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RE: LENN - Lenn Damien Parker - 18.04.2016 06:18

Natürlich bediente es das Klischee, Männer würden eher auf die knappen Kleider bei Frauen stehen. Lenn hätte sich da mit Sicherheit nicht raus geredet und die Tatsache, dass er sich gerne Stripperinnen ansah, untermauerte das auch aber als Emma in seinen Sachen herein kam war das etwas ganz anderes. Das waren die Frauen, die einem wirklich gefährlich wurden. Neben der man so auf dem Sofa saß und ja - auch wenn Männer meckerten wenn Frauen ihre Sachen mopsten, Lenn hatte das immer... eher erfreut. Weil er den Gedanken aber besser jetzt als gleich los wurde, nickte er brav. " Jaja - herrje bist du streng." Er lächelte um nach der Tasse zu angeln, dann sank er wieder in die Polster. Noch immer würde er nicht unterschreiben, dass er sich sonderlich gut fühlte aber das würde schon werden. Die Geschichte von Emma lenkte ihn dann ab. Über die Albträume hatte er schon gegrübelt, als sie im Schlafzimmer gewesen war. " Dein Mann ist ein Arsch. Ich meine - du hast echt Feuer und ich wäre heillos überfordert mit dir aber das gibt niemandem das Recht, das zu tun. Du brauchst dich auch nicht entschuldigen, jetzt fühle ich mich nicht so erbärmlich mir von dir helfen zu lassen... wenn ich dir zumindest zuhören kann. Echt jetzt und da kann auch das Thema April hinten anstehen. Wie gesagt, ich gönne ihr das alles und das hat sie verdient - niemand sollte sich so klein fühlen. Auch du nicht. Das tut mir leid. Wirklich. Ich könnte ihm etwas Angst für dich einjagen?" Er grinste, weil sie von seinem Job wusste. Das war nur nicht klug, eben war dieses prickelnd wieder zwischen den beiden gewesen oder zumindest hatte er sich das eingebildet, als sie von ihrem bevorzugten Typ Mann sprach. " Und sonst... bist du genauso patent aus der Beziehung wie du nun bist? Hängt dir das nicht. .. auch nach?" Immerhin schien das bei seiner ex Frau so.


RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 18.04.2016 10:59

Ich lachte einmal hörbar auf, weil mir die hilflosen Blicke von Lenn wieder ins Gedächtnis kamen, die ich heute nicht nur einmal in ihm provoziert hatte. "Du wärst definitiv heillos überfordert mit mir, ich bin nicht besonders leicht zu handhaben." Ganz offensichtlich war es mir schon gelungen, dass er aufs Wort gehorchte, und weil er deshalb auch brav von seinem Tee trank, tätschelte ich lobend seinen Oberarm. Und schon wieder blieben dabei für einen kurzen Moment unsere Blicke so intensiv aneinander hängen, dass es sich wie ein Stromschlag durch meinen gesamten Körper zog. Dieser Mann war gefährlich, nicht nur wegen seinem Job, sondern auch, weil er eine Anziehungskraft auf mich ausstrahlte, der ich kaum widerstehen konnte. Genau deshalb zog ich mich auch wieder von Lenn zurück, stand auf und lief in die Küche, um einen großen Topf auf den Herd zu stellen und in seinen vorrätigen Lebensmittel nach den Dingen zu suchen, die ich für eine Gemüsebrühe brauchte. Wenigstens hatte er die grundlegenden Zutaten tatsächlich da. "Weil April das so nachhängt meinst du?" Während ich in der Küche hantierte, beantwortete ich seine Fragen kopfschüttelnd. "Nein, April und ich sind ganz unterschiedlich. Natürlich hab ich mich- in diesen Momenten hilflos und minderwertig gefühlt, auch schwach, aber ich bin nie darunter eingeknickt. Ich hab nie bewusst an mir selber gezweifelt. April denkt, dass sie nicht gut genug war und dass ihr sie deshalb betrogen habt, während ich immer wusste, dass seine Wut nichts mit mir zutun hat. Als das zum ersten Mal passiert ist und als ich danach ängstlich neben ihm lag, da dachte ich mir Du bist zu gut für diesen Mann, Emma, du solltest gehen, solange du noch kannst. Hab ich aber nicht getan, weil ich eher aus dem Bauch heraus handele, nicht aus dem Kopf, und ich war nunmal irgendwie auch verliebt in ihn und hab mir diese tolle Zukunft ausgemalt, mit Kindern und einem eigenen Haus und, was noch so dazu gehört. Ich wollte einfach nicht scheitern, glaube ich. Mir hängt also jetzt, im Nachhinein, eher nach, dass ich mir selber vorwerfe die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Dass ich den falschen Mann geheiratet hab. Nicht, dass ich mich selber wieder lieben lernen muss. Ich bin super." Schon wieder lachte ich einmal auf, drückte den Deckel auf das köchelnde Gemüse und ging danach wieder zu Lenn herüber, um mich im Schneidersitz mitten auf seinen Couchtisch zu setzen, meine Hände um seine Füße zu legen und sie sanft zu massieren. Beruhigend und entspannend. Wortlos sah ich ihm dabei in die Augen, das Grinsen war von meinen Lippen zwar verschwunden, aber ein schwaches Lächeln blieb noch immer. "Manchmal hab ich mir vorgestellt, was ich tun könnte, um mich an ihm zu rächen. Seine liebsten Klamotten zu verbrennen oder ihm ein Sextape zu schicken wie ich mit einem anderen Mann schlafe oder sowas. Irgendetwas, das ihn richtig wütend machen würde. Diese Fantasien haben immer geholfen, also- was würdest du tun? Um ihm Angst einzujagen, meine ich. Wie würde das aussehen?"


RE: LENN - Lenn Damien Parker - 18.04.2016 21:05

Na, das ließ sich ein Mann doch mal gar nicht gerne sagen und deswegen zog er auch nur eine Augenbraue an. Er wäre also Überfordert mit ihr, ja? Weil ihm aber auch nichts dazu einfiel, ohne eventuell etwas anderes ins Rollen zu bringen, warum das anders sein sollte, beließ es Lenn bei dieser Art darauf zu reagieren. Während Emma in die Küche wechselte, blieb er also brav und entspannt auf dem Sofa zurück und lauschte ihr. „ Ich... wirklich, das ist lieb, dass du mir das Erklärst mit April aber das war schon mein Ernst. Erzähl mir lieber von dir – ich bin gerade dabei, mich etwas von meiner Ex-Ehefrau zu distanzieren und will mir... darüber nicht den Kopf zerbrechen. Das... spielt keine Rolle. Ich weiß, dass sie nun gut aufgehoben ist und das reicht mir. Das letzte, was ich noch klären will, ist ihr das Geld zurück zu geben, was sie... den Schuldeneintreibern gegeben hat. Wenn du dafür eine Idee hast, her damit.“ Denn einfach so wäre April momentan wohl eher davon Überzeugt, dass er eine Leistung von ihr erwarten würde. „ Aber... ich bin beeindruckt von dir. Ich kenne nicht besonders viele Frauen, die so Stark und von sich Überzeugt sind. Warst du einfach... schon immer so?“ Bis sich die Wendung wieder für ihn als unangenehm herausstellte, denn wo sie so beruhigend vor ihm saß und auch noch begann ihn zu massieren, wusste er nicht, ob er das... was er sich unter Rache vorstellte, mit ihr teilen sollte. „ Nicht das du danach wieder... ein anderes Bild von mir hast. Ich bin einfach nur ein Freund davon, wenn man... für seine Taten gerade stehen muss. Das mag nicht so rüber kommen, ist aber so.“ Eindringlich sah er ihr in die Augen. Lenn war streng erzogen worden und er hatte eigentlich versucht, alles super nach Plan hinzubekommen aber er hatte es vergeigt und das er von Null beginnen musste, dass war sein Pech gewesen. Er hatte nur das Ruder wieder auf seine Seite gezogen, auch wenn Emma ihm versuchte das manchmal auszureden. Das war auch seine Pflicht! „ Ich würde ihn... das fühlen lassen. Diese Hilflosigkeit. Ein gekonnter Überfall, dafür Sorgen, dass er sich Wehrlos fühlt und gedemütigt. Schläge oder Gewalt kann das sein aber manch einem macht auch ein Waffenlauf noch mehr Angst. Keine Ahnung. Ich würde wohl... mit deinem Wissen handeln und dich fragen, was ihm das Gefühl geben würde, was du hattest. Nicht Wut, die hatte er schon genug und darin hat er sich Wohl gefühlt und überlegen. Das würde ich ihm nicht geben. Man könnte ihm vorher seine Waffe wegnehmen, seine Fäuste... ihm die Finger brechen und dann... wie gesagt. Verwendet man den schlimmsten Albtraum. Das vergisst jemand nämlich auch nicht so schnell. Menschen ist vieles unangenehm aber ich glaube wenn man mit ihren Ängsten spielt und ihre Emotionen kontrolliert, ist es das schlimmste.“


RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 19.04.2016 10:28

"April würde dein Geld nicht einfach so annehmen", stimmte ich ihm kopfschüttelnd zu, ließ es mir aber auch nicht nehmen nachdenklich den Blick auf seine Beine zu senken. Bis ich lächelnd meine Augenbrauen hoch zog. "Weißt du, was ihr gut tun würde? Urlaub würde ihr gut tun. Eine Woche irgendwo am Strand, in Mexiko oder auf Hawaii. Einfach mal zur Ruhe kommen und entspannen. Wenn du den Urlaub mit Chas klären würdest und ihr dann die Flugtickets einfach vor die Nase hältst, die auf ihren Namen gebucht sind, dann- würde sie das vielleicht akzeptieren. Das deckt zwar sicher noch nicht all die Kosten, die sie hatte, aber es wäre ein Anfang und das würde sie vielleicht auch wieder zugänglicher dir gegenüber machen. Freundschaftlich." Ich wollte Lenn ja keine falschen Hoffnungen bescheren, gerade wo er für sich entschieden hatte mit der Beziehung abzuschließen. Und er musste das zwar nicht wissen, aber ich hatte heute Morgen sehr wohl gemerkt, dass Kilian immer noch bei uns war. "Und dann nimmt sie vielleicht auch den Rest an. Irgendwann. Wenn du schon dabei bist, hätte ich übrigens nichts dagegen April zu begleiten." Lachend legte ich den Kopf in den Nacken, weil ich keinen Hehl daraus machte wie diese Idee auch mir zugute kam, denn es war sicher nicht in Lenns Interesse, dass April Kilian dazu einlud. Mein euphorisches Lächeln verschwand jedoch ganz schnell wieder aus meinem Gesicht, als sich seine Gesichtszüge auf einmal verhärteten und er ruhig, bedacht meine Frage beantwortete. Hart und gefährlich klang seine Stimme, als er mir erzählte wie er meinem Ex-Mann Angst einjagen würde, und während er mich damit einerseits so verunsicherte, dass ich meine Schultern zusammen zog und meine Hände von seinen Füßen löste, war da auch schon wieder ganz deutlich die Anziehungskraft zu spüren. Auf eine absurde, erregende Art schnürte es mir die Kehle zu wie seine Augen sich auf einmal verdunkelten. Und obwohl der vernünftige Teil in mir sich hart dagegen sträubte, nickte ich langsam. "Das- klingt ziemlich verlockend." Wie oft hatte ich mir vorgestellt dasselbe mit ihm tun zu können? Ihn einmal so unglaublich ohnmächtig fühlen zu lassen, wie ich mich unter seinen Händen fühlen musste, wenn er mir mal wieder die Luft abschnürte? Lenn half mir dabei diese Rachegelüste zu visualisieren und zog mich damit so sehr an, dass ich langsam meine Beine ausstreckte, vom Couchtisch aufstand und mich stattdessen frontal auf seinen Schoß setzte. Ganz nah rutschte ich ihn heran, vorsichtig und atemlos, um ihm bloß nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, schob meine filigranen Finger in seine Haare und lehnte mich nach vorne, um ihn auf die Lippen zu küssen. Kurz, aber sanft, und als ich mich wieder von ihm löste, ein paar Zentimeter Platz zwischen unsere Gesichter brachte, biss ich mir auf die Unterlippe, um seinen Geschmack tief in mir aufzunehmen. "Danke. Das zu hören war- befreiender, als du denkst. Vielleicht komm ich darauf zurück." Das Funkeln in meinen Augen und das Lächeln auf meinen Lippen ließ ihn nicht erkennen, ob ich das ernst meinte oder nicht.


RE: LENN - Lenn Damien Parker - 21.04.2016 00:18

Lenn versuchte verzweifelt das Lachen zu verkneifen, als sie davon Sprach, ganz eigennützig mit auf einen Urlaubstrip – auf seine Kosten – zu kommen. Er schob die Hand unter seine Brust, bereitete sich auf den Schmerz vor um dann doch leise zu Lachen. „ Du bist eine unmögliche Frau. Wenn du in Urlaub willst, dann frag mich und das würde... ich durchaus als Entschädigung geltend machen, für deine Albträume. Strände und Cocktails in deiner Hand könnten dir eventuell angenehmer sein aber ich werde das nicht so regeln...“ Und er wurde Ernster. „ Ich werde mir das nicht erkaufen oder... wie auch immer. Ein Verzeihen und Vergeben bekommt man nicht durch Geld, das ist falsch. Wenn sie... dazu bereit ist, dann wird sie das Geld annehmen aus den richtigen Beweggründen und nicht, weil sie nun... eine Auszeit braucht und ich sie damit unter Druck setze.“ Nein, Lenn nahm den Schwierigeren Weg immer, wenn er mit sich selbst ins Gericht gehen musste. Zwischenmenschlich. Das war schon immer so gewesen und das würde sich auch nicht von heute auf Morgen ändern. Als dann etwas ganz unerwartetes passierte. Träumte er? Fieberwahn? Natürlich entgingen ihm die Spannungen nicht zwischen den beiden aber Mann verdrängte das gerade in seiner Schwachen Phase wirklich gerne. Das ließ sich nicht so realisieren, als sie sich auf seinem Schoß platzierte und seine Finger ganz von selbst auf ihrem Oberschenkel auflagen – sich nach oben schoben – jedoch seitlich an ihren Rundungen des perfekten Po´s vorbei bis hin zu der nackten Haut durch sein zu großes Top. Lenn ging sogar weiter, denn wenn sie das konnte – scheiße, ihm war so danach, besonders nach der Provokation von Kilian und weil diese Frau einfach Feuer hatte – schob er eine Hand, mit Hilfe ihres Körpers als Leitfaden, um sich nicht zu überanstrengen, an ihren Nacken und drückte sie sanft an sich um ihr einen erneuten Kuss zu geben. Dabei drückte er die Finger leicht in ihre langen Haare, roch die Frau betörend gut. Wie Emma es gerade getan hatte, sprach auch er diesmal nahe ihrer Lippen aus. „ Du würdest das nicht tun. Du magst böse Phantasien aber... die Realität kann man nicht in Rauch aufgehen lassen und das würdest du nicht real werden lassen.“ Forderte er sie da gerade heraus? Wollte er wirklich aus dieser Person herausholen, was in ihr steckte? Das böse zog sie an aber mit dem Feuer zu spielen oder sich darauf einzulassen, dass war etwas vollkommen unterschiedliches.


RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 21.04.2016 11:14

Es gab viele Dinge, die eine Frau gar nicht gerne zu hören bekam, und das, was Lenn da gerade leise und verführerisch gegen meine Lippen sprach, gehörte definitiv dazu. Ich konnte es nicht leiden, wenn man mir etwas nicht zutraute, weil ich angeblich nicht stark genug war. Nicht hart genug. Nicht Mann genug? In solchen Momenten sprang wie ganz automatisch der Feminismus-Schalter in meinem Kopf an - egal, ob Lenn es so gemeint hatte oder nicht - und so betörend erotisch die Stimmung zwischen uns soeben noch gewesen war, lehnte ich mich jetzt wieder zurück, ließ die Spannung aus meinem Körper weichen und sah ihm mit verengten Augen ins Gesicht. Nein, da half nicht einmal, dass er wirklich unglaublich gut küssen konnte und dass ich seine Lippen am liebsten sofort wieder mit meinen verschlossen hätte, entgegen all der Warnungen in meinem Kopf. Auch nicht, dass seine starken Hände sich so gut und richtig auf meinem Körper anfühlten. "Würde ich nicht, hm?" Da war noch immer der Ansatz eines Lächelns auf meinem Gesicht zu erkennen, als ich meine Hand ganz absichtlich knapp über seine Schussverletzung legte und mich dort - vermutlich ein wenig schmerzhaft für ihn - abstützte, um von seinem Schoß wieder aufzustehen. "Wenn ich mich nicht vertue, dann bist du im Moment sowieso nicht dazu in der Lage irgendjemandem Angst einzujagen. Wir reden dann nochmal darüber, wenn du wieder fit bist." Damit räumte ich mir zumindest noch ein bisschen Bedenkzeit ein, denn ja, vielleicht hatte Lenn tatsächlich recht und vielleicht würde ich niemals jemandem mutwillig so viel Leid zufügen. Vor allem nicht einem Menschen, den ich mal geliebt hatte. Aber das musste er nicht wissen und bevor er mich noch in weitere Diskussionen darüber verwickeln konnte, lief ich lieber wieder zur Küchenzeile, um nach der Gemüsebrühe zu sehen. "Der Kuss, der war übrigens nur freundschaftlich", ließ ich ihn wissen, während ich mit einem großen Holzlöffel in dem Topf herum rührte. "Nur, dass da keine Missverständnisse aufkommen. Du wärst immer noch heillos überfordert mit mir." Mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen sah ich ihm einmal über die Schulter ins Gesicht, widmete mich dann aber wieder meinen Kochkünsten, um das Gemüse aus der Flüssigkeit zu schöpfen und Lenn eine Tasse von der übrig gebliebenen Brühe abzufüllen.
Ob er nun wollte oder nicht, das wurde genauso getrunken wie auch schon der Tee und die ganze Karaffe Wasser, die bereits auf dem Tisch vor ihm stand, eher würde ich ihn sowieso nicht in Ruhe lassen. Und auch erst als alle Gefäße leer waren, half ich ihm von der Couch in sein Bett umzusiedeln, damit er dort noch etwas Schlaf und Ruhe finden konnte. Ich machte mich währenddessen wieder auf den Heimweg, in meinem Kleid und in den hohen Schuhen, damit April wegen der Kleidung keinen Verdacht schöpfen konnte, allerdings nicht ohne mir Lenns Schlüssel wieder in die Tasche zu stecken und meine Handynummer auf einen Zettel zu schreiben, damit er mich jederzeit erreichen konnte. Aber ich nahm mir sowieso vor spätestens heute vor der Arbeit noch einmal bei ihm vorbei zu schauen.


RE: LENN - Lenn Damien Parker - 24.04.2016 19:39

Natürlich verstand Lenn nicht, warum sie so das weite suchte. Ließ sie sich also nicht gerne Provozieren und war dann auch eine kleine Zicke? Warum waren alle Frauen immer so verrucht aber dann doch so unfassbar schnell eingeschnappt, wenn man sie mit Wahrheiten konfrontierte? Wenn mit dem Feuer spielen – als Worte und Drohung – nicht gleichzusetzen war, es tatsächlich zu legen und damit Zerstörung zu verursachen. Lenn sah das nämlich ziemlich streng. Er Lächelte nur milde, weil sie sagte, der Kuss sei Freundschaftlich. „ Ja, das... mache ich mit all meinen [i]Freunden[i/].“ Von wegen aber sollte sie sich das nur Einreden. Viel Spaß dabei. Denn als sie sich dann über ihn lustig machte und die Schussverletzung als Wunden Punkt nutzte – da war es bei ihm vorbei und auch kein charmanter oder konternder Satz wollte mehr seinen Mund verlassen. Da schob er sich sogar lieber die Pflicht-Suppe in den Mund und den Tee. Es war ein ganz schönes hin und her und ein Machtkampf, bis er sich ins Bett hatte helfen lassen und dabei möglichst ohne Hilfe bleiben wollte. Wie angespannt er war und wie erleichtert, endlich zu liegen, dass konnte man an dem befreiten Aufstöhnen hören und tatsächlich. Als sie am Abend noch mal kam, schlief Lenn sich weiter aus und endlich ging damit auch das Fieber stetig nach unten. So wusste er aber nicht einmal, dass sie den Schlüssel bei sich hatte, weil das war ihm völlig entgangen und woher die neue Flasche Wasser kam? Vielleicht hatte er die eine letzte Nacht doch nicht leer getrunken. Wie auch immer.
Es vergingen noch zwei Tage, in denen er unzählige Filme ansah und dabei in Gedanken immer wieder bei Emma hängen blieb, besonders, wenn die Pinguine von Madacascar auf der Leinwand auftauchten und er den Film schnell ausselektierte. Diese Frau tat ihrem Kopf nicht gut, nein, bestimmt nicht. Was ihn nicht davon abgehalten hätte, heute Abend genau diese Frau anzutreffen. Bei einem illegalen Pokerspiel. Wenn er sich nicht anders Ablenkte und nur so vor sich hin vegitierte, überwog die Sucht und die Einsätze verdammt. Schussverletzung hin oder her, am späten Abend verschwand er durch ein Tor in eine dunkle Gasse, ziemlich eng zwischen zwei Häusern und man sah erst um einiges später die dunkle Tür um Schatten. Die ermöglichte ihm, in die Welt des Glücksspiels abzutauchen – Lenn fühlte sich sofort berauscht und ja, Tatsache, er nahm nicht mal wahr, welche Frauen nachher für die Show am Rande dienen würden – Emma war nämlich unter ihnen.


RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 03.05.2016 09:41

Wenn ich eines tatsächlich gut konnte, dann hysterisch meckern, vor allem in so einer Ausnahmesituation wie dieser hier. Und genau das tat ich auch weiterhin, während ich nach dem Schlüssel in Lenns Hand griff, die Beifahrertür aufriss und einmal um das Auto herumging, um auf der anderen Seite zu warten, dass er selber ebenfalls ausstieg und sich auf den Platz setzte, auf dem ich eben noch gewesen war. Durchgehend bekam er dabei von mir an den Kopf geworfen wie er so dumm sein konnte sich in solch eine Gefahr zu begeben, dass er sowieso eigentlich Bettruhe halten musste und ich warf ihm auch vor, dass ich mich sehr gut selber verteidigen konnte. Ohne seine vermeintliche Hilfe, die alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Es war schließlich nichts passiert, der Typ hatte nur ein bisschen fummeln wollen und dagegen konnte ich mich eigenhändig zur Wehr setzen. Ich brauchte dafür keinen verdammten Wachhund, der sich schützend vor mich warf, also sollte er seine chauvinistische Weltansicht endlich mal einpacken. Die ganze Fahrt über durfte er sich das von mir anhören, nur ab und zu hielt ich inne, wenn Lenn mal wieder leidend stöhnte, um einen kontrollierenden und gleichzeitig auch besorgten Blick zu ihm zu werfen. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich aber auch noch nicht wissen, dass ich in gar nicht allzu langer Zeit seine Hilfe dringend benötigen würde.
Erst im Parkhaus unter dem Gebäude, in dem er wohnte, hielt ich endlich meine Klappe, weil ich stattdessen damit beschäftigt war mich um sein Wohlergehen zu kümmern. Das wollte er zwar nicht annehmen, sondern schleppte sich lieber alleine in Richtung des Aufzugs, aber obwohl er mir dabei auch mehrmals sagte, dass ich jetzt gehen durfte, lief ich mit geöffneten Armen einfach dicht neben ihm her, um ihn auffangen zu können, falls sein Körper vor Schmerzen doch nachgeben sollte. Tat er aber nicht. Er schaffte es wirklich zum Fahrstuhl und lehnte sich dort an die Wand, während ich unerlaubt mit ihm hoch fuhr, und auch in seiner Wohnung ließ ich mich nicht einfach abweisen. Nein, erst würde ich mich versichern, dass er wirklich okay war, und das übrigens auch mit eigenen Augen, weshalb ich ihm sogar bis ins Bad hinterher dackelte und dort die Aufgabe übernahm die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, indem ich seine Hände einfach wegschlug, als er selber gerade damit beginnen wollte. "Ich verstehe einfach nicht, warum du mit so einer Verletzung unbedingt das Haus verlassen musst, Lenn", raunte ich ihm dabei entgegen. Immer noch wütend, aber wenigstens hatte sich mein Körper und damit auch meine Stimme endlich etwas beruhigt. Diesmal wollte ich ihm nicht nur einen Vorwurf machen, sondern wirklich nachvollziehen, was da los war. "Dir hätte doch klar sein müssen, was da alles passieren kann, denn ja, auch ohne mich hättest du dich vielleicht im Laufe des Abends noch aufgeregt." Damit gestand ich ihm dann auch zu, dass ich eventuell ein Mitschuld daran trug, für die ich mich dann auch aufrichtig entschuldigte. "Es tut mir Leid, dass ich dich so wütend gemacht hab, das wollte ich nicht. Eigentlich wollte ich dich nur ablenken, damit du dich nicht auf das Spiel konzentrieren kannst und entweder aussteigst, um nach Hause zu gehen, oder einfach schnell alles verlierst. Dann wärst du auch wieder gegangen. Das hier- das hab ich nicht gewollt." Kurz hob ich den Blick in seine Augen, mit einem reumütigen Ausdruck darin, und weil wir einander so nah waren, blieb ich schon wieder einen Moment zu lange an seinem Gesicht hängen. Ich konnte mich erst wieder davon lösen, als ich das blutige Hemd von seinen Schultern schob und nach dem weißen Tank Top darunter griff, um es ganz vorsichtig nach oben zu schieben und es ihm ebenfalls auszuziehen. Eigentlich wollte ich danach wieder ansetzen und ihm noch ein paar Takte sagen, aber stattdessen sog ich scharf die Luft in meine Lungen, als ich die blutende Verletzung darunter erblickte, und wechselte sprachlos zwischen der Wunde und seinem Gesicht. Ich kannte mich damit ja nicht aus. Ich wusste nicht, ob man das nähen musste oder ob er die Blutung auch alleine stillen konnte.


RE: LENN - Lenn Damien Parker - 03.05.2016 23:46

Auch wenn er noch so gerne wollte, er konnte nicht daran herum Nörgeln, dass sie sich schon wieder – ganz ungeniert und ohne zu Fragen – in seine Wohnung einlud. Er konnte ihr auch nicht sagen, warum er reagiert hatte, wie es gekommen war, weil das ging sie nichts an. Verdammt. So ließ er sie eben die ganze Zeit meckern, das war doch so eine Frauen-Passion und nutzte die übrige Kraft lieber dazu, sich in die Wohnung zu schleppen, ohne darauf zurück zu greifen, dass sie neben ihm herging. Wie ein Wachhund. Nicht mal die Kraft konnte er aufbringen, sie daran zu hindern, seine Hand weg zu schieben, um sein Hemd für ihn zu öffnen oder aber das Tank auszuziehen. Natürlich wäre auch er nur zu gerne, mal wieder, zu lange, an ihrem Gesicht hängen geblieben aber zugegeben – ihm ging es wirklich übel. Mittlerweile hatte sich das Blut bis an seinen Hosenbund durchgekämpft und die nässenden Verbände sprachen, mit ihrer Blutroten Farbe, ganz für sich alleine. Auch die landeten auf dem Boden, jetzt war es wichtig, zu sehen, welche Fäden sich gelöst hatten. Seine Gesichtsfarbe glich langsam denen der weißen Badezimmerfliesen. Er sah sich das übel dennoch an und schüttelte den Kopf, auch einige, leise Flüche verließen seine Lippen. Es dauerte so lange, dass er sich beherrschen konnte, bis er an Emma vorbei griff, um sich an dem Waschbecken abzustützen. „ Das ist nur Oberflächlich... hilfst du... mir?“ Das nicken wartete er noch ab, bis er sich dann in sein Zimmer kämpfte und sie davor anwies, den Verbandskasten mit zu nehmen. Lenn ahnte, nicht mehr so viel Zeit zu haben, bis das Bewusstsein verloren ging aber er wollte ihr auch keine Panik machen. Dann rief sie nachher noch den Krankenwagen. Das ging nämlich gar nicht. Viel zu viele Fragen. Lenn sankt auf seiner Bettkante zusammen. „ Du musst... einen Druckverband anlegen. Traust du dir das zu?“ Trotz der schwarzen Punkte vor seinen Augen, nahm er sich zusammen. Er ging aber auch keine unnötigen Risiken ein, antwortete also weder auf ihre Aussagen noch auf ihre Entschuldigung. Da ging es tatsächlich erst darum, zu Überleben. „ Leg mir mein Handy neben mich, wenn ich nicht mehr kann, dann rufe ich Chas an – das er wen her schickt aber dann gehst du, ohne das ich etwas sage, okay? Das Erspart uns beiden Ärger und... und ich verspreche dir hiermit, ich melde mich danach aber auch sofort bei dir, dass alles gut ausgegangen ist.“ Denn er ahnte schon, sonst würde sie nie gehen. Emma machte die Sache aber gut, den strammen Verband konnte sie ihm anlegen und immer wenn er schmerzlich aufstöhnte, erkannte er ihre Sorge aber auch irgendwie die Genugtuung? Immerhin war das auch eine gerechte Strafe. „ Ich bin keiner, der denkt, er muss ein Frauchen vor Gott und der Welt schützen aber ich habe in den letzten Wochen oft gesehen, wie es einer Frau zum Verhängnis wurde, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Ich... das... das wollte ich für dich nicht und deswegen habe ich mich eingemischt. Das ist ein ganz schmaler Grad. Und das mit dem Spielen... ich brauchte das einfach.“ Lenn redete mit Sicherheit nicht gern mit ihr über die Spielsucht. Nein, Fehlanzeige. Das hatte er schon vor seiner Ehefrau verheimlicht, weil er es nicht konnte, Schwächen einzugestehen und das machte sie zudem so fürchterlich Real.


RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 04.05.2016 12:37

So hatte ich mir meinen Abend bestimmt nicht vorgestellt. Mit Lenns Blut an meinen Händen und auf meinen Kleid, ja sogar ein wenig an meinem Gesicht, weil ich mir dummerweise mit dem Handrücken über die Stirn gerieben hatte. Es war aber auch verdammt anstrengend diesen engen Verband um seine muskulöse Brust zu ziehen. So anstrengend, dass ich mich sogar ein bisschen darüber freute, wenn er vor Schmerzen leise stöhnte, denn das hier war ja schließlich auf seinen Mist gewachsen. Ich hatte ihn provoziert, okay, aber er hätte sich ja nicht darauf einlassen müssen. Schwachkopf. Wenigstens gelang es mir mit seiner Anleitung tatsächlich die Blutung zu stoppen, ganz ohne Chas um Hilfe bitten zu müssen, denn ich hatte ihm zwar zugesagt, dass ich einfach gehen würde, aber irgendwo tief in meinem Kopf bereits darüber nachgedacht, ob es nicht einen Ort in diesem Loft gab, wo ich mich hätte verstecken können. Nur zur Sicherheit. Nur, um zu kontrollieren, dass Lenn das auch wirklich überstand. Dazu kam es aber zum Glück nicht und als ich erschöpft in das Gesicht des Mannes vor mir blickte, schien auch er erleichtert zu sein, dass sein Chef nichts von dem hier erfahren würde. Ob das wohl wirklich an mir lag? Oder an seiner Spielsucht? Hatte Lenn Angst, dass Chas etwas davon erfuhr? Oder wusste er bereits davon? Ich hatte keine Ahnung, aber weil mein Gegenüber auch nicht den Eindruck erweckte als wolle er jetzt mit mir darüber reden, schüttelte ich einfach den Kopf und fuhr mir erneut mit der Hand über die Stirn, was dann auch zu einem erneuten Fluchen führte, weil schon wieder ein wenig Blut in meinen Haaren kleben blieb. Scheiße. "Ich kenne diesen schmalen Grad, Lenn. Ich weiß sehr wohl, wozu dein minderbemitteltes Geschlecht fähig ist und dass ich mit meinem knapp bekleideten Körper und meiner verführerischen Art eine leichte Angriffsfläche biete. Aber ich kenne meine Grenzen. Wenn ich Hilfe gebraucht hätte, dann hätte ich es schon irgendjemanden wissen lassen. Ich kann mich nicht gegen jeden Mann alleine zur Wehr setzen, das gebe ich ganz ehrlich zu. Da bin ich einfach körperlich nicht zu fähig und ja, ich musste in der Vergangenheit auch schon mehrmals auf die Unterstützung von Securitys zurückgreifen, was sich verdammt scheiße anfühlt, aber das da gerade- das hätte ich auch alleine regeln können." Damit war das Thema für mich auch beendet. Viel lieber wäre ich ja auf seine Spielsucht eingegangen, aber weil ich deutlich in seinem Blick sah wie er sich gerade davor verschloss, schüttelte ich nur noch einmal garstig meinen Kopf. Vielleicht war die Situation auch einfach nicht passend. Vielleicht musste er erstmal zur Ruhe kommen. Dazu holte ich aus der Küche eine große Flasche Wasser und durchforstete so lange Lenns Schränke, bis ich Vitamintabletten und Traubenzucker gefunden hatte. Das würde seinen Kreislauf ein wenig anregen. Und diesmal musste ich ihn auch gar nicht lange dazu drängen, dass er alles schluckte, was ich ihm vorlegte. Danach verordnete ich ihm Ruhe, schüttelte noch einmal seine Kissen auf und half ihm dabei sich ins Bett zu legen, ehe ich an mir hinab sah und darum bat bei ihm duschen zu dürfen. Er konnte ja auch nicht wollen, dass ich so draußen auf der Straße herum lief, also steckte ich im Badezimmer mein fleckiges Kleid in eine Plastiktüte, mit den blutigen Oberteilen von Lenn, schmiss die Verbände in den Mülleimer und wischte mit einem feuchten Tuch einmal überall her, wo rote Flecken zu sehen waren. So lange und so penibel, bis nichts mehr davon übrig blieb. Erst danach stellte ich mich unter das prasselnde Wasser und wusch meinen ganzen Körper ab, auch das viel gründlicher als sonst, um danach meine nassen Haare auf dem Kopf zu einem Dutt zu binden und meinen Körper in ein großes Handtuch zu hüllen. Nur so bekleidet und bewaffnet mit einem weiteren, feuchten Handtuch schlich ich leise wieder zurück ins Schlafzimmer, wo Lenn zum Glück noch immer hörig im Bett lag, setzte mich vorsichtig neben ihn und begann ganz sachte damit auch seine Brust von dem angetrockneten, verschmierten Blut zu befreien, mit dem feuchten Handtuch in meiner Hand, das sich nach und nach immer rötlicher färbte. "Warum brauchst du das Spielen?" Meine Stimme war ganz leise und ruhig und klang damit völlig anders als zuvor, aber trotzdem machte ich mir keine Illusionen. Süchtige redeten nicht gerne über ihre Sucht und die Erkenntnis hatte ich eben in der Dusche bereits getroffen: Er war wieder voll drin in der Abhängigkeit, von der April mir bereits erzählt hatte. Sonst würde er sich niemals in so eine Gefahr begeben und damit auch den Missmut von Chas auf sich ziehen. "Du kannst meinen Fragen ausweichen, wenn du willst, aber ich gebe keine Ruhe, bis ich nicht hab, was ich haben möchte. Oder bis ich weiß, was ich wissen möchte. Also stell dich schonmal darauf ein, dass ich dich immer wieder nerve, wenn du jetzt nicht mit mir redest."