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CHRIS' FLAT
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Chris John Millington
Unregistered
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RE: CHRIS
Für einen Moment sorgten Apples Worte tatsächlich dafür, dass sich alles in mir unangenehm zusammen zog, weil sie mich so hart an das erinnerten, was ich nicht mit meiner Tochter hatte teilen können, aber sie schien es im selben Moment zu bemerken wie ich und besänftigte mit ihrem nächsten Satz sofort wieder mein Gemüt. Dieser Tag war besser als alle bisherigen besonderen Tage, damit hatte sie Recht und meine stille Zustimmung spiegelte sich auch in einem Lächeln, als ich den Blick hob und sie ansah. "Ich freue mich schon auf meinen ersten Gutschein", versuchte ich das Gespräch auf einer eher lockeren Ebene zu belassen, allerdings erfolglos. Ich hatte noch nicht einmal das Brötchen zu meinem Mund geführt, als meine Tochter mir all die Fragen stellte, auf die ich selber noch keine Antwort gefunden hatte. "Ich hab keinen festen Arbeitsplan, auf der.. Straße arbeite ich immer, wenn ich dort gebraucht werde. Aber ich hab nachher ein Shooting im Studio." Brooke konnte ich dort heute nicht erwarten, genauso wenig wie irgendjemand anderen, der für sie arbeitete. Heute stand ausnahmsweise ein Job an, der absolut nichts mit ihr oder ihren Geschäften zutun hatte, deshalb legte ich auch meinen Kopf ein wenig zur Seite und sah Apple fragend in die Augen. "Hast du Lust mich zu begleiten? Ich mach nur ein paar Fotos für einen Modekatalog, aber ich fände es schön, wenn du dabei wärst. Ich hab hinterher noch eine Verabredung mit einer Freundin, aber dann setz ich dich vorher hier ab?" Ob ich Sky wohl von meiner Tochter erzählen könnte? "Wenn ich wiederkomme können wir gemeinsam ein bisschen Ordnung im Arbeitszimmer schaffen. Oder ich räume mir morgen oder übermorgen den Tag frei, ich gucke gleich mal in meinem Terminkalender nach." Langsam ließ ich meinen Rücken gegen die Stuhllehne sinken, sah meiner Tochter über den Tisch hinweg direkt in die Augen. "Ich verdiene genug Geld, Apple. Ich bin nicht darauf angewiesen, dass du dich selber finanzierst und eigentlich.. möchte ich das auch gar nicht. Die Frage ist also: Was willst du machen? Willst du arbeiten? Oder hast du schonmal in Erwägung gezogen deinen Schulabschluss nachzuholen?"
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09.12.2015 21:29 |
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Apple Jean White
Unregistered
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RE: CHRIS
Apple wollte ihrem Vater nicht erneut die Laune verderben, deswegen nickte sie lieber Begeistert über die Aussicht, den Tag mit ihm zu verbringen. Ihn bei seiner Arbeit zu sehen, ihn eben kennen zu lernen und das nicht während er sie als illegale, Prostituierte durch den Wald jagte. Außerdem hatte sie so den ersten Tag etwas zu tun, den sie nicht gezwungen war, am Straßenrand auf Notgeile Kerle zu warten. Mit der Schule tat sie sich dann eher wieder schwer. Das Problem war nicht den Abschluss nachzuholen sondern die anderen Jugendlichen, was wenn sie wieder als Opfer erkoren wurde? Da sie Chris nicht mit einem neuen, schweren Thema behelligen wollte, versicherte sie ihm, sich das durch den Kopf gehen zu lassen – viel mehr blieb ihr nicht über. Es sei denn sie würde ebenso in eine illegale Schiene finden. Denn ernsthaft? Einen normalen Job und dafür einen Hungerlohn? Das war nicht ihr Ding, das war ja wie diese Bettel-Scheiße, die sie nie gekonnt hatte.
Die beiden Sprachen danach eher über Belanglosigkeiten, wie sie aufgewachsen war, wie er seine Freizeit gestaltete – soweit er ihr Einblick geben wollte. Ihr war durchaus aufgefallen, das Thema Verabredung mit seiner Freundin wollte er mit ihr gar nicht erst anschneiden. Apple machte genau das natürlich Neugierig, das wusste er nicht, ihm fehlte zu viel in ihrer Entwicklung aber Jugendliche interessierten sich eben dafür, wofür sie sich nicht Interessieren sollten. Während des Shoots hatte sie nur Augen für ihren Papa, sie wollte sehen, wie er sich bewegte. Was er mochte. Einzig komischer Zwischenfall war, dass sie prompt für eine neue Liebschaft gehalten wurde. Hm? Er hatte doch gesagt, keine Minderjährigen und da sie ihrem Dad Vertraute und der für sie nichts böses in sich trug, wurde sie eher zu der Angestellten katzig, die es in Erwägung zog. Apple würde ihren Vater idealisieren, denn es blieb ihr auch nicht viel anderes, oder? Das war ihre Familie, verdammt!
Sein Arbeitszimmer wurde zu ihrem Zimmer, die beiden gingen nach und nach leichter miteinander um und man konnte sagen, sie war eine vorzeige Tochter. Natürlich lag es ihr sehr am Herzen, jeden Stress zu vermeiden. Er sollte sie toll finden, sie lieb haben und begeistert von ihr sein und keinen Fehler finden. Wenn er arbeitete, dann wurde sie eher zu der Person, die sie die letzten Jahre verkörpert hatte. Sie lungerte herum, weil es schwer war, sich von jetzt auf gleich von der Straße zu verabschieden. Wenn sie hier bleiben wollte, musste sie über kurz oder lang auch soziale Kontakte knüpfen aber das war einfacher gesagt als getan. Ihre Sozialkompetenzen liefen gegen Null und auch wenn sie die Freier verabscheut hatte, es war ihre Konversation am Tag und das sie ohne das Szenario einsam sein würde, war ihr noch nie in den Sinn gekommen. Also suchte sie sich eine eigene Aufgabe, nach und nach hatte sie doch etwas über seine Freundin herausgefunden. Sky. Mit ein paar Fragen bei den richtigen Leuten stellte sich heraus, sie war eine dämliche Nutte. Ob ihr Dad das wusste? Nutzte sie ihn aus? Einen Abend folgte sie der blonden Frau, die sich in einer schäbigen Ecke auch noch Heroin drückte. Ihr armer Papa. Mit der verbrachte er also Zeit obwohl er die auch lieber mit ihr verbringen könnte? Na warte. So schnell verlernte man es nicht, einen Mann um den Finger zu wickeln, so war es auch bei Sky´s Dealer. Sie fand sich unter einem ganz anderem Vorwand bei diesem auf dem Sofa der Bonzen Bude ein – ja, die guten Dealer nahmen selber nichts und lebten ganz gut von ihrem Stoff. Nebensächlich machte sie sich über die Freundin ihres Vaters schlau, während der Kerl ihren Oberschenkel streichelte und seine Lippen an ihrem Hals klebten. Ekelhaft. Trotzdem nützlich, denn er deutete auf die Dosis für diesen kleinen Pornostar. Ganz schöne Menge. Naja, würde wohl ihre letzte sein. Denn als er sich gerade noch mal mit einem Augenzwinkern ins Bad verzog, mischte sie das mitgebrachte Rattengift darunter – und versaute dem Ticker seine Tour. Ihr ginge das zu schnell, man könnte sich mal treffen, das typische Gefasel. Hoffentlich nervte der Typ sie nicht zu lange am Handy, bis er raffte, dass da nichts weiter ging. Er war nur Mittel zum Zweck. Ab dem Moment wartete sie fast täglich, dass ihr Papa einen komischen Anruf bekam oder mit anderer Stimmung nach Hause kommen würde. An dem heutigen Abend stand sie am Herd, machte sich gerade was zum Abendessen, suchte nach eventuellen Schulen in der direkten Gegend und als Chris sich anders benahm als gewohnt, ließ sich das kleine Lächeln nicht verbergen. Das ihr Vater sehr ordentlich war, in kriminellem Umfeld arbeitete, wusste sie zwar aber das er, wenn seiner Freundin etwas passierte auch selber vorsichtiger wurde, konnte sie ja schlecht ahnen und so konnte sie genau so wenig Wissen, dass Chris das Rattengift in dem Hausmüll der beiden gefunden hatte. Dabei hatte sie den extra schon in den Flur gestellt. Chris wusste aus dem Krankenhaus, in dem Sky lag auch, dass es Rattengift in ihrer Blutbahn war, was alle diese Nacht um ihr Leben bangen lassen würde. Besonders Brooke, denn das war noch immer ihr Goldesel.
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10.12.2015 23:24 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CHRIS
Meine Tochter hätte nichts tun oder sagen können, das mich in diesem Moment aufgehalten hätte. Ich merkte zwar wie sie sich an meine Hand klammerte, ich hörte auch wie sich mich anflehte und ich drehte mich sogar in ihre Richtung, um in ihre ängstlichen, verzweifelten Augen zu sehen, aber es nützte nichts. Auch nicht, dass sie Jeany erwähnte und dass sie diesen Mama würde das nicht wollen-Joker ausspielte, der schon öfter auf Erfolg gestoßen war. Diesmal tat er das nicht. Dieses Arschloch hatte meine Tochter vergewaltigt, mein Kind, meine Kleine. Er hatte dafür gesorgt, dass sie sich nutzlos und wertlos fühlte, er hatte ihr jegliche Würde genommen und dann prahlte er auch noch damit. Dann sendete er mir dieses Video an Weihnachten, so als wäre es ein Geschenk. Die Wut, die das berechtigterweise in mir freisetzte, die konnte niemand mehr zügeln und deshalb stieß ich meine Tochter auch von mir, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich ließ sie einfach dort auf dem Boden sitzen, stieg in meine Schuhe, verließ die Wohnung und knallte hart die Tür hinter mir ins Schloss, ohne noch einmal zurück zu sehen. Mit jeder Treppenstufe, die ich nach unten lief, steigerten sich die Aggressionen immer mehr, nichts anderes existierte noch in meinem Kopf. Blind vor Wut stieß ich die Haustür auf und obwohl ich keine Ahnung hatte, wo der Kerl sich gerade aufhielt, lief ich einfach drauf los, klammerte mich an jeden kleinen Anhaltspunkt. Erst lief ich zu seinem Fotostudio, durch Lahjas Praktikum wusste ich noch wo das war, aber mitten in der Nacht an Weihnachten war dort natürlich niemand mehr. Dann ging ich zu der Kneipe, die einst Brooke gehört hatte, doch als ich Chris dort auch nicht finden konnte, nahm ich mir einen der betrunkenen, älteren Männer vor. Immer wieder schlug ich auf ihn ein, als ich ihn alleine im Flur zur Toilette abfing, so lange, bis er vor mir auf dem Boden zusammen sackte und Blut hustend die Adresse herausgab, die ich brauchte. Scheiße, dieses verdammte Arschloch würde heute Nacht sterben, er würde für das bezahlen, was er meiner Tochter angetan hatte! Immer wieder ging mir das durch den Kopf, auf dem Weg zu dem Haus, in dem sich auch seine Wohnung befand, und als ich dort ankam lief ich tatsächlich ohne nach rechts oder links zu sehen auf die Tür zu. Mehrmals drückte ich die Klingel mit seinem Namen darauf, immer wieder, ich schrie laut seinen Namen in die Nacht, schlug meine Hand gegen die Eingangstür, rüttelte an dem Knauf. Ich trat gegen das Holz, boxte gegen die Wand, fluchte ununterbrochen und wartete darauf, dass dieser Wichser sich endlich zeigen würde. Dass dieser feige Hurensohn bekam, was er verdiente.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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24.01.2016 11:50 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: CHRIS
Seid dem die junge Frau ihren Exfreund mit seiner Exaffäre beim Sex erwischt hatte, verschwanden die Bilder nicht mehr aus ihrem Kopf. So schnell war sie für Kilian also zu ersetzen, dass war gut zu Wissen und alles was er danach faselte, von den Gefühlen, nahm sie ihm nicht mehr ab. Noch mehr hatte er sie mit den Anschuldigungen verletzt, hatte sie ihm irgendwann das Gefühl gegeben, er könnte ihr nicht über den Weg trauen? War das mit dem Strippen und den Treffen mit Lenn zu viel? Warum zum Teufel hatte er denn dann aber nicht mit ihr geredet? Sie wusste ja, wie schwer ihm das fiel aber dennoch. Das war doch mit ein Grund, warum es so Enden musste. Wenigstens wusste sie nun, wo sie dran war und das eine Beziehung mit den Gedanken im Hinterkopf von Kilian keinen Sinn gehabt hatte, redete sie sich immer wieder ein. Eigentlich ging sie davon aus, vorerst von der gesamten Familie in Ruhe gelassen zu werden. So schwer ihr das auch fallen würde, denn immerhin hatte sie in ihm nicht nur einen neuen Partner gefunden, sich unerwartet schnell nach dem scheitern ihrer Ehe wieder neu verliebt sondern auch irgendwo einen Teil der Familie gefunden, nach der sie unheimlich lange Sehnsucht gehabt hatte. Anders als Gedacht aber das spielte keine Rolle. April zögerte dennoch, als sie mitten in der Nacht von dem klingeln ihres Handys geweckt wurde und Lahja´s Name auf dem Display erschien. War sie dazu schon bereit? Wenn sie aber nun nicht ran ging, musste ihr klar sein, würde Lahja das als Abweisung aufnehmen – dieses Impulsive Wesen auf jedenfall. Sie stand ihrem Vater da in nichts nach. Also nahm sie ab, hoffte, die kleine wollte ihr nur frohe Weihnachten wünschen oder fragen, ob sich zwischen ihnen nichts änderte. April wusste immerhin auch von dem geplanten Familienessen. Eigentlich wäre sie dabei gewesen.
Doch es kam ganz anders, durcheinander und zusammenhangslos erzählte sie von einem Aussetzer von Kilian. Toll, das war nicht ihr Problem, sie sollte da doch bitte Matt anrufen. Als die Blondine aber gerade Luft holte, um sie das in netterer Form Wissen zu lassen, sprach Lahja von Leben und Tod. Sie hatte Einblicke in diese Familie bekommen, momentan war für Kilian eine schwere Zeit und auch wenn sie sich dagegen wehrte – was blieb ihr anderes über? Er war ihr nicht egal. Lahja war ihr nicht egal. Also versuchte sie sofort ihn zu erreichen, ununterbrochen, während sie das Licht einschaltete, sich anzog und am PC die Adresse eingab, die ihr die Tochter von Kilian gegeben hatte. Sie machte sich keinen Reim darauf, April hätte sich das überlegt, wenn sie wusste, Chris wohnte dort und vielleicht hätte sie die Polizei dort hin geschickt aber nun war sie selber es, die sich auf den Weg machte. Natürlich fragte sie sich auch, wer dort wohnte. Ihre größte Sorge war verständlich, was, wenn es Summers Wohnung war? Einige Meter entfernt ihres Zieles ging mal wieder die Mailbox von Kilian dran, seine Stimme war durch die Nacht trotzdem irgendwo zu hören. Flüche, dumpfes knallen und April legte einen Gang zu. Verärgert hatte sie ihn schon erlebt aber das Übertraf alles, was sie bisher mitbekommen hatte. Eigentlich war es Lebensmüde, was sie tat aber sie ging Zielstrebig auf ihn zu, legte die Hand auf seine Schulter. „ Kilian... was ist denn los?“ Sie wiederholte das, denn er konnte ihr mit Sicherheit gar nicht zuhören, so in Rage war er. Das seine Exfreundin die letzte Person war, die Kilian in der Nähe von Chris Haus sehen wollte, konnte Lahja nicht Wissen. Zumindest nicht in dem Ausmaß.
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24.01.2016 17:39 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CHRIS
Schon einige Menschen hatten es in diesem Leben bitter bereuen müssen, dass sie versuchten mich zu berühren, während ich wutbedingt völlig weggetreten war. Und auch April bekam zu spüren, wie ich sie mit einer Hand hart von mir stieß, die andere schon zu einer Faust geballt nach oben hielt, aber dann doch mitten in der Bewegung stoppte. Für den Bruchteil einer Sekunde stand ich nur da, starrte sie an und ein anderes Gefühl als Wut versuchte das Herz in meiner Brust einzunehmen. Allein mit dem Blick in ihren Augen kam sie zu mir durch, bahnte sich einen Weg zwischen diesen Aggressionen, dieser Verzweiflung und dem Ärger und erreichte damit, was sonst kaum jemandem gelang. Diese Mauer um mir herum brach ein Stück ein, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Bis ich mich von ihr abwandte und die erhobene Faust stattdessen gegen die Haustür schmetterte, immer wieder. "Dieser Wichser hat meine Tochter vergewaltigt!", schrie ich zwischen den Schlägen hindurch, versuchte erneut mit meinem Fuß nachzuhelfen und diesen gegen die Tür zu treten, aber nichts. Nichts geschah. Das Holz gab einfach nicht nach. "Dieses verdammte scheiß Arschloch hat Lahja gefickt!" In mir vermischte sich die Wut mit Verzweiflung, die Trauer mit Schmerz. All diese Emotionen, die ich nicht zeigen konnte oder wollte, versuchte ich mir vom Leib zu halten, indem ich meine gespreizten Finger überfordert und schwer atmend durch meine Haare zog. Indem ich meine Hände hart in meinen eigenen Nacken drückte, ehe ich mich wild entschlossen ein paar Schritte von dem Haus entfernte. So weit, dass ich problemlos den Kopf in den Nacken legen und alle Fenster dort oben erkennen konnte. "CHRIS! KOMM RUNTER, DU FEIGES ARSCHLOCH! CHRIIIS!" Ich rief ihn so laut ich konnte, immer wieder, auch dann noch, als ein anderer Bewohner sein Fenster öffnete und entgegnete, dass ich ruhig sein sollte. Dass er sonst die Polizei rufen würde. Dann sollte die beschissene Polizei halt herkommen und diesen perversen Vergewaltiger direkt festnehmen, verdammt. "Dieser Kerl wird dafür bezahlen, April! Er wird bezahlen! Für alles, was er ihr angetan hat und was er dir angetan hat. Der kann damit nicht einfach davon kommen, das lass ich nicht zu. Niemals." Meine Stimme zitterte, ziellos verloren sich meine Augen immer wieder in der Dunkelheit und obwohl mein erhobener Zeigefinger eine bedrohliche Geste suggerieren sollte, hörte man jetzt tatsächlich viel eher raus, wie sehr mir das wehtat. Wie sehr mich das verletzte und wie machtlos ich mich fühlte. Wie ich darüber verzweifelte, dass ich meine Kleine nicht hatte beschützen können vor einem Monster wie ihm.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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24.01.2016 22:29 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: CHRIS
Sie kniff die Augen zusammen, als Kilian seine Faust ballte und in Stellung brachte. Nein, das hätte sie ihm nicht mal Übel genommen. Man fasste Menschen nicht unvorbereitet an, wenn sie so aggressiv und unerreichbar waren wie Kilian gerade. Eigentlich war sie viel eher überrascht, als er inne hielt und er sie einen Moment tief in seine Augen schauen ließ. Leider entzog er sich ihr so schnell auch wieder, versuchte weiter die Tür zu zertrümmern und konzentrierte sich auf seine Wut. Verdammt, was war denn hier los? Leise wollte sie seinen Namen sagen, bis er von sich aus... wenn auch langsam... zu ihr durchdringen ließ, was hier vor sich ging. Lahja war vergewaltigt worden? April erstarrte. Das konnte doch nicht wahr sein. Woher wusste er das? Wann war das passiert? Sie hielt erschrocken die Hand vor den Mund. Was konnte sie dem entgegen setzen? Der Schmerz, die Wut, diese Verzweiflung – das war Kilians gutes Recht und diesmal verstand sie ihn sogar. Sein Kind war Missbraucht worden. Er zeigte Lahja das nicht oft, sie bemühte sich immer um seine Anerkennung aber er war unfassbar Stur. April hatte das ein paar Mal probiert anzusprechen aber er konnte dann doch nicht aus seiner Haut. Zum Glück wussten eigentlich alle, die die beiden ein bisschen Beobachteten, wie sehr er seine Tochter liebte und Lahja wusste es im Grunde ihres Herzens sicher auch – sonst Erinnerte sie Matt daran. „ Kilian...“ versuchte sie leise ihn Anzusprechen, wusste noch immer nicht wie und er sagte etwas, was sie erneut zum Nachdenken brachte. Chris? Was Chris ihr angetan hatte? Hier lebte Chris? Mit einem erschrockenen Blick sah sie auf die Fenster, ihr Herz war ganz gelähmt. Stand er dort irgendwo? Langsam fügte sich alles etwas zusammen. Lahja´s Anruf, April wusste von den Videos und von der Folter, sie hatte bei dem Entzug etwas geholfen. Chris hatte ihm ein neues Video geschickt und Kilian hatte es mal wieder einfach angesehen. Ihr wurde schlecht, wenn sie daran dachte, was Kilian sich eben auf dem Bildschirm hatte ansehen müssen. Nun verstand sie aber auch die Angst von Lahja. Chris war schwer Kriminell. April ging entschlossen auf ihn zu, legte die Hand auf seinen Unterarm. „ Ich... ich weiß, du willst jetzt was tun aber Lahja braucht dich doch jetzt. Lebend und auch nicht im Knast. Komm´- komm mit mir mit, bitte. Denk doch mal nach, du bringst sie auch wieder auf´s neue in Gefahr, er wird das hier doch nicht auf sich sitzen lassen.“ Es tat ihr so Leid, ihm diese Sorge mitzuteilen. Man sah doch wie er litt. Die Blondine legte eine Hand in seinen Nacken, der von der Anstrengung schon leicht verschwitzt war und strich sachte darüber aber sie war sich auch nicht Sicher wie er reagieren würde. Ob er sich darauf einließ. Zumindest schmerzte auch ihr Herz, wenn sie ihn so sah und in dieser Sekunde existierte auch der gestrige Abend oder die Trennung gar nicht.
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25.01.2016 00:00 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CHRIS
Natürlich waren die Einwände von April berechtigt, jeder Einzelne davon. Und ich konnte mich auch nicht davor verschließen, dass sie Recht hatte. Lahja würde nicht damit zurecht kommen, wenn man mich in den Knast abschob, und das war vermutlich noch das kleinere Übel. Was, wenn er tatsächlich ständig eine Waffe bei sich trug? Wie bei dem Überfall auf April? Mein ganzer Körper begann machtlos zu zittern, aus Angst vor dieser aussichtslosen Situation, denn trotzdem wollten diese Rachegelüste in mir nicht nachlassen. Wenn ich meine Tochter schon nicht in der Vergangenheit beschützen konnte, dann musste ich das doch zumindest für die Zukunft tun. Dann musste ich dafür sorgen, dass dieses Arschloch ihr nie mehr zu nah kam. Und dass er für das Leid bezahlte, was er meiner Kleinen angetan hatte. Womit April jedoch endgültig zu mir durchdrang, waren nicht die Sorgen, die sie äußerte, sondern viel eher, wie sie mich dabei ansah. Wie sie erst nach meinem Arm griff und ich dann ihre weiche, vertraute Hand in meinem angespannten Nacken spürte. Schon seit einer Woche sehnte ich mich nach ihrer Nähe und nach ihren Berührungen, ich hatte tagelang an nichts anderes denken können und diese Sehnsucht war in mir auch jetzt noch so stark, dass sie innerlich mit der Wut und mit den Aggressionen kollidierte. Es fühlte sich fast an wie ein Kampf um die Frage, welche Emotionen ich jetzt zulassen sollte, der darin resultierte, dass auch ich meine Hand hob und sie fest um Aprils ausgestreckten Unterarm schloss. Meine Finger vergruben sich Halt suchend in ihrer Haut, schwer atmend sah ich sie direkt an und schon wieder brach die Mauer ein wenig ein, die ich um mich errichtet hatte. Und damit wurden auch andere Einflüsse zugelassen, andere Gedanken und auch andere Fragen als die, wie ich Chris am schnellsten umbringen konnte. "Warum- warum bist du überhaupt hier? Was machst du hier?" Immer wieder stand ich kurz davor den Blick wieder nach oben zu schlagen, in den Fenstern nach dem Gesicht von Chris zu suchen und erneut seinen Namen zu schreien, aber Aprils Blick war stärker. Ihre vertrauten Augen hielten mich fest bei ihr.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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25.01.2016 01:21 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: CHRIS
Er schenkte ihr Gehör? Er ließ sich von ihr erreichen? Sie war doch zu recht verwirrt, weil mit seiner tat und seinen Worten von gestern hatte er ihr mehr als deutlich gemacht, wie wenig er für sie empfand und nun das? Nun sollte lahja recht behalten und sie kam zu ihm durch? Die blonde, junge Frau spürte, wie er sich an ihr festhielt und suchte immer wieder den blickkontakt. Bis er nicht abriss, bis Kilian für sie zugänglich blieb. Um das beizubehalten und weil sie wegen seiner fragen Angst hatte, er könnte die Unsicherheit in ihr sehen, legte sie nun eine Hand an seine Wange. Wollte ihm die Chance nehmen sich erneut zu den Fenstern zu drehen. " Lahja hat mich angerufen - sie War ganz durcheinander. Sie meinte es passiert... was schlimmes, wenn ich dich nicht Suche oder erreiche. Schau mal auf dein Handy." Ihr Lächeln wirkte dabei fast verlegen, das War sicher ein neuer Anruf Rekord. " Sie hat nicht gesagt worum es ging und glaub mir, er hat sicher alles verdient, was du mit ihm vorhast aber mach doch die Menschen damit nicht unglücklich, die du schützen willst." Mit dem Daumen strich sie über seine Wange. Verdammt, April wollte das nicht aber wir könnte sie anders? Sie hatte sich in den Mann verliebt, sonst hätte das gestern nicht so verdammt weh tun können. " Ich hab mir wirklich sorgen gemacht..."
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25.01.2016 09:04 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CHRIS
Wie gelähmt war ich auf einmal, als ich die warme Hand von April an meiner Wange spürte, als sie zart ihren Daumen bewegte und ihre restlichen Finger sanft gegen meine Haut drückte. Zitternd vor Wut und viel zu schnell atmend sah ich ihr in die Augen, durchgehend, so lange, bis der Kampf in mir nachließ und es dieser schönen Frau tatsächlich gelang die verlorene Kontrolle über mich selber in ihre eigene Gewalt zu bringen. Sie schaffte, was seit Jeany niemandem mehr gelungen war, sie fesselte mich mit ihrem Blick und ihren Berührungen und motivierte mich dazu neben all der Wut auch den Schmerz und die Verzweiflung zuzulassen. "Ich hab sie nie schützen können", verließ zitternd meine Lippen, während ich auch meine andere Hand langsam hob und mich damit an Aprils Oberarm festhielt. Für ein paar Sekunden stand ich einfach nur dort, krallte mich an die schöne Frau vor mir und schüttelte immer wieder, ganz sachte, meinen Kopf. So als hätte ich versagt. "Er wird dafür bezahlen, April. Früher oder später wird er dafür bezahlen und er wird sich wünschen, dass er ihr niemals zu nah gekommen wäre. Und dir auch." Um nicht völlig daran zu zerbrechen musste ich an diesen Rachegedanken festhalten, aber man konnte in meiner gebrochenen, leisen Stimme deutlich hören, dass ich jetzt gerade aufgab. Dass ich mich den flehenden Bitten von April beugte, indem ich kraftlos meine Hände an ihre Hüften fallen ließ, meine Arme von dort langsam um ihren Körper legte und mich hilfesuchend an sie drückte. Nichts fühlte sich so gut an wie die Nähe von dieser Frau und nichts anderes könnte all diese negativen Emotionen in mir zum Schweigen bringen. Fast schon krampfhaft hielt ich mich an ihr, ließ meinen Kopf seitlich gegen ihren sinken, schob meine Nase in ihr blondes Haar und verlor mich dabei in ihrem vertrauten Geruch. "Ich hätte das verhindern müssen. Ich hätte das nicht zulassen dürfen."
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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25.01.2016 13:35 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: CHRIS
Sie konnte genau spüren, wie die Wut in ihm langsam abebbte und die Verzweiflung aus ihm sprach, die er damit verstecken wollte. April konnte beides verstehen, besonders bei Kilian hatte sie sich immer Mühe gegeben, sich in in hinein zu versetzen – anders hätte sie ihm seine Ohrfeige nicht verzeihen können oder jedes ungerechte Wort aus seinem Mund, wenn sie gestritten hatten. Das machte nicht wieder gut, was zwischen den beiden stand aber gerade schob sie die Gedanken daran weit von sich. Das hatte kein Vater verdient zu erleben, noch weniger Lahja aber was er durchmachte, musste ihm das Herz zerreißen. Sie war ein Familienmensch, hatte selber Mutter werden wollen, gerade sie nahm das doch selbst mit. Diese friedliebende Frau würde Chris selber gerne am Boden sehen. April legte die Arme um ihn, ließ zu, wie er seinen Kopf in ihren Haaren vergrub und strich beruhigend über den Haaransatz in seinem Nacken und seine Schulter. „ Du konntest das nicht verhindern oder sie schützen Kilian, das konnte niemand. Er wird dafür Büßen, was er deiner Tochter angetan hat, ich bin mir Sicher aber nicht so... okay?“ Sie bestärkte ihn darin, sich an seinem Plan festzuhalten, denn er brauchte das. Trotzdem, die beiden mussten hier weg – was wenn Chris in diesem Moment nach Hause kam? Was wenn er gleich vorbereitet mit einer Waffe vor den beiden stand? Verstärkung gerufen hatte? April selber bezog diese Rache nicht auf das, was Chris ihr angetan hatte, im verdrängen war sie schon immer einsame Spitze gewesen und wenn sie daran denken würde, würde sie panische Angst bekommen. Davon hatte sie wegen der bevorstehenden Verhandlung schon genug. „ Wir... wir gehen jetzt und du kommst... erst einmal zu Ruhe? Dann gehst du zu deiner Tochter, nimmst sie in den Arm und sagst ihr, wie lieb du sie hast, dass du für sie da bist und glaub mir, genau das braucht Lahja jetzt. Man kann die Zeit nicht zurück drehen aber du kannst ihr jetzt helfen, hmh?“ Noch immer strich sie beruhigend über seinen Nacken, seinen Oberarm und lehnte sogar ihren Kopf behutsam gegen seinen, um ihm Mut zu machen. „ Komm... ich schreib ihr erst mal, dass es dir gut geht, sie macht sich totale Sorgen. Willst... du sofort nach Hause, zu ihr oder ist das... geht das zu schnell?“ April ließ ihn nicht daran zweifeln, ihn bei diesem schweren Weg zu begleiten oder was auch immer er für richtig hielt.
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25.01.2016 20:11 |
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