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NELE'S FLAT
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Nele Hensley
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RE: NELE
Wenn er weiter so schroff und herrisch mit ihr umgehen würde, würde er gleich die Erfahrung mit der bockigen Nele machen. Die war während ihrer Manie wie ein kleines Kind, was sich im Supermarkt auf den Boden setzte und aus Protest gar nichts mehr tat, nur weil sie nicht bekam, was sie wollte. Noch nahm sie aber zumindest die Tüte an sich und stopfte, wie Adam sie angewiesen hatte, die angefangenen Rezepte herein und erinnerte sich an die Euphorie, die sie dabei verspürt hatte, alles dafür zu besorgen. Eigentlich wollte sie ihm gerade davon erzählen, als er sie mit Fragen löcherte und dann auch noch so Provokativ. Huch, woher wusste er denn, dass sie noch gar nicht so lange hier lebte? War er etwa ein gestörter Stalker? „ Keine Ahnung woher du wissen willst, dass ich hier noch nicht so lange wohne – aber... wegen dem bisschen Chaos so hart zu Verurteilen, dass muss doch echt nicht sein.“ Sie fühlte sich beleidigt und gekränkt, niemand traute ihr zu, irgendwas alleine zu schaffen und sie nervte das. Nele war Erwachsen und sie machte das doch gut? Sie ging arbeiten, sie hatte Freunde gefunden, machte die Therapie und auch wenn sie andere Substanzen dazwischen mogelte, nahm sie auch ihre Tabletten. Also was machte sie nun wieder falsch? Sie verdrehte deswegen die Augen „ Es geht mir auf den Keks, wie alle Menschen sich Einbilden, ich bekomme nichts alleine hin – also, wenn du das nicht abstellst, dann kannst du auch gleich wieder gehen und deine Kröten behalten.“ Sie sah auf die Tüte, in der soeben etwas undefinierbares verschwand. Ihr Blick wirkte verbissen und vielleicht auch ein bisschen Traurig, sie war so Stolz auf sich gewesen. Wenn Adam dafür Verantwortlich wäre, sie fühlte sich mies, würde sie ihn raus werfen – der Tag würde noch früh genug kommen, an dem das passierte. Auch wenn Nele erneut begann, die Augen davor zu verschließen. „ Ich hab vorher mit meinem Ex in einer Wohnung gewohnt, er hat mich betrogen und ich bin... hier her gezogen.“ Fasste sie zusammen und ließ den größten Teil der Geschichte unausgesprochen. Hoffentlich fühlte er sich wenigstens mies dabei, sie an Zac erinnert zu haben. Adam machte das wenigstens wieder gut, indem er sie an den Job erinnerte und von einem auf den anderen Moment war sie schon wieder wesentlich Entspannter und Lächelte ihn unverhofft an. „ Nein, gestern war mein erster Arbeitstag und ich finde es großartig. Ich habe noch nie vorher gearbeitet aber es ist schön, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen.“ Das würde sein Weltbild eventuell erschüttern und sicher wäre das für ihren Psychologen auch eine Fragwürdige Aussage aber Nele sah das nicht so. „ Ein Kumpel hat mir den Tipp gegeben, ich will nicht mit irgendwem gegen Geld ins Bett. Nicht das du das gestern falsch verstanden hast aber das ist schön, wie eine Bühne halt.“ Das sie sich dabei auszog und die Männer deswegen da waren, existierte in ihrem Kopf nicht Ansatzweise. „ Und ich bin 24 Jahre alt, wie alt bist du? Bist du öfter in solchen Läden? Das du nicht willst, hab ich verstanden, hab ich das zumindest gut gemacht und wenn du das nicht sagen willst, kannst du ja mal deinen Kumpel fragen.“ Das Nele so strahlte, wobei sein Gesicht etwas anderes widerspiegelte, ignorierte sie, ebenso, dass sie aufgehört hatte mit der Arbeit wegen dem Reden.
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04.11.2015 20:48 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: NELE
Schon wieder musste ich Nele unsicher von der Seite betrachten und schon wieder sagte sie nur mehr und mehr Dinge, die mich an ihrer geistigen Verfassung zweifeln ließen. Wie sehr sie von einer Emotion zur Nächsten schwankte. Ich hatte mich gerade von ihr abgewandt, als sie die Augen im Kopf verdrehte und mich herrisch anmaulte, um meiner Arbeit nachzugehen und zu verhindern, dass sie mich wohlmöglich doch wieder vor die Tür setzte, bis dann kurz darauf doch etwas ihren Mund verließ, das mich hart traf. Weil sie Parallelen zu Cat nur wieder allzu deutlich wurden. Sie machte diesen Job im Stripclub für die Aufmerksamkeit? Und das gefiel ihr? Scheiße, wie viele Stunden hatte ich schon bei Therapeuten oder Betreuern meiner Tochter verbracht und wie oft musste ich mir anhören, dass auch ihre Eskapaden etwas mit Aufmerksamkeit zutun hatten? Dass sie versuchte dadurch die Aufmerksamkeit zu erlangen, die ich ihr in ihrer Kindheit nicht geben konnte oder wollte? Fest biss ich darüber meine Kiefer zusammen, nickte vorsichtig und stellte einen Sack mit Plastikflaschen zur Seite, um stattdessen ergeben meine Handflächen in die Höhe zu halten. "Vermutlich geht es mich auch gar nichts an, wie und weshalb du so lebst", sprach ich selber aus, nur um den Frieden zwischen uns zu wahren. "Aber dieser Job auf der Bühne, meinst du nicht, dass du dadurch die falsche Aufmerksamkeit bekommst? Vor allem aus falschen Gründen? Die Männer, die da sind - die starren doch nur auf deinen Körper. Ob du das gut gemacht hast oder nicht - keine Ahnung. Aber willst du nicht lieber für andere Dinge gelobt werden, als für deine lasziven Bewegungen?" Abschätzend betrachtete ich ihr Gesicht. Ob Cat wohl noch bei mir leben würde, wenn ich mit ihr öfter so offen und ruhig gesprochen hätte, anstatt wütend und handgreiflich zu werden? "Ich bin 34. Und nein, eigentlich bin ich nicht besonders oft in solchen Läden, mein Kumpel hat mich mitgeschleppt. Lenn."
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08.11.2015 23:20 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: NELE
Abschätzend sah sie ihn an, als er schon Ankündigte, sich ja eigentlich nicht Einmischen zu wollen, zuckte danach aber unbekümmert ihre Schultern. „ Na und? Dann bin ich doch froh, dass ich einen schönen Körper habe, der es Wert ist, dass man ihn sich ansehen will.“ Sie sah an sich herunter, wie oft hatte sie sich schon selber kritisiert? „ Das ist doch etwas schönes?“ Sie verstand seine Zweifel nicht. Aber vielleicht er ein anderes Argument. „ Ich hab gerade so den nötigsten Abschluss und eigentlich auch nur mit dem Geld meiner Eltern durch Schulaktivitäten bekommen. Die letzten...“ Sie rechnete. „... neun Jobs hab ich binnen einer Woche verloren. Manchmal auch zwei in einer. Das meiste hier zahlen meine Eltern aber die Freizeit ist teuer, also muss ich irgendwie was verdienen. Besonders seid dem meine Freunde wegen dir hier abgehauen sind.“ Ja, diese Verdrehung war gemein aber er war nicht mal unbeteiligt, dass sie den Job nun ernsthaft machen musste. Wenigstens verlor sie da nicht die Lust so schnell, es war Abwechslung und sogar bei den Zeiten durfte sie flexibel bleiben, das war wie geschaffen für sie. „ 35? Bis dahin habe ich hoffentlich eine Familie...“ Sie Lächelte verträumt, wieder fehlte jeglicher Bezug zu Realität, wenn man an ihre gescheiterte Beziehung und die Narben an den Handgelenken dachte. Das sie nicht mal auf sich acht geben konnte. Irgendwoher kam aber dieser Gedanke auf einmal und wenn sie sich da rein steigern würde, würde sie sich sicher in Absehbarer Zeit schon aus einer Laune heraus schwängern lassen. Nele könnte in ihrer Manie so unbeobachtet wie jetzt wirklich ihr ganzes Leben ruinieren und eventuell noch das von jemand anderem. „ Ach dein Kumpel – ja der schien nicht so abgeneigt wie du. Vielleicht lädst du ihn ja mal ein.“ Wieder ein Themenwechsel von einer Familienidylle hin zu Aussicht auf ein wenig Spaß. Das sexuelle Interesse war Krankheitsbedingt so enorm stark aber Adam konnte das ja nicht Wissen, weswegen sie so Lüsternd und begeistert drein schaute auf einmal. „ Mir ist langweilig, wollen wir nicht was anderes machen?“ Und schon begann das Szenario, was von Anfang an abzusehen war.
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09.11.2015 00:20 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: NELE
"Schöne Körper bleiben nicht immer schön. Du hast doch keine Aussicht auf irgendetwas, mit dem Job. Wenn altersbedingt deine Brüste hängen oder du erste Falten kriegst, schmeißt dein Chef dich sofort raus und dann stehst du da. Ohne irgendwelche Rücklagen." An sich war ich kein vernünftiger Mensch, aber wenn man auf Mitte 30 zuging, gehörte es wohl einfach dazu, dass man der Zukunft mehr Beachtung schenkte, als noch mit Mitte 20. Bei anderen Menschen zumindest, für mich gab es so etwas wie eine Zukunft ja nicht mehr. "Bevor du eine Familie hast, solltest du aber erst einmal dein eigenes Leben auf die Reihe kriegen." Vermutlich war das schon wieder zu schroff, aber deshalb wandte ich mich auch einfach von ihr ab und griff nach einem neuen Sack, um Flaschen dort hinein zu schmeißen. "Das hier ist kein Umfeld für ein Kind. Und ein Kind kann sich bestimmt auch Schöneres vorstellen, als eine Mutter, die sich aus beruflichen Gründen die Kleider vom Körper pellt. Das ist kein Verhalten, das sich Kinder zum Vorbild nehmen sollten." Ungewollt hart klang meine Stimme auf einmal wieder, denn obwohl ich vermutlich den Preis als schlechtester Vater des Jahrhunderts mein Eigen nennen könnte, wies ich andere Leute nur zu gerne auf ihre Fehler in der Kindeserziehung hin. Selbst ein Blinder würde erkennen, dass diese Frau vor mir mit ihrem zerstörerischen Lebensstil besser keine Kinder in die Welt setzen sollte. Und an meiner abweisenden Tonlage änderte sich auch sicher nichts, als Nele auf einmal über Langeweile sprach und mich stattdessen mit demselben Blick von gestern ansah. "Nein, wir wollen nichts anderes machen. Wir haben gerade erst angefangen."
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09.11.2015 14:06 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: NELE
Zu beginn konnte sie noch Desinteressiert ihre Schultern zucken, als er das sagte. „ Ich werde Erben, genug Rücklagen und das ohne mich aus Kleidern zu pellen. Das hier mache ich zum Spaß, mit dem Jobben. Es ergibt sich irgendwann schon alles, wie es sein soll.“ Was danach kam und wie er sich rein steigerte, steigerte ihren Unmut. „ Weißt du was, ich hab da keinen Bock drauf...“ sie war noch nie der Mensch gewesen, der sich solch einer Diskussion stellte, zumindest nicht in ihrer manischen Phase und Adam hatte auch keine Ahnung, wie er mit ihr umgehen musste um sie zu Motivieren. Um seinen Willen umzusetzen. Wo er Ansetzen musste, um ihr Interesse bei Laune zu halten und das wurde ihm nun zum Verhängnis – oder beiden – wie auch immer. Noch eher er nämlich dazu in der Lage war, sie zu fassen zu bekommen, war Nele aus der eigenen Wohnung auf und davon. Sollte er doch sauber machen, wenn er so geil drauf war, sie hatte anderes zu tun. Ersteinmal Shoppen, weil sie so Hals über Kopf los gezogen war und schminken tat sie sich einfach in einem Drogerie Laden. Die Leute sahen sie komisch an aber in ihrer Lebenssituation war ihr das egal, sie malte sogar noch ein Herzchen auf den Spiegel, sehr zum Unmut der Verkäuferin. Danach zog sie durch ein paar Plattenläden, telefonierte etwas herum und alles schien sich noch zu einem Vielversprechenden Abend zu entwickeln. Adam war eigentlich schon wieder ganz vergessen, als sie am späten Nachmittag absolut Überdreht die Treppen nach oben tänzelte, viel zu viele Tüten bei sich und Schwungvoll die Tür öffnete. Erst da kam die Erinnerung an ihren neuen Mitbewohner wieder, da war ja was. Ob der Überhaupt noch da war? Sie würde es sehen? Erst stellte diese unorganisierte Person die Sachen – wie gewohnt – mitten im Weg ab und Summte vor sich hin, mit einem Sekt in der Hand zum trinken – mit einem lauten Knall öffnete sie ihn amüsiert und den anderen wollte sie im Kühlschrank für später verstauen.
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09.11.2015 22:57 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: NELE
War das ihr Ernst? Sie hatte keinen Bock darauf? Würde sie jetzt tatsächlich einfach gehen? Fassungslos sah ich Nele an, ganz kurz davor die Kontrolle zu verlieren und ihr eine ordentliche Lektion zu erteilen, so wie ich es bei Cat oft getan hatte, aber genau dieser Gedanke war es, der mich dann doch zurückhielt. Ich hatte meine Tochter zu oft zu herrisch behandelt, das durfte mir bei Nele nicht passieren, nicht wenn ich diese Chance nutzen wollte, um meine Fehler zu bereinigen. Und deshalb hielt ich mich zurück, sagte gar nichts, sondern beobachtete nur machtlos wie sie einfach aus ihrer Wohnung verschwand, um mich allein in diesem Chaos zurückzulassen. Dass das gar kein so schlechter Schachzug war fiel mir erst kurze Zeit später auf, denn damit gab sie mir die Möglichkeit hier tun und lassen zu können, was ich wollte. Etwas, das letztendlich darin resultierte, dass ich alles in der Toilette oder in einem Müllsack versenkte, was irgendwie destruktiv für sie sein könnte. Angefangen mit ein paar Resten diverser Drogen, allen nötigen Utensilien, über die angebrochenen Flaschen Alkohol bis hin zu den Tabletten im Kühlschrank, die sie meiner Meinung nach auch nur besaß, um die Wirkung zu missbrauchen. Nichts davon war am späten Nachmittag mehr übrig, genauso wenig wie die ganzen anderen Müllsäcke und die vielen Flaschen, die ich entweder im Altglascontainer oder in meinem Auto verstaut hatte. Auf den ersten Blick wirkte es hier auf einmal fast schon ordentlich und ich war gerade erschöpft und verschwitzt dabei das ganze dreckige Geschirr abzuspülen, als ich die Wohnungstür hörte und das bekannte Summen von Nele. "Und? Hattest du einen erfolgreichen Nachmittag?", rief ich ihr aus der Küche tonlos zu, unterbrach dabei aber nicht meine Arbeit.
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10.11.2015 11:41 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: NELE
Ihr war aufgefallen, wie viel im Flur fehlte und das der Boden wieder durchkam. Die frische Farbe, die ihre Eltern auf der Wand angebracht hatten oder anbringen lassen, die war wieder zu sehen. Es hatten Sicher den ganzen Tag alle Fenster offen gestanden, die Luft war schon um einiges besser aber eigentlich war sie nicht dafür bekannt, einen feinen Blick dafür zu haben. Es war so reinlicher, mit Sicherheit aber sie hatte eben davor auch das Problem nicht erkannt. „ Ja, du warst fleißig, wie ich sehe... ich war Shoppen.“ Das sie Platten besorgte ohne einen Plattenspieler zu besitzen, dass war egal und so was von Nele in ihrer manischen Phase. Jede fixe Idee wurde umgesetzt und das egal ob sie finanziell zu stemmen war oder aber auch sie in Gefahr brachte – nur eines, als sie den Kühlschrank zu tippen wollte, fehlten die Medikamente, die ihr Psychologe ihr verschrieben hatte. Die Drogen waren ihr auch nicht mal aufgefallen, hätte sein können, dass sie sie alle genommen hatte und dann wäre eben später Ersatz gekommen aber die? Was sollte sie ihrem Psychologen denn sagen? „ Fuck – wo hast du die Tabletten hin getan.“ Eilig stellte sie die Flasche ab. Er würde noch denken, dass Nele sie verkauft hatte oder Überdosierte, dafür konnte sie dann sogar wieder in die geschlossene kommen. Wenn er dachte, sie hätte versucht sich damit umzubringen oder das vorhaben? Klickernd schob sie in dem Kühlschrankfach alles von rechts nach links, ließ ihn offen stehen als sie verzweifelt begann, nach den Mülltüten zu suchen. „ Spinnst du? Das waren verschriebene Medikamente! Wenn mein Arzt das raus bekommt, dann...“ Ach es brachte doch nichts mit dem Kontrollfreak zu Reden. Nele war schon wieder auf dem Weg nach unten, und wenn sie den Container auf links drehen musste. Ohne die würde sie außerdem noch extremer und aufgedrehter werden, gerade jetzt sollten sie sie runter holen und doch vor sich selber Schützen. Sie war regelrecht blind vor Panik, als sie begann, die Mülltüten oben aufzureißen.
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10.11.2015 21:03 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: NELE
Monoton ging ich einfach meiner Arbeit nach, als Nele den Raum betrat, hob erst den Blick, als sich auf einmal ihre Tonlage änderte und sie mit schockiertem Gesichtsausdruck im Kühlschrank wühlte. Super, ich dachte ich könnte diese Auseinandersetzung noch ein wenig herauszögern, aber gut. Anscheinend schien sie sehr fixiert zu sein auf ihre vielen kleinen Tabletten. "Die sind im Müll", nuschelte ich gleichgültig und ging einfach weiter meiner Arbeit nach, bis sie tatsächlich die Fassung verlor, mich wütend anschrie und mir vorwarf, dass es sich dabei wirklich um verschriebene Medikamente handelte. Von ihrem Arzt. Und obwohl ich mir noch immer nicht sicher war, ob sie die Wahrheit sagte, legte ich entnervt den Spülschwamm zur Seite, trocknete meine Hände in einem Tuch ab und folgte ihr dann eindeutig gemächlicher die Treppen hinab, zu den Mülleimern. "Wenn du die wirklich von deinem Arzt verschrieben bekommen hast, sollte es ja nicht so schwer sein einfach schnell dorthin zu fahren und dir neue Rezepte zu holen. Falls du nett fragst, bring ich dich vielleicht sogar mit meinem Auto." Unmotiviert beugte ich mich über die Tonne und suchte zwischen den Müllsäcken nach denen, die ich vorhin runter gebracht hatte. Scheiße, wenn das doch nicht so viele wären. "Was sind das überhaupt für wichtige Medikamente, auf die du absolut nicht verzichten kannst? Beruhigungsmittel? Anti-Depressiva? Schlaftabletten? Das sah nicht aus wie eine logische Mischung, die ein echter Arzt jemandem verschreiben würde."
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11.11.2015 13:40 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: NELE
Nele warf ihm bitterböse Blicke zu und hob die Augenbrauen. " Das geht dich Einen Dreck an, du bist mein Mitbewohner und nicht mein Vater!" Oh im ihrer Manie war sie wirklich auch dessen mächtig richtig auszurasten. Sie warf den durchsuchten müllsack nach draußen und schüttelte verzweifelt den kopf. Er tat ja nicht mal so als wenn er ihr helfen wollte, blöder Penner. " Warum hast du die entsorgt?" Sie raffte es nicht, das machte doch ein normal denkender Mensch nicht. Entmutigt ließ sie die arme sinken " Die bestellt man nicht mal eben mach... das überprüft mein Arzt und ich werde darauf eingestellt. Wenn er denkt ich hab dir Packung auf einmal genommen und sie... keine Ahnung... danach ausgekotzt, komm ich wegen einem Selbstmordversuch in die geschlossene. Vielen Dank auch." So sehr sie sich auch gegen das traurig sein wehrte, diese Aussicht war grauenhaft denn entweder würde sie nach London kommen und in ihrer manischen Phase war das der schlimmste und qualvollst langweilige Ort auf der Erde. " Ich bin ein paar mal in Therapie gewesen und hab mich nie an die Medikamente gehalten... er wird denken, dass ist diesmal das selbe und glaub mir, die arbeiten schon alle das ab, was sie sollen." Nele hasste es das zu sagen, sprach sie lieber aus was die Allgemeinheit von ihr dachte " ich bin irre - in psychologischer Behandlung."
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11.11.2015 18:51 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: NELE
Nele würde das in ihrer Wut wahrscheinlich nicht bemerken, aber mit ihrer Aussage, dass ich bloß ihr Mitbewohner war und nicht ihr Vater, traf sie mich tatsächlich so hart, dass ich für einen Moment geschockt inne hielt. In meinem Kopf stellte ich auf einmal wieder alles infrage - was das hier denn überhaupt sollte und wie ich auf die Idee kam es wäre eine gute Idee mich in das Leben eines fremden Mädchens einzumischen - und ja, möglicherweise war ich auch mal wieder kurz davor alles hinzuschmeißen, aber- scheiße. Was blieb mir denn für eine andere Wahl? Ich könnte nicht mit Cat selber die verlorene Zeit aufarbeiten, so funktionierte das nicht. "Ich wollte nur alles loswerden, was nicht gut für dich ist", erklärte ich mich, noch immer mit harter Stimme. Völlig ungeachtet dessen, dass ich allein damit schon viel zu weit ging. "Ich dachte du nimmst die- zum Spaß. Wie du es halt gerade brauchst. Mal was zum aufputschen, mal was zum runterbringen." Aber in Wirklichkeit brauchte sie diese Tabletten wirklich? Weil sie in psychologischer Behandlung war? Unsicher sah ich Nele wieder an, betrachtete ihr Gesicht. Meinte sie das ernst oder versuchte sie mich gerade nur dazu zu bringen diese Tabletten für sie zu finden? "Warum bist du in Behandlung? Falls wir deine Medikamente nicht finden, komm ich mit zu deinem Arzt und sag ihm, dass ich derjenige war, der die Pillen in den Müll geschmissen hat. Von mir aus soll er einen Bluttest anordnen oder sowas, darin wird er ja dann sehen, dass du nicht überdosiert hast."
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11.11.2015 23:20 |
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