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RE: PROM NIGHT - Jamie Bennett - 06.02.2016 17:22

Gus lauschte ihren Erzählungen so aufrichtig Interessiert und Jamie gab das ein gutes Gefühl. Sie wusste, wie wenig er für Menschen übrig hatte – nach seinen Worten eben nur noch mehr – und trotzdem wollte er Wissen, was und wer und mit wem und wie diese Menschen zu ihr in Kontakt standen. Weil er sich für sie Interessierte. Das legte sich als angenehme Sicherheit in ihr nieder und sorgte fast dafür, dass sie die Blicke und das Getuschel vergessen konnte. Dann war es auch noch er, der eins und eins zusammen zählte, um einen Plan auszuhecken, bei dem sich Matt und Maddi näher kommen würden. Wie könnten die beiden nur so kalt bleiben, wenn sie sich ein ganzes Lied lang in die Augen sehen müssten und sich auch noch berührten? Das würden sie – hoffentlich – nicht durchziehen können. Es dauerte etwas, bis Jamie seine Motivation verstand und Lächelte in die Richtung der beiden. „ Das ist eine tolle Idee... da müssen sie sich näher kommen.“ Sie nickte nochmal für sich selber. „ Ja, das wurde gewählt und ich glaube der Umschlag mit den Auszählungen ist im Lehrerzimmer oder beim Direktor.“ Immerhin ging es um einen wichtigen Titel für den Abend und die beiden wollten das zwar für jemand anderen nutzen aber es gab sicher auch den ein oder anderen, der seinen eigenen Namen auf dem Blatt lesen wollte. „ Komm.“ In der Menge tauchten die beiden ab, durch die Flure, die nun Menschenleer waren. Sie durften sich nicht erwischen lassen. Vor dem Direktorbüro machte Jamie halt, spingste durch die Türe aber da war niemand und das Licht aus. „ Du... musst aufpassen, dass keiner kommt.“ Sie huschte hinein, suchte mit der Handykamera nach dem Umschlag und tatsächlich. Da lag er! Sie öffnete ihn vorsichtig um dann den Namen, der auf einem Blatt Papier stand gegen ein neues Blatt einzutauschen, auf den sie mit Kugelschreiber Madison Lane schrieb. Oh, die würden alle Augen machen aber besonders Maddi selber. Sie kehrte wieder vor die Tür zu Gus zurück, zeigte den Daumen hoch. " Das wird eine... ziemliche Überraschung."


RE: PROM NIGHT - Matthew Dawson - 06.02.2016 23:19

Von der Seite sah ich noch einmal in Madisons Gesicht, als sie mir den Erdbeerschnaps aus der Hand nahm und in einem Zug den Rest herunter kippte, um uns beide daraufhin an unsere Pflichten zu erinnern. So als wolle sie nur aus dieser Situation fliehen, in der wir nah nebeneinander in einer Toilettenkabine eingequetscht standen und miteinander redeten. Über ihr Leben und über meins. Auch wenn ich eigentlich noch so viel sagen wollte - zu ihr und Chas, zu Jamie, zu dem Verkauf ihres Studios -, nickte ich resignierend, wandte mich von ihr ab und öffnete die Tür. Den Flachmann warfen wir einfach in den Mülleimer, bevor wir in den Saal zurückkehrten und uns dort unserer eigentlichen Aufgabe besannen. Natürlich entging mir dabei auch nicht, wie Jamie versuchte sich vor uns zu verstecken, aber Madison erkannte ganz richtig, dass wir uns den Tanz der beiden lieber für einen besonderen Moment aufheben würden. Für ein besonders romantisches Lied. War ja auch schlimm wie die beiden einander eigentlich so gern mochten, aber einfach nicht voran kamen, weil sie beide so schüchtern und unsicher im Umgang miteinander waren. Schrecklich.
Erst als meine Frau wieder zu mir zurückkehrte, wandte ich kopfschüttelnd den Blick von meiner Schwester und Gus ab, um mich viel lieber dem großartigen Plan von Madison zu widmen. Ja klar, man musste nur die richtigen Leute auseinander nehmen! Die Punk-Kids machten ihrem Ruf auf jeden Fall alle Ehre, nicht nur ein Flachmann wanderte in die Tasche meines Jacketts, gefolgt von einer lehrreichen Predigt meinerseits, bis Maddi auf einmal ein Tütchen mit weißem Pulver in meine Richtung hielt und dabei ganz überfordert aussah. Warum sah sie mich so an? An meiner Einstellung zu bewusstseinsverändernden Substanzen hatte sich doch nichts verändert. Ich konnte mir zum Feiern noch immer den Kopf weg ballern, ab und zu, ich wollte nur einfach nicht, dass die Drogen in greifbarer Nähe zu meiner kleinen Schwester lagen. Und abgesehen davon war täglicher Crack Konsum auch etwas völlig anderes, als manchmal eine Line zu ziehen. "Sehr gut, dann haben wir was für später", sprach ich daher auch fast gleichgültig aus, leise genug, dass die Kids das nicht verstanden, und schob mir das Tütchen ebenfalls in meine Tasche, bevor ich einen langen Vortrag darüber hielt, wie das Leben bergab ging, wenn man Drogen konsumierte. Das war bestimmt sehr eindrucksvoll, glaubte ich zumindest, bis Madison und ich uns wieder umdrehten und ich die Punks lachen hörte. Auch egal. Hauptsache unsere Taschen waren endlich gut gefüllt. "Du weißt schon, weswegen ich so sauer war, oder?", fragte ich Madison ein wenig unsicher, nachdem wir weit genug entfernt waren. "Du tust ja fast so, als wollte ich wirklich, dass wir verantwortungsvolle Erwachsene sind." Nickend deutete ich auf die Stelle in meinem Jackett, in der das Tütchen mit dem Speed sitzen müsste.


RE: PROM NIGHT - Madison Lane - 07.02.2016 16:05

Während Matt in seinem ausschweifenden Beitrag über die Abgründe von Drogen aufging, sah sie dabei zu, wie die Jungs sich lustig machten. Ihn nachäfften oder ihn wegen seiner Tattoos eh nicht ernst nahmen und ahnen wollten, dass er sich das Zeug gleich selber rein pfiff. Da musste selbst sie Schmunzeln. „ Sehr eindrucksvoll.“ Sprach sie deswegen amüsiert aus und wollte wieder in die leichtere Rolle finden und nicht so angespannt wie da eben auf der Toilette. Aber Matt schien das nicht zu wollen sondern sprach erneut das Thema an, was schwer zwischen den beiden stand. Oder eher, was Maddi so Unsicher werden ließ. Sie hasste das und weil sie durch das Crack noch mehr verlernt hatte, sich Konflikten zu stellen, drückte sie ihre Nägel hinten in den Hals und nickte. „ Ich denke... ich weiß was dich so sauer gemacht hat und ich versuche ja auch... mich nicht so komisch zu fühlen. Ich weiß, dass du Spaß an Alkohol und ab und an... was anderes hast. Zumindest der Matt aus Las Vegas.“ Denn um ehrlich zu sein, sonst fehlten ihr die wilden Party Nächte der beiden ja auch in ihrem Gedächtnis. „ Es geht um Jamie. Das ich sie in Gefahr gebracht habe und eventuell auch... das ich dich belogen habe. Das ich die ganze Zeit konsumiert habe ohne... vielleicht mit dir darüber zu Reden. Ich hab es versucht aber es ging nicht – Weihnachten und... an Silvester habe ich es mir vorgenommen aber ich habe mich bei euch so... Wohl gefühlt und hatte Sorge, du... schickst mich direkt wieder weg.“ Erstmals gab sie es zu, dass sie nicht nur wegen Jamie geblieben war und um sich zu kümmern sondern auch weil es ihr bei ihnen gut gegangen war. „ Ich fühle mich... trotzdem komisch und schuldig, deswegen... ich weiß nicht, ich versuche halt... dich nicht noch mal so sauer zu machen. Noch einen Fehler. Außerdem fühle ich mich Nüchtern... manchmal... überfordert. Ich mag das nicht aber...“ Sie hob die Schultern. „...ich weiß nicht, ob ich so... schon mal war oder ob das normal ist.“ Nein, Maddi war nachher immer eine taffe Frau und diese Facette an ihr, die kannte Matt eben nicht, weil die beiden nicht in Kontakt gestanden hatten, als sie das erste Mal der Sucht verfallen war.


RE: PROM NIGHT - Gus Evans - 07.02.2016 23:30

Aufgeregt blieb ich im Flur stehen, während Jamie sich in das Büro des Direktors hinein schlich, um dort nach dem passenden Umschlag zu suchen. Immer wieder sah ich von rechts nach links oder spähte über die Schulter in den dunklen Raum hinein, bis sie endlich wieder neben mir auftauchte, mit einem triumphalen Lächeln im Gesicht, das sich auch sofort auf meinen Lippen spiegelte. "Das wird definitiv eine Überraschung. Für jeden in diesem Raum." Zustimmend nickte ich einmal, amüsiert, weil ich mir dabei innerlich vorstellte wie nicht nur die Lehrer, sondern auch Jamies Mitschüler wohl reagieren würden, wenn statt einer Person aus ihren Reihen eine viel zu alte, unbekannte Frau die Bühne betrat. "Jetzt können wir nur noch hoffen, dass das auch genau so funktioniert, wie wir uns das vorstellen." Leise zog ich die Tür zu dem Büro wieder zu, bevor wir uns ganz unauffällig wieder unter das Volk mischten. Zumindest uns beiden schien die Aktion jetzt schon zu helfen, denn die Spannung und Euphorie sorgten dafür, dass wir immer lockerer miteinander wurden und auch Jamie langsam den Abend genoss. Weil schon mit Matt abgesprochen war, dass ich gleich den Van kriegen würde, hielt ich mich zwar vom Alkohol fern, aber motivierte meine Begleitung trotzdem lachend dazu wenigstens mal etwas von der unerlaubt aufgeputschten Bowle zu probieren. Danach drängte ich Jamie in Richtung des Fotografen, um dort ein eher angespannt-steifes Erinnerungsfoto zu schießen, was wir aber hinterher wieder wett machten, als wir uns an einen Tisch setzten und ich mir weitere lustige Anekdoten zu den Lehrern und Schülern anhörte, die mich immer wieder laut zum Lachen brachten. So lange, bis ein Mann - vermutlich der Direktor - auf die Bühne ging, mit dem Umschlag in der Hand, und ins Mikrofon räusperte. Was folgte war eine lange Ansprache über das Ende der Schulzeit und den Start in die Zukunft, bevor er feierlich die Wahl zur Prom Queen ankündigte und formell vor den Augen aller Anwesenden den Umschlag öffnete. Mit den Augen suchte ich dabei bereits nach Matt und Madison, um notfalls verhindern zu können, dass die beiden schnellstmöglich aus dem Raum flohen.


RE: PROM NIGHT - Matthew Dawson - 07.02.2016 23:31

Bei einer Sache lag Madison definitiv richtig: So wie sie sich jetzt mir gegenüber verhielt, so kannte ich meine Frau nicht. Eben auf der Toilette war sie mir unsicher ausgewichen, manchmal gelang es ihr nicht einmal meinem Blick standzuhalten und jetzt stotterte sie auch noch, weil sie nicht auf Anhieb die richtigen Worte fand? Oder weil sie sich unwohl dabei fühlte? Meine Madison war so nie gewesen, sie wollte immer eine starke Frau sein und gerade zu Beginn hatte es mich viel Mühe gekostet auch mal hinter ihre Fassade sehen zu dürfen, aber selbst da hatte sie sich nicht so verhalten wie jetzt gerade. Fast schon eingeschüchtert. Von mir? Von der Spannung zwischen uns beiden? Oder wo kam das auf einmal her? "Nein, du warst sonst nie so." Nervös rieb ich mir selber einmal über das Gesicht, weil es mir doch eigentlich ähnlich ging wie ihr: Ich war absolut überfordert und hatte keine Ahnung, wie ich mit ihr umgehen sollte. Einerseits wollte ich nur diesen Abend hinter mich bringen, weil mein Kopf mir sagte, dass diese Frau vor mir mit ihrer Abhängigkeit nicht in Jamies Leben gehörte. Aber andererseits liebte ich diese Frau doch auch und ob wir nun zusammen waren oder nicht, ich wollte, dass es ihr gut ging und dass sie glücklich war, mein Herz verlangte regelrecht danach. Und leider war ich schon immer ein Mensch gewesen, der vor allem anderen zuerst auf sein Herz hörte. "Madison, ich hätte dich niemals einfach weggeschickt! Nie! Ich will dich doch in Jamies Leben und ich will dich auch in meinem Leben, aber ich will- dass du das auch willst. Und ich will--" Wie konnte man das am Besten beschreiben? "Dass dir das genauso wichtig ist wie mir. Dass es nichts gibt, was wichtiger ist. Auch keine Drogen." Weil auf einmal der Direktor auf die Bühne kam und anfing zu reden, senkte ich ein wenig meine Stimme. "Was nicht heißt, dass ich das nicht verstehen kann mit dem Crack - ich verstehe das, wirklich, und das ändert auch nichts an meiner Meinung zu dir. Aber- spätestens als du dich dazu entschieden hast wieder ein Teil von unserem Leben zu sein, hätte es diesen Punkt geben müssen, an dem du uns auch ein Teil von deinem Leben sein lässt. Und-" Weiter kam ich nicht, als es auf einmal ganz still im Saal wurde und dann der Name von Madison durch den Raum hallte. Madison Lane. Verwirrt sah ich auf, in Richtung der Bühne und in das ebenso überforderte Gesicht des Direktors, der wohl keine Schülerin mit diesem Namen kannte. Mehrmals überflog er den Zettel vor sich, ehe er sich noch einmal räusperte und ins Mikro sprach, dass Madison Lane soeben die Wahl zur Prom Queen gewonnen hatte und sich mit ihrem Date bitte auf die Bühne begeben sollte. Bitte was?!


RE: PROM NIGHT - Madison Lane - 08.02.2016 21:36

Madison wurde das alles eindeutig zu viel – man sah schon deutlich, wie ihre Blicke immer wieder zum Ausgang wanderten. Nicht, weil sie sauer auf Matt war oder weil er falsche Dinge sagte sondern weil er genau das in Worte fasste, was sie nicht hören wollte. Was sie selber doch noch so weit von sich weg schieben wollte. Wenn sie nun zugab, dass sie sich nicht gegen das Crack entscheiden konnte, würde sie zugeben, süchtig zu sein. Abhängig. Dann wäre das Problem Real und ließ sich nicht mit einer Phase ihres Lebens entschuldigen. Andererseits, was hatte sie denn dazu zu sagen? Doch, eins kam ihr in den Sinn. „ Du hast gar nicht gemerkt, dass du schon... wieder ein Teil meines Lebens geworden bist, hm? Das Crack in der Flasche, das war in dem Kühlschrank, weil ich Nüchtern mit dir Silvester verbringen wollte und an Weihnachten. Da war mir das Geld... auf einmal egal, weil ich nicht wollte, dass es dir nicht gut geht.“ War das so wenig offensichtlich gewesen? War das doch zu langsam gewesen? Doch gerade als sie schon den Rückwärtsgang einlegte, als sie sagen wollte, ihr wurde das alles zu viel und es sei keine gute Idee gewesen, hier zu bleiben – da sagte man ihren Namen. Auf der Bühne? Verwirrt sah sie den Direktor an, hatte man zumindest den Eindruck. Was hatte denn ihr Name da auf dem Zettel zu suchen? Es gab nur zwei, die sich heute Abend schon einen Streich erlaubt hatten und als Gus gerade die Menge nach den beiden absuchte, kreuzten sich Madisons und seine Blicke. Zwischen Wut und Verunsicherung wollte sie sich auf dem Absatz umdrehen um zu fliehen doch – sehr zur Freude von Jamie und Gus – standen die auseinander genommenen Punks hinter Matt und Maddi. Die sahen ihr wohl an, dass es sich um die gesuchte Person handelte und mit einem Grinsen – was schwer nach Rache ausschaute – begannen sie zu Grölen und damit fand auch der suchende Scheinwerfer auch endlich die Frau, die nun mehrfach auf die Bühne gebeten worden war. Fuck! Natürlich ruhten alle Blicke auf ihr, verwirrte wie belustigte. Wenigstens sah sie auch, wie manche der fiesen Mädels, die Jamie übel mitgespielt hatten, sich empörten. Na schön. Matt und Maddi wollten was für ihr Ego tun und dann musste sie die Chance nun wohl nutzen. Ein bisschen Ratlos sah sie Matt noch mal an, einer der Punks drückte sie an ihrer freien Schulter ein wenig nach vorne und dann ging sie doch, ziemlich erhobenen Hauptes, an allen vorbei auf die Bühne. Weil Madison schon immer sie war und ihr im Mittelpunkt das Aussehen schon immer wichtig gewesen war, richtete sie ihre Haare und das Kleid davor. Als sie dann die Krone aufgesetzt bekam, bekam sie nicht nur die, sondern auch das Mikrofon. Klasse! Mit einem kleinen Ruck erinnerte sie sich aber schlagartig an ihre Schulzeit und diese Furien oder auch Elite der Schule, regten sich noch immer auf und deswegen schmunzelte Maddi, zwinkerte in Jamies Richtung. „ Danke – keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist und hier sind bestimmt noch ein paar Mädchen anwesend, die das eher verdient haben aber da an solchen Abenden immer die falschen der Schule gekürt werden, hat das ganze eventuell doch einen Sinn. Denn die, die sich gerade Ärgern – und wegen ihres Beliebtheitsgerade mit der Wahl gerechnet haben, haben sich Charakterlich als solch ekelhafte und unschöne Gestalten entpuppt... da hilft auch keine glitzernde Krone mehr.“ Wenigstens applaudierten daraufhin alle die, die genau unter den Menschen zu leiden gehabt hatten und Maddi sah auch, dass Jamie deswegen endlich Lächelte. Ein bisschen Sicherer, weil sie sah, dass sie nicht alleine mit den Schikanen war. Das sollte nun Maddis Herzschlag eigentlich beruhigen, wenn da nicht der Direktor das Mikrofon wieder an sich nahm – von einem Skandal daran vorbei flüsterte – dann aber resignierend der Prom Queen aufhalste, ihren Tanz wahrzunehmen. Wie bitte? Sie war weder betrunken noch etwas anderes, meinte der das Ernst? Das war für Gus und Jamie das Stichwort, sich an Matt vorbei zu schleichen – denn nun kam mit Abstand das kitschigste Lied. Gleich bestimmt noch silberne Konfetti-Streifen und Seifenblasen und was noch zu diesem Klischee Moment gehörte. Tatsächlich nahmen auch die Fotografen schon ihre Plätze ein. “ Darf ich bitten... ihren Tanzpartner.“ Nun war es die blonde Frau auf der Bühne, die drohte, als Opfer zu gelten, weil sie Ratlos die Schultern hochzog. Matt... von dem hatte sie sich kürzlich erst Scheiden lassen, sie würde ihn nicht fragen. Eventuell sollte sie einen der Punks bestechen...


RE: PROM NIGHT - Matthew Dawson - 09.02.2016 14:03

Im selben Moment, in dem sich die Blicke von Gus und Madison kreuzten, blieb auch ich mit meinen Augen an ihm und meiner Schwester hängen, die beide gar nicht anders konnten, als ein wenig zu schmunzeln und sich damit selber zu verraten. Klar, natürlich steckten sie dahinter, schon wieder, fantastisch. Anfangs glaubte ich noch wir könnten das Missverständnis einfach kopfschüttelnd aufklären und daraufhin die rechtmäßige Prom Queen krönen, aber als gerade der Scheinwerfer auf Madison traf und ich abwehrend mit den Händen wedeln wollte, stießen die Punks sie auf einmal ein Stück nach vorne und- sie ging dorthin?! Sie richtete sich tatsächlich das Kleid, die Haare und ging auf die Bühne zu, um die Krone in Empfang zu nehmen? Fassungslos sah ich ihr nach, denn erst als sie das Mikrofon in die Hand nahm und das sagte, was Jamie und all die anderen schikanierten Mädchen heute hören mussten, verstand ich, weshalb sie das tat. Und wenn dieser Frau nicht sowieso schon mein Herz gehören würde, dann hätte ich mich jetzt in diesem Moment noch einmal ganz von vorne in sie verliebt, denn erstmalig an diesem Abend reckte Jamie ihr Kinn ein wenig höher. Sie lächelte, ihre Augen strahlten und plötzlich wirkte es nicht mehr so, als wolle sie sich bloß zwischen ihren eigenen Schultern verstecken und im Erdboden versinken. Mit all den anderen Anwesenden, die über diese Dankesrede laut klatschten, fühlte sie sich auf einmal nicht mehr so alleine wie zuvor. Das war mehr, als ich mir von diesem Abend je erhofft hätte, und das hatte ich allein Madison zu verdanken.
Nichtsdestotrotz würde Jamie ihr Straf-Tanz sicher nicht erspart bleiben, jetzt erst recht nicht, und weil ich passenderweise in der Nähe des Ausgangs stand, aus dem sich die beiden gerade heimlich heraus schleichen wollten, drängte ich mich zwischen den anderen Leuten hindurch, bis ich Gus am Kragen zu fassen bekam. "Nicht so eilig, ich glaube ihr habt da noch etwas vergessen", erinnerte ich mahnend. Obwohl die beiden kurz versuchten zu protestieren schob ich Gus vor mir her in Richtung der Bühne und damit auch auf die Tanzfläche, die davor gerade frei geräumt wurde. Weitere Maßnahmen, als ihn ein bisschen unsanft darauf zu stoßen und amüsiert über mein strenges elterliches Verhalten zu lächeln, waren mir jedoch nicht möglich, weil ich ohne zu zögern auf die Bühne zuging, die wenigen Treppenstufen nach oben lief und gerade nach Madisons Hand griff, bevor sie aussprechen konnte, dass sie ohne Begleitung hier war. Sanft schloss sich meine Hand um ihre warmen, schmalen Finger, liebevoll sah ich ihr in die Augen und deutete mit einer kurzen Kopfbewegung in Richtung der Tanzfläche. "Würdest du mir die Ehre erweisen?" Viel zu feierlich hob ich ihre Hand ein wenig an, drückte mir den anderen Arm gegen den Bauch und verbeugte mich sogar ein wenig vor ihr, mit einem belustigten Lächeln auf den Lippen. Wenn wir schonmal in der Situation waren, dann würden wir das jetzt auch richtig durchziehen.


RE: PROM NIGHT - Gus Evans - 09.02.2016 14:29

Natürlich hatten Jamie und ich vorher schon überlegt, wie Madison und Matt wohl auf die Verkündung reagieren würden, und wir hatten auch in Erwägung gezogen, dass sie sich einfach auf dem Absatz umdrehte, um den Raum zu verlassen, doch zu unserem Glück wurde ihr der Weg von genau den Punks versperrt, die eben noch von den beiden auseinander genommen wurden. Nicht nur das, bevor Madison sich auch nur ansatzweise wehren konnte, fiel das Scheinwerferlicht auf einmal auf sie und einer der Jungs stieß sie in Richtung der Bühne, sodass ihr gar keine andere Wahl blieb, als dort nach oben zu gehen und ihre Krone in Empfang zu nehmen. Triumphal grinsend wechselte ich einen kurzen Blick mit Jamie, aber keiner von uns hatte damit gerechnet, was Madison dort auf der Bühne sagte. Wie sie auf einmal die Mädchen bloßstellte, die sonst immer die anderen - die Schwächeren - schikanierten und beleidigten. Ich spürte förmlich wie wichtig es für meine Begleitung war genau das zu hören, ich sah wie sich auf einmal dieses offene Lächeln auf ihren Lippen einfand und klatschte umso lauter in meine Hände, als Madison das Mikrofon wieder abgeben musste. Mehr als das, ich hielt mir sogar meine Hände an die Seiten des Mundes und jubelte hörbar laut, zumindest so lange, bis ich nach den Fingern von Jamie griff und sie eigentlich nur schnell aus dem Raum herausziehen wollte, bevor die Musik begann zu spielen. Keiner von uns hatte Matts Strafe vergessen und seine Schwester war genauso wenig erpicht darauf sich dort mitten auf die Tanzfläche zu stellen wie ich, also versuchten wir uns heimlich zwischen den anderen Leuten hindurch zu schleichen, doch ganz kurz vor dem Ausgang hielt man mich auf einmal am Kragen fest und als ich mich umdrehte, sah ich direkt in das Gesicht von Matt. Na toll. War das sein Ernst? Hatte der jetzt nicht andere Sorgen? Etwas verzweifelt und flehend sah ich ihn an, versuchte noch uns aus der Nummer herauszureden, aber Matt schob uns einfach vor sich her, ohne unseren Protesten Gehör zu schenken, und stieß mich mitten auf die freigeräumte Fläche, als schon die ersten Töne dieses kitschigen Liedes aus den Lautsprechern hallten. Okay. Gut. Dann mussten wir das jetzt eben durchziehen. Entschuldigend sah ich in die Augen von Jamie, aber je länger ich das tat, desto eher fühlte es sich so an als wäre das hier auf einmal gar kein Zwang mehr. Keine Strafe. Vor allem als ich meine Hände um ihre warmen Finger schloss, sie sanft zu mir zog und wir ganz dicht voreinander standen. Die ganzen Menschen um uns herum hatte ich sowieso schon wieder ausgeblendet, all die Leute, die uns anstarrten, über uns tuschelten oder sogar lachten. Mein Blick lag ganz ruhig in den Augen von Jamie und ohne zu zögern wechselte ich mit meinen Händen von ihren Fingern auf ihre Hüften, zog sie noch etwas dichter zu mir und lächelte sie auf einmal sanft an.


RE: PROM NIGHT - Madison Lane - 09.02.2016 22:04

Als sie sich gerade dazu entschieden hatte, das Mikrofon wieder an sich zu nehmen und entweder simpel zu sagen, dass sie alleine hier war oder aber einen feministischen Text los zu werden, sah sie aus dem Augenwinkel, wie jemand die Bühne nach oben kam. Matt? Sie wusste nicht so Recht, wie sie reagieren sollte und ob er sie nun nur Retten wollte, weil Jamie und Gus offensichtlich dafür Verantwortlich waren. Weder noch. Er wollte sie um ihren Tanz bitten. Sie hatte keinerlei Erinnerung an die Liebesgeschichte zwischen den beiden, wie es dazu gekommen war, dass sie ihn hatte Heiraten wollen aber das änderte nichts an den Emotionen, die er seid Las Vegas in ihr auslöste. Wie sie gefesselt war, von seinem hübschen Gesicht und wie sie seine Art gerne hatte. Die Maddi, die damals von Chris Vergewaltigt worden war, hatte ganz alleine dagestanden – bewusst und sich mit Männern wie Chas eingelassen - bewusst aber jetzt? Nachdem alles ausgelöscht war, müsste sie sich neu Erfinden und war deswegen so Unsicher. Sie hatte den Weg, den Matt´s Frau bestritten hatte, noch nie gesehen. Was würde das mit ihr machen, wenn sie das zu Nahe an sich heran ließ und warum schlossen sich ihre Finger wie von selbst und nur allzu Vertraut um seine? Warum nickte sie, sah dabei schon fast ein wenig so Verlegen aus wie Jamie? Die Menschen dort unten waren ganz geteilter Meinung und mit den Punks hatten Matt und Maddi tatsächlich ein paar Fans gefunden. Wieso auch immer. Aber sie machten ein paar Jubelnde Geräusche – wie unangenehm und süß. Denn die Elite-Kids der Schule schienen mit einem Mal nichts mehr zu sagen zu haben, als Gus und Jamie sich, wenn auch von Matt gezwungen, auch noch auf der Tanzfläche einfanden, hatten mehr Menschen irgendwie den Mut gefasst, die sich sonst wohl nie getraut hätten, zu tanzen. Maddi ließ dieses Bild auch nicht kalt und so ließ sie Matt sogar führen, bis die beiden auf der Tanzfläche angekommen waren. „ Du musst... das nicht.“ sagte sie leise, als die beiden unter sich – wenn auch mit ganz vielen Augenpaaren – im Raum standen. Ihre Hand lag auf seiner Schulter auf, sie Lächelte ihn an und bewegte, ohne eine Antwort, schon leicht die Hüfte zu der Musik. Eher er sich für ein Nein entscheiden konnte, wollte sie den Moment ein bisschen festhalten und lehnte dann auch noch ihren Kopf zart an seiner Schulter an. Warum fühlte es sich genau hier angekommen, nicht so an, als müsste sie in irgendeine andere Stadt ziehen? Maddi dachte sich, das wäre einfach... Illusion aber zugegebenermaßen, eine verdammt schöne. „ Ich weiß gar nicht, was mein feministisches Jugend-Ich gesagt hätte... jetzt aber... muss man die Krone wieder abgeben? Vielleicht ist an dem Prinzessinnen sein ja irgendwas dran.“ Es war einfacher, das auf ein abendliches Märchen zu schieben. Um das nicht zu ruinieren, sprach sie extra leise gegen seine Schulter, sie war ohnehin nahe genug an seinem Ohr.


RE: PROM NIGHT - Jamie Bennett - 09.02.2016 22:27

Jamie hatte nie den Plan verfolgt, sich für das zu Rächen, was ihr mit Nate passiert war oder für diese Jahre unter den Schikanen der Mitschüler. Gus hatte es mehr als ein mal erlebt, wie sie verspottet wurde, wie sie bestohlen und herum geschubst worden war – das waren Momentaufnahmen aus ihrer ganzen Schullaufbahn gewesen. Trotzdem, so war sie nicht und so still und unscheinbar, wie sie die letzten Jahre gewesen war, wollte sie sich auch gerne Verabschieden. Es war heute darum gegangen, Matt und Maddi zusammen zu bringen und nicht um sie. Was Madison dann aber auf der Bühne sagte, ließ ihr den Mund offen stehen. Sie war ein ganz klein wenig angetrunken, vielleicht lag es daran, dass sie das so Nahe an sich heran ließ, dass sie den Kopf etwas hob, Lächelte und ebenso Applaudierte. Am Anfang fast alleine, dann mit immer mehr Menschen aus ihrer Schule. Wieso? War es... denen auch so ergangen, dass es immer die falschen waren, die Anerkennung bekamen, weil sie andere nieder machten? Ihr Gedanke galt kurz Nate – dem Jungen, der ihr so Übel mitgespielt hatte, wegen einer Wette und der von allen dafür so gefeiert wurde, weil sie so dermaßen litt. Es machte Jamie Mut und auch Maddi, die Momentan so Unsicher war und dennoch da auf der Bühne die Worte Aussprach, die sie in sich hatte und nicht was irgendwer hören wollte, das Beeindruckte Jamie. Es war kein Geheimnis, dass die Exfrau von Matt ein Vorbild für sie war. Als Gus sie am Arm zog, hatte sie schon fast vergessen, warum sie abhauen wollten – sie war so gefesselt von Maddi auf der Bühne, freute sich über sie mit der Krone aber ja – der Tanz! Sie lief Matt ebenso in die Arme wie Gus, beziehungsweise durch sein abruptes stillstehen, kam auch sie zum stehen. Echt? Auch sie Nörgelte leicht, so lange, bis sie Unsicher mit Gus und dem Tanzbereich stand. Er weiter im Mittelpunkt und sie so weit außen, als wollte sie sich doch noch alleine Retten aber nein. Wenn Maddi so Stark sein konnte, wenn sie nicht alleine war... dann würden die beiden nun tanzen. Auch wenn das Mädchen steif und unbeholfen wirkte, so lange, bis Gus sie sogar an sich heran zog. Ihr Herz setzte fast aus, vor lauter Schwindel. Sie war ihm die letzte Zeit nahe gewesen, alleine wenn die beiden Pläne schmiedeten oder so aber das hier war etwas anderes. In dem Kleid. So als Tanzpaar. Freunde Tanzpaar oder? Als sie ihm in die Augen schaute, fühlte sich Freundschaft aber als komische Beschreibung an. Auch wie ihre Hand sich von der Schulter immer Näher zu seinem Hals schoben. Für eine Bestrafung sahen die beiden aber eigentlich viel zu... Glücklich aus. Besonders als Jamie´s Mut unter den leichten Promillen es zuließ, sich etwas an Gus zu schmiegen. „ Dafür... das du weder den Anzug, noch die Feier, noch irgendwas hier magst... siehst du... Zufrieden aus und weißt du was? So schön... habe ich mir meinen Abschluss... noch nie Vorgestellt.“ Denn sie hatte sich ihn daheim vorgestellt, lediglich in Gedanken hier zu sein aber niemals Real. Was war denn bitte alles in ihrem Leben passiert? " Dankeschön." sagte sie etwas Verlegen, denn damit räumte sie ein, dass es definitiv etwas mit ihm zu tun hatte.