Ahnung. Das war dumm." Noah schüttelte noch einmal verzweifelt den Kopf, ehe er erneut tief einatmete. "Ich- will nicht, dass das irgendetwas ändert und wenn du trotzdem noch hier bleiben möchtest, dann kannst du das gerne tun. Das da-" Mit seinem Finger deutete er kurz auf den Verband an ihrem Kopf. "Das kannst du doch kaum vor deinen Eltern verbergen. Vielleicht- vielleicht bin ich auch einfach nur deprimiert, weil meine letzte Beziehung jetzt schon so lange her ist und weil ich mich einfach mal wieder nach jemandem sehne." Das war es nicht, das wusste Noah ganz genau. Er wollte nicht einfach nur irgendwen, weil er sich einsam fühlte, sondern er wollte Bex. Er mochte sie, weil sie so war wie sie war. Und während er sich einerseits innerlich zwar verfluchte, weil er doch daran arbeiten wollte mit seinen Gefühlen offener umzugehen, war es ihm gleichzeitig auch unheimlich wichtig die Harmonie wieder herzustellen und zu verhindern, dass die Stimmung von jetzt an komisch und angespannt wäre. Nicht nur, weil er sie so gern hatte und weil er sie weiterhin in seinem Leben wissen wollte, sondern weil ihm auch klar war, dass Bex doch jetzt jemanden brauchte. Jemanden, der für sie da war.
03.10.2016 22:25
Rebekka Smirnow
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Beitrag #125
RE: SQUAT HOUSE
Sie wusste gar nicht recht was sie nun tun sollte - sie wollte selber gerne hier bleiben aber sie wusste auch nicht ob die Entscheidung gut wäre. Noch eher sie aber tief Luft holen und vielleicht etwas sinnvolles dazu sagen könnte, klingelte erneut ihr Handy. Diesmal nicht Joker sondern wirklich ihr Eltern. Sie hatte die zeit ganz vergessen, als sie auch das sah, nahm sie schnell den Hörer ab. Noah hatte bex noch nie russisch sprechen hören aber da ihre aufgebrachte Mutter das am anderen Ende der Leitung tat, stieg auch sie so in das Gespräch. Sie habe beim kochen die zeit vergessen und ob es Umstände bereitete, wenn sie bei may übernachten würde. Nach zog Entschuldigungen war das für Ihre Eltern in Ordnung und sie legte auf, vorerst erleichtert. Bis sie dann doch wieder den Kopf hob und Noah anschaute - bex war genauso verunsichert wie er. " Ich glaube nicht das du das erfunden hast... und du hättest es mir auch.. Auch einfach als guter freund gesagt?" Wenn er nicht damit gerechnet hätte, es würde einen Streit mit sich bringen, der eventuell die Beziehung kostete. Auf der anderen Seite sah Bex diese offene Hippie liebe auch noch etwas anders als Noah, sie glaubte nicht an tiefe Verliebtheit. Wieso sonst war da alles so offen? " Schon... das ist schon okay. Ich... kann das nur nicht... ich bin eh schlecht darin zu deuten, wenn sich aus Freundschaft mehr entwickelt und bei... Euch fällt mir das manchmal noch schwerer. Ich verliebe mich nur in einen Menschen und... ich mag das romantische Modell einer Beziehung. Ich werde auch noch mit Joker reden,... ich will das nicht einfach so weg werfen." Trotzdem wollte sie Noah noch vor dir Wahl stellen. " Ich habe meinen Eltern gesagt ich habe die zeit vergessen und schlafe bei May, die sind nämlich auch nicht so glücklich wenn man sich mit vielen Jungs gleichzeitig versteht." So übersetzte sie schnell das Telefongespräch für Noah. "Soll ich lieber sie fragen?"
04.10.2016 08:31
Noah Scott
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Beitrag #126
RE: SQUAT HOUSE
Obwohl Noah nicht einmal ein Wort verstand, sah er höflich zur Seite weg, während Bex mit ihren Eltern telefonierte und hob auch erst wieder den Blick, als sie ihn ganz direkt ansprach. Er war noch immer äußerst unsicher, hatte die Schultern nach oben gezogen und seine Finger ineinander verschränkt, aber zumindest fand er nach der kurzen Regenerationsphase seine Sprache ein bisschen zusammenhängender wieder, als zuvor. "Ich hätte dir das auch einfach als Freund gesagt, Bex. Ich hab dir das einfach als Freund gesagt. Ich wollte nur nicht- Ich wollte nicht, dass man dich so schlecht behandelt und dass man dich so hintergeht, weil ich dich wirklich mag, als Freundin. Mehr nicht. Du hast das einfach nicht verdient." Und jetzt hatte er doch ausgesprochen, was er eigentlich nicht hatte sagen wollen, aber was sollte er denn auch anderes tun, wenn diese eigentlich so kluge junge Frau neben ihm jetzt schon überlegte ihrem Freund wirklich seine Eskapaden zu verzeihen? Er wusste, dass es ihn nichts anging und dass er sich da nicht einmischen sollte - zumindest nicht mehr, als einem Freund nunmal zustand -, er fand aber allein die Vorstellung schon völlig absurd, dass sie Joker vergeben würde. Dieser Typ hatte sie hintergangen, mehrmals, und sich nicht einmal dafür geschämt. Nicht einmal ansatzweise. Er war trotzdem mit dieser fremden Frau gegangen, obwohl er genau wusste, dass Noah das sehen würde, und dennoch war Bex ihm nicht so viel wert gewesen seine Lust hinten an zu stellen. So ging man doch nicht mit jemandem um, den man wirklich liebte, zumindest nicht, wenn man in einer monogamen Beziehung war. Trotzdem behielt Noah all das für sich, sah seiner Freundin bloß von der Seite in die Augen und nickte einmal langsam. "Ich will nur, dass du glücklich bist, Bex. Du hast es verdient. Und wenn Joker dich glücklich macht, dann würde ich nichts tun, um daran etwas zu zerstören. Okay?" Es gelang ihm sogar kurz schwach zu lächeln, ehe er aufstand, zu seiner Kommode ging und eine zweite Decke herausholte, die er Bex danach in die Hand drückte. "Wenn du lieber bei May schlafen willst, dann versteh ich das, aber du kannst auch gerne hier bleiben. Wirklich. Ich kann auch auf dem Sofa unten schlafen, falls dir das jetzt- zu unangenehm ist. Das könnte ich auch verstehen, aber- das alles- das ist schon okay. Ehrlich. Nur, dass du das weißt. Ich will nicht- Ich will nicht, dass das irgendwas zwischen uns ändert, ja?"
04.10.2016 23:41
Rebekka Smirnow
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Beitrag #127
RE: SQUAT HOUSE
Das letzte was Bex wollte, war, dass sich zwischen Noah und ihr etwas änderte. Sie hatte ihn so unfassbar lieb gewonnen in der letzten Zeit, auch wenn das bei ihr wirklich nur Gefühle waren, die zu einer Freundschaft gehörten und nicht mehr. Eventuell wäre das anders, wenn es Joker nicht geben würde aber Bex war eben eine unfassbar treue Seele. Deswegen dachte sie noch eine Weile nach aber blieb dann bei der Entscheidung. Das fühlte sich für sich besser an, als erneut den Hassreden von May zu lauschen – sie wollte einfach nicht hören, wie naiv sie war. Das war richtig, Noah und seine Art konnten Bex so viel Trost spenden und ja, den brauchte sie auch. Eventuell konnte sie so auch Verhindern, dass sich etwas komisch anfühlte für die beiden, wenn sie bei ihm bliebe und die Chance im Keim erstickte, die beiden würden sich aus dem Weg gehen. „ Nein... ich mag lieber hier... bei dir bleiben und wenn es dich nicht stört, ich habe dich gerne bei mir. Ich mag auch eigentlich nicht alleine sein.“ Und schüchtern sah sie ihn an, ob das für ihn ein Problem war, ob sie zu egoistisch war aber er schien das in Ordnung zu finden. Sie ahnte ja auch nicht, dass er seine Worte für sie revidiert hatte und das da doch so viel mehr für sie in ihm schlummerte. Sonst hätte sie sich anders entschieden. So aber kiffte sie mit Noah, die beiden sahen sich einen Film an, der es nicht erforderte, den Kopf anzustrengen und sie darüber irgendwann sogar neben ihm einschlafen konnte. Mit ihrer eigenen Decke aber einem geborgten Shirt von ihm und unbewusst kuschelte sie sich in der Nacht an ihn, aus der Gewohnheit wahrscheinlich, neben Joker zu schlafen. Am nächsten Tag konnte er in der Verabschiedung, in der langen Umarmung und wie feste sie ihn deutlich spüren, wie Dankbar ihm Bex für den gestrigen Abend war und damit keine letzten Zweifel blieben, sagte sie ihm das auch noch einmal ganz deutlich.

Natürlich konnte sie vor ihren Eltern nicht alles auf Dauer Geheimhalten und das war auch okay. Sie hatte sich dem nur gestern nicht aussetzen wollen und am nächsten Tag nahm sie auch die Diskussionen auf sich. Wenigstens ihre Mama interessierte sich aber für ihre Gefühle, während ihr Vater wegen Joker tobte und was er seiner Tochter angetan hatte. Joker hatte ab sofort Hausverbot, ganz klar und das war auch okay. Bex verstand es nur zu gut. Dennoch half ihr mehr, dass ihre Ma sich zu ihrer Tochter setzte, sie in den Arm nahm und noch einmal nach allem fragte, was passiert war. Das sie ihrem Kind liebevoll durch die Haare strich, ihr sagte, sie habe das nicht verdient und am Abend ihr Lieblingsessen zauberte – ganz gleich wie oft sie sagte, sie habe keinen Hunger. In den ersten Tagen zog sie sich selbst zurück, ging stumm arbeiten und verschwand wieder. Achtete darauf eher den Vierbeinern als den Menschen über den Weg laufen zu müssen, weder May noch Noah hörten oder sahen wirklich etwas von ihr. Sie wollte sich über das klar werden, was in ihr vorging und dann meldete sich Joker Kleinlaut bei ihr. Er holte sie vom Tierheim ab, die beiden gingen ewig Spazieren – Streit, Tränen und Vorwürfe kamen zu Tage. Dann das klärende Gespräch und zum Schluss ließ sie sich doch von seiner Art wieder einnehmen. Er wollte sich sein Vertrauen zurück erkämpfen, er erzählte ihr Dinge aus seinem Leben, er Entschuldigte sich zig mal und er Versprach nun zu ihr zu kommen, wenn ihm etwas fehlte. Bex sicherte sich auch mehr Unterstützung zu und das Recht, dass er vorerst nicht berechtigt war, sich eifersüchtig aufzuführen – und das er die Sachen von Noah ersetzte. Joker taten natürlich auch die Verletzungen unendlich Leid aber das hatte er ja nicht mit Absicht getan, das wusste auch Bex.

Eigentlich hatte sie Noah das sagen wollen, ihr ging es besser aber irgendwo drückte sie sich eventuell auch davor. Bis Joker das in die Hand nahm, ohne das Wissen seiner Freundin. Das er in ihr Handy sah, dass war nichts neues aber das er Noah am nächsten Tag zum Tierheim bestellte, dass war kein Versehen. Denn er wäre auch da. Er schrieb von dem Handy seiner Freundin nur, dass sie Morgen die Schallplatte bei sich hätte – zu Bex würde er nachher als Ausrede nutzen, er hätte die beiden überraschen wollen, wie er sich ändern wollte und er habe sie Überraschen wollen. Außerdem war sein Argument, Noah hätte auf ihn doch gar nicht reagiert. Bex hatte das mit dem Kuss erwähnt, das musste sie, wenn sie jetzt offen und ehrlich in der Beziehung umgehen wollte aber nahm auch sofort die Explosive Stimmung heraus, dass sie das mit Noah schon geklärt hatte. Joker gefiel es dennoch ganz und gar nicht. Das er mit Bex gerade Intim zugange war in dem abgelegenen Raum des Tierheims, wo er Noah hinbestellt hatte, dass war sein Denkzettel an Noah. Das war seine Freundin und er würde es in seinem Blick auch deutlich sehen, während er sich bei Bex dafür entschuldigte. Er habe ihr nicht widerstehen können, er wäre so dankbar für seine neue Chance und er hätte ganz vergessen, dass er Noah her bestellt hatte. Immerhin aus einem guten Beweggrund, ihm seine Kooperationsbereitschaft zu zeigen und das er die Freundschaft mit seiner Freundin akzeptierte – von wegen, Joker würde das niemals hinnehmen und Noah sollte seine Freundin nicht noch einmal wagen zu Küssen oder ihren schwachen Moment auszunutzen.
05.10.2016 17:45
Rebekka Smirnow
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Beitrag #128
RE: SQUAT HOUSE
Bex war ein einfühlsamer Mensch und eigentlich liebte sie Harmonie aber auch sie musste einsehen, wenn etwas nicht gut Enden würde. Noah war so Verletzt und sie war auch überrascht, wie Wütend er werden konnte und wie er Reagierte. Er würde keinen Schritt auf sie zu gehen, er schloss noch immer aus, dass Joker ihn versehentlich genau jetzt her bestellt hatte und Bex wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. „ Es... es ist besser, wenn wir das hier Abbrechen.“ Sprach sie Kleinlaut aus, fuhr sich über die Haare und suchte dann noch einmal seinen Blick. „ Also... ich finde, wir sollten... da ein anderes mal vielleicht noch mal drüber Reden, ich... ich weiß nicht... wenn du magst.“ Aber sie wartete gar nicht, dass er etwas sagen konnte, weil sie war so Verunsichert. Was wollte Noah denn von ihr? War er sauer, dass sie mit Joker über den Kuss geredet hatte? Aber was dachte er denn? Er wusste doch, wie wichtig ihr Ehrlichkeit war? Sie stoppte nicht einmal bei Joker, sondern ging auch an ihm vorbei. Bex war so, wenn ihr etwas zu viel wurde.

Sie hatte das Gespräch zu Noah auch ein paar Tage später noch nicht gesucht. Joker hatte ihr zig mal Versichert, dass es keine Absicht gewesen sei, genau dann mit ihr schlafen zu wollen, wenn Noah aufkreuzen sollte. Trotzdem hinterließen die Worte von Noah Misstrauen in ihrem Herzen und auch wenn sie das nie tun wollte und wenn sie sich dabei unfassbar schlecht vorkam, folgte sie Joker, als er am Abend mal wieder eilig verschwinden musste. Sie wollte es nun doch Wissen. Als er das Rotlichtviertel ansteuerte, dachte Bex noch, er würde zu einer Professionellen gehen. Dabei drehte sich ihr schon der Magen um aber darüber hätte man Reden können, irgendwas musste doch los sein, wenn er das so dringend brauchte. Noch glaubte sie, Joker bräuchte eher ihre Hilfe als das sie Glaubte, er sei nicht der gute Mensch, für den sie ihn hielt. Bis sie mit eigenen Augen sah, was er hier zu suchen hatte. Er ließ sich von den Frauen oder eher jungen Mädchen Geld geben? War das sein Job? Sie war ganz Verzweifelt, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte. Eigentlich wollte sie ihn sofort zu Rede stellen aber davor hatte sie zu viel Angst. Dafür war sie nicht Vorbereitet. Also ging sie wie in Trance wieder nach Hause und Zweifelte alles an, was sie an Joker geschätzt hatte und auch ihre eigene Menschenkenntnis. Am liebsten hätte sie Noah aufgesucht, hätte sich Entschuldigt und hätte ihn um Hilfe gebeten oder wäre in das Haus gegangen, um sich Ablenken zu lassen aber sie Schämte sich so fürchterlich. Alle hatten Recht gehabt. Wie dumm sie wirklich war und was noch in Joker steckte, erfuhr sie, als sie ihn am nächsten Abend zu Rede stellte. Die beiden trafen sich nur bei ihm, weil er noch immer nicht das Elternhaus wieder betreten durfte. Genau dort behielt er sie auch, als sie eigentlich die Beziehung beenden wollte. Nicht anders als an dem Abend bei Noah, verlor er völlig die Beherrschung und auch wenn er danach Flüsterte, wie Leid ihm das Täte, würde er einfach nicht akzeptieren, wenn Bex die Beziehung beendete. Alles wäre doch egal, wie er sein Geld verdiente und wo er sich herum trieb, wenn die beiden sich liebten. Er redete sich und ihr ein, dass sie nur lernen musste, darüber zu stehen und das sich doch nichts zwischen den beiden änderte und Joker glaubte auch Felsenfest an die Liebe von Bex. Das sie ihn nicht Verurteilte oder sich nicht mehr Wohl bei ihm fühlte, es entging ihm tatsächlich und wenn er sie mal etwas fester am Arm hielt, damit sie bei ihm blieb, dann war das nur eine Hilfe, eine schwere Zeit zu überbrücken und sonst war er auch unglaublich Liebevoll zu ihr.

Bex machte das Psychisch unglaublich fertig, vor allem, wie die Gesichter von Joker wechselten. Wie schnell er zwischen diesem einfühlsamen Menschen und dem wechseln konnte, der für die ganzen blauen Druckstellen an ihrem Arm verantwortlich war. Außer bei ihm oder Zuhause wollte sie nirgendwo hin, Bex fühlte sich wie in einer Falle und sie wusste sich auch nicht selber zu Helfen. Ihre Eltern fragen? Was wenn Joker sie in etwas mit rein zog? Verletzte? Noah? May? Irgendwelche anderen Freunde? Auch die könnte er Verletzen und außerdem war ihr das alles so unglaublich Peinlich. Heute hatte May Bex aber total festgenagelt und überrumpelt. Sie wich ja schon jedem aus, diesmal überfiel May sie aber so, dass sie nur Zusagen konnte, heute Abend im Haus zu Besuch zu sein. Joker belog sie das erste Mal und hatte panische Angst, sie könnte auffliegen aber auf der anderen Seite kam ihr das auch ein wenig wie ein Befreiungsschlag vor. Sie sagte sie müsst sich um ihre Oma kümmern und er konnte nicht zu ihr. Wenigstens Zuhause war sie Sicher. Irgendwie beflügelte es Bex, irgendwie fühlte sie sich aber auch Paranoid, heute Abend mal wieder unter Menschen zu kommen. Natürlich sah sie sich auch nach Noah um, der war aber gar nicht da und ja, Bex enttäuschte das. May kommentierte das nur mit einem Blick, der Bex ebenso nicht gefiel aber weil sie nicht umsonst her gekommen sein wollte, begann sie mit den anderen zu trinken. Sie war ziemlich Still, im Gegensatz zu sonst und trank eigentlich viel mehr als sich auszutauschen. Eigentlich wollte sie gerade etwas vor die Tür gehen, weil ihr schon ganz schwammig war aber als sie die Treppe hinunter ging, in den Innenhof, da kam ihr jemand ganz besonderes entgegen. Da kam Noah gerade nach Hause. Verdammt! Bex fuhr erschrocken zusammen und weil ihre Beine ohnehin nicht mehr ganz gut zu koordinieren waren, verlor sie das Gleichgewicht und verhinderte im letzten Moment, die ganzen Treppen herunter zu fallen, indem sie sich an das Geländer krallte und auf die Stufe setzte, die ihr am nächsten war. Dabei rutschte der Ärmel ihres langen Pullovers etwas zu hoch aber sie ignorierte das, zog nur schnell die Arme in ihren Schoß, um sie vor ihrem Bauch zu verschränken und auf ihre Knie zu sehen. Das war ein kindisches Verhalten, vielleicht und sie wusste auch, Noah konnte sie auch hier sitzen sehen, wenn sie ihn nicht ansah aber ihr fehlten einfach die Worte. Sie wusste nicht, was sie zu ihm sagen sollte und sie war doch viel zu betrunken dafür, deswegen benahm sie sich so anders, als sonst.
09.10.2016 18:27
Noah Scott
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Beitrag #129
RE: SQUAT HOUSE
Nach der Auseinandersetzung mit Bex dauerte es nicht sonderlich lange, bis Noah seine Reaktion und seine Worte zutiefst bereute. Er war niemand, der schnell die Kontrolle verlor, er sagte selten Dinge, ohne vorher ausgiebig darüber nachzudenken, und er hasste Konflikte. Normalerweise war ihm Harmonie unheimlich wichtig und wenn es doch einmal dazu kam, dass er sich mit jemandem stritt, dann tat er alles, um diese Differenzen so schnell wie möglich wieder aus der Welt zu schaffen, aber bei Bex, da gab es irgendetwas, das ihn davon abhielt. Vielleicht war es die Angst davor noch einmal so verletzt zu werden, vielleicht wollte er sich auch einfach nicht auf ein Kräftemessen mit Joker einlassen oder vielleicht- vielleicht wartete er, dass sie den ersten Schritt auf ihn zuging. Weshalb wusste er nicht, sie hatte schließlich keinen schwerwiegenden Fehler begangen und außer für das, was sie über seine Gefühle gesagt und wofür sie sich schon längst entschuldigt hatte, müsste sie auch nichts bereuen, aber die Eifersucht vernebelte Noah die Sinne. Wenn sie nicht den Kontakt zu ihm suchte, dann lag ihr anscheinend doch nicht so viel daran wie sie sagte. Sie hatte sich auch schon vorher zwei Wochen nicht bei ihm gemeldet und dann war dieses Treffen am Tierheim nicht einmal aus ihrer Motivation heraus entstanden, sondern von Joker eingefädelt worden. Bex hatte sich seit dem Kuss kein einziges Mal darum bemüht Noah zu sehen oder Zeit mit ihm zu verbringen. Vielleicht war sie nicht ehrlich zu ihm, vielleicht war er doch nicht so wichtig für sie wie sie behauptete, vielleicht sagte sie das nur, um ihm nicht wehzutun. Noah hasste es, dass diese destruktiven, unsicheren, selbstzweifelnden Gedanken momentan täglich seinen Kopf einnahmen, aber er konnte sich auch nicht dagegen wehren, dass es so war. Das war ein Teil von ihm, gegen den er jetzt zwar schon lange ankämpfte und den er am liebsten gegen grenzenlose Liebe - vor allem grenzenlosen Selbstliebe - tauschen wollte, aber bisher hatte er noch kein Rezept dagegen gefunden.
Eine Reaktion auf diese lähmenden Zweifel war bei ihm aber auch, dass er sich dann immer wieder für eine Zeit lang vor den Leuten verschloss, die grenzenlose Liebe zelebrierten und ständig das Positive in allem sahen. Wenn er mal wieder durch so eine Phase ging, dann zog er sich von seinen eigentlichen Freunden zurück, verschanzte sich oft mit Musik in seinem Zimmer oder trieb sich wieder vermehrt auf Hardcore-Shows herum. Auf Hauspartys oder bei gemeinsamen Koch-Abenden suchte man ihn dann meistens vergeblich und auch für lustige Nachmittage im Park oder für durchzechte Nächte in diversen Kneipen war er dann nicht zu haben. Dass die anderen Bewohner heute planten gemeinsam zu kochen, zu trinken und eine kleine Party zu schmeißen, das hatte Noah zwar am Rande mitbekommen, aber anstatt sich darauf zu freuen, war es für ihn momentan viel eher eine Motivation lange unterwegs zu sein und erst spät nach Hause zu kommen. Am liebsten so spät, dass die meisten dann schon viel zu betrunken wären, um zu bemerken wie er sich an allen vorbei schlich und einfach nur schnell in sein Zimmer flüchtete. Heute schien sein Plan allerdings nicht wie erhofft aufzugehen, denn er hatte gerade erst die Tür ins Schloss fallen lassen, als er auf einmal ein rumpelndes Geräusch hörte und mitten in der Bewegung erschrocken stehen blieb, weil es auch nicht nur irgendjemand war, der ihm dort entgegen kam, sondern Bex. Da war tatsächlich Bex. May hatte mit keinem Wort erwähnt, dass sie heute Abend auch kommen würde, aber einen Vorwurf konnte er ihr daraus auch nicht machen, schließlich hatte er in den vergangenen Wochen das Thema tunlichst gemieden und auch immer direkt den Raum verlassen, wenn sie bloß das Tierheim erwähnte. Vielleicht hatte er gehofft, dass er das alles schneller vergessen könnte, wenn er einfach in einer Welt lebte, in der sie nicht existierte, aber wie dumm das gewesen war merkte er spätestens jetzt, an seinem viel zu schnell und viel zu schwer schlagenden Herzen. Daran wie sich auf einmal seine Kehle zuschnürte, wie seine Knie ganz weich wurden und sich ein schwerer Druck auf seine Brust legte. Er wollte sich so gerne einfach umdrehen und gehen oder er wollte schnell an ihr vorbei huschen und sich wieder in seinem Zimmer verschanzen, aber stattdessen war er von ihrem Anblick regelrecht gelähmt. Nicht nur davon, dass sie dort saß, sondern auch wie sie das tat. Wie sie aussah. Betrunken, natürlich, aber gleichzeitig auch- müde. Traurig. Sie wirkte ganz blass. Anders, als er sie kennen gelernt hatte. Und selbstverständlich entgingen ihm auch die blauen Flecken auf ihrer eigentlich so reinen Haut nicht, aber jetzt, im ersten Moment, würde er es nicht wagen Rückschlüsse auf irgendeine Art von Misshandlung zu ziehen. Stattdessen schüttelte er schnell den Kopf, als er sich einigermaßen wieder gefangen hatte, und versuchte sich umständlich, eilig die Jacke von den Schultern zu ziehen, was daran scheiterte, dass er einen Arm darin verhedderte und dann verzweifelt mit dem Stoff kämpfte. Sehr elegant. "Tut mir- Entschuldige", verhaspelte er sich tonlos und viel zu leise. "Ich bin dir gleich aus dem Weg, ich muss nur- Fuck." Mit wütendem Blick schüttelte er an seinem Arm, bis sich endlich der Stoff löste und er seine Jacke gleichgültig in eine Ecke knüllte, um sich nicht auch noch die Zeit zu nehmen sie aufzuhängen. "Sorry. Bin schon weg." Trotz dieser Worte verharrte er noch einen Moment, blieb mit dem Blick an ihrem schmalen Körper hängen und ratterte im Kopf all die Fragen ab, die er an sie hatte - allem voran, ob es ihr gut ging - aber sagte letztendlich dann doch gar nichts, sondern drängte sich bloß auf den Treppenstufen an Bex vorbei, um endlich in seinem Zimmer zu verschwinden.
10.10.2016 09:28
Rebekka Smirnow
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Beitrag #130
RE: SQUAT HOUSE
Sie konnte nicht sehen, wie er mit der Jacke kämpfte – im Gegenzug sah aber auch Noah nicht, wie sie mit sich selbst kämpfte. Warum nur bekam sie denn ihre Zähne nicht auseinander? Wieso sagte sie nicht endlich, was ihr so lange und schwer auf der Seele lastete? Vielleicht erinnerte sie sich zu gut an die Gespräche mit ihm, auch über seine Exfreundin und das er sich oft entsinnen konnte, in Notsituationen von ihr aufgesucht zu werden. Bex konnte das hier nicht als Zufall werten und sie wollte Noah doch nicht das Gefühl geben, ihr seelischer Mülleimer zu sein. Er fehlte ihr aber auch so, als Freund. Er konnte doch auch nicht Wissen, dass sie sich aus Schutz nicht bei ihm gemeldet hatte. Als sie gerade den Kopf heben wollte, etwas sagen wollte, da huschte er auch schon entschuldigend an ihr vorbei und sie blieb alleine im Flur zurück. Entmutigt wusste sie nicht, was sie tun sollte. In ihrem vernebelten Kopf Schlussfolgerte sie, dass auch er sie gar nicht sehen wollte, weil er sich so verhalten hatte und sie wollte sich gerade an dem Geländer hoch ziehen, das weite suchen, wo auch immer sie in dem Zustand hingehen sollte. Nach Hause ging nicht und zu Joker erst Recht nicht, wieso hatte sie sich darum nicht eher gesorgt? Sie war doch sonst so durchdacht und würde sich nicht kurzsichtig betrinken? Der erneute Rückschlag traf sie so, dass sie unfassbar Glücklich war, das May ihr doch eine Freundin schien. Sie hatte nach ihrem verbleib sehen wollen und Bex fiel ihr einfach nur in die Arme – statt die Probleme mit Joker auf den Tisch zu bringen, tat sie aber etwas anderes und erzählte von dem Missglückten wiedersehen mit Noah. Weil May eher der Typ Mensch war, der sowas anpackte, schüttelte sie nur den Kopf und beschloss für die beiden, dass diese Scharade nun ein Ende haben musste. Sie fasste feste nach der Hand von Bex und zog sie mit sich zu dem Zimmer von Noah, klopfte an aber dieser patente Mensch öffnete – egal was aus dem inneren kam und schob ihre Freundin in den Raum. “ Jetzt reicht es aber mal ihr beiden, klärt das – das kann ja keiner mit ansehen.“ Und damit ließ sie Bex verloren in dem Zimmer stehen. Die wusste nicht ob sie erbost sein sollte aber als sie Noah ansah, konnte er deutlich merken, wie sie sich Schämte, eher es aus ihr heraus brach. „ Es tut mir immer noch unfassbar Leid, was ich am Tierheim zu dir gesagt habe und es tut mir auch so Leid, dass ich dir nicht geglaubt habe. Das ich... dir das Gefühl gegeben habe, ich könnte dir nicht trauen und deinem Gedankenanstoß so wenig... Aufmerksamkeit geschenkt habe. Habe ich nicht. Ich weiß, dass es Absicht war, dass Joker genau wusste, was passiert und ich habe mich nur so geschämt dir das zu sagen. Ich hätte es dir noch gesagt aber ich brauchte etwas Zeit. Das war einfach zu viel für mich, in den letzten Wochen. Kannst du denn gar nicht verstehen, dass ich... ich wäre doch mit niemandem ein Jahr lang zusammen, länger noch, dem ich so eine gemeine Aktion sofort zutrauen würde? Er... war bei mir immer ganz anders." Ja, war Joker aber auch sie hatte nun Eindrucksvoll gesehen, wie man sich in jemandem täuschen konnte. "Würdest... würdest du mir das verzeihen, bitte? Noah, du fehlst mir, als Freund... beim Spazieren gehen... mit dir zu Reden aber ich will dir auch nicht weh tun, indem wir uns immer über den Weg laufen... das ist wie eine Zwickmühle. Weißt du? Ich hab dich so lieb aber ich will dir doch nicht Schaden, wenn wir uns sehen. Ich will dir auch nicht das Gefühl geben, dich nur zu brauchen, wenn ich Probleme habe... das hast du nicht verdient, ich wollte... dass sich erst alles beruhigt und... dann da weiter machen... wie vor dem Kuss... oder besser, ich wollte dir doch nur nichts schlechtes.“ Zumindest hatte sie so viel Angst vor der Stille danach, dass das alles ihre Lippen verließ, damit sie diese Stille so lange wie es nur ging aufschieben konnte, bis sie nun noch immer total eingeschüchtert in der Tür stand. Zumindest hatte sie das alles schon May wissen lassen und sich ein wenig geordnet. Egal wie betrunken sie war.
10.10.2016 19:34
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