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SAN FRANCISCO SQUAT HOUSE - Druckversion +- LOS ANGELES # SAN FRANCISCO (http://california.bplaced.net) +-- Forum: ARCHIVE (/forumdisplay.php?fid=23) +--- Forum: CLOSED THREADS (/forumdisplay.php?fid=25) +--- Thema: SAN FRANCISCO SQUAT HOUSE (/showthread.php?tid=61) |
RE: SQUAT HOUSE - Noah Scott - 12.11.2016 18:18 Schon wieder betrachtete Noah lange das Gesicht seiner Ex-Freundin, ihre müde wirkenden Augen und die gespannte Haut über ihren Wangenknochen, ehe er resignierend die Luft aus seinen Lungen stieß, weil sie leider Recht hatte mit dem, was sie da sagte. Zac hatte so viele Hürden für Lahja genommen, er hatte sich für sie eingesetzt, ihr geholfen, ihr beigestanden, so oft, dass er das jetzt durchaus auch für sich einfordern durfte. "Ich will nur nicht, dass du verletzt wirst", sprach Noah trotzdem leise aus und zog dabei hilflos seine Schultern ein wenig an. "Und ich weiß, dass es dich verletzen würde ständig in seiner Nähe zu sein, also- sei vorsichtig, okay? Mach nichts, was du irgendwann bereuen würdest. Und wenn du merkst, dass dir das wirklich nicht gut tut, dann nimm dir Abstand. Die Situation jetzt ist anders, als damals, Lahja. Er hat vieles für dich getan, ja, aber er wollte das auch. Er war verliebt in dich. Und du in ihn. Im Moment ist das alles ein bisschen komplizierter, oder? Ich will dir da nicht rein reden, du musst selber wissen, was du dir zumuten kannst, aber- wie gesagt, sei einfach vorsichtig." Noah sah seine Ex-Freundin noch einmal mit einem liebevollen, aber gleichzeitig auch besorgten Ausdruck in den Augen an, während er noch einmal langsam über ihren Unterarm streichelte und dann den Joint aus ihrer Hand nahm. Die Wirkung des Marihuanas brauchte er jetzt auch, denn diese Vorschläge, die kurz darauf so hilfsbereit aus Lahjas Mund kamen, wollten erstmal verarbeitet werden. Allein schon die Vorstellung, dass er diesmal ganz offensichtliche Schritte einleiten sollte, um Bex von sich zu überzeugen, bereitete ihm Unbehagen, das lag völlig fern seiner Natur, aber natürlich wusste Noah auch, dass genau dies ihm immer wieder ein Bein stellte und dafür verantwortlich war, dass Frauen sich nicht romantisch oder sexuell zu ihm hingezogen fühlten. Lange hatte er sich selber gesagt, dass man so etwas nicht forcieren durfte und dass irgendwann schon jemand daher kam, der ihn genau so nahm, mochte und liebte wie er nunmal war, aber wie lange sollte er denn noch darauf warten? Er sehnte sich so sehr nach jemandem. Nicht nur nach jemandem, sondern nach Bex, und wenn Lahja glaubte, dass dies der richtige Weg wäre, um sie von sich zu überzeugen, dann musste er ihrer Meinung vielleicht auch einfach vertrauen. Dann musste er vielleicht einfach über seinen Schatten springen. "Nein. Nein, sie weiß, dass ich sie mag. Das hast du richtig verstanden, aber-" Noah blieb die nächste Ausrede im Hals stecken. Statt sich schon wieder einen Ausweg, schüttelte er langsam den Kopf, rieb sich angespannt über das Gesicht, aber gab dann endlich nach. "Ich nehme sie also mit aufs Dach." Die Idee fand er gar nicht mal schlecht. "Und- dann? Wie weit geh ich dann? Das ist erst unser zweites Date. Und wie- mach ich das genau? Also, ich meine, ich weiß wie man sowas macht." Nervös verzog er die Lippen. "Aber wie initiiert man sowas? Was, wenn ich ihre Signale falsch deute? Und- wie soll ich ihr denn sagen, dass ich sie- will? Ich kann doch nicht einfach sagen Ich will dich." Das klang so sexuell, dass er schon wieder unsicher das Gesicht verzog. War er schon so weit? Wollte Lahja überhaupt darauf hinaus? RE: SQUAT HOUSE - Lahja Emilia O'Neill - 12.11.2016 20:21 Für Lahja war die nächste Entscheidung nicht leicht zu treffen. Zum einen hasste sie es, wenn Noah sich Sorgen machte und zum anderen wusste sie auch, er würde hassen, wie sie sich selbst doch schon einen Ausweg aus ihrer Situation geschaffen hatte. Wie sie selbst damit umging, dass es sie mitnahm, Zac so oft vor der Nase zu haben aber sich ihm nicht annähern zu dürfen. Noah wäre aber auch nicht dumm, er würde Wissen, dass Lahja sich nicht verändert hatte in dieser Hinsicht und es war immerhin auch mit ein Grund, warum die Beziehung zwischen den beiden nicht mehr funktioniert hatte. Weil sie schlimmer fand, ihn mit dem Gedanken, in ein paar Tagen, zurück zu lassen, dass sie nicht zu Recht kam, schaute sie ihn Aufrichtig, Ernst aber genauso Liebevoll an. „ Ich passe auf, dass es nicht zu viel wird und zumindest solange wir Trainiert haben, hat der Sport einen gesunden Ausgleich geschaffen und war ein Ventil, was gereicht hat, dass nichts... schlimmeres passiert.“ Denn ihr Exfreund wusste, wie sich angestaute Wut, gerade die aus einer Verletzung ihres Wesens, entladen konnte und es hatte sie nun einmal auch ins Gefängnis gebracht. Das würde sie nie vergessen. „ Egal, was da zwischen Zac und mir an Spannungen herrscht, würde auch er das nicht Zulassen. Weil genau wie du und ich das Wissen, kann mich das Kopf und Kragen kosten, wenn ich die Beherrschung verliere und das will auch keiner.“ Das war der leichtere Teil vor Noah einzugestehen, nun stand der weitaus schwierigere Teil an und Lahja füllte ihre Lungen mit genügend Luft. „ Außerdem kann ich mich... nach dem Training und wenn ich genervt bin auch ganz gut anders abreagieren. Ich bin auch oft Abends aus, trinke was und suche mir eine nette Bekanntschaft.“ Das zaghafte Lächeln war so vorsichtig weil Noah wusste, dass Lahja sicher vieles suchte aber keine netten Bekanntschaften. Sie konnte sich in den letzten Wochen Zac auch so oft aus dem Kopf schlagen, weil sie eben jemanden suchte, der ihr das gab, was er aufgrund seiner Familie nicht mehr konnte. Eventuell waren die blauen Flecken an ihrem Hals nach so einer Nacht Zac schon öfter bitter Aufgestoßen und vielleicht wollte sie ihn auch etwas leiden lassen, weil er eben nur knapp zwei Jahre gebraucht hatte, Ava kennen zu lernen, sich zu Verloben und ein Kind zu zeugen aber er wusste auch, wie sie und Noah, dass sie das brauchte. Nach der grausamen Tat von Chris war es ein Wunder, dass sie einen Weg gefunden hatte, damit irgendwie so klar zu kommen und auch wenn es für Menschen die ihr Nahestanden manchmal schwer zu ertragen war, dass war eben, wie es für Lahja ertragbar war. Diese beiden Themen, die sie in ihrem Gespräch hatten, ließen sich so schwer vereinen aber zumindest herrschte damit nicht dauerhaft diese Anspannung. Es passierte genau das, was sie sich von ihrem Besuch hier erhofft hatte, die konnte mit Noah offen über alles Reden und Erfahren, wie es ihm ging und was in seinem Leben passierte. Denn Lahja war das genauso wichtig. Als er aber wieder begann, sich so zu Winden, musste sie Schmunzeln und berührte liebevoll seine Wange. „ Du bist ein guter Kerl und ich weiß, du bist so und ich will den kleinen Hippie in dir nicht Ändern aber du musst auch mal anfangen, dich selbst nicht mehr so runter zu machen und auch zu sehen, dass Bex sich mit dir Glücklich schätzen kann. Das es für sie auch gut wäre, jemanden wie dich zu haben. Damit du sie davon Überzeugen kannst, musst du selbst auch davon Überzeugt sein.“ Ha und das aus dem Mund von Lahja, die so voller Selbstzweifel war aber im Gegensatz zu ihr konnte Noah einem Menschen wirklich viel geben. Er hatte so viel Liebe in sich und sie fand genauso, dass es an der Zeit war, dass er nicht von allen in die Friendzone gesteckt wurde. Eventuell hätte sie wirklich dazu sagen sollen, dass das nicht alles beim zweiten Date passieren musste, damit er sich und auch das Mädchen nicht überforderte aber sie gab ihm alle Tipps, die zumindest sie wusste, wie man eine Frau überzeugte. „ Du sollst dich auch nicht auf sie stürzen.“ Sprach sie amüsiert aus und suchte seinen Scheuen Blick. „ Aber du kannst... Kerzen anmachen? Du kannst sie in den Am nehmen, ihren Nacken Kraulen – das sind Berührungen unter Freunden aber nicht wenn du den Kontakt direkt zu ihrer Haut suchst. Du musst es ja schaffen, dass sie sich auch mit dir Vorstellen kann, sich anzunähern, denn das fehlt ihr ja noch, oder? Dann zeig ihr wie du mit einer Freundin umgehen würdest. Küss sie vielleicht nicht direkt auf die Lippen, sondern ihren Hals, diese empfindliche Stelle am Ohr, wenn du Näher an sie heran gerutscht bist... statt ich will dich könntest du ihr sagen, wie gut sie riecht. Streichel ihren Oberschenkel aber eben auch hier nicht nur wie ein Kumpel, mal eben übers Knie sondern schon... das sie versteht, dass du mehr sein magst als nur ihr Freund.“ Ach herrje, ein wenig komisch war es dann doch, Noah in diesen Themen auf die Sprünge zu helfen. Das war eher die Art, mit definitiv mehr Nachdruck, wie Zac das angegangen wäre aber bei Noah war das immer anders gewesen. Lahja hatte ihn nicht ändern wollen und das nie von ihm verlangt aber sich ihn so vorzustellen, weckte sogar in ihr so etwas wie Sehnsüchte. " Meinst du, du kannst das, ohne... das es sich für dich anfühlt, als müsstest du jemand anderes sein? Weil das wäre schlimm Noah." RE: SQUAT HOUSE - Noah Scott - 17.11.2016 17:23 Noah wusste doch, was Lahja für absurde Methoden hatte, um sich körperlich und emotional auszulasten. Er wusste von den sexuellen Vorlieben seiner Freundin und wie diese ihr dabei halfen mit der Wut in sich umzugehen. Er hatte das nie verstanden, bis heute nicht, und er konnte auch nicht leugnen, dass genau dies einer der Gründe war, warum die beiden sich nach mehreren Jahren On-and-Off-Beziehung doch dazu entschieden hatten getrennte Wege zu gehen. Für Noah war diese selbstzerstörerische Art in Lahja einfach nicht nachvollziehbar, aber zumindest hatte er als ihr Partner immer darauf vertrauen können, dass sie diese Sehnsüchte nicht auslebte. In der offenen Beziehung allerdings, die die beiden dann geführt hatten, wurde er gezwungen auch diese Eigenschaft von ihr zu akzeptieren. Er hatte zwar mehrmals versucht mit ihr darüber zu reden, er hatte sogar einmal in Erwägung gezogen wieder sogenannte Regeln oder Verbote aufzustellen, um zu verhindern, dass Lahja sich anderen Männern so auslieferte, aber das ging gegen alles, wofür er sich einsetzte und wofür auch diese offene Beziehung der beiden stand. Der Freiheitsgedanke würde gänzlich verloren gehen, wenn er Lahja jetzt doch irgendwelche Einschränkungen vorsetzte, und so war ihm nichts anderes übrig geblieben, als das zu akzeptieren. So lange, bis er nicht mehr konnte. Bis er nicht mehr schockiert immer wieder die dunklen Blutergüsse auf ihrer Haut betrachten wollte, ohne etwas dagegen zu sagen oder zu tun, und bis er sich eingestand, dass die beiden vielleicht doch zu unterschiedlich waren, um auf lange Sicht miteinander glücklich zu werden. Auch jetzt spürte Lahja deutlich in Noahs Blick, dass sich in seiner Einstellung nichts geändert hatte und dass er noch immer nicht verstand, weshalb man sich freiwillig so zurichten lassen sollte, aber er hatte diese Diskussion zu oft mit seiner Ex-Freundin geführt und nickte daher nur. Genauso wie Lahja seine Eigenheiten immer akzeptiert hatte, blieb ihm nämlich nichts anderes übrig, als das auch bei ihr zu tun und darauf zu vertrauen, dass sie wusste, was gut für sie war. Und auch darauf, dass sie wusste, was gut für ihn war, denn all diese liebe gemeinten Ratschläge von ihr nahm Noah ganz tief in sich auf. Es war ja nicht so als hätte er noch nie die Erfahrung gemacht mit einer Frau zu schlafen oder als hätte er noch nie Sex inszeniert, bei Bex war es aber trotzdem etwas anderes. Er wollte sie einfach nicht überfordern und sah daher anfangs auch eher unsicher in Lahjas Augen, aber letztendlich blieb ihm doch auch gar nichts anderes übrig, als auf ihre Ratschläge zu vertrauen. So falsch hörte sich das ja auch nicht an. Zumindest würde sie dadurch verstehen, dass Noah wirklich romantische Gefühle für sie hatte, nicht nur freundschaftliche, und genau daran haperte es doch gerade. Für ihn war es zwar auch absurd so offen mit seiner Ex-Freundin darüber zu reden und sich vorzustellen wie er all das, was er vor gar nicht allzu langer Zeit noch mit ihr getan hatte, jetzt mit einer anderen Frau tun sollte, aber das gehörte doch auch zu einer Freundschaft dazu, diese Gespräche. Dass es in seinem Körper ein wenig kribbelte, bei der Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit Lahja, versuchte er zu ignorieren, ebenso wie alle übrig gebliebenen Zweifel, und nickte ihr lieber dankbar zu. "Ich kann es zumindest versuchen. Ich werde bestimmt nie so ein- Draufgänger werden, aber es ist ja auch nicht so, als wäre es das erste Mal, dass ich eine Frau berühre." In seiner Vorstellung klang das alles gar nicht so schrecklich, im Gegenteil, er wollte das ja auch. Er wollte Bex so nah kommen und er wollte ihr zeigen, was er für sie empfand, aber diese Ratschläge dann wirklich durchzuziehen, das würde ihn trotzdem noch vor eine große Herausforderung stellen. Vor allem, weil er zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstand, dass es keine besonders gute Idee war das alles auf einmal auf Bex abzuladen und sie dadurch erst recht zu überfordern. Möglicherweise hätte er nochmal genauer nachfragen sollen, aber für Noah war es auch keine angenehme Situation seine Ex-Freundin um Hilfe zu fragen, damit er hoffentlich erfolgreich eine andere Frau für sich begeistern konnte. Stattdessen ging er lieber zu einem anderen Gesprächsthema über, fragte Lahja nach ihrer Familie, nach ihrem Job, die beiden redeten über gemeinsame Freunde und über das vergangene Jahr, so lange, bis der Joint und der Alkohol sie zu müde werden ließ, um noch länger miteinander zu sprechen. Dafür hatten sie ja auch in den darauf folgenden Tagen noch genügend Zeit. RE: SQUAT HOUSE - Rebekka Smirnow - 12.02.2017 18:56 In den Tagen, als Lahja zu Besuch bei Noah war - ließ Bex sich nicht blicken. Die beiden schrieben zwar miteinander und sie hätte auch sicher einen Abend zu den beiden stoßen können, Lahja schien eher neugierig als eifersüchtig aber für Bex fühlte sich das komisch an. Sie konnte nur mutmaßen wie das wäre aber alle Szenarien reichten ihr, um sich sicher zu sein, dass sie sich in keinem wohl fühlte. Die beiden wären sich vertraut und er hatte gesagt, körperlich kam er auch Menschen näher, die er auf freundschaftliche Ebene mochte. Vielleicht hatte er auch mit Lahja über sie gesprochen und wie die beiden gerade begannen sich anzunähern und auch diese Analyse wollte sie sich ersparen oder das lahja ihr vielleicht gut zureden wollte. Eventuell war das nicht richtig und Bex hatte tatsächlich ein schlechtes gewissen. Vielleicht hatte er sich gewünscht das die beiden sich kennen lernen würden? Immerhin hatte er Bex gerne und man wollte doch immer das gerade die Menschen einen Blick in den engeren Freundeskreis bekamen und andersherum, oder? Wieso war sie so unsicher bei Noah? Und immer wieder wurde ihr klar das das doch mit seiner offenen liebe Zutun hatte. Das sie sich darum noch viel mehr sorgen machte als sie wollte und das wiederum führte zu einer Unsicherheit wo es mit dem beiden hin gehen sollte. Zumindest hatte sie nicht nur ausreden erfunden, sich vor einem Treffen mit Lahja zu bewahren. Ihre Eltern hatten einiges zu tun und so war Bex mit der Arbeit im tierheim und mit ihrer Großmutter mehr als ausgelastet. Nach dem Vorfall mit Joker sorgten sich ihre Eltern auch noch mehr um ihre Tochter und das dieses amerikanische leben und die lockere Erziehung nicht das richtige waren und sie versuchte krampfhaft Ihnen das Gegenteil zu beweisen. Zum einen, um das Vertrauen zurück zu gewinnen und zum anderen um nicht irgendwann zu einer Tante geschickt zu werden, um ein paar Jahre deren Werte zu leben. Auch das schrieb sie Noah und sie versuchte damit zu vermeiden, dass er den Eindruck bekam, sie drückte sich vielleicht sogar vor ihm. Sie wusste doch wie er sein konnte. Deswegen hatte sie auch einen Entschluss gefasst. Freitags nach der Arbeit ging sie zu Noah nach hause, in der Begleitung von May und klopfte an seiner Zimmertür. Sie wollte ihm die Überraschung persönlich mitteilen und auch wenn er typisch noch auf seinem Bett lag, überkam sie ein sanftes und liebevolles lächeln. " hey ich dachte, ich mach wieder gut, was ich in den letzten Tagen so versäumt habe..." sie winkte mit zwei Karten von einer kleinen singer songwriter Band von der sie wusste, dass Noah sie leiden konnte aber ihm das Geld für die Tickets gefehlt hatte. " als Date oder als Freunde, ist mir egal aber ich mochte die Musik auch gerne und... Ja dachte so zeige ich dir am besten, dass ich nicht dich gemieden habe." Sie wollte nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen aber ihren Eltern hatte sie angekündigt bei May zu schlafen. Wenn Sie auch nur ein Bier trinken würde, würde ihr Vater das wieder kritisch quittieren und sie wollte sich ärger ersparen. Was sie nun wirklich tat, bei Noah oder May übernachten wusste sie noch nicht - kam vielleicht darauf an, was er über den Besuch von Lahja zu erzählen hatte. Zumindest hatte sie ihren Rucksack bei um nicht noch einmal heim zu müssen. RE: SQUAT HOUSE - Noah Scott - 16.02.2017 12:31 Noah war sich sicher, dass der Besuch von Lahja ihm mit Bex helfen würde, und auch all ihre Tipps nahm er sich zu Herzen, dachte lange und oft darüber nach, aber eventuell wurde genau das zu seinem Problem. Denn je mehr Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Date mit Bex verging, desto mehr steigerte er sich dort hinein. Er machte es in seinem Kopf zu einer richtigen Philosophie, versuchte sich einen Plan zurechtzulegen und eine imaginäre Check-Liste zu notieren mit Annäherungsversuchen, die er ausprobieren wollte, und merkte dabei gar nicht wie besessen er davon wurde. Was andere Personen immer an Noah gefiel war seine lockere, herzliche, freundliche und zuvorkommende Art, sie mochten die Aufmerksamkeit, die er seinen Freunden - oder auch Fremden - zuteil werden ließ und dass er immer den Eindruck erweckte als wäre er einfach er selber. Ein guter, bodenständiger Mensch, mit dem Herz am richtigen Fleck. Das war das, was Lahja am meisten an ihm liebte, was Haily am meisten an ihm liebte und auch all die anderen Personen, die bereits seinen Weg gekreuzt hatten, wahrscheinlich auch Bex. Doch all das, was er eigentlich war, gab er unbewusst gerade auf. Er legte sich Strategien zurecht, plante im Vorfeld, was er mit Bex unternehmen wollte und wie die beiden danach wohl auf dem Dach des Hauses enden könnten, diesen Ort hatte Lahja im schließlich angeraten. Er missachtete alles, was sich in seinem Kopf richtig anfühlte, und konzentrierte sich eher darauf, was andere Personen für richtig hielten, indem er sich vornahm mehr männlich zu sein. Ein wenig forscher, ein wenig direkter. Nichts passte weniger zu Noahs Charakter als das, aber er wollte Bex erobern, so wie es auch Joker damals bestimmt getan hatte. Manchmal erwischte er sich sogar dabei wie Noah sich gedanklich mit dem Ex-Freund von Bex verglich, wie er nicht nur nach äußerlichen Gemeinsamkeiten suchte, sondern auch nach Charakterzügen, die die beiden wohlmöglich teilten. Viel gab es da nicht, Joker war ein völlig anderer Mensch als er, aber anstatt den Vorteil darin zu sehen, versuchte Noah eher sich ein wenig davon anzunehmen. Ein bisschen davon auf sich selber zu übertragen. Bex hatte sich schließlich nicht ohne Grund in ihn verliebt. Unsicher schreckte er daher auch auf, als sich an diesem Abend plötzlich seine Tür öffnete, und anstatt sich über den unerwarteten Besuch der jungen Frau zu freuen, war es vor allem Panik, die ihm durch den Körper schoss, als sie die Tickets nach oben hielt. So hatte er das doch schließlich nicht geplant, verdammt. Er war doch noch gar nicht soweit. Er hatte sich doch noch nicht jede einzelne Minute ihres Dates zurecht gelegt. Und vor allem: Dieser Schritt hätte doch von ihm kommen müssen, oder? War er es nicht, der Bex jetzt sein Interesse beweisen musste? Es war bestimmt ein negatives Zeichen, dass sie jetzt stattdessen hier stand, mit Plänen in der Hand für einen gemeinsamen Abend. Hatte er sich zu viel Zeit gelassen, wegen Lahjas Besuch? "Du hast was?!", brachte er deswegen bloß überrascht heraus, ehe Noah sich von seiner Matratze hoch kämpfte und auf sie zuging. Seine Stimme klang nicht bösartig und vorwurfsvoll, eigentlich freute er sich ja auch, dass sie an ihn gedacht hatte und den Abend mit ihm verbringen wollte, aber das, was sie sagte - dass es ihr egal war, ob die beiden den Abend als Date oder als Freunde verbrachten - trug nicht gerade zu seiner Selbstsicherheit bei. Sie hatte es sich anders überlegt, ganz bestimmt. Sie wollte nicht nochmal mit ihm ausgehen, sie tat das nur aus Höflichkeit. War ihr das wirklich so egal? "Ich-- Verdammt. Eigentlich wollte ich mir doch was einfallen lassen, für unser zweites Date. Ich hab wirklich so oft darüber nachgedacht, während Lahja hier war, ehrlich." War es jetzt falsch das zu sagen? Mochten Frauen es nicht auch, wenn man ein wenig Desinteresse zeigte? Joker hatte das bestimmt getan, oder? Jeden einzelnen Satz aus seinem Mund stellte Noah auf einmal infrage und als er auf Bex zuging, nahm er sie auch nicht so locker liebevoll in den Arm wie üblich, sondern versteifte sich eher in der Umarmung und senkte seine Hand viel zu hölzern auf ihr Becken hinab, anstatt sie ganz unverkrampft auf ihrem Rücken ruhen zu lassen. Einfach nur, weil auch das ein viel eindeutigeres Zeichen für sie wäre. "Aber- nicht dass du denkst ich freue mich nicht. Natürlich tu ich das, vielen vielen Dank, damit hätte ich nie gerechnet. Und das wäre auch absolut nicht nötig gewesen, ich hoffe das weißt du." Er war doch der Mann, er hätte das bezahlen sollen. Nervös hoben sich daher auch seine Mundwinkel ein wenig, als Noah sich wieder zurück lehnte und Bex in die Augen sah. "Wie- gehts dir denn? Schade, dass wir uns so lange nicht gesehen haben, ich hätte mich gefreut, wenn du Lahja auch kennen gelernt hättest, aber- ich weiß ja auch wie das bei dir ist. Mit deinen Eltern und deiner Großmutter. Also, alles in Ordnung. Geht es deiner Familie auch gut?" RE: SQUAT HOUSE - Rebekka Smirnow - 16.02.2017 19:27 Eventuell ging Bex etwas zu blauäugig in diese Phase hinein, in der die beiden feststellen wollten, auf welchen Ebenen sie noch miteinander harmonieren konnten. Das hatte für sie nur auch so anders angefangen als sie es bisher kannte. So innige Freundschaften wie sie zu Noah, die pflegte man zu Männern eben nicht, dass war doch der Grund wieso sie ihren Eltern nie einfach sagen könnte, sie übernachtete bei Noah. Als Kumpel, freundschaftlich – oder vielleicht doch mehr? - das wü rde sich noch zeigen. Fakt blieb, in den Vorstellungen ihrer Familie machte man das einfach nicht. Das war schon fast Schlampiges Verhalten, auch von einer in die nächste Beziehung zu hüpfen und selbst sie spürte doch oft genug, wie es sie in einen Zwiespalt trieb. Bex wollte ihren Eltern keinen Kummer bescheren, ihre Werte so missachten aber auch ihr Leben selbst bestimmend gestalten. Dieses Haus hier, die Vielfalt an Menschen und Überzeugungen, sie war darauf neugierig. Sie sah das nicht alles als grundlegend falsch an. Sie zog keine so harte Grenzen wir Ihre Eltern zu Menschen, die sich eben keinem System und Muster anpassen wollten. Die waren für sie nicht nur faul, asozial und dreckig. Da gab es so zahlreiche Facetten und Geschichten zu aber wenn sie das daheim ansprechen würde, dürfte sie hier wahrscheinlich nie wieder her kommen. Ihren Eltern war auch der sogenannte Umgang ihrer Tochter wichtig und wenn sie wüssten, wie der sich verändert hatte nach dem Schulabschluss und dem Beginn der Arbeit im Tierheim? Sie würden dem ein Riegel vorschieben, da war Bex sich Sicher. Nicht das ihre Mutter Noah nicht ewig dankbar war und ein netter Kerl war er auch, sagte sogar ihr Vater aber das war eben nicht das Leben ihres Kindes. Für Bex wurde auch das immer mehr zur Zerreißprobe und deshalb hatte sie sich heute eigentlich gerade auf die Leichtigkeit gefreut. Eventuell konnte sie die Tiefe von Noahs Gefühlen noch immer nicht richtig deutlich nachempfinden. Sie würde ihm das nie wieder offenbaren oder Andeuten, nachdem sie ihn damit vor gar nicht langer Zeit so tief Gekränkt hatte. Nur eines blieb eben. Auch er war so anders als das, was ihr bisher auf romantischer Ebene passiert war. Oft genug wirkte er sich selbst seiner Sache so wenig sicher. Vielleicht war das aber auch gut, vielleicht nach der Beziehung zu Joker und der damit einhergehenden, tiefen, schmerhaften Enttäuschung, genau das richtige. Sie wusste es doch selbst nicht. Sie wusste nur das Noah nicht mehr nur präsenter in ihrem Leben sondern auch in ihren Gedanken war. Sonst stünde sie nicht hier und hätte sich einen Kopf darum gemacht, ihm eine Freude zu machen. Mit Sicherheit wäre es beiden besser damit gegangen, hätte sie ihn an dieser Erkenntnis teilhaben lassen. Nur sie war nun einmal auch Schüchter, leider war sie so weit noch nicht. Allem voran wollte sie ihn nämlich auch nicht verletzen, dass hatte sie unbewusst und ungewollt schon viel zu oft getan. Vielleicht ging sie deshalb Kommentarlos über seine Begrüßung hinweg - bei der sie doch innerlich eine Veränderung spürte aber noch viel krasser körperlich. Bex wollte das was sie hatten doch nur nicht kaputt machen. " Ich weiß doch, Dating ist Männer-Sache aber weil ich nicht gänzlich auf deine Gesellschaft verzichten mag, biete ich dir an das hier als eben 'nicht Date' anzusehen. " Liebevoll lächelte sie ihn an, ohne zu ahnen damit den Zweifeln in seinem Kopf nur mehr Futter zu geben. Ihn noch mehr unter Zugzwang zu stellen. Das war so Ernst nämlich nicht gedacht und für gewöhnlich verstand er doch ihr Lächeln auch. " Ich bin immer ehrlich wie du weißt und ein wenig Angst...?" War es das? Ja das traf es am ehesten. "… Lahja kennen zu lernen hatte ich schon. Das war mit ein Grund für meine fern bleiben und das... tut mir leid. Ich Bereue das auch... irgendwie und beim nächsten Mal nehme... ich mir dann auch die Zeit. In deinen Erzählungen schien sie mir nur... sehr... Offensiv und... Laut?“ Je mehr sie Redepausen einlegte, desto mehr verstrickte sie sich nur und zuckte deswegen die Schultern, nachdem sie die Jacke und den Rucksack abgelegt hatte. Wie sie das immer tat, wenn sie ihn Besuchte. „ Jetzt komme ich mir blöd vor.“ Stellte Bex mit fem Anflug eines Lachens fest. „ Ich Glaube ich hatte ein wenig Sorge, sie mag mich vielleicht nicht und ich hatte vielleicht auch Bedenken, dass es komisch ist, zu dritt.“ Nein, sie wollte das Thema nicht erneut auf den Tisch bringen, dazu freute sie sich zu sehr auf das kommende Konzert und den Abend aber Noah würde schon in ihren Blicken finden, was sie sagen wollte. Das sie nicht wusste, wie er eben mit Menschen umging, die potenziell auch mehr als nur Freundschaft für ihn Bedeuten konnten und sie wusste nicht, was das mit ihr machen würde. Ganz einfach. Hatten die beiden es nicht auch so schon schwer genug? Daran erinnerte er sie auch wieder, als er nach ihren Eltern fragte und Bex die Ärmel ihres Zippers unbeholfen lang zog und erneut die Schultern hob. „ Jetzt nach dem Schock wegen Joker kommt auch das Misstrauen, was ich damit eindeutig Provoziert habe. Ich versuche gerade das bestmögliche Bild abzugeben, damit ich auch ein Rückflug-Ticket mit nach Russland bekomme, wenn ich diesen Sommer meine Familie besuche. Mein Vater schimpft von Tag zu Tag mehr auf dieses lockere Amerika.“ Was sollte sie denn dazu sagen? Sie würde ihren Vater nicht schlecht Reden können aber man merkte doch auch, wie Bex auf das Leben eines jungen Erwachsenen nicht verzichten wollte. Das war ein schmaler Grad. „ Deswegen Wissen sie auch nichts von heute Abend, ich bin mit May auf einen Filme- und Spieleabend verabredet.“ Ob das die richtige Herangehensweise war? Aber was war ihre andere Wahl? Sie brachte auch nicht übers Herz nun anzusprechen, nicht Heim zu können am Abend. Das würde er sich denken können, nachdem sie ihn lieber wieder anlächelte und die Gesprächsrichtung etwas unbekümmerter leitete. „ Ich gehe mich eben frisch machen, ich rieche...“ Sie steckte die Nase in ihren Ärmel. „...nach Hund und du gehst dafür schon mal nach etwas edlem zu trinken Suchen?“ Komisch, ihr fiel es sonst so herrlich einfach mit ihm umzugehen als stünde einfach nichts zwischen den beiden und das zog sie so viel mehr an, als die Hand eben auf ihrem Becken. Diese Zeichen waren aber auch so viel weniger Eindeutig – natürlich wollte sie auch für ihn heute Abend gut aussehen, wenn sie mit ihm zusammen raus ging. Das konnte er ihr aber nicht an ihrer Nasenspitze ansehen und so blieben die Zeichen, die ihre Freundschaft sanft auf eine neue Ebene leitete - eine gefühlvolle - viel zu unbemerkt von allen beiden. Möglich das es auch ihr Fehler gewesen war, ihm eine so genau Vorstellung dessen zu geben, wie sie solche Situationen bisher durchlebt hatte. Dabei war die Ausgangsposition doch immer eine ganz andere gewesen. RE: SQUAT HOUSE - Noah Scott - 18.02.2017 13:51 Die Sorgen, die Bex sich über das Kennenlernen von Lahja gemacht hatte, lagen Noah tatsächlich so fern, dass er nicht einmal in ihrem schüchternen, etwas unsicheren Blick ihre wahren Gedanken erkennen konnte. Warum auch? Bex hatte schließlich keine Gefühle für ihn, noch nicht, weshalb sollte es dann problematisch für sie sein gemeinsam etwas mit Noah und seiner Ex-Freundin zu unternehmen? Zu dritt? Dass Bex unheimlich viel darüber nachdachte wie er sein Leben - und vor allem seine Liebe - lebte, das erschien ihm als völlig absurd. Einerseits sicher, weil er diese Aufmerksamkeit um seine Person nicht mehr gewohnt war und weil er die letzten Jahre hauptsächlich mit Menschen verbracht hatte, die ebenfalls den spirituellen Gedanken hinter einer offenen Beziehung zelebrierten, andererseits aber auch, weil Noah sich immer und immer mehr auf sich selber konzentrierte und dadurch die Sensibilität für Bex Gefühle und Gedanken zunehmend verlor. Sonst hatte er immer so viel aus ihren Blicken und aus ihren Gesten lesen können, doch während er jetzt vor ihr stand, war er zu sehr auf sich selber zentriert. Darauf in seinem Kopf noch einmal durchzuspielen, was er alles tun wollte, um ihr zu zeigen wie sehr er sie wirklich mochte, und wie sich all das mit dem Konzert verbinden ließ. Eine völlig falsche Herangehensweise, aber auch das bemerkte Noah zu diesem Zeitpunkt noch nicht, sondern versuchte bloß verständnisvoll zu nicken. "Ach, wie gesagt, kein Problem. Lahja ging es eh nicht so gut, da ist sie dann immer noch ein wenig schwieriger als sonst." Ironisch verzog er seine Lippen zu einem kurzen, schiefen Lächeln, ehe er fortfuhr. Ohne zu ahnen, dass er mit seinem nächsten Satz auch die Zweifel in Bex nur mehr anheizte. "Deswegen haben wir die meiste Zeit sowieso nur zu zweit verbracht. Aber beim nächsten Mal dann. Keine Sorge, sie mag dich ganz bestimmt." Schon wieder versuchte Noah Körperkontakt aufzubauen, so wie Lahja es ihm geraten hatte, indem er seine Hand kurz an die Schulter von Bex legte, doch obwohl das eigentlich nichts Neues war und obwohl er bereits von Anfang an immer wieder gerne die Nähe zu ihr gesucht hatte, fühlte sich selbst das mit einem Mal hölzern und unsicher an. Weil es so verdammt berechnet war. "Und anscheinend hattest du ja dann selber nicht so eine gute Zeit? Mit deinen Eltern? Ich hol uns kurz was zum Trinken und dann erzählst du mir mehr davon?" Es war fast erleichternd, dass Noah sich in dem Moment aus dieser angespannten Situation lösen konnte, um in der Küche zu verschwinden, doch dort traf er dann schon auf das nächste Problem: Was wollte Bex wohl trinken? Wenn das ein Date war, dann wäre es besser sie nicht sofort wieder mit Alkohol zu überfahren, oder? Beim letzten Mal hatte sie das auch kritisiert. Wenn es jedoch kein Date war, wie sie auch nochmal nachdrücklich hatte betonen müssen, dann wäre das doch kein Problem, oder? Und es würde die Stimmung ein wenig auflockern. Der Sicherheitsgedanke setzte sich allerdings trotzdem durch und anstatt die Flasche Weißwein zu präsentieren, die Noah noch im Kühlschrank hatte, steckte er diese lieber in seinen Rucksack - für später eventuell - und brachte nur zwei kleine Flaschen Limonade mit zurück in sein Zimmer. Eigentlich wollte Noah sich gerade wieder auf seine Matratze setzen und dort auf Bex warten, als er jedoch innehielt und unsicher die kleine Kiste betrachtete, in der er üblicherweise sein Gras aufbewahrte. Eigentlich war er kein Freund von chemischen Drogen, früher hatte er immer mal wieder was konsumiert, aber das mit seinem Hippie-Dasein dann doch zunehmend abgelegt. Ganz selten nahm er mal was und dann auch nur, wenn ihm von jemand anderem etwas angeboten wurde, aber nach Lahjas Besuch hatte sie ein paar Reste Pep bei ihm vergessen und die befanden sich jetzt dort, in der Box, unter seinem Gras und den Utensilien, die er zum Bauen benötigte. Und in einer Kurzschlussreaktion erschien es Noah auf einmal gar keine schlechte Idee eilig danach zu greifen und sich etwas von dem Pulver in seine Nase zu ziehen, einfach, um die Stimmung ein wenig aufzulockern. Damit er nicht ganz so verkrampft war. Ein wenig gesprächiger, ein wenig zugänglicher. Aber eben auch, und das sollte sich noch als durchaus fatal erweisen, egozentrischer. Noch mehr auf sich selber fixiert. Gerade rechtzeitig hatte er das Tütchen tief in seine Hosentasche schieben können - nur für den Fall, dass er später nochmal nachlegen wollte - und mehrmals schniefend das Brennen in der Nase losgeworden, als Bex wieder herein kam. Wenn ihr sogar das Bier bei ihrem ersten Date missfallen war, dann wollte er gar nicht wissen wie sie das hier bewerten würde. Zu Recht allerdings. Selbst Noah würde es nicht gutheißen, falls er herausfinden würde, dass auch sie zu diesen Hilfsmitteln griff, um sich die Nervosität zu nehmen. "Hey. Ich hab uns Limonade geholt. Ich weiß nicht- ich war mir nicht sicher, ob du Alkohol wolltest? Wegen dem letzten Mal?" Vorsichtshalber zog Noah einmal seinen Ärmel unter der Nase her, um mögliche letzte Pulverreste zu entfernen, ehe er sich zu ihr drehte und mit den Augen unwillkürlich an ihr hängen blieb. "Schön siehst du aus. Ich meine, du siehst immer schön aus, aber- heute ganz besonders." RE: SQUAT HOUSE - Rebekka Smirnow - 20.02.2017 09:18 Als sie im Bad vor dem Spiegel stand, versuchte sie irgendwie zu begreifen, was da eben in Noahs Zimmer passiert war. Die Stimmung zwischen den beiden war mit einem Mal so anders, irgendwie verkrampft. Es spiegelte weder die Art, wie die beiden eigentlich miteinander geschrieben hatten in den letzten Tagen, noch wie es vor Lahjas Besuch gewesen war oder wie Noah sich für gewöhnlich gegenüber Menschen verhielt. Durch seine Formulierung ließ er leider keinen anderen Schluss zu, als das die beiden sich wirklich wieder angenähert hatten. Er und seine Ex Freundin. Wieso aber sagte er dann, dass er sich doch noch Gedanken über ein Date mit ihr gemacht hatte? Wieso war das Bild, was sie in ihrem Kopf hatte - Lahja und Noah umschlungen und leidenschaftlich auf seiner Matratze - für Bex gerade so belastend? Es machte ihr das Herz schwerer und weil da so viel interpretationsspielraum blieb, begann sie in sich festzustellen, wie viele Probleme seine Art Beziehungen führen zu wollen, für sie mit sich brachte. Vielleicht hatten ihre Eltern ja doch richtig gelegen. Vielleicht war das hier nicht Bex Lebensstil. Vielleicht sollte sie sich doch mehr auf deren Werte besinnen. Denn die hölzerne Berührung auf ihrer Schulter, diese direkte Art, dass alles führte gerade heute dazu, dass Bex sich fühlte als wollte Noah eigentlich doch viel eindeutiger etwas körperliches. Der Mangel an Emphatie kam bei ihr so an, als würde er nicht mehr weiter daran arbeiten wollen, Bex Emotionen zu ändern, ihr Herz für sich zu gewinnen sondern lediglich sexuell die bisherige Freundschaft zu etwas mehr werden zu lassen. Eigentlich kannte Bex ihn doch besser? Was aber wenn sie auch jetzt wieder blind war, wie bei Joker? Was wenn sie wieder falsch lag, jemanden einzuschätzen? Weil sie nicht wagte, ihn mit ihren zweifeln zu konfrontieren - jetzt noch weniger als zuvor - fragte sie sich, warum er dann trotzdem so mit seinen Augen an ihr hängen blieb. Steigerte sie sich in etwas hinein oder was hatte es zu bedeuten? Sie wollte nicht zulassen zu glauben, Noah wäre auch nur ein Schauspieler wie Joker aber das war gar nicht so leicht. Viel weniger emotional als sie es sonst getan hätte, erzählte sie ihm also von den Differenzen zwischen ihren Eltern und ihr. Sie sprach sich viel allgemeiner über die Wertvorstellungen ihrer Eltern aus als sonst. Sie griff nach der Limonade sogar gerne nach dem Wein, ohne zu erwähnen wieso. Sie wollte und wünschte sich doch nur, weniger angespannt mit ihm umgehen zu können. Wenigstens gelang ihr das, als die beiden los gingen war sie schon etwas entspannter. Bex hatte dabei wieder viel mehr den freundschaftlichen Aspekt der beiden im kopf, als sie es eigentlich wollte und fühlte. Ihr Herz war nur gerade erst verletzt worden und sie hatte Angst davor, dass ihr das mit Noah nocheinmal passieren würde. Während er also offensiver wurde, versuchte sie eher sich davor zu schützen. Heute gab sie sich bewusst Mühe, die kumpelhafte Leichtigkeit herzustellen und das die beiden völlig entgegen dem anderen steuerten, verlor Noah aus den Augen und Bex verdrängte es immer wieder. Mit chemischen Drogen hatte sie keine Erfahrung, vielleicht hätte sein schniefen ihr sonst zumindest das verraten können aber so fragte sie lediglich einmal, auch viel eher liebevoll und fürsorglich, ob er krank wäre. Erkältet. Nach dem Konzert, war sie sich mittlerweile eigentlich sehr sicher, lieber bei May schlafen zu wollen aber wie sagte sie das Noah denn schonend? Darüber zerbrach sie sich den Kopf, als die beiden heim gingen und Bex auch dieses leichte betrunken sein verspürte. Sie konnte noch laufen- alleine und geradeaus aber sie fühlte sich ein wenig, wie in Watte gepackt. RE: SQUAT HOUSE - Noah Scott - 23.02.2017 18:13 Noah war den ganzen Abend über tatsächlich so sehr auf sich selber fixiert, dass ihm die Unsicherheiten und die kleinen Zurückweisungen von Bex gar nicht auffielen. Die Droge gab ihm das Selbstbewusstsein da einfach drüber hinweg zu sehen und nahm ihm die Sensibilität, die ihn doch sonst als Person so sehr auszeichnete. Normalerweise hätten solche Kleinigkeiten ihn direkt in Alarmbereitschaft versetzt - dass sie seine Berührungen nie erwiderte oder auch viel öfter seinen Augen auswich, wenn er gerade einen längeren Blickkontakt herstellen wollte - aber heute Abend war das alles auf einmal so nebensächlich. Er war sich seiner Sache viel zu sicher und folgte strikt dem Plan, den er sich schon seit Tagen im Kopf zurechtlegte. Das Konzert lief da noch relativ human ab, mit einigen kleinen Annährungsversuchen, indem er zum Beispiel beim Reden die Hand auf ihren Rücken legte oder sie mal sachte mit dem Ellenbogen anstieß - auf diesen Teil des Abends hatte er sich schließlich auch nicht vorbereiten können -, viel wichtiger war es aber, dass er Bex danach mit sich auf das Dach nehmen wollte. Da würde alles stattfinden, was er sich so genau vorstellte, und als die beiden zurück zum Haus kamen, ließ er ihr daher auch gar keine Chance rechtzeitig auszuweichen. Sie war ein bisschen betrunken, das sah man an ihren kleinen, leicht rötlichen Augen, aber auch das erachtete Noah nicht als problematisch. Viel eher würde es ihm sicher dabei helfen, dass die Hemmungen schneller fielen. "Und jetzt will ich dir unbedingt noch was zeigen", kündigte er ein wenig aufgeregt, aber euphorisch an und griff diesmal ganz unverblümt und überhaupt nicht unsicher nach ihrer Hand. Gemeinsam mit ihr und einer weiteren Flasche Wein aus der Küche lief er die Treppenstufen bis ganz nach oben, stoppte nur noch einmal vor einem Badezimmer, um hinter der geschlossenen Tür schnell noch ein bisschen Pep in seine Nase zu ziehen, und zog dann im Obergeschoss angekommen eine einklappbare Treppe nach unten, durch die sie an eine Luke kamen und von dort auf das Dach. Das war dann auch der Punkt, an dem Noahs Plan schon begann, damit, dass er vor Bex nach oben ging und ihr dann ganz offensiv dabei half nach draußen zu klettern, indem er nicht nur erneut nach ihrer Hand griff, sondern auch nach ihrer Taille. Und auch als sie dort oben stand und Noah ihr den beeindruckenden Blick über die Stadt und in den schönen Sternenhimmel präsentierte, zögerte er nicht den Arm um sie zu legen und sie seitlich sachte an sich zu ziehen. Das alles waren noch Berührungen, die man auch als Freundschaft hätte durchgehen lassen können, doch das änderte sich, als er mit Bex gemeinsam am Rande des Daches Platz nahm, die Beine über die Mauer nach unten hängen ließ und die Flasche Wein für sie beide öffnete. "Danke nochmal, für das Konzert", sprach er dabei leise aus, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. "Das war wirklich ein wunderschöner Abend und ein umso schöneres Date." Die beiden hatten den Begriff zuvor noch in Frage gestellt, aber auch jetzt zeigte Noah ihr, ohne dabei zu schüchtern zu sein, wie üblich, dass er mehr von Bex wollte, als ein Nicht-Date. Und spätestens, als er danach mit dem Blick ganz starr an ihrem Gesicht hängen blieb, sie lieblich anlächelte, die Hand auf ihr Knie schob und sich zeitgleich zu ihr lehnte, um einen Kuss zu initiieren, sollte sie daran keine Zweifel mehr haben. RE: SQUAT HOUSE - Noah Scott - 20.03.2017 00:46 Noah war üblicherweise ein sehr geselliger Mensch, er mochte es gerne viele Freunde um sich herum zu versammeln und immer jemanden in erreichbarer Nähe zu haben, wenn er mal reden oder nicht ganz alleine einen Joint rauchen wollte, aber auch für ihn fühlte es sich an diesem Abend und mit Bex an seiner Seite falsch an noch die Gesellschaft anderer zu suchen. Er wollte sich weder vor der Tür lange aufhalten, als zwei seiner Mitbewohner dort stehen blieben und seine Begleitung mit Fragen löcherten, noch machte er im Inneren des Hauses einen Abstecher in die Küche oder in den Wohnraum. Die meisten hier kannten Bex mittlerweile und ähnlich viele von ihnen wussten auch bereits, dass sich zwischen Noah und ihr etwas anbahnte. Es war zwar einerseits schön zu wissen, dass sie beide in Noahs Umfeld auf so viel Unterstützung und Zuspruch stoßen würden, aber andererseits waren die Emotionen, die er heute Abend fühlte, so privat und so persönlich, dass er einfach niemanden daran teilhaben lassen wollte. Außer Bex. Und außerdem fühlte es sich auch nicht ganz richtig an diese Beziehung beglückwünschen zu lassen, solange die junge Frau von ihren Eltern nur Ablehnung ertragen musste. Von ihren beiden wichtigsten Bezugspersonen. Hörbar erleichtert atmete Noah deshalb auch aus, nachdem er die Tür seines Zimmers hinter sich schließen konnte und die Gewissheit hatte, dass sie sich heute mit niemand anderem mehr auseinandersetzen mussten. Nur mit sich selber und miteinander. Mit dem neuen Wir, das sich noch ganz komisch anfühlte zu denken oder auszusprechen. So oft hatte er es schon bewusst und unterbewusst visualisiert - wie es wohl wäre, wenn Bex seine Gefühle erwiderte - aber die Realität war dann doch nochmal anders. Viel intensiver. Viel schöner. Und zumindest der Körperkontakt, der anfangs vielleicht absurd hätte sein sollen, war es nicht. Überhaupt nicht. Es fühlte sich richtig an, als Bex so nah auf Noah zukam, und ein warmes Kribbeln zog sich durch ihn hindurch, während sie ihn an den Taschen seiner Sweatjacke noch ein wenig näher an sich heran zog. "Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann tu ich das. Das weißt du, oder? Ich meine, falls du vielleicht möchtest, dass ich mit deinen Eltern rede? Ein paar Dinge erkläre? Oder dass sie mich einfach besser kennen lernen können? Ich hätte da kein Problem mit. Ich weiß ja, dass viele das einfach nicht verstehen, meine Eltern genauso wenig wie deine, und es ist auch okay, wenn ihnen das Sorgen bereitet. Das zeigt ja nur wie gern sie dich haben und wie wichtig ihnen ist, dass es dir gut geht und dass du abgesichert bist, auch in der Zukunft." Sachte legte Noah seine Hände an Bex Unterarme und zog sie von dort langsam bis auf ihre Schultern. "Nicht, dass ich das jetzt in Schutz nehmen will. Was sie da mit dir vorhatten, das geht auf jeden Fall zu weit und das geht auch über ein bisschen Sorgen machen hinaus, aber ich meine nur. Der Grundgedanke dahinter, der entstand doch eigentlich aus der Liebe zu dir und falls du denkst es könnte helfen, wenn ich mich ihnen nochmal ganz spießig vorstelle, dann- mache ich das natürlich. Gerne." Gerne war vielleicht ein bisschen zu sehr aus dem Fenster gelehnt, Noah würde im Vorfeld wahrscheinlich vor Angst tagelang von rechts nach links rennen, aber er wurde es auch nie müde über sein Leben zu reden und Skeptikern begreiflich zu machen, dass all die Vorurteile und Klischees nicht unbedingt der Wahrheit entsprachen. Er war nicht einfach nur faul, im Gegenteil. All das verlor aber auch an Wichtigkeit, als Bex sich noch einmal zu ihm reckte und seinen Mund mit ihrem verschloss. Ganz automatisch hoben ich dabei seine warmen Hände an ihr Gesicht, ganz zärtlich drückte er seine Finger in ihren Nacken, während er den Kuss erwiderte, und konnte auch nicht verhindern, dass sich danach ein breites, glückliches Lächeln über seine Lippen zog. Dieses allseits bekannte debil-verliebte Lächeln. "Ich mag das", nuschelte er dabei ein wenig liebestrunken, ehe er sie noch einmal kurz küsste. "Dich zu küssen, meine ich. Das ist schön. Das fühlt sich gut an. Wir sollten das öfter tun." Und sein Lächeln weitete sich noch ein bisschen mehr, aber Bex Lippen waren auch viel zu verführerisch, als dass er sich damit zufrieden geben würde sie einfach nur anzusehen. Lieber ließ er seine Hände auf ihre Wirbelsäule fallen, zog ihren Körper noch etwas dichter zu sich und küsste sie erneut. |