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MATT'S HOUSE - Druckversion +- LOS ANGELES # SAN FRANCISCO (http://california.bplaced.net) +-- Forum: ACCOMODATION (/forumdisplay.php?fid=5) +--- Forum: LOS ANGELES (/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: MATT'S HOUSE (/showthread.php?tid=26) |
RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 04.10.2015 23:00 Natürlich konnte Madison eigentlich die Sorgen und Gedanken von Matt verstehen, es musste überwältigend für ihn sein, dass die Hoffnung in ihm aufkeimte, sie konnte sich wieder Erinnern aber was sie selber anging war sie doch auch nur zu Überfordert. Sie wurde gerade mit einer Grausamen Erfahrung ihrer Vergangenheit so brachial Konfrontiert und so blieb es dabei, dass Madison ihn fast wie versteinert in die Augen sah. Ihre Eltern wussten nichts davon? Wie sollte sie mit denen die nächsten Tage umgehen? Es fühlte sich wie damals Grauenhaft an, mit irgendjemandem darüber zu Reden, mit ein Grund, warum sie damals bestimmt auch geflohen war und nun sprach Matt schon wieder von dem Arzt? In ihr zog sich alles zusammen und bleich im Gesicht schüttelte sie den Kopf. Er liebte sie und er wollte ihr Helfen aber Madison sah noch immer eher, dass er sich selber Helfen und sich von dem Leid erlösen wollte, dass sie sich an nichts Erinnerte. Aber es brachte auch nichts weiter auf ihn einzureden, die beiden hatten heute schon so oft festgestellt, dass sie das eben aus zwei verschiedenen Blickwinkeln sahen und nun noch mehr als zuvor, wie sie fand. „ Da... damals... als... du das mit... mit deiner Frau durchgemacht hast, da waren schon einige Jahre dazwischen.“ Stotterte Madison, wieder verspannte sie sich unwohl weil die starke Person in sich, an die sie sich Erinnerte, die hätte niemals gestottert. Verzweifelt rieb sie sich über die Wange, weil sie spürte, wie diese wieder heiß wurde und sich Tränen in ihren Augen sammeln wollten. Das war doch etwas anderes als wie sie jetzt gerade erst mitten dort Ansetze, wo das gerade passiert war. Sie schluckte schwer, fragte sich ob es etwas gab, was er tun konnte aber sie schüttelte nur den Kopf. „ Ich... ich weiß es nicht mal.“ Das war ja schön, was die beiden sich versprochen hatten, wegen der Liebe, der Hochzeit, das mochte alles sein aber das war nicht sie der er etwas Versprochen hatte und sie hatte ihm nichts versprochen. „ Tut mir Leid – ich... würde dir gerne mehr sagen aber ich bin... ganz durcheinander.“ sie lenkte den Blick von seinen Augen weg und hob die Schultern. „ Das geht... nicht so schnell. Wir... wir überlegen uns was? Ich... bis Morgen? Gibst du... mir einfach die Nacht um das... zu... verarbeiten?“ Konnte er das nicht verstehen? Es war mittlerweile schon eher wieder Morgens als Nachts und sie hoffte auf seine Müdigkeit von der Arbeit – weil in ihrem Kopf das Bedürfnis vorherrschte ihn einfach los zu werden. So weh ihm das tun könnte. Es dauerte deswegen auch eine ganze Weile, bis er endlich das gemeinsame Zimmer verließ und Madison mit diesem völlig wirschen Kopf zurück blieb und einen Ausweg aus ihrer Situation suchte. Von dem Druck. Von der Angst. Es war nicht so, dass sie kategorisch ausschloss, sich hinzulegen aber sie schreckte immer auf und diese Gedanken in ihrem Kopf, die drückten wie eine Kiloschwere Last auf ihr Herz. In diesem Haus wurde er zu eng, zu klein, alles wurde zu viel und so entschied sie bei Sonnenaufgang für sich einfach zu verschwinden. Madison tat im Prinzip aus Instinkt genau das, was sie damals auch getan hatte. Nur diesmal hinterließ sie Matt einen Brief, er hatte nicht verdient, auf sie zu warten oder falsche Illusionen oder Hoffnungen zu hegen. Lieber Matt, es tut mir unfassbar Leid aber ich schaffe das nicht. Ich will mit keinem Arzt darüber Reden, was passiert ist. Ich weiß nicht wie ich meinen Eltern in die Augen sehen soll, will ihnen genau so wenig ausbreiten, was in dem Leben ihres Kindes passiert ist. In meinem Leben. Ja, bis dahin ist das nun also mein Leben und trotzdem bin ich noch immer nicht deine Frau, die, die du liebst und der du Versprechen gegeben hast und von der du welche bekommen hast. Du bist für mich ein Fremder und ich doch eigentlich eine Fremde für dich. Deswegen weiß ich nicht, wie du mir Helfen kannst, ich weiß nicht mal selber, wie ich mir gerade Helfen soll. Ich kann nicht mehr, der Druck, die Erwartung und nun diese Erinnerung, das ist zu viel und glaub mir, ich habe keinen Plan, wo ich hin will oder was ich vorhabe aber das hier, das fühlt sich alles nicht richtig an. Ich brauche Zeit, Abstand von allem hier und deswegen... gehe ich. Ich werde dir immer mal zukommen lassen, dass es mir gut geht, das bin ich dir Schuldig. Ich wäre so gerne diese Madison mit den schönen Erinnerungen, den Gefühlen für dich und die ihr Leben auf die Reihe bekommen hat mit diesem tollen Haus, einem tollen Mann aber das bin ich nicht und gerade fühlt sich meine neu gefundene Seele an, wie in Einzelteile zerfetzt und ich muss für mich raus bekommen, wie ich das wieder zusammen Flicken kann. Ich weiß gar nicht wie ich den Brief beenden soll, außer dir zu Danken, für deine Mühe und das diese Frau, die in mir gesteckt hat dich mit Sicherheit über alles geliebt hat. Mach es gut. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Haily Stone - 18.10.2015 02:51 Haily hatte nun zwar eine Adresse von Aiden aber dadurch, dass sie nur den Zettel erhalten hatte, konnte sie ihn nicht ausquetschen, ob da nicht auch jemand wohnte, der sie einfach Platt machte. Der von ihr gehört hatte und denselben Hasskick auf sie schieben könnte, wie Noah´s Freundin. Aiden würde in dem Fall bestimmt voller Vorfreude hinter einem Baum stehen und dabei zusehen, wie man sie weg bashen würde. Nein, so nicht, dafür war sie viel zu Schlau. Erstmal wurde ausgespäht, wer da wohnte – Detektivin Haily spazierte ein paar mal an dem Haus entlang, zu verschiedenen Uhrzeiten aber sah entweder ein altes Paar oder einen jungen Mann, voller Tattoos. Na, wer war denn nun für Lahja Zuständig? Die spießigen Großeltern oder aber der mittdreißiger, mit einem komischen Schlafverhalten. Alter, der war ja wie ein Murmeltier und als sie sich einen Abend die Mühe machte, herauszufinden, wo er hinging, betrachtete sie eine Kneipe. Joe´s? Sie kramte in ihrer Oberstube, hatte Noah davon schon mal was Erwähnt? War das nicht – genau, die Kneipe von Lahja´s Dad. Gut, dann doch nicht das Klischee von einem voll tätowierten Alkoholiker. War Aiden Irre? Vielleicht war das ein total gewaltbereiter Mensch, zig Male im Knast und fand das auch gar nicht gut, wenn seine Tochter darunter litt, was ihr Macker so in San Francisco anstellte. So hatte sich Hailys Bild von Matt, nach einer überdurchschnittlich guten Recherche, dahingehend gefestigt, dass er ein brutaler, alt bekannter Krimineller war und wegen der gescheiterten Existenz nun jeden Abend an dem Zapfhahn seiner eigenen Kneipe hängen blieb. Denn eins viel auf, der Kerl torkelte fast so oft wie sie nach Hause. Sie kam nicht darauf, dass es sich bei dem Menschen um den eigentlich so glücklich Verheirateten Matt handelte. Die Frau fehlte und so Glücklich sah der nun auch nicht aus. Haily ahnte ja auch nicht, was in seinem Leben abging. Eigentlich war das auch alles Quatsch, genauso die krasse Meinung, die sie sich in ihrem Hirn zusammen Sponn – eigentlich war Haily langweilig dabei im Garten von dem Typen zu pennen und sie machte sich ein Spiel daraus, um es Unterhaltsamer zu gestalten. Denn Haily wollte sich selber irgendwie nicht mit Noah oder aber Lahja´s Familie auseinander setzen und das Treffen mit ihren Brüdern rumorte noch immer ein wenig in ihrer Magengegend, eventuell klinkte sie sich auch gerade ein bisschen selber aus dem Leben aus und wollte es nicht zugeben. Nein, sie würde nicht Erwachsen werden und sich ihren Problemen stellen, keinen Bock. Wenn es aber eines gab, was diese schillernde Person schlecht konnte, war es, unauffällig zu sein. Abgesehen davon, dass die Beschichtung ihres Zeltes, was noch immer der Sonnenschutz von einem Bus war, silbern Leuchtete, könnte es schon ein paar Mal passiert sein, dass Matt sie durch die Einfahrt in den Garten hatte schleichen sehen. Weil sie zu Faul war sich von hinten durch die Büsche herein zu wühlen und da waren Dornen, die piekten. Heute übertraf sie bei den Undercover arbeiten jedoch jede Grenze und es war fast so, als ließe sie sich von einem Spielmannszug ankündigen, als sie ein bisschen zu bekifft durch die Einfahrt lief und mit dem Papier von einem Schokoladenriegel kämpfte. Warum gingen die denn nie auf, wenn man an akutem Zuckernotstand fast elendig starb? So fixiert auf das, was sie nicht schaffte, bemerkte Haily nicht, wie sie in die Reihe der Mülltonnen steuerte, die man aber auch nicht wieder ordentlich nach der Leerung zurück gestellt hatte. Warum machte man denn das nicht als Spießiger Hauseigentümer? Unnötig. Denn nun krachten die leeren Tonnen der Reihe nach um, wie Domino-Steine und der Krach hallte in den leeren Klangkörpern auch noch nach. Fast hätte sie geflucht, weil auch Haily dabei zu Fall kam und zwischen den Tonnen auf dem Boden aufgekommen – aua, zum Glück viel man ja dicht wie auf Wölkchen - aber sie hielt inne, als sie sah, die Schokolade hatte das Versteckspiel verloren und wie durch ein Wunder war das Papier durch den Fall weit genug eingerissen. Die Arme, sie war einfach Süchtig und deswegen lag sie auch noch immer mit einem zufrieden, kauendem Gesichtsausdruck herum als jemand um die Ecke kam. Da war der mutmaßlich meist gesuchte Mann auf der Welt, wenn man ihrer Phantasie ein bisschen Raum gab und starrte sie Fragend an. Haily probierte es erst mit der bin ein totes Tier, lass mich bloß liegen-Nummer und sah ihn an wie eines dieser Maki-Äffchen, Klappe halten war aber noch nie ihr Spezialgebiet und schon kam es aus ihr heraus „ Guten Abend, ich wollte nicht Stören oder Lärm machen – die standen aber nicht Ordnungsgemäß, das war ziemlich gefährlich. Ich war so auf Turkey, hab nicht drauf geachtet.“ Haha, der machte aber ein dummes Gesicht als er wohl annahm, sie sprach von Heroin, bis sie das Schokoladenpapier in der Dunkelheit hin und her wedelte. „ Um nicht Unhöflich zu sein, ich bin... Mary Jane, komm´ aus San Francisco... und ich suche Verwandtschaft von Lahja, weil ich was für Noah zurück lassen will? Ich musste mir ein paar Klamotten von ihm borgen... einfach so, nichts unanständiges.“ Falls ihr Name hier doch geläufig sein sollte, kam sie so zumindest bestimmt um ein blaues Auge herum und auch lieber mal alle sexuellen Verbindungen bestreiten, sie log ja in dem Zusammenhang nicht. Guter Plan. Warum nicht einfach direkt so? Das Gras ließ sie ziemlich Umständlich und Schnaufend aufstehen... so sah es zumindest aus aber dann zog sie sich doch lieber auf eine der Tonnen, lag da wie eine zu träge Raubkatze auf ihrem Ast nach dem Mittagessen und schien belustigt darüber zu sein, wie sich das runde Ding unter ihr leicht hin und her wand. „ Sehr gemütlich...“ kommentierte sie um ihm zu verdeutlichen, sie war nicht Verrückt. Schlussendlich richtete sie dann aber wenigstens den Oberkörper auf, saß breitbeinig auf der Tonne und wippte nur noch mit den Füßen von der einen auf die andere Seite. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 18.10.2015 12:03 Ich hatte in meinem Leben ja schon viele verrückte Dinge erlebt, in die meisten hatte ich mich selber hinein manövriert, aber das, was jetzt vor meiner Haustür geschah, würde ich mit Sicherheit noch sehr lange in Erinnerung behalten. Schon seit ein paar Tagen fiel mir dieses blonde, durchgedrehte Mädchen immer wieder auf, nicht nur weil sie blond und durchgedreht war, sondern weil sie noch darüber hinaus total auf mich fixiert schien. Wenn ich am frühen Abend zur Arbeit verschwand, dann stand sie jedes Mal irgendwo in Sichtweite, ich konnte ihren Blick in meinem Nacken spüren, zumindest so lange, bis ich mich in ihre Richtung drehte und sie im selben Moment ganz unauffällig in den Himmel starrte. Sehr subtil. Aber im Moment geschah so viel in meinem Leben, dass ich gar keine Zeit hatte, um mich auch noch mit einer fremden Person auseinanderzusetzen, und deshalb stempelte ich sie als geistig ein wenig zurückgeblieben ein und akzeptierte einfach ihre Anwesenheit. Auch dann noch, als ich in einer Nacht, nach der Arbeit, nicht schlafen konnte, aus dem Fenster spähte und genau dieses Mädchen dabei beobachtete, wie sie in meinem Vorgarten mit einer silbernen Plane kämpfte und dann einige Minuten später darunter verschwand. Schlief die etwa dort? In meinem Garten? Gut, bisher konnte ich mir ihrer geistigen Gesundheit nicht ganz sicher sein, aber das war ja wohl der Beweis dafür, dass mit der irgendetwas nicht stimmte. Die Arme. Vielleicht hatte sie kein Zuhause. Oder sie hatte irgendeine Verbindung zu diesem Haus, möglicherweise hatte sie als Kind mal hier gelebt. Das musste es sein, bekannt kam sie mir nämlich nicht vor und ich war mir sehr sicher, dass ich so eine auffällige Erscheinung wie sie nicht so schnell vergessen würde. Oder? Okay, vor Madisons Zeit hatte es einige auffällige Erscheinungen in meinem Leben gegeben, die ich heutzutage definitiv nicht mehr erkennen würde. Egal. Leben und leben lassen. Solange dieser Hippie da unten mir nichts tat konnten wir ja einfach in beidseitigem Einverständnis nebeneinander her leben. Um ehrlich zu sein, es war sogar ganz schön sich nachts nicht so alleine zu fühlen und wenn ich abends zur Arbeit ging stellte ich mir einfach vor dieses Mädchen winkte mir zu und wünschte mir eine gute Arbeitsnacht. So wie Madison es immer getan hatte. Das fühlte sich an als hätte ich mir eine Katze zugelegt, vielleicht sollte ich das tatsächlich in Erwägung ziehen. Diese friedliche Symbiose zwischen uns hielt allerdings nicht besonders lange, denn nur zwei Tage später lag ich gerade in meinem Bett und befand mich auf direktem Weg ins friedliche Schlummerland, als auf einmal ein ohrenbetäubender Lärm durch das geöffnete Fenster zu mir durch drang. Binnen weniger Sekunden saß ich kerzengerade auf meiner Matratze, sprang aus dem Bett, spähte kurz nach draußen und erkannte dort dieses blonde Mädchen, wie sie zwischen meinen Mülltonnen auf dem Boden lag. Ihr Ernst? Wusste sie denn nicht, dass es kaum eine verletzlichere Phase bei mir gab, als der Moment kurz bevor ich in den Schlaf fiel? Wenn ich wach war, dann war anwesend und gut drauf. Wenn ich schlief, dann war ich abwesend und auch gut drauf. Aber die Phase zwischen Anwesenheit und Abwesenheit war wie ein dunkles schwarzes Loch in meinem Leben, das man lieber nicht betreten wollte. Mein geheimer Schwachpunkt, den Madison sich nicht nur einmal zunutze gemacht hatte, um mir auf die Nerven zu gehen und genau dasselbe gelang Blondie da unten gerade auch ganz fantastisch. Erbost stieß ich tief die Luft aus meinen Lungen, zog mir ein T-Shirt über meinen nackten Oberkörper und stolperte halbverschlafen die Treppe nach unten, um nach draußen zu stürmen. Die würde was von mir zu hören bekommen, jetzt war Schluss mit friedlicher Symbiose. Zumindest nahm ich mir das vor. In Wirklichkeit reagierte ich jedoch ganz anders, denn als mich aus großen, dunklen Dackelblick-ähnlichen Augen ein junge, durchaus attraktive Frau anstarrte, wurde mein Herz dann doch weich. Noch ein geheimer Schwachpunkt. Zum Glück. Denn dieses Mädchen begann auf einmal mit mir zu reden und sich als eine Bekannte von Noah vorzustellen? Namens Mary Jane? Und sie wollte keine unanständigen Klamotten zurückbringen? Zu viele Informationen auf einmal, die mich erneut darin bestätigten, dass mit der da geistig etwas nicht ganz stimmen konnte. Wie sprach man mit solchen Menschen? Ich versuchte gerade einige Wörter zu formen, als ein Nachbar mir jedoch die Entscheidung abnahm, indem er laut über die Straße brüllte, was denn dieser scheiß Krach mitten in der Nacht sollte und dass wir gefälligst die Schnauze halten sollten. Nettes Viertel. Stattdessen beugte ich mich also nah zu der blonden Frau nach vorne, um mich flüsternd vorzustellen. Ebenfalls unter einem Marihuana-inspirierten Fantasienamen natürlich. "Wenn du Mary Jane bist, bin ich Maui Wowie, Lahjas Onkel. Vielleicht sollten wir lieber reingehen, bevor der Nachbar seine Schrotflinte rausholt. Wenn du willst kannst du die gemütliche Mülltonne auch mitnehmen." Barfuß lief ich durch den Vorgarten schon wieder zur Tür, wartete dort auf meinen Besuch und bat die fremde junge Frau auch noch mit einer einladenden Handbewegung hinein. "Eine Freundin von Noah also, ja?" Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war konnte ich eigentlich wieder in normaler Lautstärke reden, aber die Fragen kamen trotzdem noch immer wie ein Wispern zwischen meinen Lippen hervor. Hatte wohl auch was mit der Müdigkeit zutun. "Und warum musstest du mich tagelang stalken, anstatt einfach die Sachen zurück zu bringen?" RE: MATT # MADISON # JAMIE - Haily Stone - 18.10.2015 15:20 Als sich der Mann zu ihr hinunter beugte, den sie schon ein paar Tage beobachtete, hob sie fragend die Augenbraue an und beäugte ihn kritisch. Bis er sich vorstellte – denn dann begann sie zu Lachen. „ Niedlicher Name für so einen Kerl wie dich, und ich hatte schon mit Die Faust des Todes oder Knochenbrecher gerechnet.“ Dabei hob sie unbedarft ihre Hand an seine Wange und knuffte ihn hinein um sein Kopf von rechts nach links zu schütteln. Nein, sie hatte nicht mal bei älteren Menschen Berührungsängste und wenn die sich so vorstellten, in ihrem highen Kopf alles noch friedlicher schien, dann schon mal gar nicht. Der Nachbar schaffte es aber auch sie zum Handeln anzutreiben – sie erhob sich und zog auch prüfend an dem Henkel der Tonne. Sie dürfte sie mitnehmen, hatte er gesagt und sie sah noch mal zu Matt, dann auf die gemütliche Sitzgelegenheit aber nein, die war leider viel zu schwer. Also ließ sie es unschuldig so aussehen, als wollte sie die Tonnen wieder aufheben, für deren Fall sie ja auch Verantwortlich war, mehr oder weniger, beließ es jedoch bei der einen und folgte ihm geschwind ins innere des Hauses und schob dabei den Rest der Schokolade eilig in die Seite der Wange, wo sich eine Beule abzeichnete. Wenigstens konnte er ihr so die Schokolade nicht weg nehmen, als gemeiner Krimineller. Der Onkel also. „ Schwein gehabt, dass du keine Schrotflinte hast.“ sagte sie im inneren, sah sich ungeniert und neugierig um während Matt sie entlarvte. „ Wie? Du hast das gemerkt? Schade, ich dachte ich wäre gut im Detektiv spielen und mir stünde eine große Karriere im Beschattungs-Business bevor.“ bevor sie wieder auflachte. „ Nein Spaß, gut das ich da eine Niete bin, das war schon ein bisschen langweilig – wenn man jemanden stalkt, der so viel Schläft wie eine Katze oder mehr.“ Irgendwo hatte sie mal aufgeschnappt, die verbrachten fast den ganzen Tag mit pennen und weil sie ihr Wissen ja gerne mitteilte, wurde Matt davon nun Eindrucksvoll Zeuge. Haily hatte den Tag über am Strand herum getollt und sah ein wenig durcheinander geraten aus, wie sie im Flurspiegel feststellte und verzog die Lippen hin und her. „ Ich mag mein glänzendes Zelt ja aber manchmal bin ich froh, dass es mich nicht spiegelt.“ Sie sah nämlich auch ziemlich breit aus, verrieten ihre roten Augen. „ Total cooles Haus...“ sagte sie dann, wollte gerade weiter in seine Richtung Lobende Worte verkünden, als ihr einfiel, dass sie ja was zu Erledigen und auch zu Erklären hatte. Denn Matt stand noch immer mit einem großen Fragezeichen über sich im Flur. „ Achja – also ja. Noah und ich waren in dem Haus, in dem er in San Francisco lebt Mitbewohner und er ist ein guter Freund geworden...“ Ja gut, wie Erklärte sie das nun ohne die Wut von Lahjas Onkel auf sich zu ziehen? Immerhin wusste man ja nicht, wie er drauf war. Sonst hätte sie wohl über die Drucksenden Worte selber gelacht. „... naja, vielleicht ein bisschen meeeeeehr und da ich gehört habe, dass deine Nichte ein hervorragende Rechte geben kann, wollte ich lieber wem anderes die Sachen bringen. Ich finde Harcore-Schrei Musik fabelhaft, bin mit einem Sänger von San Francisco hier her gereist....“ 4-Sterne-Luxus-Reise würde Aiden nun sagen, dachte sie Schmunzelnd. „... aber auf dieses...“ sie machte zwei Andeutende Schlagbewegungen mit den Fäusten, was nicht im geringsten zu ihr passte. „...bin ich nicht zu begeistern. Es tut weh eine aufs Maul zu bekommen und ich bin kein Fan davon, dass mir was weh tut und ich jaulend auf dem Boden liege. Deine Nichte ist bestimmt toll, ein fabelhaftes, nettes Mädchen – sonst wäre Noah ja nicht mit ihr zusammen aber ich dachte mir, sie ist mir eventuell nicht so wohlgesonnen.“ War Lahja auch nicht, das wusste Matt, als sie sich über Noah´s Dreier im Zauberwald des LSD Rauches ausgelassen hatte und Matt sich dabei scheckig gelacht hatte, trotz Maddis verschwinden, Noah in diesem Szenario? Das haute jeden um. Zumindest hatte Lahja da auch von der verrückten Haily geredet, die sie kennen lernen sollte und die Noah ganz anders Beschrieb als es bei seiner Freundin ankam. Lahja hatte das blonde Mädchen vor Matt nämlich als schrullige Alte bezeichnet, deren Gehirn bei zu viel LSD in einem Knall in Feenstaub zerplatzt war. War ja mit Matt´s erstem Eindruck kompatibel, nicht? „ Da ich ja nun aber auch nicht wusste, wie du so drauf bist, wollte ich das abchecken und hab mich in deinem Garten eingenistet. Vielleicht wärst du so ein kranker Typ und zerstückelst mich, wenn du spitz bekommst, was abgeht und ja – ihr Menschen mit den vielen Tattoos seht aber auch immer so brutal und böse aus.“ Da konnte der moderne Hippie manchmal schon ein bisschen Angst haben. „ Also ohne Vorurteile zu haben... ich wusste eben nur von Lahja´s Vorfreude mich kennen zu lernen... jemand der sich als Maui Wowie vorstellt, ist hoffentlich zu stoned mit eine rein zu donnern.“ Haily kicherte und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken, wippte vor und zurück auf Zehenspitzen und Ferse. Noch immer lief sie in umgestylten Sachen von Aidens Band herum, auch wenn sie durch das verscherbeln der Elektronik einiges an Geld hatte, in den Läden hatten ihr die neuen Sachen nicht gefallen. Keine Geschichte, keinen Charakter, keine Seele hatten die Dinger und auch nicht diesen Wert, dass man sie mühsam unter tausend anderen Kleidern gefunden hatte. Sie war eine Jägerin was das anging, hrhr. „ Also die Sachen sind in meinem Rucksack – in deinem Garten – kann ich die dann hier abgeben?“ Oh, jetzt erst viel ihr auf, dass er denken könnte, sie habe geflunkert wegen der unanständigen Kleider aber Schwamm drüber. Sie würde ihm auch die lange Version verklickern, wenn er es denn so wollte. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 19.10.2015 10:43 Tatsächlich wirkte ich in meinem eigenen Flur gerade so deplatziert wie ein Schluck Wasser in der Kurve, während ich mit verschränkten Armen das blonde Mädchen betrachtete, die sich auf einmal sehr wohl in meinem Haus fühlte. Sehr eingeladen auch. Als hätte meine Gastfreundschaft überhaupt nichts mit dem wütenden Nachbarn zutun, sondern lag hauptsächlich an ihrer sympathischen Art, was absoluter Schwachsinn war. Es war mitten in der Nacht, eigentlich sollte ich jetzt schlafen, dieser kleine Hippie stalkte mich jetzt schon seit mehreren Tagen und sie verhielt sich so, als würden wir jetzt freudestrahlend ein Käffchen zusammen trinken? Wie sie sich im Spiegel betrachtete und dumme Witze riss? Nein, eigentlich wollte ich nur schnell ihr Anliegen klären und dann meinen Schönheitsschlaf fortführen, der sich mit jedem unnötigen Wort aus ihrem Mund nur noch weiter nach hinten verschob. Da war doch tatsächlich irgendetwas nicht ganz richtig bei der, aber was das sein könnte, darauf kam ich erst langsam, als Mary Jane begann mir die Zusammenhänge ihres Erscheinens zu erklären und es endlich bei mir dämmerte. "Du bist die mit dem LSD-Dreier im Wald!", stieß ich wohlmöglich etwas zu euphorisch meine Entdeckung aus und wechselte dabei von einem verwirrt-überforderten Gesichtsausdruck zu dem eines grinsenden Honigkuchenpferdes. "Lahja hat mir von dir erzählt, man. High Five!" Auffordernd streckte ich ihr meine Handfläche entgegen, damit sie einschlagen und ihre durchgedrehte Sex-Story mit mir feiern konnte. Ich feierte gerne durchgedrehte Sex-Storys. Bei Lahja hatte ich das mit dem High Five auch schon probiert, aber sie hatte mir stattdessen nur einen bösen Blick zugeworfen, was auch okay war, wenn man die Umstände betrachtete. "Ich hätte nie gedacht, dass das in Noah steckt, der wirkte immer so- verschlossen. Ein bisschen prüde vielleicht sogar. Aber ey, für jeden gibt es die richtigen Drogen, gut gemacht." Wie ein stolzer Vater schlug ich Mary Jane etwas zu fest zwei Mal gegen die Schulter und weil nach diesem Eisbrecher meine schlechte Laune wie weggefegt war ging ich an ihr vorbei und leitete sie bis in die Küche. Na, zumindest hatte Lahja mit dem Gehirn aus Feenstaub recht gehabt. "Schwachsinn, du hättest ruhig direkt zu mir kommen können, anstatt dich heimlich in meinem Garten einzunisten, ich tu dir nichts. Im Gegensatz zu Lahja, wenn die dich sieht kann ich für nichts garantieren." Damit bestätigte ich auch grinsend die berechtigte Angst von Haily. "Aber das weißt du ja anscheinend schon. Diese ganze freie Liebe- sagen wir mal so, sie tut sich ein bisschen schwer damit Noah mit jemandem teilen zu müssen und hat darüber hinaus ihr Temperament nicht immer so unter Kontrolle. Aber ich find das super, erzähl mir mehr!" Erwartungsvoll schob ich mich auf einen der Barhocker, der am Rande unserer Kücheninsel stand. Dass es ein wenig verwerflich war im Alter von 35 Jahren ein so junges Mädchen nach ihren Sex-Erfahrungen zu befragen, entging mir dabei völlig. "Wenn du was essen oder trinken willst, bedien dich." Nickend deutete ich auf den Kühlschrank, einfach weil ich zu faul war selber dorthin zu gehen, um ihr etwas anzubieten. "Und wenn du dir was nimmst, bring mir ein Bier mit, ich glaub die Geschichte wird gut. Die Sachen von Noah kannst du mir nachher immer noch geben." RE: MATT # MADISON # JAMIE - Haily Stone - 19.10.2015 20:52 Seine Skepsis ihr gegenüber hatte Haily übergangen oder gar nicht richtig mitgeschnitten aber als ihm wie Schuppen von den Augen fiel, mit wem er es zu tun hatte, lachte sie auf und Schlug auch gegen seine erhobene Hand. „ Immer wieder schön, wenn einem der gute Ruf vorauseilt.“ sagte sie lachend und weil sie ohnehin bester Laune war und den ganzen Tag schon dabei sich dem Spitznamen Mary Jane auch richtig zu verdienen, folgte sie Matt auch zu gerne in die Küche. „ Noah macht sich zu viele Gedanken, was die anderen Menschen über einen denken könnten, glaube ich.“ Sie wusste nicht, ob sie sich zu viel mit der Beurteilung über ihn heraus nahm, deswegen hob sie die Schultern an. „ Prüde würde ich aber nun nicht mehr unterschreiben.“ Damit grinste sie, tätschelte dabei aber die Stelle, gegen die Matt sie gestoßen hatte. Kurz hatte sie gedacht, er wäre vielleicht doch auch Gewaltbereit und hatte das nur getarnt um an sie heran zu kommen. Mit dem Weed gingen eindeutig manchmal die Gedanken mit ihr durch. „ Konnte ich ja nicht Wissen, dass von dir keine Gefahr ausgeht aber gut, jetzt weiß ich ja Bescheid. Hatte aber auch nichts besseres zu tun, ich bin ein wenig Überstürzt aus San Francisco los gezogen – aus einer Sex-Story hat sich ergeben, dass ich einen Typ versehentlich K.O gehauen hab und sein Tourbus oder eher der, der Band, der hat einfach danach geschrien, ich sollte ihn ans Meer fahren und irgendwie bin ich dann mit einem Wanderzirkus gut nach Los Angeles durchgekommen. Da dachte ich mir, ich kann ihm wenigstens seine Sachen hier hinterlassen – er weiß nicht, was da los war und mein Handy und...“ sie sah an sich hinab „... eigentlich alles außer ich sind noch in dem Haus. So weiß er zumindest, dass nichts passiert ist und ich hab ihn nicht bestohlen, das hat er nicht verdient. Wenn du ihm die Sachen gibst, kannst du ihm sagen, wenn er was von den Möbeln oder so haben will, dann darf er sich bedienen oder verschenken, was auch immer.“ Haily wusste noch immer nicht, ob sie wieder zurück wollte aber es war nicht ihre Art, Dinge zu horten und anderen die Chance zu nehmen, sie zu benutzen. Nur irgendwie wollte sie auch nicht mit Noah selber Kontakt aufnehmen, gehörte er nicht auch nun zu ihrer Vergangenheit? „ Ach und wann kommt deine etwas temperamentvolle Nichte das nächste Mal? Bis dahin suche ich mir dann schon mal einen anderen Campingplatz, hab heute paar nette Leute am Strand kennen gelernt.“ Ein breites Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. „ Ein Bogen Pappen und Gras liegt da auch noch herum, ich hoffe nur, dann muss deine Nichte nicht mit noch mehr Noah teilen. Ich Glaube aber auch nicht, dass er jetzt einer wird, der jede Nacht eine andere hat – mit dem Mädchen, was dabei war, hatte ich vorher schon ein paar Mal was und bei Noah habe ich schon eine Weile im Bett geschlafen, wenn er da war und ich alleine. Ich mag nicht gerne alleine schlafen oder generell alleine sein.“ Das war ja jetzt schon schwer und sie ertrug das auch nur, weil es ihr nicht so besonders Gut ging. Bald schon würde sie jemanden Suchen, dem sie sich wieder anschloss oder aber mehrere. „ War es denn nicht aber Lahja´s Idee mit der offenen Beziehung? Also so irgendwie? Wer geteilt werden will, der muss auch teilen können.“ das klang so dämlich in dem Zusammenhang, über den sie gerade sprachen aber es war doch die Wahrheit. Unbekümmert lachte sie dennoch darüber während sie seinen Kühlschrank inspizierte und darin fast verschwand, bis sie sich an etwas erinnerte und aufschreckte – sich dabei den Kopf stieß. Aua. „ Du bist... der Onkel von Lahja? Hast du eine Schwester? Deren Exfreund... Will... ehm... Gus heißt?“ sie rieb sich die Stelle am Hinterkopf, wollte aber am liebsten noch mal dagegen hauen. Wieso fragte sie danach und erinnerte sich selber an diese dumme Situation. Mit zwei Bier und irgendwas süßem kam sie wieder an den Tisch und stellte beide auffordernd auf den Tisch, einmal aufmachen, bitte. „ Du bist der mit der coolen Strandhochzeit.“ Haily ahnte ja nichts von ihrem Fettnäpfchen und dabei hatte er doch gerade wieder bessere Laune. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 20.10.2015 11:20 Breit grinsend sah ich meinem Besuch in die Augen und nickte ihr mehrmals bestätigend zu. "Prüde würde ich jetzt auch nicht mehr unterschreiben, aber ey, irgendwann wird dir Lahja bestimmt dafür danken. Sex ist so wichtig. Und dass man darin auch mal experimentiert, Grenzen austestet, aus seiner Comfort Zone herauskommt. Ich hab schon immer versucht Lahja das ein bisschen näher zu bringen, aber entweder hat mir dafür ihr Vater eine runter gehauen oder sie hat sich einfach die Ohren zugehalten, weil sie mit ihrem alten Onkel nicht darüber reden wollte." Enttäuscht zuckte ich mit den Schultern, ehe ich versuchte in meinem Kopf zu rekonstruieren wie diese offene Beziehung zwischen meiner Nichte und ihrem Freund begonnen hatte. "Naja, nein, eigentlich war es Noahs Idee. Nachdem Lahja mit jemand anderem geschlafen hat. Also könnte man ihr wohl irgendwie zuschreiben, dass sie das in Gang gesetzt hat, ja, aber ich bin voll deiner Meinung, hab ich ihr auch schon gesagt. Wenn sie dieses Vertrauen für sich nutzen möchte und ihre Erfahrungen mit anderen Männern macht, dann muss sie Noah auch zugestehen, dass es bei ihm genauso ist. Es sollte für sie zwar nicht so schwierig sein, aber die beiden sind ja auch noch ganz am Anfang ihrer offenen Beziehung und müssen erstmal für sich herausfinden, was funktioniert und was nicht. Aber schön, dass du dabei auch so locker bist." Schon wieder verzogen sich meine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen und schon wieder hob ich meine Hand, um in ihre einzuschlagen. "Du magst es also auch nicht gerne alleine zu sein, hm? Dann haben wir ja außer den sexuellen Ansichten noch was gemeinsam." Es brauchte eindeutig zu lange, bis ich merkte wie verwerflich diese Aussage klang, wenn man den Zusammenhang nicht kannte. So als würde ich alter Sack gerade versuchen mit einem jungen, hübschen Mädchen zu flirten. Oh Gott. Eilig schüttelte ich den Kopf, bevor auch Mary Jane das falsch verstehen konnte, hob sogar abwehrend meine Hände hoch und lehnte mich ein Stück zurück. "Ich hab grad nicht versucht dich anzumachen. Nur um das klarzustellen. Ich bin kein Perverser. Und ich glaube ich kümmer mich lieber schnell um eine andere Leidenschaft, die wir beide miteinander teilen. Bin sofort wieder da." Stolpernd rutschte ich von meinem Barhocker, verließ joggend die Küche und kam nur wenige Sekunden später mit einem Tütchen Gras und den nötigen Utensilien zurück. Bevor ich mich daran begab einen Joint zu drehen, griff ich jedoch als Erstes nach den Flaschen Bier und öffnete beide mit meinem Feuerzeug. "Gus? Woher kennst du denn Gus?" Verwirrt, aber mit einem freundlichen Lächeln, sah ich Mary Jane wieder in die Augen. "Ja, er ist der Freund meiner Schwester. Ex-Freund. Ein bisschen kompliziert. Hast du den auch kennen gelernt?" Feierlich stellte ich vor ihr eine Flasche Bier ab, hielt meine aber direkt prostend nach oben. Bis all die Euphorie durch einen einzigen Satz auf einmal verflog. "Falsches Thema, aber ja. Ich hatte mal sowas wie eine coole Strandhochzeit. Schön, dass das bis zu dir durchgedrungen ist." Um den Gedanken an Madison aus meinem Kopf wieder zu vertreiben, suchte ich schnell nach einem anderen Gesprächsfetzen, den ich aufgreifen konnte. "Warum rufst du Noah eigentlich nicht selber an und sagst ihm das alles, was ich ihm ausrichten soll? Du kannst mein Telefon benutzen, falls es daran scheitert." RE: MATT # MADISON # JAMIE - Haily Stone - 20.10.2015 17:55 Haily musste Lachen, als sie von Matt so am Rande erfuhr, dass seine Nichte allem Anschein nach nicht so erpicht darauf war, mit sihrer Familie ihr Sexleben zu erörtern. „ Keinen Plan wie das ist, wenn man sich mit der männlichen, älteren Familienbande darüber Unterhalten soll, was man so im Bett treibt. Comfort-Zone merke ich mir auf jedenfall, das ist ein geiles Wort und ich hoffe, ich konnte Helfen. Aufopferungsvoll, nicht?“ fragte sie rhetorisch und ironisch, eher sie erneut einschlug. „ Ich denke das ist auch nicht für jeden was, mit der freien Liebe aber man sollte dem eine Chance geben, das Leben ist so viel entspannter und es heißt ja auch nicht, dass man jemand anderen weniger schätzt. Aber wie passt bitte das mit einem Mann zusammen, der Verheiratet ist?“ Nun war es Haily, die ihn mit großen und neugierigen Blicken ansah, denn das hatte zumindest sie noch nie gehört. Vielleicht weil sie eben doch noch etwas jünger war, eventuell kam das noch aber irgendwie passte das mit ihren Hippie Gedanken noch nicht so ganz in ein Bild. Worüber sie aber auch Lachen musste, dass er sich Entschuldigte sie eventuell angegraben zu haben. „ Also für mich ist daran nichts Perverses, vielleicht stufst du mich gleich so ein aber ich finde in der freien Liebe hat auch das mit dem Alter keine Normen und Regeln. Du siehst doch noch richtig gut aus.“ Nickte sie ihm zu, dabei wollte sie ihn nicht drängen oder ein falsches Bild vermitteln aber eben das richtige, dieser schrillen Person. Sie gab sich rein gar keiner Gesellschaftlichen Pflicht hin und wenn sie mit einem attraktiven, vierzigjährigen ins Bett gehen wollte dann war das in Ordnung. Manche hatten sich an ihr schon Tod analysiert, ihr würde ein Vater fehlen oder so ein quatsch aber sie wollte sich nur nicht in den Möglichkeiten einschränken. Als er dann das Weed auf dem Tisch brachte, war sie dabei die Süßigkeiten zu vernichten. „ Ja, ich bin... auf ihn gesprungen als er bei uns in der Küche gepennt hat und er hat mir erzählt, was da los ist und...“ sie schüttelte den Kopf „... manche Menschen machen es sich selber schwer. Aber das ist nicht, was Gus und... mich verbindet. Für mich ist er William, mein Zwillingsbruder aber... das ist bei mir das falsche Thema.“ Entschuldigend hob sie eine Braue, wenn sie aber sein Gesicht so ansah, weil sie nach seiner Hochzeit gefragt hatte, konnte er bei ihr zumindest erahnen, ihr ging es damit auch nicht so gut. Denn Haily hielt nicht viel davon, sich das ansehen zu lassen und Grinste unbeirrt und freudig weiter, obwohl sie Aidens Stimme im Kopf hatte Werde Erwachsen... jaja, bla bla, der olle Spießer. Nein, das unangenehme Gefühl in ihrer Magengegend wollte jedoch auch nicht weichen, als er sich dann auch anbot, ihr sein Telefon zu geben. „ Nein – um ehrlich zu sein, ist das alles ein bisschen durcheinander geraten, dadurch, dass Will... ehm - ja Gus bei mir aufgetaucht ist und wir haben uns... als wir klein waren aus den Augen verloren. Deswegen bin ich auch in Los Angeles und weiter gezogen, San Francsico war schon ziemlich geil und deswegen mag ich auch Noah nicht anrufen. Ich hab es nicht so mit der Vergangenheit, ab hier gibt es jetzt nur noch weiter und nach vorne. Lahja kann sich also Freuen, vorerst hat sie freie Bahn und muss Noah nicht teilen.“ Was Haily dabei immer vergaß, so auch schon bei ihrem Exfreund, wie es womöglich den Menschen damit ging, die sie so brachial aus ihrem Leben ausblendete. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 21.10.2015 13:15 "Naja, nur weil ich freie Liebe und alternative Lebensmodelle unterstütze, muss das ja nicht direkt heißen, dass ich auch danach lebe." Eigentlich konnte ich mir Schöneres vorstellen, als gerade jetzt mit Mary Jane über das nicht mehr vorhandene Sexleben von Madison und mir zu sprechen, aber abgesehen davon, dass es nicht mein liebstes Thema war, redete ich einfach zu gerne. Und ich beantwortete gerne Fragen. Und bis vor Kurzem hatte ich auch nur allzu gerne über meine Frau gesprochen, also biss ich einfach meine Zähne zusammen und versuchte meinem viel zu jungen weiblichen Gast meine sexuellen Erfahrungen näher zu bringen. "Wir haben viel experimentiert, Madison und ich, und an sehr vielen Grenzen gekratzt, auch schon bevor wir einander so richtig kennen gelernt haben. Und eigentlich dachte ich auch bis dahin, dass ich ein ewiger Junggeselle bleibe, ich mochte meine Freiheiten immer viel zu sehr und ich mochte auch die sexuelle Abwechslung, aber- manchmal kommt doch alles anders, als man denkt. Madison ist-- Sie war perfekt. Für mich." Ich hielt kurz inne, um das Paper mit meiner Zunge zu befeuchten und den Joint zusammen zu drehen. "Ich glaube hauptsächlich vertrete ich einfach die Ansicht, dass man sich für eine Beziehung nicht einschränken sollte. Verstehst du? Dass man nicht das Gefühl haben sollte etwas tun zu müssen, obwohl man eigentlich etwas anderes tun möchte. Bei vielen Leuten ist das nunmal Sex. Man verspricht sich ewige Treue, aber es liegt in der menschlichen Natur, dass man sich auch zu anderen Personen hingezogen fühlt. Das ist unterschiedlich stark ausgeprägt, aber ich glaube es gibt einige Menschen, die einer Versuchung nur schwer widerstehen können. Gerade in der heutigen Zeit. Und ich bin der Meinung, dass man diesem Verlangen dann auch nachgeben sollte. Bevor man sich immer wieder diese Was wäre, wenn...?-Frage stellen muss. Bevor man deshalb auf einmal an seiner Beziehung zweifelt oder frustriert, weil man unsicher wird. Madison und ich, wir hatten das aber einfach nie. Natürlich fühle ich mich zu anderen Frauen hingezogen, das ist selbstverständlich, aber ich musste mich niemals dazu zwingen treu zu sein." Abgesehen von dem Kuss mit Brooke, am Anfang unserer Beziehung. "Es war genauso wie man sich das wünscht, es hat einfach funktioniert. Und es hat uns immer gereicht, dass wir einander hatten. Wir konnten auch zu zweit immer sehr gut aus unserer Comfort Zone herauskommen." Meine Lippen verformten sich zu einem vielsagenden, zweideutigen Grinsen. "Wir hatten aber auch mal eine Phase, in der es nicht so gut gelaufen ist und wo wir einfach das Gefühl hatten, dass es uns helfen könnte mit anderen Personen zu schlafen. Weil wir das zu der Zeit miteinander nicht konnten, da waren zu viele Emotionen zwischen uns. Aber auch das hat funktioniert. Wenn man sich wirklich liebt und sich wirklich vertraut und - ganz wichtig - im Reinen mit sich selber ist, dann braucht man solche Gefühle wie Eifersucht nicht. Oder Neid. Und bei Madison und mir - das passt einfach. Hat gepasst." Dafür, dass meine Beziehung momentan in einer Konversation definitiv ein falsches Thema war, hatte ich doch ausgesprochen viel zu berichten. So viel, dass ich im Nachhinein nur den Kopf darüber schütteln könnte, sogar über meine eigene Gesprächigkeit einmal auflachte und dann den Schmerz mit Bier betäubte. "Wow. Dafür, dass ich nicht über Madison reden wollte, hast du jetzt verdammt viel über sie gehört. Und weißt du was? Alles Schwachsinn, am Ende wird man doch nur verletzt. Bleib du lieber glücklich mit Dreiern auf LSD in irgendwelchen Wäldern, Beziehungen sind scheiße." Weil ich aber in Wirklichkeit gar nicht so verbittert war wie ich gerade den Eindruck erweckte, zwinkerte ich Mary Jane einmal zu. Madison fehlte mir, natürlich tat sie das, jede Sekunde eines jeden Tages, aber ich würde niemals diese ganzen gemeinsamen Jahre rückgängig machen, nur um diesem schmerzhaften Verlust zu entgehen. Das war es wert, das war es einfach sowas von wert. Und überhaupt - tief in mir glaubte ich doch noch immer daran, dass meine Frau und ich wieder zueinander finden würden. Irgendwann. Ich schob mir gerade ein wenig gedankenverloren den Joint in den Mund und zündete ihn an, als Mary Jane jedoch etwas sagte, das mir plötzlich die Luft abschnürte. Unweigerlich hustete ich den brennenden Rauch ein paar Mal laut aus, ehe ich meinem Gast erschrocken ins Gesicht sah. "Warte - wie bitte?! Du bist die Zwillingsschwester von- Gus?!" Mit zusammen gekniffenen Augen betrachtete ich sie plötzlich ganz detailliert, versuchte einen Zusammenhang herzustellen zwischen ihren feinen, elfengleichen Gesichtszügen und, ja, halt dem komisch tätowierten Gesicht von Gus, aber- nein. Nichts. Keine Ähnlichkeit. Ich konnte sie zumindest nicht sehen. "Weiß er davon? Hast du ihm das gesagt? Er erinnert sich doch an nichts!" Dass das hier für Mary Jane das falsche Thema war ignorierte ich einfach völlig, nachdem ich so viel über Madison erzählt hatte. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Haily Stone - 21.10.2015 21:48 Haily redete gerne und viel aber wenn jemand etwas zu sagen hatte und das ihr Interesse weckte, dann konnte sie auch mal an den Lippen von einem anderen Menschen kleben. Wie es bei Matt nun der Fall war. Die beiden hatten allem Anschein nach einige, gleiche Leidenschaften und dennoch legte sie am Ende den Kopf mit geschürzten Lippen schief. „ Ich höre da immer dieses war? Was ist denn aus dem Freiheitsliebenden Paar geworden, was sich von der Ehe nicht verbiegen lässt? Wo ist denn Madison?“ vielleicht fragte sie zu direkt und andere würden das durch die Blume ertasten und erfragen aber das war nicht sie, wenn er das blöd fand, dann konnte er ihr das sagen oder schweigen aber er schien nun auch nicht derjenige zu sein, den sie bemitleidend behandeln sollte, um ihm hinterrücks aus der Nase zu ziehen, was sie Interessierte. Die Neugier war jedoch echt, nicht um sich an seinem Unglück zu laben sondern um zu verstehen, was einer solchen Bindung denn das Genick brechen konnte, es ging um Erfahrungen. Sie ließ sich davon aber nicht die Stimmung vermiesen, im Gegenteil, es schien ihr eher eine Bereicherung und sie lachte auf, als er ihr riet, sich lieber mit vielen Menschen im Wald zu vergnügen. „ Schwachsinn, Beziehungen sind toll – und ich hatte bis vor kurzem einen Freund, ein Jahr lang und wir wollten zusammen nach San Francisco. Bis sich unsere Ansichten von einer Beziehung in zwei Richtungen entwickelt haben, das passiert und deswegen bin ich dann doch alleine weiter gezogen. Ich will nichts missen, er ist ein toller Mensch nur eben nicht mein... Seelenverwandter? Keine Ahnung, das klingt so kitschig aber wenn ich gewollt hätte, was er wollte, dann hätte ich das gespürt und hätte das getan. Wie du es so schön gesagt hast. Ich habe das mit sechzehn gelernt, für mich, das es okay ist. Meine erste Liebe war ein damals fast dreißigjähriger Hippie, der mir von Anfang an gesagt hat, wie er das so sieht... und wie er lebt und ich fand das toll. Kurzerhand bin ich dann mit ihm mit – wir waren auch eine Weile in einer Beziehung mit noch einem Mädchen, zu dritt aber dann haben die beiden sich... zu Ruhe gesetzt? Sie war schwanger, er ist geblieben. Zum einen will ich mich nicht Einschränken aber ich will mein Glück...“ Sie fasste sich ans Herz „... auch nicht daran hängen, dass jemand für mich da ist sondern mir behalten, dass ich mich selber Glücklich machen kann. Wenn ich nicht gerne alleine bin, will ich Entscheiden können, wenn mein Partner auch mal nicht da ist oder was auch immer, mich an wen anderes zu kuscheln um es mir gut gehen zu lassen oder wenn ich nach einer Party-Nacht wen völlig Interessantes kennen gelernt habe, nicht im Nacken sitzen haben, ich begehe einen Fehler.“ Genau das was er auch sagte, dieses was wäre wenn gab es in ihrem Leben nicht sondern nur das, ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Na, das wusste doch sogar schon Astrid Lindgren, dass das gut ging. Die musternden Blicke bei dem Thema, was ihn Interessierte, die entgingen ihr nicht und sie sah ihn deswegen etwas nachäffend genauso forschend an, bis sie erneut das helle Lachen erklingen ließ und sich einen Schluck Bier gönnte. „ Du weißt schon, es gibt Eineiige und Zweieiige Zwillinge. Wenn man sich ähnlich sieht, dann sind es Eineiige und die sind dann auch vom selben Geschlecht – bei Gus und mir ist das anders.“ Sie schüttelte amüsiert den Kopf. „ Ich Glaube du stehst auf Geschichten mit dem Hauch von schwarzem Humor. Ich wollte Gus demonstrieren, bevor wir wussten, dass wir... Verwandt sind, seine Problemchen mit seiner Erektion kamen nicht vom Versagen generell im Bett. Ich bin ja froh, dass ich nicht als Trostpflaster her halten wollte und er allem Anschein nach noch zu verliebt in deine Schwester ist aber ich weiß, dass er eindeutig noch fit in der Hose ist und er weiß das ich so was besitze wie Brüste.“ Sie schüttelte den Kopf, das war so absurd und Matt wurde Zeuge, gerade bei dem Umfeld was er durch Noah, Jamie und Lahja hatte, dass es auch noch junge Menschen gab, die keine Probleme mit Worten wie Brüste oder aber Erektion hatten. Auch Gus war das Gespräch mit Matt unangenehm gewesen aber das hatte wohl noch mal einen anderen Ursprung. „ Naja, ich wusste nämlich auch nicht das der Gus mein William ist. Das hat unser großer Bruder Chas uns am nächsten Morgen verklickert – durch Zufall.“ Als sie ihren kalten, großen Bruder beschrieb, konnte er ja nicht ahnen, dass Matt sich unter der Detailreichen Beschreibung noch jemanden vorstellen konnte, den er kannte und dessen kleiner Bruder sicher nie an der Seite seiner Halbschwester landen sollte, wenn er auch nur etwas von Chas in sich trug. „ Als wir im Heim getrennt wurden, hat er mir seinen Glücksbringer mitgegeben, den hat Chas erkannt. Wir hatten Stress in der Familie... deshalb hat er uns Ausgesetzt und... ja... William hat mich vergessen und er ist auch nicht mehr William sondern Gus.“ Der umkehrschluss war irgendwie, dass es ihren Zwilling nicht mehr gab und das war es doch auch, was Haily unfassbar Traurig machte. So, das sie nun unbehaglich auf dem Hocker herum rutschte, weil ihr wieder so komisch flau im Magen wurde. Deswegen viel die Aufklärung aber nicht so knapp aus, sie wusste nicht, was sie Gus zumuten sollte in das Leben von Menschen zu bringen, die er kannte und die vielleicht nicht Wissen sollten, was bei ihm geschehen war. Also hielt sie sich eher aus ihrer Sicht der Dinge. Soviel Respekt hatte sie zumindest vor ihm. |