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LENN'S LOFT
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Lenn Damien Parker
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Beitrag #21
RE: LENN
Lenn genoss zwar, was hier passierte und eigentlich wollte er sich am liebsten in den Hintern treten – als er diesen einen, zweifelnden Blick zu ihr sandte. In dem er sich noch mal vergewissern wollte, ob sie das Risiko wirklich eingehen wollte. Wollte sie nicht. So gut sich das auch anfühlte, so gerne er auf April auch keine Rücksicht mehr nehmen wollte, wie sie es bei Kilian auch tat, es ging nicht. Absurd aber auch die Pinguin-Lady wollte er nicht in die Situation manövrieren. Was also blieb übrig? Genau, abzusegnen, dass es eine dumme Idee der beiden war. Ein letztes Mal zog er zärtlich seine Hand von ihrer Schläfe nach unten, strich ihre Haare hinters Ohr und Lächelte. Leider hielt er sie nicht schnell genug auf, eher sie sich schon im Bett aufrichtete. Deshalb rollte er sich zur anderen Seite aus dem Bett, rieb sich über den Nacken und schüttelte den Kopf. „ Mir ist nicht wohl, wenn du jetzt betrunken durch die Gegend fährst und das ist auch total unnötig. Du wolltest schon immer mal in so einem Bett schlafen? Dann stelle ich dir jetzt alle drei Pinguin-Filme rein und ich gehe einfach auf das Sofa?“ Er wollte nicht mal danach fragen, ob er ihr Gesellschaft leisen sollte. Ihm selber ging es aber einfach besser, sie hier zu Wissen. Schon immer war sein Beschützerinstinkt enorm groß, auch wenn man das bei den Spielschulden nicht vermutet hätte. Ohne eine Antwort zu erwarten, raffte er seine Sachen um sich auf dem Sofa hinzulegen.
Weil ihn das alles durcheinander machte und er sich dem nicht stellen wollte, eher er klar darüber denken konnte, sorgte er für ein tolles Frühstück für Emma aber war schon nicht mehr da, als sie wach wurde. Auf einem Zettel stand nur geschrieben, dass er die beiden heute Abend, pünktlich zur Arbeit einsammeln würde.
22.03.2016 19:52
Emma Sophia Roberts
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Beitrag #22
RE: LENN
Nach einer durchzechten Nacht kam ich erst am späten Vormittag heim, sichtlich entspannt und zufrieden dank des großartigen Sex, den ich soeben noch genießen durfte, und wollte mich eigentlich nur endlich ins Bett fallen lassen, als ich im Flur jedoch über Müllsäcke und Handtücher stolperte, die da gestern definitiv noch nicht gestanden hatten. Handtücher voll mit- Blut? War das da Blut?! "April!", rief ich völlig hysterisch nach meiner Freundin, mit quietschender Stimme, die nur wenige Sekunden später aufgeregt auf mich zu gerannt kam und sich für die Unordnung entschuldigte. Und dann direkt eine Erklärung dafür lieferte. Das war das Blut von Lenn, ihrem Ex-Mann. Er sei in irgendetwas hinein geraten - hinein geraten, ja klar - und wurde dabei angeschossen. Chas hatte ihn in der letzten Nacht hierher verfrachtet, damit April sich um ihn kümmerte, die Blutung stoppte und die Wunde schloss, das hatte sie auch alles getan, aber dann hatte Kilian ihm von uns erzählt und- Moment. Stop. Völlig erschrocken sah ich ab dem Moment in Aprils Gesicht, alles zog sich in mir zusammen und der Rest drang nur noch gedämpft zu mir durch. Lenn wusste von dieser Affäre-was-auch-immer zwischen April und mir? Kilian hatte es ihm erzählt? Und dann war ihr Ex-Mann einfach weggelaufen, trotz seiner schweren Verletzung, weil er nicht bei ihr bleiben wollte. Oh fuck. So gleichgültig wie möglich - also in etwa gar nicht - rieb ich mir über das Gesicht, dann über die Stirn, zog meine Finger durch die Haare und schüttelte immer wieder den Kopf. Wenigstens konnte ich diese offensichtliche Aufregung auf das ganze Chaos hier schieben, auf das Blut in den Handtüchern und auf die Müllsäcke, ebenfalls gefüllt mit vollgebluteter Küchenrolle und einigen anderen Utensilien. Innerlich war ich aber schon ganz woanders, überlegte unruhig wie ich schnellstmöglich zu Lenn kommen könnte, ließ mir von April noch eine Tasse Tee andrehen, die ich eilig herunter kippte, und verabschiedete mich dann zum Schlafen in mein Zimmer. In Wirklichkeit wartete ich aber nur in voller Montur hinter der Tür, bis April irgendwann in ihrem Raum verschwunden war, und schlich mich dann auf Zehenspitzen wieder nach draußen, durch den Flur hindurch, ins Treppenhaus und von dort nach unten. Geschafft.
Auf schnellstem Weg begab ich mich zu Lenns Loft, drückte unten am Aufzug auf die Klingel, aber nichts geschah. Unsicher sah ich in die Kamera, die selbstverständlich hier angebracht war, damit diese neureichen Schnösel sich heimlich angucken konnten, wer dort vor ihrer Tür wartete, und drückte noch mindestens hundert Mal auf die Klingel, aber nein. Nichts. Spätestens mein hundertstes Klingeln hätte ihn wecken müssen, also entweder wollte er mir nicht die Tür öffnen oder er konnte nicht. Weil er nicht da war. Oder tot. Eins von beidem. Na warte. Nicht mit mir. Nur für den Fall, dass Lenn tatsächlich dort oben stand und mich beobachtete, warf ich einen bösen Blick in die Kamera, bevor ich mich umdrehte, mein Handy zückte, Google aufrief und in ein paar wenigen Sekunden den Skateshop gefunden hatte, in dem er mit seinem besten Freund arbeitete, wenn er nicht gerade dabei war Leute umzubringen oder sich selber in die Brust schießen zu lassen. Entschlossen ging ich dorthin, als starke Frau, die ich nunmal war, und als ich den Laden betrat, lief ich auch direkt auf die Theke zu und knallte meine Handfläche auf das Holz. Keine Zeit für Diskussionen, also ließ ich den großen, tätowierten, durchaus ebenfalls attraktiven Mann dahinter ganz eindeutig wissen, dass ich zu seinem besten Freund wollte, aber dass er mir seine Tür nicht öffnete. Bestimmt fünf Minuten plapperte ich vor mir her, immer wenn der Typ etwas sagen wollte, redete ich nur noch lauter und würgte ihm damit jedes Wort ab, beharrte so lange auf mein Recht zum Einlass in seine Wohnung, bis er mir tatsächlich kopfschüttelnd den Schlüssel gab. Na bitte. Von Lenns Schussverletzung und potentieller Lebensgefahr erzählte ich dabei natürlich nichts, ich konnte ja nicht wissen wie viel der Kerl wusste, aber allein die Tatsache, dass ich als Frau schon einmal in seiner Wohnung gewesen war, ließ mich wohl vertrauenswürdig erscheinen. Er selber hatte ja gesagt, dass er selten Frauen mit zu sich nahm. Anscheinend war das nicht gelogen.
So schnell wie möglich machte ich mich wieder auf denselben Weg zurück, öffnete mir mit dem Schlüssel eigenhändig die Haustür, lief in den Aufzug, ließ mich nach oben kutschieren und ging ganz selbstverständlich in das pompöse Loft hinein. Ein bisschen aufgeregt vielleicht, weil schließlich die Chance bestand, dass der Körper von Lenn gleich bewusstlos vor mir auf dem Boden lag, aber nein. Dem war definitiv nicht so. Stattdessen stand er gerade in der Küche, mehr oder weniger quickfidel, und starrte mich verwirrt an. Aha. Er konnte also laufen, er konnte aufstehen, er konnte sich bewegen und demnach sollte er doch eigentlich auch die Tür öffnen können, oder? Hatte er aber nicht. Und das machte mich so wütend, dass ich direkt auf ihn zulief und meine flache Hand hart gegen seine Stirn stieß. Ich hätte ja auch seine Brust nehmen können, aber- nein. "Arschloch. Warum hast du mir nicht die Tür geöffnet?" Brachial landete meine Tasche auf seiner Küchenablage, damit ich die Hände frei hatte, um sie mir in die Hüften zu stemmen. Dass ich immer noch nur das kurze Kleid von gestern trug, mit High Heels, nur mit einer Jacke drüber, das interessierte mich gar nicht. "Du hättest tot sein können."
12.04.2016 11:16
Lenn Damien Parker
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Beitrag #23
RE: LENN
Was war das eigentlich für ein Scheiß? Erst diese Stürmung in das Haus, dann der Schuss – ein langes nichts und schon wieder musste er dem dämlichen Kerl von seiner Ex-Frau ins Gesicht schauen? Nicht ihr Ernst oder? Wollte April ihn eigentlich nur verarschen oder die beiden im Duo? Das hatte zumindest gesessen die beiden dort zu sehen, wie er ihr Trost spendete – na Sicher – weil er angeschossen daneben lag? Die hatte sie genauso wenig alle beisammen. Danach kam aber das, was ihn erst Recht aus der Fassung bringen sollte. Emma schien genauso eine verlogene Person zu sein, wie er nun von seiner Exfrau den Eindruck hatte. Hatte die sich wirklich angehört, was er für sie noch Empfand und war eigentlich schon längst selbst ein paar Mal mit ihr im Bett gelandet? Und dann hatte sie Gewissensbisse? Lenn wollte nur da weg und um ehrlich zu sein, er war gerade an einem Punkt angekommen, mit allen nichts mehr zu tun haben zu wollen. Sollten sie doch alle in ihrer verlogenen, kleinen Sippschaft glücklich werden, echt. Er hatte seinen Job, er hatte das hier und mehr brauchte er nicht. Ein Bekannter von Chas Leuten holte ihn ab, mit jemandem anderen durfte er darüber auch nicht Reden und brachte ihn nach Hause. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen aber April hatte wohl oder übel Recht damit, ihm wurde heiß und ihm wurde kalt, die Wunde schmerzte fürchterlich und die Aufregung einhergehend mit der Anstrengung hatten letzten Endes ihren Tribut doch noch gefordert. Schwer Atmend lag er auf dem Sofa, probierte sich mit etwas im TV abzulenken aber alles war zum Scheitern verurteilt und als es klingelte, er über das Handy nachsehen konnte, wer davor stand – und auch hätte öffnen können – sah er Emma. Oh nein, nicht jetzt und nie wieder. Da durfte sie auch noch so böse in die Kamera schauen, Pech! Dachte er zumindest, bestimmt dachte er nicht daran, sie so bald bei sich in der Wohnung stehen zu sehen.
Weil irgendwie alles und jeder Gesundheitstipp damit zusammenhing, gesagt zu bekommen, man sollte viel trinken, wollte er das mit Wasser erledigen und das holte er sich mit Schmerzmitteln in der Küche. Ab und an litt er an Migräne und war bestens Versorgt, was die Hausapotheke betraf. Lenn hob den Kopf, mehr als überrascht, wie diese Frau mit den türkisenen Haaren ihre Tasche auf die Ablage knallte, um ihn vor die Stirn zu hauen. „ Spinnst du...“ meckerte er sie an. „...was willst du überhaupt hier. Tod bin ich nicht, danke für die Feststellung. Wie kommst du hier rein?“ Er war ein wenig sehr durcheinander, also waren seine Sätze abgehackt und eher Stumpf aber wer konnte ihm das denn bitte verübeln?
12.04.2016 18:27
Emma Sophia Roberts
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Beitrag #24
RE: LENN
Dass Lenn noch völlig neben sich stand und offenbar auch Schmerzen hatte, das war kaum zu übersehen, es rettete ihn aber trotzdem nicht vor meinen Vorwürfen. "Dein bester Freund. Adam." Demonstrativ hielt ich den Schlüssel vor sein Gesicht, knallte ihn dann aber genauso auf die Ablage, wie kurz zuvor schon meine Tasche. "Ich kann sehr überzeugend sein, wenn ich etwas will, und weil ich - wie gesagt - davon ausgegangen bist, dass du hier gerade verreckend auf dem Boden liegst, hab ich meine kostbare Freizeit geopfert, um deinem Skateshop einen Besuch abzustatten. Arschloch." Und schon wieder traf meine Handfläche seine Stirn. "Was ich hier mache? Was machst du hier überhaupt? Erstens: Du musst ins Bett. Zweitens: Wie beschränkt bist du eigentlich, dass du mal eben mit einer frischen Schussverletzung durch die halbe Stadt rennst und dich alleine in deiner Wohnung verschanzt, anstatt dir von April helfen zu lassen? Und drittens: Hab ichs dir nicht gesagt? Hab ich nicht gesagt, dass du irgendwann derjenige bist, der ne Kugel abkriegt? Wenn die ein bisschen weiter nördlich gelandet wäre, dann wärst du jetzt nur noch Matsche." Damit er wusste, dass ich von seinem Kopf sprach, drückte ich diesmal meinen Zeigefinger dagegen. Mehrmals nacheinander. "Du willst nicht mit mir reden, versteh ich, ist mir aber egal. Leg dich jetzt hin, verdammt." Weil Lenn nicht so aussah als wolle er von selber meinen Anweisungen folgen, schob ich mir die Ärmel meiner Jacke hoch und stemmte dann einfach meinen Körper gegen seinen, um ihn in Richtung des Sofas zu drängen, während ich zeitgleich einfach weiter plapperte, damit er gar nicht erst die Chance hatte mich wieder vor die Tür zu zitieren. "Ich weiß, was Kilian dir gesagt hat, und es tut mir Leid, wenn du dich davon vor den Kopf gestoßen fühlst, aber wenn du wissen möchtest, warum ich dir nichts davon erzählt hab, dann streng mal deinen Grips an. April ist deine Ex-Frau, für die du ganz offensichtlich noch so etwas wie Gefühle hast, und wenn jemand dir so etwas erzählen sollte, dann sie. Niemand sonst. Es lag nicht an mir das mit dir zu teilen und dich dadurch zu verletzen. Das war nicht böswillig gemeint, aber es ist nunmal so wie es ist. Und jetzt: Hinlegen." Als wir am Sofa angekommen waren, deutete ich streng mit dem Zeigefinger aufs Polster.
12.04.2016 22:00
Lenn Damien Parker
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Beitrag #25
RE: LENN
Er hätte ja echt gerne etwas dazu gesagt, auch gerne sofort aber als sie davon Sprach, dass sie bei seinem Besten im Skateshop gewesen war, um sich den Schlüssel zu besorgen, sah er sie nur Ungläubig an – und auch alles was danach aus dem Mund dieser überaus patenten Frau kam. Scheiße, er kannte das nicht von Frauen. Merkwürdige Wesen... nein Stopp... Merkwürdige Emma. Vielleicht eine Sonder-Spezies von Frau. Zumindest erreichte sie ihr Ziel, auch wenn er versuchte seine Arme so hoch zu heben, sie an den Schultern zu fassen und von sich zu schieben, keine Chance. Am Ende saß er auf dem Sofa, fasste sich lieber unter der Brust um sich stöhnend hin zu setzen. „ Lässt du jetzt mal meinen Kopf in Ruhe, sonst steh ich gleich wieder auf und hole meinen Motorradhelm.“ Pha, da konnte sie tippen und hauen wie sie wollte. Der Übermut und die Provokation, sich gleich wieder aufzuraffen, die bescherten ihm aber einen Eindrucksvollen Blick. Er duckte sich fast etwas, bis ihm auffiel... das war eine Frau. Lenn hatte keine Angst vor einer Frau. „ Du bist... ganz schön hartnäckig.“ Er rieb sich über die Schläfe. Zugegeben, er hatte schon bessere Ideen gehabt, als sich so Verletzt alleine in seiner Wohnung aufzuhalten aber wenn das Schicksal es so wollte, dann sollte es so sein. Alles besser als sich von Kilian provozieren zu lassen, wenn er sich nicht wehren konnte. „ Es war nicht weiter nördlich und ich bin auch nicht Matsch und das hat... einfach keiner kommen sehen. Das war auch ein... persönlicher Auftrag, da passiert das.“ Ja, es war ihm eine Lehre, sich da niemals rein zu manövrieren. April hatte er seid dem Besuch von Emma neulich ohnehin eher abschließend betrachtet und nicht hoffnungsvoll, wenn da Kilian nicht gewesen wäre. „ Zu erstens noch, ich wollte nur Wasser und eine Tablette. Zu zweitens, ich bin ja nicht her gelaufen, ich habe mich abholen lassen und Kilians Fresse kann ich einfach nicht gebrauchen. Ich bin übrigens dran. Erstens, wie hast du den Schlüssel bekommen? Du hast aber nicht gesagt? Zweitens, wo kommst du überhaupt her – April denkt du bist wo? - und Drittens, was interessiert dich das?“ Bei dem zweiten Punkt sah er eindeutig auf das Freizügige Outfit. Er würde das nun nicht zugeben aber sitzen tat so gut, vorsichtig lehnte er sich in die Sofakissen. Mit dem entspannen der Muskeln kam aber auch der Schmerz wieder, er tastete nach dem Verband. Er hatte doch selber keinen Bock, dass das wieder begann zu Bluten oder das da was schief lief aber manchmal musste man auch was für seinen Stolz tun. Rafften Frauen eh nicht. Zeigte Emma auch wieder Eindrucksvoll aber er zeigte das nur durch ein verdrehen seiner Augen. Nein, die Position war schon gut so wie sie war, jetzt nicht bewegen und warten, dass der Schmerz nachließ. So lange sparte er sich auch die Luft, statt Reden war Atmen wichtiger. Emmas Blick wich er dabei so gut es ging aus. „ Alles schön und gut, dann hätte das beim letzten Mal nur echt nicht sein gemusst, oder sehe ich das falsch? Hättest du nicht irgendwas sagen können, dass mich davon abgehalten hätte, dir von meiner gescheiterten Ehe zu erzählen, während meine Ex-Frau sich von dir verwöhnen lässt und andersherum?“ Eigentlich standen solche Phantasien hoch im Kurs aber nicht wenn man selbst so davon betroffen war. Auf keinen Fall. Das war im übrigen, was ihn bei Emma enttäuschte. Das mit April war noch mal eine ganz andere Sache und er musste sich eingestehen, sie hatte ihm nie ein Zeichen gegeben, es würde wieder gut werden... bis der Kopf das aber beim Herzen durchgesetzt hatte, konnte es manchmal dauern.
13.04.2016 21:07
Emma Sophia Roberts
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Beitrag #26
RE: LENN
Wie eine strenge Mutter blieb ich mit verschränkten Armen vor ihm stehen, so lange, bis Lenn sich brav auf die Couch gesetzt und eine entspannte, angenehme Position gefunden hatte. Eine, bei der er die Ruhe finden konnte, die er brauchte. Wenn da nicht mein vorlautes, garstiges Mundwerk wäre. "Achso. Bei persönlichen Aufträgen kann das also passieren. Na dann. Vielleicht gibt es ja so etwas wie eine Flat im Krankenhaus. Wenn man sich zehn Mal eine Kugel entfernen und danach wieder zusammen binden lässt, kriegt man das elfte Mal umsonst. Du solltest dich mal informieren. Da das für dich ja anscheinend ganz selbstverständlich ist." Fassungslos schüttelte ich den Kopf, weil er versuchte sich so gleichgültig da rauszureden. Das war eine verdammte Schussverletzung, die Lenn da jetzt an seiner Brust mit sich herum trug, nicht eine harmlose Streiterei, und ich hätte ihm auch liebend gerne noch ein paar Takte dazu gesagt, aber weil er zumindest mit dem Wasser recht hatte, verließ ich meine erhabene Position und stakste zurück zur Küchenzeile, um ihm dort noch ein Glas zu füllen. "Erstens: Wie du auch schon festgestellt hast, bin ich sehr hartnäckig, aber nein, ich habe nichts von deinem potentiellen Ableben erzählt. Ich glaube dem Kerl ist meine Stimme einfach irgendwann auf den Keks gegangen, nachdem ich ihn fünf Minuten vollgequatscht hab. Zweitens: Ich wüsste nicht, was dich das angeht, vor allem nicht nach diesem doofen Blick-" Um meinen Unwillen darüber zu untermalen, schlug ich das Wasserglas so hart auf den Tisch, dass ein bisschen Flüssigkeit überschwappte. "Aber ich war heute Nacht unterwegs, bin nach Hause gekommen, hab das ganze blutige Zeug gesehen, April hat mir alles erzählt, dann hab ich so getan als würde ich mich schlafen legen, aber bin wieder raus geschlichen. Sie denkt also ich liege in meinem Bett. Und drittens-" Gute Frage. Dass ich gar nicht so recht eine Antwort darauf parat hatte, fiel mir auch erst jetzt auf, als ich wortlos in seine Augen sah. Wie oft sich Lenn und dieser unfassbar gute Kuss seit dem letzten Mal in meine Träume geschlichen hatten, konnte ich ihm ja schlecht an den Kopf werfen. "Vielleicht habe ich mich ein bisschen schuldig gefühlt", antwortete ich stattdessen, denn auch das war nicht falsch. Und weil er mit seinen Vorwürfen zweifellos recht hatte, stieß ich tief die Luft aus meinen Lungen, ließ die Schultern sinken und setzte mich langsam auf den Couchtisch ihm gegenüber. "Das- war vielleicht nicht ganz richtig, das stimmt, aber--" Unsicher sah ich gegen seine Brust, schlug die Beine übereinander. "Ich konnte doch auch nicht ahnen, wie sich das beim letzten Mal entwickelt hat. Du wolltest, dass ich komme. Du hast mich zu April ausgefragt und zu Chas und was da vor sich geht. Ich wollte eigentlich nur schnell meine Fragen von dir beantwortet haben und dann schnell wieder weg, aber- dann ist halt eins zum anderen gekommen und du warst irgendwann nicht mehr nur der Typ, der mich gekidnappt hat, und du warst auch nicht mehr nur der Ex-Mann von meiner Freundin und der Frau, mit der ich manchmal sexuell ein bisschen experimentiere, sondern- du warst auf einmal ganz in Ordnung. Und ich konnte mich so gut mit dir unterhalten. Vielleicht- wollte ich das einfach nicht aufs Spiel setzen." Kurz hob ich den Blick in Lenns Augen, um zu darin zu suchen, ob er mich verstand. "Es tut mir Leid, aber- wenn es dich irgendwie beruhigt, April und ich haben wirklich nur etwas Spaß miteinander. Mehr nicht. Das hat nichts mit Gefühlen zu tun."
14.04.2016 09:22
Lenn Damien Parker
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Beitrag #27
RE: LENN
Lenn war grummelig, er ließ sich nicht gerne so Maßregelnd behandeln. Wer ließ das schon? „ Und was muss ich dir geben, damit deine nervige Stimme versiegt?“ Okay, das war etwas hart aber sein zweifelnder Seitenblick nach oben, reichte hoffentlich, damit das nicht so verletzend war, wie es eventuell ausgesprochen interpretiert werden konnte. „ Was soll ich dir denn jetzt sagen? Das ich wild drauf war, mir eine Kugel einzufangen? Das passiert aber und ich setze mich nicht jeden Tag hin und mache mir deswegen einen Kopf. Mein Chef wäre fast erschossen worden, ich habe jemanden erschossen und dann hatte ich Pech.“ So. Was bezweckte er noch damit? Vielleicht wollte er Emma ja auch verjagen? Vielleicht war das alles zu viel? Immerhin war da auch ein jugendliches Mädchen anwesend gewesen, eine Ehepaar. Das waren Dinge, die er bei seinen sonstigen Aufträgen nicht mitbekam. Menschen die er auch noch kannte. Was wenn April da gewesen wäre? Ausweichend rieb er sich über die heiße Stirn, weil das Aufregen sicher nicht gut war und weil er doch selbst merkte, das die Anstrengung das Fieber provoziert hatte. Als sie das Wasser abstellte, zog Lenn eine Braue an. „ Frauen mit Schlafmangel sind... ganz schön zickig. Danke. Und wie habe ich denn geguckt?“ War seine Stimmlage ab dem Danke etwa etwas weicher geworden? Das galt es zu beobachten, denn das war nicht seine Absicht! Während er sich also wieder unter der Brust hielt, angelte er nach dem Wasserglas um sich wieder zurück zu lehnen und dabei den Atem anzuhalten. Jetzt war sie es auch noch, die Einsichtig war und... die auch ohne weiteres eingestand, dass ihr Verhalten nicht ganz so loyal war? Scheiße, er hatte sie doch auch geküsst und er hatte ihren Besuch genossen aber das passte gerade so gar nicht in die Geschichte. „ Schon in Ordnung, seid deinem Treffen ist mir klar, dass... sich das erledigt hat. Ich muss mir trotzdem nicht von Kilian so dämliche Sprüche anhören oder... was weiß ich. Das ist so ein doofes Männer-Ding.“ Erneutes Grummeln aus seiner Kehle, wenn man diese Männer-Dinge nämlich aussprach, dann klangen die immer kindisch und dafür auch noch sein Leben zu riskieren? „ Ganz in Ordnung also, hm? Menschlich?“ Ja, er musste etwas schmunzeln über ihre Formulierungen aber auch nur ganz sachte. „ Außerdem, ich habe dir nichts getan... bei deiner Entführung.“ Hm, sah er sie da wirklich zweifelnd an? „ War das echt... so schlimm... für dich?“ Ganz ehrlich? Darüber hatte er nicht nachgedacht und das auch nicht verstanden. Angestrengt hob er aber abwehrend eine Hand gegen sie. „ Eine Frage, kein Grund mir noch mal irgendwo vor zu hauen... oder dich in Kampfstellung zu erheben. So ist schon gut.“ Ja, genau. " Du machst einem ja Angst." Und das von einem Gansgter.
14.04.2016 17:17
Emma Sophia Roberts
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Beitrag #28
RE: LENN
Mahnend zog ich eine Augenbraue hoch, als Lenn nicht nur einmal, nein, sogar zwei Mal garstig mir gegenüber wurde. "Vorsicht, Freundchen. Du bewegst dich hier auf ganz dünnem Eis. Wenn ich das richtig sehe, bin ich dir nämlich gerade körperlich deutlich überlegen." Vielsagend nickte ich in Richtung seiner Brust, ehe ich aufstand und, weil sein Körper gerade erzitterte, meine Hand auf seine Stirn legte. Diesmal wenigstens vorsichtig. "Wenn es dich beruhigt: April schien auch nicht besonders glücklich darüber, wie Kilian mit dir umgegangen ist. Dass du abgehauen bist war trotzdem dumm. Und außerdem hast du Fieber." Ich griff nach einem Kissen vom Sofa, legte es auf den Couchtisch vor Lenn und hob danach eigenständig seine Beine darauf, um ihn in eine bequemere Position zu manövrieren. "Hast du irgendwo ein Thermometer? Oder hast du schon gemessen? Ich mach dir gleich kalte Wadenwickel und koch dir eine Gemüsebrühe. Trinken nicht vergessen!" Schon wieder der mahnende Zeigefinger, ehe ich mir die hohen Schuhe von den Füßen schob und noch einmal zur Küche eilte, um direkt eine ganze Karaffe mit Leitungswasser zu füllen, die ich ebenfalls vor ihm abstellte. Bevor ich mich um den Rest kümmern konnte, hielt ich jedoch noch einmal inne und sah ruhig zu ihm hinab. "Ja, du bist ganz in Ordnung. Es wird dich vielleicht überraschen, aber in mir widerstrebt sich alles, wenn ich den Typen, vor dem ich kurz vorher noch sehr viel Angst hatte, auf einmal nett oder sympathisch nenne. Das funktioniert nicht so schnell. Und ja, anscheinend überrascht dich auch das, aber natürlich war das schlimm für mich. Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht, ich habe gehört wie du jemanden tötest, hab mich danach im Badezimmer verkrochen, nackt, und dann hast du mich gezwungen mit dir zu kommen und mich für eine Nacht in irgendeine Hütte gesperrt. Ich weiß, du hast mehrmals gesagt, dass du mir nichts tun wirst, aber tut mir Leid, es fällt sehr schwer jemandem zu trauen, der am selben Abend zwei Menschenleben genommen hat. Außerdem ging das gegen all meine Prinzipien. Ich hasse es mich unterzuordnen, insbesondere bei Männern, die sich stark und mächtig fühlen. Nach meiner Trennung hab ich mir geschworen das nie wieder zutun und dann kommst du auf einmal, mit deiner Waffe und deinem Arm um meinen Schultern, der mich einfach gegen meinen Willen festgehalten und zu deinem Auto geschoben hat und ich konnte nichts anderes tun, als dir zu gehorchen. Ja, Lenn, Überraschung. Das war schlimm für mich." Tief stieß ich die Luft aus meinen Lungen, weil es sich so befreiend anfühlte das alles loszuwerden und sich damit eine riesige Last von meinen Schultern löste. Trotzdem wandte ich eilig den Blick von seinem erschrockenen Gesicht ab, drehte mich wieder um und lief ein weiteres Mal zur Küchenzeile. "Tee. Tee hilft auch, ich mach dir einen Tee." Mit beiden Händen suchte ich alle Schränke durch, bis ich gefunden hatte, was ich suchte, setzte einen Topf Wasser auf und befeuchtete dabei schon zwei Handtücher, die ich Lenn um die Beine wickeln konnte.
16.04.2016 12:05
Lenn Damien Parker
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Beitrag #29
RE: LENN
Nett, dass sie es ihm dann noch mal auf die Nase Band. " Ach aber du darfst garstig sein, ja? Frauen sind immer so gerecht." Trotzdem musste er ein wenig grinsen, wenn auch eher halbherzig. Nicht wegen ihr sondern weil ihm seine gesundheitliche Verfassung natürlich nicht sonst wo vorbei ging. Lenn hatte nicht geplant zu sterben aber es wäre halt auch so gewesen, wie es ist, wenn bei dieser Aktion mehr schief gelaufen wäre. " Und natürlich bis du mir kurzzeitig überlegen aber wenn du es drauf angelegt hättest, dass ich von der Bildfläche verschwinde, wärst du nicht hier. Ich mag übrigens keine Gemüsebrühe." Verzog er das Gesicht - als wenn Emma das kümmern würde. Er hatte dennoch den Anstand, ihr gut zuzuhören, als sie über die eigene Sicht der Entführung sprach. " Okay... es tut mir Leid aber um ehrlich zu sein... ist doch alles gut gegangen und ich hoffe du hast... Jetzt keine... Probleme?" Hatte sie nachhaltig daran zu knabbern? Manchmal fehlte Lenn da die Empathie. Er dachte emotional rational. " Übrigens wollte ich dich nicht begriffen beim umziehen, ich wollte vermeiden das du dich bewaffnen kannst." Wusste sie das? Naja, dann ja jetzt. Um es ihr zu erleichtern, Krempelte er die Beine seiner jogginghose nach oben, auch wenn das anstrengender war als gedacht. Der Mann versuchte die Geräusche, die der Schmerz ihm entlockte, herunter zu schlucken aber auch das gelang eher mangelhaft. " Diesmal ganz ohne blöden Blick - weil es nett ist, dass du hier bist auch ohne Schlaf - wenn du was gemütliches zum anziehen haben magst, bedien dich doch einfach im Schlafzimmer." Emma kannte den Weg. Eigentlich hatte er probiert die Frage zu verdrängen, denn diese Frau noch besser kennen zu lernen war kein schlauer Schachzug, wenn er sich von April fern halten wollte aber als er in ihr hübsches Gesicht sah, während sie seine Waden mit kalten Tüchern umhüllte - ohne das er helfen durfte - kam das wie von selbst. " Hat dein Ex Mann dich unterdrückt? Also wenn du etwas dazu sagen möchtest... ich glaube ich War unbewusst auch so. Deswegen... Bin ich neugierig." Lenn hatte nach der Scheidung viele Gedanken zugelassen - er konnte ja nicht ahnen, wie weit er davon fern lag, sich mit dem Verhalten von ihrem ehemaligen Partner zu vergleichen. " Also ich hätte ja eher Angst mich mit dir zu streiten." Ohja! Vor allem wenn man da an die nachsichtige April dachte war das hier etwas anderes. Na klar nagte es am Mannesstolz, dass April sich nun mit einer Frau vergnügte und so beiläufig wie möglich, versuchte er dann auch in Erfahrung zu bringen, wie weit das Interesse seiner Ex Frau war. " Hat... April die Idee gehabt und... für sie ist das auch nur so? Mal... die Jugend Dummheiten nachzuholen. Du weißt ja sicher, dass sie da nicht so viel Zeit für hatte." Die beiden waren so früh zusammen gekommen. Was er ihr nicht sagen würde - Lenn hatte diese Dummheiten hinter dem Rücken seiner damaligen Freundin gemacht.
16.04.2016 16:10
Emma Sophia Roberts
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Beitrag #30
RE: LENN
"Nicht mehr, nein. Seitdem ich bei dir war und du auf einmal- menschlich geworden bist, habe ich keine Probleme mehr. Davor hatte ich manchmal Albträume." Weil ich damit schon wieder eines seiner kritisierten Wörter benutzte, hob ich schwach lächelnd den Blick in Lenns Augen, kümmerte mich dann aber wieder mit Hingabe darum die kalten Handtücher um seine Unterschenkel zu schlagen und danach warme Wolldecken darum zu wickeln. "Danke. Ich glaube ich- ja, ich zieh mich mal eben um." Kurz sah ich an meinem Körper hinab, auf das kurze, viel zu enge Kleid, bevor ich in seinem Schlafzimmer verschwand und so lange die Schränke durchsuchte, bis ich eine Jogginghose gefunden hatte, die ich fest zuschnüren musste, damit sie mir nicht von der Hüfte rutschte, und ein viel zu weites Tanktop. Deutlich besser als das aufreizende Kleid. Vielleicht nicht für Lenn, der Anblick vorher war für einen Mann doch sicher angenehmer, aber als ich wieder zu seinem Sofa zurückkehrte, ließ ich mich in der bequemen Kleidung ganz entspannt neben ihn sinken und atmete einmal tief aus. "Tee trinken nicht vergessen", ermahnte ich ihn, genauso wie ich das kurz zuvor mit dem Wasser schon getan hatte, und zog die Beine an meinen Körper heran. "Unterdrückt wäre ein bisschen untertrieben. Und glaub mir, ich hab mit April über dich geredet, du warst definitiv nicht so wie mein Ex-Mann. Er war sehr- besitzergreifend. Und eifersüchtig. Nicht von Anfang an, wir haben uns damals auch in einem Club kennen gelernt, in dem ich getanzt hab und zu Beginn war es auch lange nur eine Affäre, aber- mit der Zeit hat sich das geändert. Vor allem nach unserer Hochzeit. Unsere Beziehung war schon immer sehr explosiv, wir haben uns ständig lauthals gestritten und uns dabei gegenseitig geschubst oder geschlagen, das war auch immer in Ordnung. So komisch es klingt, vielleicht hat mich gerade das auch immer so bei ihm erregt. Ich mag die- bösen Männer. Die gefährlichen Männer." Weil Lenn das auch irgendwie mit einbezog, sah ich ihm kurz in die Augen. "Aber irgendwann haben sich die Dinge geändert. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie er mir zum ersten Mal richtig fest ins Gesicht geschlagen hat. Nicht so wie sonst, sondern- mit all seiner Kraft. Dass es wirklich weh tut. Ich war so geschockt, dass ich- überhaupt nicht darauf reagieren konnte. Ich lag einfach nur dort und musste auf einmal anfangen zu weinen, ich hab mich so schwach gefühlt. Am nächsten Tag hab ich mir vorgenommen, dass ich das nie wieder mit mir machen lasse und dass ich nicht so eine Frau sein will, aber- dann ist es wieder passiert und ich konnte wieder nur weinen, was alles nur noch schlimmer gemacht hat. Ich musste so weinen, dass ich nicht reden konnte, mich nicht wehren konnte, ich lag einfach nur da und war- vollkommen hilflos. Und egal wie oft ich mir gesagt hab, dass das so nicht geht und dass ich nicht so leben möchte, ich hab es einfach nicht geschafft mich von ihm zu lösen. Bis jetzt. Und deshalb- deshalb war das auch so schlimm für mich, dass ich dir gehorchen musste. Dass ich keine andere Wahl hatte, als das zutun, was du von mir willst." Erst als ich verstummte und abwesend auf den Couchtisch vor uns sah, fiel mir auf wie viele private Details ich dadurch gerade mit Lenn geteilt hatte - mit jemandem, den ich doch eigentlich kaum kannte - und ließ mein Gesicht darüber kopfschüttelnd in meine Handflächen sinken. "Tut mir Leid. Ich wollte dich damit nicht belasten, aber manchmal- tut es einfach gut darüber zu reden. Was du eigentlich wissen wolltest: Ich glaube April und ich kamen gemeinsam auf die Idee. Ich kannte sie kaum, als wir zum ersten Mal Sex hatten, das war kurz nachdem ich im Club angefangen hab. Wir waren nach der Arbeit was trinken, vielleicht ein bisschen zu viel, dann tanzen, wir fanden beide denselben Mann heiß und haben dann einfach entschieden zu dritt nach Hause zu fahren. Da hat sich der Typ dann aber als ziemlicher Reinfall entpuppt und wir hatten zu zweit unseren Spaß. Ziemlich viel Spaß sogar, deshalb ist es danach auch nochmal passiert. Und nochmal. Ich glaube April geht es dabei aber weniger darum Dummheiten nachzuholen, sondern eher darum- ihren Körper und ihre Lust richtig schätzen zu lernen. Ich will nicht sagen, dass sie mit dir oder Kilian keinen Spaß gehabt hat, so ist es nicht, aber- sie hat schon sehr darunter gelitten, was passiert ist. Unter eurer Untreue. Das hat verdammt viel von ihrem Selbstwertgefühl genommen. Ich glaube das, was zwischen uns ist, hilft ihr dabei etwas davon wiederzufinden, sich selber und ihren Körper wieder zu lieben und auch mal etwas für sich einzufordern. Ich bin nunmal auch verdammt gut in dem, was ich tue." Trotz der vorangegangenen schweren Themen, konnte ich es nicht verhindern, dass sich über meine Lippen ein vielsagendes, aber auch belustigtes Grinsen zog, als ich Lenn wieder ansah.
17.04.2016 17:45
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