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RE: JUGENDZENTRUM - Zac William Coles - 12.10.2015 11:12

"Erst einmal hab ich selber gar nichts davon", sagte ich ruhig, beobachtete aus dem Augenwinkel wie sie die Tür ins Schloss fallen ließ, doch gab dann mit einem resignierenden Nicken nach. Ehrlichkeit war wohl das Wichtigste, wenn ich tatsächlich zu ihr durchkommen wollte. "Aber eventuell könntest du für mich genauso eine Hilfestellung sein wie ich für dich. Ich studiere, wie du wahrscheinlich weißt. Sozialpädagogik. Und ich schreibe gerade an meiner Bachelorarbeit. Sportliche Aktivitäten in Verbindung zu emotionaler Instabilität." Das war nur eine grobe Zusammenfassung, die gesamte Wahrheit - nämlich, dass es in meiner Arbeit hauptsächlich um Gewalt ging - ließ ich außen vor. "Du bist kein Versuchskaninchen für mich, keine Sorge, und ich kann dir auch nicht versprechen, dass unser Training sich wirklich positiv auf dich auswirken wird. Aber ich denke wir beide könnten füreinander sehr nützlich sein. Die Zeit, die du dafür opfern müsstest, wäre wie bisher. Drei Mal die Woche. Wir wären allerdings flexibler und könnten auch morgens was tun. Vor deinem Unterricht. Und wenn du sonst wirklich nichts bei mir lernen solltest, dann zumindest, wie du dich körperlich gegen die Jungs behaupten kannst, die dich hier nerven. Ob du willst oder nicht: Wenn es wirklich drauf ankommt, hättest du gegen die keine Chance. So unsportlich wie du bist." Wie von selbst hoben sich meine Mundwinkel zu einem ironischen, fast schon freundschaftlichen Lächeln.
Ein Lächeln, das mir jedoch im Hals stecken blieb, als Cat die Sonnenbrille von ihrem Gesicht nahm und mir das Gefühl gab ich hätte mit dem bläulichen Schimmer unter ihrer Haut rechnen müssen, denn nein, das hatte ich nicht. Gerade in meinem Leben, in dem Gewalt eine so große Rolle spielte, sollte das vermutlich anders sein, aber ich war noch in den altmodischen Kreisen aufgewachsen, in denen es eine ungeschriebene Regel war, dass man Frauen nicht schlug. Um ehrlich zu sein: Lahja war die erste Frau, gegen die ich je meine Hand erhoben hatte, und das konnte man nicht einmal ansatzweise mit dem vergleichen, was ich jetzt vor mir sah. Dass es in dem Leben von dem dunkelhaarigen Mädchen anders aussah, das wusste ich zwar von meinem Gespräch mit ihrem Betreuer, aber das hatte mich trotzdem nicht darauf vorbereiten können, was ich hier in ihrem Gesicht sehen musste. "War das dein Freund? Der, der letzte Woche im Training war?", fragte ich mit möglichst emotionsloser Stimme. Einfach aus Reflex griff ich nach dem Arm vom Cat, um vorsichtig ihren Körper ein wenig zur Seite zu drehen und dadurch ihr Auge besser im Licht betrachten zu können, dabei zog ich sie aber auch aus ihrer genervten Haltung und erreichte damit etwas ganz anderes: Irgendetwas schmerzte in ihr so sehr, dass sie kurz die Fassung im Gesicht verlor, scharf die Luft einzog und vor Schmerzen sogar die Augenlider schloss. "Was ist los? Hast du noch irgendwelche Verletzungen am Körper?" Selbstverständlich löste ich meine Hand von ihrem Arm wieder, hob die Handflächen sogar ergeben in die Luft, aber meinen Blick senkte ich trotzdem an ihr hinab. Auf der Suche nach weiteren Hämatomen, die sie versuchte unter ihrer Kleidung zu verstecken. Viel Stoff war da sowieso nicht, unter dem etwas verschwinden könnte.


RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 31.10.2016 12:56

Nach dem komischen aufeinander treffen mit Zac und vor allem nach seiner Ablehnung - und der Offenbarung warum das so war, sank Lahjas Stimmung mal wieder auf den tiefpunkt. Das Kilian das abbekommen sollte, dass war keinesfalls unüblich und noch häufiger als vorher schon, wurde es lauter in der Wohnung, die sich Vater und Tochter teilten. Lahja hasste es, sich verantwortungsvoll zu verhalten und sie hasste es auch, wenn sie in ihren Eskalationen ihren Pflichten nachkommen musste, statt verkatert im Bett zu gammeln aber sie ahnte, wenn sie nicht bald einen Job und bezahlbaren Wohnraum fand, würden Kilian und sie sich an die Gurgel gehen. Auch ihr Vater war alles andere als entspannt in den vergangenen Wochen und noch grantiger. Das wurde nicht besser, wenn sie ihm unter die Nase rieb, dass er das selbst schuld war.Im Gegenteil, so nahm sie ihm auch die Chance sich selbst für sein Handeln zu bemitleiden und das nun alle weg waren. Nach dem Wiedersehen mit Zac wurde der Zugzwang nur noch schlimmer. Er wurde Vater und er würde heiraten? Wie lange war sie denn bitte weg gewesen? Die beiden hatten sich doch auch kennen lernen müssen? Gab es diese ominöse Verlobte etwa schon, als die beiden die Beziehung beendet hatten? Und wieso hatten beide dann diese Spannung verspürt? Wieso war er denn nicht bei ihr auch eingeknickt wie bei Nele damals? All diese Fragen hatten mal wieder ein Ziel in ihrem Kopf, was sie nicht selbst sehen konnte, nämlich dass die Selbstzweifel sie einnahmen. Es bedeutete Frust. Es war aber auch der Auslöser dafür, sich zu einem Treffen mit ihm bereit zu erklären, als die Nachricht von ihm auf ihrem Handy zu finden war.
Die Option sich bei ihm zu Treffen, die gab es allem Anschein nach nicht und das die beiden sich nicht bei ihr treffen konnten, dürfte Selbstverständlich sein. Kilian würde das in seiner Verfassung als Kampfansage sehen und ihm wahrscheinlich ungebremst mitten ins Gesicht schlagen. Es blieb also bei dem Plan, den sie bei ihrer Rückkehr schon einmal vage gefasst hatte und sie holte ihn bei der Arbeit ab. Diesmal wohlwissend, vorbereitet und ja, Lahja konnte ein Biest sein. Obwohl sie wusste, wie schwer es für Zac beim letzten Mal schon gewesen war, ihr zu Wiederstehen und obwohl er Vater wurde, brauchte sie es für ihr eigenes Wohlergehen, sich leicht bekleidet auf den Weg zu machen. Das alleine wäre Lahja zu wenig, so lief sie auch so öfter herum in der Sonnenstadt aber für gewöhnlich lagen ihre Kleider weniger eng an, für gewöhnlich schminkte sie sich zu den Abendstunden erst krasser und wenn sie bei Zac eines schon festgestellt hatte, er war Eifersüchtig. Vor allem, wenn jemand anderes das haben konnte, was er nicht haben konnte und so gab sie sich keine Mühe die eindeutigen, dunklen Flecken an ihrem Schlüsselbein zu verdecken, die jemand anders an seiner Stelle dort hinterlassen hatte. Obwohl sie es nicht vorhatte, schien sie auf Konfrontationskurs zu sein aber auch nur, weil es ihr Ego angekratzt hatte, von ihm nicht gewollt zu werden und weil er eine so tiefe Beziehung eingegangen war – die in nicht mal ganz zwei Jahren zu einer Familie führte. „ Hey... ich habe ja nicht damit gerechnet, dass du mich so schnell wieder sehen magst – oder das deine Verlobte das gutheißt wenn wir uns so schnell über den Weg laufen.“ Bewusst brachte sie das zur Sprache, hatte er etwa seiner Verlobten davon erzählt, was da vorgefallen war?


RE: JUGENDZENTRUM - Zac William Coles - 31.10.2016 16:58

Zac hatte an diesen Abend noch sein Anti-Aggressions-Training im Jugendzentrum angeboten, für schwer erziehbare, problembehaftete Jungen und Mädchen, und war gerade dabei die übrigen Utensilien in der kleinen Halle aus dem Weg zu räumen, als die Stimme von Lahja hinter ihm ertönte und er sich erschrocken in ihre Richtung drehte. Nicht, weil er nicht mit ihr gerechnet hätte - er dachte schon den ganzen Tag lang an nichts anderes - aber ob er wollte oder nicht, in ihrer Anwesenheit zu sein, setzte Zac noch immer unter Strom. Und das wollte sich auch nicht ändern, als er sie direkt ansah, als sein Blick an ihrer knappen, engen Kleidung hängen blieb, an ihrem stark geschminkten Gesicht und ja, zuletzt auch an den dunklen, offensichtlichen Flecken auf ihrem Hals. Er hatte keinerlei Recht eifersüchtig zu sein, das wusste er, aber dennoch, gegen das unangenehme Gefühl in seinem Körper und gegen den Druck auf seiner Brust konnte er nichts tun, als er betrachtete, was ein anderer Mann für Spuren auf ihr hinterlassen hatte. Er wollte das sein. Er wollte sie so berühren, so küssen, aber stattdessen atmete er tief ein, schüttelte langsam den Kopf und versuchte sich nicht von Lahjas provokanten Worten aus dem Konzept bringen zu lassen. Er war es schließlich auch gewesen, der sie hierher gebeten hatte und der mit ihr klären wollte, was unangenehm zwischen ihnen stand. "Danke, dass du gekommen bist", sagte er daher ganz ruhig, kontrolliert, und warf auch noch das letzte Paar Boxhandschuhe vom Boden in eine Kiste, ehe er sich erneut aufrichtete und langsam auf seine Ex-Freundin zuging. Alles, was sie präsentierte, war für Zac eine Verführung, und er kam nicht umhin zu glauben, dass sie das auch genau so beabsichtigt hatte. Sie versuchte ihn aus seiner Reserve zu locken, das war ihre Art mit seiner vorherigen Zurückweisung umzugehen, aber Zac hatte das Glück sich durch das vorangegangene Training ein bisschen Luft zum Atmen verschafft zu haben. Sein Körper war müde, sein Tag war bis hierher entspannt verlaufen und deshalb gelang es ihm auch ganz bewusst jeglicher Provokation auszuweichen. "Ava weiß nicht, dass wir uns so schnell wieder über den Weg laufen. Um ehrlich zu sein, sie weiß nicht einmal, dass wir uns überhaupt schon über den Weg gelaufen sind." Dass Ava seine Verlobte war, das würde sich Lahja auch selber zusammen reimen können. "Wie gesagt, im Moment ist es nicht so einfach bei uns und es gibt Dinge, die es nur noch schwerer machen würden, wie zum Beispiel das hier, deshalb muss sie es gerade nicht wissen. Und ich bin auch nicht hier, um irgendetwas zu tun, das ich nicht tun sollte-" Er konnte nicht verhindern, dass sein Blick noch einmal an Lahjas Körper hinab sank, ehe er sich dann doch dazu zwang ihr in die Augen zu sehen. "Sondern, um mich bei dir zu entschuldigen. Es tut mir Leid, Lahja. Es tut mir Leid, dass ich dich abweisen musste und dass ich nicht sofort offen und ehrlich zu dir war. Ich hab dir falsche Signale gesendet, das war nicht richtig, und ich glaube- ich will mir gar nicht vorstellen wie ich mich fühlen würde, wenn es andersrum wäre. Wenn du nach verhältnismäßig so kurzer Zeit auf einmal verlobt wärst und ein Kind erwarten würdest, ohne dass wir das je so richtig beendet haben. Wir haben das beendet zwischen uns, das schon, aber nur am Telefon, während du was-weiß-ich-wie-viele Kilometer weit weg warst. Wir haben damit nie so richtig abgeschlossen, glaube ich, und- Ich wollte nur, dass du weißt, dass es mir Leid tut. Ehrlich. Und- ich hoffe wir finden einen Weg irgendwie damit umzugehen, jetzt, wo du wieder hier bist." Unsicher drückte Zac seine Hände gegeneinander, aber sein Blick lag noch immer, ganz ruhig, in dem hübschen Gesicht von Lahja.


RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 31.10.2016 23:14

Anders als beim letzten Mal, traf sie Zac nun nicht unvorbereitet sondern er hatte sich auf dieses Treffen vorbereitet. Es entging ihr nicht, wie er das Mustern ihres Körpers nicht unterdrücken konnte aber wie in der Beziehung schon, war seine Kontrolle und Selbstbeherrschung völlig intakt und Lahja probierte das Gerüst zum wanken zu bringen. Damals, als die beiden zusammen gewesen waren, hatte sie sich für das Chaos Entschuldigt, was sie in ihm anrichten konnte aber auf der Tour hatte sie mehr und mehr akzeptiert, dass alles gehörte zu ihr. Sie war extrem, sie war Emotional, leichtfertig und statt dagegen zu Steuern und sich selbst weniger zu lieben, sollte sie diese Züge anerkennen und den finden, der das mit ihr gemeinsam lebte? War das der richtige Weg? Sie wollte ja auch eigentlich keine Beziehung zerstören, keiner schwangeren Frau den Freund ausspannen aber es war Zac, verdammt und wenn Lahja einmal Gefühle zu jemandem zuließ, dann was es für sie so unfassbar schwer, los zu lassen. Nach seiner Ansprache zog sich eine Augenbraue von ihr an und viel aggressiver, viel schnippischer als sie es wollte, kam über ihre Lippen. „ Und damit du dein Gewissen mit ein paar Worten erleichtern kannst, sollte ich her kommen und deine Verlobte soll dennoch nichts hier von Wissen? Du weißt aber doch, dass Lügen nie gut ausgehen...“ Und ihre Blicke trafen ihn wie Blitze, denn er hatte sie immerhin auch schon einmal angelogen, als die beiden zusammen gewesen waren. Danach nahm sie die Boxhandschuhe wieder aus der Kiste, betrachtete sie, eher sie hinein schlüpfte. Warum sollte sie ihn denn nicht ein wenig leiden lassen, indem er sich anschauen konnte, wie ihre Muskeln sich unter der Haut spannten und Lahja sich einem der Boxsäcke zum üben widmen wollte, eher ihr eine andere Idee kam. „ Wenn wir uns schon nicht bei dir oder bei mir Treffen können und du dir einen normalen Umgang wünscht – lass uns etwas Trainieren?“ Und sah auffordernd in sein Gesicht, dass er sich eine der Schutzteile nahm, dass sie nicht gegen das Leblose Objekt schlagen musste sondern das es niemand geringeres als er selbst war, der sich ihr entgegen stellte. Vielleicht half das als Gesprächsbasis, vielleicht wolltesie ihm auch nur zeigen, was in ihr steckte, sie wusste es selbst nicht aber Lahja empfand dies als eine gute Lösung. Die beiden hatten ihre Konflikte immer Merkwürdig gelöst aber auf eine Art, die für beide wundervoll geklappt hatte und wenn das mit dem Sex nicht klappte, dann... dann ganz vielleicht so. „ Warum wünscht du dir einen normalen Umgang und warum ist das schwierig? Wieso hast du... ihr davon nichts gesagt? Es ist immerhin nicht passiert, soll es auch nicht, dann gibt es doch keinen Grund zu schweigen?“ Nach den ersten zwei Schlägen konnte sie ihm dann auch doch ins Gesicht sehen. „ Das war scheiße, dass du nicht direkt was gesagt hast aber ich meine... du wolltest doch genau so eine Beziehung und warum lange warten, wenn du jemand gefunden hast, der da passt und was gibt es da mehr abzuschließen, zwischen uns? Das hat eben nicht gepasst, wir haben nicht gepasst.“ Sagte sie das für sich selbst oder um ihn zu provozieren? Lahja konnte auch nicht Beschreiben wo diese Worte her kamen aber er spürte danach, wie viel angespannter sie war – anhand ihrer Schläge, weil sie es damals schon hatte kommen sehen. „ Freust du dich Vater zu werden?...“ Und weil sie auch nicht Leugnen konnte, dass er ihr am Herzen lag und sie Spürte, bei ihm stimmte mal wieder etwas gewaltig nicht, sonst würde er sich die blöße nicht geben, ihr das zu erklären – und er wäre nicht so anfällig wegen ihr, hob sie eine Augenbraue an, um bei ihrem Angebot nicht zu nett auszusehen. „ Willst... sollen wir tauschen?“


RE: JUGENDZENTRUM - Zac William Coles - 01.11.2016 02:30

Dass sein Verhalten nicht richtig war und dass Zac einen Fehler beging, indem er Lahjas Rückkehr vor Ava verschwieg, das war ihm durchaus bewusst, aber trotzdem ließ er sich nicht von den schnippischen Worten seiner Ex-Freundin provozieren. Er hatte diese Entscheidung bei klarem Kopf getroffen, er wusste, weshalb er das tat und welche Unsicherheiten und zusätzlichen Belastungen er seiner Verlobten damit ersparte, deshalb gab es nichts, was er sich selber vorwerfen müsste und das spürte auch sie, als er auf ihre herausfordernde Frage mit keinem Wort reagierte, sondern nur schweigend mit ansah wie Lahja erneut die Boxhandschuhe hervor holte, um ihre schmalen, aber doch kraftvollen Hände dort hinein zu schieben. Die beiden waren schon immer gut darin gewesen Differenzen auf körperlichem Weg zu lösen und obwohl Zac ständig dafür plädiert hatte mehr miteinander zu sprechen, Konflikte verbal zu lösen, konnte er doch unheimlich gut nachvollziehen, was gerade in seiner Ex-Freundin vorging und griff deshalb auch bereitwillig nach den Schutzpolstern, die er vor sich hielt, um ihr damit eine breite Angriffsfläche zu geben: Sich selber. Und anscheinend erfüllte er damit auch genau den Zweck, den Lahja sich erhofft hatte. Mit jeder Frage wurden ihre Schläge härter, aber mit jedem harten Schlag fiel da auch immer mehr die Arroganz und Distanz aus ihrem Blick. Schleichend begann sie sich ihm zu öffnen, das spürte Zac ganz deutlich, und obwohl er anfangs nicht glaubte, dass er selber am heutigen Abend auch noch irgendwelche Emotionen verarbeiten müsste - ihm ging es schließlich gut, er war entspannt und kontrolliert - griff er dennoch nach den Handschuhen, als Lahja sie ihm anbot, und hielt ihr stattdessen die Polster entgegen. "Okay, der Reihe nach." Das war auf ihre Fragen bezogen und während er noch dabei war die Bänder an seinen Handgelenken fest zu zerren, hob er erneut kurz den Blick in ihre Augen. "Ich wünsche mir einen normalen Umgang mit dir, weil ich die Vorstellung schrecklich finde, dass wir in derselben Stadt sind, nur ein paar Blöcke voneinander entfernt, und nicht miteinander reden. Wir sind uns zu ähnlich, wir kennen uns zu gut und wir- haben zu viel zusammen erlebt, um so zu tun, als würden wir nicht existieren." Zac ballte seine Hände in den Handschuhen ein paar Mal zu Fäusten, um den richtigen Griff zu finden, ehe er Lahja dazu motivierte die Polster hoch zu halten, damit er den ersten harten, aber kontrollierten Schlag darauf abgeben konnte. "Du bist anders, als Ava. Ganz anders. Und du- provozierst etwas in mir, das mir gerade fehlt. Und das ist auch der Grund, warum ich mit ihr nicht darüber reden kann. Meiner Verlobten geht es gerade nicht gut, die Schwangerschaft ist belastender für sie, als wir erwartet haben und hat dazu geführt, dass sie- depressiv wurde." Diesmal war der Fausthieb deutlich stärker, den Lahja mit dem Polster abfedern musste. "Das ist nicht ungewöhnlich, es gibt viele Frauen, die während der Schwangerschaft durch eine depressive Phase gehen und in der Regel ist das auch vorbei, sobald das Kind geboren ist, aber- das holt viele Dinge von früher in mir hoch, mit denen ich eigentlich schon abgeschlossen hab. Es ist so als würde sich die Vergangenheit nochmal wiederholen und weil ich gerade wieder an einem Punkt bin, an dem ich mit meinen eigenen Emotionen, mit der Wut und der Überforderung nicht fertig werde, brauche ich ein Ventil dafür. Deshalb war ich letzte Woche so anfällig für dich, Lahja. Für dich und dein Chaos. Ich würde gerade so viel dafür geben das alles- noch einmal zu durchleben. Das zwischen uns. Aber das kann ich nicht, ich kann Ava nicht so verletzen und schon gar nicht- schon gar nicht unser Kind. Deshalb suche ich andere Wege das loszuwerden, ich gehe wieder härter trainieren, ich denke- darüber nach nochmal an einem Kampf teilzunehmen, aber auch das kann ich meiner Verlobten gerade nicht sagen. Weil ich Angst hab, dass sie zusammenbricht, wenn ich noch mehr Last auf ihren Schultern ablade." Noch immer wurden die Schläge von Zac stetig härter und kraftvoller. "Deshalb verschweige ich auch das hier. Sie würde nicht verstehen, weshalb ich das - dich - gerade brauche und ich glaube- ich glaube das würde nur noch mehr Ängste in ihr hervorholen. Das kann ich nicht verantworten. Und- ich merke doch wie ich bin, wenn du da bist. Scheiße, du weckst solche Sehnsüchte in mir, Lahja. Für mich war das nicht abgeschlossen zwischen uns. Es war auf Eis gelegt, wir haben es offiziell beendet, aber die Gefühle waren noch da. Die sind immer noch da. Wir haben gepasst, verdammt!" Zac wusste nicht, weshalb er in dem Moment so wütend wurde - vielleicht weil er sich jetzt gerade mehr denn je nach Lahja sehnte - aber auf einmal kam da wieder eine solche Anspannung in ihm hoch, dass er sich von seiner Ex-Freundin abwenden und stattdessen zwei Mal mit all seiner Kraft gegen den Boxsack schlagen müsste, weil er die junge Frau sonst vermutlich auf den Boden befördert hätte. Erst danach, als die Muskeln unter seiner Haut zuckten und er einen Moment lang mit schwer schlagendem Herzen und geschlossenen Augen innehielt, erlangte er auch langsam die Kontrolle über sich zurück. Und damit kehrte auch wieder ein wenig Ruhe in seinen Körper ein. "Weißt du, was ich letzte Woche gemacht hab? Nachdem wir uns gesehen haben? Ich bin nach Hause gekommen und ich hab- so mit Ava geschlafen wie wir miteinander geschlafen haben. Du und ich. Ich hab versucht das mit ihr zu tun, was ich mit dir tun konnte, weil das immer- so befreiend war. Das hat mir immer geholfen. Ihr nicht. Sie hat mir hinterher gesagt sie hätte es über sich ergehen lassen und dass sie das auch wieder tun würde, wenn es mir hilft, aber- sie hatte richtig Angst vor mir." Frustriert, verbissen trat Zac einen Schritt von dem Boxsack zurück und öffnete die Bänder der Handschuhe wieder, um sie sich angespannt von den Fingern zu ziehen. "Sie hat das nicht verstanden, sie konnte mir nicht einmal in die Augen sehen. Ich brauche einfach- ich brauche gerade jemanden, der das versteht. Ich brauche jemanden, der nachvollziehen kann, was in mir passiert. Ich weiß, dass du das kannst. Und ich weiß auch, dass es unfassbar egoistisch ist jetzt hier zu stehen und das alles auf dir abzuladen, aber- aber ich weiß gerade einfach nicht weiter. Ich weiß nicht, was ich machen soll." Mit einem leisen, dumpfen Geräusch ließ Zac die Handschuhe einfach auf den Boden fallen und zog seine verspannten Schultern hilfslos an. "Das überfordert mich alles. Manchmal kann ich mich selber nicht verstehen. Ich freue mich darauf Vater zu werden, natürlich. Ich liebe dieses Kind, unser Kind, jetzt schon. Aber manchmal- manchmal erwische ich mich selber dabei wie ich mir wünsche einfach die Zeit zurückdrehen zu können. Dorthin, wo alles noch einfacher war. Wenn ich könnte, dann- ich glaube dann würde ich noch warten. Ich glaube ich wäre vorsichtiger und ich würde versuchen zu verhindern, dass wir- so schnell Eltern werden. Das war nie geplant, wir haben das nicht gewollt, so früh. Wir waren verlobt, bevor wir davon wussten, und irgendwann- irgendwann wollten wir auch Kinder kriegen, das schon, aber- nicht so. Nicht so schnell. Vielleicht war das alles- vielleicht war das ein Fehler. Ich weiß nicht einmal mehr, was ich fühlen und was ich denken soll, weil alles- weil das alles einfach zu viel ist." Es war absurd, aber sich vor Lahja zu öffnen, die ihm so distanziert und kalt gegenüber trat, war einfacher, als dasselbe bei deiner Verlobten zu tun. Bei der Frau, mit der er eigentlich diese Probleme teilen sollte.


RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 02.11.2016 01:20

Den Anfang ihres Gespräches, den konnte sie nachempfinden und der war logisch. Das es Zac lieber wäre, wenn die beiden sich Verstanden, ihren Weg fanden, mit einander umzugehen, wenn Lahja wieder hier war – das okay. Bei ihr, in ihr, sah das ein bisschen anders aus. Mit Noah hatte sie ihren Frieden gefunden und es wäre schön, es würde sich gut anfühlen, wenn es mit Zac ebenso wäre aber konnte sie das? Lahja tat sich schwer damit, mit jemandem umzugehen, den sie nicht haben konnte, wobei sie den Menschen noch begehrte. Bei Noah hatte die Eifersucht sie immer wieder heimgesucht und weil sie es bereits geschafft hatte, sich ein wenig mehr mit Zac verbunden zu fühlen, biss sie zwar die Zähne zusammen aber konnte ihm dennoch nichts Versprechen. „ Schauen wir, wir mal... okay? Ich bin ganz gut darin jemanden zu Meiden und ich weiß... ich kann dir nicht sagen, wie ich das finden werde... Wenn mich belasten würde – wenn mich das wütender macht als das es mich entspannt, wenn wir uns treffen, wenn wir uns sehen, dann werde ich das nicht tun.“ Zac wusste wie unfassbar Ignorant Lahja sein konnte, wenn sie ein Mensch zu sehr Stresste und mit seiner Verlobung, seiner Familie gab es da einen enormen Faktor, der sie diesmal Endgültig fern halten würde. Auch in Schwachen Momenten, denen sie sich sonst hingab – ihr Stolz würde niemals zulassen, dass sie dann noch seine Nähe suchen würde.
Ganz so einfach schien er es ihr nicht machen zu wollen und auch am Ende seines Dialoges, als sie den Schutz schon lange hatte sinken lassen, stand sie so schockiert am gleichen Fleck. In ihr kochten so viele Gefühle, sie wusste nicht, was sie zuerst sagen oder tun oder gar Empfinden sollte. Da war eben ihr geschocktes und mitleidiges Gesicht, als er von den Depressionen sprach und wie unverstanden er sich fühlte, wie ihn seine Vergangenheit einholte. Die Verblüffung, so viel Vertrauen von ihm zu erhalten, indem er seine Ängste ausbreitete vor ihr. Seine Zweifel und wenn er mit einer Sache richtig lag, die beiden verstanden sich, sie konnten sich in den anderen hinein fühlen – egal ob Zac sich beherrschen konnte und Lahja nicht, sie wussten, wie sich das alles aufbaute in ihnen beiden und wenn auch unter Verschiedenen Voraussetzungen, beide machten sich ungern klein und gaben die Kontrolle der Situation aus der Hand. Oh auch Lahjas Herz wurde schwer und ihre Kehle trocken, als er davon sprach, die beiden hätten gepasst – einmal mehr Zweifelte sie, ob es sich nicht doch gelohnt hätte, an ihm festzuhalten. Könnten die beiden... wären die beiden noch zusammen? Es schmerzte sie, dass nie herausfinden zu können und Lahja hasste es, wenn sie mit jemandem Mitfühlen konnte, es sie selbst mitnahm obwohl dieser Mensch am besten gar keine Rolle mehr hatte. Fuck, aus den Augen aus dem Sinn war hier viel eher ihre Lösung gewesen aber nun? „ Auf Eis? Zac, was Redest du da, du bist Verlobt auch ohne Kind... Ich will darüber nichts mehr hören, sonst gehe ich sofort.“ Das meinte Lahja so, halbe Sachen machte sie nicht aber das tat zu weh und obendrein... glaubte sie ihm nicht. Er war in einer Situation, die ihn Überforderte aber wäre das anders? Sie hätte das nicht aus seinem Mund gehört, da war sie sich so Sicher und dafür hatte er sich... doch auch gegen sie Entschieden. Hatte ihre Funktion auf seine Verlobte übertragen wollen? Sich das anzuhören verlangte ihr einiges ab, sie kam sich so austauschbar vor und ihre Stimme glich einem Grollen. „ Du hast versucht... mit ihr zu schlafen, wie mit mir?“ Leider war sie sich ziemlich Sicher, dass Zac das nicht mal alles hatte raus lassen wollen und sie legte ihre Finger feste um die Schultern, nachdem sie die Arme angewinkelt hatte und begann, wie so oft, kreise zu ziehen, um irgendwo mit sich anzukommen, bis sie Abrupt stehen blieb. Okay, das war eine Option. „ Ich... Zac, ich verstehe dich und... du hast nicht verdient das noch einmal durch zu machen. Wenn... wenn dir das hilft, wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann... mache ich das. Du... du hast mir verdammt oft geholfen.“ Das bezog sich auf diese Situation, diese Schwangerschaft und danach würde Lahja sich ein Urteil darüber bilden können, wie sie weiter mit ihm klar kam oder eben nicht. Das hier zählte unter Loyalität und die hatte sie tatsächlich immer gehabt und danach würde sie sich auch nicht weiter fühlen müssen, als wenn sie ihm noch etwas Schuldig wäre. „ Zu... zuerst mal glaube ich, auf Eltern werden ist man nie vorbereitet... ich würde sagen, frag Kilian aber... nein.“ Das war Scherzhaft gemeint aber sie war so verspannt, ein Lächeln gelang ihr nicht mal im Ansatz. „ Du... das hast du mit Nele alles schon durch gemacht und das hier ist... das geht vorbei. Deine Vergangenheit holt dich nicht wieder ein. Das bringt herzlich wenig aber... diesmal ist es nicht Ausweglos, okay? Ich finde wirklich nicht, dass du sie belügen solltest und du solltest nicht Kämpfen, wenn du bald Vater wirst – das ist beides richtig scheiße und du weißt das auch. Ich verstehe warum du das machst aber beides...“ Sie schüttelte den Kopf, dafür würde er nicht ihren Zuspruch bekommen. Denn wenn er sich bei dem Kampf schwerer Verletze, dann wäre da ein Kind ohne Vater. „ Wenn Ava das anders raus bekommen, dann... du könntest sie verlieren. Eltern zerrüttet, bevor es auf der Welt ist? Ich weiß wie das ist und nein, es ist nicht schön... Oder sie fällt noch tiefer und statt sich dir anzuvertrauen oder mit dir zu Reden, ist sie dann alleine, allein wie Nele damals mit der Situation.“ Wo das geendet war, das würden die beiden wohl nie vergessen. „ Am Ende ist das aber deine Entscheidung.“ Kam diese ganze Vernunft da aus ihr? Ja aber sie wusste auch, was es hieß, auf Eltern zu verzichten und allem voran wusste sie, was es hieß, nicht gewollt zu sein und aus dem Grund ging sie auch diesmal auf ihn zu, um ihn, trotz der verdammten Spannung zwischen den beiden, zu schubsen und das nicht leicht. „ Sag nie wieder, dass es vielleicht ein Fehler war oder du die Zeit zurück drehen willst, sonst Verprügle ich dich Stellvertretend für dein Kind schon mal, klar? Du darfst an allem Zweifeln aber nicht daran,...“ Lahjas Stimme klang Ernst, Bitter und Gleichzeitig so Entschlossen wie selten zuvor. Das hätte Jeany und Kilian eventuell auch mal jemand sagen sollen und so Absurd das war, weil eigentlich wollte Lahja damit nichts zu tun haben, solidarisierte sie sich mit dem Kind.


RE: JUGENDZENTRUM - Zac William Coles - 02.11.2016 11:43

Zac rechnete absolut nicht damit, dass Lahja so auf seinen langen, ausufernden Monolog reagieren würde. Viel eher hatte er schon vor seinem bildlichen Auge gesehen wie sie sich einfach umdrehte und ging, denn vieles von dem, was er da sagte, musste für sie unheimlich verletzend sein. Er war sich dessen bewusst, er verstand sehr wohl, was er ihr damit antat, aber Zac brauchte das gerade auch einfach. Er brauchte es diese abstrusen Gedanken loszuwerden und das vor jemandem, der den Kern dessen verstand. Lahja hatte zwar genug Distanz zu der gesamten Situation, dass es ihr leichter fiel zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, aber er wusste ganz genau, dass für sie kein einziger seiner Gedankengänge völlig unnachvollziehbar wäre. Sie verstand ihn. Sie kannte das Gefühl, dass alles zu viel wurde und dass man darüber auch mal den Boden unter den Füßen verlor. Dass Wut aufkam, die man eigentlich nicht spüren durfte, und dass man nach Auswegen suchte, die man nicht gehen wollte. Zac war ein aufopferungsvoller, fürsorglicher Mann und tief in sich wusste er genau, dass er niemals an seiner Tochter zweifeln würde, sobald er ihr einmal in die Augen gesehen hatte, aber dass er jetzt gerade dazu fähig war die Schwangerschaft als möglichen Fehler zu bezeichnen, das zeigte doch nur wie sehr er gerade erneut an seine Grenzen ging. Wie schwach und hilflos er sich fühlte. Lahja gelang es mit ihrer forschen Art aber ausgesprochen gut ihren Ex-Freund auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen und nachdem sie hart ihre Handflächen gegen seine Brust gestoßen und er daraufhin beschwichtigend die Hände angehoben und mit hartem, aber reumütigem Blick in ihr Gesicht gesehen hatte, wich er ergeben, kopfschüttelnd einen Schritt zurück. Sie hatte ja Recht, mit allem, was sie da sagte. Es war nur trotzdem so verdammt hart die Fassung zu bewahren. "Und was soll ich dann tun, Lahja? Was soll ich machen, wenn alles falsch ist, das mir irgendwie helfen könnte?" Zac erwartete nicht einmal eine Antwort auf seine Frage, da gab es nämlich nichts, was ihn befriedigen würde. Das war doch das scheiß Problem: Seine Situation war so verdammt ausweglos. "Wenn ich das jetzt noch ein paar Monate einfach aushalten und ertragen muss, ohne etwas zu tun, das mir hilft, dann explodiere ich. Und was, wenn das vor Ava passiert? Was, wenn ich so unter Strom stehe, dass irgendeine Kleinigkeit mir den Rest gibt?" Körperlich oder verbal, Zac wusste noch aus seiner Jugend wie zerstörerisch er sein konnte, wenn er die Kontrolle über sich verlor, und auch Lahja hatte das schon erleben dürfen, zuletzt hatte Kilian das abbekommen. "Dann gibt es Ava und mich auch nicht mehr lange. Und wenn ich jetzt gleich nach Hause gehe, wenn ich mich mit ihr hinsetze und ihr alles erzähle, dann gibt ihr das den Rest. Nichts ist richtig. Es gibt nichts, was ich tun kann." Bei Nele hatte er wenigstens noch seine Kämpfe gehabt, sie hatte das einfach hingenommen und akzeptiert, aber dass Lahja da mit ihren Bedenken nicht falsch lag, musste er sich auch eingestehen. Die Hilflosigkeit zerrte wieder so sehr an Zac, dass er diesmal die Boxhandschuhe hart in die Kiste schmetterte, nachdem er sie erneut vom Boden aufgehoben hatte, und dann durch den Raum hindurch ging, um das Licht zu löschen und in der geöffneten Tür auf Lahja zu warten. Seine Wut hatte sich wieder ein bisschen beruhigt, seine Muskeln waren nicht mehr so gespannt, aber zu dem jetzigen Zeitpunkt konnte er schon kaum mehr darauf vertrauen, dass die Kontrolle ihm nicht jeden Moment wieder entglitt. "Danke. Fürs Zuhören und für dein Angebot, aber wenn du nicht bereit bist mit mir zu trainieren und mich für einen Kampf so fit zu machen, dass mein Gegner nicht einmal die Chance bekommt mein Gehirn zu Brei zu schlagen, weiß ich nicht, wie du mir helfen kannst." Zumindest gab es da nichts, das Zac mit seinem Gewissen vereinbaren könnte.


RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 02.11.2016 13:21

Ließ er sie hier gerade wirklich in der dunklen Halle stehen? Jammerte er da gerade wirklich so herum, wie die beiden es eigentlich eher von ihr kannten? Waren die beiden sich wirklich so ähnlich und wo waren diese Gedanken in der Beziehung mit ihr? Oder... hatte er da nie solche Zweifel gehabt etwas nicht zu schaffen oder hatte er es Verborgen, wie mit Ava jetzt oder hatte sie ihm doch mehr zu bieten gehabt, als ihr Chaos? Einen Weg, mit Dingen klar zu kommen? Lahja folgte ihm hinaus und wartete, dass er abgeschlossen hatte, eher sie ihre Sprache wiederfand und ganz typisch musste sie ihrem eigenen Ärger den Vortritt lassen. „ Lass mich nicht nochmal so im Dunklen stehen, sonst schubse ich dich auch noch mal – ich hab keine Angst vor dir.“ Hatte sie nicht, wenn man rückblickend daran dachte, mit wem sie sich schon alles bereitwillig angelegt hatte und ja, auch eingesteckt, blieb daran kein Zweifel. Zac war größer als sie und locker doppelt so breit aber schon immer war Lahja davon unbeeindruckt geblieben, sie erinnerte sich gut daran, wie oft sie ihn auch in ihrer eigenen Überforderung angegriffen hatte und nicht zuletzt hatten die beiden sich immerhin auch schon geprügelt. Lahja konnte aber auch seine Angst verstehen, sie war mit Noah zusammen gewesen, sie hatte ihn auch geschlagen, in einem Moment, in dem sie ihre Kontrolle verloren hatte und es tat ihr bis heute Leid und sie hatte deutlich gesehen, dass auch Zac durchaus noch dazu in der Lage war, seine Beherrschung zu verlieren, wenn es ihm zu viel wurde. „ Ich wieß genau, wie es dir geht – also tätest du gut daran, mich nicht zu vergraulen. Ich weiß auch wie das ist, wenn man von seinem Partner nicht verstanden wird, wenn jeder Ausweg einfach der falsche ist – und wenn ich daran erinnern darf, diese ganzen Predigten musste ich mir von dir anhören.“ Und neben ihrem harten, abgefuckten Ausdruck, fand sich darüber sogar ein schmales Lächeln wieder. Lahja selbst ignorierte das, tat so, als wäre es nicht da aber er konnte es sehen und weil es sich richtig anfühlte, weil es tatsächlich nichts anderes gab, was helfen konnte, nickte sie. „ Okay, trainieren wir wieder, für einen Kampf.“ Wenn sie Glück hatte, dann würde das Kind auf die Welt kommen, eher er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte – mitunter deshalb die Zusatzklausel. „ Du hast schon angefangen wie ich sehe und... damals wolltest du nicht, dass ich Kämpfe, weil ich mich nicht unter Kontrolle habe. Ich fände falsch, wenn wir das nur auf deine Ziele hin machen – wir Trainieren beide für einen Kampf. Dann lässt du dir nämlich Sorgsamer durch den Kopf gehen, ob du schon bereit bist oder wir... sonst bist du zu blind um eventuell den richtigen Moment abzupassen, gut genug vorbereitet zu sein. Nicht weil du dein Kind nicht liebst sondern weil der Druck in dir zu groß wird. Ich kenne das, du hast die Unvernunft in Person vor dir. Damit beugen wir dem vor und ich habe mich unter Kontrolle, ich habe nämlich einen anderen Weg, damit umzugehen – was fast zwei Jahre hervorragend geklappt hat.“ Sie hob ihre Augenbrauen an, nein, Lahja konnte nicht ganz lassen, ihn damit zu provozieren, damit verhalf sie ihrem Ego dazu, mit seiner Abweisung fertig zu werden. „ Also, was sagst du?“ Und Symbolisch hob sie ihre Hand an, damit er ihr darauf sein Wort geben konnte. „ Ich bettle nicht, einen anderen Ausweg hast du aber auch nicht und neben dem Trainieren höre ich dir auch noch zu, solange das Gespräch sich nicht um uns, unsere Art damit in der Beziehung umzugehen oder sowas dreht. Ich will das nicht hören.“ Damit schützte sie sich davor, dass ihr die Treffen zu sehr auf ihr Gemüt schlagen könnten. Denn da war zweifellos etwas zwischen den beiden, was ihr irgendwann das Herz schwer machen würde, sie wusste es. Jetzt schon.


RE: JUGENDZENTRUM - Zac William Coles - 02.11.2016 16:30

Nachdem Zac die Tür abgeschlossen hatte, nachdem der Schlüssel wieder in seiner Tasche verschwunden war und er sich zu Lahja drehte, um ihr direkt in die Augen zu sehen, kam da auch wieder diese Spannung auf, die dort eigentlich nicht sein sollte. Die Anziehungskraft, bei der es sich so anfühlte als würde sich Elektrizität zwischen ihren Blicken entwickeln. "Ich weiß, dass du keine Angst vor mir hast. Das ist ja das Problem." Diesmal waren es seine Worte, die schon regelrecht provokativ klangen, aber bevor die Situation für beide gefährlich werden konnte, nutzte Zac seine Kontrolle, um sich von Lahja abzuwenden und lieber an ihr vorbei zu gehen, ein Stück die Straße hinab, bis er wieder stehen blieb, die Arme vor der Brust verschränkte, seine Stirn in Falten legte und ihr unsicher in die Augen sah. Sie würde tatsächlich mit ihm trainieren? Für einen Kampf? Sie willigte tatsächlich ein ihn regelmäßig zu treffen und bot ihm damit einen erhofften Ausweg aus seiner Misere, aber die Bedingung, die sie daran knüpfte, stieß Zac sofort sauer auf. Ohne zu zögern schüttelte er entschlossen den Kopf, verspannte seine Muskeln und weigerte sich allein schon den Gedanken daran zuzulassen. "Nein. Vergiss es, Lahja. Du bist noch nicht bereit dafür, du bist überhaupt nicht so im Training wie du es sein müsstest. Du hast eben selber gesagt, dass da unheimlich viel schief gehen kann. Das funktioniert nicht, vor allem nicht so unkontrolliert wie du bist." Aber er konnte noch so vehement dagegen reden, Zac hatte in ihren Augen schon längst erkannt, dass Lahja keine Diskussion darüber zuließ. Das war ihre Bedingung und es war auch nicht so als wüsste er nicht, weshalb sie das tat. Welche Gedanken sie dazu im Hinterkopf hatte. Und falsch lag sie damit auch nicht. Er wäre vorsichtiger, wenn es darum ging nicht nur sich selber dieser Gefahr auszusetzen, sondern auch Lahja. Er würde bewusster darüber nachdenken, kein Risiko eingehen und das war letztendlich auch, was ihn dazu motivierte doch langsam zu nicken. Wenn alles gut lief, dann half ihm der Kontakt mit Lahja und das gemeinsame Training wohlmöglich schon genug, dass er nicht einmal in den Ring steigen musste. Das war es, woran er jetzt erstmal festhalten musste, und weswegen er einen Schritt auf seine Ex-Freundin zuging und symbolisch ihre Hand fest in seine schloss, um die Vereinbarung zu besiegeln. "Okay. Wir trainieren. Zusammen. Keine Gespräche über uns, unsere Beziehung und über Sex." Wenn der Körperkontakt zwischen den beiden ihn weiterhin so außer Gefecht setzen und die Spannung in seinem Körper so steigern würde, wie es der noch immer währende Handschlag zwischen ihnen jetzt gerade tat, brauchte er das auch gar nicht, um zu spüren, was da zwischen den beiden noch existierte. Es wäre ein verdammter Kampf sich von Lahja fernzuhalten, aber auch das war eine Herausforderung, die er bereitwillig einging, um sie in seiner Nähe zu wissen und damit auch jemanden zu haben, der ihn verstand. "Und keine Gespräche über Ava. Vor allem nicht darüber, ob ich ihr erzähle, dass wir uns treffen, oder nicht. Ich werde es ihr sagen, irgendwann wird sie es erfahren, aber jetzt gerade- jetzt gerade ist da zu viel von abhängig. Ich passe den richtigen Moment ab, der ist allerdings nicht jetzt." Wenn Zac seiner Verlobten sagte, dass er sich mit seiner Ex-Freundin traf müsste er ihr auch sagen weshalb und das ging gerade nicht. Er konnte nicht riskieren wie viele Sorgen ihr das bereiten würde. Und wenn er ihr nicht erzählte, weshalb der Kontakt zu Lahja ihm grade so wichtig war, würde sie sich wohlmöglich noch dagegen stellen und von ihm verlangen, dass er nicht so viel Zeit mit ihr verbrachte. Auch das war ein Risiko, das er gerade nicht eingehen konnte. "Einverstanden? Haben wir einen Deal?"


RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 02.11.2016 23:32

Okay, die beiden hatten also einen Deal. Lahja hatte seine Kritik gekonnt überhört, denn wenn es nach ihm ginge, würde sie niemals in den Ring steigen und sie wusste auch nicht genau, ob es an ihrer mangelnden Kontrolle lag oder in Wirklichkeit nicht etwas ganz anderes. Das er nicht wollte, dass sie sich so zurichten ließ und wenn man ganz weit dachte, nach seiner Provokation, eventuell auch, dass es wenn dann ein Kampf zwischen den beiden sein müsste – in seinem Kopf, seiner Idee davon. Er konnte schlecht zulassen, dass Lahja diese Zerstörungswut mit einem anderen Menschen auslebte, genauso wie beim Sex – er wollte manche Dinge nicht an jemand anderen abgeben, zumindest wenn es um sie ging aber Lahja hatte selbst davon gesprochen, diese Themen zu beerdigen und dabei blieb sie. Vielleicht weil Zac Glaubte, die Beherrschung für sie beide in sich zu tragen, wie auch immer, jetzt ging es ihn zumindest nichts mehr an und das wusste er auch ganz genau. Er hatte an sie keine besitzansprüche mehr zu haben. „ In Ordnung, es ist deine Verlobte, deine Entscheidung, ob oder ob du es ihr nicht sagen willst.“ Da wusste sie doch auch noch nicht, was er vorhatte. Ob er den Plan damals schon hatte, sie zu Belügen, ob er ihn kurz vorher entwickelte, keine Ahnung aber an dem Abend, als sich Zac hinter ihrem Rücken für einen Kampf Angemeldet hatte, da brodelte alles in ihr. Für sie besiegelte ein Handschlag Dinge, das änderte man nicht einfach und das... sie kam sich belogen vor von ihm und das obwohl sie so viel Zeit für ihn geopfert hatte. Zac belogen sie darüber hinaus nicht zum ersten mal und er wüsste, wie es sich für sie anfühlen würde, wenn sie es raus bekam. War sie so wenig wer für ihn? So viel weniger als Ava? Lahja hatte ihm gerne geholfen, wenn sie es auch niemals zugeben würde. Es schien ihm wirklich zu helfen, wenn die beiden sich zum Joggen trafen oder wenn sie bis zur Erschöpfung seine Übungen Wiederholten. Sogar an den doofen Ernährungsplan hielt sie sich, wenn auch nicht immer an das Alkoholverbot aber das war tatsächlich abzusehen. Wenigstens log sie ihm nicht dreist ins Gesicht sondern sagte, was sie getan hatte. So wie die Spannung zwischen den beiden manchmal war, wie sie sich auch Still irgendwo immer Bestrafen oder viel eher weh tun konnten, konnte Lahja auch gar nicht anders als sich diesen Ausweg manchmal zu suchen. Zac sah Verzehrend, wenn nicht schon Vorwurfsvoll auf jede Spur an ihrem Körper, die einem anderen Mann zuzuschreiben war und sie musste die Zähne zusammen beißen, wenn er darüber sprach, wenn es ihn an diesem Tag mal wieder besonders hart getroffen hatte. Wenn es seiner verlobten schlecht ging. Die beiden sahen doch, was sie ineinander auch anrichteten und wenn sie sich aus Versehen berührten, dann war da so viel Leidenschaft und Sehnsucht in ihr, es würde sonst am Ende darauf hinauslaufen, dass Lahja ausrastete, weil sie sich – zugegeben – weniger Kontrollierte als Zac. Sie hatte das aber auch nie geplant, nie wie er perfektioniert. Sie wusste, sie würde zac nie wieder an ihrer Seite wissen, vom ihm berührt werden, wie sie es sich wünschte und das tat nunmal verdammt weh und es machte sie wütend aber sie brachte Verständnis auf. Jetzt tat sie es nicht, jetzt war sie Enttäuscht und rannte zu dem Trainingsraum, wo sie wusste, dass er sich dort aufwärmen würde und stellte ihn zu Rede. „ Du willst also Kämpfen, ja? Willst du mich verarschen? Wir hatten einen Deal! Das machst du nicht, ich hole Ava, ich stell mich da selbst hin – das geht so nicht.“ Auch wenn es vielleicht daran liegen konnte, dass die sexuelle Spannung zwischen Lahja und ihm einfach auch stieg, wenn sie sich immer und immer wieder sahen oder... "... Oder hattest du das die ganze Zeit vor? Hast du mich die ganze Zeit an der Nase herum geführt und nie gedacht dich an die Abmachung zu halten? Ist dir ein Wort mir gegenüber so scheiß egal? Bin ich dir so scheiß egal?" Lahja war nicht nur wütend wegen sich, sie hatte tatsächlich auch viel Mühe darein gesteckt und herzblut, nie wieder das Gefühl in ihm zuzulassen, dass er sich nicht auf das Kind freute. " Du wirst bald Vater zac, was soll denn das?"