LOS ANGELES # SAN FRANCISCO
MATT'S HOUSE - Druckversion

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RE: MATT # MADISON # JAMIE - Summer Alica Jones - 17.09.2015 13:09

Summer wusste, das es an Matts Worten nichts zu Zweifeln gab und trotzdem schüttelte sie den Kopf als wollte das nicht zu ihr durchdringen. Er hatte sie so anders behandelt und wenn sie sich an den Sex erinnerte mit ihm, dann hatte der nichts, was sie Entwürdigte oder etwas vergleichbares mit dem, was Matt ihr Beschrieb. Was, wenn Chas sich den noch immer woanders holte? Oder das auch nach Madison noch mit anderen Frauen getan hatte? Konnte sie damit Leben? Tat er das wieder, sobald er Genesen war oder sich hier sein Imperium aufgebaut hatte? Was wollte dieser verdammte Mensch denn nur von ihr und was band die beiden so aneinander? Sie bemerkte, dass sie etwas Verloren und Ratlos dastand und Löcher in die Luft starrte, als Matt weiter sprach und Konzentrierte sich wieder auf seine Worte. „ Naja, ob Kilian da so Glücklich drüber ist...“ sagte sie leise nach dem Abgang eben mochte sie da doch ihre Zweifel haben aber um ehrlich zu sein, sie hatte nichts anderes von ihm Erwartet. Sie hoffte, die Zeit würde die Wunde heilen, vielleicht sollte sie sich erneut bei April entschuldigen? Aber wie würde Kilian wiederum darauf reagieren? Wenigstens spürte sie, dass Matt sie nicht gleich aus seinem Leben verbannen wollte – viel mehr noch, er schien sich Sorgen zu machen um Summer und das zeigte ihr wieder, solche Freunde waren unbezahlbar. Würde sie die mit Chas Kontakt aufs Spiel setzen? „ Zu mir... war er irgendwie immer anders aber auch nicht, ich Zweifel an nichts was du sagst und ich Traue ihm das sofort zu. Wieso hat Madison sich noch mal auf ihn eingelassen?“ aber danach hob sie schon ihre Handflächen, vielleicht wollte er darüber genau sowenig Reden wie das, was seiner Frau davor zugestoßen war. Das merkte man doch. „ Ich weiß nicht was ich tun soll, mit der Arschloch-Nummer hat das nichts zu tun. Da ist mehr, das weiß ich aber vielleicht ist das der Moment in dem ich mich umsehen sollte, ob es noch eine andere Stadt in den Staaten gibt, die mir gut gefällt. Ich muss nur erst Herausfinden, ob Brooke noch auf Rache aus ist, wenn sie davon Wind bekommt... das alles nicht so ausgegangen ist, wie sie sich das wünscht... ich werde ein paar Tage in Los Angeles bleiben um mir um alles Gedanken zu machen.“ Obwohl Summer es hasste sich den Kopf zu zerbrechen, allem Anschein nach standen nun ein paar Bedeutsame Entscheidungen für ihr Leben auf der Tagesordnung. Doch eher sie es vergaß, fragte sie Matt doch noch nach Chas Bruder Gus... so unauffällig, wie es ihr nur möglich war. Nicht weil sie sich schuldig fühlte, Chas gegenüber aber wenn es da eine Familie gab die man zusammenbringen sollte, dann würde sie das tun. Oder ihm helfen. „ Wie geht es denn deiner Familie sonst damit... Lahja und Noah oder Jamie und Gus? Ich bin ehrlich, ich war so durch den Wind, ich habe nicht gesehen wer noch da war und auch nicht... was danach los war.“ Als sie April mit sich genommen hatte, war sie wie in einer parallel Welt gewesen.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 17.09.2015 20:19

"Kilian ist- Kilian", versuchte ich Summer zu beruhigen, stand vom Sofa wieder auf und ging langsam auf sie zu. Mitfühlend legte ich meine Hände auf ihre Schultern, versuchte sie mit einem schwachen Lächeln etwas aufzumuntern. "Du bist Teil der Familie, Summer. Er wird seine Zeit brauchen, aber er weiß auch, was er an dir hat und wie viele Erinnerungen ihr teilt, er wird dir schon verzeihen. Das hat er bei mir auch immer getan, wenn ich ihm mal wieder auf den Schlips getreten bin. Ich hab zwar nicht seine Freundin entführt oder ihr eine Waffe auf die Brust gehalten, aber- das wird schon." Weil ich nicht genau einschätzen konnte, ob es nicht doch noch zu früh war, um Scherze darüber zu machen, zog ich zerknirscht einen Mundwinkel nach oben und lehnte meinen Kopf ein wenig zur Seite. Kilian hatte damals mit seiner leiblichen Familie gebrochen, aber umso wichtiger waren ihm die Personen, die diese damals ersetzt hatten. Da gehörte Summer ebenso zu wie ich. Er konnte zwar ein verdammter Sturrkopf sein und er würde sie sicher noch oft spüren lassen, wie wütend er auf sie war, aber früher oder später konnte er ihr vergeben. Das war immer so. "Madison dachte sie hätte das verdient, was er mit ihr gemacht hat", fasste ich sehr oberflächlich die Antwort auf ihre Frage zusammen, ging dabei allerdings nicht weiter ins Detail, weil es nicht an mir lag über die Privatsphäre meiner Frau zu reden. "Er war nicht anders zu ihr, als noch vor ein paar Jahren. Genauso degradierend und entwürdigend, Summer. Ich glaube- ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich geändert hat, also egal was du tust oder wie du darüber denkst- sei vorsichtig, okay? Und falls du dich wirklich dazu entscheidest wieder in eine neue Stadt zu ziehen: Wehe, du kommst nicht vorher nochmal vorbei und verabschiedest dich." Demonstrativ hob ich einen Zeigefinger mahnend in die Luft, schloss dieselbe Hand aber dann um ihre und zog sie lieber mit mir zum Sofa, auf das ich mich wieder sinken ließ. "Jetzt entspann dich lieber und setz dich hin, du wirst doch wohl hoffentlich noch ein paar Minuten Zeit übrig haben, oder?" Auffordernd klopfte ich neben mich, ehe ich mich ihren übrigen Fragen widmete und mich viel eher darüber freute, dass sie an meiner Familie interessiert war, als ihre Motivation dahingehend zu hinterfragen. "Ganz in Ordnung, das muss überall erstmal verarbeitet werden, aber- Chas lebt noch. Das hilft etwas. Noah ist schon wieder in San Francisco, ich werd Lahja die Tage mal besuchen und schauen, wie es ihr geht. Aber sie lebt ja wieder bei Kilian und da April auch grad vorübergehend eingezogen ist, hat sie wenigstens immer genug Leute, die auf sie Acht geben. Und Jamie und Gus- die beiden sind schon eher gegangen und haben nichts von allem mitbekommen, aber die haben sowieso andere Probleme. Gus ist schon wieder abgehauen, weil es ihm wohl- zu kompliziert geworden ist." Weil ich das absolut nicht nachvollziehen konnte, schüttelte ich mit dem Kopf und zog zeitgleich meine Schultern nach oben. "Anscheinend macht er das dauernd, weil das sein ganzes Leben so gelaufen ist. Immer, wenn es schwierig wird, läuft er einfach weg. Beim letzten Mal war es San Francisco, keine Ahnung, wo er diesmal ist. Nicht gerade das, was man seiner kleinen Schwester für die erste Beziehung wünscht." Summer hatte Glück, dass ich unheimlich gerne redete und damit unbewusst genau die Dinge aussprach, die sie hören wollte.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Summer Alica Jones - 17.09.2015 22:38

Summer war Matt so Dankbar, dass er einfach war wie er war und das er ihr sagte, er gehörte zur Familie – das bewegte sie doch gerade im Moment sehr. Nach einem nachdenklichen und eher betrübten Blick in die Ecke, gefolgt von einem tiefen Seufzen gab sie sich aber Mühe, ihre Gedanken zu verdrängen und drückte Matt lieber einmal. „ Du weißt gar nicht, wie gut das ist zu hören und wie wichtig mir das ist.“ sprach sie leise aus und weil sie irgendwie das Bedürfnis hatte ihre Erlebnisse mit jemandem zu teilen, seid dem Chas das Thema in ihr los getreten hatte, nahm sie sich zusammen „ Ich wollte meine Ma besuchen, nach vierzehn Jahren. Sie ist leider vor zwei Jahren verstorben.“ Es war noch immer komisch, sich nie wieder Aussprechen zu können und gerade deswegen lag ihr doch auch einiges daran, Kilian davon zu Überzeugen, ihr zu vergeben. Egal, wie viel Zeit und Arbeit das kosten würde, denn wenn sie jemals wiederkam und er wäre nicht mehr da, was dann? Das würde sie noch härter treffen als bei ihrer eigenen Mutter. Weil die beiden immer Schutz für sie über gehabt hatten. Sie ging ihm dann wirklich nach, setzte sich auf das Sofa und nickte zu dem, was er ihr über Madison anvertraute „ Ich Glaube dir auf´s Wort Matt, ich weiß auch, dass er zu so etwas in der Lage ist. Keine Frage. Nur weiß ich nicht warum er zu mir so anders ist. Egal wie er sich über mich Ärgert oder das ich mich in seinen Augen mit Absicht in Gefahr bringe, statt mir etwas zu tun, lässt ihm das so lange keine Ruhe bis er mich wieder im Blick hat. Nur weiß ich nicht, ob das jetzt Gefährlich werden kann oder... was ich davon halten soll. Mich überfordert das einfach...“ Gefühle waren ja auch noch nie ihre Stärke gewesen. „... und wie ich damit Umgehen soll weiß ich auch nicht.“ trotzdem riss sie sich zusammen um Matt sachte anzulächeln, nur um ihm zu Signalisieren wie gut das tat bei jemandem auf dem Sofa zu sitzen, der sie doch verdammt gut kannte und der sich das alles anhörte, was die letzten Wochen in ihrem Leben so drunter und drüber gelaufen war. „ Sicherlich komm ich noch mal vorbei, ehe ich weg ziehe und wenn ich mal wieder von jetzt auf gleich weg bin, liege ich bei den anderen Leichen in Brookes Keller.“ Diesmal lächelte sie schief aber es war doch auch gut, ihn Wissen zu lassen, irgendwas würde nicht stimmen, wenn er mehrere Monate von ihr nichts mitbekam und sie nicht noch mal hier gewesen war. „ Einen Umzug müssten zumindest wir noch mit ein bisschen Alkohol begießen.“ Sie gab sich ja Mühe Matt die Stimmung wieder aufzuhellen, wenigstens wusste sie, dass er sich da meistens gerne drauf einließ wobei man bei Kilian vor eine Wand rannte. Die Informationen über Gus speicherte sie ab, nahm sich vor sie Chas einfach gleich schon zu schreiben um wirklich selber zu Entscheiden, wann sie sich genug den Kopf zerbrochen zu haben um zurück zu kehren. Immer mehr gewann sie den Eindruck, zwei Tage waren mit Sicherheit nicht genug. „ Die arme... für den ersten Freund ist so ein benehmen wirklich scheiße aber dann ist es ja gut, dass sie bei Dr. Love gelandet ist.“ Schon damals hatte Matt immer gerne mit Beziehungstipps und Tricks jedem zur Seite gestanden, ob derjenige das wollte oder auch nicht.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 18.09.2015 14:02

Unsicher und erwartungsvoll zugleich sah ich Summer von der Seite in die Augen, weil ich genau wusste, dass sie seit unserem überraschenden Wiedersehen vor vielen Monaten niemals über ihre Familie gesprochen hatte. Fragen zu ihrer Mutter oder zu ihrem Stiefvater wich sie entweder geschickt aus oder ignorierte sie einfach, deshalb hatten Kilian und ich das irgendwann ganz unterlassen und sie nicht weiter zu etwas gedrängt, womit sie sich anscheinend nicht auseinander setzen wollte. Wenn das irgendjemand verstehen konnte, dann doch wohl am ehesten wir beide. Aber gerade deshalb fiel es mir auch sofort auf, dass sie jetzt über ihre Familie sprach und ich konnte mir auch denken, dass ihr das nicht ganz so gleichgültig war, wie sie mit diesem kurzen Kommentar den Anschein erweckte. "Das tut mir Leid, Summer", bekundete ich mein aufrichtiges Mitleid, rutschte von der Seite etwas näher an sie heran und weil es zwischen uns sowieso keine Barrieren gab, legte ich meine Arme um ihren Körper und drückte sie noch einmal sanft an mich. Ich könnte meine Mutter schließlich auch gerade zum Teufel jagen und ich hatte jahrelang darauf verzichtet mein Leben mit ihr zu teilen, aber das hieß nicht, dass mich ihr Tod völlig kalt lassen würde. Und genauso war es bei ihr sicher auch. "Ich finde aber es ist ein sehr großer Schritt nach vierzehn Jahren doch wieder den Kontakt zu suchen." Ebenso wusste keiner von uns, weshalb sie damals so überstürzt davon gelaufen war, aber zumindest dabei sollte es erstmal auch bleiben, denn meine Nachfragen umging sie auch diesmal geschickt. Doch auch das war in Ordnung, ich streichelte ihr trotzdem freundschaftlich über den Rücken und hörte mir zumindest die Dinge an, die Summer mir berichten wollte. Dass sie noch bei ihrem Grab gewesen war, zum Beispiel. Dass sich niemand darum kümmerte, aber sie es gestern von Unkraut befreit und mit frischen Blumen dekoriert hatte.
Und im Gegenzug erzählte ich ihr auch noch mehr von meiner Familie, all das, wozu wir während der Hochzeit nicht gekommen waren. Unter anderem redete ich auch davon, weshalb Madison und ich uns dazu entschieden hatten Jamie zu adoptieren, dass meine kleine Schwester verständlicherweise so ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater hatte und dass er sie in einem Internat unterbringen wollte. Ich erzählte ihr auch von ihrer spontanen Flucht nach San Francisco, gemeinsam mit Gus, und als Summer sich erkundigte, wo die beiden dort untergekommen waren, wurde ich noch immer nicht misstrauisch, sondern berichtete ihr bis ins Detail von diesem besetzten Haus, von dem Jamie mir sogar jetzt noch manchmal vorschwärmte. Meine beste Freundin lachte, überlegte ob das für sie wohl auch eine Option wäre, wenn sie sich entscheiden sollte die Stadt zu verlassen, und obwohl ich sie mir nie in so einem Haus vorstellen könnte, bat ich Jamie per SMS sogar um die Adresse und reichte sie an Summer weiter. Noch immer freute ich mich viel eher über ihr Interesse und weil wir beide uns dann doch noch total verquatschten, weil die Sonne irgendwann unterging und Madison und Jamie mit einer großen Tasche voller Lebensmittel zurückkehrten, woraus sie ein leckeres Curry kochen wollten, bot ich Summer für die nächsten Tage - oder zumindest für die erste Nacht hier in Los Angeles - unser Sofa an und lud sie gleichzeitig auch zum Essen ein. Kilian würde mich dafür hassen, aber das machte man als Familie so. Und als wir zu viert später in der Küche saßen, fühlte sich das auch genauso an. Wie Familie.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 22.09.2015 22:16

Madison wusste ja, das es für Matt nicht leicht war aber nachdem er den Raum verlassen hatte konnte sie auch endlich los lassen und sich ihren Gefühlen widmen. Weinen, ohne sich zu Sorgen, dass er sie Berührte oder sich Beklommenheit darüber in ihm breit machte. An die Decke starren um sich Verzweifelt daran zu Erinnern, wer sie war und dann einzuschlafen. Sie nickte, zu allem, was er sagte – weil sie zu Fertig war sich zu wehren, weil er eigentlich Recht hatte. Sie brauchte jemanden, der ihr half, alles über sich zu lernen und Herauszufinden. Nur konnte er denn nicht verstehen, sie könnte sich mit jemand Fremden nicht auf ein lustiges Spiel mit Pflegern einlassen oder über den Rollstuhl feixen, wenn sie damit in ihm etwas wecken würde, was in ihr nicht Existierte. Sie könnte gar nicht mit ihm darüber Lachen, weil er ihr Fremd war und wenn seine Frau das gekonnt hätte, war das schön aber die Vertraute ihm auch. Die teilte auch alle anderen, verrückten Erinnerungen mit ihm. Zumindest wusste sie nun, diesen besten Freund, Kilian, mit dem sie mal zusammen war – den gab es in ihrem Leben noch? In ihrer beider Leben? Deswegen fragte sie ihn am nächsten Tag dazu. Sie erfuhr von der verrückten Geschichte der beiden. Von Lahja. Von dem Todesfall, Jeany. Es baute sich nach und nach ein Bild einer Vergangenheit auf, die zwar durch seine Erzählungen Bilder in ihr hervor riefen aber wie wenn sie ein Buch las. Spätestens als sie nach Hause kam, stellte sie ernüchternd fest, dass man sich aber auch manches ganz anders ausmalte, wenn man so sein Leben beigebracht bekam. Lahja, Kilian und all die anderen Menschen auf den Bildern, die im Flur hingen – die sie in verrückten Bilderrahmen dort angebracht haben sollte – die hatte sie sich teilweise ganz anders Vorgestellt. Sie hielt die Hände vor den Mund und Verzweifelte fast darüber, wobei Matt nichts anderes übrig blieb als ihr dabei zuzusehen. Als deutlich zu spüren zu bekommen, seine Frau erinnerte sich auch nach zehn Tagen in der Klinik an nichts in ihrem Leben. Die Ärzte hatten sie entlassen, weil Gesundheitlich nichts mehr für sie zu tun war – alles andere lag nun in der Hand ihres Kopfes und ob ihr Gehirn sich dazu entschied, die Erinnerungen noch mal Abzurufen. Dem Besuch ihrer Eltern hatte sie zugestimmt, sie war irgendwie froh, nicht direkt auch noch mit ihrem Zwilling konfrontiert zu werden, immerhin sagte man denen ein besonderes Band zu, was sie nicht hatte. Auch wenn sie darüber betrübt war, was er für ein Schicksal erlitten hatte, fühlte sie das nicht so mit, wie Madison damals und kurz glaubte sie bei dem treffen mit ihren Eltern, sie nahmen ihr das Übel. Zumindest ihre Mutter. Das war natürlich nicht das erste, was ihre Eltern und sie austauschten. Ihr Vater versuchte es mit seiner ganz eigenen Art. Er war ein bisschen grummelig, schweigsam aber auf eine ganz liebevolle Art. Zumindest glaubte sie das in seinen Augen zu sehen – denn als er von der Hochzeit aus seiner Sicht erzählte, da standen ihm das Wasser darin und er schüttelte nur immer wieder den Kopf, sprach ihren Namen aus, um irgendwas in ihr damit zu wecken. Es musste ihn unglaublich Verletzen aber Madison Überforderte das so sehr, dass sie sich mit einer Kiste ihrer Bilder in ihr Zimmer verkroch um alleine auf die Suche zu gehen, danach, wer sie war. Dabei hörte sie die Eltern in der Küche Streiten, wie Verzweifelt sie sein mussten. Auf ihr lastete das schwer, denn sie hatte immerhin nichts, was sie vermissen müsste und als sie am Abend das klopfen von Matt an der gemeinsamen Schlafzimmertür wahrnahm, teilte sie wenigstens diesen Gedanken mit ihm. Das es ihr schwer fiel, mit den Menschen aus ihrem Leben konfrontiert zu werden, weil sie das Gefühl hatte in derer allen Leben so viel Leid zu verursachen. Deswegen bat sie ihn aber auch, mit ihr am nächsten Tag zu ihrem Studio zu fahren und sogar am Abend wollte sie sich mit Kilian und der Kneipe konfrontieren. Die Menschen in dem Studio erkannten sie alle, deswegen benahm sie sich verhalten und nach einigen Versuchen, konnte sie ihnen deutlich machen, sich an niemanden zu Erinnern. Die Wände, das Mobiliar, das war alles wunderschön aber auch das gehörte nicht zu ihr. Genausowenig löste Kilians Gesicht in ihr etwas aus, sie stellte sich Höflich vor und weil Matt ihn beschrieben hatte, war ihr klar – seine Schweigsame Art war absolute Überforderung und noch weniger wollte er Fragen zu der Beziehung der beiden aus der Vergangenheit beantworten. Aber warum denn das? Als sie ging, versicherte sie Matt, den weg nach Hause alleine zu finden und das sie den Spaziergang auch brauchte, er sollte bei seinem besten Freund bleiben, auch das würde ihm gut tun.
Zuhause angekommen ging sie aber das erste Mal zu dem Unfallwagen, sie wusste von ihrem Mann wo der stand aber bisher hatte sie sich nicht getraut. Womöglich hatte sie Angst, ihre erste Erinnerung war der Schmerz oder der Unfall. Das wäre so grauenhaft aber nun war sie nach dem Tag der Meinung, jede Erinnerung wäre enorm wichtig. Ihre Mutter schlich sich zu ihr, warum Matt und ihr Vater sie eigentlich nie allein mit ihr sprechen ließen, ahnte Madison nicht. Auch nicht, warum sie nicht auf der Hochzeit war. Da gab es Dinge, über die wollte noch niemand mit ihr Reden. Vielleicht war das ein guter Moment, sie danach alleine zu Fragen aber die Antworten verunsicherten sie. Matt machte sie immer so schlecht, deswegen durfte sie auf der Hochzeit nicht dabei sein? Sie sei die einzige, die sich wagte, auszusprechen, dass Madison eigentlich New York vermisste und nur wegen dem Mann hier blieb, der aus purem Egoismus handelte? Der Madison so Überstürzt in New York geheiratet hatte auch aus dem Grund, damit sie nicht mal Überlegen könnte, bei ihrer Familie zu bleiben? Ihre Mutter vermittelte ihr einen ganz anderen Eindruck von ihrem Mann, als alle anderen. Auch als er selber. Aber vielleicht logen alle? Vielleicht wussten sie es auch nicht besser sondern nur Matt und der wollte sich nicht in einem schlechten Licht dastehen lassen? Immer weiter breitete sich das Chaos in ihr aus, während ihre Mutter auf sie einredete und auch als sie sich schon wieder ins Haus verzogen hatte, saß Madison in der Nacht bei dem Unfallwagen. Auch hier ahnte sie nicht, die Mutter war hinein gegangen, weil Matt bald von der Arbeit kam und weil ihrer Meinung nach der Plan schon aufgegangen war, wenn ihre Tochter nun verwirrt an diesem Schrottauto saß, was ohnehin eine Sinnlose Anschaffung gewesen war. Die Mutter hatte für das Leben der beiden nichts über, zumindest jetzt nicht mehr und die Jahre hatte sie sich nur mehr auf den Unmut gegenüber Matt versteift. Das ihre Tochter nun auch noch Ians Krankheit so kaltherzig hinnahm, das konnte nicht sein, einmal mehr war sie davon Überzeugt, New York war der richtige Ort für ihr Kind und nicht hier. Auch wenn das hieß, Madisons Überforderten Kopf mit falschen Zweifeln auszustatten – für sie waren die gar nicht mal so falsch.
Als Matt dann irgendwann das gemeinsame Haus ansteuerte, verkrampfte sie sich unangenehm, nickte nur Verhalten und gab sich Mühe weiter in die Nacht zu starren. Vielleicht ging er dann einfach weiter ins Haus, nach dem anstrengenden Tag und der nächtlichen Arbeit.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 23.09.2015 11:58

Trotz allem, was zwischen Madisons Mutter und uns geschehen war, hatte ich immer damit gerechnet und auch darauf gehofft, dass sie diesen Missmut gegenüber unserer Beziehung irgendwann fallen lassen und wieder auf ihre Tochter zugehen könnte. Selbst wenn meine Frau sich selber dagegen wehrte. Ich hatte das damals mit meiner Mutter doch auch gekonnt, nach meinem Umzug von New York hierher. Ich war auf sie zugegangen und mehrmals zum Abendessen bei einer Familie erschienen, zu der ich nicht dazu gehörte, einfach weil ich an dieses feste Band glaubte, das Verwandtschaft umgab. Und wenn ich das nicht getan hätte, dann wäre Jamie jetzt nicht in meinem Leben - war das nicht Beweis genug dafür, dass es sich manchmal lohnte über seinen Schatten zu springen und auch grobe Fehler zu verzeihen, wenn es um die Personen ging, mit denen man sein Blut teilte? Deshalb war ich auch ganz und gar nicht ablehnend gegenüber Madisons Mutter, sondern viel eher herzlich und offen. Erleichtert darüber, dass sie ihre Tochter endlich besuchen und wieder ein Verhältnis zu ihr aufbauen wollte. Natürlich hatte das etwas mit dem Gedächtnisverlust zutun, das war mir auch klar, aber ich konnte ihr nicht verübeln, dass sie diese Chance nutzte, in der Madison sich nicht an all die Auseinandersetzungen und die Vertrauensbrüche erinnern konnte. Ihre Mutter musste doch selber wissen wie grausam sie zu ihrer Tochter gewesen war und vor allem musste sie wissen, dass Madison ihr auch nicht so leicht verzeihen würde. Zumindest wenn sie sich noch erinnern könnte.
Nichtsdestotrotz hatten ihr Mann und ich natürlich ständig ein Auge auf sie, das war nunmal so, wenn man einer Person nicht mehr traute. Keiner von uns konnte mich Sicherheit ausschließen, dass sie nicht doch wieder irgendetwas tun würde, um Madison und mich auseinander zu bringen, gerade in so einer verletzlichen Zeit wie dieser lag das doch auf der Hand. Aber so wie in jedem Menschen glaubte ich auch an das Gute in ihr und behandelte sie ebenso offen und respektvoll wie Madisons Vater, als die beiden hier erschienen. Wenn sie auch nicht den gewünschten Effekt erzielten, zumindest nicht so schnell wie ich es erwartete, und meine Frau sich trotzdem noch immer an nichts erinnern konnte. Gut zwei Wochen waren mittlerweile schon vergangen und auch, wenn es immer wieder Momente gab, in denen ich kurz davor stand völlig zu verzweifeln, hatte ich es geschafft mit dieser Situation vertraut zu werden. So gut wie irgend möglich. Noch immer wartete ich jede Sekunde eines jeden Tages darauf, dass sich der Blick meiner Frau auf einmal änderte und mit einem Mal alles wieder da war, was in ihrem Kopf fehlte, aber ich verhielt mich ihr gegenüber nicht mehr völlig verkrampft und überfordert. Ich hatte mich in meiner Rolle eingefunden und ich konnte auch akzeptieren, dass Madison viel Zeit für sich selber brauchte. Möglicherweise fiel mir das so leicht, weil das trotz unserer intensiven Beziehung nie ganz aufgehört hatte. Bei meiner Frau gab es immer Phasen, in denen sie sich vor mir zurückzog, die Letzte war ihr überstürzter 3-wöchiger Selbstfindungstrip, und ich versuchte das hier als eine dieser Phasen anzuerkennen. Also gab ich ihr bereitwillig die Zeit und den Raum, aber ließ trotzdem nicht nach sie immer wieder zu neuen Dingen zu motivieren, die ihr helfen könnten. Dass wir ihr Studio besuchten zum Beispiel. Oder unsere Kneipe danach. Dass sie Kilian endlich kennenlernte. Es gab doch noch so vieles, was ich tun konnte, es war noch nicht an der Zeit den Kopf hängen zu lassen.
Weil in meinen Augen der vergangene Tag ausgesprochen gut gelaufen war, nachdem wir in ihrem Studio und in der Kneipe gewesen waren, kam ich heute Nacht erschöpft, aber trotzdem gut gelaunt von der Arbeit, holte gerade meinen Schlüssel aus der Hosentasche hervor, als ich auf dem Weg zur Tür stehen blieb, weil mein Blick auf Madison fiel, die vor der Garage saß, in dem unser geliebter, aber völlig zerstörter Kleinbus stand. "Hey", sprach ich aus, ignorierte dabei einfach, wie sie mir bloß so distanziert zunickte, und ging langsam durch das Gras im Vorgarten in ihre Richtung. "Was machst du hier? Mitten in der Nacht?" Ich wechselte kurz mit dem Blick zwischen ihr und dem Auto, ehe ich vor meiner Frau stehen blieb und doch wieder zu ihr hinab sah. "Hast du es dir doch endlich angesehen? Löst das- irgendetwas aus? Oder nichts?"


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 23.09.2015 21:24

Madison sah, wie Matt auf sie zu kam und weil sie nicht Unhöflich sein wollte, blickte sie ihn wieder an. Immer wenn sie diesen Mann anschaute, versuchte sie in ihm etwas zu sehen. Etwas zu finden aber so sehr sie darauf wartete, es passierte nichts und das zerrte an ihren Nerven. Was ihre Mutter nun noch dazu gesagt hatte, das machte die Sache nicht besser, denn nun fragte sie sich auch – war das alles Wahr, was er ihr so über das Leben der beiden Erzählt hatte? Sie rieb sich über die Oberschenkel, schüttelte aber den Kopf „ Nein – wie immer und noch immer nichts.“ sagte sie. „ Ich konnte nicht richtig schlafen, der Tag war... ganz schön viel auf einmal.“ Madison wollte das keinesfalls schlecht Bewerten aber für sie war das auch alles so absurd. „ So viele Menschen, die sich freuen das es... meinem Körper gut geht aber ich selber erkenne sie einfach gar nicht und... kann das nicht nachvollziehen. Habe gar nicht das Gefühl, der Mensch zu sein, über den sie sich eigentlich freuen. Es fühlt sich für mich so an, als würde ich jeden Enttäuschen, dem ich sage, dass ich mich nicht an ihn Erinnern kann.“ Denn diese Person schien in ihr doch nicht mehr Existent. So hart wollte sie ihm das nicht sagen, das klang fast so, als wäre seine Frau nicht mehr am Leben. Nach vier Wochen war es aber schwer, sich einzureden, Morgen wäre dieses ganze Leben mit einem Fingerschnippen wieder da. „ Was, wenn ich diese Menschen nie wieder erkennen werde? Keiner traut sich das zu Vermuten oder daran zu denken aber – ich bin jetzt schon vier Wochen aus dem Koma wieder erwacht und da ist nichts, nicht mal die kleinste Erinnerung. Wie lange wartet man denn ab?“ Sie rieb sich unter die Unterarme. Madison hatte sich hier im Dunklen einige Gedanken gemacht, insbesondere, nachdem ihre Mutter sie nur noch mehr Verunsichert hatte. „ Und Lebe ich dann einfach das Leben deiner Frau obwohl ich das Gefühl habe, das bin nicht ich und ich gehöre hier gar nicht her?“ Das musste ihn Schmerzhaft treffen, besonders als sie so Zweifelnd auf das Haus sah und auf das Auto oder eher diese Reste davon. Hatte sie denn nicht auch das Recht, sich ihren eigenen Charakter zu schaffen? In dem Haus steckte so viel Liebe zu Details, die aber gar nicht ihre waren. Vielleicht wäre er nun Wütend auf sie, dass sie nicht versuchte sich in ihre Rolle einzufinden. Das sie doch dasselbe Mögen müsste, wie früher, sie war ja noch sie – Optisch. Nur wie sah das innerlich aus? „Fängt man dann... noch mal neu an, mit 32? Ich bin... ganz durcheinander.“ Sie legte kurz den Kopf in die Handflächen und rieb sich zwei Mal darüber. „ Es tut mir Leid. Es ist nicht Richtig und Respektlos mit dir darüber zu Reden.“ Denn eigentlich waren das doch Fragen, die sie an ihn nicht stellen durfte. Er hatte diese Madison geliebt, die sie mal gewesen war. „ Matt, bist du... ehrlich zu mir? Haben wir uns jemals darüber gestritten, dass ich wieder nach New York ziehen wollte? Warum war meine Mutter nicht auf unserer Hochzeit? Ich bekomme nur die positiven Puzzlestücke aus meinem Leben aber das war doch nicht nur immer toll, oder war es das?“ Mit ihren Blicken versuchte sie ihn genau anzusehen – als suchte sie nach einer Veränderung in seinen Gesichtszügen. Es würde nur nichts Nützen, denn sie wusste nicht, wie er aussah, wenn er log.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 24.09.2015 00:48

Obwohl ich sonst immer so unglaublich verständnisvoll und offen für alles war, sprach meine Frau gerade ein Thema an, mit dem ich mich eigentlich nicht einmal ansatzweise auseinander setzen wollte. Diese Was wäre, wenn...?-Frage, die ich weit von mir wies, weil die Antwort darauf mir das Genick brechen würde. In meinem optimistischen Kopf gab es diese Eventualität einfach nicht, dass Madisons Gedächtnis für immer verloren bleiben würde. Dass sie sich nie mehr an das erinnerte, was vor dem Unfall in ihrem Leben geschehen war. An uns. Wenn ich mit ihrem Arzt redete und der uns sagte, dass das eine realistische Option war, dann verschloss ich einfach die Augen und Ohren davor und redete mir lieber selber Hoffnung zu. Das alles würde wieder zurückkommen. Deshalb machten wir doch auch diese Ausflüge ins ihr Studio oder in die Kneipe, deshalb waren ihre Eltern hier, wir arbeiteten doch alle auf dasselbe Ziel hin. Das glaubte ich zumindest. Bis zu diesem Moment. Bis ich merkte, dass Madison sich auch mit einer anderen Option auseinandersetzte und dadurch- auch versuchte diese zu akzeptieren? Würde sie es einfach akzeptieren, wenn ihr Gedächtnis nicht zurück kehrte? Mein Herz schlug auf einmal so schwer in der Brust, dass ich glaubte es könnte jeden Moment meine Rippen sprengen, aber trotzdem versuchte ich - für sie - ganz ruhig zu bleiben und ließ mich unsicher neben sie sinken. Wenn sie darüber reden wollte, dann musste ich als ihr Mann doch auch dafür da sein, oder? "Ich- weiß es nicht, Madison", sagte ich ruhig, doch wie immer wenn ich nervös war fuhr ich mir dabei mit meiner eigenen Hand fest über den Nacken. "Und um ehrlich zu sein will ich es auch gar nicht wissen, weil ich-- Du kannst doch noch nicht aufgeben. Du kannst doch nicht- damit abschließen. Es gibt doch so viel, das wir noch nicht probiert haben und- vier Wochen sind zwar lange, aber wir haben Zeit. Dein Gedächtnis kommt zurück, du wirst dich an alles erinnern und dann- ist alles wie vorher. Dann lachen wir darüber, dass wir hier draußen saßen und du darüber nachgedacht hast, wie du nochmal neu anfangen kannst." Was hieß das überhaupt? Neu anfangen? Was bedeutete das? Auch eine weitere Sache hatte ich bisher unterbewusst noch gar nicht an mich heran gelassen, aber als sie es aussprach konnte ich mich davor auch nicht mehr verschließen: Meine Frau hatte das Gefühl sie gehörte hier nicht her. Diese vielen verrückten Ideen in unserem Haus, die sah sie in sich selber nicht. Unser bunter Bus und unsere Pläne für die Zukunft, die stimmten nicht mit ihrem Kopf überein. Und ich, ich war für sie nicht ihr Mann. Sie hatte in vier Wochen keine Gefühle für mich entwickeln können und sie verstand nicht, weshalb ihr vorheriges Ich mich so geliebt hatte. Da war Nichts in ihr. Und das war hart. Nach unserem Wiedersehen vor einigen Jahren hatte sie sich zwar auch nicht sofort in mich verliebt, aber da war trotzdem diese Spannung gewesen. Von Anfang an. Wo war die jetzt?
Ich war darüber so in Gedanken, dass es mich umso härter traf, als meine Frau auch noch meine Ehrlichkeit infrage stellte und die Dinge erfragte, die ich so gerne von ihr fern gehalten hätte. Das Negative in ihrem vorherigen Leben. Meine Stirn legte sich in Falten, erschöpft rieb ich mir über die Augen, aber letztendlich schüttelte ich den Kopf. Ganz schwach. "Es war- nicht immer toll, nein. Im Gegenteil. Du hast viel erlebt, das nicht gut für dich war, zu viel sogar. Aber New York war nie ein Streitthema." Unsicher lehnte ich den Kopf zur Seite, weil ich mich fragte, woher das auf einmal kam. "Ich hab dich nie gezwungen hierher zu kommen oder hier zu bleiben, das war immer deine Entscheidung. Du bist zwischendurch sogar nach New York zurück gezogen, als es Ian so schlecht ging, ich glaube das ist jetzt- gut zwei oder drei Jahre her? Du wolltest für ihn da sein, hast hier alles aufgegeben und wir haben uns getrennt. Ich hab dir nie einen Vorwurf darauf gemacht und das würde ich auch nie, du bist von dir aus wieder hierher zurück gekommen. Und auch nicht, um wieder mit mir zusammen zu sein, sondern weil du dir hier deinen Traum erfüllt hast. Weil du dich hier wohler fühlst, als in New York. Aber wie kommst du da jetzt auf einmal drauf?" Madison hatte keine Erinnerung an New York, also weshalb sollte sie in Erwägung ziehen, dass sie sich da heimischer fühlen könnte, als hier? Es sei denn- "Hast du mit deiner Mutter geredet? Hat sie dir das gesagt?" Mein Körper verkrampfte sich, verstohlen sah ich über die Schulter zur Haustür, aber obwohl sich dieser Gedanke immer mehr verankerte, schüttelte ich den Kopf. "Wenn du wissen möchtest, warum deine Mutter nicht auf unserer Hochzeit war, dann musst du sie danach fragen. Es liegt nicht an mir mit dir darüber zu reden, Madison. Wenn ich dir irgendwelche anderen Fragen beantworten soll- okay. Aber ich mische mich nicht in das Verhältnis ein, das du zu deiner Mutter hast."


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 24.09.2015 06:39

Madison sah ihn an, als er gar nichts von ihren Zweifeln so wirklich an sich heran kommen lassen wollte und schüttelte etwas Verzweifelt den Kopf. „ Ich will dir deine Hoffnung nicht nehmen aber hast du denn nicht auch mal daran Gedacht?“ Und nun brach es irgendwie aus ihr heraus, weil dieser Tag und diese Wochen so viel für sie waren und warum sie auch gar nicht dazu gekommen war, zu irgendwas oder irgendjemandem eine Beziehung aufzubauen. „ Alle warten darauf, dass ich mich wieder an sie Erinnere und das ich zu der Madison werde, die ihr vermisst. Ich setzte mich seid vier Wochen mit einem Leben auseinander, mit dem ich nichts mehr anfangen kann und ich soll alles versuchen, mich daran zu Erinnern. Das will ich ja auch aber ich habe langsam Aufgegeben, mir selber Vorwürfe zu machen, dass es nicht klappt, wie sehr ich mich auch Anstrenge. Denn es kommt mir so vor, als würdet ihr das alle tun. Als würde ich nur nicht genug Wollen.“ Sie schüttelte den Kopf, damit hatte es aber doch gar nichts zu tun „ Und das ist hart, ich habe mir schon Überlegt einfach mal so raus zu gehen Abends – Menschen kennen lernen, die nicht irgendwas in mir Suchen und mich vielleicht... auch so kennen lernen wollen. Die sich für mein Glück Interessieren und nicht nur für das Glück, was sie mit einem Menschen Verbindet, der mal in mir war aber an den ich mich nicht Erinnere.“ Sie kam sich verloren vor und es kam ihr auch so vor, als wollte diese Madison, die nun in dem Körper steckte niemand. Als würde sie alle Zwischenmenschlichen Beziehungen stören und das setzte ihr schwer zu. „ Deine dritte Frage eben war, ob ich mich an etwas Erinnern kann. Jeder fragt das sonst genauso wie du. Keiner will irgendwas tun, an dem ich vielleicht einfach Spaß habe – an das ich mich ohne Druck heranwage um herauszufinden, was ich gerne mag. Sei es an den Strand ein Eis essen, um zu sehen, welche Lieblingssorte – nein, jeder würde mir sagen, was Madisons Lieblingseis vorher war. Ich weiß gar nicht wer ich bin und soll jemand sein.“ Sie schüttelte den Kopf „ Was das heißt, weiß ich nicht mal und ich weiß auch, du kannst mir das nicht sagen aber wenn ich... mich nicht bald Erinnere, dann möchte ich mich mit meinem neuen Ich auseinander setzen und keiner von euch wird das... mit mir können weil ihr alle darauf warten würdet, dass ich wieder zu eurer Madison werde. Weil ihr mit der so schöne Erinnerungen habt, die ich nur nicht teile. Und wenn dich das schockt und du mich dafür hasst, es tut mir Leid aber ich kann dann doch auch nicht mit dir hier Leben oder Verheiratet bleiben...“ Sie sah sich um, dieses Haus.“ Es ist nicht so als wäre das Leben nicht wunderschön von dieser Frau aber... ich habe daran nichts Beigetragen.“ Darum ging es doch, nichts von dem hatte sie selber geschaffen.
Als er schneller ihre Mutter enttarnte als sie Gedacht hatte, konnte sie die Überraschung nicht verbergen, so dass sie sich direkt verriet und nickte ergeben doch auch damit schüttelte sie den Kopf, lachte Tonlos „ Wie soll ich denn eine Beziehung zu einem Menschen Herausfinden, zu dem ich gar keine habe. Ich kann doch noch nicht mal sagen, wer von euch beiden mich belügen würde und wer nicht.“ Es fühlte sich nicht gut an, Matt das alles an den Kopf zu werfen aber Befreiend denn es kam ihr wirklich regelrecht wie eine Last vor, was die Menschen an Erwartungen an sie hatten aber Madison war auch Hellhörig geworden „ Dann erzähl mir das, was mir deiner Meinung passiert ist, was zu viel für mich war?“ Das hatte er doch eben angeschnitten, sie konnte nicht ahnen, welche Grauenvolle Erinnerung sie bald doch noch Heimsuchen würde. Sie würde sich noch wünschen, diese Frage nie an ihn gestellt zu haben.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 24.09.2015 14:36

"Woran gedacht, Madison? Daran, was passiert, wenn du dich nicht erinnerst?" Mit jedem Wort nahm meine Stimme an Lautstärke ein wenig zu, mein Körper verspannte sich und wenn ich nicht meine Hände so fest ineinander pressen würde, dann bebten sie vermutlich vor Verzweiflung. Es war nicht so, dass ich sie nicht verstehen konnte. Dass ich nicht nachvollziehen konnte wie anstrengend das für sie sein musste uns immer wieder zu enttäuschen. Und vielleicht war meine Reaktion darauf nicht fair und nicht gerechtfertigt, aber was sollte ich denn tun? Was sollte ich denn tun, wenn die Frau, die ich mehr liebte als mich selber, auf einmal vor mir saß und ein Leben in Erwägung zog, in dem ich keine Rolle spielen konnte? Keiner von uns hatte einen Fehler gemacht, ich hatte sie nicht betrogen oder belogen, sie hatte das nicht mit mir getan, wir hatten uns nicht gestritten, nicht auseinander gelebt, es war einfach nur- von einem Tag auf den nächsten war alles weg. Ohne Erklärung, ohne Begründung. Madison konnte nicht wissen, was sie damit alles aufgab, aber wie sollte ich denn noch rational handeln, wenn ich all diese Erinnerungen an uns beide immer haben würde? Scheiße, das drückte gerade so belastend auf meinen Körper, dass sich meine Kehle schmerzhaft zusammen zog und ich fast durchgehend monoton den Kopf schüttelte. "Was erwartest du denn von mir, Madison? Dass ich das ebenso in Erwägung ziehe wie du? Dass auf einmal alles weg ist? Dass ich das akzeptiere? Dass ich nach vier Wochen sage Okay, in Ordnung, vielleicht kehrt ihre Erinnerung nicht mehr zurück, vielleicht ist es an der Zeit nach vorne zu sehen und nach Alternativen zu gucken? Und wenn ja, was sind dann die Alternativen? Die einzige Alternative, die es für dich gibt, ist ein kompletter Neuanfang. Herauszufinden, wer du bist und wo du hingehörst. Ohne die Personen, die dich ständig so ansehen, als wärst du jemand, der du nicht bist. Und du erwartest wirklich von mir, dass ich dir dafür meinen Segen gebe?" Mittlerweile war ich so verzweifelt, so wütend und so enttäuscht, dass ich mich selber kaum kontrollieren konnte. "Du hast nichts, das du vermissen kannst, Madison. Dir fällt das leicht mit etwas abzuschließen, das für dich nur ein großes, schwarzes Nichts ist. Aber für mich bist du mein Leben. Du bist alles. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll. Sieh mich an, ich bin allein schon von dem Gedanken so- überfordert, dass ich überhaupt nicht weiß, wie ich richtig darauf reagieren kann. Wir haben die ganze scheiß Welt zusammen gemeistert. Verdammt, wenn du wüsstest, was wir alles schon überstanden haben." An diesem Punkt lehnte ich meinen Oberkörper so weit ich konnte nach vorne, schob mir meine eigenen Hände in den Nacken und verschränkte dort fest die Finger ineinander. "Wir geben nicht einfach auf, so sind wir nicht. Das haben wir nie getan. Es war immer irgendwie schwierig, immer ist irgendetwas passiert, aber trotzdem- haben wir immer wieder gemerkt, dass wir uns haben. Selbst wenn nichts mehr übrig geblieben ist hatten wir wenigstens uns. Als wir uns kennen gelernt haben warst du ein Wrack. Du warst fertig, mit allem. Du hast zu viele Drogen konsumiert, mit zu vielen Männern geschlafen, konntest aber niemanden wirklich an dich heran lassen. Du konntest keine Nähe ertragen, weil du glaubtest du hast sie nicht verdient. Wir waren schon wochenlang ein Paar, bevor wir uns das erste Mal geküsst haben, weil du immer dachtest, dass dir diese Liebe und Zuneigung nicht zusteht. Weil- dir einmal jemand was Schlimmes angetan hat. Weil jemand etwas mit dir getan hat, was du nicht wolltest. Du hast dich danach in die Drogen geflüchtet, jahrelang, und hast deinen Körper so behandelt, als wärst du nichts wert. Das hat sich so in deinen Kopf eingebrannt, dass du sogar jetzt noch nicht verstehen kannst, was ich in dir sehe. Aber egal wie schwierig es war, ich hab dich niemals aufgegeben. Und das tu ich auch nicht. Wenn du gehen willst, dann kann ich dich nicht aufhalten, aber- falls du mein Einverständnis oder meinen Segen dafür willst, dann- werd ich dir das nicht geben. Niemals. Ich gebe das nicht auf, das hab ich dir versprochen, mehrmals, und daran halte ich mich." Ohne ihr überhaupt die Chance zu geben darauf zu reagieren, stand ich auf und lief einfach in Richtung der Haustür, weil ich all diese Emotionen in mir nicht mehr kontrollieren konnte. Weil es sich so anfühlte als würde ich jede Sekunde anfangen zu weinen oder zu schreien, weil ich ausnahmsweise selber so wütend war, dass ich irgendetwas zerstören wollte, aber gleichzeitig doch auch wusste, dass ich das an Madison nicht auslassen durfte. Weil sie ebenso unschuldig an ihrem jetzigen Zustand war wie ich. Und deshalb ging ich einfach ins Haus, nahm mir eine Flasche Whiskey aus dem Kühlschrank und schloss mich im Wohnzimmer ein, wo ich momentan schlief, weil Madisons Eltern in Jamies früherem Zimmer übernachteten.