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RE: SPIELPLATZ - Lahja Emilia O'Neill - 21.09.2015 06:25

Lahja schaffte es noch nicht, ihn anzusehen. Das war aber auch das erste Mal, in denen jemand anderes als Kilian oder Noah ihre Wut gesehen hatte, gespürt hatte – mehr denn je – und der dennoch mit ihr hier saß und hinterfragte, was da los war. Er war also kein normales Opfer, immerhin hatte er sogar gewonnen und auch das Überforderte sie alles. Lahja müsste ihm Vertrauen, was sie komischerweise auch wirklich tat, um ihn an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Sie blies einfach den Rauch aus, während sie auf eine Reaktion wartete und auch wenn sich ihr Körper noch mal verspannen wollte, gelang ihr das nicht und deswegen war sie Gezwungen, statt mit ihrem Körpereinsatz nun mit ihren Gefühlen und Emotionen zu Kämpfen. Natürlich war die Frage für sie Absurd, was Brooke gegen jemanden in der Hand haben konnte aber er war hier nicht aufgewachsen. „ Ich weiß das, ich weiß auch, dass Brooke das ziemlich egal sein wird und glaub mir mit einer Pille wäre ich noch gut dran. Ich brauche etwa vier Wochen um das alles los zu werden, was ich bei einem Treffen bekomme – und das sind auch nicht nur Pillen.“ Er konnte sich also denken, dass war eine ganze Menge. Dafür würde sie auch ziemlich lange in den Knast gehen. „ Ich glaube ich habe dir schon mal von ihr Erzählt, ich habe ihr... Chris damals ausgespannt. Ich habe mich schon mal freiwillig auf sie eingelassen, als ich Jünger war und das bitter Bereut. Keine Ahnung, was sie von mir will oder was sie für ein Problem hat. Im Gefängnis hab ich als Schutz in der Haft schon mal was für sie verkauft, sie sagte, ich hab das gut angestellt und sie weiß auch – ich würde meine Freiheit nicht leicht aufs Spiel setzen. Ich habe Kontakte und bin Vorsichtig, das was ihre Läufer brauchen. Sie weiß auch, das ich im Jugendzentrum arbeite aber ich Versprech´s, bisher bin ich immer alles so los geworden. Warum ich das mit mir machen lasse? Weil Brooke mein Leben in der Hand hat, wenn sie Will. Sie hat den Hochzeitsgast nicht nur angeschossen, vor den Augen aller letzten Gäste, sie weiß auch ganz genau das niemand aus Compton sie verpfeifen würde. Dazu hat sie Matt damit Gedroht, Madisons Tattoo Studio anzuzünden – wenn sie darin ist, wenn jemand Reden sollte. Auch daran Zweifelt niemand. Kilian und Matt kennen sie, die beiden haben mir damals schon geholfen, ich kann das nicht noch mal Verlangen.“ Außerdem hatte sie Zac doch gerade mitgeteilt, wie es Matt ging und Kilian war auch alles andere als Entspannt. Die Beziehung zu April gab es, das lief gut und schön aber Lahja war nicht blöd und das Strippen setzte ihm mehr zu, als ihm lieb war und mindestens genauso Madison im Koma zu Wissen. Und wenn nur deswegen, weil es seinem besten so scheiße ging. Abermals versuchte sie sich zu Verspannen aber es Missglückte, es blieb ihr nur an der Zigarette zu ziehen und die Augen zu schließen weil sie das alles so sehr Erdrückte. „ Das ist nicht nur dieser Aspekt... ich hab den ganzen Stoff zuhause, ich sehe die ganzen Menschen wieder, sehe wie sie unter Drogen stehen und es wird immer schwerer, die Finger davon zu lassen weil ich weiß, wie viel leichter das die Dinge machen kann. So ein Drogenproblem hört nicht einfach auf.“ Die Therapie hatte sie weg gesteckt und bis auf ein paar Züge am Joint war sie clean aber wie lange? Statt zu Ruhe zu kommen, würden die beiden aber nun das Aufholen, zu dem sie seid der Hochzeit nie gekommen waren – sie würde ihm sagen, was er da falsch Verstanden hatte von Noah. „ Nachdem... wie noch mal miteinander geschlafen haben, während ich mit Noah zusammen war, habe ich ihm das alles Erzählt – ich hab mich direkt auf den Weg zu ihm gemacht. Statt sauer zu sein oder das ganze zu Verurteilen hat er von Beziehungsmodellen aus seiner Hippie-Kommune in San Francisco gesprochen. Ich konnte ihm nicht Versichern, dass mir das nicht noch mal passiert, wenn es sich ergeben würde und...“ Das hier war noch schwerer, als das Thema eben, denn es betraf ja auch Zac direkt. „ Er hat das auf der Hochzeit nicht mit Absicht gemacht, er wollte nur... dass du weißt, es wäre für ihn okay. Er wusste von Nele und alle dem wusste er da nichts. Wir wissen glaube ich beide noch nicht genau, wie das aussieht und eigentlich – so dumm das auch klingt – ich hab nicht damit gerechnet, dass Noah das auch für sich ausnutzen würde. Er war nie so. Irgendwas in ihm ist anders, seid dem er mit diesen anderen Menschen zu tun hat. Schon vor ein paar Tagen hat er mir von einer Haily am Telefon erzählt, jetzt hatten die beiden was miteinander und als ob das nicht reichen würde, kommt er mich neulich Überglücklich besuchen. Nach einem Dreier in irgendeinem Wald auf LSD. Er redet davon, dass das mit Haily was ganz anderes ist und das... ich mich ihm öffnen muss.“ Lahja konnte nicht anders als zu Lächeln, es klang so Absurd. „ Ich kann... da nicht ganz mithalten, was da passiert und ich will ihn auch nicht Verlieren. Außerdem bin ich ja auch noch selber Schuld.“ Sie hatte damit angefangen. „ Jetzt ist er sogar der Meinung, ich sollte Haily kennen lernen und... wenn das noch irgendwie dazu kommen sollte...“ Ah fuck, sie sah Zac von der Seite an. Die beiden waren doch durch mit dem Thema, oder? „ Er will dich auch kennen lernen.“ Jetzt erst sah sie wirklich die Schwellungen und das sie auch ihn öfter getroffen hatte, als angenommen und wo sie vor allem einmal an seinen Augen hängen blieb, konnte sie sich nicht einfach wieder weg drehen. Mist. All die Wut war zerschlagen und in ihrem Blick waren viel eher ihre wahren Gefühle zu sehen.


RE: SPIELPLATZ - Zac William Coles - 21.09.2015 11:18

Ich hatte keine Ahnung, was ich Lahja auf all das antworten konnte. Vor vielen Jahren war ich zwar auch auf die falsche Bahn geraten, hatte Drogen konsumiert, ein paar Vorstrafen wegen Körperverletzung am Hals, aber das hatte nie solche Auswirkungen genommen wie bei ihr. Ich war nie so tief in illegale Geschäfte hinein gerutscht, war nicht im Gefängnis, musste nicht um mein Leben fürchten. Scheiße, ich kannte nicht einmal Leute, bei denen das so war, wie sollte ich ihr damit helfen können? Gerade die Tatsache, dass ich mich völlig machtlos fühlte, sorgte dafür, dass ich mich innerlich sowie äußerlich erneut verspannte. Meine Kiefer pressten sich so fest aufeinander, dass man es an meinen Wangen deutlich sehen konnte, während ich noch immer starr in die Dunkelheit blickte. "Das ist- ich weiß nicht, was ich dir dazu sagen soll, Lahja", sprach ich nach ein paar Sekunden der Stille verbissen aus und schüttelte langsam den Kopf. "Ich hab keine Ahnung, wie ich dir helfen kann." Es gab aber eine Sache, die mir so schwer auf die Brust drückte, dass mir keine andere Möglichkeit blieb, als es anzusprechen. So hart das auch war. "Ich kann dich nicht mit den Kids arbeiten lassen, wenn du Drogen mit dir herum trägst, Lahja. Oder wenn du welche konsumierst. Ich will dir das nicht wegnehmen, wirklich nicht, und ich weiß auch wie wichtig dir der Job ist, aber- wenn ich sehe, dass du irgendetwas mit dir dahin bringst- oder wenn du selbst drauf bist, dann- hab ich keine andere Wahl, als es dem Chef zu sagen. Das weißt du, oder?" Ich fühlte mich darüber so unfassbar grauenhaft, dass ich mir selber mit der Hand einmal fest über die geschlossenen Augenlider rieb, als könnte ich dadurch die Spannung in mir lösen, aber versagte dabei kläglich. "Es tut mir Leid, Lahja, aber- versuch wenigstens selber stark zu sein. Du willst doch eigentlich gar nichts nehmen, oder? Sieh dich doch an. Wie weit du schon gekommen bist. Was du schon für Fortschritte gemacht hast. Du hast eben wieder schwarz gesehen, das stimmt, und du hast die Kontrolle verloren, aber erst, als du es dir selber erlaubt hast. Merkst du das? Du warst wütend, wegen allem, aber du hast es geschafft dich bei einem Bekannten einzuquartieren und genau zu planen, wann und wie du aggressiv werden darfst. Du bist nicht einfach auf irgendjemanden losgegangen, der dir gerade auf der Straße entgegen gekommen ist. Merkst du, was das für ein großer Schritt ist? Setz das nicht leichtfertig aufs Spiel. Vielleicht wirkt es im Moment so, als würde auf einmal wieder alles über dich herein brechen, aber du bist immer noch für dich selber verantwortlich. Und du kannst dafür sorgen, dass nicht wieder alles so wird wie früher."
Das alles war eigentlich schon schwierig genug, aber viel leichter wurde es auch nicht, als Lahja meine Frage zu Noah beantwortete und damit auch all das aufklärte, weshalb wir bei der Hochzeit von Matt und Madison so wütend auseinander gegangen waren. Selbst dabei starrte ich durchgehend in die Dunkelheit, so lange, bis sie aussprach, dass ihr Freund auch mich kennen lernen wollte und mein Kopf sich verwirrt in ihre Richtung wandte. Was war denn das zwischen uns? Und was sollte das noch werden? "Ich glaube nicht, dass ich das wirklich will, Lahja. Deinen Freund kennen lernen." Einfach weil es nur fair war auch mit ihr ehrlich zu sein und weil ich schon seit einigen Wochen wusste, dass Lahja Gefühle für mich hatte, die sich jetzt auch noch immer in ihrem Blick spiegelten, atmete ich einmal tief durch. "Ich hab nochmal mit Nele geschlafen, nachdem das alles passiert ist, und sie hat es eben auch schon wieder versucht. Das ist die manische Episode in ihr, ich weiß das, aber wir waren zehn Jahre ein Paar, das- ist nicht einfach so vorbei. Und ich weiß nicht, was ich will. Also egal, was du von mir erwartest oder möchtest, ich glaube nicht, dass ich dir das im Moment geben kann." Was aber auch nicht hieß, dass Lahja mir völlig gleichgültig war, überhaupt nicht. Im Gegenteil. Und ich merkte auch, dass sie gerade jetzt jemanden brauchte, während der Rest ihrer Familie so mit sich selber beschäftigt war und ihr Freund sich auf einmal auch von ihr abwandte. Nur die Rolle, die ich dabei einnehmen würde - als Freund, Partner oder nur als Trainer - die konnte ich mir noch nicht recht zuordnen. "Ich wohne im Moment alleine, Nele hat eine eigene Wohnung. Wenn es dir hilft nicht ständig bei einem Bekannten zu sein, der dich für sein Sofa mit Pillen bezahlen lässt, dann kannst du gerne mit zu mir kommen, bis das da wieder abgeklungen ist." Ich deutete mit meinem Blick und einem Nicken auf eine geschwollene Stelle in ihrem Gesicht. "Und wenn du das auch noch willst, dann sollten wir wieder anfangen zu trainieren. Du brauchst das. Und das weißt du auch."


RE: SPIELPLATZ - Lahja Emilia O'Neill - 21.09.2015 17:11

Lahja hörte zu, was er zu sagen hatte und sie hob die Schultern nur. Sie wusste doch, dass er ihr nicht helfen konnte – niemand konnte ihr im Moment helfen. Nichtmal sie selber. Es sei denn sie war bereit dazu, dass ihr Leben die Hölle wurde oder ein Ende fand. Trotzdem sah sie ihn mit Ernster Miene an, als er sagte, wenn er sie beim Dealen in dem Jugendzentrum erwischen würde, würde er sie beim Chef melden und der würde sie ganz Sicher anzeigen. Was das hieß, das hatte Lahja in ihrem Kopf schnell Selektiert – bei der Arbeit war Zac nun viel eher ein Feind als ein Freund. Denn entweder würde er sie damit in den Knast bringen oder aber in Schwierigkeiten mit Brooke. Nicht, solange sie all das Zeug bei ihren Freunden verkauft bekam aber wenn sie mal nicht ihr Soll erreichen würde, müsste sie es irgendwo anders los werden. Über diesen möglichen Ausweg sprach Lahja aber nun sicher nicht mehr, denn seinen Standpunkt kannte sie jetzt. Viel eher nickte sie vorsichtig „ Weiß ich.“ Bestätigte damit aber mit keinem Wort, dass sie ihn in Kenntnis setzen würde, wenn es so weit war. Er müsste sie schon auf frischer Tat ertappen. „ Und ich werde auch nicht drauf auf der Arbeit herum spazieren.“ Schloss damit das Privatleben aber auch ganz Bewusst aus, denn das war anders als er sich diese Antwort wünschte. „ Das ist nicht so, dass diese Entscheidung so einfach ist. Das waren nicht ein paar Drogen die ich mal in meinem Leben geschluckt habe, das waren lange Zeiten von krassem Drogenmissbrauch. Aber ich mache das schon...“ zu einem Lächeln kam es zwar nicht aber wegen seiner Aussagen eben wurde sie vorsichtiger bei den Aussagen zu ihren illegalen Taten, Lahja wollte versuchen einfach nicht mehr darüber mit ihm zu Reden. Wenigstens schien man ihr die paar Züge an dem Joint nicht anzumerken. Auch die Worte zu ihrem Erfolg schienen weniger Hoffnung in ihr zu wecken, als er erreichen wollte „ Was bringt mir die Kontrolle? Es wird nur immer mehr und mehr. Gehe ich nicht wegen der Drogen, gehe ich wenigstens wegen etwas, was ich zu Verantworten habe ins Gefängnis.“ sie drückte die Zigarette schwach aus, weil ihr Körper noch immer schmerzte und das war auch eines der wenigen Dinge, die ihr gerade ein bisschen Glück verschaffen konnten. Bis er allem Anschein nach falsch Verstanden hatte, was sie ihm hatte sagen wollen. „ Noah wollte dich kennen lernen, ich halte weder was davon Haily kennen zu lernen noch ihr beide – weil sich das zwischen uns ohnehin erledigt hat und ich auch nicht Glaube, dass es dem gleich kommt, was da in seinen Welten gerade abgeht. Das kann man nicht vergleichen. Auf der Hochzeit waren wir noch auf dem Stand, alle beide, dass wenn wir was mit jemand anderem haben einfach nicht darüber Reden und es ging mir eigentlich nur darum, wenn wir uns mal wieder dem Übermut hingegeben hätten – das war aber bevor alles... so durcheinander geraten war.“ Sie konnte das gar nicht in Worte fassen, weil das alles so nichtig schien, nachdem er ihr auch sagte wieder mit Nele geschlafen zu haben und das er nicht mal wusste, was da zwischen den beiden vor sich ging. Das war auch der Moment in dem Lahja den Kopf schüttelte, vielleicht um sich innerlich auch selber zu Belügen und sich die Chance auf Drogen nicht zu nehmen. „ Ich bleib nicht bei dir, wenn das alles so komisch ist – das ist doch nur eine Belastung gegen eine andere Austauschen, das weißt du.“ Und ihr Blick hatte sie selber doch allem Anschein schon verraten. Das sie wollte, ihr wäre das viel Gleichgültiger als es in Wahrheit war. „ Über das Training... können wir nachdenken.“ Es war so spürbar, dass Lahja an diesem Punkt in ihrem Leben stand, an dem ihr die Motivation fehlte – sie handelte eigentlich immer eher aus Extremen Situationen heraus.


RE: SPIELPLATZ - Zac William Coles - 21.09.2015 17:41

Ich musste Lahja nicht einmal ansehen, um zu merken, wie die Stimmung plötzlich umschlug. Wie ihre Tonlage auf einmal ablehnend wurde, wie sie sich noch mehr vor mir verschloss. Das war das absolute Gegenteil von dem, was ich eigentlich erreichen wollte, aber weil ich auch keine Ahnung hatte, wie ich das wieder ändern könnte, sah ich sie nur argwöhnisch von der Seite an und versuchte mir einen Reim darauf zu bilden. Hatte sie tatsächlich in Erwägung gezogen von den Drogen etwas im Jugendzentrum zu verkaufen? Oder war sie mit einem Mal so bockig, weil ich ihr so etwas überhaupt zutraute? Weil ich die Sicherheit und das Wohl der Jugendlichen über sie stellte? Zumindest schien es so in ihrem verdrehten Kopf anzukommen, obwohl das nicht einmal der Wahrheit entsprach. Doch das war nicht einmal alles, ich glaubte in ihrem Gesicht zu erkennen, dass sie sich nur noch mehr verspannte, als ich über Nele sprach. Darüber, dass ich im Moment selber nicht wusste, was ich wollte. War es das? Fühlte sie sich verletzt? Vor den Kopf gestoßen? Noch immer wandte ich den Blick nicht von ihrem Gesicht ab, versuchte diese abgehakten, kurzen Sätze auszublenden, die sie viel eher als Schutz aussprach, und hinter die Fassade zu blicken. Ich kannte Lahja doch. Ich wusste weitaus mehr über sie, als manch anderer, der schon viel länger in ihrer Nähe war. Und nach einer Weile glaubte ich auch zu verstehen, worin das Problem lag. Das ewig leidliche Problem, dass sie keine Schwäche zulassen wollte. Nach allem, was zwischen uns geschehen war - nachdem sie mir ihre Gefühle offenbart und nachdem ich eben auch noch unsere körperliche Auseinandersetzung gewonnen hatte - glaubte sie wohl viel verletzlicher und angreifbarer zu sein, als ich, doch das stimmte nicht einmal. Und weil ich wollte, dass Lahja das auch verstand, lehnte ich mich etwas mehr in ihre Richtung, fixierte ihre Augen noch immer mit meinem Blick und zwang sie dadurch regelrecht dazu mich ebenfalls anzusehen. "Hat sich das zwischen uns ohnehin erledigt?", fragte ich direkt, ließ sie aber gar nicht zu Wort kommen, ehe ich den Kopf schüttelte. "Ich bin hier, Lahja. Ich könnte jetzt auch bei Nele sein und mich um die Verletzungen kümmern, für die du verantwortlich bist, aber ich bin hier. Bei dir. Und ich- versuche gerade irgendwie dir zu helfen und für dich da zu sein, also hör auf mich ständig abzublocken. Ich kann vielleicht nicht viel tun, aber ich kann dir zumindest immer wieder sagen, dass du diese scheiß Drogen nicht brauchst und dass Drogen nie irgendetwas besser machen. Vielleicht heuchelt das Zeug dir das vor, ja, und für ein paar Stunden fühlst du dich gut, aber das ist nur eine Illusion. Das ist ein Schritt in die verdammt falsche Richtung. Ich weiß, dass es schwer wird, ich weiß wie anfällig du dafür bist, aber ich weiß auch, dass du stark sein kannst, wenn du das wirklich willst. Diese Brooke kann dich vielleicht dazu bringen das Zeug zu verkaufen, aber ob du etwas nimmst oder nicht, das liegt nur in deiner Gewalt. Das kann niemand anderes für dich entscheiden." Oh, wie falsch ich damit noch liegen sollte. "Und wenn ich der Meinung wäre du wärst eine Belastung für mich, dann hätte ich dich nicht gefragt, ob du mit zu mir kommen willst. Ich möchte, dass du da bist, okay? Und ich möchte auch wieder mit dir trainieren. Du hast mir in den letzten Wochen gefehlt und wenn ich sage, dass ich nicht weiß was ich will, dann bezieht sich das nicht nur auf Nele, sondern auch auf uns. Auf dich und mich. Weil du etwas in mir auslöst, das ich- schon ewig nicht mehr so gespürt hab."


RE: SPIELPLATZ - Lahja Emilia O'Neill - 21.09.2015 20:17

Lahja versuchte am Anfang wenigstens mit den Blicken auszuweichen, ihre Pupillen einfach in eine andere Richtung zu lenken aber Zac hatte es leider auch verdammt gut raus, sie ein Stück weit zu Kontrollieren. Deswegen blieb es dabei, dass sie ihm in die Augen sah als er mit ihr Redete. Und er würde vielleicht nicht verstehen, warum sie ihn am Anfang so unglaublich Verwirrt ansah. Lahja würde niemals von sich Glauben, eine Rolle in seinem Leben zu spielen – das tat sie bei keinem Menschen, ja doch nicht mal bei ihrem eigenen Vater. Wenn er sie nicht so brachial mit der Nase darauf stieß, wie er es nun tat, dann würde sie das nicht verstehen. Misstrauisch sah sie ihn an, versuchte sogar eine List dahinter zu Entdecken aber auch nur, weil ihr so viele Menschen nichts gutes gewollt hatten – das hatte sie wieder gelernt und das würde sie auch bald wieder zu Spüren bekommen. Egal, ob sie nun wusste, er sei anders oder nicht. Selbst bei ihrem Gutmütigen Freund Noah versuchte sie die Gedanken hinter diesem dreier irgendwie gegen sich zu Verwenden, dabei hatte er ihr nie etwas böses gewollt. „ Ich will dich... gar nicht abblocken.“ Absolut gelogen aber nicht bewusst, ihr wurde das nach dem Aussprechen der Worte erst klar. Am liebsten wäre es ihr gewesen, sich nun wieder einzuigeln aber dann Erinnerte sie sich an die Worte von Matt. An das Reden. Hatte ihr das nicht schon einmal geholfen? Warum war denn nur der Anfang so schwer? Obwohl er ihr eigentlich schon getan hatte? „ Ich verstehe nicht warum die hier bist. Ich habe auch nicht damit gerechnet und nun tu nicht so, als hätte ich mir das nur zusammen gesponnen. Du wusstest, was ich für dich übrig habe und bei der Belastung habe ich nicht von der Belastung für dich gesprochen sondern für mich. Bei dir zu sein, in deiner Nähe und gar nicht genau zu Wissen, was da vor sich geht – oder die Drogen andauernd vor meiner Nase zu haben, beides wird schwer. Alles muss immer verdammt schwer sein.“ Kurz wollte sie gefrustet in den Himmel sehen, aber ihr Nacken schmerzte so, dass sie ihren Versuch nur mit einem Fluchen quittierte. „ Warum denkst du, hätte ich darauf kommen sollen, dass ich dir fehle und das Training und das es nicht nur um Nele geht? Weil ich deine Arbeit noch im Hinterkopf habe? Weil ich daran denke, wie wir das letzte mal auf dem Küchenboden Sex hatten – wo ich vorher einen Deal mit dir ausgehandelt habe, um für dich da zu sein?“ Lahja wollte ihm damit keinen Vorwurf machen, sie hatte sich darauf eingelassen aber das war doch kein Beweggrund zur Annahme, es lag ihm etwas an ihr? „ Oder vielleicht wegen den letzten Worten auf der Hochzeit? Sollte mich das Motivieren, daran zu denken, dass du noch irgendwas mit mir zu tun haben möchtest? Wenn du mich von den Drogen fern halten willst, dann kann ich das verstehen – nicht nur wegen deiner Lebenseinstellung sondern auch wegen deinem Beruf aber der Rest, da frage ich dich, wo soll ich mir den her holen?“ Das war es, wenn Lahja los ließ, dann kamen da Fragen über Fragen, mit denen sie sich sonst in ihrem Kopf alleine Auseinandersetzte und nicht selten ganz eigenwillige Schlüsse zog. Die sie dann aber auch immer durchzog, weil sie Stimmig für sie waren. Nicht nur einmal hatte ihr dieses Defizit der Kommunikation in Zwischenmenschlichen Beziehungen ihr das Genick gebrochen. Wenigstens war nun ihrem verspannten Gesicht auch noch mehr anzusehen, dass sie einfach an dieser Verwirrung verzweifelte und das sie seine Worte so gar nicht vermutet hätte.


RE: SPIELPLATZ - Zac William Coles - 22.09.2015 00:27

Langsam schüttelte ich den Kopf, streckte meine Wirbelsäule wieder gerade durch, aber fixierte Lahja dabei noch immer mit meinem Blick. "Ich hab nie gesagt, dass du das hättest wissen müssen. Konntest du auch nicht. Zwischen uns beiden war das immer- nicht ganz einfach. Ich meine- natürlich hättest du merken müssen, dass da irgendetwas ist, allein schon daran wie ich dich angesehen hab. Dass ich so viel Zeit mit dir verbracht hab, nicht nur beim Training, sondern auch wenn wir danach noch gemeinsam etwas Essen gegangen sind oder in den Park. Ich hab so viel mit dir geredet und dir so viel von mir erzählt und- als das alles mit Nele passiert ist, warst du die Einzige, die mich irgendwie beruhigen konnte. Ehrlich Lahja, immer wenn wir zusammen waren, dann gab es Anzeichen dafür, dass da etwas zwischen uns ist. Mal abgesehen davon, dass ich dir mehrmals gesagt hab, was ich von dir halte, wie sehr ich dich mag und dass ich nicht nur aus Pflichtgefühlen oder wegen meinem Studium so viel Zeit mit dir verbringe. Tu nicht so, als hätte ich daraus ein großes Geheimnis gemacht. Aber-" Unsicher zog ich meine Schultern hoch und senkte diesmal tatsächlich kurz den Blick zwischen uns auf die hölzerne Bank. "Ich war mir selber auch sehr unsicher mit allem. Ich war überfordert, verwirrt und ich hab definitiv auch Dinge gesagt und getan, die wahrscheinlich deine Zweifel nur noch bestätigt haben. Vor allem, als das alles mit Nele passiert ist. Da wollte ich aber auch nicht recht wahrhaben, dass ich tatsächlich irgendwie- noch eine andere Frau mag und dadurch verantwortlich für das sein könnte, was passiert ist. Für ihren Suizidversuch." Weil das Aussprechen dieser Wörter auch jetzt noch verdammt hart war, atmete ich einmal schwer durch, ehe ich Lahja wieder ansah und erneut langsam den Kopf schüttelte.
Alles, was ich sagte, änderte aber nichts an der Tatsache, dass sie in sich selber einfach nichts Gutes sehen konnte. Und das wiederum äußerte sich dann in dem, was jetzt hier geschah: Sie konnte nicht glauben, dass eine andere Person Gefühle für sie entwickelte. Bei ihrem Vater oder bei Noah hatte sie zwar gelernt das zu akzeptieren, aber sie verstand es noch immer nicht. Nach unseren vielen Gesprächen war mir das nichts Neues und mir hätte klar sein müssen, dass dasselbe auch für mich galt. Ich hätte damit rechnen müssen, dass sie jetzt regelrecht nach Beweisen suchen würde, um meinen Worten Glauben zu schenken. "Ich will nicht, dass du das irgendwie falsch verstehst. Ich bin immer noch verwirrt und ich bin immer noch überfordert und ich hab auch immer noch eine zehn Jahre lange Beziehung hinter mir. Ich weiß nicht, ob das wirklich vorbei ist und wenn ja, wie lange es dauert damit abzuschließen, aber- ich bereue nicht, was zwischen uns passiert ist. Und ich würde es auch nicht rückgängig machen. Ich hab noch nie jemanden kennen gelernt, der mir in so vielen Dingen so ähnlich ist wie du. Der diesen Teil meines Lebens so gut nachvollziehen kann, der eigentlich- immer eher unter Verschluss gehalten wird. Diese Aggressivität. Ich mag es, wie du mich ansiehst. So wie jetzt gerade. Du lässt mich in dich hinein sehen, obwohl du das wirklich nicht bei vielen zulässt. Ich mag die verletzliche Seite, die in dir steckt, aber die du so selten raus lässt. Verdammt, ich mag auch den Sex mit dir." Wieder hoben sich meine Schulter und diesmal formten sich auch meine Lippen zu einem Lächeln. "Der ist so anders, aber- so gut. Ich mag deine Leidenschaft. Und ich mochte es sehr wie aufopferungsvoll du warst und was du alles für mich getan hast, als es mir nicht gut ging. Ohne dich wäre da verdammt viel schief gelaufen, also- Danke." Ich lehnte den Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete Lahjas hübsche Augen, ehe ich ihr einmal ermutigend zunickte. "Ich mag dich. Sehr sogar. Und falls du bisher nicht wusstest, wo du das her holen sollst, dann hoffe ich, dass ich es dir damit ein bisschen einfacher gemacht hab. Kannst du jetzt also bitte meine Hilfe annehmen, damit ich mich zumindest für das revanchieren kann, was du für mich gemacht hast?"


RE: SPIELPLATZ - Lahja Emilia O'Neill - 22.09.2015 18:46

Lahja hörte ihm zu, noch immer mit der vorsichtigen Skepsis in ihr, wie sie die immer an den Tag legte aber warum auch immer Zac dieses Talent inne hatte – sie schaffte es nicht sich ihm gegenüber wieder vollends Abzuschirmen. Sie sah ihm weiterhin in die Augen. Er schien so darauf Bedacht, in ihr keine falschen Hoffnungen zu schüren aber zeitgleich sagte er ihr auch Dinge, die sie Wissen lassen sollten, dass er sie als Mensch schätzte und gerne hatte. Das war schwer für Lahja auseinander zu halten, sie sah oft nur schwarz oder weiß und ihr fehlten diese Grauzonen im Leben. Da hatte Noah vielleicht recht, vielleicht ließ sie sich da zu selten drauf ein – das es noch viel mehr Beziehungen zwischen Menschen geben konnte. Letzten Endes war das aber auch alles sehr Anstrengend für Lahja, denn er war auch Gnadenlos in Sachen, die er an ihr mochte, die sie so gar nicht mit freiem Willen entschieden hatte. Das sie bei ihm auch ihre verletzliche Seite zeigen konnte, er diese sogar schön an ihr fand. Trotzdem musste sie am Ende ergeben Lächeln, was auch damit zusammenhing, dass Zac Wertschätzte, dass sie sich wirklich um ihn bemüht hatte – denn wenn ihr jemand am Herzen lag konnte sogar Lahja zu einer Person werden, die aus Nächstenliebe und gänzlich für jemand anderen handelte. „ Einverstanden. Wenn du es einfach nicht so nennst, wieder was gut gemacht zu haben... sondern das hier irgendwie... wieder... normal wird?“ Sie deutete auf die beiden, es war nicht ganz fair das als normal zu Bezeichnen. Das war schon immer irgendwie Chaotisch aber das war diese junge Person hier auch. Wenn sie Hilfe annahm, dann war das noch mal mehr ein verwirrender Schachzug von ihr aber unter den Worten konnte sie das zumindest nicht unter der penetranten Anspannung sehen, die sie sonst in ihrem Leben momentan hatte. Das hatte Lahja auch bitter nötig. „ Und... noch eins. Mir tut Leid, dass ich dich an der Hochzeit bloßgestellt habe, okay? Das war nicht fair, nicht so.“ Denn was sie ihm gesagt hatte, war Überfällig aber auch das er Wusste, für sie war das nicht richtig gewesen es so raus zu posaunen, dass alle es mitbekamen. Das war seine Privatsphäre gewesen, die sie verletzt hatte. Damit er ihr nicht Widersprach, hob sie den Zeigefinger – er sollte das einfach Annehmen, wenn sie mal den Schritt ging und sich bei jemandem Entschuldigte. Das war schon schwer genug. „ Ich werde meine Sachen holen und du wartest besser hier, hm?“ Denn diesen Einblick in ihr altes Leben, den mutete sie ihm nicht zu. Also stand sie auf, ging zu Tür des Bekannten – was sie schon wusste, ihm war egal, ob sie hier blieb oder nicht. Es war ohnehin so, dass sie ab dem Moment eher außen vor gestanden hatte, in dem die anderen die Substanzen in ihren Körper gepumpt hatten. Erst jetzt machte sie sich Gedanken darüber, sie würde... in den nächsten Tagen mit ihm alleine sein, in einer Wohnung, die sie noch nicht kannte. Rumlaufen war auch nicht, damit Kilian sie nicht erwischte oder die Bewährungshilfe, sie hoffte... Zac hatte was zu tun.