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RE: THE WAREHOUSE - Nele Hensley - 26.03.2016 20:10 Neles Leben lief einfach so vor sich hin. Die manische Phase in ihrem Leben hielt sich hartnäckig und langsam aber sicher holte sie diese Gewissheit wieder ein, dass sich das nie wieder änderte. Eventuell, weil sie mit Zac nicht mehr zusammen war oder weil sie nun so viele Freunde hatte. Weil sie am Gesellschaftlichen Leben teilnahm. Adam versuchte immer wieder ihr das mies zu Reden. Von wegen, das waren nicht ihre Freunde sondern nur Junkies, die ihr Dach über dem Kopf, ihr williges Wesen und auch ihre Kohle nur ausnutzen aber sie wollte davon nichts hören. Sowieso, er lebte schon eine ganze Weile länger bei ihr, als Gedacht. Nur Nele scherte sich nicht um die Dinge, die halt irgendwie liefen und wenigstens verdreckte die Wohnung nicht noch einmal so sehr, wie vor seinem Einzug. Das es an ihrer mangelnden Ausdauer für einer Sache liegen konnte? Daran vergeudete sie keinen Gedanken. Die Welt war einfach spießig. Deswegen hatte sie es geschafft, sogar bei dem Strip Job eine Abmahnung zu bekommen – weil sie sich den Gästen gegenüber mal zu aufdringlich verhielt und mal rastete sie richtig aus. Was ein Glück, das zweite Standbein, immer mal etwas Geld rein zu holen, waren kleine Drogenübergaben – dass man sie auch dafür ausnutzte, war ihr nicht bewusst und das die Strafen sie hinter Gittern oder in die Geschlossene bringen könnten. Ihre Launen wurden immer klaffender und die Aktionen Waghalsiger. Neulich hatte sie sich sogar den Arm gebrochen, weil sie auf die Idee kam, Streetrunning könnte etwas für sie sein und sie einfach einen zu hohen Sprung gewagt hatte. Weil ihre Eltern die Krankenhaus Rechnung erhielten und daran bemerkten, wie ihre Tochter wieder entgleiste, hatten sie sich nicht wieder sehen lassen. Die Therapie machte sie halbherzig aber eigentlich schwindelte sie dem Arzt nur immer wieder ins Gesicht. Das hatte sie Perfektioniert. Noch immer wusste keiner aus ihrem Umfeld, dass von heute auf Morgen die Stimmung brechen konnte und es würde auch keiner verstehen – war ja nicht weiter schlimm, würde schon nicht passieren. Auf einem Trip, den sie hervorragend durch Alkoholismus, das Mischen ihrer Medikamente und einer bunten Pille Exctasy hervorgerufen hatte, war sie bis eben auf einer Party gewesen. Bis ihr zu öde wurde und der Typ zu Prüde. Noch immer war sie sexuell unfassbar aktiv. Adam hatte sich noch immer nicht rum kriegen lassen aber hey, sein Pech. Eventuell sollte sie es heute noch mal probieren, also ging sie von der Party heim. Nele balancierte auf einer Brücke, in knappen Klamotten, die Arme zu Flügeln ausgebreitet und dabei durch den Rausch immer wieder schwankend. Die Tasche hatte sie im Club vergessen, ihre Jacke auch – vom Trip und Tanten eben war sie noch verschwitzt aber lachte trotzdem, einfach für sich selbst. Warum auf dieser Menschenleeren Route ausgerechnet der Mensch ihren Weg kreuzen musste, der ihr den Spaß nicht gönnte, konnte sie nicht begreifen aber als jemand ihre Hand griff, stemmte sie sich ohne nachzudenken, dass hinter ihr die Tiefe wartete, ihr ganzes Körpergewicht dagegen. „ Lass mich...“ Längst hatte sie Zac erkannt. Momentan gelang es ihr, die ganze, lange Beziehung einfach in der Abenteuerlust verschwinden zu lassen und seid dem er sie abserviert hatte, hatte sie auch nichts mehr von ihm gehört. Das er gar nicht wissen konnte, wo sie lebte, wie sie lebte und das ihre Eltern ihm das ganz Bestimmt nicht sagen würden, dass war egal. Er hatte sich das so ausgesucht, dann konnte er sie nun mal und durfte sich deshalb auch einige Beleidigungen aus ihrem Mund anhören. Nele besaß sogar die unverfrorene Frechheit, einem jungen Mann am Anfang der Brücke zuzurufen, dass sie hier Belästigt wurde und Hilfe brauchte. RE: THE WAREHOUSE - Zac William Coles - 27.03.2016 00:03 Wenn man so lange in einer Beziehung war wie Nele und ich, dann ließ sich diese Zuneigung nicht von jetzt auf gleich abstellen. Man konnte diese Person auch nicht einfach von einem Tag auf den nächsten aus seinen Gedanken löschen, das funktionierte nicht, und natürlich dachte ich deshalb noch oft an sie. Aber genauso wie Lahja noch lange an Noah denken würde war das in Ordnung und keinerlei Bedrohung für unsere Beziehung, deshalb thematisierte ich das mit meiner Freundin auch überhaupt nicht. Sie musste nicht wissen, dass ich manchmal nachts wach lag und mich fragte, wie Nele wohl in ihrer Therapie zurecht kam, wo sie jetzt wohnte und wie es ihr ging, ob ihre Eltern ihr wohl eine Hilfestellung waren. Meine Wohnung hatte ich mittlerweile gewechselt und damit auch sehr vieles aus meinem Leben verbannt, das mich noch an unsere gemeinsame Zeit erinnerte, aber diese vielen gemeinsamen Jahre, die fest in meinem Kopf verankert waren, die wurde ich nicht so leicht los wie ein paar Möbel. Die würden bleiben und die würden mich auch sicher noch lange beschäftigen. Neles und meine Beziehung prägte mich ja auch in allem, was ich tat, sie war meine erste und bisher einzige große Liebe gewesen, wir hatten schwierige, aber auch wunderbare Jahre miteinander verbracht, viel zusammen gemeistert, uns oft gestritten und genauso oft wieder versöhnt. Da lagen so viele Emotionen in den zehn gemeinsamen Jahren und deshalb würde mir diese Person auch nie ganz egal sein. Sie hatte für immer einen Platz in meinem Leben. Das war ein schöner, aber gleichzeitig auch ein verheerender Gedanke, wie mir in dieser Nacht unweigerlich bewusst wurde. Ich hatte den Abend gemeinsam mit ein paar Freunden aus der Universität in einer Kneipe verbracht, um uns hauptsächlich über unsere Abschlussarbeiten auszutauschen und einander mehrmals beim Tischfußball herauszufordern. Erst spät in der Nacht, als die Kneipe ihre Türen schließen wollte, schob man uns auf die Straße und während meine übrigen, etwas angetrunkenen Freunde noch in einen Club weiterziehen wollten, verabschiedete ich mich und begab mich auf den Heimweg. Bei alkoholisierten Leuten gab es immer einen Punkt, an dem deren Anwesenheit äußerst anstrengend wurde und oft war das dann auch der Moment, in dem ich lieber nach Hause ging, anstatt mich von meinen Freunden anlallen zu lassen oder ihnen bei ihrem Balzverhalten zuzusehen. Das würde uns allen schließlich ein paar unangenehme Momente ersparen. Auf dem Weg allerdings, während ich noch darüber nachdachte, ob ich nicht bei Lahja aufkreuzen und heute Nacht bei ihr schlafen konnte, blieb ich mit meinem Blick auf einmal an einer dunkelhaarigen Frau hängen. Eine Frau, die mir vom Körperbau und ihren Bewegungen her so bekannt vorkam, dass ich nicht lange brauchte, um Nele darin zu erkennen. Leichtsinnig balancierte sie auf einer Mauer, streckte dabei die Arme weit von sich und trug nicht viel mehr, als ein kurzes Kleid. Absurderweise war dieser Anblick jedoch nichts Ungewöhnliches für mich, mehrere manische Phasen hatte ich in unserer gemeinsamen Zeit mit ihr durchlebt und ich wusste wie leichtsinnig ihr Verhalten werden konnte, wenn sie ihre Medikation nicht richtig dosierte oder aber ihre Tabletten einfach nicht einnahm. In solchen Phasen dachte sie nicht daran, dass auf der anderen Seite des Brückengeländers ein tiefer, gefährlicher Abgrund auf sie wartete und deshalb lief ich auch eiligen Schrittes auf sie zu und griff ohne zu zögern nach ihrer Hand, um sie dort herunter zu ziehen. Und obwohl sie sich mit ihrem vollen Gewicht gegen mich lehnte, schaffte ich es sie auf den Boden zu holen, wo sie sich jedoch am Geländer festhielt, damit ich sie nicht noch weiter von ihrem Spielplatz weg ziehen konnte. Während sie mich beleidigte und rebellierte, schrie auch ich sie durchgehend wütend ich. Ich fragte sie, was das sollte, ob sie vollkommen durchgedreht war, dass sie sich damit in Gefahr begab und dass ich sie einweisen würde, wenn sie jetzt nicht endlich dieses scheiß Geländer losließ. Ich hatte eigentlich kein Recht mehr in Neles Leben herum zu wühlen, das wusste ich, und ich wusste auch, dass sie nicht dort auf der Brücke balancierte, um sich das Leben zu nehmen, aber es war gefährlich, was sie da tat. Und ja, wenn sie nicht kooperieren würde und wenn sie sich nicht von mir helfen lassen würde, dann musste ich jemanden holen, der sich um sie kümmerte. Es lag mir zu viel an ihr, als dass ich sie hier einfach ihrem Schicksal überließ. Dass sie jedoch auch noch einen unbeteiligte Passanten mit einbezog, damit hatte ich nicht gerechnet, und auch nicht damit, dass sie mir auch noch völlig falsche Vorwürfe machte. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein?! Fassungslos sah ich zwischen ihr und dem fremden Mann hin und her, der sich uns immer weiter näherte, und obwohl ich schon im ersten Moment bemerkte, dass er mir bekannt vorkam, konnte ich anfangs nicht recht deuten woher. "Es ist schon in Ordnung, geh einfach weiter. Ich belästige sie nicht, ich bin ihr Ex-Freund, das geht dich nichts an", versuchte ich ihn direkt abzuwehren, indem ich zusätzlich auch noch meine Handfläche in seine Richtung hob, verstand aber auch nicht, dass ich es damit nur noch schlimmer machte. Straftaten wurden schließlich prozentual gesehen zum Großteil von engen Angehörigen begangen. RE: THE WAREHOUSE - Aiden Rutherford - 27.03.2016 00:04 Ich hatte in meinem kurzen Leben verdammt viel durchgemacht, aber es gab trotzdem nicht viele so schmerzhafte Momente wie der, in dem sich der Blick in Hailys Augen plötzlich änderte. Nie zuvor hatte sie mich so angesehen, sie war mir gegenüber immer offen gewesen, sie hatte sich nicht von meinem Egoismus, von meiner Wut oder von meiner ständigen Ablehnung abschrecken lassen. Sie hatte auch dann noch zu mir gestanden, wenn ich sie behandelte wie ein kleines Kind. Sie hatte mich vielleicht nie verstehen können, aber meine Andersartigkeit trotzdem immer akzeptiert, doch das fand in diesem Moment ein abruptes Ende. Auf einmal waren ihre Augen es, die Fassungslosigkeit und Ablehnung spiegelten, ihr Blick wirkte überfordert und verzweifelt und dann- schmerzverzerrt. Dieses blonde Hippie-Mädchen hatte nicht viele Prinzipien, sie fand in so gut wie jeder Person etwas, das es wert war zu mögen, aber dafür ließ sie sich von ihren paar wenigen Grundregeln auch nicht so leicht abbringen. Und wenn das etwas war - dass sie nicht mit Menschen umgehen konnte, die anderen so viel Leid zugefügt oder gar das Leben genommen hatten - dann schloss mich das kategorisch aus. Als sie aufstand und aus dem Wohnmobil flüchtete, da wäre es ein Leichtes gewesen sie aufzuhalten und ihr zu erklären wie mein Vater jahrelang unsere Familie tyrannisiert hatte, dass es für mich einfach keine andere Möglichkeit gab, als den Lauf der Pistole auf ihn zu richten und abzudrücken, wenn ich nicht mit eigenen Augen beobachten wollte wie er meine Mutter vergewaltigte, aber das tat ich nicht. Weil ich doch schon immer gewusst hatte wie viel Dunkelheit und Hass in mir lebte und weil ich schon immer angezweifelt hatte, dass das mit Hailys Leben vereinbar war. Das war es nicht. Und das merkte ich jetzt mehr denn je. Ewig lange saß ich trotzdem noch in dem fremden Wohnmobil, so als wartete ich darauf, dass sie doch zurückkehrte, aber anstatt ihr kamen irgendwann zwei ältere, bunt gekleidete Personen hinein. Ohne mich vorzustellen, erkannten sie mich sofort entzückt als Aiden, entweder weil es sich in diesem verrückten Dorf schnell rumsprach, wenn neue Leute zu Besuch kamen, oder aber, weil Haily nicht nur einmal über mich geredet hatte. Ich wusste es nicht und ich würde es wahrscheinlich auch nie erfahren, denn anstatt die beiden Menschen danach zu fragen, nickte ich ihnen bloß zu, entschuldigte mich für meinen unerlaubten Aufenthalt in ihrer Wohnung und drängte mich dann einfach an ihnen vorbei, um ebenfalls zu gehen. Ungeachtet ihrer freundlichen Worte, die mich dazu einluden noch ein bisschen hier zu bleiben. Ich wollte einfach nur raus hier, weg von diesem verrückten Ort und weg von all den Menschen, die Haily so ähnlich waren. Starr setzte ich mich in mein Auto und obwohl ich gerade erst nach einer 4-stündigen Fahrt hier angekommen war, fuhr ich die gesamten 4 Stunden auch direkt wieder zurück nach Los Angeles. Wie immer versanken die nächsten Tage erstmal in einem Sumpf aus Alkohol und Drogen, ich konsumierte schon wieder so viel wie lange nicht mehr und schleppte mich tagelang ohne Schlaf von einer Party zur nächsten. Ich betäubte diese Gefühle, die ich nicht fühlen wollte, verbannte die Gedanken, die ich nicht denken wollte, und löschte damit Erinnerungen, die ich nicht haben wollte. Und zurück blieb nur dieser Bewegungsdrang, der Rausch, das kribbelnde gute Gefühl in mir. In dieser Nacht war ich jedoch äußerst fit, denn den ganzen Tag lang hatte ich in meinem Bett geschlafen und damit auch die Chance gehabt ein wenig von der Droge herunter zu kommen. Am Abend war ich also entspannt genug, um wieder etwas zu konsumieren und dann, spät in der Nacht, erneut zum Club zu laufen. Die Bässe hallten schon leise in meinen Ohren, als ich jedoch auf eine junge Frau aufmerksam wurde, die mit weit geöffneten Armen auf einer Brücke balancierte. Wie erstarrt blieb ich stehen, fixierte sie mit meinem Blick, genauso wie ich Lucy damals angesehen hatte, am Rande des Hochhauses. Sie hatte genauso ausgesehen wie dieses junge Mädchen, sie hatte auch die Arme so weit von sich gestreckt und sehnsüchtig in den Abgrund gesehen, aber noch bevor es mir gelang mich selber aus dieser Starre zu lösen, kam ein junger Mann auf sie zu, zerrte an ihrem Arm, holte sie vom Geländer und provozierte damit einen Streit, der dunkel bis zu mir durchdrang. Eigentlich wollte ich mich in dem Moment von den beiden abwenden und einfach weitergehen, aber noch bevor ich dazu kam, rief die Frau auf einmal nach mir. Sie verlangte nach Hilfe, behauptete, dass der Mann sie belästigte, und obwohl ich mich eigentlich viel lieber nicht darum kümmern wollte, ging das nicht. Was, wenn diese Frau wegen diesem Mann auf dem Geländer balancierte? Was, wenn sie deshalb so mit dem Tod spielte? Hätte ich für Lucy nicht auch gewollt, dass ihr jemand half? Entschlossen ging ich also auf die beiden zu, doch je näher ich kam, desto langsamer wurde mein Schritt, weil beide Personen mir nicht unbekannt waren. Diese junge Frau, die war mir in der letzten Zeit schon öfter über den Weg gelaufen und der Mann neben ihr, den hatte ich vor einigen Tagen mit Lahja auf der Straße gesehen. Vielleicht sollte mich das erst recht von ihnen fern halten, aber jetzt war ich schon ein Teil von diesem Konflikt geworden. Das ging jetzt nicht mehr. "Was ist los? Wie belästigt er dich?" Ungeachtet der abwehrenden Worte des Mannes, sah ich der dunkelhaarigen Frau direkt in die Augen. RE: THE WAREHOUSE - Nele Hensley - 27.03.2016 00:58 Als Zac es wagte, ihr damit zu drohen, sie einweisen zu lassen, da brannten bei der jungen Frau sämtliche Sicherungen durch. Da brauchte sie nicht einmal kurz inne halten und ihre Worte zu überdenken, weil er sich dieses Recht nicht raus nehmen durfte – oh nein, ganz Gewiss durfte er das nicht! „ Ich schwöre dir, wenn du das tust, dann springe ich bei der nächsten Gelegenheit mit Anlauf von der Brücke oder ich hänge mich in dem beschissenen, abgesperrten Raum an der fuckin´ Lampe auf. Das darfst du nicht und jetzt lass mich los – Zac, ich warne dich – lass mich los. Geh deine Schlampe vögeln und verschwinde aus meinem Leben. Das wolltest du und das kriegst du.“ Das es den fremden Typ nichts anging, weil das schon sehr persönlich wurde? Juckte Nele nicht, sie hatte eh schon vergessen, dass sie ihn um Hilfe gebeten hatte, weil ihr Exfreund seine Wut mit der Drohung auf sich gezogen hatte. Im ersten Moment konnte sie auch nur eine fremde Stimme wahrnehmen, weil die schwarzen, zerwuselten Haare ihre Augen bedeckten – Nele war nämlich gerade dabei, ihm in den Arm zu beißen, damit er endlich seinen Griff lockerte. Ja, sie war schon etwas Eindrucksvoll und ja, eventuell auch etwas verrückt aber auch heute störte es sie nicht, was man von ihr dachte. Emotionen mussten raus, Wut ganz besonders und er verdarb ihr doch nur wieder absichtlich den Spaß. Als Zac dann aber auch Inne hielt, um dem Retter zu Signalisieren, dass alles in Ordnung war – auch noch eine Hand anhob und Aiden sie Ansprach, was er denn tat, wobei man ihr helfen müsste, war das ihre Chance. Nele rammte ihren spitzen Ellenbogen so fest sie konnte nach hinten, zwischen die Rippen ihres Exfreundes. Eigentlich hatte sie körperlich keine Chance gegen Zac und durch die Kämpfe war er einiges gewöhnt aber das brachte ihr die Notwendigen Sekunden Zeit, sich seiner Macht zu entziehen. Ungefragt und sicher auch Ungewollt, flüchtete sie sich hinter Aiden und brachte ihn damit genau dahin, wo er sich bestimmt nicht sah, zwischen die beiden streitenden Ex-Partner. „ Er will mir den Spaß verderben, dabei geht ihn das einen scheiß´ an und er droht mir...“ Ha, das war verdammt hart ausgedrückt – wenn man sich darüber klar war, weshalb Zac zu diesem Mittel gegriffen hatte aber die Wahrheit war es dennoch. Und es brachte sie, ihren guten Rausch und sowieso alles durcheinander – es versaute ihr Feeling und nochmal, dazu hatte er keine Berechtigung! Schräg hinter dem Rücken von Aiden sah sie trotzig in das Gesicht ihres Exfreundes. Eventuell sollte sie sich Gedanken über seine Gedulds-Grenze machen, er sah schon ein wenig Wütend aus aber nein. „ So – ich Glaube, du gehst jetzt besser einfach weiter, weil dich das nichts angeht...“ Äffte sie seine Worte an Aiden nach, legte dem ihre Hände auf die Schultern. „... und wir gehen Feiern, wenn ich mich richtig Erinnere, woher du mir bekannt vorkommst, dann willst du Bestimmt auf die Party wo ich meine Sachen vergessen habe und ich weiß auch schon, wie ich mich bei dir Bedanke.“ Zuckersüß, wenn nicht sogar etwas zu samtig, drang ihre Stimme an Aidens Ohr und ihr Blick lag auch ganz Interessiert auf dem jungen Mann – Adam lief ihr ja nicht weg. Das Zac noch da stand? Das musste nun wirklich nicht sie Belasten. War doch alles gut, sie stand ja gar nicht mehr auf der Brücke. Aiden könnte sich etwas über ihre Launenhaftigkeit wundern aber jetzt mal im Ernst? Der wusste genau, wie sich verstrahlte Menschen manchmal benehmen konnten und würde das schon verstehen. Hoffentlich. Hoffentlich stellte er sich nicht auf die Seite der Spaßbremse. RE: THE WAREHOUSE - Aiden Rutherford - 27.03.2016 16:53 Natürlich verwirrte es mich, was sich zwischen den beiden Ex-Partnern abspielte. Erst, dass die junge Frau sich sogar körperlich so gegen ihn zur Wehr setzte, dann dass sie sich hinter mich flüchtete und auf einmal von wütender Stimmung zu einem verführerischen Lächeln wechselte. Wenn ich eins zumindest schonmal abhaken konnte, dann dass diese Frau auf der Brücke balanciert war, um sich das Leben zu nehmen. Sie hatte nicht dort gestanden, so wie Lucy, weil sie in Erwägung zog dort herunter zu springen, und sie musste auch nicht gerettet werden, glaubte ich zumindest, aber anstatt dass mich dieses gesamte Verhalten beunruhigte, kam ich dadurch eher wieder zur Ruhe. Das hieß nämlich, dass ich keinerlei Verpflichtungen ihr gegenüber hatte, und als sie so dicht hinter mir stand und unsere Blicke einander trafen, fiel mir auch plötzlich auf, weshalb sie mir so bekannt vorkam. "Hab ich nicht was von dir gekauft? Vor ein paar Tagen?" Die Erinnerung war nur noch schwammig, ich war zu dem Zeitpunkt schon völlig drauf gewesen, aber ja, ihr Gesicht in dem bunten, flackernden Licht, jetzt erinnerte ich mich daran, und ihre riesigen Pupillen ließen mich auch endlich den Sinn hier erkennen. Sie war nicht verrückt oder selbstmordgefährdet, sondern einfach nur völlig verstrahlt, und Zac dort, der Freund von Lahja, schien damit wohl nicht einverstanden zu sein. Immer wieder versuchte er sich einzumischen, aber nachdem ich ihn erst einfach ignoriert hatte, hob ich jetzt bloß abwehrend meine Hand, als er auf uns zukam und noch immer versuchte auf seine Ex-Freundin einzureden wie auf ein kleines Kind. "Alter, sie hat keinen Bock auf dich. Raffst du das nicht? Halt dich von ihr fern, man, oder ich rufe hier gleich irgendjemanden, um dich einweisen zu lassen. Ich weiß ja nicht, aber ich als einziger Zeuge konnte nur beobachten, wie du völlig ohne Grund auf sie losgegangen bist." Ratlos und vielleicht auch ein bisschen provokativ zog ich meine Schultern hoch, womit ich ihn wohl so sehr schockierte, dass er endlich seine Klappe hielt. Das Angebot der jungen Frau war aber auch viel zu verlockend und wenn ihr Zeug heute nur ansatzweise so gut war wie das beim letzten Mal, dann konnte das ein verdammt guter Abend werden. "Aiden übrigens. Hallo." RE: THE WAREHOUSE - Zac William Coles - 27.03.2016 16:54 Nichts von dem, was Nele sagte, konnte mich wirklich schockieren. Dafür hatte ich zu lange mit ihr gelebt und zu viele manische oder depressive Phasen mitgemacht. Ich war auch nicht erschrocken darüber, dass sie plötzlich körperlich versuchte sich zu wehren, indem sie mir erst in den Arm biss und dann ihren Ellenbogen zwischen meine Rippen schlug, aber zumindest bekam sie dadurch das, was sie wollte. Ich stöhnte schmerzverzerrt auf, meine Kraft ließ für einen Moment nach und sie konnte sich hinter den Rücken des anderen Mannes flüchten. Scheiße, warum mischte der sich überhaupt ein? Das ging ich nichts an, verdammt nochmal, und das versuchte ich ihm auch mehrmals klar zu machen, aber er schien gar nicht recht auf mich zu hören, sondern nur meine Ex-Freundin mit seinem Blick zu fixieren. Er hatte mal was von ihr gekauft? Was?! Für einen Moment verschlug es mir die Sprache, aber dann wurde ich nur noch wütender, versuchte auf Nele einzureden und sie zur Vernunft zu zwingen, aber der Typ, von dem ich immer noch nicht wusste, woher er mir so bekannt vorkam, mischte sich plötzlich ein und drohte im Umkehrschluss mir mit der Polizei? Oh bitte. "Du weißt nicht, auf was du dich da einlässt. Ich meins ernst. Misch dich da einfach nicht ein, sie ist krank. Sie braucht Medikamente." Es war allerdings fast so, als würde er mich nicht hören. Noch ein letztes Mal versuchte ich es einfühlsam, bat Nele darum mich zu begleiten und mit mir zu reden, aber anstatt auf mich zu hören musste ich beobachten wie die beiden sich in die Augen sahen und gemeinsam entschieden zum Club zurück zu gehen. Fuck. "Sie ist deine Verantwortung. Wenn du sie jetzt mitnimmt, dann liegt sie in deiner Verantwortung. Ich will nur, dass du das weißt." Mit einer Sache hatte Nele ja auch leider recht und das wusste ich ebenso gut wie sie: Ich durfte mich nicht mehr in ihr Leben einmischen. Ich hatte sie betrogen, ich hatte sie verletzt und wegen meinem Verhalten - und natürlich ihrer Krankheit - hatte sie schon einmal beinah ihr Leben gelassen. Ich hatte lange genug versucht auf sie einzureden, ich konnte mir nichts vorwerfen, aber ich war jetzt an einem Punkt angekommen, an dem ich gar keine andere Wahl mehr hatte, als aufzugeben und sie ihrem eigenen Willen zu überlassen. Zumindest stand sie nicht mehr auf der Brücke, obwohl ich nicht recht wusste, ob ich sie da nicht doch lieber sehen wollte, als an der Seite dieses fremden Mannes. Lange sah ich den beiden noch nach, nachdem sie sich von mir weg bewegt hatten, wütend und verzweifelt, aber erst auf dem Weg zu meiner Wohnung fiel mir endlich ein, woher ich ihn kannte. Von Lahja, wir hatten ihn vor gar nicht allzu langer Zeit auf der Straße getroffen. Er war der Ex-Freund von dieser Lucy, ebenso wie Sänger in irgendeiner relativ bekannten Band. Und auf einmal drehte mich um, kurz vor meiner Haustür und ging doch lieber zu meiner Freundin, um sie am nächsten Morgen nach ihm auszufragen. RE: THE WAREHOUSE - Nele Hensley - 28.03.2016 01:14 Zac hatte sich jegliche Chance darauf verspielt, ein offenes Ohr seiner Ex-Freundin zu erreichen, als er Aiden auch noch sagte, dass sie krank sei. Das sie Medikamente brauchte. Ach, das war also davon übrig geblieben? Von der Jahrelangen Beziehung? Es war nicht fair, das Nele nur das heraushörte und die Sorge, die Angst, die Wut und die Verzweiflung ganz ausgeblendet wurde aber er verletzte sie damit, ziemlich tief sogar. Sollte er sich doch zu seiner Ma und ihrem Dad in ein Boot setzen, die sie auch darauf Reduzierten, einfach krank zu sein. Kein Mensch - mit Emotionen, Wünschen und Träumen sondern einfach eine Kranke, die man wegsperren sollte. Neles und seine Blicke trafen sich noch ein mal, in dem sich deutlich spiegelte, wie Enttäuscht sie von ihm war und wie leichtfertig er das an einen Fremden heraus posaunen musste, zeigte ihr nur noch mal, wie wenig er auf die Dinge von ihr gab, die er eigentlich Vertraulich behandeln sollte. Weshalb Kennzeichnete er sie nicht gleich, damit es jeder von weitem sehen konnte? Was ein Glück, dass Aiden hier war und das er den Worten von Zac keine Beachtung schenken wollte. Es ermutigte sie nur, es hellte auch ihre Stimmung wieder auf. Als er dann den Spieß auch noch herum drehte, reckte sich ihr Kinn vor und sie Lächelte schon wieder. Pha, da hatte ihr Exfreund das bekommen, was er verdiente. Die Launenhaftigkeit der Manie war es, die sie schon wieder voller Vorfreude an die Party denken ließ, als sie sich mit ihrer neuen Begleitung umdrehte und auf den Weg dahin begab. Als wäre das eben einfach nicht passiert. „ Hey Aiden – ja, du hast was bei mir gekauft... Glaube ich zumindest.“ Sie lachte auf, weil das Gedächtnis der beiden von der Nacht ähnlich gut schien. „ Kann zumindest sein. Nele – mein Name ist Nele. Danke für die Rettung vor dem Spaßverderber. Straight Edge und Sportler... obwohl er selber mal gefeiert hat. Das ist so wie... ehemalige Raucher die abgefucktesten Nichtraucher werden. Das war richtig cool von dir. Kann ich mich Revangieren? Wenn meine Tasche noch da ist, dann sind da ein paar lustige Pillen drin oder nicht so deins?“ Ihre Erinnerung wies gerade während der Manie einige Lücken auf, also kleinen Plan, was er bei ihr besorgt hatte aber man konnte ja über alles Reden. Das Nele eine besorgniserregende Mischung aus Mann an ihrer Seite hatte, um ihre Eskalationslust auszuleben? Das war ihr gar nicht klar und selbst wenn, gerade in ihrer Verfassung hätte sie das bejubelt. Zac sollte von seiner Freundin aber eher weniger beruhigt werden, wenn er sich anhören musste, mit was für einem Mann seine Exfreundin da gestern los gezogen war. Das Aiden ein scheiß riesen Ego war, der sich gerne mal zu viel Koks genehmigte – manchmal mehr als viel zu viel und sich den Fame immer gern zu nutzen gemacht hatte, Groupies flach zu legen. Eine nach der anderen. Solange sie hübsch waren. Das sie auf dem Dach gesehen hatte, dass da auch was mit Haily lief aber keinen Plan, was genau und danach wurde er mit den miesen Neuigkeiten im Kopf geblockt, weil Lahja keine Lust hatte, mit ihm über Nele oder Aiden zu Reden. Selber Schuld, er hatte auch nicht über Noah reden wollen. Ob Lahja´s Eifersucht ihn noch immer erfreute? Denn sie brach das Thema ziemlich zickig und gereizt ab. RE: THE WAREHOUSE - Aiden Rutherford - 28.03.2016 14:10 Ich blieb tatsächlich völlig unbeeindruckt von den Worten, die Neles Ex-Freund mir an den Kopf warf. Dann war sie halt krank, na und? War nicht jeder von uns ein bisschen durch? Und auch, dass er die Verantwortung für sie in meine Hand legen wollte, wurde nur mit einem Lachen kommentiert, ich konnte schließlich nicht einmal die Verantwortung für mich selber übernehmen. Wie sollte das dann für eine andere, völlig fremde Person funktionieren? Nein, dieses Mädchen hier interessierte mich nicht. Wenn sie sich die Birne wegballern wollte, dann sollte sie das tun. Wenn sie auf ihre Medikamente verzichtete und deshalb völlig durchdrehte, dann bitte. Ihr Leben, ihre Entscheidungen. Ich wollte nur an die Drogen, die in ihrer Tasche auf mich warteten, und ganz unattraktiv war sie ja auch nicht, im Gegenteil sogar. Darüber hinaus hatte es dieser muskelbepackte Wichser verdient, dass jemand seiner Ex-Freundin einfach alle Freiheiten gab, die sie haben wollte. Wie lange musste ich mir denn von Bandmitgliedern oder meinem Management anhören, dass ich mich endlich mal zusammenreißen musste? Dass ich wieder runterkommen sollte? Fuck, das hier war meine Existenz und was ich damit tat, das war meine Entscheidung. Dasselbe galt auch für diese junge Frau, der ich direkt provokativ meinen Arm um die Schultern legte, als wir uns von ihrem Ex-Freund abwandten und gemeinsam in Richtung des Clubs liefen. "Nele also. Hallo. Schön dich kennen zu lernen, Nele." Durch die Dunkelheit sah ich von der Seite in ihr Gesicht und als unsere Blicke uns für einen Moment trafen, hob ich meine Mundwinkel zu einem nicht ganz eindeutigen Grinsen. Ich wusste ja, was ich wollte und ich wusste auch, wie man Frauen begehrte. Bei den meisten funktionierte das problemlos, es sei denn man war so prinzipientreu wie Haily. Fuck, scheiß Haily. "Geht so. Eigentlich zieh ich meistens Koks, aber beim letzten Mal hatte ich auch schon Pillen von dir und die waren echt gut. Nehme ich gerne nochmal, wenn du dich damit bei mir revanchieren willst." Wieder ein schiefes, anzügliches Lächeln, doch als wir am Club ankamen musste ich unwillkürlich meinen Arm von ihrer Schulter lösen, um ein paar Leute zu begrüßen, die man halt so kannte. Nele verlor ich dadurch für einen Moment aus den Augen und sah mich daher kurz darauf suchend nach ihr um. Na, das mit der Verantwortung klappt ja fantastisch. Aber selber Schuld, wenn ihr Ex-Freund das jedem dahergelaufenen Typen in die Hand legen wollte. RE: THE WAREHOUSE - Nele Hensley - 28.03.2016 17:36 Diese Anspielungen von Aiden und dieser Gesichtsausdruck dabei, dass war es, was Nele schließlich Adam und auch Zac gänzlich und auch ganz schnell vergessen ließ. Als die beiden in dem Club ankamen und er ein paar anderen, ihr fremden Menschen seine Aufmerksamkeit schenkte, um diesen Hallo zu sagen, vergaß sie ihn aber genauso schnell wieder. Nele streifte an den Ecken vorbei, wo man seine Taschen ablegen konnten und als sie ein wenig wühlte, fand sie ihre wieder. Na also, hier ging doch nichts verloren. Sie schob sich das Tütchen mit Pillen in den BH, nachdem sie zwei herausgenommen hatte und auch einen Geldschein. Amüsiert, einfach so und weil die Musik sich gerade so schön aufbaute, schob sie sich in ihrem Sommerkleid durch die Menschen an die Bar. Ein Mischgetränk hielt sie in der Hand, spülte damit eine Pille herunter und wollte auch schon die zweite folgen lassen, als sie Aiden an der Bar erspähte. Ach, deswegen die zweite Pille und nicht, weil sie selbst zwei konsumieren wollte – hups. Hatte sie fast verdrängt. Mit einem Grinsen auf den Lippen steuerte sie ihn an, ignorierte die Menschen, die dabei mit ihren vollen Getränken von ihr beiseite geschoben wurden und Protest übten. Mit Körperkontakt und Nähe hatte sie keine Probleme in der Manie, also berührte Aiden auch seitlich ihr Oberschenkel an seinem Bein und Nele erreichte damit, dass er ihr wieder seine Aufmerksamkeit zukommen ließ. „ Ich hab was für dich, ich bleibe den Menschen nur ungern etwas schuldig - ...“ ohne eine weitere Erklärung sah sie ihm durchaus etwas zu tief und zu lüsternd in die Augen, während sie die Pille zwischen ihre Zähne klemmte, ihm noch etwas näher kam und dadurch signalisierte, dass er sich seinen Lohn schon bei ihr abholen musste. Im Anschluss daran nahm sie seine Hand, ungeniert schob sie damit ihr Kleid am Ausschnitt etwas nach unten, bis man den Rand ihres BH´s erkannte. „ Ich habe auch noch mehr davon, wenn du Lust hast, musst du dich nur bedienen.“ Oh, Nele wurde dabei unfassbar heiß und nachdem sie ihren eigenen Oberkörper gegen seine Hand gedrückt hatte, die von ihr geführt wurde, wurden die beiden jäh und dreist unterbrochen. Ein - Kollege, Bekannter, was auch immer - von Aiden tippte diesem immer wieder auf die Schulter, wobei er unverfroren auf die nackte Haut der Frau starrte und etwas stammelte, total abgelenkt. Nele war das zu Öde, ihr war gar nicht nach viel Reden oder noch langweiliger, nach zuhören und deshalb löste sie auch auch wieder von ihrem Flirt und schob sich näher zu den Boxen, um zu tanzen. Auf dem Weg schenkte sie Aiden aber diesen einen, interessierten Blick über ihre Schulter und das aufreizende Augenzwinkern. RE: THE WAREHOUSE - Aiden Rutherford - 29.03.2016 21:52 Das, worüber Neles Ex-Freund eben gesprochen hatte - von einer Krankheit und von Medikamenten, die sie eigentlich nehmen musste - hatte ich schon längst wieder verdrängt, sonst würde ich ihr offensives Verhalten wohlmöglich sogar infrage stellen, aber so genoss ich lieber nur ihre aufreizenden, lüsternen Blicke und das Gefühl ihres Oberschenkels an meinem Bein. Viel zu gerne lehnte ich mich ein Stück nach vorne, nicht nur um mit meinen Zähnen das bunte Teilchen aus ihrem Mund zu nehmen, sondern auch um direkt im Anschluss eine Hand in ihren Nacken zu schieben und sie zu küssen. Nur kurz, damit ich nicht die Pille in meinem Mund verlor, aber für einen Moment drückten sich meine Lippen warm gegen ihre und als ich wieder ein wenig Distanz zwischen uns brachte, nickte ich ihr dankbar zu. Eigentlich wusste ich nichts über diese Frau, nur dass sie Nele hieß und gute Drogen mit sich führte, aber als sie gerade so verführerisch meine Hand über ihre Brüste leitete, während ich ihr fest in die Augen starrte, und in dem Moment ein Bekannter von mir vehement auf meine Schulter tippte, wandte ich mich so erbost zu ihm um, als hätte er mich gerade von der Liebe meines Lebens abgelenkt. "Was?!", raunte ich ihm ungeduldig entgegen und konnte nur noch aus dem Augenwinkel beobachten wie Nele plötzlich wieder auf der Tanzfläche verschwand, nicht ohne einen letzten verführerischen Blick in meine Richtung. Fuck. Immer im falschen Moment. Wütend pressten sich meine Kiefer aufeinander, aber anstatt ihr zu folgen, presste ich meine Hand gegen die Schulter des Bekannten und verschwand mit ihm auf der Toilette, um ihm dort eine Nase von meinem Koks zu überlassen. Ich wollte die Wirkung des Ecstasy nicht noch mehr abschwächen, deshalb verzichtete ich lieber, wartete nur schweigsam, bis er sich schniefend bei mir bedankte und schob das Röhrchen dann wieder tief in die Tasche meiner Jeans. Normalerweise hatte auch ich die Aufmerksamkeitsspanne eines 5-jährigen, vor allem wenn ich drauf war, und es hätte auch gut sein können, dass mich eine andere willige Frau von meinem Ziel ablenkte, aber das geschah nicht. Zum Glück. Stattdessen steuerte ich von den Toiletten aus direkt wieder den Ort an, an dem ich Nele vor ein paar Minuten an die Musik verloren hatte, und spähte von dort über die Tanzfläche, bis ich sie fand. Dass ein anderer Mann sich immer wieder zu ihrem Ohr beugte, um ihr über die Lautstärke der elektronischen Musik hinweg etwas ins Ohr zu schreien, das ignorierte ich einfach, denn man konnte sowieso unschwer an ihrem Gesicht erkennen, dass sie überhaupt keinen Bock darauf hatte sich mit ihm zu unterhalten, entweder wegen der Kommunikation an sich oder weil sie den Kerl einfach nicht leiden konnte. Keine Ahnung, interessierte mich auch nicht. Ich konzentrierte mich nur auf uns beide und auf die intensiv kribbelnde Spannung von vorhin, als ich mich von hinten näherte, meine Hände auf ihre Hüften schob, und meinen Körper gegen ihren Rücken drückte. Gemeinsam bewegten wir uns im Takt der Musik, meine Finger wanderten dabei wie von selbst von ihren Hüften auf ihren Bauch, von dort bis kurz unter ihre Brüste oder bis tief auf ihren Oberschenkel. Wir befanden uns noch immer mitten zwischen den anderen schwitzenden, tanzenden Menschen, als ich meinen Kopf ein wenig senkte, warm gegen ihre Schulter und ihre Halsbeuge atmete, und zeitgleich erst an dem Saum ihres Kleides nestelte und dann meine Hand einfach darunter schob, auf die nackte Haut zwischen ihren Beinen. |