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MATT'S HOUSE - Druckversion +- LOS ANGELES # SAN FRANCISCO (http://california.bplaced.net) +-- Forum: ACCOMODATION (/forumdisplay.php?fid=5) +--- Forum: LOS ANGELES (/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: MATT'S HOUSE (/showthread.php?tid=26) |
RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 29.03.2016 23:18 Das erste, was Madison an dem Morgen spürte, war ein kühler Luftzug um ihre nackten Beine. Hm? Ihr Unterbewusstsein schrieb das als unnötige Unterbrechung ab und sie rollte sich zur anderen Seite, tastete tatsächlich schon wie von selbst nach Matt und – er war nicht da? Da war nichts warmes? Hatte sie nur geträumt? Huch? Also blinzelte sie dann doch unwillig, was sogar von einem Grummeln kommentiert wurde. Noch eher sie aber Verstand, was denn da los war, sprach man schon mit ihr? Wie bitte? Was hatte er wieder für eine verrückte Idee? „ Stopp mal... warum bist du schon wach und... bist du verrückt geworden? Ist dir irgendwas schweres auf den Kopf gefallen oder tut deine Narbe weh? Fieber?“ Aber nein, das war sein voller Ernst mit dieser Party Idee und noch viel ernster war ihm wohl der Hintergrund. „ Kannst du nicht – du kannst mich nicht um 8 Uhr aus dem Bett werfen, leg dich hin und schlafe.“ Als sie sich wieder im Bett winden wollte, traf aber etwas hartes auf ihre Beine. Aua! Sie stöhnte auf, richtete sich danach auf um ihn Eindrucksvoll und Böse anzusehen. Das war so selten vorgekommen, dass es nicht andersrum war und Madison alles tun musste, um ihren Gatten vom schlafen abzuhalten. Das hatte sie nun davon, dass er die Nacht kein Auge zu bekommen hatte – scheiße, wo nahm denn dieses Murmeltier auf einmal die Energie her? „ Jaja, schon gut. Summer, Kilian, Lahja – Plus Spezial Guest... das... war es?“ Sie rieb sich den Hinterkopf, danach brachte sie aber eilig die abstehenden Haare in Form. Wo er die Energie her nahm? Nirgendwo! Denn er ließ sich zufrieden neben sie fallen, sie war es, die die Party Organisieren sollte? Okay. Misstrauisch sah sie ihn noch mal an aber setzte sich dann in den Schneidersitz um nachzusehen, was in der Kiste alles drin war. „ Gus und Jamie eine Nicht-Einladung....“ nuschelte sie vor sich her... „ Und Haily? Eine Ätsch-du-verpasst-was-Einladung? Wehe sie steht sofort nach der Party hier und will auch eine... weil sie irgendwo im Hippie-Land eine Neugeburt durchgemacht hat.“ Na wenigstens konnte die Grummelige Madison über sich selber Schmunzeln. Skeptisch sah sie Matt von der Seite an. „ Soll ich mich Trauen zu Fragen, was du dir zu Essen vorgestellt hast oder vertrag ich das erst ab zehn Uhr? Torten, Buffet, einen Schokoladenbrunnen?“ Ha, noch feixte sie Amüsiert, bis sie seine Pläne vernehmen würde. Brav nestelte Maddi aber an der Kiste und auch wenn sie dabei immer wieder versuchte grimmig zu schauen, mit Kunst konnte man sie begeistern und auch beschäftigen. Ätzender würde es werden, wenn sie wirklich begann vor dem Herd zu stehen oder Tisch-Deko machen müsste. „ Müssen wir dann alle ein Shirt mit deinem Gesicht tragen oder so? Dann will ich sehen, wie du Kilian das beibringst... und sowieso. Summer und Kilian in einem Raum? Wenn das zu bunt wird, muss ich die beiden voneinander separieren.“ Als wenn das nicht ein Spaß für Matt werden würde, drei total impulsive Menschen. Davon zwei mit Liebeskummer und einer auf Drogenentzug. Das war ja wie ein Hahnenkampf. Sie könnte sich dafür Ohrfeigen, im Halbschlaf zuzulassen, dass Worte ihren Mund verließen denn sie fragte tatsächlich. „ Geschenke? Willst du für deine Über-Mensch-Existenz auch Geschenke?“ RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 30.03.2016 21:09 Madison schien zwar nicht auf Anhieb so begeistert wie ich, aber als sie zumindest bereitwillig nach der Kiste griff und grummelig meine Aufforderung bestätigte, ließ ich mich wieder zufrieden aufs Sofa sinken. "Summer, Kilian, Lahja mit Anhängsel, Nicht-Einladung für Jamie und Gus und Ätsch du hast was verpasst-Einladung für Haily. Ja, ich glaub das wars", zählte ich noch einmal nach. "Oben in einer Kiste sind ganz viele Fotos, damit du dir richtig viel Mühe geben und jede Einladung persönlich gestalten kannst. Das ist ungefähr so wie wenn ein Baby geboren wird, da schickt man auch ein Foto rum, ich will, dass wir das mit mir auch machen. Ein Foto von mir auf jede Einladung. Los, die Kiste ist im Schlafzimmer." Weil ich bloß nicht wollte, dass irgendeine meiner Ideen unterging, sah ich Madison so lange erwartungsvoll an, bis sie tatsächlich genervt aufstand und nach oben lief, um die Foto-Sammlung direkt zu holen. "Danke. Bevor du dich wieder hinsetzt: Hol mal einen Zettel, du musst alles aufschreiben, was ich mir vorstelle." Auch das erledigte sie mehr oder weniger bereitwillig, während ich mich tief ins Sofa sinken ließ und die Decke über mich zog. Ich hatte schließlich nicht viel Schlaf gefunden. "Essen: Torte auf jeden Fall. Und Cupcakes. Schokoladenbrunnen klingt auch super, mit einer Auswahl an Obst. Außerdem möchte ich gerne ein Finger-Food-Buffet mit kleinen Pizzen und Mini-Burgern und so einen Quatsch. Du kennst dich damit besser aus, stell mir mal ein Menü zusammen." Damit sie alles mitschreiben konnte, drückte ich Madison einen Stift aus der Kiste in die Hand. "Trinken: Alkohol. Rest ist egal, hauptsächlich viel Alkohol. Du könntest mir eine rosa Erdbeerbowle machen oder so, das fänd ich super. Und wir brauchen natürlich Sekt zum Anstoßen. Auf meinen Neu-Geburtstag." Madisons eher kritischer Gesichtsausdruck wurde einfach ignoriert, während ich weiter sinnierte. "Die Sache mit den T-Shirts finde ich fantastisch! Oder ihr kriegt alle Masken mit meinem Gesicht drauf, damit jeder von euch ein bisschen Über-Mensch sein kann. Wir brauchen auch auf jeden Fall Tröten und Party-Hütchen. Und Luftschlangen. Konfetti ist am nächsten Tag beim Aufräumen immer so ätzend, aber lass mal auch Konfetti holen, du räumst ja auf. Streit ist übrigens nicht erlaubt, ich will keine negativen Energien auf meiner Neugeburtstags-Party, also wenn Kilian und Summer sich nicht verstehen, dann müssen die den Scheiß halt runterschlucken und für einen Abend miteinander klarkommen. Schreib das bitte auch auf die Einladungen, damit Lahja sich ebenfalls darauf einstellen kann, dass sie ihren Frust vorher abreagieren muss." Bis jetzt war eigentlich ununterbrochen irgendein Schwachsinn aus meinem Mund gekommen, aber als Maddi den Stift absetzte und nach Geschenken fragte, hielt ich tatsächlich für einen kurzen Moment die Klappe, um sie regelrecht belustigt anzusehen. "Ich bitte dich, natürlich gibt es Geschenke. Das ist keine Fragen des Wollens, sondern viel eher eine Grundlage dieser Feier. Ich nehme mal an, dass das auch der erste Gedanke von meinen Gästen sein wird, wenn sie die Einladung bekommen: Geile Idee, ich freu mich so, dass Matt lebt, ich muss ihm unbedingt etwas schenken, um ihm zu zeigen, wie gern ich ihn hab. Das ist doch selbstverständlich, aber nur für den Fall solltest du es vielleicht auch noch auf die Einladung schreiben. Kein Zutritt ohne Geschenke." Und das war erst der Anfang einer unheimlich langen Liste mit Partyideen, um die meine Frau sich kümmern musste. Immer mehr verrückte Dinge schmiss ich ihr an den Kopf, so lange, bis wir genug beisammen hatte, um jede Sekunde Zeit innerhalb der nächsten Woche zu füllen und zu verhindern, dass Madison auch nur ansatzweise langweilig werden würde. Oh nein, mit dieser Liste dort auf ihrem Zettel hätte sie gar keine Chance das Crack zu vermissen. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 31.03.2016 22:52 Doch, das alles schien sein voller Ernst zu sein und nicht nur die Verschlafenheit der jungen Frau sollten sie nicht auf den wahren Hintergrund der Party bringen. Denn sie wusste, dass er verrückte Ideen hatte und sie wusste, wie man darüber manchmal nur den Kopf schütteln konnte. Deshalb nahm sie seinen Wunsch aber vielleicht gerade auch Ernst. Vielleicht lag ihm wirklich etwas daran, nach dem Erlebnis seine liebsten einen ganzen Tag um sich herum zu haben? Immer wieder sah sie ihn von der Seite an – wenn auch nicht immer Wohlwollend – aber ihren guten Willen sollte er dann erkennen, als sie die Karten, mit der Sorgsamen Bildauswahl für jeden einzelnen, sogar fertig machte und zur Post brachte, während er schlummerte. Das Crack auf der Küche hatte Madison selbst vergessen und als es ihr am nächsten Tag in den Sinn kam, was in der Nacht geschehen war, wagte sie es nicht, ihn zu Fragen wo es hin sei. Dazu kam sie auch gar nicht. Denn so ein veganer Schokobrunnen mit Buffet war gar nicht so einfach zu planen, wie man das denken mochte. Weil sie sich weigerte, die Masken zu besorgen, wichen sie auf Shirts aus. Partyhütchen lagen am Eingang des Hauses daneben, wie gewünscht und das Haus war Dekoriert bist zum letzten Winkel. Es graute ihr, dass alles aufzuräumen und sie war sich Sicher, keiner der Gäste würde sich freiwillig zur Hilfe melden. Besonders nicht nach dem Kater, den diese unschuldige, rosane Bowle verursachen würden. Zac, doch, der vielleicht aber naja – das war das neueste Mitglied der Familie Chaos. Das wäre etwas unhöflich. Oh, wie sie geflucht hatte, als sie sich immer wieder in den Luftschlangen verhedderte oder dieser Banner immer wieder von der Wand segelte, auf dem der Anlass stand. Wenn er beim Probekochen raus zögerte, ihr zu sagen, ob es ihm schmeckte und ja, sie gab alles in der letzten Woche. Deshalb saß sie aber auch oben in ihrem Zimmer, ihrem... ehemaligen... als es unten das erste Mal klingelte, um sein Geschenk zu Ende zu machen. Maddi lief nach unten. Sie durfte das Shirt als einzige natürlich vorher Tragen, sie gehörte ja zum Team – wie Aufmerksam – und Blicke Lahja und Zac ins Gesicht. Daneben ein grummeliger Kilian, der immer wieder die Hand anvisierte, die auf der Schulter seiner Tochter lag. Maddi umarmte jeden einzeln und raunte Kilian zu. „ Ihm ist der Schwachsinn hier wichtig, wenn du das versaust, dann fliegst du hier nicht einfach raus, dann lass ich mir was viel besseres einfallen – oder wenn du Pech hast dein bester Freund.“ So, auch in Matt´s Sinne war die Drohung ausgesprochen, eher sie ihm Lächelnd das Shirt in die Hände drückte. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Lahja Emilia O'Neill - 31.03.2016 22:59 Lahja hatte sich gewundert, als diese komische Einladung ins Haus flatterte und nicht nur einmal fragte sie Kilian, ob Matt das Ernst meinte oder ob er sich einen Spaß erlaubte. Nein, tat er nicht. Das meinte er so. Naja, das ihr Quasi-Onkel manchmal eine Schraube locker hatte, das wusste sie und eventuell wurde das im Alter nur schlimmer oder es war doch irgendein Teil seines Hirns nicht mit genug Sauerstoff versorgt worden, bei dem Schuss in seine Brust. Deshalb hatte er nun mal aber auch den Krankenbonus und tja. Da stand sie nun. Mit ihrem Dad und mit Zac vor der Tür. Die beiden hatten sich heute Morgen ausreichend in der Wolle gehabt wegen der Begleitung, damit das schon mal aus dem Weg war und sonst stand da eigentlich nichts zwischen den beiden. Eher stand da etwas zwischen Zac und ihr. Nicht, dass sie ihn nicht gerne mitnahm aber eigentlich fragte man sich schon, ob sie Noah nicht gefragt hatte oder... warum ihr Freund, der schon länger an ihrer Seite war, heute nicht hier war. Sie hielt sich sehr bedeckt und grummelig aber eigentlich war er es nicht, weil die beiden kein Paar mehr waren. Zumindest in ihren Augen. Seid einer Woche schon sagte sie kein Wort darüber aber... vor einer Woche hatte er ihr gesagt, er sei schon mit Apple in San Francisco. Sie lebte bei ihm. Sie brauchte ihn. Danach hatte die junge Frau aufgelegt. Damit war alles klar und für sie erledigt. Nur, wenn sie das auch allen anderen sagte, dann war es Endgültig und so weit war sie doch noch gar nicht. Danach gäbe es auch kein zurück, sie glaubte zu Wissen, vor allem bei Zac nicht. Er hatte ihr gesagt, wie er zu der Art Bindung stand. Zu allem Überfluss hatte Zac aber auch noch Nele gesehen, mit Aiden, was ihr Herz nicht gerade ruhiger schlagen ließ und ja – alles steuerte wieder auf ein mega Chaos zu. Dem war sie nicht gewachsen oder wollte sie nicht gewachsen sein. Da war außerdem diese Tour und die Bewährungshilfe prüfte gerade tatsächlich, ob das zu Realisieren war. Heute würde sie zumindest schön den Mund halten, auch wenn das Shirt in ihren Fingern... langsam die Schmerzgrenzen ankratzte, zog sie es sich über. Na wenigstens waren Matt´s Partys immer Alkoholreich und auch das hatten Kilian und sie heute morgen Laut und Ausreichend ausgehandelt. Sie machte was sie wollte. Punkt. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Summer Alica Jones - 31.03.2016 23:06 Eigentlich ging Summer viel eher das Herz auf, als sie die Einladung bekam aber auf der anderen Seite – war auch klar, wer da noch Eingeladen war. Der Mann, der neulich erst Wütend vor ihrer Haustür gestanden hatte, zugerichtet, wie sonst was, um sie anzuschreien. Davor das Mal fast genau so, weil er seinen kleinen Kumpel nicht unter Kontrolle hatte, sollte sie Schuld sein, dass seine Freundin weg war. Ne, is klar. Langsam wurde das etwas zu bunt, sie zweifelte, ob das zwischen Kilian und ihr je wieder werden würde aber Matt konnte sie keinen Wunsch abschlagen. Besonders seid sie das Gefühl hatte, an allem wirklich Schuld zu sein. Weil sie mit Chas zusammen... in einem Deal... gewesen war. Scheiße. Dann sollte der cholerische Kilian auch noch Recht haben. Summer ging das Versaute Date die ersten Tage kaum aus dem Kopf, auch wenn sie die Nacht im Hotel genossen hatte – sie wollte das Kapitel doch eigentlich nicht schließen. Zumindest ihr Herz nicht. Ihr Kopf war da ganz anderer Meinung. Zumindest so lange, bis sich auch bis zu ihr herum Sprach, wer für diese Feier überhaupt verantwortlich war und wer Matt angeschossen hatte. Dieses Arschloch. Bestimmt wegen seinem verletzten Ego. Also war sie verdammt nochmal ausgerastet als sie dem erbärmlichen Penner gegenüber treten musste – Geschäftstermin hin oder her, der eigene Chef musste vertröstet werden. Sie hielt es nicht aus, Chas anzusehen. Zumindest kam sie nun in ihrem gewohnt stilvollen aber auch aufreizenden Aufzug, wenn Kilian schon scheiße zu ihr war, dann wollte sie zumindest gut dabei aussehen. Das ärgerte Männer wirklich immer. Mit dem Geschenk und doch irgendwie der Freude auf eine Sause mit der beklopptesten Bindung ihrer Jugend stand sie also nun auch vor der Tür und wartete, rein gelassen zu werden. Also von ihr würde der Streit heute auch nicht ausgehen. Sie würde Matt auch nicht damit belasten, dass Kilian es gewesen war, der sich über seinen Wunsch hinweg gesetzt hatte, sie in alles einzuweihen, was Chas Machenschaften anging. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 02.04.2016 10:22 Es war nahezu perfekt wie gut die Partyvorbereitungen in meinen zeitlichen Plan passten, denn ich hatte es damit wirklich geschafft Madison eine ganze Woche lang zu beschäftigen und abzulenken. Wenn ich das Gefühl hatte, dass wir kurz davor standen zu früh fertig zu werden, kritisierte ich einfach ein bisschen an ihrem Essen herum oder dachte mir kurzerhand noch ein paar neue Dinge aus, die ich unbedingt brauchte und schon war meine Frau wieder so eingespannt, dass sie gar nicht dazu kam die Drogen wirklich zu vermissen. Nur am Abend, wenn wir uns gerade gemeinsam hinlegten und sie endlich den Stress des Tages von sich fallen lassen konnte, sah ich manchmal in ihren Augen wie ihre Gedanken auf einmal abdrifteten und sie sich irgendwo verlor, aber dann rutschte ich einfach nah an sie heran, legte meinen Arm um ihren Körper und drückte sie sanft an mich, bis die Erschöpfung sie in einen tiefen Schlaf zwang. Ob sie wirklich nicht verstand, warum ich das alles hier tat, das konnte ich nicht beurteilen, aber vielleicht war es auch eher ihr Unterbewusstsein, das sich gar nicht mit den Hintergründen auseinandersetzen wollte. Weil sie doch eigentlich ebenso gut wusste wie ich, dass sie die Beschäftigung dringend brauchte. Oder sie versuchte einfach für mich da zu sein und mir zur Seite stehen. Doch egal, weshalb sie das tat, sie machte bereitwillig jede noch so dumme Idee mit, wenn auch nicht ohne manchmal die Augen zu verdrehen, und eine Woche später war das Haus tatsächlich perfekt dekoriert und die T-Shirts mit meinem grinsenden Gesicht darauf lagen schon auf der Kommode im Flur bereit, als es klingelte. Madison eilte als Erstes zur Tür, ich brauchte noch immer ein bisschen länger, um mich möglichst schmerzfrei aus dem Sofa hoch zu hieven, aber folgte ihr dann mit einem euphorischen Lächeln im Gesicht, um meine Gäste gebührend in Empfang zu nehmen. Kilian, Lahja und auch Zac wirkten alle ein bisschen verwirrt von dem T-Shirt, das meine Frau ihnen in die Hand drückte, und vermutlich auch von der leicht übertriebenen Dekoration, die wirklich jede Ecke des Hauses füllte, aber ich schenkte ihren ratlosen Gesichtern gar keine Beachtung, sondern schloss sie alle fest in die Arme. "Wir hätten das Shirt für Zac vielleicht eine Nummer größer kaufen sollen. Oder zwei", stellte ich amüsiert fest, während ich beobachtete wie er versuchte seine Muskeln dort hinein zu quetschen, aber sich nicht verhindern ließ, dass es über seinen Oberarmen und über der Brust dann doch sehr spannte. Kilians grummeliger Gesichtsausdruck wurde dadurch nur noch verstärkt, ihm saß das T-Shirt nämlich wie angegossen und obwohl er in meiner Gegenwart oft tönte, dass er es locker mit dem zweiten Freund seiner Tochter aufnehmen konnte, war das hier dann wohl der zweifelsfreie Beweis, dass Zac zumindest bei der Muskelkraft gewann. Glaubte ich zumindest. Bevor ich hörte, dass er auf dem Weg ins Wohnzimmer "Er kann ja mal meins anprobieren, ich glaub meins ist größer" in seinen Bart nuschelte, gerade so laut, dass es jeder irgendwie verstand, aber dann doch niemand darauf reagierte. Lieber tauschten wir hinter seinem Rücken ein paar vielsagende Blicke aus und hatten damit die erste Auseinandersetzung des Abends schonmal abgewehrt. Fantastisch. Weil Madison noch ein paar Handgriffe in der Küche erledigen musste und ein bisschen Hilfe dabei sicher nicht falsch war, bot Zac sich kurzerhand an und ich konnte Lahja und Kilian im Wohnzimmer schonmal jeweils ein Glas rosa Erdbeerbowle in die Hand drücken, das ebenso verwirrt beäugt wurde wie das T-Shirt vorhin. Die obligatorischen Fragen nach Bier folgten natürlich auch, aber nein, erstmal trank jetzt jeder das rosa Sprudelwasser, befahl ich. Und während die beiden daran nippten, bombadierte ich sie - wie so oft - mit Fragen, weil ich während der ganzen Partyvorbereitungs-Woche niemanden gesehen hatte. Wie gehts dir? Wie läufts? Was machst du so? Das volle Programm, aber bei Lahja merkte ich sofort, dass sie mir eher grummelig auswich. Da war definitiv irgendetwas los in ihrem Leben, aber entweder wollte sie darüber nicht sprechen oder sie hatte sich noch nicht entschieden, ob und wann sie es mit uns teilen wollte, und deshalb ging ich auch schnell auf Kilian über, der anfangs ebenfalls herum druckste, aber dann doch mit der Sprache rausrückte. Er wusste nicht, was er tun sollte wegen April, berichtete er. Sie half ihm ja jetzt schon seit meiner Verletzung immer mal wieder in der Kneipe und während es zu Beginn noch so aussah als würde sie eigentlich nur aus Pflichtgefühl dort stehen, nicht wegen ihm, hatten sie sich in der letzten Woche dann doch ein bisschen angenähert. Der unwillige Seitenblick in Richtung seiner Tochter ließ sich kaum verbergen, Kilian hatte noch immer Probleme damit in Lahjas Anwesenheit das Wort Sex in den Mund zu nehmen. Aber trotzdem führte er seine Berichterstattung fort und erzählte, eher an mich gewandt, wie die beiden im Lager miteinander geschlafen hatten und dass es auch wirklich sehr schön und intensiv gewesen war - ein weiterer, verspannter Blick zu Lahja - doch dass das Ganze irgendwie komisch geendet sei. Er hatte ihr nach dem Sex zum ersten Mal gesagt, dass er sie liebte, aber sie hatte nicht so reagiert wie er es sich erhoffte, doch während ich noch dabei war verzweifelt die Augen im Kopf zu verdrehen, weil mein gefühlskrüppliger bester Freund tatsächlich nicht wusste, was April an seiner Offenbarung zu kritisieren hatte, kamen Zac und Madison schon wieder rein und verhinderten damit, dass wir weiter darüber sprechen konnten. Dann halt später. Meine Frau tönte sowieso gerade, dass das Buffet in der Küche fertig sein, dass wir aber noch auf Summer warten sollten, die jedoch genau in diesem Moment ebenfalls klingelte und mich dazu brachte schon wieder grinsend in den Flur zu eilen, um ihr die Tür zu öffnen und sie mit weit geöffneten Armen in Empfang zu nehmen. "Scheiße, siehst du heiß aus! Wie immer. Komm rein!" RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 02.04.2016 11:43 Man mochte ja annehmen, dass sich hier nur Erwachsene Menschen im Raum aufhielten, die sich schon so lange kannten und so Vertraut miteinander waren, dass sie sich Mühelos einen einzigen Tag zusammen reißen konnten aber nein. Maidson spürte diese verdammte Spannung schon bis in die Küche. Ja, selbst Lahja sollte sich langsam aber sicher mal reifer Verhalten und ihrem Vater nicht bei jeder Gelegenheit auf der Nase herum tanzen und wenn es heute doch einfach mal nur Matt zu Liebe war. Immer wieder sah sie zum Flur, an Zac vorbei und hob angespannt eine Augenbraue. Da klingelte es auch noch. Das würde nicht dafür Sorgen, dass man Durchatmete und so schnell konnte Matt seinem besten nicht die pinke Bowle einschenken, dass sein Puls oder seine Erinnerung oder auch sein Augenlicht genug ausgeblendet sein würde, wenn Summer das Haus betrat. Mit ausgestrecktem Zeigefinger verwies sie Zac auf die Brötchen im Ofen. „ Ich verhindere da drin einen Waldbrand und du passt auf, dass die nicht in Flammen aufgehen.“ Der Blick in sein Gesicht war Eindrucksvoll, genug geübt um sich an die Härtefälle zu begeben. Sie mimte, dass sie Summer nur Hallo sagen wollte – aha, die fand Matt also heiß – um sich in den Türrahmen zu lehnen und sich die Gesichter aller anzusehen. Der Startschuss fiel, als Kilian Luft holte, um was dummes zu sagen – ganz bestimmt – was besseres würde ihm bei Summer nicht einfallen. „Na, na, na....“ mahnte sie ihn ab, wie ein Schiedsrichter. „ Wer was doofes sagt bekommt ein Party Hut auf und wenn ihr euch Streitet meine Lieben, machen wir für jeden von euch ein Therapiezimmer auf – da könnt ihr euch dann aussprechen. Das hier ist Matt´s Party, er hat sich seine liebsten gewünscht und nur weil sich keiner reifer benimmt als zwölf, habe ich mir dir ganze Arbeit nicht umsonst gemacht.“ Ohja, nun durfte sie auch mal den Druck der Woche heraus lassen, sollte nur keiner Wagen sich mit ihr anzulegen. Die erste Runde ging – oh Wunder – an Kilian, als der dann doch ein bissiges Wort über Summer verlor und das Partyhütchen landete auf seinem Kopf. Das schien ihn nur zu Provozieren oder ihm den Freifahrschein zu geben, sich noch derber zu verhalten und Maddi platzte bald der Kragen. „ Zac, kannst du ihm nicht einfach derbe eine geben?“ Fragte sie spitz, mit einem durchaus süffisanten Blick zu Kilian. Jaja, von wegen dein Shirt ist Größer. Summer gab sich deutlich ruhiger in der Verteidigung, sie sagte nur, sie habe doch alles geregelt – getan, was er von ihr wollte. Aha? Was wollte denn Kilian von ihr und nun war er Gezwungen offen zu legen, dass er Summer doch eine Ansage gemacht hatte. Wundervoll, der Abend nahm seinen Lauf. Maddi probierte es mit einem anderen Blickwinkel, setzte sich mit gekreutzten Beinen neben Matt – der sollte schon auf ihre langen Beine sehen und nicht die, seiner besten. „ Lehn dich zurück, das Chaos beginnt in.... drei... zwei...“ Paff. Das Wortgefecht begann. „ Was soll ich tun?“ Fragte sie ihn nach seiner Meinung, denn jeder hatte nun einen Partyhut auf und er sollte weitere Maßnahmen Entscheiden. Zumindest solange, bis Kilian statt Summer seine Tochter und ihren Typen oder eher ihre beiden bemängelte und allen irgendwie die Kinnlade runter sackte. Es gab nur einen, er sollte sich nicht so anstellen. Sie war nicht mehr mit Noah zusammen. Komisch, warum sah denn auch Zac so komisch drein? Oho. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 03.04.2016 18:08 Was für eine törichte Vermutung, dass diese Familie tatsächlich einen Abend ohne Konflikte überstehen könnte. Niemals. Es brauchte nur wenige Minuten, bis die liebevolle Warnung von Madison schon wieder völlig vergessen war und jeder hier am Tisch, außer Zac, einen Partyhut trug, weil man sich die spitzen Kommentare nicht verkneifen konnte. Sogar Madison bekam einen auf, als sie mal wieder zickig an Kilian zurück gab, und auch ich griff einfach selber nach einem, während ich meinen besten Freund dafür zusammen stauchte, dass er entgegen meiner Anweisungen doch mit Summer gesprochen hatte. Lahjas Offenbarung über Noah brachte den gesamten Tisch für einen Moment zum schweigen, weil wir stattdessen alle damit beschäftigt waren sie mit offenem Mund anzustarren, aber viel zu schnell ging danach das Gekrächze schon wieder los. Kilian berichtete zufrieden, dass seine Tochter sich wenigstens für das kleinere Übel entschieden hatte, während sogar Zac jetzt auf einmal begann mit gesenkter Stimme auf Lahja einzureden und sie, möglicherweise sogar ein wenig vorwurfsvoll, zu fragen, weshalb er nichts davon gewusst hatte und wann denn das Gespräch mit Noah gewesen sei. Ob sie denn nicht dachte, dass sie das vielleicht mit ihm hätte besprechen sollen. Lahja wiederum verdrehte nur die Augen im Kopf, suchte nach irgendeiner Ablenkung, um aus dem Gespräch mit ihrem Freund zu fliehen, und fand sie letztendlich in Kilian. Nachdem ich meinem besten Freund noch einmal Vorwürfe an den Kopf geschmissen hatte, wegen des Gesprächs mit Summer, tönte der nämlich gerade laut, dass er wenigstens wusste, was man als richtiger Mann für seine Frau tat. Man schützte sie. Das wiederum brachte seine Tochter laut zum Lachen und sie warf hörbar für alle ein, dass man als richtiger Mann seiner Frau sicher nicht direkt nach dem Sex die Worte Ich liebe dich an den Kopf knallte. Aha, anscheinend hatte sie also auch verstanden, wo Kilians Fehler lag. Kluges Mädchen. Und während daraufhin erneut für ein paar Sekunden eine erschrockene Stille den Raum einnahm, ging es danach nur umso lauter weiter. Zac versuchte schon wieder auf Lahja einzureden, Lahja war jedoch viel eher damit beschäftigt sich laut mit ihrem Vater zu streiten und Summer als starke, gestandene Frau warf Kilian an den Kopf, wie dumm er eigentlich war, dass er April so auf ihren Körper reduzierte. Und ich? Ich lehnte mich irgendwann nur kopfschüttelnd in meinem Stuhl zurück, sah kurz von der Seite in Madisons Gesicht, die gerade genauso ruhig wurde wie ich, und legte liebevoll meine Hand auf ihr Knie. "Wir tun einfach gar nichts", entschied ich. Und als ich erneut durch die Runde sah, musste ich sogar ein bisschen lächeln. "Weißt du, vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, dass sich alle immer anschreien. Man kann sich nur mit den Menschen wirklich streiten, die man auch gern hat, oder? Wenn hier jetzt keine riesige Diskussion ausbrechen würde, das würde mich beunruhigen. Das hieße dann nämlich alle wären einander völlig egal und- das wäre doch viel schlimmer." Ich war ein Harmonie-Mensch, das war richtig, aber vor allem war ich auch ein Familien-Mensch und wenn ich durch meine Verletzung vielleicht wirklich eins gelernt hatte, dann dass ich meine Zeit nicht damit verschwenden wollte mich über die Menschen zu ärgern, die ich wirklich liebte, sondern sie einfach zu akzeptieren. "Ich bin grad sogar ein bisschen dankbar, dass ich mir noch einmal so eine Schreierei anhören darf. Wenn ich gestorben wäre, dann würde mir das hier wohl mit am meisten fehlen." Sanft bewegte ich meine Hand über Madisons Knie und lächelte sie noch einmal leicht an, ehe ich mich zu ihr lehnte und sie kurz, aber liebevoll auf die Wange küsste. "Trotzdem Danke für deine Mühe. Ich finde die Partyhütchen waren eine großartige Idee, damit kann man wenigstens niemanden ernst nehmen. Und- ich hoffe du hasst mich nicht, für das, was ich jetzt mache." Ohne ihr zu verraten, was gleich passieren würde, wurde das Lächeln auf meinen Lippen zu einem diabolischen Grinsen. "Ich weiß wie viel Arbeit du da reingesteckt hast und es tut mir Leid, dass sie jetzt so endet, aber- das muss jetzt sein. Ich helfe dir auch morgen beim Aufräumen." Und nachdem ich noch einmal zärtlich ihr Knie mit meiner Hand gedrückt hatte, lehnte ich mich nach vorne und griff mit meinen bloßen Fingern ganz tief in die riesige Torte mitten auf dem Tisch, um einen großen Brocken heraus zu reißen und ihn direkt in Kilians Gesicht zu pfeffern, der eigentlich gerade dabei war sich einen astreinen Schlagabtausch mit Summer zu liefern. Bis jetzt zumindest, denn auf einmal verstummte wieder der ganze Tisch und alle sahen mich erschrocken an. Während ich nur da saß und doof lachte. Mein bester Freund war der Erste, der sich wieder bewegte, die Torte von seinem Gesicht kratzte, und laut fluchend, voller Wut die Reste in meine Richtung warf. Und damit war die Tortenschlacht dann wohl eröffnet. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Lahja Emilia O'Neill - 03.04.2016 20:29 Lahja hatte ja nicht mal Vorgehabt, jetzt mit der Sprache raus zu rücken, was zwischen Noah und ihr passiert war – das war aus dem Affekt aus ihr heraus geplatzt. Scheiße. Nun war nämlich Zac nur dabei, sie immer wieder zu Fragen, was da passiert war und darauf pochte, er hätte das eher Wissen sollen. Jaja, sie war aber noch nicht so weit gewesen verdammt. Lieber ließ sie sich von der anderen Seite auf einen lauten Streit mit ihrem Vater ein, der diese liebevolle Frau mit Namen April wirklich so blöd mal wieder ein Schritt von sich getrieben hatte. Wie konnten Männer so unsensibel sein? Musste sie gerade sagen aber egal. Er war ja auch ihr Vorbild und da konnte ja nichts anderes bei rum kommen, war zumindest ihre Ausrede. Als Matt das erste Stück Kuchen warf und Madison sich doch Beschwerte, dass es nicht mal um die Arbeit ging sondern das man mit Essen nicht spielte, wo anderswo Menschen verhungerten – dann aber doch verstummt und lachte, weil es ausgerechnet Kilian als erstes traf. Ohje, wie Kindisch. Auch wenn sie noch ein Stück abbekam, weil sie genau das Matt sagte, Grinste sie kurz schelmisch, warf nach ihm ebenso ein Stück zurück um Zac an der Hand in den Flur zu ziehen. „ Keine Zeit für eure Scherereien, ich muss was Klären...“ In dem Moment war es dann Maddi selber, die die Torte in Matt´s Gesicht verrieb aber ihm die Nase zuhielt, damit er wenigstens ein bisschen davon Essen musste. Süß waren die beiden, denn Lahja hatte wohl gesehen, wie er ihr über das Knie gestrichen hatte und wie sie es dann gewesen war, die sich ihm zugedreht hatte. Vielleicht war nicht alles verloren. Wie bei Noah und ihr. Das musste sie Zac dann im Flur auch sagen, als sie sich noch von den Resten in ihrem Gesicht befreite. „ Hör zu, es tut mir Leid, dass ich da mit dir nicht drüber geredet habe aber ich kann das selbst noch nicht wahrhaben und das es das echt gewesen sein soll...“ Unsicher sah sie ihn an. Sie hatte gesagt, es sei beendet, aber was, wenn sie das weiterhin so bereute? Wenn Noah ihr so fehlte wie jetzt noch? „... ich dachte, wenn ich es dir sage, dann gibt es kein zurück mehr. Er ist mit Apple schon längst wieder in San Francisco, sie wohnt da bei ihm und er sagte, sie braucht ihn – dann habe ich aufgelegt und seid dem Ignoriere ich alles, was von ihm kommt. Das... das geht nicht, das hat mich zu krass verletzt und Noah kennt mich. Er weiß ganz genau, dass die Sache nun für mich gelaufen ist. Ich dachte eigentlich du freust dich... also nicht bösartig aber ich weiß doch, was du von all dem gehalten hast.“Das sich etwas vor oder an der Haustür tat, davon bekam sie nichts mit. Vielleicht hätte sie sonst alle früh genug warnen können. RE: MATT # MADISON # JAMIE - Charles Thompson - 04.04.2016 12:24 Seit meiner Rückkehr aus Colorado lief alles genau so wie geplant, glaubte ich zumindest. Lenn und zwei weitere meiner Männer flogen direkt am nächsten Tag nach Miami und riefen mich in der Nacht noch an, dass sie den Kerl geschnappt hatten und in drei Tagen zurück in Los Angeles wären. So lange brauchte man nunmal, um mit einem Auto von der Ostküste zur Westküste der USA zu reisen, aber das war in Ordnung. Das gab mir Zeit, um meinen Plan zu perfektionieren, denn sie wären auf jeden Fall rechtzeitig zu Matts absurder Neugeburts-Party zurück, die ich noch immer mit meinem Überraschungsgast crashen wollte. Es amüsierte mich jetzt schon mir die Gesichter seiner Gäste vorzustellen, vor allem das von Summer, wenn jeder erfuhr, dass nicht ich auf Matt geschossen hatte, sondern dieser Mann dort. Derjenige, der auch den Unfall von ihm und seiner Frau zu verantworten hatte. Auch das hatte ich aus Jamie herausquetschen können: Madison wusste noch nichts von den wahren Hintergründen ihres Gedächtnisverlusts, aber das würde sich heute ändern. Eine weitere nette Überraschung. Was jedoch in dieser ganzen Hasstirade unterging war eine wichtige, aber folgenschwere Tatsache, an die niemand so recht dachte: Dieser Mann hatte zwar allein gehandelt, aber der Ursprung von allem war die Mutter von Matt und Jamie. Sie war die Verbindung des gesamten Geschehens, doch keiner erinnerte sich daran, dass sie überhaupt existierte. Ich wies meine Männer bloß an den Italiener sicher zu stellen und als sie nachts in sein Haus einbrachen, taten sie auch nur das. Niemand wusste, dass Lisa sich gerade mit ihren Freundinnen ein paar Tage Urlaub auf einer karibischen Insel gönnte und erst drei Tage später erschrocken in ein leeres Haus wiederkehrte, wo sie dann natürlich sofort die Geschäftspartner ihres Mannes kontaktierte. Und dass sie in ihrer panischen Angst um ihre große Liebe auch den Konflikt mit Matt erwähnen würde, was letztendlich die italienische Mafia an genau diesem Tag auf genau dieses Haus lenkte, das konnte doch auch niemand ahnen. Nicht, wenn man - wie ich - eher auf seine Rachelüste und seine abstruse Gefühlswelt wegen eines dummen Mädchens fixiert war, anstatt auf den fehlerfreien Ablauf eines risikoreichen Auftrags. Verdammte Scheiße, das würde im Nachhinein noch hart an meinen Nerven zerren und mich immer wieder an meinen Entscheidungen zweifeln lassen. Als wir mit einem großen schwarzen Auto vor Matts Haus vorfuhren, war das alles aber noch ganz weit weg, und statt Panik, spiegelte sich auf meinem Gesicht auch nur ein zufriedenes, triumphales Grinsen, als ich die Klingel an der Haustür drückte. Lenn stand hinter mir und hinter ihm die beiden anderen Männer, die den Italiener in ihrer Gewalt hielten. Seine Arme waren hinter dem Rücken verbunden und wir hatten auch einen Klebestreifen über seine Lippen geklebt, um zu verhindern, dass er laut schrie und irgendjemand auf den Tumult aufmerksam wurde. In Compton gehörte das zwar zur Tagesordnung, aber wir wollten ja nichts riskieren. Wie absurd, vor dem Hintergrund dessen, was wir schon für Fehler begangen hatten. Davon wussten wir jedoch noch nichts, als Kilians Sprössling die Tür vor uns öffnete, erschrocken in mein Gesicht sah, aber wir uns einfach ungebeten an ihr vorbei drängten. Unsicher rief sie nach Matt, doch wir erwarteten gar nicht die Mühe von ihm uns im Flur zu empfangen, sondern gingen einfach durch, bis ins Wohnzimmer hinein, wo gerade alle beisammen an einem großen Tisch saßen und sich mit Tortenstücken bewarfen, was aber augenblicklich stoppte, als man uns erkannte. Was war das denn hier, man? Ein Kindergeburtstag? "Wie schön. Dass ich euch alle zusammen treffen. Sehr unerwartet auch und überhaupt nicht geplant natürlich." Lenn stand neben mir und schien sich in der Situation genauso wohl zu fühlen wie ich. Der Italiener war noch hinter unserem Rücken versteckt. "Summer, vor allem schön dich zu sehen. Das letzte Mal war ja nicht so erfreulich, aber das ändert sich jetzt hoffentlich. Ich hab nämlich ein Geschenk mitgebracht, für dich, Matt. Kurze Erklärung vorweg vielleicht: Wie ihr alle wisst, geht man davon aus, dass ich für den Schuss verantwortlich bin, das stimmt aber nicht. Wenn ich geschossen hätte, Matt, dann wärst du jetzt tot. Bist du aber nicht. Also habe ich meine Nachforschungen angestellt und hab Jamie besucht, in Colorado." Urplötzlich sprang er von seinem Stuhl auf, Angst und Wut erkannte man in seinem Blick, ebenso in dem von Madison. "Beruhigt euch, ihr gehts gut. Sie hat schnell gesprochen und sie hat mir alles gesagt, was ich wissen wollte. Deshalb bin ich ja auch hier." Ich trat einen Schritt zur Seite und deutete mit meiner Hand auf den ängstlichen, schwer atmenden, geknebelten Mann hinter mir. "Bitteschön, Matt. Der Mann, der wirklich auf dich geschossen hat und du hast jetzt die Chance dich zu revanchieren. Nicht nur dafür-" Ich legte die Hand auf meine Brust, dorthin, wo bei ihm seine Schussverletzung saß. "Sondern auch dafür, was er dir noch angetan hat. Oder soll ich besser sagen: Was er Madison noch angetan hat? Möchtest du es ihr erzählen? Oder-?" Mit einem Mal verstummte ich, sah unsicher in Richtung des Fensters. Da war doch ein Geräusch gewesen. Da hatte sich doch etwas bewegt. Völlig fixiert starrte ich in die Dunkelheit da draußen, bis ich laut "Runter!" brüllte, mich aus Reflex auf Summer warf, sie mit mir auf den Boden zog und nur ganz kurz darauf unzählige Schüsse die Häuserwand durchlöcherten. |