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RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO - Jamie Bennett - 14.07.2015 20:15 Wer hätte denn gedacht, das ihr verrückter Bruder so dermaßen Recht behalten sollte? Gus war wirklich kompliziert, das merkte sie, als von seinem Reden schon ihr Kopf rauschte und sie seine Worte einfach so gar nicht nachvollziehen konnte. Man nannte sowas vielleicht auch einfach diese rosarote Brille, denn alles, was er sagte, das wollte sie doch gar nicht hören. Das er nicht das beste und das richtige für sie sein könnte. Denn wenn das so war, warum fühlte es sich denn dann bitte so anders an? Trotzdem genoss sie für den Moment einfach nur, wie er ihre Hand nahm, wie er nahe bei ihr war, als die beiden die Treppen hinunter gingen und ließ seine Worte erst einmal sacken. Das sein Kuss schon so lange zurück lag und das aber in etwa genau das war, was sich eben fast zwischen ihr und dem anderen Mann abgespielt hatte. „ Denkst du nicht, dass es auch irgendwie langsam mal Zeit ist, dass nicht alles perfekt ist für mich – wie sich alle anderen Menschen das für mich vorstellen? Meine letzten achtzehn Jahre des Lebens waren für meine Eltern absolut perfekt. Für mich bis vor ein paar Wochen auch. Jetzt sind wir hier, du sagst, ich solle es besser machen – perfekt aber nicht so wie du, weil ich nicht bin wie du. Wie soll ich denn langsam mal herausfinden, wie ich bin und was für mich perfekt wäre?“ etwas verzweifelt sah sie ihn von der Seite an „ Ich Glaube dir das, dass du mir nichts böses willst, keine Frage aber du sagtest du wirst irgendwann gehen, dann kann ich mich auf deinen Rat doch auch nicht mehr verlassen und muss das richtige machen? Irgendwie sind wir Freunde aber auch keine, ich mag dich mehr als dir lieb ist aber auch das ist nicht richtig und gut für mich und alles was gerade dabei herum kommt, ist, dass ich absolut verwirrt bin, betrunken und noch könnte ich mir zumindest mal einen Rat einholen, wie es ist, wenn man so einen Fehler macht? Hätte ich den Kuss morgen bereut, wärst du doch zumindest noch da.“ und wenn es nur war, um ihr zu sagen, er hätte es doch kommen sehen. Vielleicht fühlte sie sich einfach sicherer, sich auszuprobieren, wenn er noch in ihrer nähe war aber das fühlte sich auch total falsch an. Weil er doch eigentlich war, den sie immer heimlich in einem Raum suchte und dessen Nähe sie immer wieder ein bisschen verlegen machte. „ Außerdem hat sich das Gespräch im Bus... keine Ahnung, ich fühle mich etwas allein und zu jemandem degradiert, der zu wenig Erfahrungen hat. Vielleicht ist das nun an der Zeit einfach mal in allen Bereichen des Lebens etwas auszubrechen? Matt war in seiner Jugend ganz anders, ich habe seine Blicke gesehen, als ich gesagt habe, ich war noch nie länger weg oder hab gefeiert. Es ist schön von jemandem aussenstehenden zu hören, der einen nicht so komisch anschaut, wie gut man aussieht – auch mal auf eine andere Art und Weise. Ich habe das noch nie gehört.“ ohje, wieso machte Alkohol die Zunge so locker, zum Glück war es dunkel. Jamie konnte mit dem Thema nicht umgehen und war wie bei Matt im Zimmer einer Tomate von der Farbe her sehr ähnlich. Weil sie aber so in Gedanken war, kam es, wie es bei dem tollpatsch kommen musste und sie rannte in Gus rein, als der stehen blieb. Das Gleichgewicht ging flöten und so saß sie vor ihm, als er ihr Erklärte, dass es nichts mit ihr zu tun hatte und sie rieb sich den Kopf, mit dem sie gegen seinen Kiefer gerammt war. „ Keine Ahnung wie das wird, wenn du weg bist – und wie ich mich damit fühle. Ich glaube schon, dass du immer gehen musst, das hast du von Anfang an gesagt aber ich hab noch nicht ganz raus, warum es bis dahin nicht einfach schön sein kann. Wenn es nicht an mir liegt und du mich als Person nicht willst. Weißt du, mein Bruder und seine Frau, sind damals aus der Idee zusammen gekommen, sie sind so lange zusammen, so lange sie einander ein gutes Gefühl geben. Oder – vielleicht – kann dir auch niemand das gute Gefühl geben. Keine Ahnung.“ wieder würde sie es am liebsten auf den gestoßenen Kopf schieben, dass sie so ein wirren Unsinn redete und sich auch noch so bloßstellte, was sie für ihn über hatte und sah auf den Boden „ Ich sollte eine Strichliste für diese Augenblicke führen, wann ich mir wünschte, der Erdboden würde mich einfach verschlucken.“ so peinlich! RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO - Gus Evans - 15.07.2015 11:13 Jamie traf mich mit ihren Worten wirklich genau da, wo sie mich treffen musste, und brachte mich dazu, dass ich einfach nur sprachlos und nachdenklich auf den Bordstein vor mir sah, während ich neben ihr her die Straße herunter ging. Ich hatte mich tatsächlich viel zu sehr eingemischt und eine Verantwortung auf mich genommen, die sie nicht einmal in meine Hände legen wollte. Ich hatte ihr helfen wollen, aber dabei nicht bemerkt, dass sie diese Hilfe in vielen Dingen gar nicht brauchte. Es war gut, dass sie jemanden hatte, der an ihrer Seite stand und der sie ein wenig in die richtige Richtung leitete, aber ihr Kopf funktionierte. Ziemlich gut sogar. Sie konnte eigene Entscheidungen treffen und für sich selber denken - nicht so wie die vierbeinigen Schützlinge, die ich sonst an meiner Seite hatte. Sie konnte Verantwortung für sich selber übernehmen. Und wenn sie Fehler machen wollte, dann war das okay. Wenn sie auf die Schnauze fliegen wollte, dann auch. Das war nicht nur okay, sondern eigentlich auch wichtig. Vielleicht brauchte sie das. Wie konnte sie denn jemals ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln, wenn ich sie nicht sie selbst sein ließ? Wenn ich jetzt die Rolle ihrer Eltern einnahm und versuchte ihre Entscheidungen für sie zu treffen? Das war doch eigentlich auch überhaupt nicht das, was ich wollte. Und möglicherweise galt das auch für diese komische Beziehung zwischen uns. Vielleicht sollte ich einfach für mich entscheiden, was sich richtig anfühlte, und dasselbe dann auch Jamie zusprechen. Ich war noch immer völlig in Gedanken über ihre Worte, als ich stehen blieb und nur den Bruchteil einer Sekunde später von einem harten Aufprall getroffen wurde, der mich zwei Schritte zurück schwanken ließ. Erschrocken konnte ich dabei beobachten wie Jamie das Gleichgewicht verlor, noch versuchte sich selber zu retten, aber dank des Alkohols doch auf dem Boden landete und mich damit in lautes Gelächter versetzte. Ich hatte noch versucht es in mir zu halten, aber erfolglos. So wie sie auf einmal dort unten saß und zu mir aufsah konnte ich nichts anderes tun, als meinen Oberkörper ein wenig nach vorne zu beugen und einfach herauszulassen, wie dumm und absurd diese Situation gewesen war. Ich lachte so laut, dass ich sogar selber vor Jamie auf die Knie sank, mich mit einer Hand vor mir auf dem Gehweg abstützte, und die andere Hand auf meinen Bauch drückte, als könnte ich meinen Lachanfall dadurch regulieren. Dass damit aber auch diese dünne Eisschicht zwischen uns gebrochen war, die wir seit unserem Gespräch im Bus nicht mehr los wurden, das merkte ich erst, als ich mich langsam wieder beruhigte, das Lachen zu einem Grinsen wurde und ich Jamie von der Seite in die Augen sah. Statt dieser negativen Spannung spürte ich jetzt etwas ganz anderes, als ich langsam nickte, mich ein wenig wieder aufrichtete, aber in der Hocke vor ihr blieb. "Okay. Du bist frei, du bist alt genug und du kannst deine eigenen Entscheidungen treffen. Und wenn dazu gehört, dass du einfach aus Protest deinen Eltern erst einmal alles reinwürgst, was die immer scheiße fanden, dann steh ich dabei auch voll hinter dir, in Ordnung? Du kannst deine Erfahrungen so machen, wie du sie machen willst und wenn sie sich als Fehler herausstellen, dann ist das eben so. Dann ist das auch okay." Ich öffnete meine Handfläche in ihre Richtung, bat sie damit wortlos ihre Hand in meine zu legen. "Also was willst du tun? Was würde diese Nacht jetzt für dich perfekt machen?" Weil ich das doch eigentlich schon wusste, ohne dass sie es noch einmal sagen musste, lehnte ich meinen Kopf ein wenig zur Seite und lächelte vorsichtig. "Wie hast du dir deinen ersten Kuss vorgestellt? Gibt es da so eine Mädchen-Fantasie?" RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO - Jamie Bennett - 15.07.2015 20:20 Als er in auf einmal in lautes Lachen ausbrach, konnte sie gar nicht anders, als ihn zuerst etwas feinseelig anzuschauen. War das sein Ernst? Er kannte sie doch, er wusste wie unangenehm ihr das wäre aber dann schien sie zuverstehen. Gus lachte sie nicht aus, gerade er machte sich nicht über sie lustig – naja, vielleicht schon aber eher über ihre Art und wie sich das abgespielt hatte. Das war ähnlich, wie wenn Matt sich über seine Schwester lustig machte und deswegen begann auch sie zu beginn zu Schmunzeln und dann zu Lachen „ Ehhhh – hätte ich gewusst, wie dich das amüsiert, hätte ich etwas mehr anlauf genommen.“ und tastete mit der Fußspitze nach seinem Schienenbein um dann dagegen zu drücken und Gus dazu zu bringen, umzufallen, weil er ohnehin so passend auf dem Boden kniete. Tatsächlich schien es das gewesen zu sein, was sie gebraucht hatten. Nicht sich aus dem Weg zu gehen und sich den ernsten Themen zu widmen, vielleicht doch um sich auszusprechen, aber danach war es doch wichtig wieder normal miteinander umzugehen. Alles andere maß der Situation so viel bei, dass beide sich dabei unwohl fühlten und dem nicht gewachsen waren. Gerade weil Jamie betrunken war und da ihr loses Mundwerk am besten Funktionierte, zog sie eine Augenbraue nach oben „ Ich habe ja nicht vor Matt´s und deinen Katalog abzuarbeiten, dass schaffe ich nicht mehr in der kurzen Zeit die ich jung und frisch bin aber ein paar dumme Dinge können mir glaube ich unterlaufen – ich bin ja auch schon so schlau und weise genug.“ zwinkerte sie ihm überteieben zu und reduzierte damit alles auf die Noten ihrer Schule. Wobei sie definitiv gelernt hatte, dass das im Leben sicherlich nicht alles war. „ Außerdem kannst du mir dann zumindest auch mal sagen, ich habe es dir doch gesagt...“ zwinkerte sie danach, war das nicht der Satz, den jeder einmal sagen wollte zu jemand anderem? Das dies manchmal nicht ein ganz so tolles Gefühl war, würde Jamie noch lernen müssen. Bisher hatte sie den Satz zumindest immer nur gehört und zwar von ihrem Vater. Sie hoffte einfach, dass Gus so lange da war, um sie danach noch in den Arm zu nehmen und ihr zu sagen, alles würde gut werden. Als er sie fragte, was diese Nacht für sie perfekt machen würde und dann direkt den Kuss hinzu zog, verzog sie die Lippen. „ Zumindest nicht geplant und deswegen... gibt es nun einen alternativen Kuss und ich will noch ein Bier. Ihr habt mir eindeutig verschwiegen, dass man trotz allem dummen benehmen und Boden attacken mehr davon will. Keine Sorge, passt alles ins Management.“ Sie nahm seine Hand, zog sich nach oben und ungeahntes Selbstbewusstsein strömte durch sie durch, nachdem endlich diese belastenden Gedanken weg waren. Launisch zu sein hatte sie eindeutig eher von ihrer Mutter. Sie hatte für den Kiosk noch ein bisschen Kleingeld dabei und mit einer Flasche Bier in der Hand machten die beiden sich auf den Weg, zu dem Ort, den sie vor Gus nicht einmal erwähnte – bis die beiden an einen kleinen Bahnhof kamen. Vor ein paar Tagen war sie schon mal hier gewesen, auf der Suche nach Plätzen zum spielen und setzte sich mit ihrer Begelitung auf die Kante einer Bank. Jamie redete eigentlich nur Belangloses Zeug, spannte ihn damit vielleicht auf die Folter aber der Moment musste nun mal abgepasst werden – so war es dann auch. Als das halbe Bier leer war, wurde ein Zug angesagt und vielsagend Lächelte sie ihn an „ Es sagen immer alle, wenn man geküsst wird, fühlt es sich so an als könnte man weder hören, noch sehen. Alles würde um einen herum rauschen. Man wäre schwindelig. Pass auf. Genau so habe ich mir das manchmal vorgestellt. Du kannst mich dafür auslachen, nochmal, wenn du willst aber ich finde es ist irgendwie... auch ein ganz berauschendes Gefühl.“ Sie sah das Licht von dem Zug, ging bis einen Schritt vor die weiße Linie aber hielt Blickkontakt zu Gus, nicht das er dachte, sie wollte unfug anstellen und schloss dann die Augen. Als der Zug tosend laut vorbei fuhr, ihr Haar erfasste und der Wind ihren Körper ganz mulmig und komisch werden ließ – heute musste sie defintiv noch mehr auf sich achten, weil sie was getrunken hatte aber das war der Moment wie sie sich manchmal den Kuss vorgestellt hatte. Mit dem richtigen. Jamie hatte viel Zeit alleine um auf solche absurden Gedanken zu kommen. Ein bisschen ein Frak eben. Sie hatte diesen Weg gewählt weil ihr nach dem ganzen Reden über Fehler vergangen war, ihn mit jemand fremden zu machen, weil sie Gus gesagt hatte, was sie für ihn über hatte aber weil sie ihn doch nicht schon wieder überfallen wollte. Also zeigte sie ihm eben was, was in ihrem Kopf vor sich ging. RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO - Gus Evans - 16.07.2015 09:25 Ich hatte zwar so meine Zweifel daran, ob noch eine weitere Flasche Bier Jamie nicht eventuell den Rest geben würde, doch nachdem ich ihr gerade noch gesagt hatte sie dürfe selber über ihre Fehler entscheiden, ließ ich sie auch diesen hier einfach machen. Lieber nahm ich dankend meine eigene Flasche von ihr an, da ich selber kein Geld bei mir trug, und folgte ihr wie gewünscht zu diesem geheimnisvollen Ort, den sie auf eine gewisse Art mit einem Kuss verband. Dabei schien es allerdings weniger darum zu gehen, dass sie genau hier unsere Lippen aufeinander spüren wollte, sondern viel eher darum mir verständlich zu machen, wie genau ihre Fantasien aussahen. Dass es ihr viel mehr um das Gefühl ging, das sie sich so erhoffte, als um den Ort. Und gleichzeitig lernte ich schon wieder etwas mehr über diese junge Frau, die von viel zu vielen Menschen als Freak bezeichnet wurde. Ich lernte über sie, dass sie manchmal an Plätze wie diese kam, die Augen schloss und völlig in sich selber versank, in ihrer Fantasie. Dass dort ganze Welten in ihr lebten. Und als sie von der Bank aufstand, an die weiße Linie vor ging und dann noch einen Schritt darüber trat, ließ sie mich ansatzweise in diese Welten vordringen, die sie jahrelang unter Verschluss gehalten hatte, aber jetzt ganz langsam aus sich heraus ließ. Ein wenig rebellisch und an den Grenzen kratzend. Als könnte sie den Freak, der in ihr saß, jetzt endlich akzeptieren, anstatt sich für das zu schämen, was sie war. Weil die Gesellschaft ihr beigebracht hatte, dass man einem bestimmten Schema folgen musste. Und als sie dort so stand, auf der anderen Seite der weißen Linie, und mich mit diesem vorfreudigen, erwartungsvollen Glänzen in den Augen ansah, bevor der Zug sie erreichte, ihre Haare und ihre Kleidung ergriff, ihren Körper in den Luftsog hinein riss, aber Jamie die Augen schloss, den Kopf ein wenig in den Nacken lehnte und standhaft diesen Windstoß um sich herum wirbeln ließ, fühlte ich mich tatsächlich so zu ihr hingezogen, wie noch nie zuvor. Ihre Gesichtszüge wirkten auf einmal so entspannt und glücklich, auf eine absurde Art sogar magisch, dass ich diesen inneren Drang verspürte sie zu berühren, meine Finger auf ihre weiche Haut zu legen und unsere Lippen aufeinander zu spüren. Vielleicht hatte Jamie das von Anfang an beabsichtigt oder sich erhofft, keine Ahnung, aber vorsichtig stellte ich meine Flasche auf der Bank ab und ging langsam die paar Schritte auf sie zu, die uns voneinander trennten. Ihre Augen waren noch immer geschlossen und der Sog des Zuges wehte ihre Haare ziellos durch um sie herum, als ich meine Arme hob, zärtlich ihr Gesicht mit meinen Händen umschloss, die Fingerspitzen mit sanftem Druck in ihrer Haut im Nacken versenkte und mich mit leicht zur Seite geneigtem Kopf so weit zu ihr lehnte, bis meine Lippen auf ihre trafen. Liebevoll und vorsichtig. Ich spürte die Wärme ihres Körpers auf meinem Mund, ihren Atem auf meiner Haut und vielleicht konnte ich sogar ihr Herz schlagen hören. Dieser Rausch aus dem Alkohol, dem vorbei fahrenden Zug und der Berührung unserer Körper entzog mich völlig der Realität. Es war genauso wie sie es sagte, wie es bei vielen bedeutungsschweren Küssen war, nur diesmal noch viel intensiver als jemals zuvor. Ich konnte weder hören, noch sehen. Nichts um mich herum existierte. Und ich versuchte regelrecht daran festzuhalten, indem ich meine Fingerkuppen noch etwas tiefer in Jamies Haut versenkte, ihren Körper dicht an meinen zog und meine Lippen auf ihren erneut ein wenig öffnete, ihren Atem inhalierte. RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO - Jamie Bennett - 16.07.2015 22:03 Jamie hatte nach diesem Tag nicht mal mehr planen wollen, Gus zu Küssen. Sie war so verwirrt über alle diese Dinge, die sie heute besprochen hatten und wie war auch noch ganz benebelt davon, wie sie für sich selber eingestanden hatte. Der fremde Mann war der, der keinen Platz mehr in ihrem Kopf hatte, weil wenn Gus dabei war, dann gab es eben keinen, der an ihn heran kam. In ihr wiederholten sich einfach viel zu oft die Worte von Matt, sie dürfte Gus eben nicht drängen und sie fürfte ihm nicht zu viel abverlangen und da das alles mit den Worten von dem jungen Mann selber übereinstimmte, hegte sie auch keinen Zweifel mehr daran. Außerdem tat sie das auch für sich selber, sie hasste es, über ein Thema so viel zu Reden – ein Thema was eigentlich gar nicht Planpar war oder Theoretisch. Sie hatte doch schon in der Schule genug zu erlernen, abzusprechen, auszuarbeiten, zu planen, da sollte ein Kuss nicht auch noch auf so einer Liste stehen. Analysiert und auseinander genommen in seine Einzelteile. So war der Ort hier perfekt, ein schönes Gefühl würde sie haben. Gus würde sie bei sich Wissen aber es würde auch nichts erzwungen sein. Jamie rechnete also gar nicht damit, dass er ihr näher kam und als auf einmal der junge Mann ihr Gesicht in seine Hände nahm, da setzte ihr Herzzschlag aus. Nur kurz blinzelte sie, wollte sich dieses bezaubernde Gefühl aber nicht nehmen lassen, indem sie ihn ansah sondern ließ einfach alles weitere geschehen. Seine Hände in ihrem Nacken, das erste Mal so bewusst die Lippen jemand andere aus ihren – nicht so überstürtz wie neulich – und dann auch noch von ihm. Sie konnte das kribbeln in sich gar nicht in Worte fassen und auch wenn sie diese Aussagen immer als Schwachsinn empfunden hatte. Wie automatisch legte sich eine Hand seitlich an seinen Hals und die andere an seitlich an sein Hüfte. Ihre Finger erforschten langsam und vorsichtig die Haut, die sich so anders anfühlte, als sie sich vorgestellt hatte aber auch einfach wunderschön. Alles an Gus wurde auf einmal noch besser, als es in den letzten Wochen eh schon gewesen war. Kein Wunder, das man der ersten Liebe nachsagte, sie seie ein Drogenrausch und weil Menschen die Süchtig waren, blind waren, keine Faser in ihr dachte gerade daran, er würde irgendwann gehen. Erst recht nicht bald. Auf einmal dem anderen Geschlecht so nahe zu sein, als die beiden Körper sich nach Gus druck auch noch berührten, ließ sie erneut Schwindelig werden. Noch mehr ungeahnte und unerkannte Emotionen, die Jamie auch dazu verleiteten, den Kuss intensiver werden zu lassen. Auch wieder einfach so. Langsam und Unsicher, bestimmt und vielleicht auch etwas unbeholfen manchmal, wie man den Kopf neigen musste und das eigentlich immer nur, wenn sie begann darüber nachzudenken und nicht aus reiner Intuition handelte. Ihre Hand war mittlweile auf seiner Wange angekommen, die andere in der leichten Kuhle an seinem Rücken über der Hüfte, als der Zug vorbei gefahren war. Aber diese stille merkte sie eine ganze Weile nicht, weil das Gefühl, wie sie sich das alles vorgestellt hatte, machte sie ernsthaft blind und taub. Erst als die beiden sich wieder ansahen, nach dem der Kuss ausgeklungen war und Jamie zwar noch immer so dicht bei ihm stand aber die Augenpaare ein wenig verlegen Gus ansahen, konnte sie wieder Ansatzweise denken. „ Das... hat jede Mädchen Phantasie übertroffen und das hat den Abend zu etwas besonderem gemacht. Zu etwas besonders schönem.“ Sie wollte sich dafür nicht bedanken, denn hatte sie nicht irgendwo auch gespürt, dass er das nicht nur für sie getan hatte? Oder irrte sie sich? Noch oft würde sie an den Moment denken, indem sie sich diese Frage stellte, wenn Gus gehen würde. RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO - Gus Evans - 18.07.2015 19:41 Immer, wenn ich einen Ort verließ, dann geschah das nicht ohne Grund. Meistens fühlte ich nach ein paar Wochen oder Monaten eine innere Unruhe und wenn das kam, dann packte ich meine Sachen und ging einfach. Ohne zurück zu sehen. Man würde vermuten, dass ich nach einer gewissen Zeit die Stadt nunmal kannte, dass es mir dann langweilig wurde und ich weiter ziehen musste, weil ich einfach ein Freigeist war. Immer unterwegs. Jemand, der nie irgendwo ankommen würde, aber das war es nicht. Zumindest nicht so, wie man vermuten würde. Wenn ich eine Stadt verließ, dann meistens, sobald ich begann mich dort heimisch zu fühlen. Mir war das selber nicht bewusst, aber das Gefühl von Stabilität, Sicherheit, auch Freundschaft oder Liebe, das machte mir so viel Angst, dass ich ständig davor floh. Therapeuten würden mir wahrscheinlich sagen, dass das mit diesem traumatischen Erlebnis aus meiner Kindheit zusammenhing und dass ich Angst davor hatte mich an jemanden oder etwas zu binden, aber ich selber konnte das nicht sehen. Ich wusste nur, dass da dieses Gefühl kam - diese Unsicherheit in mir, die Nervosität und Unruhe - das ich einzig und allein dadurch beruhigen konnte, dass ich alles hinter mir ließ. Wohnort, Freunde, Bekannte, Partnerin, mein gesamtes Umfeld wurde auf einmal komplett gelöscht und in einer neuen Stadt von Grund auf erbaut. Für ein paar Wochen und Monate, bis ich erneut davon lief. Hier in San Francisco war es jedoch das erste Mal, dass es mich hart und unerwartet traf. Meistens baute sich das langsam auf, über ein paar Tage hinweg, manchmal auch über ein paar Wochen und wenn diese Unruhe zu prägnant wurde, dann gab ich letztendlich nach. Aber in San Francisco geschah das urplötzlich, von einem Tag auf den Nächsten, und so intensiv, dass ich dem nicht standhalten konnte. Ich merkte, dass es etwas mit Jamie zutun hatte, mit dem Kuss und der ungeahnten Nähe zueinander, aber es gelang mir einfach nicht die Verbindungen zu knüpften und mein Handeln wirklich zu verstehen. Es war schön gewesen ihr so nah zu kommen, danach noch lange mit ihr dort am Bahnhof zu sitzen und zu reden, ihre Hand auf dem Heimweg in meine zu nehmen. Aber wir waren noch nicht einmal in unserer Unterkunft angekommen, als es in mir begann. Von dieser Berührung aus zog sich ein unangenehmes Gefühl durch meinen ganzen Körper, wenn ich sie ansah spürte ich einen Druck auf meiner Brust, dem ich kaum standhalten konnte. Ich fühlte mich nicht wohl in ihrer Nähe, im Gegenteil, es war als sog das alle Kraft aus mir. Mit einem Mal verhielt ich mich anders ihr gegenüber, die Sätze kamen abgehakt aus meinem Mund, wenn sie mit mir sprach, ich sah sie anders an - wenn überhaupt - und wurde abweisend. Ich entschuldigte mich damit, dass ich müde war und betrunken und einfach nur schlafen wollte, aber als ich dann später im Bett lag, neben Jamie, konnte ich kein Auge schließen. All diese Gefühle schienen mich von innen zerreißen zu wollen und weil ich es keine Sekunde länger bei ihr aushielt, stand ich irgendwann einfach auf, packte leise monoton all meine Sachen zusammen und verließ mit meinem Rucksack auf dem Rücken den Raum. Von ein paar Gesprächen mit anderen Bewohnern hier im Haus wusste ich, dass es zwei gab, die heute weiter reisen wollten, etwas höher in den Norden. Die beiden besaßen ein Auto und waren gerade dabei in den frühen Morgenstunden ihre Sachen einzuräumen, als ich sie ansprach und fragte, ob ich mich ihnen anschließen dürfte. Sie sagten sofort zu, freuten sich sogar über die Gesellschaft, und als ich mit meinem Rucksack im Auto saß, die beiden den Motor starteten, merkte ich, wie der Druck auf meiner Brust langsam nachließ. Je weiter wir aus der Stadt hinaus fuhren, desto leichter fiel mir das atmen und desto freier fühlte ich mich. Es war genauso wie immer: Ich ging weg und ich ließ alles hinter mir, ohne noch einmal zurück zu blicken. RE: LOS ANGELES » SAN FRANCISCO - Jamie Bennett - 18.07.2015 20:20 Jamie hatte weder verlangt, dass er sich auf sie einließ noch hatte sie damit gerechnet. Bis zu dem Moment nicht als er ihr Gesicht in seine Hände genommen hatte um sie zu küssen. Wenn sie ihn unter Druck Gestüt hätte. Ihn nicht mit dem in ruhe gelassen hätte, was sie für ihn über hatte, dann hätte das junge Mädchen vielleicht ansatzweise verstanden was sie am nächsten tag feststellen musste - aber so? Nachdem er doch auf sie zugekommen War? Verschlafen drehte sie sich auf die Seite, dachte einfach gus sei schon wach oder los weil er nicht mehr in ihrer Nähe lag. Auch wenn sich das seiner gestrigen, mit einem Mal so krassen Müdigkeit nicht vertrug. Sie stand auf, widmete sich der katzenwäsche und sah dann zwei der anderen Mitbewohner ihre Sachen zusammen räumen. Sie fragte wo die beiden hin wollten und sie berichteten ihr weiter nach Norden zu ziehen und ob sie nicht mit wolle, wo sie ja nun alleine War? Alleine? Jamie verstand nichts, bis ihr die anderen sagten, gus hätte sich gestern ganz entschlossen mit zwei anderen Personen angesetzt und mit einem Mal stockte ihr der Atem. Das Herz wurde schwer als sie benommen und ohne eine Antwort zu ihrem schlafplatz zurück ging. Seine Sachen waren weg, alle und schneller als ihr lieb War musste sie feststellen, wie ernst ihm seine Worte immer waren. Ganz ohne Abschied und ohne sie darauf vorzubereiten War er fort. Seine gestrige Abwesenheit machte auf einmal Sinn, wieso hatte sie das denn nicht gemerkt? So dumm sie sich dabei vorkam, sie sank auf die Knie und weinte einfach eine weile. Danny, der junge Mann von gestern kam irgendwann, von ihren verzweifelten Geräuschen gelockt und nahm sie in den arm. Es War nicht das was sie wollte, sie wollte gus aber ihr War auch viel zu schnell klar, sie hatte ihn gestern wohl das letzte mal gesehen. Die ersten Tage tat sie sich schwer und War auch bei weitem nicht mehr so offen zu allen sondern zurückhaltend, sie War doch schon wieder alleine gelassen worden. Wie er es hatte kommen sehen fragte sie sich, was sie falsch gemacht hatte. Das leben konnte aber hier nicht einfach so stehen bleiben, wollte sie essen dann ging das nur, wenn sie Musik machte oder mit den anderen schnorren ging. Alleine kan man auch nicht weit, teilen und sich helfen waren die Devise und so gern sie sich einigeln wollte, es ging nicht. Danny versuchte immer wieder sie aufzumuntern. Er versuchte es mit Methoden die ihr aber neu waren und obwohl das wirklich mal nicht klug War, ließ sie sich darauf ein. Er liebte die Gefahr, sich mitreißen zu lassen erinnerte sie dabei an gus. Der junge Mann dem Alles so egal schien. Sie wollte das auch und vielleicht fühlte sie sich ihm wenigstens bei dem Gefühl nahe aber sie sollte darüber die bisherige Dummheit ihres Lebens begehen. Danny und sie waren mittlerweile jeden abend zusammen unterwegs und irgendwann akzeptierte sie es auch sich von ihm mit weniger Emotion küssen zu lassen - aber nicht mehr. Sie wollte das tun was sie mit gus besprochen hatte. Das verpasste nachholen aber als die beiden auf ein hasenfuss herausgefordert wurden, hätte sie die bremse ziehen müssen - tat sie aber nicht. Danny auch nicht. Ob er so lebensmüde War oder ihr imponieren wollte, es ging zu schnell um sich darüber Gedanken zu machen. Die Autos prallten aufeinander und das nächste was Jamie spürte waren unsagbare schmerzen - neben sich lag Danny mit dem Kopf auf dem Lenkrad. Verzweifelt versuchte sie ihn zu bewegen mit ihr aus dem Auto zu fliehen. Irgendwann kam Polizei und rettungswagen, irgendein Passant hatte diesen Unfall wahrgenommen. Jamie War aber so unter Schock, sie Begriff das geschehen nicht und auch nicht, dass sie panisch versucht hatte einen toten Menschen zu wecken. Sie wurde in der Klinik ruhuggestellt, hatte einen gebrochenen arm, gequetscht und geprellt Rippen und musste sich auch noch vor der Polizei verantworten. Das schlimmste, ihre Eltern mussten benachrichtigt werden. Das gus zeitgleich von diesem von verbleibenden in der wg über das Rennen informiert wurde wusste sie nicht. Die beiden mit denen er los gezogen War standen in engem Kontakt. |