![]() |
FREEDOM COVE - Druckversion +- LOS ANGELES # SAN FRANCISCO (http://california.bplaced.net) +-- Forum: TRAVEL SHENANIGANS (/forumdisplay.php?fid=10) +--- Forum: ON THE ROAD (/forumdisplay.php?fid=12) +--- Thema: FREEDOM COVE (/showthread.php?tid=117) Seiten: 1 2 |
RE: FREEDOM COVE - Haily Stone - 03.11.2016 12:40 Als Matt so überfordert und ablehnend reagierte, wusste Haily, dass sie einen Schritt zu weit gegangen war. Nicht das sie es bereute, ihn darum gebeten hatte. Sie war sich eigentlich sicher, für sie wäre es einfacher gewesen, dass mit einem Menschen erneut zu durchleben, den sie gerne hatte. Den sie schätzte aber sie wollte eben diesen Menschen doch nicht zu viel zumuten. Also Wisperte sie leise, als er sie mit seinen Armen umschlossen hatte. " Entschuldige, ich wollte nichts... nicht das du... Also ich glaube nicht, dass es einfach für dich wäre aber ich glaube einfach, es könnte helfen." Sie vergrub ihre Nase liebevoll an seinem Hals und weil sich das gerade einfach richtig anführte, gab sie ihm einen Kuss auf den Hals. Im Gegenzug war für sie aber auch sein Anliegen so absurd und sie kam nicht umhin ihn anzulächeln und den Blickkontakt zu ihm zu suchen. Haily hob ihre Hände an um zärtlich seine Wangen mit ihren diesen zu berühren. " Matt dir darf eines nicht passieren, auch wenn madison und ich das selbe erlebt haben irgendwie... verwechselt nicht unsere stärken und Charakterzüge. Ich werde mich nie nur traurigen Gedanken hingeben und ich werde dich nicht ausschließen. Ich brauche dich und ich werde dir das zeigen und einfordern. Alleine sein ist... Doch doof. Dann sieht doch keiner das es mir nicht gut geht." Und sie schaffte es trotz der Tränen zu lachen. So war aber auch haily. Ganz anders als madison schätzte sie die Menschen um sich, sie vertraute darauf, dass es ihr mit ihnen besser ging als alleine. " Ich werde Tage haben an denen es mir richtig blöd gehen wird und wo ich mich verziehen aber dann werde ich auch laut jammernd- oder lachend auf dem Bett liegen. Ohne die einen, gibt es die anderen extreme nicht und auch wenn ich verspreche, ich warte, bis du dir das noch mal durch den Kopf hast gehen lassen - werde ich mir darüber nicht nur den Kopf zerbrechen. Ich muss einen Weg finden das zu verarbeiten aber ich hab doch ein Leben zeit dafür und ich hatte nicht vor, dass an schlechte Erinnerungen zu verschwenden oder Einsamkeit." Sie nickte ihm zu, noch immer mit dem offenen lächeln auf ihren Lippen, was nicht nur ihre Welt manchmal leichter machte sondern auch die, derer, die sie um sich hatte. Weil auch das sich richtig anführte, gab sie Matt diesmal einen Kuss auf die Lippen und sie bereute oder scheute daran nichts. RE: FREEDOM COVE - Matthew Dawson - 04.11.2016 13:30 Vielleicht war Matt tatsächlich zu vorbelastet. Vielleicht hatte er zu viele Erinnerungen an Madison im Kopf, daran wie sie ihn in solch schwierigen Phasen immer ausgeschlossen und mit seinen Sorgen allein gelassen hatte. Er mochte sich kaum vorstellen wie es ihm gehen würde, wenn auch Haily das tat, denn insbesondere dank diesem väterlichen Beschützerinstinkt in ihm, den sie unweigerlich immer wieder provozierte, sorgte er sich um sie noch viel mehr, als er es bei Madison je getan hatte. Madison war stark, sie war selbstständig und die Vergangenheit hatte ihm bewiesen, dass sie durch jeden Sturm irgendwann hindurch kommen würde, aber Haily war anders, als sie. Sie war fragil und emotional und so- Haily. Sie brauchte doch den Kontakt zu anderen Menschen, aber als sie den Blickkontakt zwischen den beiden wiederherstellte, als sie ihm tief in die Augen sah und dabei sogar schwach lächeln konnte, da spürte er auch, dass seine Sorgen völlig haltlos waren. Sie würde sich nicht von ihm zurückziehen, niemals. Sie würde ihn nicht ausschließen oder vor ihm fliehen, sie würde seine Hilfe und auch seine Nähe einfordern und das war gerade für Matt, der in seiner Ehe so oft darum kämpfen musste und doch immer wieder enttäuscht wurde, ein unheimlich befreiendes und beflügelndes Gefühl, das eine tiefe Ruhe in ihn brachte. Er schätzte den Charakter von Haily gerade so sehr, dass auch er seine Hände hob, seine Finger zart um ihr Gesicht legte, erneut die Daumen über ihre feuchten Wangen zog und sie dann ebenfalls küsste. Lange und liebevoll, dankbar und sehnsüchtig. Ganz sachte berührten sich dabei die Körper der beiden, warm kribbelte die Liebe unter seiner Haut und all die Zweifel, die er sich in den letzten Tagen zusammen gesponnen hatte, waren mit einem Mal völlig hinfällig. Das war gut, es war richtig Haily so nah zu kommen, es fühlte sich richtig an und jegliche gesellschaftlich auferlegte Beziehungsregeln schienen plötzlich unheimlich sinnlos. Etwas, das ihn so fühlen ließ wie er es gerade tat, konnte nicht falsch sein und als die Lippenpaare der beiden sich wieder trennten, als sie sich danach noch lange in die Augen sahen, zog sich auch über sein Gesicht ein schwaches Lächeln. "Ich hab dich wirklich gern, Haily. Manchmal hab ich das Gefühl ich sage dir das zu wenig." Seine Stimme klang ganz warm, während er noch einmal zart seine Finger über ihre Wangen zog, aber weil im selben Moment auch Catherine in die Küche kam, brachte er langsam wieder Distanz zwischen sich und den kleinen Hippie. Nicht, weil er peinlich berührt wäre oder weil er seine Zuneigung vor der anderen Person nicht ausleben wollte, sondern einfach aus dem simplen Grund heraus, dass die beiden hierher gekommen waren, um etwas zu kochen, und er auch nicht leugnen konnte, dass sein Magen sich verdammt leer anfühlte. Also widmete er sich stattdessen wieder seinem Schneidebrett und lauschte dabei aufmerksam, welche Rezepte der älteren Frau durch den Kopf gingen, als sie das ausgesuchte Gemüse betrachtete. Nicht, dass er davon eine Ahnung hätte, aber sie einigten sich letztendlich auf ein leicht abgewandeltes Ratatouille mit Bulgur-Beilage. Matt war wirklich nicht besonders lernwillig, was das Kochen anging, er hatte sich jetzt sein ganzes Leben lang dagegen gewehrt, aber an diesem Abend stand er freiwillig aufmerksam neben Catherine, um zu beobachten, was sie da tat und immer mal wieder ein Stück Gemüse zu stibitzen, das er entweder sich selbst oder Haily zwischen die Lippen schob. Wie erwartet wurde ihr der Anblick jedoch irgendwann zu langweilig wie nach und nach, sehr regelmäßig und eintönig, das Gemüse in einer Auflaufform geschichtet wurde, und weil sich auch Tischdecken nicht besonders aufregend für sie anhörte, durfte sie stattdessen in die Werkstatt zu Wayne gehen und sich dort anschauen, was er für tolle Objekte und Möbel aus Treibholz zusammen zimmerte, während Matt und Catherine das mit dem Kochen übernahmen. Und anscheinend war das auch spannend genug für sie, sodass das Essen bereits auf dem gedeckten Tisch stand - draußen, zwischen unzähligen von Pflanzen - als die beiden aus der Werkstatt zurückkehrten und sich alle gemeinsam hinsetzten, um den Abend miteinander zu verbringen. Auch das war eine wunderschöne Erfahrung, hier mitten in der Natur, an einem Ort, wo es nicht einmal Strom gab, wo der Platz nur mit Kerzenlicht erleuchtet wurde und man außer den Gesprächen von ihnen keine anderen menschlichen oder gar technischen Geräusche wahrnahm. Matt fühlte sich völlig entspannt, ganz ruhig und in sich zentriert, als er spät mit Haily aufstand und die beiden sich von Catherine und Wayne verabschiedeten, um nach dem ereignisreichen Tag endlich ins Bett zu fallen, was natürlich - wie erwartet - von seiner verrückten Begleitung ausufernd zelebriert wurde. Sie drehte und wälzte sich auf der Matratze, lachte glücklich und quietschte vor Freude sogar immer wieder auf, während Matt daneben nur amüsiert den Kopf schütteln konnte, aber so war sie nunmal. Und mittlerweile hatte er sich nicht nur daran gewöhnt, er mochte das auch. Er mochte, dass man immer spüren konnte, wie es ihr gerade ging. Die Freude genauso wie die Trauer. Und als die Euphorie erstmal aus ihr raus war, als sie sich danach mit dem Bauch nach unten auf der Matratze ausbreitete und langsam wieder Ruhe in sie einkehrte, legte er sich behutsam neben sie, drehte seinen Körper auf die Seite und schob liebevoll, langsam seine Hand auf ihren Rücken. Einfach nur, um sie zu berühren, um spüren zu können wie die gerade erneut aufkommende Trauer in ihr langsam wieder verschwand, unter der Wärme seiner Hände. Matt lachte einmal leise, als Haily schnurrend wie eine Katze ihr T-Shirt nach oben zog, damit es keine Barriere mehr zwischen ihrer Haut und seinen Fingern gab, und weil er sich dabei an etwas erinnerte, das seine Mutter vor vielen, vielen Jahren mit ihrem damals kleinen Sohn getan hatte, wenn er krank war, setzte er sich behutsam neben ihr auf und hoffte damit auch Hailys Kopf ein bisschen abzulenken. "Ich male was auf deinen Rücken, mit meinem Finger", nuschelte er leise, lächelnd. "Und du musst erraten, was es ist." Simple Formen zeichnete er auf ihre Haut, ganz einfache Objekte, die sie leicht erraten konnte, damit sie den Spaß daran nicht verlor. Jedes Mal, wenn Matt ein Motiv beendet hatte, wischte er mit der flachen Hand über Hailys Rücken, so wie über eine bemalte Tafel, um von vorne zu beginnen und weitere Kunstwerke auf sie zu zeichnen. An diesem Abend rannten Pferde über ihre Schulterblätter und eine Meerjungfrau lebte unter ihrer Haut, die Sonne strahlte auf ihrer Wirbelsäule und ein riesiger Baum wuchs aus ihren Haaren, an ihrem Nacken hinab. Die beiden lachten immer wieder leise, wenn sie sich vertat und etwas völlig Falsches riet, und freuten sich gemeinsam, wenn sie das richtige Objekt traf, so lange, bis Matt statt seiner Hand seinen Oberkörper zu ihr hinab senkte, so weit, dass er diesmal mit seinen Lippen Hailys Haut berühren konnte. Er küsste sanft ihren Oberarm, ihre Schulter, ihren Nacken, bis in die Mitte ihres Rückens, er spürte wie sie unter der Berührung erschauderte und lächelte sanft, als sie diesmal ganz stumm blieb. "Das ist Liebe", löste er auf, mit seinem Gesicht noch immer so dicht an ihrem Körper, dass sie seinen warmen Atem spüren konnte. Eines der vielen Abbilder von Liebe. RE: FREEDOM COVE - Haily Stone - 05.11.2016 10:22 Als Matt ihr sagte, wie gerne er sie hatte und dazu noch, dass er sie es viel zu selten Wissen ließ, konnte sie sich dieses freche Lächeln nicht verkneifen. „ Ich finde auch, dass die Menschen mir das viel zu wenig sagen – aber kein Wunder, wenn man solche Brüder hat.“ Und amüsiert, genauso wie gespielt Tadelnd schüttelte sie darüber schwer den Kopf. Gus und Chas, beide kannte Mat und wie aus ein und derselben Familie drei so Unterschiedliche Gestalten hervor kamen, war manchmal ein Rätsel. Auch wenn sie sich gerade Gus eigentlich durchgehend verbunden fühlte, empfand sie bei ihnen anders, als wenn sie an Aiden dachte und das zeigte Haily, dass sie mit ihm noch nicht ihren Frieden gefunden hatte. Die Zeit würde das schaffen, sie musste nur seinen Wunsch lernen zu akzeptieren, dass er sie nicht mehr in ihrem Leben haben wollte. Als dann Catherine hinein kam, waren ihr ihre verweinten Wangen nicht unangenehm. Das war Haily nicht. Weinen, Lachen, Nacktheit und auch alles andere war so menschlich und sie sah darin nie etwas verwerfliches. Anders als viele andere Menschen, die gerade starke Emotionen vor anderen verbergen wollten, die konnte sie nicht verstehen – jeder einzelne wusste doch, wie es war, wenn die Last im Leben mal wieder zu schwer wurde und jeder hatte schon aus vollem Herzen gelacht. Wie sie es zu Matt gesagt hatte, verfiel sie nicht in Trauer oder ein Loch sondern beobachtete wie eine aufmerksame Katze von der Seite, was die Frau und Matt da fabrizierten. Sie legte immer mal ihren Kopf schief, beobachtete die Finger von Catherine und ließ sich von Matt etwas in den Mund schieben. Bis sich das ganze doch zu oft Wiederholte. Mit ihrer Art fühlten sich viele vor den Kopf gestoßen, dass sie so offen Kommunizierte, wenn etwas langweilig war aber in dieser Küche schienen das alle in Ordnung zu finden, dass eine eigentlich erwachsene, nicht bis zum Ende dabei blieb sondern sich vorher Ablenken ließ. Auch Catherine schien amüsiert zu sein, wie wenig Haily von ihrem Kind sein verloren hatte. Die Werkstatt war total toll und sie stöberte durch die Ansammlung an Sachen und plauderte ununterbrochen von irgendwelchen Ideen. Sie kamen sogar ganz gut bei dem bastler an, man musste nur immer darauf achten, was aus ihrem Kopf sich auch wirklich so realisieren ließ. Nachdem sie in dem Bett zur Ruhe gefunden hatte, genoss sie es, sich von Matt Ablenken zu lassen. Die Formen auf ihrem Rücken die kribbelten warm und weich auf ihrer Haut. Es gab für den kleinen Hippie selten etwas vergleichbar schönes, wie von jemandem Berührt zu werden, den sie gerne hatte und auch als Matt die Hände durch Lippen ersetzte, unterließ sie das glückliche Grummeln aus ihrer Kehle ertönen und krallte ihre Finger genießerisch in die Decke. „ Das ist Liebe...“ Nuschelte sie absolut entspannt in das Kissen, eher sie sich auf den Rücken drehte und Matt begann zu streicheln. Wenn sie jemanden kennen lernte, wenn sie dann mit demjenigen später Intim wurde, wie mit Matt vor einigen Tagen, dann liebte sie es auch, den Körper immer besser kennen zu lernen. Sie musste sich zwar noch immer daran gewöhnen, dass es nicht mehr durchgehend Matt und Maddi geben würde und sie deswegen keine Barriere, aus Respekt, ziehen musste aber genau so lernte sie das doch. Das sie seine Muskeln nachzeichnete, ohne ersichtlichen Grund die flache Hand über seine Haut zog, kicherte, wenn sie die Bartstoppeln kitzelten und sie frei ihre Gedanken äußerte, dass es komisch war, das Männer immer so eine viel rauere Haut hatten und sinnierte, warum das so war. Darüber kicherten sie beide. Was Haily gegenüber Matt empfand war eine tiefe und reine Liebe, deswegen sah sie ihm auch so groß und unschuldig ins Gesicht. „ Manchmal glaube ich wir sind Seelenverwandt. Vielleicht waren wir schon einmal zusammen... in einem früheren Leben oder... ich weiß auch nicht aber ich fühle mich zu dir immer hingezogen.“ Das hatte sie schon bei ihrem Campingurlaub in seinem Garten festgestellt. RE: FREEDOM COVE - Matthew Dawson - 06.11.2016 17:53 Warm lächelte Matt seine liebenswerte Hippie-Freundin an und weil sich ihre filigranen Finger auf seiner Haut so gut anfühlten, legte er sich behutsam wieder neben sie, diesmal so nah, dass er Hailys Bein über seine ziehen und die Oberkörper der beiden sich dabei sanft berühren konnten. "Vielleicht waren wir auch mal ein- und dieselbe Person, in einem anderen Leben", sinnierte er weiter, amüsiert, während seine Hand sich erneut langsam über ihren Körper bewegte, über ihre Hüfte, Taille bis zu ihren Schulterblättern. Formlos diesmal, ohne dabei ein Bild auf ihrer Haut zu hinterlassen. "Mittelalter-Dorftrottel Maily. Oder damals in der Steinzeit, Neandertaler-Maily. Das könnte sein. Ich bin mir sicher wir waren der coolste Neandertaler, den es je gab." Noch immer verfiel Matt zwischendurch in so unsinnige, idiotische Gespräche, nicht selten auch nur mit sich selber, aber als sein erneutes Lachen verebbt war, trat anstellte dessen wieder dieser warme, einfühlsame Blick in seine Augen. "Es ist schön, dass es dich gibt, Hales. Ich will gar nicht wissen, wo ich jetzt gerade wäre, wenn wir uns nicht vor zwei Wochen auf der Straße aufgegabelt und uns dann auch nicht auf den Weg zu diesem verrückten Festival in die Wüste begeben hätten. Ich glaube mein Kopf und mein Herz waren zu dem Zeitpunkt an einem ziemlich dunklen Ort, aber du- du hast da wieder Licht rein gebracht, buntes flackerndes Licht mit Glitzerpartikeln, einfach weil du bist wie du bist, und- das möchte ich für dich auch tun. Okay? Wenn du es brauchst, wenn es dir nicht gut geht, dann überschütte ich dich mit Glitzer und Disco-Beleuchtung in Neon-Farben." Die wortwörtliche, bildliche Vorstellung gefiel Matt zwar auch, aber im Moment wollte er damit eher metaphorisch umschreiben, was er sie dann mit seinem Körper spüren ließ. Vorsichtig zerrte er erst an ihrem Oberteil, bis Haily bereitwillig die Arme hoch streckte und Matt es ihr ausziehen konnte, und dann ebenso auch an seinem eigenen, bevor er ihren Körper erneut sanft an sich zog, um seine warme Haut gegen ihre zu drücken. Sie liebte das, diesen Körperkontakt, das wusste er bereits, aber trotzdem war es jedes Mal wieder schön, wenn Haily diese Momente mit all ihren Sinnen lebte. Tief sog sie die Luft in ihre Lungen, sie atmete seinen vertrauten Geruch ein, presste sich mit ihrer von Gänsehaut übersäten Haut gegen ihn und ließ Matt auch mit ein paar genießenden, glücklichen Geräuschen hören wie gut es ihr gerade ging, in seinen Armen. Im Gegensatz zu dem spielerischen Annähern vom letzten Mal, geschah es diesmal ganz langsam, ganz vorsichtig. Sie beide nahmen sich unheimlich viel Zeit dabei den Körper des jeweils anderen zu berühren, sie streichelten sich gegenseitig mit den Fingerkuppen über die empfindliche Haut im Gesicht, über ihre Lippen, ihre Augenlider, entlang des Kiefers und bis in die Haare. Was zwischen ihnen geschah war so viel mehr als Sex. Es war eine stille Wertschätzung des anderen, es war eine weitere Abbildung von Liebe, die sie ganz bewusst in die Länge zogen, weil keiner von ihnen wollte, dass dieses erfüllende, wunderschöne Gefühl wieder abflachte. Lange küssten sie sich nur, anfangs ganz zart, fast schon unschuldig, dann immer leidenschaftlicher, bevor sie ihre übrigen Kleider verloren, nach und nach, und auch das lange auskosteten. Einfach zusammen hier zu liegen, ineinander verschlungen, übereinander, nebeneinander, ohne Barriere zwischen ihnen, vertraut und voller Zuneigung, bis sie dann erneut miteinander schliefen, langsam, vorsichtig, aber unfassbar intensiv. Sie hielten immer wieder inne, berührten oder küssten sich voller Liebe, um dann umso erfüllender zu spüren wie sie erneut ineinander verschmolzen. Als sie endlich die Augen schlossen und in einen unheimlich ruhigen, tiefen Schlaf fielen, da dämmerte es draußen vor dem Fenster bereits, aber hier an diesem Ort, miteinander, da hatten sie alle Zeit der Welt. Und die Freiheit zu tun, was sie tun wollten, wann sie es tun wollten. In den darauf folgenden Tagen initiierte Matt immer wieder, dass die beiden sich nah kamen und sei es nur, dass er seine blonde, kleine Freundin fest in die Arme schloss oder seine Finger behutsam durch ihre Haare zog. Er küsste sie ungeniert, wenn ihm danach war oder wenn er das Gefühl hatte sie sehnte sich nach ein wenig Zuneigung, und streichelte abends liebevoll ihre weiche Haut, oft so lange, bis sie neben ihm eingeschlafen war. Die leidenschaftliche Nacht zwischen ihnen hatte Matt auch jegliche Unsicherheit genommen, was Sex mit Haily anging, viel zu gut fühlte sich das an, und am nächsten Tag entschied er, dass die Erwartungen anderer in seinem Leben keine Rolle spielen durften. Er war glücklich, wenn er mit ihr zusammen war, wenn er sie küssen, berühren, mit ihr schlafen konnte, das gab ihm noch ein ganz neues Gefühl von Freiheit, weil er glaubte dadurch auch immer mehr mit seiner Vergangenheit abschließen zu können. Das, was er für Haily empfand, unterschied sich deutlich von den Gefühlen für Madison, aber es war nicht weniger wichtig, weniger schön oder weniger bedeutend für ihn. Die Liebe seiner Hippie-Freundin war genau das, was er jetzt brauchte, und er spürte auch, dass seine Liebe genau das war, was Haily jetzt brauchte. Leichtigkeit, Zuneigung und Wertschätzung. Und davon gab es hier, inmitten der Wildnis Kanadas, unsagbar viel. Manchmal fühlte Matt sich wie jung verliebt, wenn sie beide gemeinsam auf Entdeckungstour gingen, in den Wäldern herum stromerten und dann dort, mitten in der Natur, miteinander schliefen oder sich nach einem weiteren Abenteuer nackt ins Wasser stürzten. Zu anderen Zeitpunkten dann war es so als hätten Haily und er dieses Leben schon einmal durchlebt, fast schon schwermütig lagen sie dann nebeneinander auf der Matratze, eng verschlungen, und sahen sich so tief, so direkt in die Augen als hätten sie bereits eine gesamte Lebenszeit miteinander verbracht. Es war eine schöne Liebe, die sie beide miteinander teilten, eine erfüllende, ehrliche Liebe, auch dann noch, als sie sich nach einigen Tagen von dieser schönen Insel und ihren neu gewonnen Freunden verabschiedeten, um ein weiteres Abenteuer zu erleben. Sie beide hatten Verbindungen nach Los Angeles und sie beide wussten auch tief im Innern, dass diese Stadt sie irgendwann zurück bekommen würde, aber noch nicht jetzt. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Es gab noch so viel zu sehen, so viel zu erleben und so viel zu verarbeiten, bevor sie zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrten und weil Haily und Matt sich darin beide einig waren, ließen sie sich auf ihrem Weg einfach von dem Leben treiben. Stundenlang führten die Straßen sie durch die Berge von Kanada, an atemberaubenden, wunderschönen Landschaften vorbei, sie fuhren durch das endlose Nichts von Sasketchewan, über Felder, Wiesen, durch Wälder, an Seen und Meeren vorbei. Sie verbrachten eine Zeit lang auf einer Farm in Texas, schliefen bei anderen Aussteigern, trafen neue Freunde und Menschen, bei denen es sich so anfühlte als würde man sich schon ewig kennen. Monatelang waren die beiden unterwegs, glücklich und frei, bevor ihr Abenteuer ein unerwartetes, abruptes Ende fand. |