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RE: LAGERHALLE - Chris John Millington - 05.10.2015 10:32

Nach Lucys Sturz von einem alten Fabrikgebäude außerhalb von San Francisco vergingen nicht einmal 24 Stunden, bis ich mit meinem Auto vor der Wohnung von Lahjas Vater stand und dort ungeduldig auf sie wartete. Von Kontakten wusste ich, dass sie nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis wieder hier eingezogen war und mit Kilian zusammen hier lebte, deshalb erschien es mir logisch sie hier abzufangen. Natürlich hatte ich auch diesmal alles sorgfältig durchgeplant, aber eine große Sorge blieb und die verfestigte sich nur noch mehr, als Lahja an besagtem Abend einfach nicht nach Hause kam: Das hier musste schnell gehen, so schnell wie möglich, bevor Aiden nach San Francisco zurückkehrte, bevor sie von Lucys Tod erfuhr und bevor irgendjemand mich suchen würde. Ich könnte es zwar mit Aiden aufnehmen, daran gab es keinen Zweifel, aber diese Aufmerksamkeit und ein weiterer Mord - das passte nicht in meinen Plan. Er sollte leiden, ebenso wie Lahja leiden sollte, ich wollte die beiden nicht töten. Zumindest noch nicht.
Den dritten Tag in Folge saß ich schon in meinem Auto, ein Stück von der Eingangstür des Mehrfamilienhauses entfernt und wartete ruhelos, doch außer Kilian und seiner blonden Freundin, an die ich noch sehr gute Erinnerungen hatte, verließ niemand das Haus, der mir bekannt vorkam. Vor allem nicht Lahja. Bis zu diesem Tag. Verbissen wechselte ich mit dem Blick immer wieder zwischen Rückspiegel und Straße hin und her, als endlich die Silhouette einer jungen Frau am Ende der Straße erschien, die der meines Opfers durchaus ähnelte. Na Bitte. Meine Geduld wurde belohnt. Wie auch schon bei Lucy befeuchtete ich ein Tuch mit Chloroform, rutschte tief in meinem Sitz herunter und fixierte Lahjas Körper durch den Spiegel, bis zu dem Moment, in dem sie direkt neben meiner Tür entlang lief und ich diese so kraftvoll aufstieß, dass die junge Frau durch die Wucht des Aufpralls das Gleichgewicht verlor und mit einem erschrockenen Schrei auf den Bürgersteig aufschlug. Danach ging alles ganz schnell. Ich stürzte aus dem Wagen heraus und als Lahja mich gerade panisch erkannte, als sie sich gegen mich wehren wollte, drückte ich ihr das Tuch gewaltsam über Nase und Lippen und setzte sie damit vollkommen außer Gefecht. Ein Blick nach rechts und links, aber außer uns beiden befand sich niemand auf dieser gottverlassenen Straße, also hob ich ihren schmalen Körper vom Boden auf und legte ihn auf dieselbe Rückbank, auf der auch Lucy vor vier Tagen bereits gelegen hatte. Das Schicksal, das Lahja ereilen sollte, war jedoch ein ganz Anderes.
Unser Ziel war eine verlassene Lagerhalle: einer der Orte, die Brooke mal für sich genutzt hatte, aber nachdem die falschen Bullen vor einigen Wochen hier eine Razzia veranstaltet hatten, konnte sie die Räumlichkeiten für ihre Geschäfte vorerst nicht mehr nutzen und die gesamte Halle stand leer. Niemand kam hierhin, das wusste ich. Perfekt für meine Pläne. Nur zur Sicherheit drückte ich noch einmal das Narkosemittel auf Lahjas Gesicht, als ich vor dem Gebäude hielt, ihren Körper in meine Arme nahm und sie durch die Tür in einen langen Flur hinein trug, von dort weiter in einen kleineren, abgegrenzten Raum, den ich schon nach meinen Wünschen hergerichtet hatte. Brooke hatte diese Halle unter anderem für ihre Geschäfte im Menschenhandel genutzt, deswegen war es keine schwere Aufgabe gewesen hier ein abgenutztes, verdrecktes Zimmer zu finden, in dem ein Bett stand und ein Eimer für Fäkalien. Es stank bestialisch, überall, geputzt wurde hier wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr, aber das war in Ordnung. Ich hatte diesen Raum nur um ein paar Kleinigkeiten erweitert, das war unter anderem eine Kamera, die in einer Ecke auf einem Stativ stand, und eine metallische Fußfessel, die am Gestell des Bettes befestigt war und Lahja einen Bewegungsspielraum von etwa zwei Metern geben würde. Oh, wie sehr dieses Mädchen noch leiden würde. Ein fast schon seeliges Lächeln fand sich auf meinen Lippen ein, als ich ihren Körper auf der harten Matratze ablegte und meine restlichen Vorbereitungen traf, die unter anderem so aussahen, dass ich mir eine schwarze Sturmmaske über mein Gesicht zog, die Kamera einschaltete und ein kleines Tütchen mit feinstem Heroin aus meiner Jackentasche zog, ebenso wie eine Spritze und einen Löffel. Danach wartete ich, stand ruhig in einer Ecke und starrte durch die Löcher in meiner Maske auf Lahjas Gesicht, bis sie endlich die Augen öffnete.


RE: LAGERHALLE - Lahja Emilia O'Neill - 05.10.2015 22:44

Lahja wusste gar nicht, wie ihr geschah, als sie die Straße zu Kilians Wohnung entlang lief, die aktuell auch Aprils und ihr Zuhause war. Diese Auszeit bei Zac, die hatte wirklich gut getan und die junge Frau war ganz in Gedanken, ob es das Richtige gewesen war wieder zu ihrem Vater zu ziehen und unter dessen wachsame Augen. Auf der anderen Seite, wenn sie nun wirklich endlich einem Job nachgehen würde, der auch noch damit zu tun haben würde, viel Unterwegs zu sein? Vielleicht sollte sie sich nach einer WG umsehen, das würde zumindest ihre sozialen Kompetenzen fördern und irgendwie fühlte sich das auch nicht richtig an, sich in ihrem Alter und nachdem sie schon eine Weile ganz alleine gelebt hatte wieder bei ihrem Dad zu hausen. Ganz vielleicht nervte sie auch dieses Liebespaar um sich herum, wo sie doch so unendlich durcheinander war und ja, vielleicht hatte das auch etwas mit den Drogen zu tun, die sie seid neuestem wieder an den Mann bringen musste. Wenigstens hatte Kilian sie die letzten Tage in Ruhe gelassen und schien sogar zur Abwechslung mal Verständnis zu zeigen, dass sie sich einfach ein bisschen Distanz gesucht hatte um sogar ganz Erwachsen noch mehr Unfrieden zu vermeiden. Noah und sie hatte nach der ersten Nacht bei Zac telefoniert und sie ihm schon alles berichtet, was zwischen den beiden passiert war – von der Prügelei bis hin zum Sex. Danach hatten sie sich geeinigt, dass Lahja sich bei ihm melden würde, wenn sie wieder daheim ankommen würde oder spätestens wenn sie sich am nächsten Wochenende sehen würden. Nicht, weil sie nichts von ihm hören wollte und wenn etwas Wichtiges wäre, würden die beiden zum Glück nicht mehr zögern sich Bemerkbar zu machen aber sie brauchte ein bisschen Raum zum Nachdenken hatte sie ihm gesagt. Das letzte Treffen, ihre plötzliche Wut aus Überforderung von diesem Beziehungsmodell und nun auch noch die erneute Annäherung mit Zac, das wollte alles einmal in ihr ankommen. Lahja konnte ihrem Freund zumindest Versichern, dass die beiden dann darüber Reden würden, wenn er käme und das schien Noah auch zu Beruhigen. Mehr wollte er doch nicht von ihr. Sicher vermisste sie ihn auch, gestern Abend noch hatte sie ihn Wissen lassen, dass sie ihn liebte, in einer knappen Nachricht aus nur diesen drei Worten. Wenn sie nur da schon hätte Wissen können, wer ihr nun so hart die Tür vor den Körper schlug. Im Moment gab es wirklich niemanden, der Lahja auch nur Ansatzweise vermissen würde. Nicht mal Matt. Die beiden hatten ihr Treffen verschoben, bis es Maddi wieder besser ging und sie bereit war mit der Familie und mit der Erinnerung konfrontiert zu werden. Nach dem Erwachen aus dem Koma hatten sich ihr Quasi-Onkel und Lahja auf einen Burger getroffen – das entfliehen von Zac´s Superfood Trip - und ihre Quasi-Tante schien sich an nichts und niemanden mehr zu Erinnern. Als das dunkelhaarige Mädchen Chris erkannte, ahnte sie nichts Gutes. Dieses Monster brachte man einfach mit nichts positivem in Verbindung und deswegen wollte sie auch sofort in Kampfstellung wechseln und los Schreien aber er hatte sie so Überrascht, sie kam nicht mal dazu bis es ihr schwarz vor den Augen wurde.
Das allererste, was zu ihrem desolaten Zustand durch sickerte, war der modrige und elende Geruch. Wo war sie? In der Kanalisation? Unwillig brummte sie, von dem Sturz hatte sie ein paar Schürfwunden behalten aber eigentlich ging es eher um die harte Unterlage auf der sie allem Anschein nach lag. Erst danach öffnete sie die Augenlider. Lahja hatte mit einem Krankenhaus gerechnet, war sie angefahren worden? Die Erinnerungen endeten mit dem Abbiegen in die Straße ihres Blockes aber hier war es dafür viel zu Düster für ein steriles Krankenzimmer. Es dauerte auch etwas, bis sie mit der Dunkelheit zurecht kam und um die nächste verwirrende Feststellung zu machen. Als sie ihre Beine anwinkelte, war an dem einen Knöchel ein deutliches Gewicht zu verzeichnen. Was zur Hölle war denn das? Wenn sie das Narkosemittel nicht so umgehauen hätte, wäre sie nun aufgeschreckt aber so war das eine Mischung aus sorgenvollem Blick und Verwirrung und sich für die aufkeimende Panik viel zu langsam von der liegenden Position in eine Krumm sitzende zu bringen. Erlaubte sich jemand einen schlechten Scherz mit ihr? Nein, verdammte scheiße, nicht irgendwer – da kam wie ein Blitz die Erinnerung an Chris wieder in ihr hoch und es dauerte wirklich nicht lange bis sie diesen Wichser im Dunklen stehen sah. Diesen Körper würde sie immer erkennen, wenn er auch sein Gesicht verdeckte. Was wollte er von ihr? Was hatte er vor? Wozu diese Maskerade? Lahja hatte die Spritze noch nicht ins Auge gefasst, auch nicht das rote Licht von der Kamera, was ihr zeigte, dass er den ganzen kranken Scheiß hier aufnahm aber für Besonnenheit hatte sie ja auch noch nie einen Orden bekommen. „ Spinnst du? Was ist das hier für ein schlechter Film? Spiel bei irgendwem anderen den Kinderschreck, ich habe die Schnauze voll davon.“ Schon im Knast hatte er sie besuchen müssen um ihr das Leben schwer zu machen, es reichte doch auch einfach mal? Lahja hatte diese Lüge nicht vergessen aber Aiden und sie hatten ausgemacht, wenn sie in Gefahr sein sollte, er würde sich postum bei ihr melden, hatte er aber nicht. Wo war ihr Rucksack mit Brookes Drogen – die waren eventuell ihre Rettung sich hier raus zu Erpressen? Ihrem Handy? Ihren Sachen? „ Wo ist mein Kram? Wie können... das noch ganz einfach vergessen.“ In dem Moment als sie ihre Beine auf den Boden schob, um aufzustehen – egal wie Schwindelig ihr war, alle Zeichen standen auf Flucht! - sah sie die Fußfessel. Ohne richtig zu denken, weil sie noch so neben sich stand, probierte sie tatsächlich mit den bloßen Händen das Metall auseinander zu pressen. Bei Lahja war es nicht unüblich, dass sie angepisst war, wenn sie vor Angst zittern sollte und deswegen Fluchte sie auch einfach unüberlegt dabei.


RE: LAGERHALLE - Chris John Millington - 06.10.2015 10:40

Es gab kaum etwas Besseres, als das Gefühl, was sich in einem ausbreitete, wenn ein Plan genau so funktionierte, wie man ihn beabsichtigte. Genau das passierte mir gerade mit Lahja, während sie langsam und verwirrt die Augen öffnete, während sie um sich sah, versuchte sich zu orientieren und ihr Blick dann an mir hängen blieb. Mein ganzer Körper war vermummt, ich trug eine schwarze Jeans, ein schwarzes Sweatshirt, die Sturmmaske auf meinem Kopf und sogar meine Hände waren mit Handschuhen aus schwarzem Latex bedeckt, damit man im Video keine Beweise gegen mich in der Hand hatte, aber ich zweifelte nicht daran, dass mich das junge Mädchen trotzdem erkennen würde. Sie kannte meine Statur und vor allem kannte sie meine Augen. Wie oft ich sie schon mit diesem festem Blick angesehen hatte, vor dem Sex, nach dem Sex oder währenddessen. Ich war für sie kein Fremder und durch die Öffnung in meinem Mundbereich ließ ich sie auch erkennen, wie sich ein zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen ausbreitete. Wie gut es sich anfühlte diese Angst und Panik in ihrem Körper zu spüren. So gut, dass ich das ein paar Sekunden auskostete, ehe ich mich langsam in Richtung der Tür bewegte und den Lichtschalter betätigte, der daneben an der Wand angebracht war. Die Glühbirne warf zwar nur einen schwachen Schein von der Decke hinab, aber Lahja würde sich an die Dunkelheit schon noch gewöhnen. "Wie lang wir uns nicht gesehen haben", sprach ich mit gedämpfter Stimme aus, verschränkte seelenruhig die Arme vor meiner Brust und betrachtete amüsiert, wie sie versuchte sich von der Fessel an ihrem Fuß zu lösen. "Ich hätte schon fast vergessen wie du aussiehst, Lahja. Aber nur fast." Langsam ließ ich mich in die Hocke sinken und zog zeitgleich mit meiner Hand eine Waffe aus dem hinteren Hosenbund. Spielerisch legte ich sie auf dem Boden vor mir ab, drückte meinen Finger in die Öffnung für den Abzug und ließ die Pistole ein paar Mal darum kreisen, bis ich sie genau so anhielt, dass der Lauf in Richtung der dunkelhaarigen jungen Frau zeigte. "Ich möchte dir ein paar Dinge erklären, Lahja, und ich würde dir raten dabei den Mund zu halten. Sowieso solltest du dir das als oberste Regel einprägen, für die Zeit, in der du hier bist: Ich bin der Chef. Ich weiß, dass du Probleme damit hast dich zu beherrschen und anderen Respekt zu zollen, also wird das mit Sicherheit eine große Herausforderung für dich, aber ich habe hier das Sagen. Mein Wort ist Gesetz. Merk dir das."
Einfach nur, damit ich Lahja mit meiner Körpergröße überragen konnte, erhob ich mich wieder vom Boden und statt meiner Hand, drückte ich meinen Fuß auf die Waffe, dessen Lauf noch immer direkt auf ihren Körper gerichtet war. "Es wird noch einige andere Regeln geben, die ich dir erklären muss, aber ich denke es ist wichtig, dass wir erst einmal das Warum? klären. Warum du hier bist. Kannst du dir denken, warum du hier bist?" Ich sprach ganz ruhig, ganz bedacht, so als redete ich mit einem kleinen Kind, das noch nicht die Fähigkeit besaß auf Anhieb alles zu verstehen. "Ich werde es dir erklären. Weißt du noch, dass ich dich vor einigen Monaten besucht hab? Im Gefängnis? Dass ich dich dort freundlich um etwas gebeten habe? Bestimmt erinnerst du dich. Du hast so nett kooperiert, Lahja. Und im Gegenzug habe ich dir zu neuen Freundschaften verholfen. Das war doch nett von mir, oder? Habe ich nicht meinen Teil der Vereinbarung eingehalten?" Langsam beugte ich mich herunter, schloss eine Hand um den Griff der Waffe, aber ließ sie nur ruhig neben meinem Körper hängen, während ich in dem kleinen Raum auf und ab ging. "Nun, kürzlich ist allerdings etwas passiert, das mich an deinem Teil der Vereinbarung zweifeln ließ, Lahja. Ich bin im Internet über ein Video gestolpert, welches gar nicht so lange zurück liegt, von Aiden. Und Lucy. Kannst du dir das vorstellen?" Urplötzlich blieb ich stehen, wandte meinen Körper in Richtung des Bettes und breitete ratlos meine Arme aus. Ein kaltes, völlig krankes Lachen verließ meine Lippen. "Ich meine- Lucy ist doch tot, oder? Wie konnte sie da auf einem Video zu sehen sein? Richtig? Das waren zumindest die Dinge, die mir durch den Kopf gegangen sind." Gestellt verwirrt zog ich meine Schultern hoch, löste mich dann jedoch wieder aus der Position und setzte mich erneut in Bewegung, um monoton durch das Zimmer zu laufen. Hin und her. Immer wieder. "Das hat mich natürlich verwundert. Zurecht. Würdest du auch sagen, oder? Also habe ich meine Nachforschungen angestellt und tatsächlich, Lucy war wirklich bei einem Konzert von Aiden auf der Bühne. Nach ihrem vermeintlichen Todesdatum. Erschreckend, oder? Habe ich mir auch gedacht. Und mich natürlich darüber hinaus noch weiter informiert. War dir bewusst, dass Aiden eine kleine Wohnung angemietet hat? In San Francisco? Eigentlich lebt und arbeitet er doch hier in Los Angeles, oder? Ich fand das verwunderlich und bin deshalb dorthin gefahren und siehe da, ich musste gar nicht lange warten, bevor Lucy aus der Haustür gekommen ist." Wieder dieses kalte Lachen. "Und du wirst es mir nicht glauben, aber sie sah ziemlich lebendig aus. Verrückt, oder?" Als ich diesmal stehen blieb und mich in Lahjas Richtung wandte, schob ich den Lauf der Pistole wieder in meinen hinteren Hosenbund und verschränkte erneut die Arme vor der Brust. "Ich denke es wird dich beruhigen, wenn ich dir sage, dass ich mich darum gekümmert hab. Keine Missverständnisse mehr. Lucy ist endgültig tot. Hier." Mit einer Hand griff ich in meine Hosentasche und zog ein Foto heraus, von Lucys totem, geschwollenem, blutenden Körper, das ich Lahjas direkt vor die Füße warf. "Bleibt also nur noch eine Frage: Was stelle ich mit dir an? Du hast mich immerhin belogen, richtig? Um sie zu schützen. Hast du irgendwelche eigenen Vorschläge? Irgendwelche Ideen, was angebracht ist? Sonst würde ich dir meine unterbreiten." Amüsiert lehnte ich meinen Kopf ein wenig zur Seite, sah erwartungsvoll direkt in die dunklen Augen von Lahja. "Hiermit sei dir das Reden übrigens gestattet."


RE: LAGERHALLE - Lahja Emilia O'Neill - 06.10.2015 18:22

Lahja hob die Augenbraue an „ Ich hätte eigentlich damit Leben können, dich nicht noch mal Wiederzusehen.“ gab sie in der typischen und bissigen Manier von sich, die auch Chris durchaus von ihr kannte. Es war ja nicht so, dass sie bisher in der Position gewesen war, sich vor ihm Beherrschen zu müssen. Im Gefängnis vielleicht ein bisschen aber auch da waren noch immer die Wärter im Ernstfall zwischen den beiden gewesen und er hatte was von ihr gewollt und nicht so von ihm. Nun aber sollte er sie eines besseren Belehren wollen und zog tatsächlich auch noch eine Waffe, um seinen Regeln mehr Ausdruck zu verleihen. Unsicher sah sie auf das tödliche Werkzeug und trotzdem blieb die Angst in ihrem Blick aus. Warum? Weil Lahja einfach so war, weil Lahja selbst in Stress Situationen viel eher dazu neigte, falsch zu handeln oder eben Großmäulig. Obwohl sie dieses zumindest vorerst geschlossen hielt, weil er ihr die Frage beantwortete, was sie hier tat. Was ihn dazu verleitet hatte, sie zu Entführen und in diesen stinkenden Keller zu werfen. Noch immer gab sie nicht auf diese Fesseln oder aber das Bettende, an das diese Fessel angebracht war zu Inspizieren und vielleicht auch noch eine Lücke oder einen Ausweg zu finden. Auf einen schlechten Scherz zu hoffen aber nein. Die Kette saß fest genug und trotzdem half ihr das sich nicht auf Chris zu Konzentrieren und sich von seinem auf und ab gehen oder dem Spiel mit der Waffe irritieren zu lassen oder sich ernsthaft mit der Angst um ihr Leben auseinander setzen zu müssen. Bis das Bild von Lucy vor ihren Füßen landete und sie ein Ruck durchzog, er machte keine Scherze und das war auch keine Nummer, in der er ihr nur ein bisschen Angst machen wollte. Er hatte Lucy ermordet. Sie schluckte schwer und schüttelte den Kopf „ Du... fuck.“ Aiden, was dachte der sich eigentlich? Hatte er die Abmachung vergessen, sie zu Warnen? Wusste der Idiot denn nicht, wie Irre der Mann hier war? Das musste er doch Wissen! „ Du bist so dermaßen krank.“ sagte sie kopfschüttelnd, noch immer mit viel zu vielen, unüberlegten Worten im Kopf und zwang sich dazu den Blick von dem Foto abzuwenden. Um es sich selber einfacher zu machen. „ Was willst du jetzt von mir? Ja, ich habe dich angelogen, du hättest ihr Leben zerstört und sie wollte dich nicht. So schwer mit Zurückweisung umzugehen? Hm?“ Angriff war schon immer ihre Verteidigung gewesen, jeder der sie kannte, der wusste das. Egal, wie es innerlich in ihr aussah und was da gerade in Bewegung gesetzt wurde. „ Jetzt hast du doch was du willst, trotzdem. Lass mich halt einmal von Brookes Leuten zusammen schlagen aber ich warne dich, die wird eh nach mir suchen lassen, weil du nicht nur mich sondern auch einen Haufen ihrer Drogen hast verschwinden lassen und das sieht sie nicht gerne. Oder magst du noch ein paar niedere Aufgaben erledigen?“ Vielleicht machte sie sich das alles hier noch zu einfach, vielleicht verstand sie noch nicht, was auf dem Spiel stand. Vielleicht war sie zu jung dafür oder aber bisher alles zu Glimpflich in ihrem Leben ausgegangen. „ Also Chef was sagst du? Können wir das Spiel hier beenden?“


RE: LAGERHALLE - Chris John Millington - 07.10.2015 00:42

Lahjas Reaktion amüsierte mich, durchaus, denn ja, genau mit so etwas hatte ich gerechnet. Sie würde nicht so leicht nachgeben, so war sie nicht, aber umso schöner wurde es für mich, denn auf die Art konnte ich sie ganz langsam brechen. Immer mehr. Bis sie vor mir kniete, flehte und bettelte, dass ich sie doch bitte gehen ließ. Allein schon bei dem Gedanken daran kribbelte es in meinem ganzen Körper. "Ich soll dich von Brookes Leuten zusammen schlagen lassen? Das ist dein Vorschlag?" Ein kaltes Grinsen zeichnete meine Lippen, während ich ermahnend den Kopf von rechts nach links schüttelte. "Glaubst du wirklich, dass du deinen Fehler so leicht begleichen kannst, Lahja? Ich bitte dich. Du solltest mich besser kennen." Mehrmals schnalzte ich tadelnd mit der Zunge, während ich mich durch den Raum auf die Kamera zu bewegte, direkt daneben stehen blieb und mit meinem Zeigefinger darauf deutete. "Ich werde dir erklären, was jetzt passieren wird, also hör mir gut zu. Ich mag es nicht mich zu wiederholen. Das hier, diese Kamera, die filmt dich, jetzt und für die gesamte Zeit, in der du hier bist. Aber nicht nur das. Hast du schonmal etwas von dem Deepweb gehört, Lahja? Nein? Hätte mich auch gewundert." Wie in einer Unterrichtsstunde der Schule wandte ich ihr frontal meinen Körper zu, verkreuzte meine Finger ineinander, atmete tief ein und versuchte ihr ganz sachlich die Hintergründe zu erklären. "Das Deepweb nennt man den dunklen Teil des Internets. Den Teil, der nicht durch Suchmaschinen gefunden werden kann und demnach auch vor den Behörden verborgen bleibt. Du findest dort alles, was du dir nur vorstellen kannst, von Drogen über Waffen bis hin zu Sklaverei. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt in der Anarchie des Deepwebs. Und weißt du, was es dort auch gibt? Live-Webcams. Wie diese hier." Mein Kopf lehnte sich schief zur Seite und dasselbe kalte, verrückte Lächeln von eben fand sich auf meinen Zügen ein. "Ja, du hast richtig gehört. Diese Kamera zeichnet live auf, 24 Stunden am Tag und jederzeit können sich andere User in den Channel einloggen, um sich dabei einen runterzuholen, wie du hier gegen deinen Willen im Bett liegst. Ist das nicht fantastisch? Aber nicht nur das." Noch bevor sie die Chance bekam diese Informationen zu verarbeiten, etwas dagegen zu sagen oder sich zu wehren, hob ich meinen Zeigefinger und fuhr mit der Erklärung fort. "Jeder User in unserem Channel hat auch die Chance ein Teil von diesem kleinen Spielchen zu werden, richtig interaktiv. Sie können mir anonym Angebote schicken mit Dingen, die ich dir antun soll, mit dem Preis, den sie bereit sind dafür zu zahlen. Ein kleines Beispiel: Wenn User X möchte, dass ich dir dein Oberteil ausziehe und mir dafür 1000$ bietet, dann werde ich das nur zu gerne tun. Du wirst dir jetzt denken Wer ist so verrückt, dass er 1000$ für so etwas zahlt?, aber Lahja, mach dir darüber keine Sorgen. Es gibt sehr viele kranke, reiche Männer in der Welt, die noch viel schlimmere Fantasien haben, als sich nur deine Brüste anzusehen. Nur zur Vorwarnung. Hast du das Konzept verstanden?" Auch diesmal wartete ich nicht auf eine Antwort, ehe ich fortfuhr. "Ich bin aber kein Unmensch, das weißt du doch, oder? Und deshalb habe ich nur dir zuliebe eine weitere Spielregel eingefügt. Kurz gesagt: Du wirst in den nächsten Tagen die Hölle durchleben, daran gibt es keinen Zweifel und niemand wird dich daraus retten können, aber weil ich weiß wie sehr du darauf stehst, mach ich dir das Leben ein wenig leichter. Mit Heroin." Ich setzte mich wieder in Bewegung, um in eine andere Ecke des Raumes zu laufen und dort ein kleines Tütchen hochzuheben, in dem sich das weiße Pulver befand, eingewickelt in ein Stück leicht transparentes Papier. "Ich werde dafür sorgen, dass du täglich eine immer etwas höhere Dosis bekommst, Lahja. Und wenn ich dann mit dir fertig bin, wenn ich dich hier wieder heraus lasse, dann setze ich dich nur zu gerne bei deinem Bewährungshelfer ab und ich denke wir wissen beide, was ein positiver Drogentest für Folgen hat, oder? Du gehst zurück in den Knast, zu deinen guten Freunden, die auf einmal allerdings keine guten Freunde mehr von dir sind. Dafür werde ich eigenhändig sorgen." Weil ich zeitlich eingeplant hatte, dass mein attraktiver Gast mir jetzt noch ein paar Fragen stellen durfte, legte ich das Bag wieder auf dem Boden ab und sah ihr direkt in die Augen. "Gibt es noch Unklarheiten? Oder möchtest du, dass wir jetzt starten?"


RE: LAGERHALLE - Lahja Emilia O'Neill - 07.10.2015 06:24

Oh, Lahja hatte eigentlich so keine Lust sich sein dummes Gelaber anzuhören und eigentlich wollte sie nur hier raus aber bei einem hatte er Recht. Sie kannte ihn, da lag noch immer das Bild der toten Lucy und sie wusste eines – so einfach würde er ihr das nicht machen. Als das einundzwanzig Jährige Mädchen aber von Chris so Detailliert beschrieben bekam, was der kranke Wichser da vor ihr mit ihr vorhatte, das konnte sie nicht fassen. Das war nicht sein Ernst? Sie hatte geglaubt schon so einiges in ihrem Leben gesehen zu haben, sie war auch dafür Bekannt sich in gefährliche Situationen zu manövrieren aber das hier? Es gab so kranke Menschen, die dafür Geld zahlten einem Menschen das antun zu lassen? Die Abgründe der menschlichen Spezies waren ihr wieder unergründlich. Damit schon Überfordert zog er auch noch ein Tütchen mit weißem Pulver aus der Tasche und als er ihr offenbarte, er wollte es ihr leichter machen, lachte sie trotz ihrer momentanen Situation auf. Na Sicher, es gab niemanden, der so ein großes Herz hatte. Heroin? Lahja erinnerte sich an ihren absoluten Ausfall unter dem Einfluss von Heroin, den Horror-Trip, den sie Brookes damaligen Handlangern zu verdanken hatte und in dem sie sich so brachial gegen Kilian und Noah gewehrt hatte, dass sie an Händen und Füßen aus dem Club getragen werden musste. Heroin war nie eine Droge für sie gewesen, niemals und er wusste, sie hatte damit nichts am Hut. Wofür? Um sie danach wieder ins Gefängnis zu stecken, mit der Krönung, ihr da ein weiteres Leben in der Hölle zu bereiten? Er wollte ihr die Freiheit rauben? Sie unter Drogen setzen und irgendwelche kranken, erbärmlichen Säcke würden ihm dafür Geld bezahlen, was er ihr antun würde? Eigentlich war sie wirklich blass um die Nase, sah erneut auf den Fuß in dieser Kette und wieder zu der schwarz gekleideten Person im Raum. Dann wollte er noch als Chef behandelt werden? Lahja verlor ihre Fassung, das konnte er nicht! Die Aussichtslosigkeit, mit Sicherheit auch die Sorge, was in den nächsten Tagen mit ihr passierte und sein selbstgefälliges Gesicht, das alles sammelte sich in ihr und brach dann heraus. Besonnen handeln brachte sie hier nicht weiter. Lahja sah sich um, nach etwas zu werfen, durchaus hatte sie gesehen, dass die Kette niemals bis dahin reichte, an ihn heran zu kommen – dabei hatte sie schon längst angefangen, ihn zu Beschimpfen „ Du verdammter Wichser, lass mich hier raus und such dir jemand anderes für deine kranken Phantasien. Verschwinde aus meinem Leben und lass mich in Frieden, du ekelhaftes Schwein, du bist Abschaum – alles was da hinter dieser Kamera versifft ist Abschaum....“ Lahja kannte genug Schimpfwörter und Beleidigungen, die sie in die Aufforderungen mit einfließen lassen konnte, er sollte sie gehen lassen. „ Ich hoffe die Bullen ficken dich so derbe und du bist der, der von uns beiden im Knast landet. Komm mir bloß nicht zur Nahe, fass mich ja nicht an.“ sagte sie Drohend und das obwohl sie über die Waffe in seinem Hosenbund Bescheid wusste aber wenn sie noch auf irgendwas Hoffen wollte, dann doch bitte auf ihren Ärger in sich und auf die Genugtuung für jede Faust die Hoffentlich in dem Gesicht dieses Arschlochs landete. Lahja knurrte, noch immer hatte sie nichts zum werfen gefunden um diese Kamera umzustoßen und den perversen Usern den Blick auf sich zu nehmen. Wenn er mit einem Recht hatte, dann, dass es mit Sicherheit eines der harmlosesten Dinge war, die junge Frau im BH zu sehen und deswegen zog sie irgendwann in der blinden Aktionswut das T-Shirt aus, knäulte es feste zusammen und zielte auf die Kamera neben Chris. Lahja war aufgestanden, zumindest das konnte sie Locker und auch wenn dieser Kampf so ungleich war, stand sie wenigstens und fixierte Chris. „ Lass mich sofort hier raus, hier fängt gar nichts an.“ Vor lauter Wut hätte sie am liebsten los Geschrien aber eigentlich war es das Resultat einer ganz anderen Emotion – Lahja hatte verdammte Sorge, was in diesem Loch noch passieren würde und vor den Drogen, von denen sie so hart selber Abstand genommen hatte. Das konnte er ihr einfach nicht kaputt machen.


RE: LAGERHALLE - Chris John Millington - 07.10.2015 10:34

Na, das wurde ja immer besser, wie sie sich lauthals gegen mich wehrte. Doch eine Sache hatte Lahja vermutlich auch dabei vergessen und nachdem ich auf die Kamera zugegangen war, um sie wieder gerade zu rücken, wandte ich mich auch viel zu gerne meinem Gast erneut zu, um noch tiefer in die Regeln einzusteigen. "Ich gehe stark davon aus, dass du in den nächsten Tagen mehrmals an deine Grenzen stoßen wirst. Dass du dir wünschen wirst du wärst niemals geboren worden. Vielleicht wirst du mich auch bitten, dass ich dich endlich aus dieser grauenhaften, erniedrigenden Situation erlöse, aber das werde ich nicht tun. Du wirst leiden und du wirst lebend hier heraus kommen. Merk dir das. Das bedeutet aber auch, dass ich auch für einige grundlegende Dinge zuständig bin, die dein Körper zum Überleben benötigt. Essen zum Beipsiel. Und Trinken. Jetzt gerade beängstigt dich das wahrscheinlich noch nicht, aber wenn deine Kehle morgen völlig ausgetrocknet ist und du merkst wie dein Körper nach Flüssigkeit verlangt, ändert sich deine Meinung darüber mit Sicherheit. Wenn du also Dinge tust, die mir ganz und gar nicht gefallen, liebe Lahja - wie zum Beispiel das hier -" Demonstrativ hob ich ihr Shirt vom Boden hoch und hielt es in die Luft. "Dann wirst du dafür mit dem Entzug von Wasser oder Lebensmitteln bestraft. Verstanden? Mal abgesehen davon, dass mir dadurch jetzt tatsächlich mindestens 1000$ abhanden gekommen sind. Irgendjemand hätte das bestimmt gezahlt, um dich nur im BH sehen zu können. Aber gut. Ist ja nicht so, als wären meine User nicht kreativ."
Unachtsam ließ ich das T-Shirt wieder auf den Boden fallen, dorthin, wo Lahja es mit der Fessel an ihrem Knöchel mit Sicherheit nicht erreichen würde, zog meine Waffe aus dem Hosenbund und legte sie darauf ab. Wenn ich mich der dunkelhaarigen Frau jetzt näherte würde ich bestimmt nicht das Risiko eingehen, dass sie sich meine Pistole griff und sie gegen mich verwendete, so dumm war ich nun auch wieder nicht. Stattdessen holte ich Handschellen aus Metall hervor und hielt diese in die Luft. "Gut, Lahja. Ich würde mich dir jetzt gerne nähern, um diese anzulegen. Ich hätte dir das gerne erspart, aber im Moment bist du leider noch nicht so kooperativ wie ich das gerne hätte. Da muss ich also zu drastischeren Maßnahmen greifen. Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder du legst dich jetzt freiwillig auf das Bett und wehrst dich nicht oder aber du versuchst du mir die Augen auszukratzen, dann muss ich leider einen Elektroschocker holen, um dich ruhig zu stellen. Wie du siehst, ich habe alle Eventualitäten durchdacht." Schief zog sich ein Mundwinkel von mir nach oben, während ich erwartungsvoll in Lahjas Augen sah und ihre Entscheidung abwartete. Wie nett von mir, dass ich sie sogar noch miteinbezog. Doch auch diese Drohung schien den Kampfgeist in ihr nicht zu brechen und mir blieb nichts anderes übrig, als einmal tief durchzuatmen, wortlos den Raum zu verlassen und kurze Zeit später mit einem schwarzen Taser zurückzukehren. Ohne zu Zögern ging ich damit auf sie zu, drückte den Elektroschocker hart gegen ihren Arm und konnte beobachten, wie die Elektrizität ruckend durch ihren Körper ging und sie wehrlos zu Boden fiel. Ein paar Sekunden blieben mir Zeit, um sie auf das Bett zu hieven und ihre Arme an den Metallstangen des Bettes mit den Handschellen zu befestigen, ehe sie wieder zu sich kam. Doch zu dem Zeitpunkt befand ich mich schon wieder in angenehmer Entfernung, hockte mich auf den Boden in einer Ecke und schüttete dort einen Teil des weißen Pulvers auf einen Löffel, den ich daraufhin von unten erhitzte, bis das Heroin aufgelöst war und als Flüssigkeit kochend heiß brodelte. Danach zog ich durch ein Stück Watte den Stoff in eine Spritze, hielt sie direkt vor mein Gesicht, klopfte mit dem Zeigefinger die restliche Luft heraus und sah dann direkt in Lahjas Augen. "Nur noch einmal zum Ablauf", begann ich, während ich vom Boden wieder aufstand. "Ich setz dir jetzt diese Spritze und dann geh ich mal nach draußen und sehe nach, ob ich schon ein paar gute Angebote für dich bekommen hab. Wir wollen ja auch verhindern, dass dein Rausch allzu angenehm wird, hm? Wir beiden werden also mit ein paar Spielchen ein bisschen Spaß zusammen haben und danach werde ich dich dann alleine lassen. Ich hab schließlich noch Verpflichtungen, denen ich nachgehen muss. Einverstanden?"


RE: LAGERHALLE - Lahja Emilia O'Neill - 07.10.2015 19:29

Lahja konnte tatsächlich noch nicht ahnen, wie sehr ihr Essen und Trinken fehlen würden, denn daran verschwendete sie doch jetzt keinen Gedanken. Wer dachte in ihrer Situation an solche Banalitäten? Selten gab es aber auch Menschen, die so Waghalsig reagieren würden „ Schieb dir deine Mittelalter Methoden doch sonst wohin.“ knurrte sie ihn nur an, als er ihr mit der Strafe drohte, die sie erwarten könnte und fixierte ihn Düster. Das obwohl sie sich mit einem Mann in einem Raum befand, der eine Waffe bei sich trug – aber er würde sie nicht umbringen und das hieß für sie im Umkehrschluss, sie musste Stark bleiben. So lange es ging. Lahja wusste, sie durfte nicht Aufgeben, egal, was gleich passierte und sie wollte Chris das ganze so schwer machen, wie es nur irgend Möglich war. Also wehrte sie sich auch, sogar noch, als er mit dem Teaser direkt auf sie zukam und ihr einen Elektroschock gab. Der Schmerz zog sich so dermaßen durch ihren ganzen Körper, schmerzhaft verzog sie ihr Gesicht und ging keuchend zu Boden. Von jetzt auf gleich war wieder alles schwarz und ja, sie hätte sich gewünscht, dass alles wäre nur ein mieser Traum gewesen. Denn er stand in der nächsten Sequenz mit einer aufgezogenen Spritze neben ihr. Skeptisch sah sie ihn an, weil wieder die Erinnerung kurz vor der Bewusstlosigkeit fehlte, ruckte sie heftig an ihren Armen und spürte wieder mit einem Schmerz den Widerstand der Handschellen. „ Hau ab du kranker, ekelhafter Penner.“ fauchte sie ihn an, bewegte sich auf dem Bett windend hin und her. Oh nein Chris, wenn dieser Kampf auch Ungleich war, sie würde nicht einfach hier liegen, sich ihrem Schicksal wartend ergeben. Auch wenn das genau das war, was diese Perversen hinter der Kamera erwarteten, wie sie ihren schlanken und teils so entblößten Körper auf der Matratze bewegte um das unvermeidbare von sich Abzuwenden. Lahja musste einfach Kämpfen. Die Aggressionen aus der Verzweiflung, die waren unumstritten in ihr und wenn diese nicht nach außen dringen würden, wenn sie sich ergeben würde, dann würde sie tatsächlich anfangen zu weinen, betteln und wimmern, dass er sie in Ruhe ließ. Also versuchte sie sogar ihn mit dem einzigen Körperteil zu erreichen, was nicht am Bett befestigt war – das Bein ohne Fußfessel aber bis sie in die richtige Position gelangen konnte, hatte er es bemerkt und auch das Problem beseitigt. Verdammte scheiße. Ihre Augen waren weit aufgerissen, als Chris ihr die Spritze setzte, seine Worte vernahm sie in dem Ausnahmezustand erst gar nicht. Sollte er hingehen wo er wollte. Die Spritze an sich schmerzte sie nicht, viel eher die eigenen Bewegungen, die verhinderten, dass Chris direkt eine Vene fand und deswegen öfter und tiefer unter ihre Haut drang. Dabei Schrie sie ihn an, beleidigte ihn, versuchte nach ihm zu Schnappen. Eben alles, was sie tun konnte. Wieso hatte sie denn nicht Glück und er drückte sich den Scheiß aus Versehen in seinen eigenen Körper? Dann hatte er eine geeignete Stelle gefunden, sie sah, wie er begann das Heroin in ihren Arm zu Spritzen „ Ich werde sicher keinen Spaß mit dir haben und keine Spielchen mit dir Spielen, du widerst mich an.“ Sie sammelte tatsächlich Speichel tief aus ihrem Rachen und spuckte Chris ins Gesicht, wenigstens das konnte sie noch eher sie mit dem Rausch überfordert wurde. Heroin knallte so anders, so Fremd und sie hatte das auch noch nie in dieser Form konsumiert, nur geschnupft. Das war etwas anderes. Normal ließ es alles in Glückseligkeit versinken aber doch nicht in ihrer Situation? Oder? Verbissen drehte sie sich weg, als er den Raum verließ, bloß von der Kamera weg und diesen erbärmlichen Wesen davor und klemmte ihren freien Fuß unter die Metallstange des Bettes, machte sich extra schwer, er sollte es nicht so einfach gaben an sie heran zu kommen und das dachte sie, trotz der gefesselten Hände über ihrem Kopf. Das rasende Herz kam aber nicht nur von Wut oder auch Panik, der Stoff war es, der ihr das Atmen schwer machte, der die Wände beweglich werden ließ, die Emotionen in ihrem Kopf rasten – Lahja wollte sich zusammen reißen, sie kannte Horror-Trips auf Drogen und wenn Chris wirklich wieder kam, es war das letzte, was sie gebrauchen konnte. Mühevoll wollte sie das Heroin in ihrem Körper ignorieren aber neben all ihren anderen Sorgen scheiterte sie kläglich. Die Haut wurde heiß, sie bekam eine Gänsehaut und auf einmal war sie ganz empfindlich für alles. Für das Metall an ihr, für die harte Matratze, für die Dunkelheit und den Geruch. Oh nein, bitte, nein. Da vernahm sie Schritte und die Tür, jetzt nur durchhalten. Kilian, Matt, Jeany, Noah, Zac war da denn nicht irgendjemand?


RE: LAGERHALLE - Chris John Millington - 08.10.2015 10:40

Ich wusste, dass Lahja stark war und ich kannte auch ihr Durchhaltevermögen, aber meiner Einschätzung nach war es nur eine Frage der Zeit, bis ihr auch das abhanden kam. Früher oder später würde sie sich mir fügen, denn genau darauf arbeitete ich hin. Ich wollte sie leiden sehen. Das war mein Ziel. Und diese Vorstellung erregte mich so sehr, dass ich auf dem Weg dorthin auch ihren Widerstand akzeptierte, ihre Schläge, ihre Bisse, wie sie versuchte nach mir zu treten und ja, auch wie sie mir ins Gesicht spuckte. Statt mit der erwarteten Wut zu reagieren, hoben sich dabei meine Mundwinkel viel eher zu diesem bekannten, schiefen Lächeln, mit meinem Ärmel rieb ich mir dabei ihren Speichel von der Wange. Dieses Mädchen würde schon früh genug merken, dass ihre Rebellion ihr hier nicht helfen würde. Bis dahin würde ich ihr ganz sicher nicht die Genugtuung geben und ihr gestatten, dass sie mich mit ihren Handgreiflichkeiten verärgerte, denn das musste doch ihre einzige Absicht sein, oder? Sie wollte nicht schwach wirken, so wie immer, aber das hier war keine Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Das konnte sie sich jetzt vielleicht noch einbilden, aber in ein paar Stunden - wenn sie einsam und allein hier im Zimmer lag, blutend, entblößt, und dabei von kranken, fremden Menschen beobachtet wurde - dann würde ihr das auch auffallen. Dessen war ich mir sicher.
Für etwa fünfzehn Minuten verließ ich den Raum, bevor ich wieder hinein kam, mit einem euphorischen Lächeln auf den Lippen, und Lahja genau so auf dem Bett liegen sah, wie ich sie zurückgelassen hatte. Doch da fiel mir ein, dass nicht einmal das in ihrer Entscheidungsgewalt lag, ihre Hände und ihr Fuß waren noch immer an dem Metallgestell befestigt und gaben ihr nur eine sehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit. "Hast du mich vermisst?", fragte ich rhetorisch, ging direkt mit harten Schritten auf sie zu und - einfach nur weil ich es konnte - zog meine Hand über ihren fast entblößten Oberkörper. "Ich hab ein paar schöne Angebote für dich bekommen, Lahja, unseren Gästen scheint deine Show zu gefallen. Weil das heute dein erster Tag ist mach ich es dir ein bisschen einfacher und lasse dich selber entscheiden, was heute mit dir passiert. Was hältst du davon, hm? Ich habe mir drei Ideen herausgesucht, die mir besonders gut gefallen." Ruhig setzte ich mich auf die Kante des Bettes, versuchte einen Blick in ihre Augen zu erhaschen, um darin zu erkennen, ob das Heroin so wirkte, wie ich es beabsichtigte. "Option 1: Einem User schien es gut gefallen zu haben, dass du dein T-Shirt schon ausgezogen hast, aber er möchte dich ganz ohne Oberteil sehen. 1500$ bietet er mir, damit ich dir auch deinen BH abnehme. Etwas langweilig, meiner Meinung nach, ich hab deine Brüste schließlich schon oft genug gesehen. Option 2: Ein anderer User scheint etwas auf Gewaltspiele zu stehen, er möchte, dass ich dich auspeitsche. 3000$ für 50 Hiebe. Und Option 3: Jemand möchte sich daran aufgeilen, dass ich seine Initialen in deine Haut ritze. Ebenfalls 3000$, für zwei Buchstaben. Lass dir kurz Zeit, um darüber nachzudenken, aber wenn du dich nicht für eins entscheidest, dann tu ich es."


RE: LAGERHALLE - Lahja Emilia O'Neill - 08.10.2015 12:23

Während Chris draußen war, breitete sich der Drogen Rausch in ihrem Körper aus und sie fühlte sich damit zunehmen unwohl. So gerne sie auch abgewandt zu der Kamera dort gelegen hätte, das funktionierte mit den kribbelnden Gefühlen in sich. Das Heroin ließ sie heiß und kalt werden, die Matratze war so merkwürdig in ihrem Rücken, sie musste sich einfach hin und her winden. Diese 15 Minuten in denen sie auch darauf wartete, dass Chris wieder herein kam machte diese Stimmung in ihn nicht besser. Erst recht nicht mit den Ideen dieser Menschen aus dem Internet. Lahja versuchte seinen blicken auszuweichen aber die geweiteten Augen trafen ihn irgendwann und ließen darauf schließen wie unglaublich überfordert das junge Mädchen mit dem Schuss was. Die Rebellion war mit dem totalen drauf sein auch verschwunden, sie bekam gar kein Wort heraus, ihre Zähne waren fest aufeinander gepresst um keine Unkontrollierten Geräusche von sich zu geben. Lahja versuchte sich einfach vor Chris Anwesenheit und der der Kamera zu verschleißen, leider spielte ihr Körper da nicht mit und zuckte oder bewegte sich ohne ihr Zutun.