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RE: HAILY - Haily Stone - 23.02.2016 22:33

Nun weiter alles zu Zerreden und zu Zerdenken, das hatte keinen Sinn. Haily war auch nicht der Typ Mensch, der das nun tun müsste – sie würde lieber handeln wollen. Lieber wollte sie sehen, wie sich das zwischen den beiden Entwickelte und mal wieder bewies sie, wie sie für den Moment leben konnte. Das sie in der einen Sekunde mit ihrer Matratze bei einem Wanderzirkus eincheckte und in der nächsten alles über den Haufen werfen konnte. Das war ihre Freiheit und das war ihr Leben und das machte es so liebenswert für sie, genau das machte sie so verrückt für andere. An Morgen hatte sie noch nicht gedacht und das war auch gut so, denn mal wieder hatte sich heute alles geändert. „ Oh, auf diese absurde Idee, mich von dir ziehen zu lassen, darauf wäre ich nicht gekommen – aber wenn das so ist und ich mir das Recht raus nehmen darf – als einzige.“ Sagte sie so, als müsste sie allen Ernstes darüber nachdenken und als hätte sie sich nicht schon selber darauf liegen sehen, wenn er sich abmühte. Kichernd ging sie also ihren Rucksack holen, nachdem sie ihn noch einmal feste an sich gedrückt hatte und auf dem Rückweg – da sah sie wieder so aus, wie man sie kannte. Wie man sie ins Herz schloss. Zumindest, bis sie ihm in die Augen sah und ihr kam, warum sie sich noch mal hatte ziehen lassen wollen. Ihr ging es ja nicht gut, Also regulierte sie das Tempo, ging wieder leidend nur das Grinsen auf ihren Lippen, das wollte zu ihrem Plan nicht passen, als sie sich behutsam auf ihre neue Errungenschaft begab, auf allen Vieren. Nicht abzustreiten, wie Begeistert sie war, als der Federkern unter ihren Handballen nachgab. Am Anfang war sie noch voller Worte, redete irgendwelchen Schwachsinn doch als Aiden ihr etwas zu wenig Beachtung schenkte, da schlief sie doch tatsächlich zusammengerollt mit ihrem Rucksack auf der Matratze ein. Herrlich das Bild. Noch ein weiteres Phänomen, sie konnte schlafen, dann, wenn sie sich gut fühlte und das tat sie jetzt und wenn man müde und ausgelaugt war, dann musste man schlafen. Ganz einfach.
Nicht weniger amüsiert sah Noah, wie Aiden sich mit einer schlafenden Haily abmühte und weil er viel zu nett für die Welt war, zögerte er es auch ein bisschen hinaus, sie zu wecken. Im Hinterhof würde sie schon niemand klauen und es gab unglaublich viel zu tun, weil zwei Helfer den halben Tag gefehlt hatten, die unglaublich viel Organisiert hatten für den Tag. Haily wegen ihrem Verschwinden, Noah um sie zu suchen. Also musste Aiden auch das ausstehen – die beiden sollten nicht Schulter an Schulter arbeiten aber Noah wusste, womit er sich Musiktechnisch auskannte und gab ihm ein paar Aufgaben.
Haily selber blinzelte am frühen Abend und streckte sich auf der Matratze – sie rollte nicht mal herunter! Als sie zu sich kam, bemerkte sie das treiben um sich herum. Die Menschen, die kamen. Den Soundcheck? Jetzt schon? Wie aufregend! Quickend sprang sie also auf und organisierte sich Charmant Hilfe, ihre Matratze dann doch endlich wieder in ihr Zimmer zu schaffen. Natürlich wurde sie gefragt, wo sie war, das wurde aber nur mit einem schelmischen Schulterzucken kommentiert. Sie war wieder da und sie war ausgeschlafen und voller Elan, zieht euch warm an. Noah lief ihr zu Erst über den Weg, sie drückte ihn und gab ihm auch einen Kuss auf die Wange – das musste drin sein. Danach fragte sie nach Aiden, der sich in seinem Element, der Musik befand. Zwischen der provisorischen Bühne erspähte sie ihn, überfiel ihn von hinten mit zwei offenen Bierflaschen in der Hand. „ Ich bin wieder waaaaach.“ Damit der Sprung auf seinen Rücken kein übles Nachspiel hatte, drückte sie ihm ein Bier in die Hand und nickte in eine Richtung. „ Also ich werde mich glaube ich gleich an dem Grill versuchen, sonst werde ich noch an den Pranger gestellt, weil sich alle Fragen, wo ich den Tag war und warum ich alles andere als Müde bin. Wenn du und dein Mikro euch einig sind, dann komm doch etwas mit der netten Bedingung scheckern.“ Ohja, sie war voll auf quasselkurs und mit Elan sprang sie weiter zu den Tischen mit dem Essen. Immer wieder sah sie sich um, redete mit allen möglichen Menschen – ob die wollten oder nicht. Bis ihr Apple in der Menge auffiel, die ganz blass wirkte und verloren. Das arme Ding. Wo war denn? Ah, da. Mit ein paar Kronkorken aus der Stelle, wo man die eigentlich gerade zu sammeln versuchte, warf sie Noah ab, bis er endlich in ihre Richtung sah. Mit dem Kinn deutete sie auf das Mädchen, was er mit hier her geschleppt hatte und zwinkerte ihm zu. Sie dachte ja auch, das Apple lampenfieber hatte und nicht, dass ihr ganz anders war, weil sie sich gerade heimlich aus der Wohnung von sich und ihrem Vater geschlichen hatte. Egal. Noah sollte sich kümmern. Er war der beste Mutmacher, den sie kannte – neben... Aiden. Hatte ja lange angehalten, ihr Elan, sich zu bemühen, Einsatz zu zeigen, denn auch ihn begann sie nun mit Kronkorken zu bewerfen, statt eben weniger Arbeit zu verursachen als mehr und pfiff auffällig Unschuldig, als sie der Grumpy-Blick traf. Wenigstens bekam sie auch hier die erhoffte Aufmerksamkeit. Waren doch alle selber Schuld, wenn sie sie in ihrem Handeln auch noch bestätigten. „ Guck mal, das ist Maggi. So ein liebes Mäuschen. Noah hat sie angeschleppt und sie kann total toll singen – wenn sie blau ist, traut sie sich auch. Auch so wirklich gut. Nicht so wie ich, mit Leib und Seele und allem was ich noch habe.“ Oh ja, Haily sang fabelhaft und mit allem, was ihr gegeben war – nur eben nicht gerade und richtig. „ Wenn du es vergessen hast, ich singe dir ein Ständchen.“ Ha, Aiden würde sich von dem Dach abseilen, wenn sie das tun würde. „ Ich finde die beiden so putzig zusammen. So... Unsicher?“ Sie seufzte, wie jedes Mädchen, wenn sie etwas kitschig und süß fand aber musste dann doch wieder Lachen. Wenigstens konnte sich Aiden nun eines Sicher sein, das Noah sie gerne hatte, wusste sie und das war andersherum genau so aber was die beiden gemeinsam teilten, das waren einige Nächte und eine Seelenverwandschaft aber etwas ganz anderes als Lahja und Noah oder wie man sich eine kassische Beziehung vorstellte. In ihren Augen sah man nämlich wirklich nichts, was darauf schließen ließ, dass sie Maggi und Noah nicht in ihrer Annäherung ehrlich unterstützte.


RE: HAILY - Noah Scott - 24.02.2016 15:00

Heute Morgen noch hatte es so ausgesehen als würde der Abend ein totales Desaster werden, ohne Haily, und jetzt standen wir alle doch hier oben auf dem Dach und bereiteten die restlichen Handgriffe für einen wunderschönen Eröffnungsabend vor. Die übrigen Bewohner und Helfer hatten sich noch einmal ganz besonders ins Zeug gelegt, damit alles rechtzeitig fertig wurde und auch einigermaßen geordnet ablief und dank Aiden war zum Glück auch der blonde Hippie zurück und sprang fröhlich von einer Person zur nächsten. Was genau jetzt zwischen den beiden vorgefallen war erfragte ich gar nicht erst, zumindest nicht heute, wichtig war nur, dass es ihr wieder gut ging, dass sie sogar heute Nachmittag noch ein wenig schlafen konnte und dass das Lächeln auf ihrem Gesicht zurück war, welches letzte Nacht zwischen ihren Bauchkrämpfen verloren gegangen war. Verständnisvoll wie immer hatte ich zwar versucht sie zu beruhigen, aber nichts wollte ihr helfen, viel zu sehr drückte der Verlust auf ihre Stimmung und damit auch auf ihren Körper und vielleicht wurde mir in dem Moment erst so wirklich klar, wie viel wert Haily eigentlich tatsächlich auf Aiden legte. Ich verstand nicht weshalb, aber das musste ich auch gar nicht, es gab vieles in ihr, das ich vermutlich niemals verstehen würde und trotzdem schätzte ich sie so wie sie war. Mehr, als die meisten anderen Menschen auf dieser Welt.
Weil Aiden zum Glück die technischen Arbeiten an der provisorischen Bühne übernehmen konnte, kümmerte ich mich um alles andere, was noch anstand, so lange, bis Haily eher ungalant mit Kronkorken meine Aufmerksamkeit auf sich, allerdings nur um mich auf jemand anderen zu verweisen. Apple! In all der Aufregung hätte ich sie beinah vergessen, aber als ich sie jetzt dort stehen sah - verloren und angespannt - ließ ich alles andere links liegen und ging breit lächelnd mit geöffneten Armen auf sie zu. "He, was ziehst du denn für ein Gesicht?" Fest umarmte ich sie, drückte sie glücklich an meine Brust und ließ erst wieder locker, als sich die Spannung in ihren Schultern zumindest ein bisschen gelegt hatte. "Gehts dir gut? Bist du aufgeregt? Musst du nicht sein, das wird großartig. Wir haben so viel geprobt, da kann gar nichts schief gehen." Aufmunternd lächelte ich sie durchweg an. Aber trotzdem kramte ich in meiner Hosentasche und holte zu den mutmachenden Sprüchen auch noch ein kleines Tütchen mit Gras hervor. "Wir können aber vorher auch noch einen rauchen, wenn du willst. Eigentlich müssten wir hier mit dem Aufbauen fertig sein."


RE: HAILY - Aiden Rutherford - 24.02.2016 15:20

Dass Haily den ganzen Nachmittag schlief, störte mich nicht. Anfangs schon, da sah ich mich immer wieder ein wenig verloren zwischen den anderen absurden Hippies nach ihr um oder beobachtete Noah von der Bühne aus kritisch, aber mit der Zeit merkte auch ich wie unvoreingenommen und freundlich hier ausnahmslos jeder war. Mehrmals bedankten sich fremde Leute bei mir, weil ich bei der Bühnentechnik half, mit der sich die wenigsten auskannten, und boten mir Bier, Gras oder schonmal etwas zu Essen an. Zwei Jungs, die gerne Hardcore hörten, erkannten mich sogar und verwickelten mich in ein durchaus angenehmes Gespräch über die Szene, Musik und auch über meine weiteren Pläne. Je mehr Zeit verging, desto wohler fühlte ich mich hier, obwohl doch eigentlich alle so anders wirkten, als ich. So viel glücklicher und zufriedener. Vielleicht hatte das aber auch einfach nur mit dem Tag zutun, damit dass sich jeder auf den Abend freute und dass die Sonne so schön vom Himmel schien. Auch Haily schien ihr Mittagsschlaf äußerst gut getan zu haben, denn als sie mich am frühen Abend von hinten ansprang tat sie das genauso euphorisch und ausgelassen wie ich sie in Erinnerung hatte. Immer wieder sprang sie zwischen den Menschen hin und her, versuchte sich sogar an ein paar Aufgaben, aber konnte sich eigentlich nie lang genug darauf konzentrieren, und während ich sie dabei beobachtete, musste ich unwillkürlich mehrmals lachen. Doch trotz ihrer Einladung und ihrer penetranten Kronkorken-Werferei gelang es mir erst nach dem abgeschlossenen Soundcheck auf sie zu zu gehen und ihr als Rache für den Angriff das Bier aus der Hand zu nehmen. Meins hatte ich schon längst ausgetrunken. "Und? Wie läufts mit dem Grill?" In der Hoffnung, dass ich jetzt erstmal ein wenig Ruhe hatte, setzte ich mich hinter ihr auf die Mauer am Rande des Daches, aber so wie Haily vor mir wieder hin und her wirbelte, würde ich die Sache mit dem Grillen gleich auch übernehmen müssen. Wenn sie nicht wollte, dass der Reihe nach alles verkokelte. Aber gut, dann hatte ich wenigstens was zutun, während sie durch die Leute stromerte und, so wie immer, zusammenhanglos mit jedem redete. Egal, ob sie denjenigen nun kannte oder nicht. Jetzt allerdings trank ich erstmal noch einen großen Schluck und folgte mit meinem Blick ihrem Finger, als sie zwischen den Menschen auf Noah und ein mir unbekanntes Mädchen deutete. Vertraut wirkten die beiden, vielleicht ein bisschen zu vertraut sogar, wenn man bedachte, dass er noch vor wenigen Stunden mit Haily geschlafen hatte. One Night Stands konnte man vielleicht ohne tiefere Gefühle wegstecken, ich zumindest, aber wie sollte das funktionieren, wenn man so eng befreundet war wie die beiden? Wenn man sich zwischenmenschlich sowieso gut verstand? Entwickelte man dann nicht automatisch Gefühle? "Was ist das eigentlich zwischen dir und Noah?" Ein wenig unsicher sah ich Haily an, weil ich den Konflikt der gestrigen Nacht doch auch viel lieber begraben wollte. "Ihr seid doch mehr als nur Freunde, ganz offensichtlich. Findest du es nicht komisch, wenn er dann so- mit einem anderen Mädchen redet?"


RE: HAILY - Apple Jean White - 24.02.2016 19:59

Das Chris ihr nicht traute, das hatte Apple schon herausgefunden aber das sie auch jemand auf Schritt und Tritt verfolgte? Das nicht. Sie wusste aber auch nicht, in was für Geschäfte ihr Vater wirklich verwickelt war. Natürlich, seid dem kennenlernen – eher besonders wie die beiden aufeinander getroffen waren und auch weil sie bei ihm lebte, wusste sie, dass er nicht nur mit guten und wohlgemeinten Geschäften sein Geld verdiente aber die Tragweite blieb ihr verborgen und er ließ sie auch nicht teilhaben. Generell gelang es ihm nicht so schnell, den Abend zu vergessen, an dem sie nicht nur bekifft sondern auch betrunken nach Hause gekommen war. Väter taten sich mit der verzeihen immer schwer, das zumindest konnte sie aus ihrer Jugend noch heraus kramen. Oder man griff das im Fernsehen oder sonst wo auf. Das machte es ihr nur auch nicht einfacher, ihn weiter zu belügen – Apple wäre so gerne genau so Reumütig, wie sie sich gab aber das Vertrug sich nicht mit ihrem Plan und auch ihr bisheriges Leben machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie war mit ihren siebzehn einfach unfassbar eigenständig und hatte sich selber organisiert, wie also sollte sie von heute auf morgen umstellen, nicht mehr selbst Verantwortlich zu sein? Außerdem machte sie sich Sorgen um Chris und was diese Lahja ihm anhängen wollte. In seinen Sachen konnte sie nicht schnüffeln, sie hatte zu viel Angst, auch dabei noch erwischt zu werden und aufzufliegen.
Am Abend von dem Konzert war das nicht so einfach, alles zu verstecken, was in ihr war. Sie war total aufgeregt, wegen dem Auftritt und irgendwo freute sie sich auch. Warum? Sie ahnte das nicht mal selber und das machte sie ganz konfus. Schon ein paar Nächte bekam sie kaum ein Auge zu, weil das so abwegig war. Sie, zwischen normalen Jugendlichen in ihrem Alter und... ach, das ließ sich gar nicht beschreiben. Am Abend war Chris zu ihrem Glück weg, sie testete ein paar Mal an zu gehen, hatte sie auch vorsorglich schon um dann ernsthaft zu verschwinden und zu hoffen, dass ihr verschwinden nicht aufflog. Apple hatte ganz klassisch auch etwas unter ihrer Bettdecke geformt, dass es ausschaute als würde sie dort schlafen und wenn alles länger dauern würde, würde sie mit Brötchen einfach die Tür hinein kommen und ihm weiß machen, sie wäre da gewesen. Dauerhaft. Jetzt schlich sie sich aber wie eine Verbrecherin durch die Nacht. Am heutigen Abend konnte man ihr ihr Alter, was sie Noah vorgeschoben hatte, jedoch wirklich abnehmen. Sie hatte nie gelernt, sich angemessen zu Kleiden und weil das etwas besonderes heute war – sah sie aus wie... einige Jahre zu ihrer Arbeit. Besonders geschminkt und mit aufreizenden Klamotten. Natürlich hatte sie das Haus kennen gelernt aber sie war noch nie auf einer Party gewesen – dort angekommen kam sie sich dann Augenblicklich overdressed vor. Das trug nur noch mehr dazu bei, dass sie sich lieber am Rand des Daches herumtrieb und nicht mal den Mut fasste, Noah oder Haily zu Begrüßen. Eigentlich wollte sie nur untergehen zwischen den Menschen und das gelang auch – bis – der erste Blick von Haily sie traf. Dicht gefolgt davon, dass Noah sie in die Arme schloss um ihr vermeidliches Lampenfieber zu lindern. „ Ehm... hey...“ sagte sie, ganz Unsicher aber war auch irgendwo erleichtert, dass er nun bei ihr war. Drückte ihn tatsächlich, als er lange genug hartnäckig blieb, ebenso an sich wie er das tat. „ Ja... also...“ Aber sie war so durcheinander, sie brachte nichts vernünftiges zu stande. Klasse Maggi. So lange, bis er das Gras aus der Tasche zog und sie ihn ganz erschrocken und verunsichert ansah, sie die Hände hob und den Kopf schüttelte. „ Nein, ich Glaube das ist keine gute Idee. Mein... mein Dad hat das gecheckt.“ Warum erzählte sie ihm denn das? Das passte auch nicht zu ihrer Altersgeschichte. „ Du weißt ja, wir gewöhnen uns noch und... egal wie Alt ich bin, Drogen finden glaube ich alle Eltern scheiße.“ Auch wenn das ihre Situation gerade gewiss ganz leicht machen würde. Ob sie heute Bier....? SIe sollte das nicht denken, Chris würde toben, wenn er sie erwischte und dann auch noch so. " Aber... wie geht es dir? Nicht aufgeregt? Wer ist das bei Haily und.... lenk mich bitte einfach ab, indem du mir irgendwas erzählst." Hoffnungsvoll sah sie ihn an.


RE: HAILY - Haily Stone - 24.02.2016 20:14

Endlich kam Aiden zu ihr, nachdem sie Beobachtet hatte, wie Noah dem lieben Mädchen endlich etwas die Aufregung nahm, indem er sie feste in die Arme schloss. Haily kommentierte das mit einem Lächeln, er war viel offener geworden, seid dem sie ihn kannte – ganz besonders was den Körperkontakt anging und deswegen sah sie auch verdutzt zu Aiden, als der ihr diese Fragen stellte. Das hingegen war gar nicht unangenehm oder unangebracht, sie verstand gar nicht, warum er so drein schaute, als wäre das etwas schlechtes. Sie zuckte viel eher die Schultern, drehte ganz entspannt noch einmal alles, was sich auf dem Griff befand. „ Wir sind Freunde, Seelenverwandte und unheimlich gute Freunde. Es ist toll zu sehen, wie er so offen mit Menschen umgeht. Weiß ja nicht, wie du ihn kennen gelernt hast aber er war damals von mir auch etwas überfahren.“ Sie lachte, weil es das immer traf, wenn man den Hippie kennen lernte. Aiden müsste das Wissen. „ Es stört mich deswegen nicht, dass ich ihn so mit einem Mädchen sehe sondern ich habe ihm gesagt, er soll hingehen.“ Sie sprach das aus, als sei das normal aber im Laufe ihres Lebens hatte sie gelernt, das empfand nicht jeder so und somit setzte sie sich doch mit einem neuen Bier neben ihn, weil er ihres abgeluchst hatte. „ Weißt du, die wenigsten verstehen das. Es gibt viele Gründe, warum ich einem Menschen nahe bin und auch, warum ich Sex mit Männern oder Frauen habe. Entweder diese reißerische Lust wegen Drogen und Alkohol, dann ist das aber fast immer nur ein mal und dann... nicht mehr. Es sei denn... ich lerne den Menschen kennen. Ich kann mit ihm Reden. Kann ihm sagen, was ich mag und was nicht. Wie er... mit mir umgehen soll. Das mit Freunden zu teilen macht das... das ist Besonders. Ich Liebe meine Freunde ja auch. Ich gehöre aber niemandem – nur mir und genauso Noah. Er ist auch mit Lahja glücklich zusammen. Bei den beiden ist das Liebe... noch mal in einer anderen Form. Weißt du Aiden, bevor ich nach San Francisco kam, hatte ich auch eine lange Beziehung. Mein Partner ist mein Weggefährte. Der geht mit mir überall hin und er... für den habe ich immer Augen. Das ist verliebt sein für mich. Ich will ihn aber nicht besitzen und wenn wir getrennt sind, warum auch immer, dann will ich nicht, dass er allein sein muss. Ich mag das doch auch nicht. Er wird immer vorgezogen – nicht um anderen weh zu tun oder sie vor den Kopf zu stoßen sondern weil mein Herz das fühlt. Mein Herz fühlt sich Noah nahe aber... eben anders. Kannst du... das irgendwie ein bisschen verstehen?“ Sie war sich da gar nicht so sicher und deswegen betrachtete sie ihn skeptisch, ehe sie wieder zwischen den Menschen hin und her sah. „ Das dauert auch, bis jemand zu dem wird und das tut immer schlimm weh, wenn man den zurück lässt aber... das sind wohl Beziehungen.“


RE: HAILY - Noah Scott - 25.02.2016 01:36

Natürlich fiel mir auf, dass Apple heute anders aussah als sonst, sogar anders als all die anderen Leute, die bisher schon da waren, aber mit der Zeit hatte ich nunmal auch gelernt niemanden nach seinem Aussehen zu beurteilen. Wenn sie sich in der knappen Kleidung und mit dem Make-Up in ihrem Gesicht heute wohl fühlte, warum sollte ich ihr dann ein schlechtes Gefühl vermitteln? Meiner Meinung nach brauchte sie das nicht, Natürlichkeit mochte ich viel lieber als all die fremde Farbe auf ihrer Haut, aber auch das musste ich ihr nicht direkt an den Kopf knallen, sondern lächelte lieber wie gewohnt offen und freundlich. "Oh, okay. Dann besser kein Gras. Eltern können da anstrengend sein." Auch ein Grund, weshalb ich mit 16 die Schule abgebrochen und mich nach New York begeben hatte. "Bier stattdessen? Oder auch lieber nicht?" Mit schief gelegtem Kopf bot ich ihr einfach die Flasche an, die ich noch halb gefüllt in der Hand hielt, ehe sie mich mit ihrer nervösen Bitte zum Lachen brachte. "Versuch erstmal ein paar Mal tief durchzuatmen, mir hilft das immer, wenn ich aufgeregt bin." Aber natürlich kam ich ihrer Aufforderung trotzdem nach, warf ebenfalls kurz einen kurzen Blick in Richtung von Haily und versuchte Apple die Zusammenhänge zu erklären und sie dadurch ein wenig abzulenken. "Das ist Aiden. Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, aber Haily und ich haben mal über ihn gesprochen? Ich glaube da warst du auch dabei. Schwierige Geschichte. Der ganze Tag heute war so verrückt und nervenaufreibend. Haily war kurz davor einfach aus der Stadt zu fliehen, weil sie so wegen ihm gelitten hat, aber es sieht so aus als hätten sie die Fronten jetzt doch geklärt. Hoffentlich. Frag mich nicht warum, aber sie mag ihn anscheinend unheimlich gerne." Ratlos zog ich meine Schultern hoch, aber weil ich auch nicht die ganze Geschichte vor Apple ausbreiten wollte, griff ich lieber nach ihrer Hand und zog sie hinter mir her, zum Rand des Gebäudes und damit auch ein bisschen raus aus dem Trubel der anderen Menschen, die noch hin und her liefen, um die letzten ausstehenden Handgriffe zu erledigen. "Hier, komm her. Du musst dich einfach nur ein bisschen locker machen, dann klappt das schon." Seitlich lehnte ich mich gegen die Mauer, griff auch noch nach ihrer anderen Hand und drückte ihre Finger sanft mit meinen, schüttelte liebevoll ein wenig an ihren Armen. "Die Proben haben so gut geklappt, da kann doch gar nichts schief gehen."


RE: HAILY - Aiden Rutherford - 25.02.2016 01:56

Ich konnte mich nicht daran erinnern mit Haily schon jemals so ein offenes, ehrliches und vor allem unvoreingenommenes Gespräch geführt zu haben. Normalerweise, wenn sie mir ihre Lebensweise näher brachte, amüsierte ich mich ganz offensichtlich darüber, weil ich so viele ihrer verqueren Gedankengänge nicht nachvollziehen konnte. Dieses Mädchen war verrückt, das hatte sich seit meinem Erwachen im Bus mitten an irgendeinem Strand so fest in meinem Kopf verankert, dass es nicht leicht war diesen Gedanken loszuwerden, aber jetzt gerade gelang es mir. Jetzt gerade schob ich jedes Vorurteil weit von mir, das sich ihr gegenüber in mir festgesetzt hatte, und lernte dabei tatsächlich unheimlich viel über sie. "Bis zu einem gewissen Punkt kann ich dich schon verstehen, denke ich." Nachdenklich hob ich die Flasche Bier an meine Lippen und trank einen großen Schluck, während ich zeitgleich wieder zu Noah und seiner Begleitung sah. "Das heißt eigentlich seid ihr wirklich nur Freunde? Oder- Seelenverwandte, wenn du es so nennen willst? Du bist nicht verliebt in ihn und er nicht in dich und das gestern- war einfach nur Sex? Weil ihr euch vertraut, weil ihr euch gerne mögt - freundschaftlich - und weil das einfach schön ist?" Um zu kontrollieren, ob ich das so richtig verstanden hatte, sah ich Haily noch einmal in die Augen. "Weißt du, als Lucy und ich uns besser kennen gelernt haben, da hab ich am Anfang auch auf meine Freiheiten bestanden. Für mich hat das in meinem Leben einfach immer dazu gehört, vor allem wenn ich auf Tour war: Drogen, Sex, das volle Programm. Ich wollte das nicht aufgeben für eine Beziehung. Nicht wegen der Berührungen und der Nähe, wie bei dir, aber für mich war das aus anderen Gründen wichtig. Das hat auch einfach dazu gehört. Es ist also nicht so, dass ich das nicht voneinander trennen kann - eine Beziehung und bedeutungslosen Sex meine ich - aber ich hab bei Lucy auch gemerkt, dass mir das im Gegenzug nicht so leicht fällt, wie ich das gerne hätte. Ich bin schon sehr einnehmend, glaube ich. Ich teile nicht gerne. Ich will mir selber immer gerne die Freiheit nehmen das zu tun, was ich tun möchte, ohne Einschränkungen, aber bin nicht bereit das auch anderen zuzusprechen. Deshalb- bin ich wahrscheinlich gestern auch so wütend geworden, als ich dich und Noah gesehen hab. Ich weiß, dass du keine Verpflichtungen mir gegenüber hast, überhaupt nicht, aber ich fühle nunmal das, was ich fühle, und das lass ich auch raus, ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist oft verletzend, ich weiß, aber wenn ich es nicht rauslasse, dann verletze ich auf Dauer mich selber."


RE: HAILY - Haily Stone - 25.02.2016 22:45

Huch? Er gab etwas von sich Preis, etwas, was man nicht so gerne von sich selber sagte. Haily drehte die Zange in der Hand herum, ließ ihren Blick kurz durch die Menschen schweifen – bis sie stoppte und von dem Platz neben Aiden aufsprang. Sie drückte die Grillzange dem armen Wicht in die Hand, der nur eine Minute zu lange an einem Fleckchen verweilte, weil er sich nicht für Schnaps oder Bier entscheiden konnte. Eventuell war der auch etwas zu betrunken um sich so nahe an der Glut aufzuhalten aber sie war ja in der Nähe und zugegeben, ein wenig lustig sah es auch aus, wie er überfordert auf seinen neuen Arbeitsplatz starrte. Jetzt hatte sie genug Ruhe um den Platz neben Aiden wieder einzunehmen, ihm direkt zugewandt, indem sie ein Bein anwinkelte und das andere vom Dach baumeln ließ. „ Duuuuuu warst gestern eifersüchtig.“ Stellte sie mit einem Grinsen auf den Lippen fest, was er versuchte anders zu Umschreiben. Das war so niedlich, sie drückte ihm kurzerhand aus dem Affekt ein Küsschen auf die Wange um ihn danach mit dem großen Lächeln wieder anzusehen. Eigentlich fand sie das ätzend, wenn sie in Beziehungen war – sie kannte das Phänomen bei den Menschen. Weil sie den Draht nicht verlieren wollte, sog sie die Luft ein und versuchte wieder so Zurechnungsfähig wie Möglich in seine Augen zu sehen, trotz, dass man ihr ansah, wie Energiegeladen und auch amüsiert sie noch war. Einfach ohne Kompromiss Fröhlichkeit ausstrahlte. „ Du weißt aber, dass es nicht nett ist, wenn man dem anderen das nicht gönnen kann und sich selber schon? Du weißt auch, dass das irgendwie ein elendiges Männerthema ist? Ich Glaube ja, dass es daran liegt, dass Männer nicht... ja sie Glauben nicht, Frauen können auch Sex aus dem Moment heraus haben und das einfach heiß finden. Ich finde Noah als Freund mega cool und ich finde ihn attraktiv, ich würde mich aber nicht in ihn verlieben.“ Würde sie nicht, Haily hatte immer ganz komische Freunde gehabt, eventuell lag das an ihrer ersten, großen Liebe. Partner mussten sie immer verwirren, denn dann waren sie Facettenreich genug – oder so. „ Wir kiffen im Bett, wir saufen zusammen und ich bin immer froh, wenn er mir das Leben leicht macht, indem er mir die Einsamkeit etwas nimmt – mir geht es schlecht, wenn ich alleine bin. Ich mag das nicht. Also würdest du deinem Partner ja Leid zufügen, wenn er alleine sein muss, wenn du nicht da bist. Wenn man liebt, dann will man dieser Person aber doch nur das beste, am liebsten, dass sie jeden Tag im Lotto gewinnt, alle sie lieben und... das sich dem Weggefährten die Welt zu Füßen legt, weil er das verdient hat, weil er etwas Besonderes für dich ist – denn eigentlich hat das jeder Mensch verdient aber bei diesem einen, da denkst du immer wieder daran.“ Ohja, Haily war in allem extrem und das auch in der Liebe – eben nur anders. „ Mein Exfreund wollte in San Francisco auch eine Beziehung, die fest ist – Monogam. Das kann ich nicht, irgendwann hätte ich ihm weh getan, weil ich... so nicht bin und deswegen habe ich, obwohl das unfassbar weh tat und er sicher auch mir zu Liebe weiter so gelebt hätte, den Entschluss gefasst, zu gehen. Dann lieber mit jemandem anderes Glücklich werden, wo das passt. Wie war das dann bei euch – also wenn du darüber Reden kannst? Habt ihr euch geeinigt und vor allem, hast du dich dann auch daran gehalten und... hattest du Angst, sie damit an jemand anderen zu verlieren oder bist du einfach nur Besitzergreifend?“ Wieder musste sie Grinsen. „ Sorry – ich will ja nicht lachen aber du bist so Anti-Menschen, so ein Grumpy-Aiden und dann, wenn man es geschafft hat, hinter deine Haushohe Mauer zu klettern, dann bist du auch noch Garstig... wundervoll! Und weißt du was? Ich mag dich trotzdem unfassbar gern leiden. Weil du das doch alles raus lässt, genau das ist doch richtig.“ Wieso Rechtfertigte er sich Überhaupt, es gab nichts schöneres als wenn Menschen zu ihren Gefühlen standen. „ Wenn dir das... Gespräch zu doof ist oder zu viel oder zu sentimental, darfst du mir das gerne an den Kopf hauen. Heute nur ein bisschen weniger laut, die anderen haben gerade so viel Spaß.“ Wieder sah sie ihn Schmunzelnd an, denn sie erlaubte ihm damit, sich immer wieder so aufzuführen.


RE: HAILY - Apple Jean White - 25.02.2016 23:37

Warum war Noah nur so? Weshalb war er so nett zu ihr und nahm sich ihrer an? Sie wollte auch gar nicht genau hören, wer Aiden war oder das er etwas ausplauderte, was sie nichts anging. Es beruhigte sie einfach nur seine Stimme – das war doch verrückt! Man merkte das daran, dass sie nicht mal auf die Frage reagierte, ob sie dabei gewesen war, als die beiden schon mal den Namen Aiden in den Mund genommen hatten. Das wurde ihr erst spät klar, als er ihre Hand ergriff und sie panisch in ihrem Kopf suchte, was sie sagen könnte. „ Weiß nicht – ob ihr von ihm schon mal geredet habt – und... und keine... keine Ahnung. Ist... ich hab abgeschaltet, als du geredet hast, entschuldige.“ Das war doch unhöflich zwischen den Menschen, oder? Sie konnte im Trubel immer unfassbar gut Aussetzen, dass musste man doch auch, wenn man auf der Straße lebte und nie Ruhe um sich hatte. Wie ihr die Farm und das nichts auf dem Land gefehlt hatte – mit diesem sehnsüchtigen Blick drehte sie sich eilig von Noah weg, eher er das sehen konnte. Er war so feinfühlig, das war fatal. „ Manchmal wünsche ich mir einfach ein paar Hoftiere und...“ Apple, halt die Klappe, du wirst doch nicht ausgerechnet jetzt weich werden? „...Ruhe. Die Stadt ist nie leise, nie! Ich fühle mich hier manchmal deplatziert. Wie in einem Szenario ausgesetzt. Wie als würde man... jemandem aus einem Film-Drama in eine Komödie stecken und erwarten er rafft das sofort.“ Sie schnippte mit dem Finger, als Geste. „ Normal hilft Schminken und... umziehen aber jetzt fühle ich mich noch viel fürchterlicher, weil ich noch weniger hier her passe.“ In seinen Ohren klang das bestimmt Absurd, an solchen Kleinigkeiten machten die Menschen hier sie nicht fest, sie wusste das doch aber trotzdem – sah sie ihn hoffnungsvoll an. „ Meinst du, wir können uns ein Bier schnappen und ich durch Hailys Sachen wühlen?“ Das war das erste Mal, dass sie mit mehr Kleidern am Leib besser dastehen würde als mit weniger. Das sie das selber wollte und entschied. Manche ihrer Kunden hatten ganz genau im Kopf gehabt, was sie an ihr sehen wollten. Damals hatte sie sich selber durch Haarteile und andere Dinge so verändert, sie hatte sich kaum mehr selber erkannt und nun sollte sie mit einem Mal jemand sein. Mitten im Leben. Selbstbewusst genug mit ihrem eigenen Ich auf diese Bühne zu gehen? Wieder wurde ihr ganz anders aber fasste den Mut, endlich das zu sagen, was gesagt werden musste. „ Tut mir Leid, das ist blöd – ich stelle mich total an. Hör auf dem zu viel zu Beachtung zu schenken, typisch Frau halt.“ Überspielend Lachte sie und hob die Schultern an, als wollte sie das eben gesagte so einfach von sich Schütteln. Wenn das mal so einfach wäre.


RE: HAILY - Aiden Rutherford - 26.02.2016 12:24

Ich sah Haily an und musste trotz des schweren Themas ein wenig lächeln. Weil der Junge hinter dem Grill auf einmal so verdutzt guckte, weil sie bis über beide Ohren strahlte und weil schwere Themen mit ihr nicht schwer schienen. Sie schien nicht alles nachvollziehen zu können, was ich sagte, aber sie schien es trotzdem zu akzeptieren. Bei Haily hatte ich das Gefühl, dass ich ihr die dunkelsten Seiten meines Charakters offenbaren könnte und es würde trotzdem nichts daran ändern wie sehr sie mich mochte. Weil ihre Zuneigung gegenüber anderen Personen nicht nur auf die guten Seiten beschränkt war, weil sie andere Menschen in ihrem Kopf nicht perfektionierte, sondern sie genauso annahm wie sie waren. "Ja, ich weiß, dass das nicht nett ist. Und ich weiß auch, dass mich das nach außen hin zu einem chauvinistischen Arschloch macht, aber-" Ratlos zog ich die Schultern hoch, weil ich mir mein eigenes Verhalten doch selber nicht erklären konnte. "Ich glaube, dass hat weniger mit dem Unterschied zwischen Frauen und Männern zutun, sondern mehr mit- mir. Ich hab unheimliche Verlustängste. Nicht nur in einer Beziehung, sondern auch in Freundschaften, wenn ich denn mal welche habe, oder auch früher bei meiner Band. Deshalb halte ich mich auch einfach von Menschen fern, so gut ich eben kann. Damit ich nicht verletzt werde." Ich drehte in paar Mal die Flasche Bier zwischen meinen Fingern, während ich an die Anfänge zwischen Lucy und mir dachte und dabei überlegte, ob ich das mit Haily teilen sollte. Nicht, weil ich ihr nicht vertraute, sondern weil ich die Erinnerung hasste. Weil ich es hasste über Lucy zu reden und dabei feststellen zu müssen, dass sie nicht mehr da war. Aber gleichzeitig war mir auch bewusst, dass es endlich an der Zeit war ihren Verlust zu realisieren und wenn ich schon mit jemandem darüber sprechen musste, dann wäre Haily die erste Person, die ich dafür auswählen würde. "Schwierig war das bei uns. Wie haben, wie gesagt, erst eine offene Beziehung ausprobiert. Wir wollten das damals nicht benennen, sondern einfach so leben, wie es sich richtig anfühlt und ich dachte am Anfang auch, dass das kein Problem für mich wäre, aber als ich dann irgendwann herausgefunden hab, dass sie mit jemandem Sex hatte, den ich auch kenne, da- sind mir irgendwie die Sicherungen durchgebrannt. Wir haben uns gestritten, wir haben uns sogar voneinander getrennt, aber- irgendwann habe ich mich bei ihr entschuldigt. Wir haben es nochmal versucht, aber das mit der offenen Beziehung dann ein wenig eingeschränkt. Wenn ich auf Tour war, dann konnten wir beide tun, was wir wollten, aber wenn ich in Los Angeles war, dann gab es nur uns. Daran hab ich mich auch immer gehalten, aber das war damals aus anderen Gründen eine schwierige Zeit und wir haben uns aus anderen Gründen nach ein paar Monaten schon wieder getrennt." Weil alle Informationen über Chris viel zu sehr ins Detail gehen würden, fasste ich den Rest ein wenig verwirrt zusammen. "Danach waren wir auch nie wieder fest zusammen. Wir hatten nach ein paar Monaten wieder eine Affäre, ihr ging es zu der Zeit nicht so gut und mir auch nicht, deshalb- für mich hatte sich das mit dem Sex dann sowieso erledigt. Keiner von uns wollte damals mit jemand anderem schlafen, deshalb war das gar kein Thema mehr. Und- dann ist sie gestorben." Weil mir die Erinnerung noch immer schwer auf die Brust drückte, atmete ich einmal tief ein. "Also nein, wir haben nie eine Patentlösung dafür gefunden. Vielleicht bin ich einfach nicht dafür gemacht, für Beziehungen jeglicher Art. Vielleicht funktioniert das mit mir einfach nicht, weil ich so egoistisch bin und so- garstig." Unwillkürlich hoben sich auch meine Mundwinkel, weil Haily es damit mal wieder so charmant umschrieb und gleichzeitig verniedlichte, was mir so viele Probleme bereitete. "Du hast dich also von deinem Freund getrennt, weil dir deine Freiheiten wichtiger waren, als eure Beziehung? Widerspricht sich das nicht mit dem, was du eben gesagt hast? Dass dir eine Beziehung über alles andere geht, wenn du wirklich verliebt bist? Und hast du nie Angst davor gehabt, dass dein Freund jemanden kennen lernen könnte, der besser zu ihm passt, als du? Dass er sich von dir trennt, weil er- durch eure offene Beziehung nunmal die Chance hatte auch andere Frauen näher kennen zu lernen?"