LOS ANGELES # SAN FRANCISCO
CHRIS' FLAT - Druckversion

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RE: CHRIS - Apple Jean White - 08.02.2016 22:01

Er zog das ehrlich durch? Da war nichts zu machen? Sie wollte schon etwas sagen, bis er sie in ihr Zimmer schickte – wie Merkwürdig. Damit kam aber auch die Erinnerung wieder. Sie wollte das hier, sie wollte eine Familie und er machte sich doch nur Sorgen um sie. Apple rief sich das ins Gedächtnis um endlich Reumütig zu schauen, mit gesenktem Kopf zu Nicken. „ Tut mir Leid... wie das heute... abgelaufen ist. Das wollte ich nicht.“ Na wenigstens etwas. Unsicher... suchte sie deswegen aber auch den Kontakt zu ihrem Vater. Das Chris das nicht gewöhnt war und in seiner Wut genau das ein Tabu war, konnte sie nicht ahnen aber sie konnte nicht anders, als ihn trotzdem kurz fragend anzuschauen und ihn zu drücken. Verdammt, sie war doch Glücklich, das die beiden sich gefunden hatten. Deshalb machte sie auch am nächsten Tag, trotz des dicken Kopfes, Frühstück für die beiden und trollte sich bei allem, was er ihr aufbrummte. Zumindest, bis Noah sich das erste Mal bei ihr meldete. Sie fragte, wegen einer kleinen Probe. Apple war schon immer ein Mensch, der gut Planen konnte und ja, auch gut hinten herum. Sie traf sich nur immer am Nachmittag mit Noah, da gab es kein Alkohol und den Joint konnte sie da auch ganz gut ablehnen – weil sie danach noch was für die Schule vorhatte oder so, sagte sie. Chris verkaufte sie das immer als eine AG oder Lerngruppe, weil sie so viel nachzuholen hatte an Stoff, war das tatsächlich nicht sehr ungewöhnlich. Es entging ihr nicht, dass ihr Vater sie auch Kontrollierte – das er öfter unvorhergesehen von der Arbeit nach Hause kam, Termine verschob. Aha? Also war der auch ausgefuchster als angenommen und... er Traute ihr nicht einfach. Das war wichtig zu Wissen. Aus dem Grund sagte sie ab und an auch vorsorglich ein Treffen mit Noah ab. Die beiden verstanden sich – zugegeben - er ermutigte sie unbewusst zu einem normalen Leben, was sie nie Gedacht hatte, führen zu können. Sie bekam gezeigt, wie er lebte in San Francisco oder wie die Arbeiten am Haus voran gingen. Apple versuchte ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, sich nicht mit anderen Menschen außer Noah zu beschäftigten, möglichst wenig von sich Preis zu geben um nicht in den Lügen irgendwo aufzufliegen. Von wem sie sich Merkwürdig mit reißen ließ, dass war Haily – diese Frau war penetrant aber kitzelte wohl auch den ersten Lachanfall aus ihr heraus – weil sie sich mal wieder ganz komisch ausdrücken musste. So völlig unvorbereitet, entschuldigte Apple sich sogar danach für ihr losgelöstes Verhalten, was aber Noah und Haily zum Lachen brachte. Für das Konzert musste Apple sich aus dem Haus schleichen... das würde weniger einfach werden.


RE: CHRIS - Apple Jean White - 07.06.2016 00:01

Natürlich war das nicht einfach für Apple zu Schlucken, wie ihr Vater sich auf dem Heimweg nicht nur Aufregte sondern auch noch auf seine Strafen bestand. Dennoch – er war da gewesen, um sie zu holen und sie kam sich vor, wie ein naives Kind, was sich von der Welt da draußen hatte locken lassen und derbe auf die Nase gefallen war. Deshalb sprach sie Chris all seine Vorderungen an sie ergeben zu, nickte alles Verständnisvoll ab und wagte es nicht, seine Entscheidungen in Frage zu stellen. Was hatte sie davon gehabt, sich frei fühlen zu wollen, statt der Schule und dieser elenden, gleichen Menschen? Nirgendwo würde sie dazu gehören oder Anschluss finden, nicht mal unter so friedlichen Hippies. Man hatte sich über sie lustig gemacht und anders als Noah an ihr Zweifelte, zweifelte sie an allem, was sie dachte, über sich gelernt zu haben. Das singen, vielleicht war das nur Mitleid gewesen, vielleicht hatten alle nur Noah so gut gefunden und wenn sie alleine da war, dann war sie auch nur die Lachnummer? Vielleicht hatte Noah sie abgewiesen, weil er sich vor ihr ekelte und nicht, weil er sich Gedanken um sie machte – und hatte deswegen zwar nicht gelacht, als die anderen Jungs über sie gesprochen hatten sondern sich nur gefragt, wie der Kerl mit Apple ins Bett gehen konnte. Eine große Bereicherung war die Männerwelt durch das Egoistische Verhalten des kurzzeitigen Liebhabers auch nicht gewesen, das eine war mit und das andere ohne Geld dafür zu bekommen, einen anderen Unterschied sah sie nicht. Zumindest konnte sie Chris beruhigen, dass Noah und sie sich nicht nahe gekommen waren und er beendete auch jeden Versuch, eine Antwort auf die quälenden Fragen zu erhalten, indem er ihr Handy und auch sonst alle Verbindungen zur Außenwelt kappte. Auch das war okay. Auch die Schule war okay. Alles in ihrem Leben war okay. Sie schlich in den ersten Tagen noch wie ein reumütiger Hund durch das Haus, versuchte Chris jeglichen Wunsch von den Augen abzulesen und ihn ihre Anwesenheit nicht merken zu lassen. Immer wieder merkte sie, wie sie auf leisen Sohlen ganz Geräuschlos versuchte sich einen Tee zu machen oder neues Wasser zu holen, mehr brauchte sie beim lernen ja auch nicht. Sah er zu ihr auf, sah sie auf den Boden. Sie ließ sich von der Schule abholen, hin bringen und bedankte sich im Übermaß für alles, was er ihr zukommen ließ – Essen, Fahrten, ja – sogar für Schulbücher. Das war kein Leben, was große Emotionen in ihr provozierte aber Apple funktionierte routiniert. Sie hatte sich darauf verstanden, Situationen zu dulden, wie auch anders und das war Chris Haus, dass war sein Leben und er nahm sie darin auf und deswegen fügte sie sich ein. Er war ihr Papa, er wollte sie hier aber sie durfte sein Leben eben auch nicht schwer machen – das hatte sie verstanden.
So lange, bis nach einigen Wochen, Haily ihr in die Arme lief – oder sie ihr – wie auch immer. Sie hatte das quirlige Mädchen ganz vergessen, nicht ihre Art aber das zu Noah doch nicht alle Stricke gerissen waren. Trotzdem bestand sie darauf, sich von Haily verspreche zu lassen, dass sie ihm weder ihre Nummer verriet noch sonst etwas. Darauf beharrte Haily nur, ihm sagen zu dürfen, dass es ihr gut ging - körperlich und damit arrangierten die beiden sich. Apple blockte auch immer wieder an, wenn der Harmonie-Süchtige Mensch probierte, sie davon zu überzeugen, Noah würde Sicher zuhören, wenn die beiden noch mal sprachen. Abgesehen davon, wollte Apple aber Haily auch aus allem raus halten – sie sagte, sie habe Noah krass angelogen, was die Fakten über sich und ihren Vater anging aber sie ging nicht ins Detail über Lahja. Sie erwähnte auch nicht den Abend, als sie so wütend auf ihn war und sie probierte Noah nicht in ein schlechtes Licht zu rücken, dafür behielt sie sich vor, Haily nichts von den Anschuldigungen gegen ihren Dad zu erzählen. Es war komisch, so viele Tabu Themen zu haben – ganz besonders weil sie doch an Noah dachte und weil sie ihn doch eigentlich Wissen lassen mochte, dass sie die Nächte, die die beiden gesprochen hatten, das Shoppen – einfach alles nicht gespielt hatte aber was hatte das für einen Sinn oder einen Wert? Nein, das würde zu neuen Fragen führen und das würde sie irgendwann in Teufelsküche bringen. Nein! Lieber sorgte sie dafür, dass Chris mit dem weiblichen Gast seinen Frieden fand. Immerhin war es kein Junge, immerhin stellte Apple ihm ihren Umgang vor und statt in dem besetzten Haus, hielt Apple sich mit der neuen Freundin auch eher bei sich Zuhause auf. Soziale Kontakte waren doch wichtig und solange es kein Junge war. Haily benahm sich auch, Drogen und Alkohol lehnte Apple strikt ab. Sie war ab jetzt eine gute und dankbare Tochter.
Haily hatte auch ohne solche Substanzen tolle Ideen, brachte das junge Mädchen wenigstens zum Lachen, wenn sie gemeinsam einen Spieleabend machten. Wenn sie Kinder-Filme guckten und Apple begann in dieses blonde Mädchen zu Vertrauen. Chris nicht, Chris wollte ganz genau Wissen, wen er da zu Gast hatte und er fand auch einen Dorn, der es sein konnte, warum denn auf einmal dieses Blumenkind Kontakt zu seiner Tochter suchte. Als Haily eines Abends von ihrem Freund abgeholt wurde, wusste Aiden nicht, dass Apples Vater und somit Chris, dort oben aus dem Fenster sah und Haily ahnte ja auch nicht so wirklich, in wessen vier Wände sie dort aus und einging. Das Apple zum ersten Mal in ihrem Leben eine Freundschaft pflegte, war so aufregend für sie und neu und wundervoll, es linderte den Kummer über Noah und die fehlenden Farben in ihrem Leben. War sie nun in ihrem normalen Leben angekommen? Zumindest fühlte sie sich so, als sie Chris bat, in ein paar Wochen mit Haily auf ein Konzert von ihrem Freund zu gehen. Auch mit Abholen und hin bringen, egal – er hatte doch mal Konzerte fotografiert, würde er das nicht machen, für sie? Sie würde auch helfen! Sich die Karte verdienen. Wie auch immer. In der Zeit, in der sie das erste mal unbeschwerte siebzehn Jahre sein durfte, wollte sie einfach nur hibbelig auf das Konzert, etwas aufregendes erleben, neben der Schule. Immerhin waren ihre Noten um einiges besser und sie... zeigte doch auch so viel Mühe. Das der Abend, auf den sich jeder normale Teenie Wochenlang freute, der schlimmste und schwärzeste Abend ihres Lebens werden sollte, das traf sie unvorbereitet wie ein Schlag ins Gesicht. Apple hätte diese Welt besser kennen sollen, dieser Ort war für sie nichts als ein Fluch und eine Qual, jedes Mal diese Hoffnungen und jedes Mal dieses neue, tiefe Tief.


RE: CHRIS - Haily Stone - 12.06.2016 23:55

In der kleinen, bunten Welt des Hippie Mädchens lief eigentlich gerade alles so, wie sie es sich wünschte und in diesen Zeiten war sie absolut Energie geladen und Euphorisch – oder aber, wie Aiden ab und zu kommentierte, ätzend Fröhlich und total Anstrengend. Sie tänzelte durch die Gegend, sie flauschte die Menschen an und sie hatte ganz viele Ideen, die hier und jetzt in die Tat umgesetzt werden mussten. So lange, bis das Arbeit mit sich brachte und sie den Kopf aus der Schlinge zog. Ha, wäre doch gelacht, wenn sie nicht ihr Oberstübchen dazu nutzen könnte, kreative Großprojekte auf den Weg zu bringen aber das war halt auch eine Aufgabe und deswegen mussten andere dies dann fertigstellen. In dem Haus tat sich damit immer wieder etwas, von den Soli-Partys auf dem Dach, bis hin zur offenen Küche einmal die Woche. Was sie in die Hand nahm aber auch mit Herzblut, war der Garten auf dem Dach – in ihrer Phantasie sah der schon aus wie ein Zaubergarten – da konnte Aiden noch so oft nüchtern feststellen, dass es sich bisher um einen Haufen Erde handelte, drei Topfpflanzen und ansonsten Krempel. Der wusste doch nicht, wovon er da Redete. Immer wieder versuchte sie ihn mit pieksen, jammern, betteln, zerren dazu zu bewegen, ihr zu helfen und wenn auch grummelig, tat er es ab und an und wenn nicht, dann machte er sich aus dem Staub. Das war aber alles okay weil das war eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die konnte sich entwickeln – nein, definiert war das bei den beiden noch lange nicht – aber Haily spürte, testete und erkundschaftete, wie es eventuell noch eine werden könnte, mit der beide irgendwie klar kamen. Eine Hürde hatten die beiden gemeinsam schon überwunden, sie hatte sich auf Aiden eingelassen - so wie er sich das gewünscht hatte, sexuell und wenn beide ihre Zweifel hatten, hatte haily von ihm doch am Ende auch etwas gelernt. Man sollte wirklich nichts im leben einfach anschreiben sondern Alles versuchen und das gab ihr auch nur noch mehr Energie, an diesem verliebt sein für Aiden festzuhalten. Sie übertrug eine Sichtweise oder eine neue Erkenntniss jedoch immer von einer auf all die zwischenmenschlichen Beziehungen in ihrem Leben. So kam es dazu, dass sie Apple nicht stehen ließ, als zu vermuten war, bei Noah und ihr war etwas unschönes passiert - so enorm unschön, dass sie ihm nicht mal sagen durfte, was in Apples leben so los war. Sie fand nicht gut wenn Noah eventuell sogar in Sorge war und blieb Prinzipien treu dabei ihm wenigstens das Wohlbefinden zu übermitteln und das die beiden einander trafen, so eine Lüge würde sonst auch sie belasten aber detaillierte fragen beantwortete sie nicht - Noah schien ohnehin schockiert. Irgendwie schien ihm nicht so wohl bei dem engen Kontakt zwischen haily und Apple aber zumindest das schillernde Mädchen wusste nicht warum. Ob Noah es zurück hielt, weil er Apple nicht haily weg nehmen wollte oder ob er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte, konnte haily kaum sagen. Länger hatten sie einander nicht gesehen und auch wenn sie ab und an eine Eingebung hatte ihm anzurufen, ohne Mimik und Gestik stand haily auf dem Schlauch. Telefone waren blöde. Sie nahm sich vor bald nach San Francisco zu fahren aber wie ihre Pläne so waren - kurzlebig - kam ihr andauern etwas in die Quere. Dafür war sie sich sicher würde sie an einem morgen aufwachen, wissen es war so weit und in den Bus steigen. Sie liebte dieses Leben aber in was für einer Gefahr sie sich durch diese Entscheidung begeben hatte, konnte sie auch nicht ahnen. Immer mal wieder war sie bei Apple daheim, ihr Vater war merkwürdig aber okay - waren ja alle. Er wäre der geborene Einsiedler fand haily, in einem tiefen Wald und über den man sich eigensinnige Geschichten erzählte. Weil er aber auch nie lachte, wenn haily mal wieder total lustig war. Blöd fand sie das. Umso überfahrener war sie aber auch als er sich irgendwann zu ihr gesellte als sie im Wohnzimmer saß. Es war eine Weile nachdem Aiden sie abgeholt hatte von Apple aber diese gutmütige Person hier hätte nie gedacht, dass hinter seinen fragen zu Aiden ein diabolischer racheplan steckte. Munter redete sie darüber wie verknallt sie war, während Apple im zimmer schlief. Haily hätte höchstens angenommen es ging darum, Chris wollte was über Aiden wissen wegen dem Konzert, zu dem sie seine Tochter eingeladen hatte. Musste man ja mal abchecken - Chris wollte aber wissen, wie weitreichend die Emotionen von seinem alten Feind Aiden gegenüber der irren, neuen besten Freundin seiner Tochter waren. Allem Anschein nach tief genug. Allem Anschein nach waren ihm auch soziale Bindungen seiner Tochter nicht heilig. Schon zig mal war sie ihm nachts in die arme gelaufen und hatte sich einen finsteren Blick eingefangen, weil sie sich ein Glas Wasser holte wenn seine Tochter schlief. Als würde man ihn bei etwas ertappen... den Spruch, er wäre Wie hagrid von Harry Potter fand er dann auch nicht lustig und so schlängelte sie sich immer an ihm vorbei. Das blonde Mädchen sah keine Problematik, in seinem Haus mit bauchfreiem Top und Unterhose herum zu laufen - waren ja alle erwachsen hier und konnten sich beherrschen. Wäre sie ein vorsichtiger Mensch, hätte sie sich gefragt, warum er ihr diesmal das Glas mit Wasser reichte - war sie aber nicht und so nahm sie es nur begeistert und dankend entgegen. War er endlich aufgetaut? Warm geworden mit ihr? Freudig ließ sie sich auf einen Smalltalk ein, wie cool.


RE: CHRIS - Chris John Millington - 14.06.2016 13:27

In den ersten Wochen, nachdem ich gemeinsam mit Apple zurück nach Los Angeles gekommen war, verhielt sie sich wirklich wie eine tadellose, hörige Tochter. Alles, was ich ihr abverlangte, nahm sie nickend hin. Sie meckerte weder über den Hausarrest, noch über den Entzug ihres Handys oder dass ich ihr die Möglichkeit nahm am Laptop mit Bekannten zu kommunizieren. Sie akzeptierte, dass ich sie jeden Morgen zur Schule brachte und nachmittags auch wieder abholte, oder jemanden damit beauftragte, dem ich vertrauen konnte. Während der ersten drei Wochen wusste ich zu jeder Zeit des Tages wo Apple sich aufhielt und genau so hätte ich es auch gerne weiter geführt, aber mir war auch sehr wohl bewusst, dass ich sie nicht auf ewig einsperren konnte. Und abgesehen davon schien sie die Regeln begriffen zu haben, also erließ ich ihr nach drei Wochen wie vereinbart den Hausarrest und erlaubte ihr sogar den Weg zur Schule wieder alleine in Angriff zu nehmen. Allzu lange brauchte es aber gewiss nicht, bis ich das bitter bereute, denn als ich eines Abends nach Hause kam, konfrontierte meine Tochter mich damit, dass sie eine Freundin zu sich einladen wollte. Freunde machten angreifbar, am liebsten wäre es mir, wenn sie sich gänzlich von der Außenwelt isolierte und wir einfach in unserer kleinen Familienkonstellation vor uns her lebten, aber dummerweise verhielt Apple sich gerade so fehlerfrei, dass mir einfach kein Grund einfiel ihr den Besuch zu verbieten. Verdammt. Ich hätte mir irgendetwas aus den Fingern saugen sollen, denn als zwei Tage später auf einmal dieses durchgedrehte, blonde Mädchen in meiner Wohnung stand, hätte ich sie am liebsten sofort wieder vor die Tür gesetzt. Sie wirkte so als sei sie ständig auf Drogen und einmal, nachdem Haily wieder weg war, führte ich mit meiner Tochter auch absichtlich ein erneutes Gespräch, dass ich jegliche bewusstseinsverändernde Substanzen bei ihr nicht dulden konnte. Sie sollte gar nicht erst auf die Idee kommen etwas auszuprobieren. Aber leider sah ich auch wie sehr Apple aufblühte, wenn ihre Freundin da war und die beiden über Kinderfilme lachten oder sich mit Brettspielen beschäftigten. Manchmal kribbelte es sogar in meiner Brust, wenn Apple so glücklich schien, zumindest bis zu dem Tag, bis ich verstand, weshalb mir dieses blonde Mädchen von Anfang an so suspekt gewesen war, denn als ich nach einem erneuten Besuch von ihr aus dem Fenster spähte lief sie da niemand geringerem als Aiden in die Arme. Im ersten Moment wollte ich meinen Augen kaum glauben, grenzenlose Wut machte sich in mir bemerkbar, meine Muskeln verspannten sich und ich wollte schon in Apples Zimmer rennen, um ihr ein für allemal den Umgang mit diesem Mädchen zu verbieten, die zweifellos nur hier war, um mich auszuspionieren, damit ihr Freund sich an mir rächen konnte, aber- nein. Nein, so leicht würde ich es ihm nicht machen. Das wäre doch gelacht, wenn ich es mit Aiden nicht aufnehmen könnte und deshalb entschied ich auch kurzerhand, dass ich den Spieß einfach umdrehte. Er würde sich selber noch dafür hassen, dass er erneut in mein Leben und in meine Aufmerksamkeit kroch, so wie damals mit Lucy. Lucy war mein gewesen und er hatte sie mir genommen, das würde mit Apple nicht passieren.
Ab dem Moment an wirkte ich noch härter als üblich, wenn Haily zu Besuch war. Ich musste noch mehr Energie aufwenden, um mich zu beherrschen, aber gleichzeitig wurde ich auch noch penetranter, wenn es um die Zweisamkeit der beiden Mädchen ging. Nur ungerne ließ ich sie alleine, versuchte immer mich in Hörweite aufzuhalten, wenn sie im Wohnzimmer einen Film sahen oder in der Küche mal wieder Spiele spielten. Wenn die beiden ich in Apples Zimmer verkrochen, dann stand ich nicht selten in der Nähe der Tür, damit ich heimlich belauschen konnte, worüber sie redeten. Dass meine Tochter mich bat auf dieses Konzert von Aiden gehen zu dürfen, wusste ich daher auch schon im Vorfeld und konnte mich auch nur deswegen ruhig verhalten, sonst hätte sie diese grenzenlose Wut in mir zweifellos zu spüren bekommen. Zögerlich willigte ich ihr zwar ein, jedoch nur unter den Bedingung, dass ich sie nicht nur hinbringen und abholen würde, sondern dass ich sie auch dabei begleitete. Sie musste nicht neben ihrem Vater stehen, wenn ihr das peinlich war, aber ich wollte sie zumindest im Blick behalten. Bei solchen Konzerten trieben sich die schlimmsten Menschen herum, vor allem seitdem Aiden wieder in einer kleinen, lokalen Hardcore-Band spielte. Dort ging es meistens viel härter zu, als in den riesigen Hallen, die er vorher gefüllt hatte. Eigentlich ahnte ich aber bereits, dass es sowieso niemals dazu kommen würde. Meine makaberen Rache-Pläne mit Haily wollte ich so schnell wie möglich in die Tat umsetzen und ich war mir sicher, dass sie sofort den Kontakt zu Apple abbrechen würde, wenn sie erfuhr, was ihr geschehen war. Wenn Aiden es ihr erzählte und damit derjenige war, der ihre kleine, harmonische Welt zerstörte. Insgeheim rieb ich schon meine Hände aneinander und klopfte mir selber auf die Schulter, während ich auf eine günstige Gelegenheit wartete. Und die kam dann auch.
Nicht selten übernachtete Haily nach einem langen Fernseh- oder Spieleabend bei uns in der Wohnung und es war auch schon oft genug vorgekommen, dass sie sich noch ein Glas Wasser besorgte oder quickfidel durch die Wohnung schlich, während meine Tochter schon schlief. Das kam mir und meinem Plan gerade recht und es war auch ein glücklicher Zufall, dass sie eines abends - ein paar Tage vor dem Konzert - noch spät bei uns auf dem Sofa saß. Allein. Noch nie zuvor hatte ich so direkt das Gespräch zu ihr gesucht wie jetzt, meistens behandelte ich sie eher als würde ich ihr misstrauen, was ja auch der Wahrheit entsprach, aber es schien sie trotzdem nicht zu verwirren, dass ich mich auf einmal zu ihr ins Wohnzimmer gesellte und ihr sogar bereits das Glas Wasser entgegen hielt, das sie sich normalerweise selber nachts noch besorgte. Diesmal nur mit einem kleinen Zusatz, der sie schnell außer Gefecht setzen würde. Mir blieb gerade noch so viel Zeit sie nach ihrem Musiker-Freund zu befragen und damit auch die letzte Bestätigung einzuholen, dass Aiden sich nicht besonders über meinen folgenden Anruf freuen würde, bevor sie schon ein wenig benommen in die Kissen sank, die Augen schloss und nach wenigen Minuten völlig weggetreten war. Großartig. Genau wie ich es mir vorgestellt hatte. Zum ersten Mal sah ich sie nicht nur kritisch und verurteilend an, warf ihr nicht nur einen harten Blick zu und musste mich dafür als Hagrid oder Almöhi beschimpfen lassen, sondern senkte stattdessen genüsslich, begehrend und mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen meine Augen an ihrem leicht bekleideten Körper hinab. Es ging doch nichts über junge Frauen, bei denen die Haut noch so straff saß wie bei Haily. Ich kostete es richtig aus wie ich mich vor ihren bewegungslosen Körper kniete und ihr ganz langsam die Unterhose von den langen, schlanken Beinen zog. Ich bewegte meine Hände über ihre weiche Haut, küsste sie, stöhnte warm dagegen, schob meine Finger unter ihr T-Shirt und legte sie um ihre kleinen, aber wohl geformten Brüste, während ich mich daran ergötzte, dass sie sich nicht wehren konnte. Verdammt, wie gut sich das anfühlte. Beinah hätte ich mich in diesem Gefühl verloren und mir gierig Befriedigung verschafft, aber als ich gerade meine Hand zwischen ihren Beinen versenken wollte, besann ich mich wieder meines Plans. Aiden, richtig. Da war ja noch was. Ganz leise schlich ich in den Flur, versicherte mich, dass die Tür von Apple noch immer geschlossen war und tat dasselbe dann auch mit der Wohnzimmer-Tür, damit bloß keine Geräusche zu meiner Tochter durchdrangen. Dann platzierte ich mir Haily so wie ich sie brauchte, lang ausgestreckt auf dem Sofa. Ich stellte ein Bein von ihr auf dem Boden ab, legte das andere über die Lehne und betrachtete viel zu lange gierig ihre weit geöffneten Schenkel, ehe ich auch ihr leichtes Top nach oben schob, um ihre Brüste zu entblößen. Beweismaterial war immer ein riskantes Unterfangen, das wusste ich wohl, aber scheiße, ihr Anblick machte mich so an, dass ich gar nicht anders konnte, als mit meinem Handy ein paar Fotos von ihr zu schießen. Für meine private Sammlung. Damit ich mich auch noch in ein paar Jahren an diese Nacht erinnern konnte. Danach kam das wichtigste: Aus einer der untersten Schubladen meiner Kommode, aus der hintersten Ecke, zog ich das Handy von Lucy hervor, welches ich damals eingesteckt und bis jetzt sicher verwahrt hatte. Ich wusste nicht einmal mehr weshalb, vielleicht einfach nur um ein Teil von ihr behalten zu können, oder weil mein Unterbewusstsein mir schon damals gesagt hatte, dass es mir noch nützlich sein konnte. Das war es jetzt nämlich. Wie einen heiligen Gral legte ich es auf dem Couchtisch ab, während ich mir selber die Hose öffnete und inklusive meiner Shorts gerade so weit hinab schob wie ich es unbedingt benötigte. Ich kniete mich zwischen Hailys Beine, sah auf ihren attraktiven Körper und befriedigte mich selber, während ich wieder nach dem Telefon griff, es einschaltete und ohne Umwege in den Kontakten nach Aidens Nummer suchte. Mir vorzustellen wie sehr ihn der Name auf seinem Bildschirm verwirren würde, erregte mich nur umso mehr, und als er verschlafen den Hörer abnahm, keuchend und ungläubig nach Lucy fragte, hielt ich einen Moment genüsslich inne. War das etwa eine stille, irrationale Hoffnung, dass sie doch noch lebte? Oh, Aiden. Noch einmal hörte ich ihn Lucys Namen sagen, dann wurde er misstrauisch, fragte wer da sei, doch gerade in dem Moment, in dem er vermutlich den Hörer wieder aufgelegt hätte, schickte ich ihm eine Facetime-Anfrage und richtete die Kamera des Telefons auf den nackten Bauch von Haily. Ich wollte schließlich nicht alles auf einmal preisgeben. Das tat ich lieber ganz langsam, indem ich die Kamera immer weiter zurück zog und immer mehr von ihrem Körper präsentierte. Das Telefon hatte ich bereits stumm gestellt, ich wollte gar nicht hören wie er sich am anderen Ende der Leitung aufregte und vor allem wollte ich nicht, dass Apple etwas davon mitbekam. Das hier musste ganz leise vonstatten gehen. Daran hielt ich mich auch, als ich das Handy so weit nach oben hielt, dass Aiden einen unverblümten Blick auf den nackten, bewusstlosen Körper seiner Freundin haben konnte, und ich mich langsam, aber tief in sie schob. Lieber hätte ich das brutaler getan, dieses Mädchen und ihr Freund hatten schließlich nichts anderes verdient, aber im besten Fall durfte Haily morgen früh nicht zu viele Anhaltspunkte für das haben, was in der Nacht geschehen war. Diese nette Nachricht sollte ihr doch ihr Freund überbringen. Stattdessen vergewaltigte ich sie fast schon liebevoll, zärtlich und sanft. Anstatt mit meinen Hände dunkle Blutergüsse dort zu hinterlassen, wo ich die Frauen normalerweise grob berührte, zog ich nur meine Fingerspitzen über ihre Haut. Wenigstens war sie so eng, dass ich trotz meiner langsamen Hüftbewegungen unheimlich viel Befriedigung dabei empfand, was sicher auch an der erregenden Tatsache lag, dass Aiden das alles mitansehen musste. Dass er in seiner Wohnung wahrscheinlich gerade durchdrehte, dass er schrie und mir den Tod wünschte. Und diese Wut steigerte sich mit Sicherheit noch mehr, als ich den Anruf urplötzlich beendete, das Handy einfach wieder ausschaltete, zur Seite legte und meinen Körper schwer auf den von Haily sinken ließ, um das Gesicht an ihrer Halsbeuge zu versenken und mir leise keuchend mithilfe ihres bewusstlosen Körpers Erleichterung zu verschaffen. Wie gut sie auch roch. Leicht süßlich und feminin, ein bisschen so wie Lucy. Ich konnte verstehen, warum sie Aiden gefiel. Morgen wäre das mit Sicherheit vorbei. Ihr kleine, harmonische Welt wäre zerstört und die beiden Turteltauben würden nicht mehr miteinander funktionieren. Obwohl ich so sanft zu Haily war, würde sie nach ihrem Erwachen trotzdem ein Ziehen zwischen ihren Schenkeln spüren, sie würde sich fragen, warum sie auf dem Sofa geschlafen hatte und weshalb sie nur noch einen Träger ihres Oberteils auf den Schultern spürte. Den anderen Arm würde ich gleich aus ihrer Kleidung herausziehen und ihr somit genug Beweismaterial geben, dass wirklich geschehen war, was Aiden ihr später erzählen musste, gleichzeitig aber auch nicht genug Anhaltspunkte, dass sie selber darauf kam. Wie perfekt dieser Plan war. In den kommenden Wochen musste ich zwar umso mehr auf Apple und mich Acht geben, ich sollte auch besser immer eine Waffe bei mir tragen, falls Aiden einen lächerlichen Versuch begehen sollte sich an mir zu rächen, aber auf lange Sicht plante ich sowieso diese gottverdammte Stadt zu verlassen. Gemeinsam mit meiner Tochter ein neues Leben anzufangen, irgendwo in der Einöde der Südstaaten. Dort, wo man noch zur Kirche ging, wo man die Spießigkeit ins Gesicht geschrieben hatte und wo es nicht so viele Gefahren gab wie in dieser großen Stadt hier. Und bis dahin konnte ich mich wohl auch noch gegen Aiden verteidigen. Kein Grund zur Reue oder zur Besorgnis. Ich war noch immer äußerst zufrieden mit meinem Werk, als ich mich wieder aufrichtete, meine Hose schloss und penibel alles herrichtete. Das Handy wurde wieder in besagter Schublade verstaut, ich zog Haily ihre Unterhose wieder an und das Top nach unten, einen Arm löste ich aus ihrem Oberteil, schob ihr ein Kissen unter den Kopf und legte eine Decke über ihren Körper. Das Glas Wasser spülte ich penibel drei Mal durch, ehe ich in der ganzen Wohnung das Licht löschte und in meinem Schlafzimmer verschwand, um mir dort mithilfe der Bilder, die ich von Haily geschossen hatte, erneut Befriedigung verschaffte. Man sollte sich einfach nicht mit mir anlegen, vielleicht hatte Aiden diese Lektion nun auch endlich gelernt.


RE: CHRIS - Haily Stone - 15.06.2016 01:21

Nachdem Haily das Glas Wasser von Chris entgegen genommen hatte, ab da verschwamm alles zu einem komischen Brei. Sie wusste, sie hatte ihm von Aiden berichtet, wie verliebt sie in ihn war und das sie langsam einen Draht zu dem komischen Kautz gefunden hatte. Sie verriet natürlich keine Details und sie würde ihn auch nicht bloß stellen, dass machte man nicht und so viel Anstand hatte sogar Haily aber sie machte kein Geheimnis daraus, was sie für ihn empfand. Das Chris das nur noch mehr auf seine Tat einspielte, ihn nur noch freudiger machte, ahnte sie doch mit keiner Faser ihres Körpers oder aber mit ihrem Herzen. So böse und abartig, wie das war, was danach mit ihr passieren sollte – es würde ihr im Traum nicht einfallen. Genau das dachte sie, hätte sie getan, als sie am darauffolgenden Morgen mit einem dumpfen brummen in ihrem Kopf aufwachte. Huch, sie hatte doch nicht mal gesoffen? Bestimmt lag das daran, dass sie sich geschlaucht fühlte, weil sie so Krumm und Schief auf dem Sofa eingeschlafen war. War sie? Ohje, wie gemein, Chris könnte denken, er hätte sie so gelangweilt, dass sie eingeschlafen war. Das würde das Verhältnis zu ihm Sicher nicht besser machen, großer Mist war das. Naja, er hatte das Konzert ja schon zugesagt, wie ihre Freundin Apple gestern bestätigt hatte und das konnte er nicht widerrufen. Dann würde er seine Tochter und nicht ihre mangelnde Beherrschung bestrafen, dass sie einfach weg genickt war. Als sie aufstand, um die Decke zu falten und sich den herunter gerutschten Träger wieder über den Arm nach oben zu schieben, spürte sie, dass etwas Merkwürdig war. Ein ziehen in ihrer Magengegend vermutete sie – dabei war doch gerade in ihrem Leben alles gut? Vermisste sie Chas? Hatte sie ihren Bruder zu lange nicht gesehen und das war es, was ihr Probleme machte? In ihrer Verliebtheit hatte sie das eventuell ein wenig schweifen lassen. Oder ihre Periode würde frühzeitig kommen? Untypisch aber okay, da konnte man ja nichts gegen machen. Sie kuschelte sich noch ein wenig zu Apple, langsam aber Sicher reagierte die darauf nicht mehr allergisch, wenn man ihr Näher kam aber Haily fand keinen Schlaf.
Aiden hatte ihr gesagt, er käme sie heute wieder hier abholen, die beiden wollten sich einen faulen Tag gönnen - wenn das mit ihr überhaupt möglich war. Da in dieser Wohnung jedes Männliche Wesen streng verboten war, ging sie immer von sich aus auf die Straße, wenn sie dachte, es wäre die richtige Uhrzeit und wenn sie sich vertat, dann schlenderte sie ihm schon entgegen. Haily mochte nicht auf die Uhr sehen, sie mochte das nicht, ihr Herz würde ihr schon sagen, wann es Zeit war. Zum Frühstück hielt sie sich mit Tee auf, weil ihr noch immer komisch zumute war und Apple sah sie schon ein wenig besorgt an – wie man das unter Freundinnen tat und sie drückte sie, so zuckersüß, extra feste zum Abschied. Als sie das Haus verließ, lief sie noch Chris kurz in die Arme und konnte noch immer nicht ahnen, was er ihr und Aiden gestern Nacht angetan hatte. „ Entschuldigung, dass ich gestern einfach weg genickt bin.“ Sprach sie aus, eher sie die Hand zum high-five für Chris hob, auf das er eh nur immer die Augen verdrehte. Spaßbremse. Apple sah ihren Papa ein wenig skeptisch an, als Haily ein Gespräch erwähnte aber eher sie etwas fragen konnte, sah der schon wieder so ermahnend aus, sie hielt besser den Rand um sich das Konzert nicht mehr versauen zu lassen und trollte sich lieber ins Bad.
Haily sah unten weit und breit Aiden nicht, sie wusste aber auch nicht, dass sie pünktlich war und er mit sich kämpfte und haderte, ihr in die Augen zu blicken. Ob er sie allein lassen sollte heute? Ob er dem gewachsen war? Was er tun sollte. Haily war schon auf halber Strecke zu ihm, als sie ihn endlich erblickte und begann zu jammern. Warum sah der sie denn so erschrocken an, Haily quengelte manchmal einfach gern, das musste er doch kennen... genauso erleichtert schien er, als sie ihm sagte, sie fühlte sich ein wenig kränklich. Die üblichen Symptome bei ihr, wenn mal was war – Bauchweh, Müdigkeit und ein wenig Schwindel. Aiden schien sie gerne fester drücken zu wollen, als sonst aber dann auch wieder so Distanziert, bis sie ihn anbettelte, sie ein Stück zu tragen. Innig legte sie die Arme um ihn, gab ihm einen Kuss hinter sein Ohr, bettete den Kopf auf seiner Schulter und atmete ruhig gegen seinen Hals. „ Ich bin froh das du da bist, da ist alles halb so schlimm – ich mag das und ich mag dich auch dafür ganz besonders.“ Sie Lächelte behutsam. „ Ich Glaube, es kann sein, dass ich Chas etwas vermisse, wäre es sehr schlimm, wenn ich ihn nachher besuche und wir verbringen den ganzen Tag ein andern mal zusammen? Ich will dich auch nicht den ganzen Tag zu heulen... eigentlich ist alles hervorragend. Der Papa von Apple hat gestern auch zum Konzert zugestimmt. Ich hoffe er ist nicht böse auf Apple, als er gestern mit mir quatschen wollte, bin ich eingeschlafen als ich von dir geschwärzt habe - wollte dir bestimmt schnell im Traum begegnen - er guckt immer so Finster. Ganz komischer Mensch. Ganz unheimliche Aura.“ Sie spürte das sich etwas in ihm regte, aber konnte ja den Ursprung nicht erahnen. Haily dachte sie wäre Schuld, entschuldigte sich, fragte ob sie wieder herunter sollte von seinem Rücken, ob sie zu schwer würde oder ob er doch lieber den Tag mit ihr gemeinsam verbrachte, kränklich oder nicht. Das er einen inneren Kampf austrug, hatte diese feinfühlige Person erkannt aber sie schrieb sich die Schuld zu und das ließ es ihr eigentlich nur viel schlechter gehen, dabei hatte man doch eben bei ihr hingegen gesehen, wie die Sonne in ihrem Herzen aufging, wenn sie ihn sah.


RE: CHRIS - Aiden Rutherford - 21.06.2016 01:24

Nur viel zu gerne hatte ich mich im Wald zur Seite gedreht und meine Hand über Hailys fast entblößten Körper bewegt, viel behutsamer und zärtlicher, als zuvor. Genau so wie sie es genießen konnte. Sie hatte mir dabei noch einmal einen unsicheren Blick zugeworfen, so als sei sie sich nicht sicher, ob das zu meiner Vorstellung von Sex dazu gehörte, aber mit einem innigen, leidenschaftlichen Kuss bewies ich ihr hoffentlich das Gegenteil. Vermutlich verstand sie einfach noch nicht, dass ich es genau so begehrte. Dass ich es genau so wollte. So wie es damals mit Lucy gewesen war. Ich konnte mir in den Clubs beim Feiern der Reihe nach irgendwelche Frauen abschleppen, ich konnte mit ihnen auf einer dreckigen Toilette schlafen und danach mithilfe des Kokain sofort weiter feiern, manchmal sogar ohne diese Frauen noch eines Blickes zu würdigen, aber das mit Haily war anders. Ja, ich wollte nach dem Feiern morgens bei ihr aufkreuzen und ich wollte mir das Runterkommen von den Drogen mit schnellem, hartem Sex erleichtern, aber ich wollte auch die darauf folgende Erschöpfung mit ihr durchstehen. Ich wollte danach neben ihr liegen, müde, aber trotzdem unfähig zu schlafen. Ich wollte sie immer wieder küssen, ihre weichen Hände auf meiner Haut spüren, die Sonnenstrahlen begrüßen, ihren vertrauten Geruch tief einatmen und dann, etwas später, vielleicht noch einmal mit ihr Sex haben. Behutsamer und sanfter, weil mein Körper nach so einer durchzechten Nacht immer mehr an Kraft verlor. Ich wollte irgendwann am frühen Nachmittag neben ihr in einen unruhigen Schlaf fallen, für ein paar wenige Stunden, und mir das Runterkommen einfacher machen, indem sie einfach da war, mich ansah, mit mir redete, mich berührte. Ich konnte kaum zählen wie oft ich meine Sonntage so mit Lucy verbracht hatte, weil ich sie genug liebte, um sie auch in dieser Schwäche, die damit einher ging, an mich heran zu lassen. Es gab kaum einen Moment, in dem ich verletzlicher war, als nach einem langen, erschöpfenden Wochenende, und eigentlich war es ein unheimlicher Vertrauensbeweis, dass ich mich genau dann nach der Nähe von Haily sehnte. Das alles konnte sie vielleicht noch nicht verstehen, ich war schließlich auch niemand, der seine Gefühle und intimen Gedanken laut heraus schrie, aber zumindest gab ich ihr in dieser Nacht das Gefühl, dass es mir mit ihr nicht nur um den Sex ging. Und nicht nur darum meine eigene Befriedigung zu stillen.
Als wir uns früh am nächsten Morgen auf den Heimweg begaben, nachdem wir mit Hilfe der Droge noch ein paar weitere Stunden durchgehalten hatten, fühlte ich mich ihr daher auch näher als je zuvor. Wir hatten uns in dieser Nacht beide noch einmal ganz anders kennen gelernt, aber anstatt uns davon irritieren zu lassen, führte es uns noch näher zusammen. Und das war ein so gutes Gefühl, dass wir in den folgenden Tagen noch viel mehr Zeit miteinander verbrachten als sonst. Ich konnte mich Haily gegenüber immer mehr öffnen, wurde immer zugänglicher und ja, mir wurde dabei auch immer mehr bewusst wie sich in mir richtige, echte Gefühle für sie entwickelten. Nicht, weil sie mich an Lucy erinnerte, mittlerweile sah ich kaum mehr eine Ähnlichkeit zwischen den beiden Frauen, sondern weil Haily eben Haily war. Durchgedreht, aber trotzdem intelligent, herzensgut, offen, wunderschön. Und liebenswert. Sie konnte mich zum Lachen bringen wie niemand sonst und sie zeigte mir das Gute in der Welt, wenn ich es mal wieder nicht sehen konnte. Diese Lebensfreude in ihr, die zog mich am meisten an. Die durfte sie niemals verlieren. Ich konnte aber auch noch nicht wissen, dass man ihr wenige Tage später genau das nehmen wollte.
Es war bereits spät am Abend und ich schlief schon tief und fest, als mich das Klingeln meines Telefons auf einmal wieder weckte, ich müde danach griff und dann, beim Blick auf den Monitor, erstarrte. Lucy. Da stand Lucys Name. Ich konnte nicht schnell genug die Zusammenhänge herstellen, um zu verstehen, dass dort am anderen Ende der Leitung niemals die Stimme meiner verstorbenen Freundin auf mich warten konnte, deshalb sprach ich auch atemlos ihren Namen in den Hörer, als ich zitternd abnahm, aber ich wartete nicht nur vergeblich auf ihren vertrauten Klang, sondern überhaupt auf irgendwelche Geräusche. Da war nichts. Niemand sprach in den Hörer und nachdem ich mich schon kerzengerade im Bett aufgesetzt und mehrmals nachgefragt hatte, wollte ich gerade wieder auflegen, als man mir eine Facetime-Anfrage schickte. Ich war noch immer viel zu verschlafen, um klar denken zu können, nahm deshalb auch verwirrt an, aber das sollte sich nur wenige Sekunden später ändern. Wenige Sekunden später war ich so wach wie selten zuvor und starrte atemlos, sprachlos auf die nackte Haut von Haily. Mein Körper verkrampfte sich schon während ich mitansehen musste wie ein fremder Mann sein erregtes Glied in sie schob, aber als die Kamera nach oben schwenkte, als ich sah, dass ihre Augen verschlossen waren und sie bewusstlos dort auf einem Sofa lag - dass man sie gerade vergewaltigte - da setzte auf einmal alles in mir aus. Ich schrie so laut ich konnte, in dummer Hoffnung sie dadurch zu wecken, sprang wütend und verzweifelt aus meinem Bett auf, um jedoch feststellen zu müssen, dass ich völlig hilflos war. Ich musste nicht sein Gesicht sehen oder seine Stimme hören, um zu wissen, dass es sich bei diesem Mann um Chris handelte. Er hatte mir bewusst und äußerst klug genug Hinweise gegeben, dass mir kein Zweifel mehr blieb, aber trotzdem nicht genug, um etwas gegen ihn in der Hand zu haben. Ich wusste, dass der Mörder von Lucy gerade die Frau vergewaltigte, die mein Leben so viel besser machte, aber- das wars. Mehr wusste ich nicht. Und als sich der Bildschirm vor mir auf einmal schwarz färbte, wurde mir klar, dass ich auch nicht mehr erfahren würde. Haily wollte heute Nacht bei Apple schlafen, dort sollte ich sie morgen auch abholen, aber wie um Himmels Willen sollte ich darauf kommen, dass Chris ihr Vater war? Nein, ich ging viel eher davon aus, dass die beiden vielleicht unterwegs waren. Dass sie ihn durch Zufall irgendwo getroffen hatte, im Park oder in einem Club, vielleicht auch am Strand. Vielleicht verfolgte er sie oder uns schon länger. Scheiße, ich hatte verdammt nochmal keine Ahnung! Ich wollte ihr helfen, ich wollte sie retten, für sie da sein und so lange auf das Gesicht von diesem Arschloch einschlagen, bis es nur noch ein Brei aus Blut und gebrochenen Knochen war, aber- Wo sollte ich anfangen? Wo sollte ich suchen? Scheiße, warum besaß Haily kein Handy? Warum konnte ich sie nicht erreichen? Warum hatte ich mir nie die Nummer von Apple geben lassen? Ich merkte gar nicht wie ich monoton in meinem Zimmer immer wieder auf und ab lief, wie ich keuchte, atemlos nach Luft schnappte, am ganzen Körper zitterte und zwischendurch sogar verzweifelt schrie. Es machte keinen Sinn, dass ich auf einmal fest entschlossen meine Jeans anzog, nach meinem Pullover griff und in meine Schuhe schlüpfte, um eilig die Wohnung zu verlassen und unten auf der Straße dann festzustellen, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich hingehen sollte. Alles schien jedoch besser, als in meinen eigenen vier Wänden gefangen zu sein, deshalb lief ich einfach drauf los, immer weiter. Ständig blieben meine Augen an dunklen Ecken hängen, so als könnte ich sie dort auf einmal finden, während ich mich ziellos durch die Stadt bewegte, aber als ich Stunden später erschöpft in dem Haus von Haily ankam, hatte ich sie - natürlich - nirgends gesehen. Verdammt, ich hatte sogar in jedem scheiß Krankenhaus dieser Stadt angerufen, aber auch dort wusste man nichts über sie. Dies hier wäre aber mit Sicherheit der Ort, wo sie Zuflucht suchen würde, wenn sie wieder zu sich kam, in ihrem eigenen, kleinen Zimmer, dort wo sie sich am wohlsten fühlte. Und deshalb wartete ich auch genau da. Bis zum nächsten Morgen.
Schon seit Stunden saß ich hellwach auf ihrer Fensterbank und starrte unentwegt nach draußen auf den Gehweg, als es mich auf einmal wie ein Schlag traf: Was, wenn sie keinerlei Erinnerung an das hatte, was ihr geschehen war? Wenn sie deshalb nicht nach Hause kam? Die andere Option - dass Chris ihr wohlmöglich noch etwas viel Schlimmeres angetan hatte - ließ ich gar nicht an mich heran, das würde mir den Rest geben, aber was, wenn er es anders beabsichtigte? Wenn er Haily bewusst die Erinnerung genommen hatte, damit sie ihn nicht anzeigen konnte, und nur mich damit verletzen wollte? Oh nein, nicht mit mir. Wir würden zur Polizei gehen und wir würden diesen Wichser anzeigen. Man konnte mit Sicherheit die DNA von ihm in ihr finden, wir würden ihn fertig machen. Diesmal würde er nicht einfach so davon kommen und wenn doch- scheiße, wenn doch, dann würde ich mich eigenhändig an ihm rächen. Ich würde nicht zulassen, dass er sowas noch einmal mit irgendjemandem tat. Ich würde ihn suchen und ich würde ihn finden und er würde es bereuen, alles. Lucys Tod und- das hier. Das, was er mit Haily getan hatte. Das auch. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, musste ich aber erst einmal eine ebenso schwierige Aufgabe übernehmen: Ich musste ihr sagen, was passiert war. Wenn sie sich wirklich nicht erinnerte. Vielleicht erinnerte sie sich ja doch?
Eine erschöpfte Mischung aus Wut, Angst und Unsicherheit hatte meinen Körper eingenommen, als ich mich viel zu spät auf den Weg begab, um Haily abzuholen. Ich hatte Panik davor, was mich erwarten würde. Ob mich überhaupt jemand erwarten würde? Was sollte ich tun, wenn Haily nicht kam? Was dann? Wie sollte ich in diesem Leben noch funktionieren, wenn Chris mir auch sie genommen hatte? Tiefe Ränder zeichneten meine Augen und mein Herz schlug so unfassbar schnell, dass es beinah in meiner Brust explodierte, als ich den gewohnten Weg lief und dann halb-erschrocken, halb-erleichtert stockte, als ich auf einmal die blonde Frau vor mir sah. Sie lebte. Sie lächelte sogar. Und sie- sie war ganz normal? Warum war sie so normal? Haily jammerte zwar, das hörte ich schon von Weitem, sie beklagte sich über Bauchschmerzen, aber- sie hatte wirklich keine Ahnung, was geschehen war. Oder? Ich wusste nicht, ob es ihr auffiel wie ich sie steif ansah und dabei ihren ganzen Körper und vor allem solche Stellen wie ihren Hals oder ihre Handgelenke regelrecht musterte. Waren da irgendwelche Spuren zu erkennen? Für den Bruchteil einer Sekunde zog ich sogar in Erwägung, ob ich mir diesen Anruf von der gestrigen Nacht vielleicht nur erträumt hatte, aber nein. Nein, ich hatte mindestens hundert Mal die Liste in meinem Handy kontrolliert und ebenso oft versucht die Nummer von Lucy zu wählen. Ich hatte das nicht geträumt. Und Hailys Bauchschmerzen, die sprachen doch auch dafür. Sie konnte selber den Zusammenhang zwar nicht herstellen, aber ich konnte es. Ich wusste, was geschehen war. Und ich musste es ihr sagen. Zwei Mal sprach ich ihren Namen aus, wollte gerade ansetzen, aber immer wieder unterbrach sie mich quengelnd, weil ihr Körper schmerzte oder weil sie Chas damit in Verbindung brachte. Beim dritten Mal bat sie mich darum, dass ich sie ein Stück trug, und weil sie mich dabei so bittend mit diesen runden, ehrlichen, großen Augen ansah, konnte ich nicht anders, als ihr meinen Rücken zuzudrehen und ihrem Wunsch nachzukommen. Vielleicht war das hier auch nicht der richtige Ort, vielleicht sollte ich woanders mit ihr sprechen, nicht mitten auf der Straße. Nicht hier. Ich bekam kaum mit, was Haily sagte, und ich spürte nicht einmal recht wie sie sich an mich schmiegte oder meine Haut küsste, bis zu einem bestimmten Satz, der mich so außer Gefecht setzte, dass sich schon wieder mein ganzer Körper zusammen zog. "Der- der Vater von Apple? Der war auch gestern da? Und- du hast mit ihm geredet, bevor du eingeschlafen bist? Du bist im Gespräch einfach eingeschlafen? Einfach so?" Ich beantwortete Hailys Fragen nicht mal, als sie mich danach fragte, ob sie mir zu schwer sei, sondern ging bloß starr weiter. "Hab ich- hab ich ihn schonmal kennen gelernt? Hab ich nicht, oder?" Was für absurde Fragen aus meinem Mund. "Ich meine nur. Das ist doch komisch, dass du einfach eingeschlafen bist. Vielleicht- vielleicht bahnt sich bei dir was an. Vielleicht wirst du krank." Was tat ich denn da, verdammt? Ich musste Haily doch sagen, was geschehen war. Und ich musste mich umdrehen und zu Chris gehen und ihn fertig machen. Ich konnte das doch nicht für mich behalten. Oder? Oder doch? Was, wenn Chris genau das wollte? Wenn er mich angerufen hatte, damit ich es übernahm Hailys Welt zu zerstören? Das würde zweifellos passieren, in Hailys Leben und in ihre Ansichten der Gesellschaft passte so eine Grausamkeit nicht hinein. Konnte ich das zulassen?


RE: CHRIS - Haily Stone - 21.06.2016 06:20

Gerade in der letzten Zeit hatte Haily es noch einmal ganz neu Wertschätzen gelernt, was es hieß, wenn Aiden um sie herum war. Weil sie eben schon lange nicht mehr so völlig Kopflos verliebt gewesen war. Das sie so deutlich spüren konnte, dass es zwischen Freundschaft und Sex unter Freunden oder mit diesem einen, der eine kleine Welt auf den Kopf stellen konnte, noch einen Unterschied gab – nicht weil das eine oder andere weniger Wert war sondern weil ein Herz das einfach so bestimmte und wahrnahm. Wenn es eines gab, was sie immer zu Schätzen wusste, waren das ehrliche Gefühle. Sie merkte, wie viel Mühe sich Aiden gab, ab jetzt mal diese junge Frau einen Blick in seine Welt zu erhaschen zu lassen und das alles sog sie in sich auf. Als sie die nächsten Tage nach der Party mit ihm verbrachte aber ganz besonders an diesem Morgen, wo sie gemeinsam heim gekehrt waren. Es gab da für sie so viel zu Entdecken, weil die beiden so anders waren aber sie wollte das auch, alles. Er bekam nach und nach ein Bild davon, was sie damals gemeint hatte, als sie ihm von der Liebe erzählt hatte. Wie sich ihre kleine Welt ein wenig um ihn drehte, ohne das sie sich dabei verlor und deswegen war sie natürlich gerade an diesem Morgen mal wieder absolut verwundert. Darüber, wie er reagierte, wie er sich verspannte, als sie von dem Papa von Apple erzählte. Was hatte er denn? Er konnte nicht sehen, wie sie stutzig den Kopf anhob und dann aber wieder Lächelte um genau so den Kopf darüber zu Schütteln. „ Das klingt ja fast so als wärst du eifersüchtig.“ So genau wie er nachfragte, was gestern zwischen ihr und Chris auf dem Sofa geschehen war und dann so unpassend anschusterte, dass sie eventuell nur Krank werden würde. Darüber begann sie ohnehin zu jammern, weil sie hasste es, krank zu sein. Es gab für sie nichts langweiligeres als ans Bett gefesselt zu sein. Das sie nicht ihrem Tatendrang nachkommen konnte, wenn sie das wollte. Oh Haily war fürchterlich wenn sie krank war und sie ging im Kopf schon durch, wen sie dazu rekrutieren konnte, sich heute um sie zu kümmern – Aiden würde eindeutig das Handtuch werfen. Bis sie sich auf seine Fragen besann. „ Ich bin einfach eingeschlafen, ich war müde. Apple schläft immer durch und du weißt, ich kann das schlecht. Normalerweise begegne ich ihm immer mal in der Nacht, da guckt er aber immer so garstig und böse, dass ich mich dann lieber sofort wieder verkrümel. Ja, das würdest du auch gerne haben, das Rezept, wie man eine Haily von jetzt auf gleich zum schweigen bekommt, hm?“ Amüsiert darüber begann sie sich wieder an ihn zu Kuscheln, da sollte er ruhig weiter von Träumen. Sie liebte es viel zu sehr ihn mit ihren sinnierenden Gedanken zuzuquatschen. „ Gestern Abend zumindest hat er dann mit mir geredet, vielleicht braucht er einfach ein wenig um mit jemandem warm zu werden. Ich kann ziemlich sicher sagen das ihr beide euch noch nicht begegnet seid. Also ich weiß das er bei Apple mega Streng und ein absoluter Kontrollfreak ist, ich sag immer, er ist der geborene Einsiedler... er findet mich aber auch nicht mal lustig.“ Na, wie konnte man sich denn das vorstellen? Haily war absolut komisch. „ Deswegen treffe ich dich auch immer unten aber er ist auch wie ein Schatten. Eventuell hat er dich schon mal abgecheckt, wie eine garstige Oma durchs Küchenfenster aber keine Angst – er ruiniert das Konzert nich und du kannst so garatig sein, dann ignoriert er dich sicher auch. Sei froh, hätte ich Apple nicht so gern würde ich auch nicht immer wieder auf ihn treffen wollen. So... und was ist mit dir heute los? Du bist grumpy und auch nicht – du trägst mich durch die Gegend aber bist sonst nicht in der Stimmung, was das erfordern würde, was machen wir heute? Entweder muss ich Chas anrufen und ihm glaubhaft vermitteln, dass es bei mir einem Scheintod gleicht, wenn ich krank bin und er muss sich kümmern oder du musst das?“ Erneut gab sie ihm kichernd einen Kuss hinter sein Ohr, weil es schön war, ihn bei sich zu haben gerade.


RE: CHRIS - Aiden Rutherford - 22.06.2016 10:57

Monatelang hatte ich mir nach Lucys Tod gewünscht, dass Chris mir noch einmal über den Weg laufen würde. Ich hatte alles getan, um herauszufinden, wo er wohnte, damit ich mich endlich für all das rächen konnte, was er uns angetan hatte, aber nichts. Da war nichts über ihn in Erfahrung zu bringen. Mehrmals dachte ich sogar darüber nach mir eine Waffe zu besorgen und sie immer mit mir zu tragen, nur für den Fall, dass unsere Wege sich doch noch einmal kreuzten und ich die Chance bekam ihm eine Kugel in den Kopf zu knallen, aber letztendlich hatte ich das dann doch nicht getan. Warum wusste ich bis heute nicht, denn dieser Mann verdiente zweifellos dasselbe Schicksal wie Lucy. Wie die Frau, die er in den Tod getrieben hatte. Und jetzt verriet Haily mir, einfach so, dass er nur ein paar Häuser von hier entfernt wohnte? Dass er Apples Vater war? Dass ich mich einfach nur umdrehen und ein paar Schritte laufen musste, um nach all dem Leid, das er verursacht hatte, endlich Rache an ihm zu üben? Scheiße, noch vor wenigen Wochen hätte ich jetzt genau das getan, trotz der Konsequenzen, die das mit sich zog. Vielleicht würde ich danach ebenfalls von irgendwem zur Strecke gebracht, vielleicht käme er mir auch zuvor und konnte mich schneller töten als ich ihn. Oder man steckte mich danach ins Gefängnis, aber was hatte ich denn schon zu verlieren? Da war nichts, wofür es sich lohnte zu leben. Aber die Dinge hatten sich geändert, innerhalb der letzten Wochen. Haily hatte alles geändert. Sie gab meiner trostlosen Existenz endlich wieder einen Sinn, sie brachte das Leben in mich zurück und als ich kurz stockte, als ich stehen blieb und einen flüchtigen Blick über die Schulter warf, in Richtung des Hauses, in dem Chris mit seiner Tochter lebte, da legte sich auf einmal ein schwerer Druck um mein Herz. Verdammt, auf einmal hatte ich wieder etwas zu verlieren. Und ich war doch noch nicht bereit dazu. Das zwischen Haily und mir hatte gerade erst begonnen, ich konnte das jetzt noch nicht zerstören. Ich wollte das noch nicht zerstören.
"Ich bin nicht eifersüchtig." Abwesend und hart klang meine Stimme auf einmal wieder, ohne für sie ersichtlichen Grund. Sie verstand bestimmt auch nicht, warum ich meine Hände jetzt doch von ihren Beinen löste und ein kleines Stück in die Hocke ging, damit sie von meinem Rücken rutschen konnte, denn sie konnte ja auch nicht sehen, was sich gerade für ein innerlicher Kampf in mir austrug. Sie konnte nicht wissen, dass ich das tat, um ihr noch einmal in die Augen zu sehen, die genauso lebensfroh leuchteten wie immer. Nein, ich durfte ihr das nicht nehmen. Sie hatte keine Erinnerung an das, was ihr letzte Nacht geschehen war, und ich würde es dabei belassen. Für sie. Und für uns. "Entschuldige. Tut mir Leid. Ich- steh heut einfach etwas neben mir, ich hab letzte Nacht kaum geschlafen." Vorsichtig schloss ich meine Hand um die Finger von Haily, warf noch einen letzten, unsicheren Blick die Straße hinab, dorthin, wo sie her gekommen war, aber zog sie dann entschieden in die andere Richtung. "Vielleicht solltest du wirklich lieber Chas anrufen, ich glaube ich brauch einfach etwas Ruhe. Ich bring dich noch nach Hause und ich bleibe auch bei dir, bis er da ist, aber dann kann ich heute Nachmittag etwas Schlaf aufholen? Ist das okay? Wir machen dann einfach an einem anderen Tag was." Schlaf, von wegen. Ich brauchte nur einfach die Distanz zu Haily, um mir darüber klar zu werden, ob ich mit meiner Entscheidung das Richtige tat. Ich musste einen Weg finden damit umzugehen und alle offenen Fragen mit mir selber aushandeln, ohne dass sie misstrauisch wurde. Zum Beispiel wie ich sie auch in Zukunft von Chris fern hielt. Ich konnte nicht einfach dabei zusehen wie sie weiterhin bei ihm ein und aus ging, mit der ständigen Angst im Nacken, dass er ihr noch einmal etwas tun würde, das ging nicht. Und ich musste in den nächsten Tagen einen Weg finden, um sie beim Arzt durchchecken zu lassen, auf Krankheiten, ohne dass sie Verdacht schöpfte. Das waren alles Dinge, die ich nicht einfach so ignorieren konnte, wenn ich mich dazu entschied ihr nicht die Wahrheit zu erzählen, sondern ihre schöne, harmonische Weltanschauung zu bewahren.


RE: CHRIS - Haily Stone - 22.06.2016 22:40

Das Hippie Mädchen verstand natürlich nur Bahnhof, als Aiden mit einem mal wieder so forsch zu ihr wurde. Eigentlich ließ sie sich davon nie einschüchtern aber wenn sie selbst nicht so fit war und vor allem, solange er noch immer auf eine Antwort wartete, schob sie es manchmal auf seine Gedanken. Aiden war eben einfach so, er war ein Launen-Mensch. Als er dann wieder ihre Hand nahm sah sie ihn dennoch mit schief gelegtem Kopf an. Das war selbst für ihn wirklich ein Merkwürdiges springen seines Verhaltens ihr gegenüber. Aiden so halb grumpy und halb liebevoll, das gab es zumindest so noch nicht aber er schien nicht darüber sprechen zu wollen. Haily bedrängte niemanden und sie wusste, wenn er es mit ihr teilen wollte, wüsste er, er könnte es und ein ganz klein wenig, interpretierte sie von sich aus. Sie wusste ja nicht im geringsten, wie falsch sie damit lag aber als er ihr sagte, dass er kaum geschlafen habe, dachte sie unwillkürlich an den Drogenkonsum. Sie konnte ja auch nicht Wissen, dass die dunklen Ränder unter seinen Augen davon stammten, dass er sich um sie gesorgt hatte. Eventuell wollte er deswegen nicht bei ihr sein, wenn es ihr nicht gut ging, weil er dann nicht so für sie da sein konnte oder aber er kam von Nele oder er wollte dort hin? Das Hippie Mädchen mochte das zumindest so nicht, wie es gerade war, das machte sie ganz durcheinander und deswegen schlenderte sie zwar eine Weile neben ihm her aber hob dann die Schultern. „ Du bist heute echt komisch. Du musst mich nicht heim bringen, es geht mir nicht so mies.“ Aber keine Widerrede, das wollte er unbedingt. Ganz besonders als sie meinte, sie könnte sich sonst auch bei Apple wieder hinlegen. Nein. Chas schien nicht sehr Begeistert, würde aber am Nachmittag jemanden schicken. Toll, das wollte sie doch nicht und deshalb lehnte sie auch ab. Aiden war noch immer so Merkwürdig, ihrer Nähe schien er auch mehr oder minder auszuweichen. Weil das Nervenzehrend war, rekrutierte sie einfach einen ihrer Freunde aus dem Haus, sie zu versorgen, während sie es sich auf dem Küchensofa bequem machte und Aiden verabschiedete. Dem kam gelegen, dass Haily wirklich krank wurde – und wenn das auch mit viel Jammern und ans Bett fesseln oder aber ihrem qualvollsten Ton einherging, schien Aiden noch immer so neben sich aber nicht wütend. Er schleppte sie zu einem Arzt und als die beiden im Wartezimmer saßen, kam er völlig unpassend damit um die Ecke, ob Haily im Thema Sex wusste, dass sie Gesund sei. Ach, jetzt fragte er danach? Ein bisschen Spät aber gut, auf seine Worte hin ließ sie sich durch schauen – mehr als nötig und wurde mit der Chemiekeule ins Bett verbannt. Als wenn ein Tee und schlafen denn nicht reichen würden. Immer diese Schulmedizin. Apple zu besuchen stand demnach auch gar nicht zur Debatte. Weil Aiden aber so komisch ihr gegenüber war, vergaß sie ganz zu sagen, dass Apples Papa mit auf das Konzert kommen würde – am heutigen Abend.
Es war auch der erste Tag an dem sie wieder durch die Gegend hüpfen konnte, wie sie das wollte und weil ihr Aiden in den letzten Tagen noch immer nicht aufschlussreicher wurde, hatte sie sich aber auch immer mehr Gedanken machen können und weil Haily nie nach passenden Momenten fragte, weil sie diese einfach erschuf, kam sie extra früher als geplant an der Mini-Lokation an. Sie schlich sich durch den Backstage, fragen wäre doof, um Aiden zu überraschen. Als sie ihn fand, flauschte sie ihn sofort von der Seite an und diese großen und endlich wieder Energie geladenen Augen fixierten ihn. „ Apple kommt gleich – aber ich wollte dir noch sagen. Ich will das Wiederholen.“ Seine Band Kollegen verstanden Bahnhof aber diese Art Gespräche, Mann und Frau, bei denen man nichts verstand, waren auch die, wo die Kumpels sich gerne auf eine Zigarette nach draußen verabschiedeten. „ Hab mich extra hübsch gemacht für dich heute. Ich mag dich singen zu sehen und irgendwie warst du komisch in den letzten Tagen und... darf ich da jetzt was zu sagen oder zerstöre ich dein Feeling?“ klimperte Haily ihn an.