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RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 27.12.2015 14:12

Erschrocken sah ich in Hailys traurige Augen und in dem Moment, in dem sie sich an mir vorbei drängte, um im Badezimmer zu verschwinden, bereute ich meine Worte schon zutiefst. Ich wusste doch wie sie auf ihre Brüder reagierte, verdammt. Und ich wusste auch, was bei zu viel Stress und Ärger mit ihr geschah: Bauchschmerzen und Übelkeit. Gedämpft hörte ich durch die Tür sogar wie mein ungebetener Gast sich mehrmals übergab und je länger das dauerte, desto grauenhafter fühlte ich mich. Was war denn los mit mir? War ich wirklich so übellaunig und negativ, dass sogar jemand wie Haily in meiner Nähe ihre Freude verlor? Scheiße, eigentlich war es doch gut für sie, dass sie eine Möglichkeit hatte aus der Stadt zu fliehen und ich versuchte trotzdem mein Bestes, um ihr ein schlechtes Gewissen aufzudrücken? Super, Aiden, ganz fantastisch. Verspannt schob ich meine Hände in die Hosentaschen, drückte meine Schultern nach oben durch und stand auch noch genau so dort im Flur, als sich die Tür wieder öffnete und das blonde Hippie-Mädchen herauskam. Ich wollte gerade schon ansetzen, mich bei ihr entschuldigen, als sie jedoch direkt auf mich zu ging und ihre Arme um meinen Bauch legte. Ausnahmsweise wehrte ich mich nicht gegen ihre Nähe, im Gegenteil. Anfangs eher vorsichtig und zurückhaltend legte ich meine Hände auf ihren Rücken, aber als ich merkte wie gut es tat Haily so nah zu sein, schloss ich meine Arme fester um ihren schmalen Körper und presste sie schon fast an meine Brust. Als könnte ich dadurch verhindern, dass sie wirklich gehen würde. "Du hast das nicht verdient. Und es tut mir Leid, Haily, ich wollte nicht-- Ich wollte das nicht alles wieder hoch holen und dir den Abend verderben. Entschuldigung." Ich lehnte sogar meinen Kopf seitlich gegen ihren und merkte dabei zum ersten Mal, wie weich ihre Haare waren. Wie gut sie sich auf meiner Wange anfühlten. "Eigentlich sollte ich mich freuen, dass du eine Möglichkeit hast hier raus zu kommen. Du bist nicht glücklich hier, das merkt man doch."


RE: AIDEN - Haily Stone - 27.12.2015 22:19

Er schob sie nicht von sich? Er drückte sie sogar an sich? Haily liebte Berührungen und Körperkontakt und so sehr er sie eben vor den Kopf gestoßen hatte, so sehr machte er es gerade wieder gut. So gut, dass sie begann zu Schnurren wie eine Katze. Ihre Stimmung war von dem Moment Abhängig und deswegen konnte sie auch wieder ein kleines Lächeln zulassen. „ Du hast was nettes gesagt – während du mich nicht wieder von dir schiebst, ich Glaube wieder an Weihnachtswunder...“ In ihrer Stimme konnte man das Lächeln vernehmen. „... und noch etwas für dich, dein Plan hat voll eingeschlagen.“ Hatte er, denn ihr Kopf war wieder so durcheinander, sie musste vielleicht doch wenigstens mit Gus Frieden schließen? „ Chas ist ein Penner und ich werde ihm sein Ego schon noch zerkratzen aber William hat... vielleicht... gar nicht... so Unrecht. Würdest du... ganz vielleicht... mit mir zu Matt kommen, wenn ich mit ihm Rede und mich wieder auf den Stuhl setzen, wenn ich abhauen sollte?“ Das war eine große Bitte, sie wusste das aber ihr fiel niemand anderes ein. „ Dann verspreche ich, lass ich mir noch etwas ganz schönes für heute einfallen.“ Sie grinste schon sich hinein, die beiden hatten andere Vorstellungen von schön. Haily war Sprunghaft, das merkte man schon an der Bitte und ihrem Plan aber vielleicht klappte das ja diesmal. Zumindest drückte sie ihn noch einmal fest, schmiegte ihren Kopf an ihm und eher er sie dann vielleicht doch wieder los werden wollte, weil es ihr wieder besser ging, drückte sie ihre Lippen diesmal auf seine Brust, wo das Herz saß. Vielleicht kam die wärme da ja irgendwo an, wo Lucys verschwinden ein so großes Loch hinterlassen hatte.


RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 28.12.2015 01:25

Im Moment fühlte ich mich selber so miserabel und schuldig, dass ich Haily alles versprochen hätte, was sie von mir wollte. Einfach nur, um mein voreiliges Mundwerk zu entschuldigen und dadurch wieder gut zu machen, dass ich sie mit meinen Worten verletzt hatte. Deshalb musste sie ihre Überredungskünste auch gar nicht anwenden oder zu lange um meine Hilfe bitten, ehe ich mit dem Kopf nickte. "Wenn du das möchtest, dann komm ich mit dir. Ich denke zwar es wäre besser, wenn du alleine mit deinem Bruder redest, nach so vielen Jahren, aber ich stell mich gerne direkt vor die Tür und wenn du versuchst wegzulaufen, binde ich dich mit Klebeband am Stuhl fest. Okay?" Vorsichtig zuckten meine Mundwinkel, denn im Gegensatz zu Haily fiel es mir nicht besonders leicht zwischen verschiedenen Emotionen hin und her zu springen. Ich brauchte immer eine Zeit lang, um von Wut oder Enttäuschung herunter zu kommen und wieder so etwas wie ein Lächeln zuzulassen. Normalerweise nahm das sogar verdammt viel Zeit in Anspruch, aber wenn Haily eines gut konnte, dann Freude verbreiten. Und tatsächlich, von der Stelle auf meiner Brust, die sie mit ihren Lippen traf, ging eine angenehme Wärme aus und erreichte sogar meine Augen, die auf einmal nicht mehr ganz so leer wirkten wie üblich. "Also- ist alles wieder okay? Zwischen uns? Ich bin nämlich wirklich gespannt, was du dir sonst noch so für heute Abend ausgedacht hast." Es fiel mir definitiv nicht leicht sie zu fragen, aber als ich unsere Körper langsam wieder voneinander löste und in ihre Augen hinab sah, lehnte ich auch meinen Kopf ein wenig zur Seite. "Und- du gehst noch nicht weg? Zumindest solange du noch nicht mit Gus gesprochen hast?"


RE: AIDEN - Haily Stone - 28.12.2015 18:11

Haily nickte, wenn sie ihn auch kritisch betrachtete, bei seiner Klebeband-Idee und da war es wieder – das Lachen, was sie so viel lieber tat als Traurig sein. „ Keine Ahnung ob das klug ist, ich hatte bisher das Gefühl bei unseren Treffen, dir würde das gefallen mich fest zu binden und am besten das Mundwerk noch dazu. Also nur wenn ich weg laufen will und nicht schon Provisorisch, Mister. Klar?“ Sie hob mahnend den Zeigefinger und sah ihm dabei in die Augen. Sie würde nie vergessen, wie er damals aus dem Bus gestolpert kam und wie er sich aufgeregt hatte. Zum Glück hatte er da kein Gaffa-Tape dabei um sie zu fesseln. Haily war nicht nachtragend und weil sie nichts gerne Unkommentiert ließ, nickte sie ihm auch zu. „ Das war okay, dass du mich angeraunzt hast, sowas muss auch mal raus und ich finde das nicht schlimm. Manchmal bin ich auch zickig, weil ich Bock darauf habe und dann wäre es verdammt schade, wenn nur deswegen etwas zwischen mir und wem anderes nicht mehr okay wäre. Also – alles gut.“ Haily sah auf die Uhr – oh wenn sie Glück hätte, würden sie die Hälfte noch schaffen und ohne was zu sagen, zog sie Aiden an der Hand ins Wohnzimmer zurück um das TV einzuschalten. Das letzte Einhorn war wohl das prägenste aus ihrer Kindheit und diese Freiheit, dieses Fabeltier oder der rote Stier, das passte so in ihre Vorstellungskraft. Bei den Stellen mit den Bösewichten versteckte sie sich hinter Aidens Schulter oder einem Kissen und bei den Schönen summte sie mit oder hoppste aufgeregt auf und ab und am Ende ließ sie sich einfach mit dem Rücken nach hinten sinken und sah an die Decke. „ Wie schön – ja ich bleibe hier und meine Glückseeligkeits-Tanks sind wieder aufgefüllt. Los Angeles ist ja auch ganz toll, ich könnte es hier auch noch was aushalten. Es ist schön warm, dass man draußen gut schlafen kann... gibt es etwas, was du gerne tun möchtest heute oder ist dir alles gleich? Keine Aidens-Kindheits-Versteckten-Ideen?“ Neugierig betrachtete ihn das helle Augenpaar von ihr.


RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 29.12.2015 02:42

Es dauerte gerade einmal ein paar Minuten, bis ich auf dem Sofa tief in die Polster hinein rutschte und genervt meinen Kopf nach hinten sinken ließ, gefolgt von einem tiefen Seufzen. Zu Hailys Glück hatte ich immer noch ein schlechtes Gewissen und traute mich deshalb nicht diesen komischen Comic-Film über ein einsames Einhorn zu kritisieren, aber innerlich rebellierte ich durchgehend. Wenn Haily gerade nicht zu mir sah, verdrehte ich die Augen im Kopf, weil dieser komische Fantasy-Scheiß für mich überhaupt keinen Sinn ergab, oder ich starrte einfach gegen die Decke über uns, weil die weiße Farbe dort oben noch immer interessanter schien, als das, was dort über den Fernseher flackerte. So lange, bis der Bildschirm schwarz wurde und das finale Lied durch den Raum hallte. "Das wars?", fragte ich und sah sogar ein wenig erschrocken in das Gesicht der blonden Frau. "Das Einhorn ist immer noch alleine? Es kriegt nicht einmal den Prinzen? Und die beiden leben nicht glücklich bis ans Ende ihrer Tage?" Eigentlich war genau das ein Film nach meinem Geschmack, man könnte das Ganze ja noch einmal etwas realistischer verfilmen. Ohne Einhörner und rote Stiere aus Feuer. "Fantastischer Film", kam dennoch ironisch zwischen meinen Lippen hervor. "Ganz großartig." Bevor Haily noch auf die Idee kam einen weiteren Film einzuschalten, stand ich lieber schnell vom Sofa auf, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte nachdenklich meinen Kopf etwas nach hinten. "Keine Traditionen, nein. Ich hasse Traditionen." Weder wollte ich an die Kindheit mit meiner Mutter und meinem Stiefvater erinnert werden, noch an meine Beziehung mit Lucy. "Aber nach all der Glückseligkeit: Hast du nicht irgendetwas auf Lager, womit wir jemanden ärgern können? Als Kind hab ich immer Wasserballons vom Dach unseres Hauses geschmissen, wenn ich schlechte Laune hatte, auf irgendwelche Passanten. Sowas in der Art?"


RE: AIDEN - Haily Stone - 29.12.2015 20:53

Haily konnte es sich nicht verkneifen, die Augen zu verdrehen, als er den Film so Kommentierte. „ Das ist doch das schöne! Sie bleibt eben, wie und was sie ist und kein anderer Mensch kann daran etwas ändern und auch wenn das schwer ist, alle Unterstützen das. Vielleicht sollte ich mich die letzte Haily nennen.“ Lachte sie auf, um nicht in Ernsthaftigkeit zu versinken und weitete das auf ihren Spitznamen aus. „ Das letzte Mary Jane würde wohl den ein oder anderen Kiffer zum weinen bringen, apropro.“ Sie wühlte in dem Rucksack, in dem sie ihre Habseligkeiten herum trug, genauso seine Klamotten und zückte alles um sich einen Joint zu drehen. „ Das wäre dann die Weihnachtskerze, die am Baum fehlt.“ Feixte sie weiter und ließ Aiden an ihrem Gedanklichen Blödsinn teilhaben, bis er das genauso tat. „ Du bist ein Arsch. Ich werde keinen fremden Menschen das Fest versauen, Grumpy...“ sie zog ihm einmal feste an seinem Ohr um ihn zu tadeln, überlegte aber weiter, bis sie das Papier anleckte und vor lauter Begeisterung die Arbeit fast dahin war. „ Ich weiß was wir tun!“ Begeistert sprang sie auf, baute dabei weiter aber schlüpfte in ihre Schuhe. „ Zieh dich an.“ befahl sie und stand schon mit scharrenden Hufen in der Tür. „ Einer hat es verdient, dass man ihm auch heute einen Streich spielt.“ Und damit lotste sie Aiden zu dem Hotel, von dem sie wusste, Chas lebte dort. Sie hatte da schlafen sollen. Da – da stand sein Auto. Schwein gehabt. „ Pass auf, dass keiner kommt.“ Und die Madame, die eben noch einen durchgezogen hatte und den Glühwein vor verlassen der Wohnung noch unter den Arm geklemmt hatte, die keinen Führerschein besaß, begann, den alten Wagen für die beiden zu öffnen und schubste Aiden die Tür auf. „ Na hopp, wir tanken ein wenig Adrenalin.“ Noch hatte sie ihm nicht gesagt, wem das Auto war aber er konnte es sich doch denken, oder?


RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 30.12.2015 01:08

Es war absurd, aber diesmal verzichtete ich in Hailys Anwesenheit freiwillig und ganz bewusst auf Kokain. Eigentlich hatte ich mich auf einen Abend eingestellt, an dem ich eine Line nach der anderen zog und mich dabei auf einer Techno-Party zur Musik bewegte, aber stattdessen saß ich mit dieser verrückten Frau neben einem komischen Tannenbaum, trank heißen Glühwein, sah einen fragwürdigen Comic-Film im Fernseher und verspürte dabei nicht einmal den Wunsch nach meiner favorisierten Droge. Anstatt mich selber mit dem weißen Pulver zu motivieren und das Blut in meinen Adern rauschen zu spüren, griff ich viel lieber nach dem Joint, den Haily uns drehte, und empfand den leichten Rausch in ihrer Nähe als viel angenehmer. Es war, als ließe sich ihre durchgedrehte Persönlichkeit so viel leichter aushalten, auch wenn ich diese Bezeichnung im Laufe der kommenden Wochen sicher noch einmal revidieren würde. Die Zeit, die mir miteinander verbrachten, war auf die Art so viel angenehmer, als mit dem Kokain in meinem Organismus. Die THC-bedingte Ruhe in mir sorgte auch dafür, dass ich ihren plötzlichen Plan gar nicht erst infrage stellte, für mich war die Hauptsache, dass wir heute noch irgendjemanden ärgern konnten, doch als wir die besagte Adresse erreichten und meine blonde Begleitung ein altes, verdammt teures Auto ansteuerte, wurde mir auch so langsam klar, was genau der Plan sein sollte. "Ähm- bist du sicher, dass du das machen willst?", sprach ich anfangs ein wenig zurückhaltend aus, auch wenn dieser Wagen mich jetzt schon verdammt reizte. Eigentlich hatte ich für so einen materiellen Kram nichts übrig, aber dieses Auto war schon etwas Besonderes. Und deshalb dauerte es auch nicht lange, bis ich meine Finger über die makellosen Ledersitze zog, über das glänzende Metall, und dann bereitwillig auf dem Beifahrersitz Platz nahm. "Dein Bruder wird dich umbringen, das ist dir klar, oder?" Ein Grinsen fand sich auf meinen Lippen ein. Vielleicht hätte ich meine eigenen Worte ein bisschen ernster nehmen und statt mit Vorfreude eher mit Ablehnung reagieren sollen. "Okay, scheißegal. Hauptsache dir geht es danach besser. Fahr los."


RE: AIDEN - Haily Stone - 30.12.2015 07:52

Haily sah nur amüsiert zu Anden. " Wenn er das macht, ist das Ironie des Schicksals, nachdem er mir das Leben gerettet hat - aber ich will das machen. Er hat es verdient und in dem Zettelchen habe ich auch ein paar nette Worte für ihn zusammengefasst." Frohe Weihnachten, fühlt sich gut an, wenn etwas weg ist und man nicht weiß, ob es wieder zurück kommt. Das War ihre ganz persönliche Art der Rache, sie wusste ja nun Wie wenig er auf Menschenleben gab also musste das Auto her halten. Konsumgesellschaft. Nachdem das Zettelchen lag, wo zuvor der wagen gestanden hatte, lenkte sie ihn durch die Stadt zum Meer. Haily am Steuer hatte Aiden noch nicht gesehen aber er bekam ein Gespür dafür, wie er hinten im Bus gelegen hatte und die Frau durch die Gegend geschlendert War. Wenn es zu viel Verkehr wurde, legte sie sogar manchmal eine Hand über die Augen und mehr Glück als verstand verhinderten einen Unfall. Diese blonde Frau kicherte aber nur amüsiert. Ihr Aufpasser von Chas gestellt hatte seinen Job vergeigt, als er vor Aidens Wohnung gestanden hatte aber irgendwann seinem Ruf nach Hunger nachgekommen War. Wie schnell chas ab da wohl brauchte um zu wissen, dass sein wagen weg War? Sicher War nur, Aidens Wohnung war ihr letzter Standort. Nun standen die beiden aber am Wasser und sie stieg aus. " Na los, ist das nicht jeder männertraum mal mit Sowas zu heizen?" Und lud Aiden auf den Fahrersitz ein.


RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 30.12.2015 16:29

Nicht nur einmal stand ich bei Hailys Fahrstil kurz vor einem Herzinfarkt und nach einer halben Stunde, in der wir gefährlich schnell durch die Stadt gekurvt waren, saß ich völlig verspannt auf dem Beifahrersitz, eine Hand hilfesuchend gegen die Tür gedrückt, die andere Hand gegen das Armaturenbrett. Mein Herzschlag ging viel zu schnell, was sich erst langsam legte, als das blonde Hippie-Mädchen mitten auf den Strand abbog, wo uns zum Glück kein Auto mehr in die Quere kam. Keine Ahnung, ob Haily wusste wie tödlich Sand für ein Auto sein konnte. Die kleinen Körner gerieten in jeden Freiraum, sogar in den Motor, und der Salzgehalt darin würde das Metall zum Rosten bringen. Wenn man mit so einem Oldtimer am Strand entlang fuhr, dann konnte man ihn danach eigentlich direkt am Schrottplatz abliefern, doch irgendetwas sagte mir, dass das genau in Hailys Sinn war. Dass sie sich schon fast darüber freute ihren Bruder ärgern zu können. Und, zugegeben, als sie mir den Fahrersitz anbot, machte sich da auch langsam so etwas wie Euphorie in mir breit. Viel zu schnell heizte ich mitten in der Nacht über den kilometerlangen Strand, trat immer mal wieder hart in die Bremsen oder versuchte seitlich zu driften. Das Adrenalin in meinem Körper ließ meinen Puls in die Höhe schießen und als ich irgendwann endlich zum Stehen kam, fing ich unwillkürlich an zu lachen, um diese Emotionen in mir dadurch zu kompensieren. "Ich glaube das war der beste Heiligabend, den ich je hatte", sprach ich grinsend aus. Trotz absurden Tannenbäumen und noch verrückteren Filmen. "Du bist total durch, weißt du das? Aber es ist schön, dass es dich gibt, Hailycopter." Ein erneutes Lachen nahm ein bisschen die Ernsthaftigkeit aus meinen Worten. Ich war zwar wirklich froh darüber Haily in meinem Leben zu haben, aber ich war kein Mann für große Emotionen. Anstatt sie in den Arm zu nehmen hielt ich deshalb auch meine Flache Hand in die Höhe und wartete darauf, dass sie einschlug.


RE: AIDEN - Haily Stone - 30.12.2015 17:41

Haily hatte nicht die leiseste Ahnung, was Sand in so einem Wagen für Folgen mit sich brachte aber es wäre ihr wohl wirklich einfach Schnuppe gewesen. Chas hatte das doch verdient, er tötete Menschen? Er hatte wohl genug Geld auf der Band. Also was zur Hölle sollte ihn ein kaputtes Auto scheren und wenn es ihm wichtiger war als Menschenleben, dann würde sie noch einen Freudentanz auf dem zerschrotteten Metall machen. Diesmal war sie es, die durchgeschüttelt wurde, ohje! „ Ich bin durch? Du fährst wie ein Irrer.“ Aber sie stieg nur zu gerne in sein Lachen ein, weil das war es doch, was sie beabsichtigt hatte und ihr Plan war ein voller Erfolg. Sie mochte Aiden mit so viel Energie und Leben in sich, wie wenn er lachte und als er ihren Spitznamen in den Mund nahm, spürte sie, wie verbunden sie sich ihm fühlte. Hatte sie eben schon, als sie ihn das erste mal anfassen durfte, ohne, dass er sie von sich weg schob. Verdammt, sie hatte ihn gerne, total und weil Haily nicht so ein Krüppel war, jemandem das zu zeigen, schlug sie ein und ihn an der Hand zu sich um ihn feste in den Arm zu nehmen. „ Ich mag dich ganz doll, ich verstehe dich nicht und du bist auch durch aber das ist egal.“ War es ihr immer, wenn sie jemanden mochte, dann war das so. „ Das war auch für mich ein toller Heiligabend mit dem ich nicht gerechnet habe und weil wir nun Jungs-Kram gemacht haben, spielen wir nun mit den Geschenken für Mädchen, ich habe da was gesehen und weil ich eben Einhörner gesehen habe...“ Ach sie redete gar nicht weiter, drückte ihn lieber nur noch mal feste um dann aus dem Auto zu hüpfen. Da standen Pferde, für Strandausritte. „ Willst du nebendran laufen? Und darf ich nachher mit zu dir? Ich mag nicht alleine schlafen.“ Während sie das fragte, beschäftigte sie sich mit den Vierbeinern. „ Also überleg es dir gut, wenn ich auf das Sofa soll, dann muss ich mir wen anderes zum kuscheln suchen.“ Sie lachte, betrachtete das Pferd, es machte Aiden konkurrenz. Das der Wagen im nichts zurück blieb? Ihr egal. " Oder hast du noch was anderes vor und willst eine Frau mit deiner super Anmache überzeugen?" Sie konnte es ja auch nicht lassen ihn damit aufzuziehen, wie die beiden sich kennen gelernt hatten.