 |
KRANKENHAUS
|
Verfasser |
Nachricht |
Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
Beiträge: 190
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Jamie wäre eigentlich der Typ Mensch, der seinen Liebsten Briefe hinterlassen würde. Der jeden noch einmal Wissen lassen würde, was die Person für eine Rolle in ihrem Leben spielte und das sich niemand die Schuld geben konnte, wenn sie nicht mehr da war. Eigentlich hätte sie nicht mal den Mut, einen solchen Schritt zu gehen und das egal wie sehr sie sich dieses erleichternde Gefühl zurück wünschte, als ihr Herz aufgehört hatte in ihrer Brust zu arbeiten. Daran allein konnte man Merken, sie hatte aus der Überforderung gehandelt. Ihr war das hier alles zu viel geworden und sie hatte noch nicht lange mit dem Gedanken gespielt oder sich Sorgfältig damit auseinander gesetzt. Diese letzten Wochen hatten das junge Mädchen ganz stetig und langsam dazu getrieben, sich zu Wünschen, nicht mehr auf der Welt zu sein aber bis heute hatte sie über diese Lösung nicht gegrübelt. Das war eigentlich nicht sie. Egal wie Schwach sie sich selber fand, immer schon lebte sie nach diesem Prinzip, Augen zu und durch. Einfach irgendwie weiter machen. Das hatte sie gelernt und das war auch so lange gut gegangen. Der Bruch mit der Familie, das Verhalten ihres Vaters, das verschwinden von Gus, der Autounfall mit einem Todesfall, ihre Mutter und der Freund, Matt und Maddis Unfall – wie sie ihn danach hatte vor den Kopf stoßen müssen, die kriminellen Machenschaften und das Auswandern nach Italien, der dumme Sex mit Nate und alles, was daraus resultierte und nun das Crack, die Folge – Matt und Maddi waren wegen ihrer Dummheit getrennt und ihre Beine nutzlos. Es war zu viel. Als aber das Wasser sich über ihr wieder schloss, als sie eigentlich entspannen sollte, kam alles ganz anders. Panik und Angst, Gedanken an die beiden Menschen, die an ihrem Bett gefiebert hatten und sie würde das hier tun? Das konnte sie ihnen doch nicht antun? Auch wenn sie der Meinung war, sie wären besser ohne sie dran, sie würden das nicht verstehen. Verdammt! Sie versuchte doch mit ihren Armen etwas zu erreichen und jemand ergriff auch ihre Hand. Jemand ergriff ihre Hand? Doch statt dem Weg nach oben, fand die vermeidliche Rettung nur den Weg nach unten? Was war denn hier los? Jamie dachte nicht in dem Moment und sie würde auch an Land noch nicht verstehen, was da los war aber ihr Körper bewegte sich. Aus Überlebensinstinkt vergaß sie, wie schwach sie war von dem gestrigen Tag und brachte Gus und sich an die Oberfläche. Eigentlich war das Mädchen nicht so Stark, trotz des Trainings mit Madison aber man sprach von diesem unfassbaren Adrenalin so oft und nun erlebte sie das auch. Zu was der Mensch in der Lage war, unter absoluter Ausnahme. Sie schaffte beide irgendwie Sicher ans Ufer. Auch hier dachte sie nicht an ihre Beine, sah in das Gesicht von Gus und die Angst nahm sie ein. Gus? Er hatte sie... versucht zu retten? Was war denn passiert? Sorgenvoll strich sie immer wieder über seine Wange, klappste ganz Vorsichtig dagegen. „ Gus, hörst du mich? Mach die Augen auf. Sag was.“ Sie wollte doch nur, dass er reagierte, sofort. Dabei wusste sie nicht mal, ob er nun benommen war, bewusstlos oder was los war. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und so auch nicht den, dass ihre Beine nicht gelähmt bleiben würden, dass der Arzt und Matt´s Hoffnung Recht behalten sollten. Das sie Hilfe holen könnte. Nein, sie nahm nur sein Gesicht zwischen ihre Hände und wollte sehen, wie er seine hübschen Augen aufschlagen würde.
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
|
|
19.01.2016 22:52 |
|
Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
Beiträge: 165
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Es gab tatsächlich einen kurzen Moment dort im Wasser, in dem ich dachte ich würde das nicht überleben. Und Jamie ebenso. Dass ich nicht nur darin versagt hatte sie zu retten, sondern auch mich selber. Dass ich nichts mehr für uns beide tun konnte. Aber gerade, als mein Körper kurz davor war einfach aufzugeben, spürte ich auf einmal Bewegung, ich spürte Hände an meinen Armen, an meinem T-Shirt und dann statt des haltlosen Wassers auf einmal den sicheren Boden unter meinem Rücken. Es brauchte viel zu lange, bis diese Informationen von meinen Gliedern bis in mein Gehirn transportiert wurden, ebenso lange wie es benötigte die Worte von Jamie nicht nur zu hören, sondern auch zu verstehen. Jamie? Warum-? Mit einem Mal fing ich erschrocken an zu husten, Wasser kam aus meinen Lungen, keuchend drehte ich meinen Oberkörper zur Seite, um die brennende Flüssigkeit in meinem Hals loszuwerden, atemlos nach Luft zu schnappen, so lange bis die Würgesymptome nachließen, bis es mir gelang ohne Widerstand zu atmen. "Bist du- bist du verrückt?!", waren die ersten Worte, die haltlos und überfordert meine Lippen verließen, fast schon ein wenig vorwurfsvoll. Panisch wandte ich meinen Kopf in Jamies Richtung, starrte ihr erschrocken direkt in die Augen, aber ich schien noch immer völlig neben mir zu stehen. "Scheiße, Jamie! Was sollte das? Warum- Der Rollstuhl-" Auf einmal schien die Erinnerung zurückzukehren, schnell drehte sich mein Kopf in Richtung des Gefährts, das noch immer dort neben uns stand, dann wieder in das Gesicht von Jamie. "Was-? Deine Beine-? Kannst du-- spürst du was? Kannst du deine Beine bewegen?" Diese ganzen Emotionen überforderten mich so sehr, dass ich sie nur fassungslos ansehen konnte.
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
![[Bild: gus04.png]](https://i.postimg.cc/rw0CVHWj/gus04.png)
|
|
20.01.2016 10:52 |
|
Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
Beiträge: 190
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Jamie war so verdammt erleichtert, als Gus begann zu Husten! Es war ein Zeichen, er war nicht zu lange unter Wasser gewesen. Erst jetzt verstand sie, wenn er da ebenso unter gegangen wäre wie sie es beabsichtigt hatte – es wäre ihre Schuld gewesen. Wenn nur sie schnell genug an die Luft gekommen wäre, hätte sie es sich niemals verzeihen können. Als er sich zur Seite krümmte, strich sie beruhigend über seinen Arm, genauso lange – bis er sie ansehen und vorwurfsvolle Fragen stellen konnte. „ Gus... ich... es...“ Stammelte sie vor sich hin, sah verlegen und beschämt auf den Boden und nahm wieder Abstand von seinem Körper. „ Ist alles in Ordnung bei dir? Was tust du denn hier? Ich... Gus ich konnte nicht mehr – nein, ich kann einfach nicht mehr. Das war... aus dem Moment heraus aber es ist zu viel.“ Jamie war doch einfach nur Überfordert. Mit den Händen in ihrem Schoß sah saß sie dort, machte sich klein, wie immer, wenn sie einen Fehler begangen hatte. Hatte sie ernsthaft versucht sich das Leben zu nehmen? Gestand sie ihm gerade wirklich, wie sehr sie an ihre Grenzen gekommen war? Das tat sie sonst doch auch nicht, sie ließ sich das nie Anmerken und erst Recht sprach sie es nicht aus. Ganz langsam streckte sie ihre Hand aus, strich noch einmal über seine nassen Kleider – sie wagte es gerade so ihn an seinem Unterarm zu Berühren. „ Tut mir Leid.“ Ihre Augen trafen ganz kurz seine Blicke, er schien noch ganz benommen und auch sie hatte eines ganz vergessen. Wie es dazu gekommen war, dass die beiden Jugendlichen gerade nicht verdammt tragisch in diesem See ertrunken waren. „ Meine... ich Glaube...“ Schon um sich aufzusetzen hatte sie sie unbewusst bewegt aber nun legte sie die Hände oberhalb ihres Knies, drückte sanft die Fingerspitzen hinein und fühlte das. „ Ja – der Arzt... Matt hatte Recht...“ Dieses grauenvolle Gefühl, sich nie wieder frei Bewegen zu können war endlich weg und in ihrem Übermut nahm sie ihn fest in den Arm. Eventuell total unpassend aber wenn dann Emotionen sie ergriffen, meistens ganz Überwältigend. Bis ihr auffiel, was sie tat und sich genauso schnell zurück zog. „ Entschuldige... ich bin nur....“ Sie sprach gar nicht weiter, er war doch mindestens genauso durcheinander wie sie. " Bleibt das hier... unter uns?" Damit meinte sie nicht ihre Beine.
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
|
|
20.01.2016 20:15 |
|
Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
Beiträge: 165
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Ich hatte überhaupt nicht beabsichtigt Jamie so zu verschrecken, dass sie jetzt wieder völlig in sich zusammen sank und schuldbewusst auf den Boden starrte. Meine vorwurfsvollen Fragen waren doch viel eher ein Zeichen meiner Angst, nicht etwa meiner Wut. Es war die Panik in mir, die immer noch dafür sorgte, dass ich sie erschrocken anstarrte und dass das Herz in meiner Brust unaufhaltsam raste. Dort unter Wasser hatte ich wirklich für einen Moment geglaubt, dass Jamie das nicht überleben würde und dass ich nie wieder die Chance bekommen würde sie in die Arme zu nehmen oder ihr zu sagen, wie liebenswert sie war. Sie war doch so viel mehr, als sie glaubte, verdammt. Und weil mir mit einem Mal schlagartig klar wurde, dass ich ihr das auch zeigen musste, schloss ich fest meine Arme um ihren schmalen Körper. Ich ließ sie nicht sofort wieder los, wie eben auf dem Küchentisch, und ich zog mich auch nicht sofort wieder zurück, so wie sie es gerade getan hatte. So lange ich konnte hielt ich sie an mir, drückte sie gegen meine Brust und versenkte meine Finger in ihrem triefend nassen Oberteil. "Mach das nie wieder, hast du verstanden?", sprach ich verzweifelt in ihre feuchten Haare, drückte dabei meine Hände nur noch fester in ihre Haut. "Wehe du machst das nochmal, Jamie. Egal wie viel es wird. Wehe du lässt mich hier alleine!" Bis in ihren Nacken schob ich eine Hand hinauf, bis meine Finger auf ihre nackten Haut trafen und sich dort in den Saum ihres Oberteils gruben. Konnte das überhaupt unter uns bleiben? Würde ich Matt nicht davon erzählen müssen? Oder den Ärzten? War das wirklich nur eine Überreaktion auf den Schock, den Jamie gerade durchlebte? Oder wollte sie das wirklich? Und was hatte es damit zutun, was sie mir vor einigen Stunden gesagt hatte, über den Tod? Über diese Leichtigkeit, die sie gespürt hatte? Überfordert von all diesen Fragen drückte ich einfach meine Nase in ihr Haar und versuchte mich darauf zu besinnen, dass sie hier war. Und dass es ihr gut ging. Und dass sie wieder laufen konnte, was neben allem anderen fast schon in den Hintergrund rückte. "Das bleibt unter uns", sagte ich ihr dennoch leise zu, wohl wissend, dass sie dafür jedoch noch viele Fragen über sich ergehen lassen musste.
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
![[Bild: gus04.png]](https://i.postimg.cc/rw0CVHWj/gus04.png)
|
|
21.01.2016 20:20 |
|
Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
Beiträge: 190
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Mit vielem hätte sie gerechnet, von einer erneuten Standpauke zu Wut oder vergleichbarem aber nicht damit, wie fest er sie nun in seinen Armen hielt. Er ließ sie nicht wieder los, sie widerte ihn nicht an, wegen der Dinge, die sie mit Nate getan hatte und er Verurteilte sie auch nicht, wie sie ihn die letzte Zeit behandelt hatte, seid dem er wieder auf der Matte gestanden hatte. Jamie legte die Arme um seinen Bauch, sie klammerte sich fast schon an seinen warmen Körper und lehnte endlich den Kopf an seine Brust, als suchte sie bei ihm Schutz. „ Ich... alles tut mir so Leid, ich habe das schon mal gesagt... eben noch, aber ich ruiniere einfach alles. Mache alles kompliziert. Matt und Maddi haben sich doch gerade wieder versöhnt, jetzt ist sie weg. Weil ich einfache Regeln nicht befolgen kann. Dich behandle ich, als wünschte ich mir eher, du wärst gar nicht mehr hier - dabei ist das nicht so. Jeden Tag denke ich, du bist weg, wenn ich die Treppen runter gehe. Manchmal trau ich mich gar nicht erst, nachzuschauen oder als du heute gegangen bist. Und ich kann das verstehen. Ich nerve mich schon selber seid den Bildern und dabei habe ich diesen ganzen Spott und diese ganze Wut verdient. Sie haben doch alle Recht. Für meine Dummheit könnte ich mich jeden Tag Ohrfeigen. Mein Spiegelbild kann ich kaum ansehen, die Bilder – wieso will sich jemand mich überhaupt ansehen.“ Diese ganzen Kommentare hatten ihre Zweifel nur noch mehr geschürt. „Weil das mit Nate passiert ist... heute... in der Küche... du bist sofort aufgesprungen. Was dein gutes Recht ist, so schlampig wie ich mich benommen habe. Meine Eltern melden sich nicht, weder zu Weihnachten noch zu Silvester... so sehr habe ich sie Enttäuscht und sie hassen mich. Weil ich ihnen nicht gerecht werde. Sie haben sich 18 Jahre um mich gekümmert und ich werde ihnen nicht gerecht.“ Endlich brach aus ihr heraus, was sie dazu gebracht hatte, diesen Versuch zu unternehmen. „ Das... sind Gedanken, mit denen ich sonst klar komme aber heute war... ich konnte nicht mehr, die Lähmung, noch mehr Last für alle und ich wollte euch damit nicht Verletzen. Ich dachte einfach es wäre das beste und auch... das einfachste, für alle. Nicht in dem Zimmer, ich wollte raus aber als ich diese... Möglichkeit gesehen habe. Weißt du wie schön das ist, sich über nichts Gedanken zu machen? Wenn der Geist frei ist?“ Für sie war das, als verstummten tausend Stimmen in ihrem Kopf. „ Du... du willst mich doch auch bald alleine lassen. Du hast mich schon oft alleine gelassen.“ Trotz dieser Worte krallte sie sich an ihn. „ Wieso bist du hier und was... was wolltest du tun?“ Sie war erleichtert, dass er nichts sagen würde aber über mögliche Fragen wollte sie nicht nachdenken. Gerade das war ein Ausnahmezustand, aus dem Grund saß ihr das Herz auf der Zunge. Jamie wusste ja auch noch nicht, dass auch die Pfleger sie vermissten und man fragen zu ihrer nassen Kleidung stellen würde.
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
|
|
21.01.2016 22:56 |
|
Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
Beiträge: 165
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Das, was Jamie sagte, klang absolut nicht so als wäre der Sturz ins Wasser eine überstürzte Handlung gewesen, aus Überforderung mit der gesamten Situation. Es klang eher so als wuchs da schon seit Monaten oder sogar Jahren eine tiefe Verzweiflung in ihr, die auf einmal immer aussichtsloser wurde. So als fühle sie sich wie ein Fremdkörper auf dieser Welt. Und weil das ein Gefühl war, das ich nur zu gut nachvollziehen konnte, drückte ich mich nur noch fester an sie, krallte meine Finger in ihr Oberteil und hielt sie einfach fest. Bis ich nicht mehr anders konnte, als energisch den Kopf zu schütteln, mich ein Stück zurück zu lehnen und ihr Gesicht in meine Hände zu schließen. Damit sie auch genau verstand, was ich ihr jetzt sagen würde. "Du ruinierst nichts, Jamie. Nichts ist aussichtslos. Sieh dich an, du spürst deine Beine wieder, dir gehts gut. Und das mit diesem Arschloch aus deiner Schule ist nicht deine Schuld. In ein paar Monaten sind die Bilder vergessen, wenn die Schule endlich komplett vorbei ist und du- irgendetwas anderes machst. Was auch immer das ist. Mit deinem Abschluss steht dir doch die Welt offen. Und- dass deine Eltern sich nicht für dich interessieren, das ist hart, ich weiß das, aber stattdessen hast du jetzt diesen durchgedrehten Bruder, der dich so liebt und alles für dich tun würde. Viel mehr, als deine Eltern je getan hätten. Und wenn du dir Schuldvorwürfe machst wegen Madison, dann- dann bringen wir die beiden eben wieder zusammen. Irgendwie. Und vor allem, glaubst du wirklich, dass ich dich- widerlich finde? Dass ich dich deshalb so schnell wieder losgelassen hab? Verdammt Jamie, das alles könnte mich nicht weniger interessieren." Weil ich sie auf einmal wieder ganz nah an mir spüren wollte, ließ ich ihr Gesicht wieder los und legte stattdessen erneut meine Arme um ihren schmalen Körper, um sie fest an mich zu drücken. "Es ist mir so egal, was irgendjemand von dir gesehen hat oder ob irgendwer meint sich darüber lustig machen zu müssen. Ich bin nur- zurück geschreckt, weil ich dich nicht überfordern wollte. Ich hab immer das Gefühl, dass das hier vielleicht sowas wie meine letzte Chance bei dir ist, wenn überhaupt, und ich- ich will das einfach nicht kaputt machen." Langsam schüttelte ich den Kopf, aber ich konnte in diesem Moment auch einfach nicht anders, als mein Gesicht in Jamies Halsbeuge zu verbergen, meine Nase sanft durch ihre Haare zu ziehen und meine Lippen liebevoll auf ihre Haut zu drücken. Damit keine Zweifel mehr bei ihr bleiben konnten. "Ich konnte nicht schlafen und- ich wollte dich sehen und- eigentlich wollte ich mit dir auf das Dach gehen, vom Krankenhaus. Weißt du noch? Unser erstes Date? In San Francisco auf dem Krankenhausdach? Ich dachte- ich dachte vielleicht würde das irgendetwas ändern zwischen uns. Aber dann hab ich dein leeres Bett gesehen und- die suchen alle schon nach dir."
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
![[Bild: gus04.png]](https://i.postimg.cc/rw0CVHWj/gus04.png)
|
|
22.01.2016 22:47 |
|
Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
Beiträge: 190
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Das junge Mädchen war total überrumpelt, von allem, was er ihr zu sagen hatte und wie er sie in seinen Armen hielt. Wie er seine Finger in ihre Haut drückte und Gus Atem an ihrem Hals kitzelte. Jamie hielt sich einfach an ihm fest und auch wenn sie diese Worte niemals Überzeugen konnten, gerade waren sie erlösend. „ Ich... dachte es wäre der einfachste Weg, endlich zu Ruhe zu kommen und euch allen nicht so viel Ärger oder Scham zu bereiten.“ Ja, sie ging auch davon aus, Matt schämte sich für seine kleine Schwester und wegen der Bilder aber das sicher viel eher, weil sie es tat. Ihr Bruder hatte ihr das Gefühl nie gegeben, im Gegenteil. „ Außerdem habe ich Angst, jeden Tag, wenn ich die Treppen runter gehe und ins Wohnzimmer schaue, dass du nicht mehr da bist. Deswegen war ich so zu... dir. Nicht nur weil ich Enttäuscht bin, wegen den Malen, die es vorgekommen ist und auch nicht nur, weil ich mir das selber mit Nate nicht verzeihen kann. Es ist wie ein innerer Countdown, der wartet, wann dir das alles zu viel wird...“ Deswegen hatte sie so viel Angst, seine Nähe zu suchen. Jamie wusste, wie schmerzhaft es dann werden würde. Gerade lehnte sie aber nur ihren Kopf gegen seinen, als er von dem Date sprach und Lächelte schon fast etwas. Zu mehr sollte sie aber nicht kommen, sie wurde schon gesucht? „ Wenn das wer mit bekommt... dann... dann halten die mich für Gefährdet. Das Jugendamt wird Matt eh noch auf die Finger schauen, wegen dem Crack.“ Scheiße! „ Das darf... nicht raus kommen. Wir müssen schnell zurück.“ Es war mehr als schwer sich zu lösen aber Jamie hatte Panik. Auf ihren Beinen zu stehen ging zwar aber sie war wegen allem unfassbar schwach, hielt sich also an dem Rollstuhl fest und brauchte auch Gus Hilfe. Bis die beiden oben ankamen und sie der Schwester beteuerte – sie war so nass, weil sie ihre Beine wieder gespürt hatte, aus Übermut war sie ins Wasser gesprungen. Warum Gus auch nass wäre? Weil sie ihn mit sich gezogen hätte. Zwar sah die Schwester etwas ungläubig drein aber freute sich auch für das arme Ding, das sie wieder auf ihren beiden Beinen stand. Jamie lehnte eine Erneute Untersuchung strikt ab, blieb abzuwarten ob sie verschont blieb als sie mit Gus in ihr Zimmer entlassen wurde. Trotz Ende der Besuchszeiten, durfte er noch etwas bei ihr bleiben, sagte die Schwester mit erhobenem Zeigefinger. Im Zimmer sank sie dann erschöpft auf die Bettkante. „ Danke, dass du nichts sagst. War das dein Ernst, du würdest mir Helfen das mit Matt und Maddi gerade zu biegen? Und... warum... bist du eigentlich auch Untergegangen?“
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
|
|
23.01.2016 17:34 |
|
Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
Beiträge: 165
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Ohne noch einmal darüber nachzudenken stimmte ich der Geschichte einfach zu, die Jamie den Schwestern erzählte, als wir tropfend nass wieder im Krankenhaus ankamen. Ich hatte sie draußen im Park gefunden, sie konnte ihre Beine wieder spüren und sie hatte mich mit sich ins Wasser gezogen, aus Freude, genau so war es. Obwohl die Schwester uns kritisch betrachtete, verzogen wir keine Miene, so lange bis sie uns zurück auf das Zimmer schickte. Jamie konnte ihr Kleidung problemlos wechseln, Madison und ich hatten ihr schließlich ein paar frische Sachen mitgebracht, ich bekam netterweise einen Pullover und eine Jogginghose von dem Krankenhauspersonal geliehen. Aus der Kiste der Dinge, die vorherige Patienten hier vergessen hatten. Im Zimmer angekommen drehten wir beide einander den Rücken zu, während wir uns umzogen, hinterher holte ich aus dem Badezimmer zwei Handtücher und reichte Jamie auch eins, um ihre Haare zu trocknen. "Sicher war das mein Ernst. Ich glaube- Madison hat durch das, was passiert ist, erst so richtig gemerkt, wie sehr sie euch eigentlich mag. Ich meine, ich kenne sie nicht so gut wie ihr, aber ich hab sie noch nie so ängstlich und traurig gesehen." Langsam setzte ich mich neben Jamie auf die Matratze, rutschte ein Stück darauf zurück und zog die Beine ebenfalls nach oben. "Irgendeine Idee wie wir das hinkriegen?" Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, ob es die richtige Entscheidung war mit niemandem über das alles hier zu reden, deshalb sah ich auch immer wieder unsicher von der Seite in Jamies Gesicht. Bis ich mich unter einer Frage von ihr völlig verspannte, mit der Hand über mein Gesicht rieb und die Bettdecke unter mir fixierte. "Ich kann nicht schwimmen. Und eigentlich- hab ich auch Angst vor Wasser. Also- vor so großen Wasserflächen. Seen, Flüsse, Meere. Damit komm ich nicht so gut klar." Bitteschön, damit hatte sie dann auch meinen Schwachpunkt gefunden. Jamie wurde Zeuge davon, dass auch ich nicht völlig angstfrei durchs Leben ging. "Ich dachte mir- so schwer kann das ja eigentlich nicht sein, aber als ich eben da in den Teich gesprungen bin, hab ich Wasser geschluckt und auf einmal keine Luft mehr bekommen und dann bin ich panisch geworden und- ja."
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
![[Bild: gus04.png]](https://i.postimg.cc/rw0CVHWj/gus04.png)
|
|
24.01.2016 10:50 |
|
Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
Beiträge: 190
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Jamies Herz klopfte ganz doll, als die beiden sich Rücken an Rücken umzogen. Das Mädchen war doch in diesen Lebensbereichen immer so Unsicher. Noch mehr wurde das aber, als er ihr sagte, wie sich Madison benommen hatte. Betreten sah sie auf das Bett unter sich, sie konnte sich noch nicht so entspannt hinsetzen und hielt sich an dem Bettrand fest, die Füße auf dem Boden und das Handtuch um die Schultern gelegt. „ Ich... ich weiß nicht aber wenn es schief geht, läuft sie bestimmt wieder weg. Wir brauchen etwas, wo die beiden sich nicht aus dem Weg gehen können und keiner der beiden Flüchten kann...“ Sie sah an die Decke. „ Außerdem muss das schnell gehen, wenn... wenn sie noch immer Crack nimmt. Oder meinst du, sie lässt das?“ Schwer seufzte sie. „ Es gibt Glaube ich nur eine Lösung, ich muss beide um einen Gefallen bitten – sie würden den nicht ausschlagen und sie dürfen nicht Wissen, dass sie aufeinander treffen.“ Ja, der Überraschungsmoment. „ Ist... wie geht Matt mit seiner Entscheidung um und das sie nicht mehr da ist?“ Jamie konnte sich das gar nicht vorstellen, sie war ja auch noch nicht daheim gewesen. Ein anderes Thema brachte sie dann aber vollkommen aus dem Konzept. Gus hatte Angst? „ Du... ich habe nie gedacht.“ Er war doch sonst immer so Mutig und hatte nie Angst. „ Und dann springst du ins Wasser? Wegen mir? Obwohl du Angst hast und nicht schwimmen kannst? Dir hätte... du hättest Tod sein können.“ Das sie das selbe vorhatte, interessierte dabei gar nicht. Mit großen und überraschten Augen sah sie ihn an. Jamie war derweil auch etwas auf dem Bett zurück gerutscht, ihr Körper war so erschöpft aber ihr Kopf nun wieder in Ausnahmslosem Chaos.
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
|
|
24.01.2016 17:18 |
|
Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
Beiträge: 165
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KRANKENHAUS
Nachdenklich legte auch ich meinen Kopf in den Nacken, verlor meinen Blick irgendwo zwischen der Decke und den Wänden und suchte nach einer Möglichkeit, wie man Matt und Madison wieder zueinander bringen könnte. "Ich weiß nicht genau, wie sehr ihn das mitnimmt. Ich glaube so richtig hat er das noch gar nicht realisiert, er ist eben einfach ins Bett gegangen, aber- war davor ungewöhnlich ruhig. Wahrscheinlich ist er noch zu schockiert von dem ganzen Abend." Vielleicht würde er sich auch von selber in ein paar Tagen beruhigen, jetzt wo Jamie nichts passiert war, und sich bei Madison melden. Vielleicht war das nur eine überstürzte Reaktion gewesen, aus Angst, aber irgendetwas sagte mir, dass wir uns darauf nicht verlassen durften. "Es müsste irgendetwas sein, das dir wichtig ist. Vielleicht- wenn du aus dem Krankenhaus entlassen wirst?" Schwachsinn, selbst wenn beide kommen würden, dann dauerte das Ganze vielleicht fünf Minuten. Nicht genug Zeit. "Oder- was ist mit deinem Abschluss? Der Abschlussball?" Ich wusste nicht einmal genau, ob Jamie da überhaupt noch hingehen wollte, nach allem, was mit Nate geschehen war. "Wenn du Matt fragst, ob er mitkommt, sagt er direkt zu. Und wenn du Madison dann erzählst, dass Matt arbeiten muss und du nicht alleine hingehen willst, schlägt sie dir das doch auch nicht ab." Das war perfekt. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich jedoch noch gar nicht so weit, dass dieser Abend vielleicht auch für Jamie und mich etwas Besonderes werden könnte, denn normalerweise war genau das eine Veranstaltung, die ich lieber weiträumig mied. Aufgestylte Jugendliche, die sich hemmungslos betranken und zu komischer Pop-Musik feierten, dass sie gerade die Schule beendet hatten und bald aufs College wechselten: Das war nicht meine Welt. Und dieser Gedanke rückte sowieso viel zu schnell wieder in den Hintergrund, als Jamie nach meiner Angst vor Wasser fragte. "Ich hab einfach nicht nachgedacht, bevor ich gesprungen bin. Ich hab nur- den Rollstuhl da gesehen und die Wellen und- dann hatte ich glaube ich viel mehr Angst davor, dass du darin stirbst, als vor dem Wasser an sich." Das traf es ziemlich auf den Punkt, auch wenn ich über diese eigentlich heroische Tat nur meinen Kopf schütteln konnte und noch immer die Bettdecke fixierte. "Ist ja alles nochmal gut ausgegangen."
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
![[Bild: gus04.png]](https://i.postimg.cc/rw0CVHWj/gus04.png)
|
|
24.01.2016 22:05 |
|
|  |