LOS ANGELES # SAN FRANCISCO
KILIAN'S FLAT - Druckversion

+- LOS ANGELES # SAN FRANCISCO (http://california.bplaced.net)
+-- Forum: ACCOMODATION (/forumdisplay.php?fid=5)
+--- Forum: LOS ANGELES (/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Thema: KILIAN'S FLAT (/showthread.php?tid=10)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - Kilian Thomas Carter - 23.12.2015 23:14

Gewissermaßen verstand ich tatsächlich, weshalb April noch Interesse an ihrem Ex-Mann zeigte. Nicht nur wegen der Konsequenzen für sie selber, sondern auch, weil die beiden jahrelang ihr Leben miteinander geteilt hatten. Sowas ließ sich nicht von einem Tag auf den nächsten aus dem Kopf verbannen. Aber in Situationen wie diesen lagen mir so objektive Gedankengänge überhaupt nicht, deshalb sah ich sie auch nur noch einmal argwöhnisch an, aber befahl mir selber gleichzeitig einfach den Mund zu halten. Wenn ich noch wollte, dass heute Abend etwas zwischen uns passierte, wäre es durchaus kontraproduktiv nun eine Auseinandersetzung herauf zu beschwören. Und so sehr April meine Eifersucht auch entfachen konnte, gleichzeitig war sie gnadenlos begabt genau die richtigen Dinge zu sagen und mich damit wieder zu besänftigen. "Ich mag es, wenn du zu mir nach Hause kommst", erwiderte ich säuselnd, bewegte liebevoll meine Finger über ihre weiche Haut, aber das Lächeln, das dabei auf meinen Lippen lag, erstarrte plötzlich, als meine Freundin meine Hand aufhielt. Morgen? Kurz sah ich in ihr Gesicht, mit hartem, verwirrtem Blick, aber bevor ich dem unangenehmen Gefühl in meinem Bauch zu viel Aufmerksamkeit schenkte, lächelte ich lieber und versuchte einfach weiterhin sie zu verführen, indem ich ihre Lippen erneut mit meinen verschloss und geschickt meine Hand aus ihrer befreite, um zart über ihr Dekolleté zu streicheln. "Wie wäre es, wenn wir morgen früh und heute Abend ganz viel Zeit dafür haben?", nuschelte ich gegen ihren Mund, lächelnd. Mein Zeigefinger zeichnete dabei die Naht ihres Oberteils nach, direkt über ihren Brüsten. "Ich freu mich schon den ganzen Abend auf dich."


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - April Clinton - 24.12.2015 01:17

Die Einleitung von ihrem Freund war schon der richtige Weg und wenn Kilain es geschafft hätte, sich nicht ganz so unbeherrscht zu Benehmen sondern sich ihr Indirekt angenähert hätte – vielleicht wäre daraus auch noch etwas geworden heute Abend. Als sie aber seinen harten Blick sah, verstimmte das die Blondine schon leicht. Sie versuchte doch sonst schon so deeskalierend wie Möglich zu Wirken, besonders nach der Ohrfeige von ihm hatte sie Respekt vor seinen Wutausbrüchen – April wusste aber auch, eine Beziehung würde so nicht funktionieren und sie hatte in den letzten Jahren schon oft genug Dinge unausgesprochen gelassen oder durch die Blume gesagt, um ihre Ehe und den perfekten Lebenslauf nicht zu gefährden. Er wusste doch, dass sie sich selbst auch Auferlegt hatte, dass nicht wieder zuzulassen. Wie er sie Berührte, was er von sich gab – Egoistisch und Triebgesteuert, wie Männer sich ihr gegenüber auf der Arbeit schon zu oft verhielten – das brachte heute Abend einfach ihren Geduldsfaden zum zerreißen. Der Tag, das Strippen, Lenn und auch Kilians Leben, es zerrte auch an Aprils Nerven und Verständnis. Es trieb sie dazu, wahrscheinlich auch Mal zu überhitzt und auch ungerecht zu Reagieren, oder? Daran würde sie nachher knabbern, denn in dem Moment reichte es und sie umschloss die Hand ihres Freundes und brachte selber Distanz zwischen die beiden Körper. „ Sag mal geht es dir noch gut? Ich will einfach nur hier mit dir einen Abend auf dem Sofa verbringen – weil der Tag anstrengend und beschissen war und du schaffst das nicht? Nur weil du dem Hirn in deiner Hose mehr Bedeutung beimessen musst als mir und worauf du dich so den lieben, langen Tag freuen konntest? Existiert da noch mehr als der Bereich von hier bis hier?“ Sie Grenzte den Hals bis zu ihren Oberschenkeln ab, schüttelte verärgert den Kopf. „ Davon hatte ich heute schon genug, Danke. Ich will eine Beziehung und keine Bettgeschichte.“ Er konnte dafür nichts – die Worte waren ziemlich krass Gewählt, dass wusste sie und es war auch ihre Entscheidung, den Job zu machen aber sie fühlte sich gerade so unfassbar Reduziert und das auch noch von ihrem Freund, dass tat auch einfach weh.


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - Kilian Thomas Carter - 24.12.2015 15:09

April hätte vermutlich nichts Schlimmeres tun können, als mich mit genau den Worten und noch dazu in hörbar ablehnender Tonlage von sich zu weisen. Sowieso war es schon äußerst gefährlich mir das Gefühl von Zurückweisung zu vermitteln, aber dann auch noch so wie sie es tat? Das war ein großer Fehler, der wiederum bei mir dazu führte, dass ich etwas tat, was ich später noch bereuen würde. Mein ganzer Körper verspannte sich, mein Gesichtsausdruck wurde plötzlich nur noch härter, noch wütender, und für ein paar Sekunden starrte ich sie einfach nur an. So als gäbe ich ihr die Möglichkeit ihre Worte schnell zurückzunehmen, sich bei mir zu entschuldigen und meiner erhofften Abendgestaltung nachzugehen, aber nichts. Nichts passierte und mit einem Mal spürte ich innerlich eine solche Unruhe, dass ich unweigerlich aufstehen und Distanz zwischen April und mich bringen musste. "Was ist dein scheiß Problem?", warf ich ihr vor, griff achtlos nach der Flasche Bier und kippte mir einen großen Schluck in die Kehle. Eigentlich zur Beruhigung, aber auch das war erfolglos. "Willst du mir gerade ernsthaft sagen, dass du keinen Bock auf mich hast, weil heute schon genug Männer deinen nackten Körper angegafft haben? Ist das dein Ernst?" Fassungslos starrte ich ihr von oben herab in die Augen. Dass sie dort auf dem Sofa saß, während ich erhaben vor ihr stand, bestärkte mich nur noch in meiner Wut. "Anstrengend war dein Tag also, ja?" Das war so absurd, dass ich einmal hörbar laut auflachen musste. "Fuck, bin ich froh, dass ich deinen Job nicht machen muss, April. Es macht mich auch jeden Abend aufs Neue fertig, wenn ich mir meine Klamotten ausziehen muss, so anstrengend ist das." Noch ein großer Schluck Bier landete in meiner Kehle. "Oder hast du dein Berufsfeld mittlerweile ausgeweitet und trittst in die Fußstapfen deiner Mutter? Ist es das? Hast du deshalb keinen Bock auf mich? Wurdest du heute schon von ein paar Kunden richtig durchgenommen? Ja?" Mit jedem Wort wurde meine Stimme lauter und vorwurfsvoller, eigentlich nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil ich mich tatsächlich in diese Ängste hinein steigerte. Weil meine Eifersucht gerade ganz neue Ausmaße annahm. Warum sonst wollte meine Freundin denn nicht mit mir schlafen? Da musste es einen Anderen geben.


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - April Clinton - 24.12.2015 18:26

April war sonst nicht so, sie hatte sich immer versucht im Streit auch in ihren Partner hinein zu versetzen aber heute ging kilian einfach einige Schritte zu weit. Er baute sich vor ihr auf und machte ihr damit angst, egal ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, sie fühlte sich klein und machtlos. Das war nur nicht alles, diese parallelen zu ihrer Mutter zu ziehen und ihr zu unterstellen, ihn auch noch mit Kunden betrogen zu haben? Sie erkannte ihn nicht wieder und so sehr sie sich in ihn verliebt hatte und Verständnis aufbrachte, von seiner Eifersucht bis zu seinen sonstigen Problemen, April ertrug das nicht. Nicht mit diesen Unterstellungen. " Ich weiß nicht, was in deinem Kopf vorgeht, mir das zu unterstellen aber es reicht." Und ohne zu dulden, sich von ihm aufhalten zu lassen, stand sie mit dem arbeitsoutfit vom Sofa auf und flüchtete aus dem Konflikt. Auch das sah ihr gar nicht ähnlich.
Die folgenden Stunden zeigten auch, wie weit sie an ihre Grenzen gelang war, sie betrank sich untypisch an einer Bar. Eventuell wäre nun die Frau aus ihr heraus gebrochen, die bei kilian und seiner männlichen Art Schutz suchte aber es kam anders. Ein alter Arbeitskollege sprach sie an der bar an, er war verheiratet und die beiden hatten ein gutes Verhältnis gehabt, gewiss ohne sexuelle Absichten - kilian könnte das aber gerade heute ganz anders sehen. Ihm schien es unwohl, April so betrunken und deswegen auch eventuell hilflos an der Theke zurück zu lassen und er brachte sie heim, bis in die Wohnung von ihr und ihrem freund, mit dem sie bis eben gestritten hatte. Zum Glück wich sie fragen zu ihrer Kündigung aus, bedankte sich höflich für die Hilfe und wollte danach nur ihren freund suchen um sich auszusprechen oder aber betrunken seinen abendvorstellungen nachzukommen aber das kilian das Bild von ihr und ihrem Kollegen anders interpretieren könnte? Nein. Deswegen war sie auch ruhig als dieser schneller als gedacht im Flur auftauchte. " Hey - ich habe einen alten Kollegen getroffen. Er hat mich heim gebracht." Für diesen Streit würde sie sich unter vier Augen entschuldigen, das ging wohl niemanden etwas an.


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - Kilian Thomas Carter - 25.12.2015 16:41

So schnell wie April auf einmal aus dem Raum und dann sofort aus der Wohnung verschwand, kam ich gar nicht recht dazu sie aufzuhalten. Viel eher rief ich ihr noch weitere Vorwürfe und Beschimpfungen nach, spottete über ihre Flucht, so lange, bis hart die Tür ins Schloss fiel und ich mitten in der Nacht in drückender Stille zurückgelassen wurde. Das konnte doch nicht ihr scheiß Ernst sein. Erst wies sie mich ab - ihren Freund, verdammt nochmal - und dann ließ sie sich nicht einmal auf eine Diskussion mit mir ein? Gings noch? Wütend schlug ich meine Faust gegen die Wand, einfach um meinem Ärger ein wenig Luft zu machen. Im Laufe der folgenden halben Stunde stieß ich auch immer wieder Flüche aus und trank noch drei weitere Flaschen Bier, aber besänftigen konnte der Alkohol mich auch nicht. Irgendwann versuchte ich mich ins Bett zu legen, die Augen zu schließen, aber der Ärger über meine Freundin saß viel zu tief und so starrte ich bestimmt ein oder zwei Stunden regungslos in die Dunkelheit, bis ich auf einmal ein Geräusch vernahm. April. Mit rasendem Herzen starrte ich gegen die dunkle Tür, aber dann geschah etwas, das alle meine Geduldsfäden urplötzlich sprengte. Da war ein anderer Mann in der Wohnung. Ich hörte ganz deutlich eine dunkle Stimme, verdammt. Binnen weniger Sekunden war ich auf den Beinen, stürmte hinaus in den Flur und schenkte den Worten von April gar kein Gehör. "Verpiss dich sofort aus meiner Wohnung, du beschissenes Arschloch!", fuhr ich ihn an, mein Kopf war vor Wut hochrot verfärbt, aber er kam gar nicht dazu meine Aufforderung zu befolgen, ehe ich diese Aggressionen in mir auch verbal an April ausließ. "Was soll das? Willst du mir irgendwas heimzahlen? Willst du mich fertig machen? Macht dir das Spaß? Findest du das lustig mir so auf der Nase herum zu tanzen?" Es war fast so, als redete ich mir selber ein, dass meine Freundin genau das im Sinn hatte. Je mehr Fragen ich ihr stellte und sie dabei überhaupt nicht zu Wort kommen ließ, desto eher glaubte ich meiner eigenen Theorie. Und desto wütender wurde ich auch. So wütend, dass ich irgendwann ihren sogenannten Kollegen ansah und wie auf einem Rachefeldzug alles aussprach, was April eigentlich verschweigen wollte. Wenn das hier wirklich ein ehemaliger Kollege von ihr wäre, dann würde ich es gleich mit Sicherheit wissen. "Hier ist was, das dich bestimmt interessiert, bevor du noch einmal versuchst dich an meine Freundin ranzumachen: April hat illegal Medikamente aus dem Krankenhaus geklaut und musste deshalb kündigen. Sie arbeitet jetzt als Stripperin. Überraschung!"


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - April Clinton - 26.12.2015 00:14

April kam mit ihren Gedanken nicht so schnell hinterher, wie Kilian seine Geduld verlor und mindestens auf hundertachtzig hochgekocht war. Vor ihrem inneren Auge versöhnten die beiden sich immerhin und es geschah sicher nicht das hier und mit ganz viel Abstand ging sie nicht davon aus, ihn mit irgendwas zu Provozieren oder zu Verarschen. Das Adrenalin, was aufkam, als sie sich darum Sorgen musste, dass ihr Freund ihren ehemaligen Arbeitskollegen gleich verprügeln würde, sorgte für den nötigen Durchblick. Was spann er sich denn da wieder zusammen? „ Kilian, beruhige dich, ich wollte nicht...“ Aber nein, keine Chance und kein durchkommen. Seine Ohren waren verschlossen für ihre deeskalierenden Worte. Wäre auch in Ordnung gewesen. Auch wenn er sie beide vor die Tür gesetzt hätte. Alles, wirklich alles hätte sie wieder versucht zu verstehen und diese Lage aus seinem Blickwinkel aus zu betrachten. Nur nicht, was er dann wirklich tat. Er zerstörte mit einem Mal ihr Gesellschaftliches Leben und ihren Berufswunsch, mit einem einzigen, unüberlegten Racheakt. Fassungslos starrte sie ihn an, das war ein Traum? Ein Scherz? Aber der ehemalige Kollege sah April schockiert an. „ Ist... ist das wahr?“ Sie versuchte sich zu Erklären, Ausflüchte aber da gab es nichts zu rütteln und Kleinlaut gab sie zu, was Kilian gesagt hatte. “ Ich muss das melden, das weißt du?“ Bedauernd schüttelte der Kollege den Kopf, sah Kilian an, den er sich vom Leib hielt und mit dem Blick, den April erwartet hatte – von den Menschen, die sie aus ihrem bisherigen Leben mit Lenn kannten. Bedauern, hier gelandet zu sein, bei jemandem wie Kilian – einem Aggrokerl, betrunken und nun auch noch Strippend und in illegales verstrickt. So als sei sie für das scheitern der Ehe verantwortlich und hätte damit ihr Leben weg geworfen. April wusste auch, hier war nichts zu machen und ehe dieser Arzt noch ein Wort sagen konnte, bat sie ihn nach draußen und statt darum zu betteln, nichts zu sagen – bat sie ihn sich wenigstens morgen selber zu melden. “ Aber nur weil ich Lenn und dich so gerne hatte.“ Ja, das war der Schlag ins Gesicht den sie nun noch gebraucht hatte, eher er sich weg drehte und ging. April achtete nicht auf Kilian, mit nichts – auch nicht als sie rein ging, an ihm vorbei, ins Schlafzimmer und packte. Sie reagierte nicht auf seine Beschimpfungen, sie wollte hier einfach nur noch raus. Sie hatte geglaubt, tiefer konnte es nicht mehr gehen? Doch, das war noch mal um einiges tiefer gegangen. Sie sah Kilian fast so an, als wollte sie ihm noch etwas sagen, mit ihren Sachen in der Hand aber da war nichts. Kein Wort, was das Beschrieb, was in ihr vorging als sie sich an ihm vorbei schob um die Wohnung zu verlassen.


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - Kilian Thomas Carter - 22.01.2016 22:50

Normalerweise würde ich meine Tochter nie zu dem Missbrauch von Alkohol anstiften, aber es war tatsächlich so wie sie bereits vermutete: Still hoffte ich darauf, dass dieser Straight-Edge-Muskelprotz von meiner besoffenen, randalierenden Tochter so angeekelt war, dass er einfach nach dem Essen nach Hause ging. Oder am Besten direkt die ganze Beziehung beendete. Wenn ich Lahja nur ausreichend zum Trinken motivierte, würde sie sich eventuell sogar erbrechen, Zac könnte sie dann nie wieder ansehen ohne an ihre Kotze zu denken und damit wären auch jegliche sexuelle Vorhaben für immer hinüber. Zumindest war das mein heimlicher Plan, der allerdings nicht ganz so zu fruchten schien wie ich es mir eigentlich erhoffte. Zac schien viel eher amüsiert von Lahjas mädchenhaftem Kichern auf dem Heimweg, und auch als sie ein wenig zur Seite schwankte, legte dieser bullige Typ lieber seinen Arm um ihre schmalen Schultern, anstatt sie von sich zu schubsen. Super. Mit einem letzten verzweifelten Versuch versuchte ich ihn - in unserer Wohnung angekommen - von dem bequemen Sofa im Wohnzimmer zu überzeugen, aber meine Tochter stellte sich gegen mich und zog ihren Freund einfach in ihren Raum. Toll. Ganz toll. Eine gefühlte Ewigkeit stand ich noch angewidert im Flur, fragte mich immer wieder, ob ich die Ohren spitzen sollte, um zu verhindern, was eventuell gleich dort im Bett geschah, falls es denn dazu kommen sollte, oder ob ich mir lieber ein Kissen über den Kopf ziehen sollte, weil ich sowieso nichts dagegen unternehmen konnte. "Lahja ist kein Kind mehr", hätte Matt jetzt gesagt, aber weil ich tief in mir wusste, dass er recht hatte, äffte ich genau diesen Satz mit herausgestreckter Zunge nach und verbarrikadierte mich danach in meinem eigenen Schlafzimmer. Ich schaltete sogar die Musik ein, aber weil es mir trotzdem unmöglich war einzuschlafen, während sich eine fremde männliche Person im Bett meiner Tochter befand, nahm ich mir irgendwann meinen Laptop und stöberte durch das Internet, eigentlich auf der Suche nach Pornos, aber in meiner Fantasie hatten alle weiblichen Darsteller das Gesicht meiner Tochter und alle männlichen Darsteller das Gesicht von ihrem Stecher. Urgh. Stattdessen vergnügte ich mich also mit 9GAG, bis eine Benachrichtigung über eine neue E-Mail auf dem Bildschirm geöffnet wurde und mein Herz auf einmal stehen blieb. Chris. Ein neues Video von Chris. Bisher hatte ich mich kein einziges Mal an die Abmachung mit meiner Tochter gehalten - dass ich sie erst einen Blick darauf werfen ließ, bevor ich es mir selber ansah - aber das konnte sie ja nicht wissen. Diesmal war es für mich also wieder wie selbstverständlich, dass ich die Datei ohne ihre Erlaubnis öffnete und auf den Bildschirm starrte, während dort dieses grauenhafte, herunter gekommene Zimmer auftauchte, das ich niemals vergessen würde. Nur diesmal schlug dieses verdammte Arschloch nicht etwa auf Lahja ein, er ritzte ihr auch nicht in die Haut oder peitschte sie aus, diesmal stand er hinter ihr, halb nackt, ebenso wie mein Kind, und vergewaltigte sie. Brutal und hart. Stöhnende, männliche Geräusche drangen zu mir durch, aber noch ehe das Video bis zum Ende laufen konnte, setzte in meinem Körper schon alles aus. Unachtsam warf ich den Laptop auf die Matratze neben mich, sprang aus dem Bett und stürmte in das Zimmer meiner Tochter, ohne zu klopfen, ohne auf mich aufmerksam zu machen. "ER HAT DICH GEFICKT?!", rief ich ohrenbetäubend laut, beachtete dabei das verwirrte und erschrockene Gesicht von Zac gar nicht. Viel eher machte es mich nur noch wütender, dass die beiden dort so eng umschlungen beieinander lagen. So wütend, dass ich nach der Bettdecke griff und sie wegzog, ganz kurz davor daraufhin auch Zacs Bein zu ergreifen und ihn ebenfalls gewaltsam von meiner Tochter zu entfernen. "CHRIS HAT DICH VERGEWALTIGT UND DU SAGST KEIN WORT?!" Mein Herz raste unaufhaltsam, mein Kopf war vor Wut hochrot verfärbt, die Haut über meinen geballten Fäusten zum Bersten gespannt. "Ich bring ihn um, ich bring ihn um, ICH BRING IHN UM!" Diesen Satz wiederholte ich immer wieder, ganz oft, bis ich vor Wut meine Faust gegen die Wand schlug, so hart, dass sogar die weiche Verkleidung unter der Tapete brach, und danach wild entschlossen aus dem Zimmer meiner Tochter wieder hinaus lief.


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - Lahja Emilia O'Neill - 23.01.2016 18:02

Vielleicht wäre es schlauer gewesen, Kilian in einem Familienrat oder am anderen Ende von Amerika – oder besser der Welt – von der Vergewaltigung zu erzählen aber Lahja dachte ja auch, sie könnte sich darauf Vorbereiten. Wenn er das Video bekommen sollte, würde sie es immerhin vor ihm sehen und sie könnte sich dann darauf Einstellen, was sie ihm sagte. Eigentlich Vertraute sie Kilian wieder insofern, wenigstens ihre Bitte wegen der Folter zu Akzeptieren und aus dem Grund war das Szenario absolut nicht vorhersehbar für sie gewesen. Sie kannte ihren Papa, sie wusste, wie verstört er wäre, weil Zac hier bei ihr im Bett schlief, statt sich das gemütliche Sofa unterjubeln zu lassen. So schloss sie im ersten Moment, als das Licht anging und die Tür aufflog, er irgendwas davon faselte er hätte sie gefickt damit, dass die Sicherungen in seinem Kopf zu heiß geworden waren aber als Kilian wirklich die Decke weg riss, als er das Aussprach, was ihr geschehen war, starrte sie ihn geschockt an. Woher? Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, es blieb ihr auch keine Zeit, denn was er sagte, meinte er Ernst. Das junge Mädchen sprang aus dem Bett heraus, bekam seine Hand zu fassen an der Tür und stemmte sich mit allem Gewicht dagegen, so sehr, dass sie auf dem Boden hockte, sich schwer machte und seine Hand umklammert hielt. „ Nein – Es tut mir Leid. Ich... ich konnte dir das nicht sagen, du würdest mir nie wieder in die Augen sehen können, ich schäme mich so. Bitte, bleib hier. Bitte, bitte, bitte...“ Sie flehte ihn an, merkte, viel Zeit ihn zu überzeugen blieb ihr nicht, der Mann war eben so viel Stärker als sie – bald verlor sie den halt. Wo war denn Zac, verdammt? Kilian zögerte Sicher nur, weil er seiner Tochter nicht weh tun wollte, er hätte sie längst los werden können. „ Denk nach, Papa, was würde denn Mama dazu sagen, wenn du nun auch noch im Knast landest und ich hier ganz alleine bleibe. Tu das nicht.“ Aber er war nicht zu erreichen, er sah Lahja an und sie sah hinter der Wut ganz deutlich seinen Schmerz. Er schüttelte sie ab, sie blieb benommen auf dem Boden, bis sie wieder bei sich war und in das Zimmer stürmte. Mit zitternden Fingern ihr Handy entsperrte – eine Nachricht, von Noah, er hatte ein Video bekommen! Das ergab Sinn, ihre Liebsten bekamen sie immer Gleichzeitig und gerade an Weihnachten war das so richtig nach Chris Geschmack. Dieser Wichser. Matt würde heute Kilian nicht halten können, sie wusste das – er hatte heute schon zu viele Trümphe als bester Freund ausgespielt. Außerdem, auch er wäre unzurechnungsfähig, wenn er erfuhr, was der Auslöser für Kilians Plan war. April war die Person, die sie aus dem Bett warf, sagte, sie sollte Kilian anrufen – ihn treffen, irgendwo hin locken, ihn aufspüren, was auch immer nötig wäre – weil sonst ein großes Unglück passieren würde. Auch wenn das Fahrlässig war, sie gab ihr auch die Adresse von Chris, sagte, es ginge um Leben und Tod. Naja, nicht von Kilian aber es war ja so. Lahja wollte April einfach überzeugen, sie war die letzte Hoffnung und erst als sie das Handy sinken ließ, aufgelegt hatte, spürte sie die Machtlosigkeit in sich. Die Verzweiflung. Das zwang sie fast in die Knie, also wurde auch Lahja wütend wie Kilian eben. Zum Telefonieren war sie schon in den Flur gegangen und nun nahm der Aussetzer freien lauf. Sie trat in den Schuhschrank, riss den Kleiderständer um, verfluchte irgendwas – Hauptsache laut und zerschlug sogar den Spiegel im Flur mit der Faust, als sie sich darin sah. Dieser war das Lieblingsziel von ihrem Dad und ihr, das machte Krach und die Spiegelscheiben waren so dramatisch, wie sie sie sich in dem Moment fühlten. Sie brachte Kilian nur Kummer. Immer. Jetzt würde er sie nie wieder behandeln wie vorher. Lahja konnte nicht aufhören, sie war gefesselt von der Wut um nicht unter der Last zusammen zu brechen und war auf dem Weg in die Küche, die Stühle um zu werfen oder gegen die Wand zu donnern. Im Flur hing bereits kein Bild mehr an seinem Fleck, sie zog eine Blutspur von ihren Fingerknöcheln hinter sich her aber Schmerz war auch das, was sie gerade brauchte. Befreiender, Ohrenbetäubender Schmerz, der sie in ihrer blinden Wut bestätigte. An Zac dachte sie schon lange nicht mehr.


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - Zac William Coles - 24.01.2016 12:14

Dieser ganze Abend in Lahjas Umfeld war für mich nicht nur sehr aufschlussreich gewesen, sondern vor allem auch unheimlich amüsant. Und völlig verrückt. Jede Person in dieser Familienkonstellation war auf ihre ganz eigene Weise ein bisschen durchgedreht und trug dazu bei, dass ich entweder immer wieder in Lachen ausbrach oder fassungslos in die Runde starrte. Taktlose Witze folgten auf laute Wortgefechte und dazwischen wurde immer wieder miteinander angestoßen, aber als wir spät am Abend vom Tisch wieder aufstanden und das Haus verließen, freute ich mich tatsächlich schon auf das nächste Mal, denn neben all diesen gewöhnungsbedürftigen Charakteren, die dort zusammen kamen, lag an diesem Abend auch so viel Herzlichkeit und Liebe im Raum. Außer von Kilian natürlich, der uns auch noch auf dem Heimweg ständig eiskalt anstarrte und mich in der Wohnung angekommen am liebsten aufs Sofa verfrachtet hätte. Wie alt waren wir denn? Nachdem Lahja mich in ihr Zimmer gezogen und die Tür geschlossen hatte, musste ich unweigerlich darüber lachen, aber wenigstens verstand ich jetzt, weshalb bisher niemand außer Noah in den Genuss gekommen war ihr Zimmer zu betreten und diese unheimlich persönlichen vier Wände und dieses liebevolle Chaos zu begutachten. Doch ein genauerer Blick wurde mir auch vorerst verwehrt, denn meine kichernde, betrunkene Freundin bestellte mich lieber ins Bett, damit wir uns endlich wieder berühren und küssen konnten, was unter den wachsamen Augen ihres Vaters ja beinah unmöglich schien. Ich befreite mich von meinem Oberteil, schloss liebevoll Lahjas Körper in meine Arme und küsste immer wieder ihre Lippen oder ihre warme Haut, versenkte gerade mein Gesicht in ihrer Halsbeuge, als plötzlich die Tür geöffnet wurde und Kilian laut und völlig zusammenhanglos in den Raum hinein schrie. Ich brauchte sogar noch länger, als meine Freundin, um zu verstehen, was hier gerade vor sich ging und um mich von dem Schock zu erholen. Sie saß schon längst auf dem Boden und hielt ihren Vater fest, als auch ich begriff, dass er ein Video gesehen haben musste, aber was sollte ich denn tun? In der Drogenwohnung hatte ich mich vielleicht vor ihn stellen können, ja, aber hier? Jetzt? So? Sollte ich den Papa von meiner Freundin mit aller Kraft zurückhalten, ihn am Bettpfosten festbinden oder mich auf ihn setzen? Wir alle drei wussten doch, dass das so nicht funktionierte, wenn die Wut erstmal ein Ventil gefunden hatte. Man konnte sie vielleicht lange unterdrücken, aber wenn der Dampfkessel erstmal explodierte und wenn er das so zerstörerisch - und berechtigt - tat wie bei Kilian gerade, dann musste das raus. Also tat ich tatsächlich einfach gar nichts, ich saß nur kerzengerade im Bett, hörte wie die Tür ins Schloss fiel, sah wie Lahja in das Zimmer wieder hinein stürmte, nach ihrem Handy griff und dann wieder in den Flur lief, um zu telefonieren. Ich blieb so lange dort sitzen, völlig überfordert mit der Situation, bis die Wut und Verzweiflung auch meine Freundin einnahm. Tritte und Schläge konnte ich hören, immer wieder krachte etwas auf den Boden und als dann noch etwas ohrenbetäubend laut klirrte, stand ich endlich auf und folgte ihr, durch den völlig verwüsteten Flur hindurch, bis in die Küche. Immer wieder versuchte ich sie mit ihrem Namen anzusprechen, aber Lahja schien völlig blind und taub für das zu sein, was um sie herum geschah. Ihre Hand blutete so sehr, dass sich überall in der Küche kleine, rote Tropfen auf dem Boden verteilten, doch bevor sie auch noch den letzten Stuhl wild durch den Raum schmettern konnte, schob ich mich direkt vor sie. Diese Zerstörungswut in ihr ließ mich völlig kalt, wenn sie die an etwas auslassen wollte, dann sollte sie das an mir tun, aber ich würde nicht länger mitansehen wie sie die ganze Wohnung auseinander nahm und sich dabei wohlmöglich noch mehr verletzte. Zuerst versuchte ich nach ihren Händen zu greifen, um irgendwie zu ihr durchzudringen, als sie sich jedoch immer wieder mit aller Kraft dagegen wehrte, drückte ich ihren Rücken einfach gegen die Wand neben uns, stellte mich wie eine Mauer dicht vor sie und schloss fest ihr Gesicht in meine Hände. "Beruhig dich, Lahja", versuchte ich sie immer wieder anzusprechen, irgendwie ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. "Komm runter, er findet Chris bestimmt nicht einmal."


RE: KILIAN # APRIL # LAHJA - Lahja Emilia O'Neill - 24.01.2016 18:32

Die Sorge um ihren Vater, die Verzweiflung und die Machtlosigkeit, was er da draußen anstellen würde – das alles nahm Lahja komplett ein. Außerdem die Tatsache, was er sich hatte anschauen müssen, dass er es über ihren Kopf hinweg getan hatte. Was würde Chris tun, wenn Kilian so dort aufschlug? Scheiße, der Kerl war krank und bewaffnet! Sie hörte in dem Rausch, mit dem sie ihre Gedanken zum schweigen bringen wollte, ihren Freund gar nicht. Diesmal wirklich nicht. Auch als er versuchte ihre Hände zu fassen zu bekommen, war er einfach ein undefinierbares Hindernis und sie wehrte sich gegen ihn. Zum Glück kannte sich Zac im Kampfsport aus, war von einer solchen Statur und Lahja konnte ihn nicht wirklich, ernsthaft verletzen. Noah hätte hier schon keine Chance gehabt, sie hätte ihn in diesem Augenblick wohl einfach zu Boden gebracht. Oder aber er hätte sie sich einfach abreagieren lassen. Erst als Zac sie gegen die Wand drückte, ihren Kopf in seine Hände nahm – drang er nach einigen Malen, in denen sie energisch den Kopf schüttelte und die Fäuste gegen seine Brust drückte, zu ihr durch. „ Lass mich...“ fauchte sie, es hatte nur keinen Sinn, sich zu winden oder ihn anzugreifen. Irgendwann verebbten auch die Versuche, ihn zu treten oder ihn von sich zu stoßen. Bebend wegen der Anstrengung, mit zittrigen Fäusten stand sie vor ihm. „ Du hast doch keine Ahnung. Wenn er will, findet er ihn und wenn er durch halb Compton läuft und sich in Gefahr bringt, ist ihm das auch scheiß egal. Chris ist in Brookes Gang, wenn er sich mit den falschen anlegt...“ aber da war noch so viel mehr. „ Er wird mich nie wieder ansehen können, wie vor ein paar Stunden, ich kenne ihn doch. Das macht ihn fertig. Wenn er wieder Drogen nimmt, wenn sein Immunsystem wieder versagt...“ Lahja hatte ausgelassen, warum Kilian so Gesund lebte, das ging ja auch nicht jeden etwas an aber natürlich blieb die Sorge. „ Wenn ihm was passiert, dann habe ich keine Familie mehr. Ich muss ihn aufhalten.“ Und auch jetzt fühlte es sich schon so an, als habe Chris ihr ihren Vater genommen und weil sie diese Gedanken so fertig machten, reagierte sie wie immer, mit Zorn und Gewalt. Wieder begann sie Zac los zu werden, energischer und kratzte ihm sogar – wenn auch aus versehen – die Wange mit ihren langen Fingernägeln auf. Lahja würde das noch so unfassbar Leid tun aber gerade ging es um etwas anderes. Wenn sie aus dieser Wohnung kommen würde, war klar, würde auch sie sich in Gefahr bringen, um Kilian ausfindig zu machen.