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APRIL'S MOTHERS HOME
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April Clinton
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Beitrag #11
RE: APRIL
April rieb die Flasche zwischen ihren Händen, während er redete und sah auf den Wohnzimmerteppich – hob sie immer mal wieder an, um zu trinken. Warum war denn das alles bloß so schwer und verzwickt? April wollte nicht, dass er litt oder das er sich Vorwürfe machte und auf der anderen Seite kamen da diese Bilder in ihrem Kopf hoch, wie er sich gegen Summers Körper gepresst hatte und dann wollte sie ihn einfach nur aus der Wohnung und ihrem Leben jagen. Das konnte sie nur nicht, nicht nur Lahja zur Liebe sondern weil er ihr am Herzen lag und weil sie doch gar nicht ohne ihn hatte sein wollen. Deswegen war sie gestern doch in die Kneipe gekommen, er hatte ihr gefehlt und nun war etwas Zeit vergangen, diese Wut von gestern hatte sich legen können und die Sehnsucht war genauso zu spüren. „ Verdammt – Kilian, dass macht doch keinen Sinn. Die Schuldfrage oder das hin und her schieben davon. Hätte ich nicht nach meinem Vater gesucht, hätten wir uns nie kennen gelernt. Das ist eben... alles verdammt scheiße gelaufen. Keiner wollte, dass das passiert – du nicht und ich auch nicht. Ist es aber und jetzt muss ich das beste daraus machen. Natürlich fehlt mir der Job, die Patienten – das wollte ich immer machen, das konnte ich und das habe ich geliebt. Die Finanzen – nach einer gescheiterten Ehe und einer Beziehung mit 31 bei der Mutter zu wohnen, der Prozess... das ausgerechnet ich nun als Stripperin arbeite... das ist auch alles scheiße aber das hat doch keiner zu bestimmten Teilen zu Verantworten. Da ist einfach viel passiert. Hör auf, dir das aufzuhalsen.“ Die junge Frau sah ihn von der Seite an, auch wenn ihre Finger die Bierflasche mittlerweile umklammerten. Die letzte Zeit hatte sie ganz besonders versucht, stark zu sein. Kilian hatte schon genug um die Ohren gehabt und jetzt war er nicht mehr der Mensch, der sie auffangen sollte aber das wog alles so schwer in ihr. Die Stimme hatte bei den Tiefpunkten einen zittrigen Unterton bekommen. April konnte doch selbst langsam nicht mehr und keinen Optimismus aus dem Ärmel schütteln. Sie besann sich immer wieder darauf, warum die beiden nun gemeinsam auf dem Sofa saßen. Motivierte sich damit, selber Stark bleiben zu müssen. Nach einem letzten Schluck hatte sie wohl zum ersten Mal schneller eine Flasche Bier geleert als Kilian. Die nächste Frage sollte auch nicht einfacher zu beantworten sein, lieber Entschuldigte sie sich kurz und holte eine Flasche Wein aus der Küche. April sah ihn nicht an, als sie das Glas abstellte, sich einschenkte. Die Antwort sollte gut Überlegt sein. „ Nein, ich bereue das nicht und... nach der Trennung von Lenn, habe ich nicht für Möglich gehalten, mir passiert das noch mal. Das ich mich... in jemanden so verlieben kann. So Kopflos. Besonders in jemanden der Laut ist, aufbrausend, unfair im Streit, ein kleiner Macho, Eifersüchtig, der mir nicht Vertraut – Grundlos, bei dem ich das Gefühl hatte – er hält mich immer auf Distanz denn du lässt dir nicht in den Kopf schauen und es blieb nichts übrig, als zwischen den Zeilen zu lesen. Trotzdem ist doch das genau das schöne, bei dir habe ich mich Wohl gefühlt und du hast mein Herz immer zum schneller schlagen gebracht, dafür musstest du nur im Raum sein. Wer würde sich wünschen, dass nicht erlebt zu haben, hm? Ich Glaube viel eher, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war... das wir uns da zu viel Zugemutet haben und auch wenn du denkst, gestern das mit Summer war okay. Wir waren nicht mehr zusammen. Das war der beste Beweis dafür. Du hast mich damit Verletzt, auf die selbe Art wie Lenn. Keine Ahnung was ich falsch mache – was ich euch beiden nicht geben konnte aber das ist es, was gerade wirklich zwischen uns steht und keine Schuldzuweisungen oder ob ich dir Lieber nie zu nahe gekommen wäre. Genauso, was du da gesagt hast... was du dir wegen Lenn für einen Kopf gemacht hast. So Funktioniert das für mich einfach alles nicht. Dafür war zu viel los in unser beider Leben, als das du das alles im Kopf mit dir selber ausmachst."
30.01.2016 00:12
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #12
RE: APRIL
Ich war tatsächlich ganz kurz davor einfach aufzustehen und den Raum zu verlassen, als April mit ihrem Weinglas neben mir saß und all die Dinge aufzählte, die ich an negativen Eigenschaften mitbrachte, aber aus irgendeinem Grund hielt ich mich zurück. Aus irgendeinem Grund saß ich verspannt neben ihr, presste meine Hände ineinander und fixierte eine unbedeutende Ecke im Raum, um mich nur darauf zu konzentrieren, was in meinem Körper geschah. Die Wut durfte nicht wieder Überhand nehmen, meine Muskeln durften sich nicht zu sehr verspannen, ich musste regelmäßig atmen und mir selber immer wieder gedanklich sagen, dass alles gut war. Meine Unfähigkeit Kritik anzunehmen war vielleicht auch noch so ein Punkt, den April hätte erwähnen können, wenn sie schon dabei war mich so treffend zu analysieren. "Unfassbar, dass du dich überhaupt auf so jemanden einlassen konntest", kam gepresst zwischen meinen Lippen hervor. Natürlich drehte ich ihr dafür die Worte im Mund herum und legte sie so, wie sie für mich passten, so war ich nunmal. "Vielleicht hätten wir doch einfach nicht darüber reden sollen." Kopfschüttelnd hob ich meine Hände, fuhr mir mit gespreizten Fingern angespannt durch die Haare, aber weil ich spürte, dass mein Herz schon wieder zu rasen begann, stand ich vom Sofa wieder auf und lief langsam durch den Raum. Hin und her. Mein Blick verlor sich manchmal in den Büchern, in der Dekoration oder auch in Aprils Kleidung, aber gleichzeitig schenkte ich dem auch kaum Beachtung. Ich wollte mich einfach nur ablenken und verhindern, dass ich zu sehr verzweifelte, denn wo sollte ich auch sonst heute Nacht hin? "Es tut mir Leid, dass ich dich verletzt hab, okay? Das war nie meine Absicht. Aber- du musst doch auch verstehen, dass es für mich wahrscheinlich- genauso schwierig war wie für dich. Ich meine- April, du strippst. Ich weiß, dass du das selber nicht willst und ich weiß auch, dass das nicht automatisch heißt, dass du mir fremdgehst, aber du ziehst dich regelmäßig vor anderen Männern aus. Ist das wirklich so- unfassbar, dass mich das wütend gemacht hat? Dass ich eifersüchtig war? Und dann triffst du dich auch noch mit Lenn, mehrmals. Du gehst mit deinem Ex-Mann abends in eine Bar und ihr trinkt zusammen was. Ich meine-" Unsicher blieb ich im Raum stehen, verschränkte hilflos die Arme vor der Brust, zog meine Schultern hoch und sah ihr direkt in die Augen. "Das musst du doch auch nachvollziehen können, oder? Dass das auch an meinen Nerven gezerrt hat? Das rechtfertigt nichts, ich weiß das, aber wir haben beide Fehler gemacht. Und ich denke- dass es nicht geklappt hat, das lastet genauso auf deinen Schultern wie auf meinen." Eine durchaus provokative Aussage, wenn man mal davon ausging, dass ich nicht nur derjenige war, der sie der Untreue beschuldigt hatte, sondern auch derjenige, der eine Woche später unbedingt mit seiner Ex-Affäre schlafen musste. Aber das wollte zu mir natürlich nicht so recht durchdringen.


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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31.01.2016 19:57
April Clinton
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Beitrag #13
RE: APRIL
Oh, ging das schon wieder los? Er bastelte sich aus ihren Aussagen seine eigene Wahrheit? Skeptisch sah sie ihn an, wie er schon wieder ruhelos wurde und begann sich aufzuregen. Sie schüttelte den Kopf, weil das alles so Absurd war aber gleichzeitig wollte sie ihn nicht weiter reizen, bevor er gleich wieder durch die Tür stapfte. Normalerweise konnte sie sich gut Beherrschen, sie hatte das bei Kilian immer gut Gemeistert aber seid dem Gestern ihre Grenze so überschritten worden war, musste auch sie mehrmals alles runter Schlucken, was übereilt ihren Mund verlassen wollte. „ Du bist der, der sich die Schuld gegeben hat weil du weißt, dass du dich daneben benommen hast. Statt mit mir zu Reden hast du alles in dich rein gefressen und hast es im falschen Moment raus gelassen. Außerdem schläfst du mit deiner Exaffäre, wenn es schwer wird und erwartest dafür auch noch Verständnis. Du hörst aber auch einfach nicht richtig zu oder nur das, was du willst – manchmal benimmst du dich wie ein bockiger Teenie Kerl.“ Sie rieb sich über die Schläfe, das war vielleicht nicht Deeskalierend, wenn sie das zu ihm sagte. „ Entschuldige, das war... unnötig. Eigentlich gibt es da auch nicht mehr viel zu sagen. Das passt einfach nicht, im Moment mit uns und egal ob wir zusammen passen oder nicht, es geht nicht. Das macht dich fertig, das zerrt auch an meinen Nerven und am Ende tun wir uns beide nur weh.“ Beide, ist klar. Das war sein Fachgebiet aber April hatte noch immer im Hinterkopf, was Kilian durchmachte gerade und wollte nicht weiter Sticheln. „ Beruhige dich wieder... es hat keinen Zweck darüber zu Diskutieren.“ Da hätte er eventuell mal ein paar Tage eher kommen sollen, das Gespräch suchen aber nein – es endete lieber in einem Drama.
31.01.2016 22:37
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #14
RE: APRIL
Wie ein bockiger Teenie Kerl?! Ich blieb im Raum stehen und sah April fassungslos an, als sie sich allerdings schon wieder für ihre Worte entschuldigte und damit zum Glück noch so gerade verhindern konnte, dass meine Emotionen überkochten. Nur in einer Sache waren wir uns anscheinend einig: Das hier hatte keinen Zweck. Nicht, weil ich - wie sie - der Meinung war, dass es im Moment mit uns einfach nicht funktionierte, sondern weil ich einfach jetzt gerade nicht sachlich darüber diskutieren konnte. Nicht jetzt, mitten in der Nacht und vor allem nicht, während ständig diese Bilder von Lahja und Chris wieder in meinem Kopf erschienen. Deshalb schüttelte ich auch bloß resignierend den Kopf, verdeutlichte April mit einem Schulterzucken, dass auch ich heute Abend nicht mehr darüber diskutieren wollte und ließ mir dann von ihr erklären, wo das Badezimmer war, damit ich für einen Moment in Ruhe durchatmen konnte. Trotzdem war ich noch immer angespannt, natürlich, als ich zu ihr zurückkehrte und mich auf das Sofa setzte. Diesmal ließ ich meinen Rücken weit nach hinten sinken, lehnte meinen Kopf gegen das Polster und starrte regungslos an die Decke, während die Musik dafür sorgte, dass die Stille nicht zu unangenehm wurde. Viel reden konnten und wollten wir ab diesem Zeitpunkt nicht mehr, wir tauschten nur noch ein paar Floskeln aus, aber weil es sich nach dieser Auseinandersetzung und den Vorwürfen auch falsch anfühlte mich zum Schlafen an Aprils Körper zu drücken, blieb ich einfach genau so hier sitzen, mit verschränkten Armen vor der Brust, doch wirklich zur Ruhe kommen konnte ich sowieso nicht. April gelang es irgendwann die Augen zu schließen, wie ein Fötus neben mir eingerollt, ohne dass wir einander berührten, und ich deckte sie auch mit einer Wolldecke zu, aber nachdem ich das getan hatte, nahm ich wieder genauso viel Abstand wie zuvor und sah unnachlässig an die Wände oder an die Decke.
Erst als die Sonne draußen schon wieder aufgegangen war, regte ich mich langsam, wollte eigentlich nur auf dem Couchtisch zwischen den Magazinen nach ein wenig Ablenkung suchen, aber stieß dabei auf ein paar Medikamente, die ich unsicher in die Hand nahm. Tabletten gegen Schlafstörungen? Zur Beruhigung? Hörbar tief stieß ich die Luft aus meinen Lungen, rieb mir angespannt über meine geschlossenen Augen, doch anstatt April damit zu konfrontieren, schob ich die Blister lieber wieder genau dorthin, wo ich sie gefunden hatte, stand leise auf und suchte mir den Weg in die Küche. Ich kannte mich hier nicht aus und ich wollte auch nicht durch mir fremde Schränke wühlen, aber es gelang mir dennoch zwei Tassen Kaffee zu kochen, die Box O-Saft aus dem Kühlschrank zu nehmen, für jeden von uns zwei Scheiben Toast in den Toaster zu schieben und den Tisch in der Küche ein wenig für uns zu decken. Einfach als Dankeschön. Und weil ich angestrengt versuchte meine Rückkehr zu Lahja so weit wie möglich nach hinten zu schieben, weil ich noch immer keine Ahnung hatte wie ich ihr in die Augen sehen konnte, ohne an Chris denken zu müssen. Bei den letzten Handgriffen war ich absichtlich so laut, dass April davon erwachen musste, und so wie von mir geplant stand sie auch kurze Zeit später in der Tür. "Morgen", nuschelte ich, noch immer ein wenig angespannt, aber wenigstens fand sich auf meinen Lippen ein ganz schwaches Lächeln ein. "Hast du gut geschlafen?"


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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01.02.2016 01:33
April Clinton
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Beitrag #15
RE: APRIL
April hatte sicher nicht gewollt, das es so endete und die beiden eher schweigend nebeneinander auf dem Sofa saßen. Eher stimmte es sie traurig, dass ein normales Gespräch wohl nicht möglich war und fragte sich automatisch, wie es zwischen den beiden weiter gehen sollte. Sie hatte ihm gesagt, sie wäre für ihn da - wenn er sie brauchte aber regte sie ihn nicht nur mehr auf? Hatte das Sinn, wenn das dann so endete? Über diese Gedanken gab ihr Körper irgendwann nach und sie schlief auf dem Sofa ein. Eines der wenigen male, wo es ohne Medikamente gelang. Natürlich strahlte Kilians Anwesenheit Sicherheit auf sie aus und am liebsten hätte sie sich an ihn gekuschelt und tief seinen Duft eingeatmet aber das würde Alles nicht leichter sondern nur noch schwerer machen. Erst am morgen wurde sie durch Geräusche wach, brummte unwillig und als sie sich aufrichtete, spürte sie deutlich wie ihr Nacken sich rächte, so unbequem geschlafen zu haben. Sie rieb sich über die schmerzende Stelle und War verwirrt, wer in der Küche Geräusche machte. Frühstück machte ihre Ma nie, sie schlief eher bis mittags. Kilian! Stimmt, er War hier gewesen und wenig später stand April in der Küchentür und beobachtete ihn. " Morgen... ja, schon." Die Stimmung war noch immer schwer. " Hast du wenigstens auch etwas die Augen zu machen können?" Wie gern sie ihrer Halbschlaf Phantasie gerne nachgegeben und ihn von hinten umarmt hätte. Wenigstens schien ihr Ärger verraucht nur machte es das nicht besser, wenn die zärtlichen keine ruhe gaben.
01.02.2016 08:02
Kilian Thomas Carter
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Beitrag #16
RE: APRIL
Ich schüttelte langsam den Kopf, während ich die letzten zwei Scheiben Toast auf den Tisch legte und dann langsam den Stuhl für April zurück zog, einladend. "Nicht wirklich. Ich bin ein paar Mal kurz weggenickt, aber das hat mein Kopf dann wohl zum Anlass genommen, um Bilder vor meinem inneren Auge abzuspielen, die ich nicht nochmal sehen wollte", antwortete ich ruhig, während ich mich selber ebenfalls setzte und mit dem Löffel ein paar Mal in meiner Tasse Kaffee herum rührte. Wenn ich den Toast nur ansah wurde mir schon schlecht. "Ich hab keine Ahnung, was ich Lahja gleich sagen soll. Wie ich das besser machen kann." Starr blickte ich auf das dunkelbraune Getränk vor mir. Wenn ich nicht so unheimlich müde wäre und wenn meine Knochen nicht so schmerzen würden, dann hätte ich auch das einfach stehen lassen, aber gezwungenermaßen hob ich dann doch den Kaffee an und trank einen kleinen Schluck davon. "Wir haben da gestern schon drüber gesprochen, ich weiß, aber- ich kann mir einfach nicht vorstellen wie es sich anfühlt vor ihr zu stehen, ihr in die Augen zu sehen und ihr zu sagen, dass alles wieder gut wird. Das- das passt nicht zusammen. Nicht mit dem, was ich gestern gesehen hab." Indem ich tief die Luft aus meinen Lungen entweichen ließ versuchte ich mich ein wenig zu entspannen, erfolglos. "Lahja hat mir gestern noch erzählt, dass sie therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Zac hat ihr wohl dazu geraten und ich hätte sie beinah ausgelacht." Ich war immer noch nicht der Meinung, dass meine Tochter verrückt war, und ich glaubte auch immer noch, dass ihr ein Psycho-Doktor nicht helfen würde, aber zumindest war ich jetzt bereit sie darin zu unterstützen. Wenn sie glaubte, dass das gut für sie sein könnte, dann würde ich sie nicht davon abhalten. Vor allem, da ich ihr anscheinend noch weniger helfen konnte. "Willst du- mitkommen? Gleich? Zu Lahja? Oder lieber nicht? Ich weiß nicht- ob du sie auch sehen möchtest?"


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01.02.2016 13:05
April Clinton
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Beitrag #17
RE: APRIL
Aufmerksam betrachtete sie ihren Ex Freund, der gar nicht so recht in dieses Umfeld passen wollte. In der Küche ihrer Ma, auf dem Platz an dem auch Lenn bereits gesessen hatte. Als sie das Frühstück in Augenschein nahm, griff auch sie nach dem Kaffee. " Danke..." brachte sie hervor und er würde schon wissen, weswegen. Aprils Situation und der gestrige Streit verderben auch ihr den Appetit und sie zupfte an einem Toast herum während Kilian seine Sorge in Worte fasste. Wieder sah sie in sein Gesicht, was durch den fehlenden Schlaf blass und ausgelaugt wirkte. Wieder strich sie sich über die schmerzende Stelle am Hals und hob die Schultern. " Ich glaube sie erwartet auch nicht, dass du sagst es wird alles gut und wir wissen doch alle, das dauert. Wie immer braucht sie einen Vater, der sie in den arm nimmt und ihr das Gefühl gibt, für sie da zu sein. Der sie liebt und das vielleicht auch in Worte fassen kann." Sie hatte Kilian das schon öfter gesagt aber in lahjas Situation war es noch mal wichtiger. " Sie wird sich... Dafür schämen, dass du das Video gesehen hast - vielleicht nimmt sie es dir auch übel - aber egal wie sie darauf reagiert, zeig ihr, dass es nichts für dich ändert." April konnte sich nur ansatzweise in Lahja hinein fühlen, sie konnte auch nur hoffen, die Ratschläge wären hilfreich und gut. " Eine Therapie ist bestimmt ein guter Anfang. Sonst wird es sie ewig verfolgen." Als er sie fragte, ob sie mit kommen wollte - wusste sie auch nicht was richtig wäre. " Ob Lahja so viel um sich herum nicht zu viel ist? Wenn es dir hilft... warte ich im Flur damit du nicht allein gehen musst und falls was passiert. Wie du möchtest. Ansonsten Frage ich sie, wann sie sich mal mit mir treffen möchte - ob ich was tun kann. Es ist doch... okay... wenn Lahja und ich uns weiterhin sehen? Ich werde auch nicht einfach bei dir in der Wohnung stehen." Allein schon wegen gestern dem Anblick würde sie das sicher nicht. "Willst du noch unter die dusche? Kann ich dir sonst noch irgendwas gutes tun? Abnehmen oder es leichter machen kann ich leider nicht aber wenn dir was einfällt, sag es mir einfach."
01.02.2016 13:59
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #18
RE: APRIL
April hatte von Anfang an etwas mit mir geschafft, das nicht jedem gelang, vor allem nicht Lahja: Ich legte wert auf ihre Meinung. Ich hatte sie nicht nur einmal um Rat gebeten, auch wenn sich das normalerweise eher auf alltägliche Dinge bezog wie beispielsweise ihre Meinung zu gesellschaftlichen oder kulturellen Diskussionen oder zu einem passenden Geburtstagsgeschenk. Aber auch jetzt ließ ich einfach den Kopf sinken, rieb mir mit den Fingern fest über meinen Nacken und nickte abschließend, als April mir beantwortet hatte, wie ich ihrer Einschätzung nach auf meine Tochter reagieren sollte. Sie war besser in diesen zwischenmenschlichen Dingen, das wusste ich, und daher nahm ich mir ihre Ratschläge auch an und würde sogar versuchen sie nachher umzusetzen. "Okay, ich- ich gebe mein Bestes. Ich nehme sie in den Arm und ich- sage ihr auch, dass ich sie liebe." Noch einmal nickte ich langsam, hob die Tasse zu meinen Lippen und trank einen weiteren kleinen Schluck, ehe ich ablehnend den Kopf schüttelte. Natürlich wäre es mir lieber, wenn April mitkommen würde, schon allein deshalb, weil sich alles nicht so schwer anfühlte, wenn sie bei mir war, aber sie hatte Recht. Lahja würde es nicht wollen direkt von mehreren Personen so belagert zu werden. "Nein, ist schon okay. Ich gehe alleine und- ich ruf dich hinterher an?" Etwas ratlos hob ich den Blick in ihre Augen, unsicher, ob wir in Kontakt bleiben würden. "Du kannst Lahja immer sehen, wann du möchtest. Sie hat mich gestern auch direkt gefragt, ob das für mich okay ist, also- ich glaube sie legt auch viel wert darauf." Ich nickte noch einmal, doch weil sich die Luft so schwer zwischen uns anfühlte, schüttelte ich über ihr letztes Angebot einfach den Kopf. "Vielen Dank, aber- ich mach mich jetzt einfach auf den Weg. Nachdem ich den Kaffee getrunken hab." Mehrmals drehte ich die Tasse zwischen meinen Fingern und musste teilweise regelrecht mit mir kämpfen, aber nach wenigen Minuten hatte ich das Getränk geleert und schob dann auch langsam meinen Stuhl zurück, um zumindest mein benutztes Porzellan wieder an die Spüle zu stellen. Unsicher und angespannt drehte ich mich um, ratlos wie ich nach dem gestrigen Streit auf April reagieren durfte, aber zumindest musste ich noch loswerden, was mir durch den Kopf ging. "Danke, für gestern. Ehrlich. Du hättest das nicht tun müssen, nach mir suchen meine ich, vor allem nicht nach dem, was passiert ist, aber- danke. Ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn du- mich nicht aufgehalten hättest."


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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01.02.2016 15:44
April Clinton
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Beitrag #19
RE: APRIL
Warum war das bei Kilian alles so viel schwerer als bei Lenn? Dem hatte sie den Rücken gekehrt und war sich ziemlich Sicher, ihm nie Verzeihen zu können und nun saß sie hier, verunsichert und wagte kaum den Blick in seine Augen – weil er ihr doch gerade in der eigenen, schweren Zeit so fehlte. Kilian hatte ihr immer halt gegeben und sie hatte es so genossen, sich am Abend oder in der Nacht, einfach an seine Brust drücken zu lassen. Die Sorgen waren mit einem Mal ausgeschaltet. Sie sehnte sich danach. Eventuell war es das, was sie dazu brachte, ihm zuzunicken. „ Ich werde Lahja noch schreiben, sie soll sich bei mir melden... wenn sie Hilfe oder jemanden zum Reden braucht. Oder einfach um sich Ablenken zu lassen. Sie wollte mir noch von dem Urlaub erzählen... was sie alles an Jeany erinnert hat... was sie vergessen hat, mir zu Erzählen. Du brauchst später nicht anrufen, ich kann dich nach der Arbeit abholen oder wir gehen irgendwo was trinken – damit du dich mit deinen Gedanken nicht im Kreis drehst? Es sei denn, dir ist das lieber, wenn wir uns nicht sehen.“ Sie wollte, dass Kilian wusste, wie ernst ihr ihre Hilfe war – in der Zeit jetzt brauchte er das doch auch einfach? Reden. April kannte ihn gut genug, um zu Wissen, dass konnte sie ihm zum einen nur mit Taten beweisen und zum anderen musste sie ihm das Vorschlagen, er würde sie nicht danach fragen. Genauso wie er nun Unsicher vor ihr stand und sie es Übernahm, ihn in den Arm zu nehmen und sanft zu drücken. „ Du schaffst das... du darfst nur nicht verbissen Versuchen, nichts an dich heran kommen zu lassen. Zeig ihr... das auch dich das mitnimmt. Dann bin ich mir Sicher, kommt das ganz von alleine. Ich weiß sehr wohl, wie sehr du dein Kind liebst und ich habe das nicht tun müssen – weiß ich aber ich habe es doch auch gerne gemacht. Du warst auch immer für mich da.“ Noch einmal Lächelte sie ihn aufmunternd an. April selber musste sich zwingen, die Hände von seinem Rücken sinken zu lassen und damit kam auch die Anspannung zwischen den beiden wieder. Das würde auch so schnell nicht aufhören. Wenn er weg wäre, würde sie Lahja darauf vorbereiten, dass er heim kam und ihr gleichzeitig die Hilfe anbieten. Die Tochter von Kilian war so schlau, Zac vorher zu Verabschieden. Die beiden würden sich am Abend wieder treffen, damit sie ihm sagen konnte, wie es war und nach Therapiemöglichkeiten suchen. Als ihr Vater den Schlüssel in der Türe herumdrehte, fegte sie gerade die Reste von dem Spiegel zusammen. Die restliche Zerstörungswut hatte Zac mit ihr in den Griff bekommen. Noah würde sie später auch noch anrufen... sie selber hatte das Video nicht mal gesehen und wusste nicht welche der Vergewaltigungen darauf zu sehen war oder aber der letzte Tag.
01.02.2016 23:42
April Clinton
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Beitrag #20
RE: APRIL
April war in Gedanken nur bei Kilian und dem Gespräch, was ihm bevorstand. Immer wieder fragte sie sich, ob es ihm gelang, ihren Ratschlägen zu Folgen und auch, ob sie ihm die richtigen mit auf den Weg gegeben hatte. Lahja war mindestens genauso schwer einzuschätzen, wie ihr Vater. Den Streit blendete sie dabei aus, denn es gab wichtigeres. Zumindest bis am frühen Nachmittag, bis sie sich für die Arbeit fertig machte und dabei unweigerlich an die Streitereien in der Beziehung dachte. Verdammt, sie konnte ihn doch auch verstehen aber die beiden kamen einfach nicht auf einen Nenner. Sie hatte das Gefühl immer nur an Kilian vorbei zu Reden und er fühlte sich deswegen, berechtigt, unverstanden von ihr. Die beiden waren nicht füreinander gemacht. Warum aber fühlte es sich dann endlich wieder so an, sich eher für das Treffen mit ihm danach vor dem Spiegel herzurichten, als für diese wildfremden Männer? Sie wünschte, sie könnte das Gedankenkarussell abstellen aber nein – das blieb ihr vergönnt. Nach dem Auftritt würde sie warten, bis er sich meldete und dann los gehen zur Kneipe. Ein Fehler von ihr, dort zu warten, wo sich auch die Männer aufhielten, die sie eben bei einem Junggesellenabschied hatten anschauen dürfen – ohne Kleidung. Dieser betrunkene Haufen nahm das zum Anlass, immer wieder einen Drink an sie zu schicken – die sie tatsächlich alle abwies. Geldnot hin oder her, das sendete falsche Signale. Lieber zahlte April selber für ein oder zwei Bier und sie wollte auch nicht betrunken bei Kilian auftauchen. Als sie auf ihr Handy sah, hatte er grünes Licht gegeben – sie würden sich eine Ecke weiter treffen, als das Joe´s. Er hatte also begriffen, wie schwer es ihr fiel, dort hin zu gehen – das war ein Fortschritt. Sie war so in Gedanken, als sie das WC ansteuerte – schon gänzlich weg von dem Auftritt eben sondern wieder voll bei Lahja, Kilian und auch Chris... das sie total geschockt war, als einer der Gäste von eben ihr betrunken zu Nahe kam. Wahrscheinlich etwas unverhältnismäßig oder auch genau richtig, zog sie das Pfefferspray aus der Tasche um sich zu verteidigen, nachdem er ihr unter den Rock an den Hintern getatscht hatte. Nach dem Übergriff von Chris war das ihre Sicherheit und sie hatte sogar vor dem Spiegel geübt, wie sie es schnellstmöglich aus der Tasche bekam. Immerhin war das auch nicht Spurlos an ihr vorbei gegangen. Diese Verhandlung, gestern – das Chris sie eventuell vor der Wohnung gesehen hatte... das setzte ihr nach und nach wieder mehr zu. Im Gefecht der Verzweiflung holte der Kerl auch noch aus, verpasste ihr eine bläuliche Schläfe – was aber bei der Polizei eindrucksvoll dafür Sorgte, sie als Schuldfrei einzustufen. Ohne wäre es vielleicht anders ausgegangen... denn die Männer auf der Wache in ihren Uniformen schienen die Meinung so vieler zu Vertreten. Stripperinnen sollten sich nicht so anstellen, sie legten es doch auf Zusatzleistungen an und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie das für Geld auch tun würden. Mit einer verängstigten Blondine – wie sie sich perfekt gab – die ganz Verzweifelt nach den Worten suchte und deren Gesicht auch noch bläulich schimmerte, unter dem Kühlakku... das kam besser. Immerhin musste der junge Mann ins Krankenhaus... der stellte sich aber auch an, betrunken... wie ein Kleinkind. April als ehemalige Krankenschwester konnte das durchaus mit gutem Gewissen Behaupten.
Über diesen Zwischenfall geriet aber auch die Verabredung – gezwungen – in Vergessenheit. Verdammt! Wie lange Kilian wohl wartete? So könnte sie aber auch nicht... vor ihn treten. Auf dem Heimweg dachte sie über eine angemessene Nachricht nach, er würde so oder so verdammt sauer sein und an ihrer Hilfe Zweifeln, die sie ihm angeboten hatte. Warum musste immer alles so laufen?
So und noch schlimmer. Eher sie senden drücken konnte, kam ihre Mutter auf sie zu – begeistert von ihrer Reise am Reden, bis sie in das Gesicht ihrer Tochter sah. Sie ausfragte. Dann begann, das zu sagen, was April nicht hören wollte. “ Kind, was sag ich dir denn immer? Du sollst dich nicht so anstellen. Wenn er dir einen Klaps auf den Po geben wollte... lass ihn doch. Bei der Show ist das doch wohl auch drin. Hör auf mit deinem Märchen-Prinzessin denken! Du hast dich von deinem Ehemann verarschen lassen und von deinem Exfreund und noch immer nicht gemerkt – es kommt auf den Körper an und wie du ihn einzusetzen weißt. Männer denken nur mit ihrem besten Stück.“ Leider fehlten April da immer die Argumente und sie begann langsam daran zu Glauben, was ihre Mutter ihr immer wieder sagte. Bis auf hier oben ist doch schon alles perfekt...“ Ja, ihre Mutter war noch immer ein großer Fan von Brustvergrößerungen. Wenn sie einen Kerl fand, der ihr das zahlte, würde sie nicht zögern – immerhin war das durch Aprils Geburt erst so weit gekommen... was sie sich oft anhören durfte. Eigentlich sollte sie einen finden, der so viel Geld hatte, dass er ihrer Ma und sich selbst direkt beiden einen Eingriff und ein nettes Leben finanzieren sollte. “...Du wirst nie wieder alleine klar kommen und mein Sofa blockieren, wenn du nicht... ein bisschen Netter zu deinen Kunden bist – die werden dann spendabel oder endlich einen nimmst, der dir ein Dach über dem Kopf zahlt. Die süße Blondinen Nummer würde dir jeder abkaufen... du sollst dich nur dumm stellen und dabei machst du es schlau, nimm halt mit, was du kriegen kannst. Oder einen alten... dann dauert es nicht so lange. Aber wach endlich auf Kind, jahrelang habe ich das kommen sehen... du bist in meine Fußstapfen getreten. Das sind die Gene und nun komm von deinem hohen Ross herunter, Weltverbesserin zu sein oder von der großen Liebe zu träumen und lass dir von mir helfen. Oder willst du nicht wieder ein leichteres Leben? Gefällt dir, wo du gerade stehst? Lenn, Kilian und die beiden Flittchen – oder wer weiß wie viele und oft du dich hintergehen hast lassen, ohne es zu Wissen... Lachen sich nur über dich kaputt, weil du so blauäugig durch die Welt gehst.“ April wollte das nicht hören, legte genervt das Handy weg – wollte sich am liebsten die Ohren zu halten aber wenn sie ihre Ma wütend machen würde, würde sie ja vielleicht auch hier raus fliegen und das konnte sie nicht... riskieren. Scheiße. Ihre Ma war ohnehin schon so laut, das im Hausflur locker die anderen Mieter davon Wind bekamen. Also musste sie sich eher fragen, was davon Stimmte. Was April nicht ahnen konnte – Kilian hörte das genauso. Er war gekommen, sich auch Lauthals zu beschweren und unten die Tür hatte offen gestanden... er war also schon bis hier her gekommen. Ab welchem Punkt genau, konnte sie nicht sagen aber das war egal... denn immerhin musste sie sich hier von ihrer Ma anschreien lassen wie eine Jugendliche und das mit sehr fragwürdigen Werten.
08.02.2016 23:16
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