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RE: JUGENDZENTRUM - Noah Scott - 09.08.2015 18:24 Im selben Moment, in dem Lahja sich in meine Richtung wandte, verschwand auf einmal die ganze Wiedersehensfreude aus meinem Gesicht und gerade das war eine unheimlich absurde Situation. Eigentlich konnte Lahja selten ihre Emotionen so offen zulassen und wenn, dann war es meistens Wut, die durch ihre unnahbare Fassade drang, nicht Freude. Aber während ich nur geschockt in ihr verletztes Gesicht sah, schien sie von meinem überraschenden Erscheinen so überwältigt, dass diese Freude aus ihr heraus brach wie selten zuvor. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie sie auf die Theke sprang und ihre Arme um meinen Hals schloss. "Scheiße, was ist passiert?", stieß ich deshalb auch erschrocken aus, anstatt sie ebenso überschwänglich zu begrüßen, wie sie mich. Auch meine Hände legten sich deutlich unsicherer auf ihren Rücken. Zumindest anfangs. Ihr vertrauter Geruch, den ich so vermisste, war es letztendlich, der dafür sorgte, dass meine Finger sich tiefer in ihrer Haut versenkten und ich ihren Körper fest an meinen zog. Mit ihr in meinem Arm ging ich zwei Schritte nach hinten, zog sie damit gleichzeitig vorsichtig auf meiner Seite von der Theke, aber ließ nicht einmal von ihr ab, als ihre Füße vor mir den Boden berührten, sondern hielt sie noch einige weitere lange Sekunden an meinem Körper. Bis ich es dann doch irgendwann schaffte mich von ihr zu lösen und ein wenig Distanz zwischen uns zu bringen, damit ich ihr in die Augen sehen konnte. Doch meine Hände wechselten dabei nur von ihrem Rücken an Lahjas Wangen. "Ich wollte nachsehen, wie es dir geht. Deswegen bin ich hier", beantwortete ich ein wenig zu spät ihre Frage, aber anstatt ihr dabei in die Augen zu sehen, betrachtete ich die gerade verheilenden Schürfwunden und dunkel schimmernden Hämatome unter ihrer Haut. "Wann ist das passiert? Warum hast du mir nichts davon gesagt am Telefon? Ich dachte du hättest dich mal wieder mit Kilian gestritten und wärst deswegen so fertig." Dass da noch ein anderer Mann hinter der Theke stand hatte ich natürlich sofort bemerkt, aber ihn einfach nicht beachtet. Auch nicht, als er mich auf meine dummen, scherzenden Worte hin so kritisch von der Seite ansah. Aber als ich jetzt merkte, dass er immer noch in unsere Richtung starrte, mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck, erwiderte ich seinen Blick kurz und nickte ihm zu, in der Hoffnung ihm damit zu verdeutlichen, dass seine Aufmerksamkeit ein wenig unpassend war. Anfangs schien er auch zu verstehen, nickte ebenfalls und senkte dann schnell den Kopf, aber als ich Lahja daraufhin wieder ansah, bemerkte ich aus dem Augenwinkel deutlich, dass er seinen Blick schon wieder auf uns richtete. RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 09.08.2015 19:20 Wie es einfach Noahs Art war, überwogen zuerst allem Anschein nach seine Sorgen über ihren Zustand. Jetzt erst wurde ihr wieder klar, sie hatte ihn die letzten Wochen versucht aus ihren Problemen raus zu halten und ihm nur zu vermitteln, was es Positives für sie in dem Leben in Freiheit gab. Sie wollte nicht, dass er sich nach den sechs Monaten, in denen er sie im Gefängnis besucht hatte und das mit Chris geschehen war, wieder alles so hart in ihrem Leben gelaufen war auch danach noch den Kopf darüber zerbrach, was bei ihr nicht richtig lief. Als er nun laut sagte, dass sie ihn so fertig angerufen hatte, vor zwei Tagen, konnte sie aber auch nicht verstecken, wie es sich in ihr zusammen zog. Denn so weit stand Zac nicht weg und als sie sich zu ihm herum drehte, sah auch sie ihm in die Augen. Ihm dürfte mehr als klar sein, dass die Auseinandersetzung der beiden der Grund dafür gewesen war, dass Noah sich solche Gedanken um Lahja gemacht hatte, dass er her gekommen war. Weil sie aber bei Zac sicher nicht vorhatte sich das Anmerken zu lassen, anders als gerade bei Noah und die Freude über sein auftauchen, wurde ihr Blick gleich wieder distanzierter. Zumindest solange sie dann in diese Vertrauten Augen und das hübsche Gesicht ihres Exfreundes sah. Vor ihm hielt sie nicht zurück, dass es ihr unangenehm war, ihm nicht alles Erzählt zu haben und ließ ihn auch ihre Blessuren mit den Fingern berühren, bis sie ihre hob und seine Hände umschloss „ Pass auf, das ist... nicht der richtige Ort dafür. Ich muss nur noch die Sachen weg räumen und dann... bekommst du dein bestelltes Bier und ich Erzähle dir alles, versprochen. Aber nicht jetzt.“ Sie drückte seine Hände noch einmal und ging dann wieder an die Stelle, von der sie eben los gelaufen war. Natürlich war die Spannung hinter der Theke nun noch deutlicher zu spüren, denn Lahja bedachte Zac noch einmal mit einem Seitenblick, stellte ihre Arbeit fertig und wusste, dann müsste sie ihn Ansprechen. „ Zac? Ich bin dann fertig für heute und gehe. Wenn der Chef fragt, ich nehme gerne die frühen Schichten.“ eigentlich hasste sie das, Lahja mochte an ihrem Leben zumindest das ausschlafen im Moment aber Zac arbeitete meistens Abends. Weil er Morgens ja einiges zu erledigen hatte, wie sie ja ein mal Live mitbekommen hatte und er dann auch etwas vor seiner Freundin flüchten konnte. Die junge Frau wollte ihm weiter aus dem Weg gehen, dafür wäre sie auch bereit, Morgens eher aus dem Bett aufzustehen. Danach ging sie, ohne ein weiteres Wort, nachdem sie Geld in die Kasse gelegt hatte und zwei Bier aus dem Kühlschrank mitnahm. Ganz Ordnungsgemäß um sich nichts von ihrem Kollegen anhören zu müssen. Noah hatte auf einem der Hocker ausharrten müssen aber nun sah Lahja ihn Lächelnd von der Seite an, auch wenn diese Anspannung von dem Gespräch mit Zac nicht ganz verschwinden wollte und verließ das Jugendzentrum mit ihm. Verdammt war das schwer. Noch immer wäre es ihr am liebsten ihm einfach eine rein zu hauen. An der frischen Luft schaffte sie es dann endlich durchzuatmen und Noah die Antworten zu geben, auf die Fragen, die sie ihm gestellt hatte „ Stress mit Kilian gab es auch... auch deswegen. Das liegt jetzt eine knappe Woche zurück. Ein paar alte Bekannte haben mich auf dem Weg zum Training... Überfallen? Zusammengeschlagen und gesagt, ich dürfte mich nicht wehren, sonst rufen sie die Bullen.“ Lahja versuchte das schnell zu Erzählen, als würde es sie nicht mal betreffen aber nur weil sie sich deswegen doch noch so sehr schämte. „ Aber ich... ich habe nichts gemacht. Ich habe mich nicht gewehrt, ich schwöre es.“ Als sie das Bier öffnete kam mit einer der schwersten Teile seiner Fragen „ Ich wollte doch nicht, dass du dir wieder den Kopf darüber zerbrechen musst, was bei mir falsch läuft. Deswegen habe ich dir das nicht erzählt. Der Grund warum ich dich vor zwei Tagen angerufen habe war ein Streit mit Zac, mit meinem Arbeitskollegen und Trainer. Den hast du ja gerade schon... gesehen.“ Die junge Frau war wieder viel zu Überfordert und auch diese Emotionen, die Noahs Wiedersehen in ihr los traten, verdammt er hatte noch immer diese unverkennbare Wirkung auf sie. Heute konnte sie das aber zumindest Zulassen, sie musste einfach, weil sie wirklich jemanden brauchte und lehnte sich beim gehen kurz an seine Schulter „ Aber... trotzdem Danke, dass du hier bist und auch, dass du immer da bist. Ich bin wirklich froh darüber. Du hast mir gefehlt.“ RE: JUGENDZENTRUM - Noah Scott - 10.08.2015 08:06 Mir entgingen die Blicke nicht, die Lahja und der andere Mann hinter der Theke sich gegenseitig zuwarfen. Und auch wie verkrampft und distanziert sie nebeneinander arbeiteten, fiel sogar einem Außenstehenden wie mir sofort auf, während ich dort auf einem Hocker an der Theke wartete, dass Lahja ihre Arbeit abschloss. Aber trotzdem hielt ich mich zurück und sagte einfach gar nichts, bis sie nur ein paar Minuten später mit zwei Flaschen Bier auf mich zukam und mich mit ihr gemeinsam nach draußen bat. Einfach aus Höflichkeit nickte ich dem anderen Mann noch einmal zu, weil er in diesem Moment schon wieder so in unsere Richtung starrte, aber schulterte dann meinen Rucksack, nahm den Gitarrenkoffer und folgte Lahja nach draußen, wo dann auch endlich genug Raum schien, um meine Fragen zu beantworten. "Scheiße", war das Erste, was darüber völlig geschockt meinen Mund verließ, wiederholt von einigen weiteren Flüchen, weil ich nicht glauben konnte, was sie da gerade sagte. Doch obwohl ich sie wohl ebenso gut kannte wie ihr Vater, stellte ich ihre Version der Geschichte nicht einmal ansatzweise infrage. "Und du konntest dich natürlich wirklich nicht wehren, weil du noch auf Bewährung bist", schlussfolgerte ich, setzte dabei innerlich die Verbindungen zueinander und nickte abschließend. "Was für eine Scheiße! Gab es irgendeinen Grund, weshalb die auf dich los gegangen sind? Oder- einfach so? Weil es gerade nichts Besseres zutun gab?" Damit wollte ich Lahja nicht einmal unterschwellig vorwerfen sie habe jemanden provoziert, eher dachte ich daran, ob da vielleicht noch alte Feindseligkeiten ausstanden, die jetzt beglichen werden wollten. Von vor ihrer Zeit im Gefängnis. Ob man Angst davor haben musste, dass so etwas noch einmal geschah. "Und Stress mit Kilian gab es dann bestimmt, weil er dachte du hättest dich da selber rein manövriert." Auch das setzte ich mir aus den Bausteinen selber zusammen. Nach den ganzen Jahren, die ich Lahja jetzt schon kannte, wusste ich mittlerweile auch ungefähr, wie ihr Vater so funktionierte. Die starren Blicke von ihrem Arbeitskollegen hatte ich bis dahin schon längst wieder vergessen, erst als sie mir ihren Aussetzer vor zwei Tagen erklärte, erinnerte ich mich wieder an die kühle Stimmung zwischen den beiden und sah ihr erneut unsicher von der Seite ins Gesicht. "Das ist derjenige, der mit dir trainiert? Von dem du mir erzählt hast? Der dir mit deinen Aggressionen helfen will?" Im Moment sah es eher so aus, als würde er mit seinem Verhalten die Wut in ihr nur noch mehr anstacheln, deshalb schüttelte ich auch darüber den Kopf. "Was ist mit ihm passiert? Warum habt ihr euch gestritten? Hatte das was mit diesem Training zutun, das er mit dir macht?" Ich warf über meine Schulter einen Blick nach hinten, auf die Eingangstür zu dem Jugendzentrum, aber ging trotzdem weiterhin neben Lahja her. Erst im Nachhinein wünschte ich mir, dass ich diesem Zac vielleicht doch ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Nicht aus Eifersucht, sondern einfach, weil ich durch ihre Erzählungen doch wusste, wie viel Zeit er mit Lahja verbrachte und weil ich ihn einfach gerne kennen gelernt hätte. Meine Ex-Freundin war schließlich nicht dafür bekannt, dass sie sich nur mit Menschen umgab, die gut für sie waren. Wie man an dem eindrucksvollen Beispiel der Prügelei auch erkennen konnte. Ich hätte mich einfach gerne vergewissert, dass ihr Trainer es gut mit ihr meinte und sie nicht im Stich lassen würde, wenn sie ihn eigentlich dringend benötigte. Doch als ich Lahjas Körper an meiner Seite spürte, ließ ich auch diese Sorgen erst einmal von mir fallen, lächelte sie sanft an und legte meinen Arm - der, in dem ich die Bierflasche hielt - für ein paar Sekunden um ihre Schultern. "Ich wollte dich vor zwei Tagen auch nicht so direkt fragen, was ist los ist. Du hast dich echt nicht gut angehört und ich dachte, wenn ich das alles dann nochmal aus dir heraus hole, dass du dann vielleicht wirklich die Kontrolle verlierst. Deswegen hab ich einfach nur versucht dich zu beruhigen. Eigentlich wollte ich dich dann ein oder zwei Tage später nochmal anrufen, aber wir haben uns jetzt so lange nicht gesehen und- ja. Deswegen bin ich hier. Und ich freu mich, dass du dich so darüber freust. Du hast mir auch gefehlt." RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 10.08.2015 17:28 Natürlich sah Lahja ihren Exfreund kritisch von der Seite an, nachdem er sie gefragt hatte, ob da mehr Vorgefallen war oder die alten Bekannten von ihr nur Langeweile gehabt hatten. Sie kam sich immer schnell angegriffen vor, das wusste er. Sie biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf „ Nein, einfach... nichts anderes zu tun. Sie haben da gesessen, etwas getrunken, vielleicht auch anderes Zeug konsumiert und wie du schon gesagt hast, wegen der Bewährung konnte ich mich nicht wehren. Sie haben erst aufgehört, als sie es selber mit der Angst bekommen haben, ich... ich könnte nicht mehr wieder aufstehen.“ Wieder mied sie den Blick in seine Augen und trank lieber in regelmäßigen Abständen von dem Bier. Das war so schwer auszudrücken, gerade Noah wusste doch wie schwer es für sie war in einer so schwachen und unterwürfigen Rolle zu stecken. Der Vertrauensbruch zu Zac, alles, was in der letzten Woche schon wieder verkehrt gelaufen war, setzte ihr so zu, dass sie sich auch vor zwei Tagen schon an den Alkohol klammerte. Sie konnte doch nichts anderes tun, sie musste sich von den härteren Drogen fern halten. Sonst wäre sie ganz schnell wieder in dem Teufelskreis drinnen, aus dem sie nur der Knast das letzte Mal hatte heraus holen können. „ Ich Glaube... wenn ich dir das alles Begreiflich machen will, dann muss ich viel weiter ausholen und dir ehrlich alles... Erzählen, was schon wieder schief gelaufen ist.“ Sie seufzte. Natürlich würde das gut tun zu Reden und gerade Noah war immer der gewesen, der ein offenes Ohr für sie hatte aber es war doch auch so unfassbar schwer und Belasten wollte sie ihn auch nicht. Sie steuerte einen Anliegenden Park mit Sportanlage und Spielplatz von dem Jugendzentrum an, das war nichts, was man zwischen Tür und Angel beim herum schlendern los wurde. Also ließ sie sich so lange Zeit etwas zu sagen, bis sie ein einladendes Fleckchen gefunden hatte und zu ihm aufschaute um fragend in die Richtung zu deuten. Das er sie in den Arm genommen hatte, dass er ihr sagte, sie habe ihm auch gefehlt, machte ihr Aufgabe nicht gerade leichter. Sie hatte sich auch vorgenommen, alles auszupacken, was zwischen Zac und ihr passiert war. „ Alles, was passiert ist... klingt schon wieder derbe nach mir und wenn ich dir das vor zwei Tagen am Telefon gesagt hätte, wäre ich wohl auch wieder ausgetickt. Das ist... im Moment wieder alles zu viel auf einmal und ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Das Training hat mir so sehr geholfen.“ aber jetzt mal eines nach dem anderen, sie strich sich eine Strähne hinters Ohr und fixierte den Boden zwischen den beiden. „ Nach dem Überfall bin ich zum Trainingsraum. Ich konnte mir denken, Kilian würde mir nicht Glauben und wollte deswegen nicht nach Hause. Zac hat mir das Angebot gemacht, mit zu ihm zu kommen und das war... wirklich nett. Seine Freundin und er wohnen eigentlich zusammen, sie war aber im.. Urlaub.“ Hätte sie gewusst, warum, dann wäre sie nie mit ihm gegangen. Nur um zu Beobachten, wie sie sich danach benahm? Ihn dann auch noch mit in ihre Familie zu lassen? Sie war so wütend auf sich selber, dass sie einem Menschen so schnell ihr Vertrauen geschenkt hatte, was gar nicht ihre Art war. „ Ich habe ihm wirklich Vertraut. Bei Matt habe ich dann danach gebeten, er soll mir ein Alibi für die Nacht geben und ich wollte erst am nächsten Tag heim.“ Sie rieb sich über die Augen, begann mit einer Strähne ihrer Haare zu spielen und erneut Hilfe bei dem Bier zu suchen, denn es war sicher nicht schön dem Mann zu sagen, was da los war, der auch noch einen solchen Platz in ihrem Herzen hatte. „ Wir haben... miteinander geschlafen. Obwohl er eine Freundin hat. Ich weiß bei den beiden... ist nicht alles Okay aber trotzdem... Ich brauchte das irgendwie. Am nächsten Tag ist er mit mir zu Kilian nach Hause, weil ich mich mit ihm schon Lautstark am Telefon auseinander gesetzt habe. Die beiden... haben sich wirklich verstanden und Zac es geschafft die Situation zu schlichten. Bis dahin... war wirklich noch alles in Ordnung. Danach dachte ich mir, hey, ich bin wirklich auf einem guten Weg und vor zwei Tagen dann habe ich... den Trainingsraum aufgeräumt. Als Entschädigung für das Taxigeld nachdem ich so verprügelt worden bin.“ Lahja ließ kein Detail aus aber auch um sich davor zu drücken, Noah nun offenbaren zu müssen, wie sie sich hatte hinters Licht führen lassen. „ Er hat was an seinem Laptop geschrieben, ich wollte ihm einen dummen Scherz spielen und ihn erschrecken. Da habe ich meinen Namen gelesen, auf dem Bildschirm. Ich war Neugierig. Unter einem Vorwand habe ich ihm den Laptop dann abgenommen, er hat direkt versucht die Aufzeichnungen zu verstecken und da wusste ich, es stimmt etwas nicht. Da standen total viele Informationen über mich drinnen. Über mein Verhalten gegenüber anderen Menschen oder wenn ich eine Schuld begleichen will, keine Ahnung.“ sie winkelte die Beine an, legte schützend einen Arm darum, weil sie sich so entblößt dabei vorkam „ Er wollte das als seine Abschlussarbeit benutzten... für sein Studium. Ich war nur ein dummes Versuchskaninchen. Er sagt, er hätte mich auch so gerne und niemand würde meinen richtigen Namen lesen. Das ich mich anders Verhalten hätte, wenn ich es gewusst hätte aber... er kennt mich doch? Er wusste doch, ich fände das nicht gut? Ich bin doch kein blödes Experiment für irgendjemanden. Ich bin ein Mensch und... keine Mathematische Formel die man einfach so auseinander nimmt.“ Man sah ihr an, wie Verzweifelt sie war, sie legte das Kinn auf ihren Knien ab. Sie sah sich ruhig aus, auch wenn sie alles andere als das war. RE: JUGENDZENTRUM - Noah Scott - 10.08.2015 22:20 Wieder traf Lahja ein unsicherer Blick meinerseits, als sie davon sprach, wie viel in ihrem Leben schon schief gelaufen war, und dass sie sich für die ganze Geschichte sogar lieber einen ruhigen Platz suchen wollte. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, dass hinter ihrer Verzweiflung noch viel mehr steckte, als ein Streit mit Kilian oder ein Aufeinandertreffen mit alten Bekannten. Scheiße, selbst diese Prügelei sollte nicht alles gewesen sein, das ihr Leben momentan wieder so durcheinander brachte und als ich mich neben sie auf die Wiese setzte, schluckte ich auch einmal schwer und versuchte mich auf das Folgende vorzubereiten. Erfolglos, wie ich schnell feststellte. Spätestens in dem Moment, in dem sie davon sprach, dass dieser Zac nicht nur ihr Trainer und Arbeitskollege war, sondern mehr als das. Es war, als legte sich ein schwerer Druck um mein Herz. Unangenehm spannte sich mein Körper dabei an und ab diesem Moment fixierte ich mit den Augen nur noch die Grashalme vor mir auf dem Boden. Natürlich hörte ich Lahja weiterhin zu, so wie ich es immer tat. Ich fiel ihr nicht ins Wort, unterbrach sie nicht und gab mich auch nicht meinen Gedanken hin. Ich konnte verstehen, wie enttäuscht sie von ihm sein musste. Wie hintergangen sie sich fühlte. Aber bis zum Ende wurde ich dieses verdammte Gefühl nicht los, dass Zac ihr mehr bedeutete, als sie offen zugab. Wenn er ihr wirklich nur mit dem Sport half und ihr beibrachte ihren Körper zu kontrollieren, dann würde sie sich doch nicht so hintergangen vorkommen, oder? Dann hätte es sie doch nicht so verletzt, dass er auf einer professionellen Ebene über sie schrieb. Wenn er nur ihr Trainer wäre, dann sollte doch genau das die Motivation dahinter sein. Ich erinnerte mich, wie Lahja mir am Telefon schon einmal von seinem Studium erzählt hatte und dass er auch die Jugendlichen hier im Zentrum trainierte. Würde sich dort irgendjemand beschweren, wenn er hinterher seine Erfahrungen im Zuge seines Studiums veröffentlichte? Bestimmt nicht. Viel eher war es doch so, dass Lahja von etwas anderem ausgegangen war. Dass sie davon ausgegangen war dieser Zac würde ihr helfen, weil er sie mochte. Als Mensch. Als Freundin. Mehr als das vielleicht sogar. Keine Ahnung. Und Lahja hatte sich darin fallen lassen, weil es ihr genauso ging. Und genau deshalb war sie jetzt so verdammt enttäuscht von ihm. "Ich kann verstehen, dass dich das wütend macht", sagte ich nach einer gefühlten Ewigkeit, den Blick noch immer auf den Boden geheftet, und drehte dabei langsam das Bier zwischen meinen Fingern. "Aber was hat er davon, dass er dich trainiert? Eigentlich nichts. Eigentlich, so dachtest du zumindest, tut er das nur, um dir zu helfen. Nur dafür trifft er sich fast täglich mit dir, opfert seine Freizeit, geht mit dir joggen und keine Ahnung, was ihr sonst noch alles gemacht habt. Das hat er alles nur für dich getan, deshalb dürfte es dich eigentlich nicht ärgern, dass er doch irgendwie versucht selber einen Nutzen daraus zu ziehen. Das ist doch ganz logisch. Es sei denn-" Jetzt erst sah ich Lahja von der Seite an, damit mir ihre Reaktion nicht entging. "Es sei denn, du dachtest bisher, dass sein Nutzen daraus ist, dass er einfach Zeit mit dir verbringen kann. Weil er dich mag. Und du ihn auch magst. Jetzt stellst du aber fest, dass es für ihn nicht nur das ist, und bist enttäuscht. So sehe ich das." Ich wusste nicht einmal, wie ich mich Lahja gegenüber jetzt fühlen sollte. Aus irgendeinem Grund versuchte ich die Eifersucht in mir zu unterdrücken, als stände mir das nicht zu, aber letztendlich- ich konnte mich auch nicht dagegen wehren. "Ist das so? Magst du ihn? Macht dich das deswegen so wütend?" Möglicherweise ging mich das gar nichts an, aber genau das versuchte ich herauszufinden. Wo standen Lahja und ich denn jetzt? Bedeutete ihre neu gewonnene Freiheit einen völligen Neustart? In allen Bereichen? Trotz all unserer Gespräche während ihrer Zeit im Gefängnis? RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 11.08.2015 16:17 Natürlich war das, was Noahs Mund verließ absolut nicht das, was Lahja hören wollte. Sie musste sich ehrlich beherrschen als er sich so forschend vorarbeitete um ihr seine Meinung über die Tatsache kund zu tun, warum sie das so aufregte. Das er Zac und sein handeln so in Schutz nahm, das hätte sie nicht für Möglich gehalten und sie biss die Zähne aufeinander. Es half nur nichts, die Wut und der Ärger in ihr begannen von neuem und so blieb ihr nur übrig, sich mit der zickigen und übereilten Art zu wehren „ Ach, also ist das okay, einen Menschen einfach als Experiment zu sehen? Mit seinen Gefühlen zu tricksen? Dann hätte es nicht nur bei dem Training bleiben können? Willst du zurück gehen und ihm vielleicht anbieten, ihm auch noch was von mir zu erzählen? Wie ich mich in einer Beziehung benehme?“ Sie war drauf und dran aufzustehen und Noah hier sitzen zu lassen, die Hand hatte sich schon so arg um die Bierflasche geschlossen, man musste Angst haben, das Glas gebe jede Sekunde unter dem Druck nach. Wenn sie ihrem Exfreund nicht noch ein Mal in die Augen gesehen hätte, wenn sie nicht spüren würde, wie sehr er ihr doch auch gefehlt hatte – dann wäre sie gegangen aber so wand sie sich unter ihren eigenen Empfindungen, starrte eine Weile ins Nichts um irgendwie zu versuchen, sich wieder runter zu kochen. Weil er immer für sie da war und er der letzte war, der es verdiente, einfach von ihr zurück gelassen zu werden. Wo er den Weg auf sich genommen hatte und das heute keine Ausnahme war. Noah war auch diese letzten, schweren Monate immer für sie da gewesen und das ohne zu zögern und aus freien Stücken. Erst nach einer Zeit hörte ihr Herz auf so heftig gegen die Brust zu pressen, wenn es Schlug und Lahja viel ab dem Moment viel eher in sich zusammen. Weil sie die Wut nicht mehr einfach so zuließ und ihr nicht mehr so viel Macht über ihr handeln geben wollte. „ Natürlich habe ich ihn auch gerne. Wir haben nicht nur zusammen Trainiert, wir arbeiten zusammen, wir haben Spaß zusammen – damit meine ich einfach beim Essen nach dem Training dämliche Witze zu machen und ja, Zeit zusammen zu verbringen und ich habe nicht damit gerechnet, dass er das nur tut um sich daran zu bereichern. Hätte denn dann das Training nicht gereicht? Muss er sich dann mein Vertrauen so erschleichen, dass ich mir vorkomme als habe mir jemand mein inneres geraubt? Er hat so darauf gepocht, dass ich endlich meine Gefühle zeige und ich habe vor ihm geweint wie ein Schlosshund. Warum dann das alles? Das macht man doch einfach nicht? Ich habe ihm Vertraut, ja. Weil ich ihn mag, ja. Ich weiß aber doch auch, dass er jemanden hat und deswegen... eher Freundschaftlich.“ Es war auch der Moment, in dem Lahja sich erstmals Fragen musste, wie sie zu Zac stand. Ohne sich selber und den Fragen an sich selber entgehen zu können, fuck. Da waren solche Gedanken, wie schön das auch war, anders Zeit mit ihm zu verbringen. Er war ein ganz anderer Mensch als Noah und die beiden waren kaum miteinander zu vergleichen, irgendwie aber auch schon. Denn beide hatten eine besondere Stellung in ihrem Leben, auf ganz unterschiedliche Weise aber tatsächlich ab und an mit den selben Emotionen dahinter. RE: JUGENDZENTRUM - Noah Scott - 12.08.2015 10:44 Ich war schon in der Beziehung mit Lahja nie die Person gewesen, die sich - wie ihr Vater - auf einen Konflikt stürzte, um ihn haarklein auseinander zu nehmen, oder auf ihre unverhältnismäßigen Vorwürfe mit Ablehnung reagierte, um meinen Stolz zu wahren. Eigentlich konnte ich nichts sagen, das die Situation besser machen würde, wenn sich die Wut gerade in ihrem Körper bemerkbar machte, und deshalb harrte ich auch einfach schweigend neben ihr aus, reagierte nicht einmal auf ihre Provokationen, sondern starrte nur wieder hinab auf die Wiese. So lange, bis Lahja sich selber innerlich beruhigt hatte, und mir angemessen auf meine Fragen antwortete, aber dabei schüttelte ich bereits den Kopf. Sie hatte doch Recht, verdammt. "Tut mir Leid, Lahja, ich wollte das nicht- gut reden. Ist es nicht. Du bist kein Experiment, er hätte nicht einfach über dich schreiben sollen und wenn, dann hätte er mit dir darüber reden müssen. Das stimmt. Du hast alles Recht der Welt sauer zu sein. Und- eigentlich geht mich das alles ja auch gar nichts an." Das war jedoch der springende Punkt. Waren meine Fragen wirklich unberechtigt? Konnte Lahja überhaupt nicht sehen und verstehen, dass ich damit nicht versuchte Zac in Schutz zu nehmen, sondern dass es mir viel eher um mich selber ging? Um uns? Vielleicht versuchte ich deshalb gut zu reden, was er Lahja mit diesem Vertrauensbruch angetan hatte. Weil es für mich so viel leichter war zu wissen, dass es für ihn einen triftigen Grund gab, weshalb er ihr half. Dass ihn das in seinem Studium voran brachte. Im Gegensatz zu Lahja beruhigte es mich nämlich zu wissen, dass er nicht nur so viel Zeit für sie opferte, weil er sie einfach mochte. Als könnte ich mir nicht denken, wo das früher oder später hinführen würde. In meine Gedanken vertieft griff ich nach der Flasche Bier, trank zwei große Schlucke daraus, starrte erneut ziellos auf den Boden, doch kurz darauf pressten sich ausnahmsweise mal meine Kiefer aufeinander. Scheiße, warum schloss Lahja mich denn überhaupt so aus? Warum hatte sie nicht vorher mit mir darüber geredet? Nicht über den Vertrauensbruch, sondern dass es da diesen anderen Mann in ihrem Leben gab, den sie fast täglich traf, und dem sie anscheinend auch intim näher gekommen war? Stand ich nicht in einer Position, in der ich das wissen sollte? Sah sie uns und unsere Beziehung zueinander so anders, als ich? Kopfschüttelnd hob ich den Blick wieder, sah Lahja dabei direkt in die Augen. "Doch. Eigentlich finde ich schon, dass mich das was angeht", knüpfte ich an meine vorherigen Worte an. "Ich weiß, dass es dich verletzt, was er getan hat. Dass dich das wütend macht. Und das ist auch vollkommen gerechtfertigt, das war scheiße, aber darum gehts mir nicht. Was heißt für dich eher freundschaftlich, Lahja? Ich weiß nicht, woran ich bei dir bin und das- keine Ahnung. Das ist schwierig. Ich will dich zu nichts drängen und ich erinnere mich auch noch gut daran, worüber wir im Gefängnis gesprochen haben. Du brauchst Zeit, du musst dich erstmal wieder einfinden, herausfinden was du willst, ich versteh das, aber- da ist doch was zwischen uns, oder? Irgendwas? Ich meine, ich merke das doch. Wo sind wir denn in deinen Augen gerade? Was ist das zwischen uns? Ich dachte wir wären zumindest an einem Punkt, an dem ich erfahren sollte, wenn es da jemand anderen gibt, den du eher freundschaftlich magst. Und mit dem du im Bett warst. Als das mit Lucy passiert ist habe ich es dir wenigstens direkt am nächsten Tag gesagt und das war nicht eher freundschaftlich, sondern nur freundschaftlich. Würde es dich gar nicht interessieren, wenn ich jemanden kennen lerne?" Ich wandte den Blick wieder von Lahja ab, hob erneut die Flasche Bier an meine Lippen und trank einen Schluck davon, ehe ich noch einmal den Kopf schüttelte. "Ich würde einfach nur gern wissen, ob es sich noch lohnt dich ständig so zu vermissen oder ob da Dinge zwischen uns passiert sind, über die du nicht hinweg sehen kannst. Ob du das Gefühl hast, dass es eigentlich- vorbei ist. Mehr nicht." RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 12.08.2015 17:38 Lahja war es von Noah nicht gewohnt, dass sich seine so weichen Züge so verhärteten und auch nicht, das er so klar und deutlich mit ihr Sprach. Was er von ihr erwartete oder zumindest, was er sich für Gedanken machte und was für Fragen er an sie richtete. Zwischen den beiden lag das doch alles schon wieder über sieben Monate unausgesprochen zwischen ihnen, natürlich waren in dem Gefängnis Grenzen abgesteckt worden aber nun war sie doch wieder frei. Sonst hielt sich Noah immer aus allem raus, aber diesmal bestand er auf das Gegenteil und auch Lahja raffte langsam, was genau ihn an der Beziehung zu Zac genau gestört hatte. Warum er so genau danach gefragt hatte, was da zwischen den beiden los war. Diesmal war Lahja aber nicht so feige und würde sich vor einer klaren Antwort drücken, dass hatte ihr Gegenüber vielleicht sogar Zac zu verdanken, denn mit ihm hatte sie oft über Noah gesprochen. „ Ich habe dir das nicht gesagt, weil mir das selber nicht klar war und du hast Recht damit, es war nicht fair, dir nichts davon zu Erzählen. Ich wollte das für mich raus finden und am Anfang, Noah das musst du mir glauben, war es nur Sport und jemand, mit dem ich Reden kann. Der mich versteht. Bis gerade eben, als du so genau nachgefragt hast, war diese eine Nacht für mich nur eine Ablenkung weil ich mich alleine gefühlt habe. Erst nach deinen Fragen... kam mir der Gedanke, ob ich vielleicht mehr für Zac übrig habe. Was nicht Entschuldigt, dass ich dich nicht wenigstens auf dem laufenden gehalten habe und das spätestens als ich mit ihm im Bett war. Denn natürlich ist da was zwischen uns, da wird immer etwas sein aber ich spüre das deutlich, jedes mal wenn wir uns sehen. Mein Herz rast wie verrückt und ich vermisse dich doch genauso, wie du mich Anscheint, wenn wir voneinander getrennt sind.“ sie hielt dem Blick tatsächlich stand und Lahja versuchte auch ehrlich ihre Gefühle zu vermitteln und mal den richtigen Ton dafür zu finden „ Bis vor einiger Zeit dachte ich aber zwei ganz wichtige Dinge stehen da noch zwischen uns – das erste ist, was in deiner Hand liegt. Du wolltest das hier nicht.“ sie deutete zwischen den beiden hin und her „ Du konntest und wolltest das nicht mehr, auch wenn du mir gesagt hast im Gefängnis, du liebst mich noch. Damals bist du gegangen und du warst dir Sicher, dass es da keinen gemeinsamen Weg gibt. Also was soll ich deiner Meinung nach tun? Soll ich dir immer wieder sagen, wie sehr ich mir das wünsche und damit alles zerstören, was an Freundschaft und Gefühlen zueinander noch da ist? Ich hatte Angst vor der Frage und ich Glaube deswegen hatte ich auch... ein wenig Angst dich wieder zu sehen. Vielleicht auch Angst dir das mit Zac zu sagen, ich will dich doch nicht verlieren. Und ich will auch nicht das verlieren, was da mehr zwischen uns ist.“ war ihm die Antwort deutlich genug, denn nun kam das, was von ihrer Seite zwischen den beiden stand aber was sie zumindest für sich selber beschlossen hatte, endlich ruhen zu lassen „ Ich dachte, da gäbe es etwas, was alles zwischen uns zerstört hat und über das ich nicht hinweg sehen kann. Das du mit Lucy geschlafen hast. Ich Glaube aber es war viel mehr das Gefühl, dass ich mich alleine und im Stich gelassen gefühlt habe – ausgerechnet von dir und wir müssen gar nicht darüber Reden, wie oft ich dich vor den Kopf gestoßen habe oder alleine zurück gelassen habe. Die letzten Monate haben mir aber auch gezeigt, du hast mich nicht im Stich gelassen, nie. Natürlich tut das immer noch weh, natürlich bin ich wohl die miserabelste Person im verzeihen obwohl ich dazu kein Recht habe aber... ich Glaube ein paar schöne Erinnerungen könnten das auch ungeschehen machen. Nur die fehlen.“ Gar nicht sicher ob er das nun wollte, hielt sie ihm die offene Hand hin, damit er seine hinein legen konnte. Als Zeichen zu verstehen, ob er denn überhaupt bereit war, mit ihr noch schöne Erinnerungen zu sammeln. Mal wieder unbeschwert und das nicht in einer Gefängniszelle. RE: JUGENDZENTRUM - Noah Scott - 13.08.2015 09:42 Schon in San Francisco hatte ich über uns beide nachgedacht. Darüber, ob es irgendetwas zwischen uns änderte, wenn ich hierher kam, um sie zu überraschen. Ob wir einander wieder näher kommen würden oder ob wir uns danach ferner waren, als je zuvor. Letztendlich hatte ich mir jedoch vorgenommen Lahja überhaupt nicht auf ihre Gefühle für mich anzusprechen und sie mit einer etwaigen Zukunft für uns zu konfrontieren, viel eher wollte ich einfach nur ein paar Tage mit ihr genießen und für sie da sein. Die Chance wahrnehmen uns gegenseitig noch einmal neu kennen zu lernen, nachdem wir uns erst einige Monate nicht gesehen hatten und danach jegliche Besuche in einem Gefängnis mit einem Tisch zwischen uns stattfinden mussten. Dieses Vorhaben war anscheinend deutlich schief gegangen - ich hatte es ja nicht einmal eine halbe Stunde ausgehalten, ohne doch Klarheit zwischen uns bringen zu wollen -, aber niemals hätte ich mit dem gerechnet, was jetzt Lahjas Mund verließ. Es war ihr noch nie leicht gefallen über ihre Gefühle zu sprechen, aber dann auch noch ihr Herz so offen zu legen? Als Erste von uns beiden? Obwohl sie immer geglaubt hatte, dass sie dadurch schwach und angreifbar wurde? Durchgehend sah ich Lahja dabei in die Augen, gewissermaßen auch ein wenig überfordert von dieser unerwarteten Offenheit und natürlich auch von den Emotionen, die das in mir auslöste, aber als sie schlussendlich ihre offene Hand in meine Richtung hielt, zögerte ich nicht eine Sekunde meine Finger um ihre zu schließen. Was sie über Zac und ihre Gefühle für ihn gesagt hatte rückte dabei weit in den Hintergrund. "Ich war mir nie sicher, dass es keinen gemeinsamen Weg gibt, ich war einfach nur- verloren und überfordert. Und ich hab das alles nach ein paar Wochen schon bereut. Ich wollte dich mit der Trennung auch nie- allein oder Stich lassen, Lahja. Ich hab dir immer gesagt, dass ich für dich da bin, wenn du mich brauchst, aber vielleicht- damals hat sich halt auch viel für mich verändert. Dass ich auf einmal aus New York abgehauen und hierher gezogen bin, das war auch für mich viel. Vielleicht ein bisschen zu viel. Da kam einfach einiges zusammen. Aber- ich will das. Dich. Wollte ich immer." Mit dem Daumen streichelte ich zärtlich über ihre Fingerknöchel und senkte dabei kurz den Blick auf unsere Hände. "Schöne Erinnerungen also, hm?", fragte ich nach ein paar Sekunden der Stille, mit einem schwachen Lächeln auf meinen Lippen. "Ich will mich nicht schon wieder aus irgendetwas heraus reden, aber wenn ich eins in meiner Hippie-WG in San Francisco gelernt hab, dann dass es auch ganz schön sein kann die Zeit zusammen einfach zu genießen." Mal abgesehen davon, ob wir einander noch liebten und zusammen sein wollten oder nicht, gab es jetzt auch schon wieder die Distanz zwischen uns. Lahja lebte in Los Angeles und ich in San Francisco, wo ich mich auch tatsächlich sehr wohl fühlte. Darüber hinaus war ich mir auch immer noch nicht sicher, wie sehr sich ihr Leben nach dem Gefängnis noch verändern würde. Ob es nicht vielleicht auch wichtig für sie war die Freiheit auszunutzen, gerade während sich durch das Training von Zac so viel in ihr veränderte. Ob sie vielleicht auch mehr Nähe brauchte, als ich ihr aufgrund der Distanz geben konnte, um ihre Aggressionen dadurch auf positive Art heraus zu lassen. "Ich will dir keine Last sein, gerade jetzt nicht, also- meinst du das wäre der richtige Weg, wenn wir uns erst einmal darauf konzentrieren schöne neue Erinnerungen zu sammeln? Uns nochmal vorsichtig anzunähern? Zu gucken, wohin das führt? Oder was möchtest du?" RE: JUGENDZENTRUM - Lahja Emilia O'Neill - 13.08.2015 17:40 Als Noah ihre Hand nahm war das so tierisch befreiend, dass sie sie direkt umschloss, als wollte sie ihn nicht mehr los lassen. Verdammt, wie hatte sie das Glück eben überrollt, als er vor ihr gestanden hatte und auch jetzt wollte sie das nicht wieder verschwinden. Dieses gute Gefühl. Weil sie Momentan noch so sauer auf Zac war, waren auch bei ihr die Gedanken an ihn in den Hintergrund gerückt aber sie würde die Tage noch spüren, was Noahs nach bohren in ihr angerichtet hatte. Nur jetzt wollte sie lieber an diesen tollen, hübschen Mann denken, der vor ihr saß. Insbesondere als er ihr sagte, er wollte sie, immer. Das verleitete sie dazu, ihn wirklich Glücklich anzulächeln „ Das macht mich unheimlich... Glücklich. Wirklich.“ und weil sich das gerade so gut und richtig anfühlte, ging Lahja von sich aus sogar einen Schritt weiter und rutschte auf seinen Schoß um die Arme um ihn zu legen. Hier, wo die beiden ganz für sich alleine waren. Lahja war eigentlich dafür bekannt, darauf zu warten, dass der andere auf sie zukam und das sie ihre Gefühle und ihre Sehnsüchte nicht zuerst zeigte, damit sie nicht abgeblockt wurden aber wie könnte sie denn mit Noah wieder zusammen kommen, wenn sie nicht sein konnte, wie sie sein wollte? Wenn sie das nicht raus lassen konnte, was in ihr war? Das würde nur wieder schrecklich Enden und das würde beiden nicht helfen. Das ausgerechnet Zac sie darauf hatte gebracht. Sie legte tatsächlich aus freien Stücken ihren Kopf an seine Schulter und das ohne verzweifelt zu sein oder an einem Tiefpunkt in ihrem Leben. Sie gab ihm von sich aus einen Kuss auf den Hals, seine warme Haut unter ihren Lippen hatte ihr doch so gefehlt. „ Du warst nie eine Last für mich, im Gegenteil. Und ich weiß auch nicht, ich will mich dir nicht langsam wieder annähern... manchmal kommt es mir vor als machen wir das so, seid dem wir uns begegnet sind Noah. Ich will so Zeit mit dir verbringen, wie es... sich für uns beide richtig anfühlt und das hier fühlt sich gerade gut an. Ich brauche auch die Nähe, ich will keine Mauern mehr aufbauen. Damit muss Schluss sein. Ich weiß, du bist in San Francisco Glücklich und ich muss das mit Kilian auf die Reihe bekommen und meine Bewährungshilfe ist hier aber ich... würde dich gerne wieder regelmäßiger sehen? San Francisco ist nicht am anderen Ende des Landes. Alle zwei Wochen vielleicht? Ein paar Tage? Ich lege meine Schichten so. Ich will... das du nicht eine Option bist sondern ein Bestandteil. Das muss gar nicht den Stempel Beziehung tragen, ich finde die Idee schön Erinnerungen zu sammeln aber nicht immer nur, wenn die Welt Kopf steht sondern auch einfach mal so?“ sie sah ihn von der Seite an, verstand er, was sie meinte? „Ich weiß, dass ich das Training leider brauche und ich werde Zac auch danach Fragen, dass mit mir weiter zu machen – ist das in Ordnung für dich? Kannst du damit umgehen, wo du weißt was war und das ich ihn... mag?“ Denn auch wenn sie wütend war auf ihn, unheimlich wütend, sie würde ihn wieder öfter sehen als den Jungen, auf dessen Schoß sie gerade saß und den sie abwartend ansah, was er zu ihren Ideen zu sagen hatte und was sie wirklich und ehrlich wollte. |