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JOE'S BAR
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
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RE: JOE'S BAR
Während des Sex mit Summer gab es nicht einen einzigen Moment, in dem ich auch nur ansatzweise infrage stellte, was ich hier tat. Ich hoffte zwar immer noch darauf, dass April sich wieder bei mir melden würde, dass wir über unsere Differenzen hinwegsahen und wieder glücklich miteinander sein könnten, aber selbst wenn es wirklich dazu kommen sollte, dann musste sie ja niemals hiervon erfahren. Ich war betrunken, Summer war betrunken, es war Heiligabend, wir beide trauerten unseren Beziehungen hinterher, suchten nach ein wenig Ablenkung und die fanden wir gerade ineinander. Mehr war das hier doch nicht. April würde das allerdings nicht verstehen, für sie hatte Sex einen ganz anderen Stellenwert, und deshalb fühlte ich mich auch plötzlich wie erstarrt, als Summer sich herum drehte, erschrocken zur Tür sah und den Namen meiner eigentlichen Freundin aussprach. April? Hier? Jetzt? Schockiert folgte ich ihrem Blick, doch konnte nur noch so gerade erkennen wie die Tür hart ins Schloss fiel. Oh, bitte nicht! "Fuck! Fuck fuck fuck", wiederholte ich immer wieder, angespannt und nervös, schloss mit eiligen, zitternden Fingern meine Hose und schaffte es noch so gerade mein Shirt vom Boden aufzuheben, ehe ich ebenfalls nach draußen stürmte, hinter ihr her. Bis zum diesem Moment gab es noch einen ganz kleinen Hoffnungsschimmer in mir, dass Summer wohlmöglich jemand anderen gesehen hatte, nicht meine Freundin, aber als ich die Straße herunter sah und sich dort eine blonde Frau eilig von der Kneipe entfernte, blieb kein Zweifel mehr. Ihr Körperbau, ihre langen schlanken Beine, das war definitiv April. Und sie hatte mich gerade gesehen, beim Sex, mit Summer. Fuck. "April!", rief ich ihr nach und während ich noch versuchte das Shirt über meinen Oberkörper zu ziehen, rannte ich ihr schon hinterher, so lange, bis ich ihren Arm zu fassen bekam und sie aufhalten konnte. "Es ist nicht das, wonach es aussieht, April, das hat- nichts zu bedeuten. Überhaupt nichts. Wir waren nur- es ist Heiligabend. Und ich bin betrunken- und ich- fuck. Es tut mir so Leid. Bitte. Geh nicht." Hilflos suchte ich nach den angemessenen Worten und schüttelte immer wieder verzweifelt den Kopf dabei. Unter Einfluss von Alkohol fiel es mir wenigstens nicht ganz so schwer eine Entschuldigung auszusprechen und damit zeitgleich einen Fehler einzugestehen.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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06.01.2016 17:42 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: JOE'S BAR
April war nach dem Auszug an ihrem absoluten Tiefpunkt und das nicht, weil sie mit einer handvoll Sachen bei ihrer Mutter klingeln musste um die Couch zu erbetteln sondern auch weil sie nie wieder in ihrem Traumjob arbeiten würde. Nie wieder. Es gab keinen Zweifel, dass nun auch noch Polizeibefragungen kommen würden und wer wusste, was sie noch für eine Strafe erwartete. Ganz zu schweigen von der Angst – wie würden die Männer reagieren, die wegen ihr aufgeflogen waren? Das waren ja nicht irgendwelche Kleinkriminellen von der Straße, die ein paar Pillen vertickt hatten. Die Angst, die Chris in ihr geweckt hatte, die aber durch Lenn´s Schuldenausgleich in den Hintergrund gerückt war, die pochte nun wieder dauerhaft in ihrem Kopf. Deswegen konnte sie nicht auf der Straße leben, wie vor dem Einzug bei Kilian. Jetzt war es schon schwer genug, nach jedem Auftritt im Dunklen alleine Heim zu gehen und oft genug wünschte sie sich, ihren eifersüchtigen Exfreund an der Haltestelle auf sie warten zu sehen. April selbst hatte das aber verhindert, indem sie nichts zu ihm durchsickern ließ. Ihre Ma verleugnete sie, Nachrichten oder Anrufe, sie vernichtete alles sofort, ohne sich darum zu scheren oder es an sich heran zu lassen. Kilian, Lahja, selbst Matt, Madison und Jamie – ihr fehlte das – denn ihr fehlte dieser Mann, der Merkwürdig ihr Herz erobert hatte aber sie war so unfassbar Enttäuscht. Natürlich versuchte sie sich in ihn hinein zu versetzen, er hatte das nicht mit Absicht getan aber das änderte nichts daran, diesmal trug er wirklich eine Schuld daran, wo sie gelandet war und das war ganz unten. Als sie sich auf den Weg ins Joes machte, war ihr noch nicht klar, was sie von ihm wollte – ob sie in der Lage sein könnte, ihm Ansatzweise zu verzeihen aber nach ein paar Gläsern Rotwein hatten sie die Gefühle gepackt. Da war so wenig in ihrem Leben gerade, ihre Mutter zeigte am wenigsten Verständnis und das sie noch immer die Frau war, die Egoistisch und an ihren Selbsterhalt dachte, bewies sie an Heiligabend eindrucksvoll. Da saß ein Mann am Tisch, so alt wie ihre Ma, könnte also auch ihr Vater sein aber mit einem fetten Portmone und im Laufe des Abendessens stellte sich heraus, dass er irgendwelche Erwartungen an April zu haben schien. In der Küche stellte die ihre Mutter zu Rede und ernsthaft. Ihre Ma war bereit die blonde, junge Tochter an der Seite eines Mannes zu sehen, ohne Gefühle, um ihren eigenen Lebensstandart wieder zu heben – damals hatten Lenn und April sie immer Unterstützt – und rechtfertigte das auch noch damit, dass April nicht ewig auf ihrem Sofa leben konnte? Der blonden Frau war das zu viel und sie besann sich, lieber Kilian aufzusuchen, der ihr Leben zumindest zerstört hatte, wegen der Sympathie, die er für sie hatte und nicht aus eigenem Nutzen. Oder? Vielleicht wollte sie das Wissen – als sie die Tür vom Joes öffnete aber es sollte ganz anders kommen. Sie sah den beiden eine Gefühlte Ewigkeit dabei zu, wie sie sich vergnügten und als Summer sich umdrehte, erkannte sie die Frau, die ihr immerhin eine Waffe an die Schläfe gehalten hatte. War es nicht Kilian, der voller Groll und Wut gewesen war? Bevor der sie ansehen konnte und ihr davon noch übel würde, verschwand sie aus der Tür – bis sie am Arm von ihrem Weg abgebracht wurde. Energisch riss sie sich wieder los. „ Fass... mich bloß nicht mit den Händen an, mit denen du eben noch an ihr herumgefummelt hast. Kilian, halt einfach deinen Mund – es ist noch nicht so lange her, dass ich mir habe sagen lassen, es ist nicht wonach es aussieht und das hat nichts zu bedeuten. Sag doch noch, das hat nichts mit mir zu tun? Dann ist es ziemlich genau Lenn´s Wortlaut - darin kam mindestens genauso oft das Wort ich, ich, ich vor.“ Aprils Ehe war fast genauso gescheitert und nun das hier? Sie kam sich vor wie in einem schlechten Film. „ Warum soll ich nicht gehen? Willst du mich etwa auf eine Runde einladen? Und du dachtest, ausgerechnet ich vögel mich durch meine Kundschaft?“ April wollte ihn am liebsten mit Nichtachtung Strafen und gehen aber sie war so wütend, sie konnte nicht anders, als das los zu werden. Das war einfach zu viel für die harmonische Person, die so lange mitten im Leben gestanden hatte und nun vor einem Scherbenhaufen.
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06.01.2016 21:36 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
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RE: JOE'S BAR
Ich konnte mich nicht daran erinnern April jemals so wütend gesehen zu haben wie in diesem Moment, nicht einmal, als ich sie als Hure beschimpft hatte, während ihres Auftritts für Matt. Selbst da hatte sie noch versucht den Fehler in sich selber zu finden, aber jetzt lag in ihrem Blick nur noch Wut. Und Hass. "April, das- das ist was anderes. Ich bin nicht so wie Lenn." Verzweifelt versuchte ich mich zu rechtfertigen, die passenden Worte für sie zu finden, aber auch darin versagte ich kläglich. Schon im nüchternen Zustand fiel es mir schwer das Richtige zu sagen, aber dummerweise gab es im betrunkenen Zustand diese Barriere zwischen Gehirn und Mund nicht. Alles, was mir in den Kopf kam, sprach ich genauso aus. Um es dann sofort wieder zu bereuen. Dasselbe Phänomen trat auch auf, wenn ich wütend war und die Kontrolle über mich selber verlor. "Nein, ich- ich sag überhaupt nicht, dass das nichts mit dir zutun hat. Natürlich hat das was mit dir zutun, April. Ich hab- hundert Mal versucht dich zu erreichen. Du hast dich nicht gemeldet. Ich hab darauf gewartet, dass du zurück kommst und wir über alles reden können, aber das bist du nicht. Es ist Heiligabend, verdammt nochmal." Großartigerweise motivierte ich mich mit der Ansprache auch noch dazu selber wütend zu werden, weil sie doch mich im Stich gelassen hatte. Nicht andersherum. "Was hätte ich denn tun sollen? Wie lange hätte ich denn auf dich warten sollen?" Vielleicht etwas länger als eine Woche. "Scheiße, ich war einsam. Und dann kam Summer und dann war ich betrunken und dann ist es einfach passiert." Vollkommen überfordert von meinem rasenden Herzen und der Angst meine Freundin dadurch endgültig zu verlieren, drückte ich mir meine Hände gegen den Kopf, rieb mir mit festem Druck über den Bart, dann über den Nacken, konnte dabei überhaupt nicht ruhig stehen bleiben und versuchte letztendlich noch einmal meine Finger um Aprils Hände zu schließen. "Es tut mir so Leid. Das hatte überhaupt nichts zu bedeuten, du musst mir das glauben. Ich will mit dir zusammen sein, mit sonst niemandem. Lass uns einfach- lass uns über alles reden."
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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07.01.2016 11:55 |
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April Clinton
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RE: JOE'S BAR
„ Ach? Es ist Heiligabend? Und da dachtest du, du beschenkst dich einfach mal mit einer Runde vögeln? Tut mir Leid, ich sollte mehr Verständnis für dich haben... und dir das gönnen.“ Und sie? Sie war wieder so dumm und lief zu den Männern, denen sie einen Dreck bedeutete? Zumindest kam sie sich gerade genau so vor. „ Weißt du, warum ich hier bin? Weil meine Mutter mir so einen komischen Freak an den Tisch gesetzt hat... weil sie auch dachte, ich sei einsam heute – aber auch wenn es der schönste Kerl der Welt gewesen wäre, nun halt dich fest! Ich habe an dich Gedacht und das du mir fehlst. Weil mir das hier wichtig war und was Bedeutet aber du schafft es nicht mal eine Woche?“ Sie schüttelte den Kopf, bis hier hatte sie ihre Hände von ihm halten lassen aber dann ertrug sie das kaum mehr. „ Eine Woche für das, was bei mir los ist – ist das zu viel Verlangt, diese Zeit? Das wird zur Anzeige kommen, mit den Medikamenten. Das wird zu Zeugenaussagen kommen – hoffen wir mal, dass die nicht ganz so drauf sind, wie deine alten Bekannten wegen der Spielschulden. Ich habe nicht mal mehr Lust vor die Tür zu gehen. Ich werde nie wieder als Krankenschwester arbeiten, Kilian. Wenigstens habe ich nun niemanden mehr an meiner Seite, der denkt, nur weil ich mal einen Abend jemanden brauche, der einfach da ist... ohne an mir herum zu grabbeln, ich würde die halbe Stadt vögeln. Denn den Job werde ich jetzt noch eine ganze Weile machen. Denk mal darüber nach, wie ich mich dir Gegenüber verhalten habe, die letzten Wochen...“ Sie deutete auf ihn und auf sich. „...und dann, was du hier abziehst. Du willst mit mir zusammen sein? Ich Glaube das dir das alles scheiß egal ist. Das fühlt sich gerade viel eher an, wie mal wieder ein Fußabtreter zu sein, für Männer, die keinen Schimmer haben, was sie in ihrem Leben wollen und sich nicht kontrollieren können.“ April war sauer und Kilian bekam auch ab, was sich durch die ganzen Enttäuschungen in ihr gesammelt hatte – sie war mit Sicherheit auch traurig, man sah es in ihren Augen und Verzweifelt wegen der Sackgasse in ihrem Leben aber das waren keine Gefühle mehr, mit denen Kilian sich beschäftigen müsste.
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07.01.2016 20:55 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
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RE: JOE'S BAR
"April, es tut mir Leid", sprach ich zum wiederholten Mal verzweifelt aus, in der Hoffnung, dass sie es mir vielleicht diesmal endlich glauben würde. "Alles. Und wenn du- wenn du in den letzten paar Tagen mal einen meiner Anrufe angenommen oder mich wenigstens zurückgerufen hättest, dann wüsstest du das auch. Ich wollte diese Dinge nicht sagen, zu deinem Arbeitskollegen, aber-- ich meine, woher sollte ich denn wissen, dass das wirklich dein Arbeitskollege ist? Ich dachte das wäre irgendein Kerl, den du mitgenommen hast, wegen unserem Streit, und nicht jemand, der dich tatsächlich verpfeift. Wenn ich wütend bin, dann- dann denke ich nicht richtig nach und dann sage ich Dinge, die ich eigentlich gar nicht sagen will, das weißt du doch." Schon wieder schüttelte sie meine Hände von sich und mir blieb nichts anderes übrig, als sie erneut überfordert in meinen Nacken zu drücken. "Ich stand den ganzen Abend dort in der Kneipe, an Heiligabend, alleine. Weißt du überhaupt wie hart das ist? Es ist Heiligabend und man ist von niemandem die Priorität. Niemandem ist man wichtig genug. Lahja ist bei einem ihrer Typen, Matt macht was mit Madison und du- rufst mich einfach nicht zurück. Mir ging es scheiße, April. Der Sex mit Summer war einfach-- Wenn das die einzige Art von Liebe ist, die ich an Heiligabend kriegen kann, ist es dann echt so verdammt verwerflich, dass ich sie mir halt nehme?" Völlig melodramatisch gelang es mir mal wieder den Spieß umzudrehen und erneut April Vorwürfe zu machen. "Und mal abgesehen davon: Du bist doch jetzt schon seit Wochen diejenige von uns beiden, die sich ständig mit ihrem Ex trifft. Bei Summer kannst du dir wenigstens sicher sein, dass es mir mit ihr nur um Sex geht, aber bei dir ging das nicht. Da saß ich ständig alleine Zuhause oder stand in der Kneipe und hab nur darauf gewartet, dass du doch in dieses perfekte Leben mit Lenn zurück willst. Deinem tollen Ehemann. Ist das deiner Meinung nach so viel besser?" Ja, in meinem Kopf ergab das alles gerade tatsächlich Sinn.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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08.01.2016 12:23 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: JOE'S BAR
Sie konnte über diese absurden Gedanken nur spöttisch Auflachen. „ Kilian, ich wollte eine erwachsenen Beziehung mit dir führen und keine aus der High School und denke mit nach einem Streit wäre es das beste einen Kerl in die Wohnung zu schleppen, in der ich mit dir zusammen Lebe. Aber das war allem Anschein nach zu viel von dir Verlangt.“ Sein verhalten hatte sie die letzten Wochen immer geduldet, er hatte Stress, es ging ihm nicht gut aber ihre Grenze war hier erreicht. Denn diese Gefühle, betrogen geworden zu sein, die sie auch bei Lenn hatte, das kam dem hier so nahe und April sollte noch mehr von seinem Bullshit zu hören bekommen. „ Du warst alleine und niemand hat sich für dich Interessiert? Entschuldige, ich sollte Mitleid mit dir haben? Das ist mir in der Situation gerade fast entfallen, während du deine Ex-Affäre und die Frau, mit der du niemals mehr reden wolltest, weil sie mir eine Waffe an den Kopf gehalten hast, an der Theke gevögelt hast.“ Was bildete er sich eigentlich ein? Interessierte ihn gar nicht, was in ihrem Leben los war? War sie ihm wirklich so egal und drehte sich seine Welt nur um ihn? Doch dann kam wirklich das, was dem ganzen die Krone aufsetzte und April holte aus um ihm eine Ohrfeige zu geben. Denn das war so hinterlistig und so gemein, ihr das nun zum Vorwurf zu machen. Sie holte noch Luft, um etwas von sich zu geben aber ihr viel nichts mehr ein, außer dem ganzen nun besser ein Ende zu setzen. „ Damit du nicht noch mehr unter der Situation leiden musst, ist es dann besser, das hier zu beenden Kilian. Ganz offiziell, du musst keine Woche mehr versuchen mich zu erreichen oder so – hier ist dein Freifahrtschein dich so oft mit Summer zu treffen, wenn du mal wieder ganz alleine bist oder dich von mir. Das wollen wir ja nicht.“ Das war es, damit drehte sie sich um und ging weiter die Straße herunter und zum Glück war er das alles los geworden, bevor sie dazu gekommen war, ihm noch eine Chance zu geben.
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09.01.2016 19:38 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
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RE: JOE'S BAR
Die Ohrfeige, die hart meine Wange traf, setzte mich tatsächlich so sehr außer Gefecht, dass ich April nur fassungslos anstarren konnte, denn eigentlich war sie doch nicht so. Eigentlich war sie nicht so temperamentvoll oder gewaltbereit, eigentlich hätte ich gerade von ihr niemals erwartet, dass ihre Wut solche Ausmaße annehmen konnte. Aber irgendetwas schien ich gesagt zu haben, das sie völlig an ihre Grenzen brachte, und noch ehe ich darauf kam, was das wohl gewesen sein könnte, drehte sie mir schon den Rücken zu und lief die Straße herunter. "April-", versuchte ich noch einmal laut ihr hinterher zu rufen, aber als sie sich nicht einmal mehr in meine Richtung wandte, gab ich auf. Zumindest für die heutige Nacht. Vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt erst einmal den Alkohol in meinem Körper wieder loszuwerden, bevor ich noch einmal versuchte mich bei ihr zu entschuldigen und die Wogen zu glätten. Und überhaupt gab es ja noch mindestens eine weitere Person, die ebenso viel Schuld daran trug, dass ich meine Freundin mehr oder weniger betrogen hatte, wie ich selber: Summer. Ich hatte ihr doch noch lang und breit von meiner Beziehungskrise erzählt, verdammt, also warum konnte sie mich nicht einfach vorher stoppen? Während der paar Schritte zurück zur Kneipe steigerte ich mich so in diese Vorwürfe hinein, dass man meine Wut schon deutlich im Blick erkennen konnte, als ich die Tür öffnete und sah, wie Summer gerade ein paar Stühle zurecht rückte. Die übrigen Gläser hatte sie zuvor anscheinend auch schon von den Tisch geräumt, aber trotzdem schüttelte ich verbissen den Kopf. "Ich glaube es ist besser, wenn du jetzt gehst", raunte ich ihr entgegen, starrte sie einmal vorwurfsvoll an, aber ging dann wieder dahin über sie einfach zu ignorieren. So wie ich es auch schon die letzten Wochen getan hatte. Ohne ein Wort zum Abschied verschwand ich im Lager, ließ hart die Tür hinter mir ins Schloss knallen und blieb auch dort.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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11.01.2016 23:04 |
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April Clinton
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RE: JOE'S BAR
Oh was hatte April Lust, nach dem Abgang von Kilian neulich, genau den wieder zu sehen. Momentan war ihr Leben wieder so in eine positive Richtung verlaufen und auch Lenn nahm seine Aufgabe Ernst, ein Auge auf Emma und sie zu haben – ohne sich an sie ran zu machen. Was schon ein wenig Merkwürdig war aber sie dachte sich einfach, er würde sich Schuldig fühlen, weil er es war, der ihr den Job besorgt hatte und sie nahm ihm diese Last auch nicht ab, weil es ihr auch einfach gut tat, sich nicht immer so belagert zu fühlen. Das diese Spannung zwischen Emma und ihm dahinter steckte, das ahnte sie nicht. Lenn hatte dieses Pokerface schon immer und ihre Mitbewohnerin kannte sie zu wenig, bei ihr und den Männern war diese Spannung irgendwie immer wie von Geisterhand da. Emma hatte einfach eine unfassbar anziehende Ausstrahlung. Immerhin ja auch auf April.
Natürlich wollte sie sich irgendwann mit Kilian aussprechen, dafür war er einfach zu sehr Teil ihres Lebens geworden und Lahja auch. Verrückt, wenn man bedachte, wie kurz diese darin erst Mitmischten aber nicht nur einmal hatte sie seinen Pullover Abends an sich gezogen um ihn dann wieder in eine Ecke zu pfeffern. Eventuell brauchte sie auch Zeit um über ihn hinweg zu kommen und seine Ansage von neulich, die konnte nur dabei Behilflich sein. Also stellte sie es auch hinten an, ihm den Pulli zu bringen oder irgendwie den Kontakt zu suchen. Lahja und sie schrieben ab und an, die kleine schien aber selbst im Beziehungschaos zu versinken und deshalb war es nicht schwer, sie davon Abzulenken, wenn sie nach dem Verhältnis zu ihr und ihrem Vater fragte. In dieser Familie passierte aber auch immer wieder etwas neues und so war es diesmal Madison, die sie am Handy hatte. Matt war angeschossen worden? Ihr wurde ganz übel, denn ihr erster Gedanke war auch Chas. Eindeutig. Das letzte was sie vernommen hatte, dass waren die Drohungen und jetzt das? Warum hatte denn Kilian ihr nichts gesagt? Achja – Madison erinnerte sie daran, indem sie genervt los wurde: Der sture Bock versinkt in Arbeit und will niemanden Fragen. Damit war dann auch raus, was für April zu tun war und sie versicherte, an ihren freien Abenden würde sie gerne Aushelfen.
Nicht so einfach. Kilian war eher der Mensch, der einen mit Nichtachtung strafte und wenn sie dann auch noch mit den Kunden ein bisschen Schäkerte, um das Trinkgeld aufzumotzen, sah er sie direkt wieder mit diesem komischen Blick an. Undefinierbar. April versuchte sich nicht beirren zu lassen und hüllte sich auch in Schweigen, mal abgesehen von Hallo und Tschüss. Das war in der Kneipe auch nicht allzu schwer, denn genau an der Theke, an der sie gerade arbeitete, hatte er Summer gefickt – ja, bei dem Anblick traf es das auf den Punkt und man durfte den Kraftausdruck benutzen. Sie wurde immer und immer wieder daran erinnert. Eventuell war das gar nicht so schlecht.
Denn an einem Tag kam sie, legte Stillschweigend seinen Pullover in das Lager und hatte den letzten Rest von ihm aus ihrer Wohnung wieder verbannt. Heute war aber die Hölle los in der Kneipe, was beide echt forderte. Beide hatten nicht die Chance, darauf zu achten, sich nicht in die Quere zu kommen und Berührten sich verdammt oft. Entweder weil Apil die Wege noch nicht so raus hatte, stieß sie Rückwärts gegen ihn oder er musste sie beiseite schieben um an ihr vorbei zu kommen. Manchmal nahm er ihr das gespülte Glas schon aus der Hand oder reichte ihr ein gezapftes Bier, weil das echt nicht ihre Stärke war. Die beiden liefen also den Abend über als Team und es klappte, einfach so, weshalb die Blicke der beiden immer wieder aneinander hingen. Wenn lustige Kommentare fielen, dann Lächelten sie einander an, um sich dann wieder abzuwenden, weil es eigentlich nicht in das Verhältnis zueinander passte. Verdammt, wie krampfend. Daran lag es eventuell, dass zumindest sie sich immer mal wieder zu einem Schnaps einladen ließ. Weil mit vorangegangener Uhrzeit aber auch die Hemmschwelle sinken konnte, zog sie Kilian in letzter Sekunde an seinem Shirt zurück und zog ihn zurück, als einer der Gäste den Arm um ihren Hals nicht lösen wollte und betrunken in ihr Ort faselte. Statt ein Fass aufzumachen und die Stimmung zu ruinieren, drehte sie sich Lächelnd aus seinem Arm in den von Kilian. Huch – das fühlte sich seltsam richtig an, musste April feststellen. „ Weißt du, der Gute hat ein Auge auf mich und er mag es gar nicht leiden, wenn mich einer der Gäste entführen möchte – Sorry, für dich heute nicht.“ Damit war das Thema erledigt, schmunzelnd sah sie zu Kilian, als sie ihn dazu zwang, mit ihr noch etwas so auszuharren. „ Nicht nur heute nicht, niemals.“ Eventuell war es der Alkohol, der nun ihre Zunge mal wieder lockerte oder dieser Bruch, so plötzlich – so nahe bei Kilian zu sein. „ Manchmal kann so ein breitschultriger, eindrucksvoller Mann ja auch wahre Wunder wirken. Ganz ohne Wutausbruch, das allein reicht schon.“ Nein, sie wollte ihn nicht Ärgern und sie drückte auch seine Hand zart, dass er das nicht böse auffassen sollte – blieb wohl abzuwarten, er war immer für Überraschungen gut.
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24.03.2016 23:17 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
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RE: JOE'S BAR
Schlimmer ging immer, das wurde mir auch dieses Mal wieder eindrucksvoll bewiesen, indem Matt völlig unerwartet in seinem eigenen Haus angeschossen wurde. Er fühlte sich zwar jetzt schon besser und er würde auch wieder ganz gesund werden, aber nach ein paar vor Angst völlig unruhigen Tagen, versank ich jetzt in dem Berg aus Arbeit, der dadurch auf meinen Schultern lastete. Anfangs waren mal ein paar Freunde in der Kneipe vorbei gekommen, um auszuhelfen, aber absurderweise wollte wohl niemand für längere Zeit unter mir arbeiten und somit stand ich nach einigen Tagen wieder allein da, völlig gestresst und am Ende meiner Kräfte. Jeden Abend arbeitete ich momentan im Joe's, ich musste mich alleine um die Bestellungen kümmern, um alles Schriftliche und ich konnte von Glück sprechen, wenn ich es zwischendurch überhaupt mal schaffte Matt zu besuchen, auch wenn diese Treffen sicher nicht förderlich waren für seine Gesundheit, denn ich stand so unter Stress, dass jeder dumme Scherz seinerseits mich direkt auf die Palme brachte und Madison mich daraufhin nicht nur einmal vor die Tür setzte.
Viel besser wurde das jedoch auch nicht, als April auf einmal auftauchte und entschied mir zu helfen, ohne Widerworte. Sie nahm mir zwar unheimlich viel Arbeit ab, das merkte ich auch deutlich, aber diese kalte, angespannte Stimmung zwischen uns trug definitiv nicht dazu bei mein Stresslevel zu senken. Konversationen bestanden meistens nur aus notwendigen Dingen, sonst versuchten wir einander zu ignorieren, weil der Konflikt vom letzten Mal natürlich immer noch im Raum stand und dieser Ort hier wohl auch nicht der Beste war, um darüber zu reden. Dort, wo sie mich an Heiligabend mit meiner ehemaligen Affäre erwischt hatte. Und wann sonst hatten wir das denn auch klären sollen? Ich lebte doch im Moment sozusagen in diesen vier Wänden und wenn ich nicht hier war, dann schnappte ich mir entweder ein paar Stunden Schlaf, war bei Matt oder musste Dinge für die Arbeit erledigen. Sorgen machte ich mir um sie selbstverständlich noch immer, vor allem nachdem Matt angeschossen wurde und alle, inklusive mir, Chas verdächtigten, aber nach meinem eindrucksvollen Auflaufen bei Summer ging ich davon aus, dass sie die Angelegenheit mit ihrem Arschloch-Ex jetzt selber klären würde und außerdem erinnerte ich mich auch noch dunkel daran, dass Lenn versprochen hatte auf April zu achten. Meiner Eifersucht tat das zwar nicht gut, aber er würde ihr nichts antun oder von jemand anderem antun lassen, das hatte ich jetzt auch verstanden. Wenigstens etwas.
Dass sich diese angespannte, verkrampfte Stimmung zwischen uns beiden ein wenig auflockerte, das geschah erst nach mehreren Tagen stillschweigendem gemeinsamem Arbeiten. An einem Samstag, an dem ein großes Sportevent in der Stadt stattfand, war so viel los, dass wir gar nicht umher kamen einander immer wieder zu berühren oder öfter miteinander zu reden als üblich. Dauernd musste ich sie an ihrer Hüfte zur Seite schieben oder stolperte plötzlich gegen sie, aber eigentlich stand ich den ganzen Abend auch so unter Stress, dass ich diese Berührungen gar nicht recht an mich heran ließ. Wir konnten sie ja auch nicht verhindern, das wäre mir mit Matt wahrscheinlich auch passiert. Aber als sie mich spät in der Nacht auf einmal am T-Shirt festhielt, mich zu sich zog und in meinen Arm flüchtete, da kam auf einmal diese drängende Sehnsucht ganz deutlich zurück. Es brauchte einen Moment, bis ich verstand, weshalb sie das tat, aber in der Zeit hatte ich schon längst meinen Arm um ihre Schultern geschlossen und bohrte die Finger der anderen Hand in ihre Taille. Mir war natürlich nicht entgangen, dass sie immer mal wieder mit unsere Gästen einen Shot getrunken hatte und als ich jetzt in ihre Augen blickte, ließ sich der Alkoholgehalt in ihrem Blut auch nicht verbergen, aber das war egal. Wenn es sie dazu brachte mich so anzusehen wie sie es jetzt tat, dann sollte sie so viel trinken wie sie wollte, verdammt. "Niemals, hm? Wir haben hier auch so eine Regel: Kein Sex mit Gästen." Wie oft die schon gebrochen wurde konnte bestimmt niemand mehr nachzählen, aber anstatt April das zu offenbaren, lächelte auch ich lieber ein wenig. Und schon wieder blieben wir dabei an den Augen voneinander hängen, bis auf einmal ein Gast laut tönte, dass er bezahlen wollte, ich ihm einen wütenden Blick zuwarf, aber mich dann doch aus der Berührung löste. Wichser. "Machst du das eben? Ich räum die Tische ab." Außer der Gruppe und des nervigen Mannes, der sich eben so penetrant an April rangemacht hatte, war der Raum zum Glück schon leer und besagter Typ wurde von mir jetzt auch einfach unsanft vor die Tür geschoben. Wenn ich noch einmal diesen lüsternen Blick in seinem Gesicht sehen musste, während er auf ihre Brust oder ihren Hintern starrte, würde ich ihm die Augen mit einer Gabel ausstechen und eine Anzeige wegen Körperverletzung war gerade wohl das Letzte, das ich gebrauchen konnte. Nachdem danach alle freien Tische abgeräumt waren, stellte ich mich hinter die Spüle, säuberte die Gläser und schielte mit den Augen immer wieder zu April, die natürlich bei der Gruppe jeden Gast einzeln abrechnen musste und damit kurz vor Ladenschluss noch einiges zutun hatte. Durch diese plötzliche Nähe vorhin fühlte es sich aber auch so an als wäre die Spannung zwischen uns gebrochen und als sie ebenfalls endlich hinter die Theke kam, sah ich ihr kurz vor der Seite in die Augen. "Ich hab übrigens den Pulli eben im Lager gefunden. Danke, dass du den mitgebracht hast." Fantastischer Versuch die Wogen wieder zu glätten, Kilian. Ganz fantastisch.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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25.03.2016 17:13 |
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April Clinton
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RE: JOE'S BAR
Zum Glück hatte sie durch den Job als Stripperin verdammt viel dazu gelernt, wie man Männer auf Abstand hielt. Dazu brauchte es vor allem das neu gewonnene Selbstbewusstsein. Bis zu einem gewissen Grad lachte sie also über die anmachsprüche oder sie nutzte Kilians ungeschriebenes Gesetz. " Sorry ich würde sie ja gerne begleiten aber eines der Kneipen Gesetze lautet, man hat nichts mit den Gästen." Wen sie damit nicht los wurde, der wurde energisch ermahnt oder sie drohte mit Kilian. Ha, der schien seinen Ruf weg zu haben weil spätestens dann spurte der Gast und verließ das Joe's. Als sie hinter die Theke trat, lächelte sie also noch immer und hatte sich keineswegs die Laune verderben lassen. Diese Arbeitszeit war sie auch gewohnt und trotz der Anstrengung strich sie die blonden Haare beiseite, als er sie ansprach und begann ihm zu helfen. " Kein Problem... und auch wenn das als charmanter Korb wunderbar funktioniert - als ob Matt und du den schuppen noch nie als abschlepp Paradies benutzt habt." Lächelte sie Kilian an. Warum das auf einmal so war, dem wollte sie nicht auf den Grund gehen. Sie wusste ja, wie Alkohol sich auswirken konnte und statt das zu verurteilen, wollte sie nur ihren Gewinn dadurch auskosten. " Ich hoffe auch, ich stand dir heute nicht zu oft im weg." Das es bessere thekenkräfte gab als sie, dass war unumstritten. Darauf gekommen war sie auch, weil die Hände der beiden sich immer wieder Streifen mussten, wenn sie ein Glas nahm. Wieso musste sie auch neben diesem gut riechenden und optisch so anziehenden Mann stehen, der ihr jedoch so weh getan hatte? Das war ja Folter.
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25.03.2016 18:01 |
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