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MATT'S HOUSE - Druckversion

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RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 23.03.2016 12:54

Nicht nur einmal hatte sie sich bisher gefragt, wie die beiden überhaupt aneinander geraten waren und das es auch noch so viele Jahre gut geklappt hatte - sogar so gut, dass sie sich geheiratet hatten. Das das beide gewollt hatten. " Das klingt ja fast so, als hättest du mit mir jeden Tag in eine Tüte von diesen jelly beans gegriffen und wusstest nicht, was dich erwartet. Spannend." Sie ahnte ja nicht wie nahe sie damit einem Gespräch kam, dass die beiden vor langer Zeit in einer Bahn geführt hatten. Über seine traumfrau und das die jeden Tag ein bisschen anders sein müsste, um ihn bei sich zu halten. Der Vergleich war ganz anders aber der Sinn der selbe. Lächelnd sah sie zu, wie er sich über das Futter her machte und schrieb brav die Ideen auf. Natürlich lachte sie öfter auf über die kindische Idee und sah ihn immer ermahnen an, wenn sie manches unten auf die Liste setzte - da wo sie drüber schrieb Wenn Matt wieder fit genug ist. Sie sah doch, wie er immer wieder Schmerzen hatte. Allein das schreiben der Liste lenkte sie jedoch schon ab, sich weiter den Kopf zu zerbrechen. Kein leichtes unterfangen bei madison. So sehr, dass sie sich erst ins Sofa sinken ließ, dann gegen seine Schulter und als er fertig war mit essen lag sie sogar seitlich an seiner Brust, halb auf einem Kissen, um ihm nicht weh zu tun und zog sogar die Füße auf das neue Bett der beiden. " Wenn die hier schon so aussieht, mache ich mir etwas Sorgen, was auf jamies Liste steht." Lachte sie erneut auf, lehnte die Wange an seinen Arm. " Du stehst auf Listen - wie spießig. " genau das War es, was sie die ganze zeit ablenkte. Reden ohne denken aber nun war es ihr Körper selbst, der begann zu reagieren und sie sich auf dem Bett mehr zusammen rollte. Wieso nur hatte sie zugelassen, noch einmal rückfällig zu werden und den Körper wieder dem verlangen auszuliefern.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 23.03.2016 22:21

"Genau deshalb hab ich dich geheiratet. Weil du wie eine Tüte Jelly Beans bist. Oder eher Bertie Botts Bohnen, da gibt es auch Kotze und Popel und sowas. Manchmal bist du ein bisschen so wie Kotze oder Popel." Weil das mal wieder nur einer von meinen dummen Sprüchen war, sah ich Madison grinsend an. "Falls du das noch nicht gemerkt hast: Mir wird unfassbar schnell langweilig. Sowas wie Routine oder ständig derselbe Tagesablauf, das kotzt mich an, und ich dachte deshalb auch lange, dass ich einfach nicht für Beziehungen gemacht bin. Ich meine, wie du gesagt hast, du erinnerst dich an mich mit immer wechselnden Frauen in meinem Bett und ich fand das auch gut so. Ich wollte die Abwechslung. Bis du dann daher kamst und ich gemerkt hab, dass mir mit dir einfach nicht langweilig wird. Deine Launen, die fordern mich immer wieder heraus, aber auf eine gute Art. Und alles mit dir ist aufregend und abenteuerlich, selbst wenn wir nur ganz faul im Bett liegen und einfach über die nächsten Trips oder Dummheiten sinnieren, die wir zusammen erleben wollen. Du bist die beste Tüte Bertie Botts Bohnen, die man kriegen kann und deine Strawberry-Cheesecake oder Blueberry-Muffin-Tage wiegen die Kotze- oder Popel-Tage um ein Vielfaches auf." Na, wenn das mal nicht ein der schönsten Liebeserklärungen war, die Madison je bekommen hatte. Mit einem stolzen, zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht schob ich mir deshalb auch das letzte Stück des Burgers in den Mund und ließ mich danach mit dem Rücken gegen das Polster hinter mir sinken. Meine Hand legte ich dabei liebevoll auf Madisons Schulter und streichelte immer wieder an ihrem Arm hinab und dann wieder hinauf. "Ich liebe Listen. Total spießig, ich weiß." Lächelnd sah ich noch einmal in ihr Gesicht, bemerkte dabei aber auch wie angespannt sie auf einmal an die Decke sah und wie sie sich immer mehr in sich selber zusammen zog. "Tut es weh? Was fühlst du gerade?" Vorsichtig hob ich meine Hand, schob meine Finger in ihre Haare und kraulte beruhigend über ihre Kopfhaut. "Wir schaffen das. Das Schlimmste müsste doch eigentlich vorbei sein, Maddi. Du hast schon in der Klinik mehrere Tage ohne Crack gut überstanden, das hier- ist jetzt nur, weil dir die Ersatzdrogen fehlen." Oh, wie falsch ich damit lag.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 26.03.2016 03:26

Immer wieder musste sie bei seinem Vergleich auflachen, denn das klang so Absurd aber genau so nach Matt. Und wohl auch nach ihr, ihrer Art von vor dem Unfall. „Das klingt tatsächlich so, als haben die beiden Irren sich auf der Welt mit Nichten gesucht und wahrscheinlich auch mehr dafür getan, gar nicht zusammen zu finden und trotzdem der Versuchung nicht widerstehen können.“ Führte sie seine komische Rede auch noch weiter, aus ihrer jetzigen Sicht. „ Und nur weil du keinen Süßigkeiten standhalten kannst und ich sonst niemals jemanden gefunden hätte, der meine Launen aushält und das auch noch mit so einer... bescheuerten Art.“ Nein, ein besseres Wort gab es da nicht und wieder musste sie Lachen, senkte den Kopf, um ihm einen Kuss auf die Hand zu drücken, die sich gerade an ihrem Oberarm befand. „ Wir Wissen, was für kreativ, liebe Worte dein bester Kilian über seine Lippen bekommt und deshalb... bin ich immer total überrumpelt, was für liebevolle Metaphern du aus dem Ärmel schüttelst.“ Ohja, das war immerhin auch die letzte Beziehung an die sie sich Erinnerte und all den Schwachsinn, den Matt von sich gegeben hatte, der war von ihrer Festplatte gelöscht. Das man sich das nicht Aussuchen konnte.
Ihm entging aber auch nicht, wie ihre Stimmung kippte und statt Wut eher diese melancholische Madison greifbar wurde. Denn wenn es da nichts zum Ärgern gab, dann kam genau die Person heraus. Diese Frau, die unheimlich Traurig und Verloren schien und sich gar nicht zu helfen wusste und die sich auch genau dafür so sehr hasste. Weil sie ihn nicht offensichtlich belügen wollte, hob sie nur die Schultern. „ Ich... fühle mich... einfach...“ Sie sah an die Decke, wie übel das war, darüber zu Reden. „...als würde ich einfach immer weiter fallen. Tiefer. Ohne mich irgendwo fest halten zu können und ich weiß genau, was dieses Gefühl mit einem Schlag verjagen kann. Die Lösung ist so einfach. Sonst muss ich warten, dass ich irgendwo auf dem Boden ankomme und ich weiß, da muss ich ganz von vorne Anfangen.“ Das traf es, auf den Punkt und beim letzten Mal hatte sie es auch nicht geschafft, ihrem Tiefpunkt ins Auge zu blicken sondern zur Droge gegriffen. Weil sie Matt das nicht sagen wollte, verhielt sie sich nicht auf einmal wieder Glücklich aber breitete sich schweigend im Bett aus und verkroch sich unter der Decke. In der Hoffnung, seine Verletzung würde ihn auch bald zum schlafen zwingen und das würde sie dann so beruhigen, dass sie ebenso einschlief.
Das war ein Irrtum. Egal wie lange sie still lag, die Augen schloss – immer wieder wurde sie aus einem komischen Halbschlaf gerissen oder hatte sie nicht geschlafen? Diese Spirale ertrug sie irgendwann nicht, setzte sich an ihre Skizzen aber nach zwei Strichen war ihr klar, auch das half ihr nicht. Ohne zu Wissen, wonach sie suchte, streifte sie durch das leere Haus. In ihr altes Zimmer. Tastete ihre alten Drogen-Verstecke ab und hielt irgendwann ein Tütchen in den Händen. In der Eile hatte sie es vergessen, wegen Jamies Unfall – durch sie Verursacht – vergessen aber jetzt, jetzt lag es so schwer in ihrer Hand. Mechanisch ging sie nach unten, zog aus ihrer Tasche die Dinge, die sie brauchte, um das Crack zu Konsumieren und als sie kurz davor stand, da hielt sie inne. Da sah sie von der Küche auf die offene Tür, hinter der sich Matt befand und aus einer Kurzschluss-Szene heraus, anders konnte sie sich das nicht erklären, ließ sie alles liegen und schlich zu ihm. Rüttelte ihn halbwegs zart und halbwegs verzweifelt wach. „ Matt... Matt... ich bin schon... ich bin schon einmal Rückfällig geworden.“ Ha, als ob ein verschlafener Matt das raffen würde, was sie ihm voller Sorge immer wieder sagte.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 26.03.2016 21:37

Gerade die Nächte miteinander waren der Grund, weshalb es mir so wichtig war in Madison vertrauen zu können. Sie musste mit mir reden, wenn es ihr nicht gut ging, denn wenn ich in Erwägung ziehen würde, dass sie in der Nacht heimlich durch das Haus schlich und in verstaubten Ecken nach Drogen suchte, dann hätte ich kein Auge schließen können. Und dabei brauchte ich grade jetzt diese Ruhe so dringend. Madison hatte mir aber versprochen ehrlich zu mir zu sein, deshalb legte ich mich auch irgendwann entspannt neben sie und streichelte so lange liebevoll über ihren Rücken, bis ich eingeschlafen war. Tief und fest wie immer schlummerte ich dort auf dem Sofa und bekam weder mit wie sie leise aufstand, noch wie sie sich vor ihren Zeichenblock setzte, aber dann nach ein paar wenigen Strichen wieder aufgab. Ich bemerkte auch nicht, dass sie sich danach aus dem Zimmer schlich, durch das Haus stromerte oder in der Küche schon alle Utensilien zusammen suchte, die sie brauchte, um das gefundene Crack in ihrer Hand zu konsumieren. Erst als ihre verzweifelte Stimme in meinem Ohr erklang und ihre Hände sich gegen meinen Körper drücken, öffnete ich verschlafen die Augen und blinzelte ein paar Mal verwirrt. Ihre Worte drangen im Halbschlaf noch gar nicht zu mir durch und auch mein Verstand funktionierte noch nicht richtig, als ich mich erschrocken aufrichtete, mir über die Augen rieb und den Kopf schüttelte. "Was ist- was ist los? Ist alles in Ordnung?" Erst beim dritten oder vierten Mal hörte ich ihre Worte genauer, auch wenn sie in der jetzigen Situation für mich noch immer keinen Sinn ergaben. "Du bist- was? Jetzt- jetzt gerade?" Ich sah ihr direkt ins Gesicht, suchte nach vergrößerten Pupillen oder unkontrollierten Zuckungen, aber da war nichts. Und als ich in dem Moment erkannte, dass sie nicht von dieser Nacht sprechen konnte, wurde mir bewusst, dass es ihr nicht heute passiert war, sondern innerhalb der letzten Tage oder Wochen. Während ich im Krankenhaus lag? Oder schon davor? In der Klinik? Tief sog ich darüber die Luft in meine Lungen, rieb mir noch einmal mit festem Druck über das Gesicht und setzte mich daraufhin noch etwas mehr auf. "Wann? Wann ist das passiert, Maddi? Wann bist du rückfällig geworden?" Aus Reflex, um ihr zu zeigen, dass sie nicht allein war, griff ich nach ihrer Hand und drückte sie fest mit meiner.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 26.03.2016 22:45

Weil all seine falschen Vermutungen und Fragen für die Momentane Situation irrelevant waren und Maddi für unwichtiges nun wirklich keinen Platz in ihrem Kopf hatte, ließ sie das alles unter den Tisch fallen. Erst als er sich aufrichtete, versuchte sie verzweifelt irgendwie das Kissen schnell zu richten, ihn zu stützen, damit es ihm keine Schmerzen bereitete und damit er keine falsche, übereilte Bewegung machte. „ Es... es tut mir... mir so Leid... das ich dich jetzt wecken muss und... und das ich dir das nicht eher gesagt habe... das... ich... ich habe dich belogen, Matt.“ Oh, das war Bestimmt das letzte, was ihr helfen würde, das Crack, was sie gefunden hatte zu vergessen aber es musste sein. Das spürte sie und das verlangte auch ihr Herz, ihr Kopf, alles in ihr Schrie danach, sich endlich ganz anzuvertrauen und dann endlich mit den richtigen Konsequenzen und Schlussfolgerungen aus ihren Taten zu leben und nicht immer einen einfachen Weg zu suchen, auf halbwahrheiten, mit einem Schlupfloch, mit dem sie sich aus der Affäre ziehen konnte. „ Nein – nein... nicht als du im Krankenhaus warst – da nicht.“ Eilig schüttelte sie den Kopf, als ob es das besser machen könnte. Ihre Nervosität und ihre Zerstreuung fanden kurz ein Ende, als seine Hand sich so fest um seine Schloss und sie dazu kam, statt nervös auf das Bettzeug zu starren und ihre Pupillen von recht nach links wandern zu lassen, in seine Augen aufzuschauen. Maddi Atmete so schnell, als sei sie eben Kilometerweit gejoggt und ihre Schultern zogen sich Ratsuchend zusammen. „ Ich... ich habe in der Klinik nicht durchgehalten. Da schon nicht. Eigentlich war ich hier, weil ich dir das... das sagen wollte, dass ich versagt habe und das ich... gehe... weil das alles keinen Sinn mehr hat und dann bin ich in den Flur und dann... war da das ganze Blut und... glaub mir, ich habe mir wirklich vorgenommen, diesmal nicht alleine weg zu gehen aber an einem Tag, da hatte einer Zeug dabei und ich konnte... nein... ich wollte nicht nein sagen und eigentlich bin ich auch aus dem Entzug geflogen und nicht freiwillig gegangen oder... was auch immer. Eigentlich habe ich das, was du dir gewünscht hast und was... für dich am meisten zählt... nicht gepackt und das Crack war mir wichtiger... und auch jetzt... ich habe... habe in meinem alten Zimmer was gesucht und ich habe was gefunden. Es liegt in der Küche...“ Starr sah sie ihn mit einem Mal an. „ Ich hätte fast in deiner Küche Crack konsumiert.“ Oh, das tat gewiss nicht nur in ihrer Brust und in ihren Ohren verdammt weh.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 27.03.2016 19:38

Und schon wieder gelang Madison mit ihren Worten etwas, das nur äußerst selten vorkam: Ich war vollkommen sprachlos. Diesmal jedoch nicht aus Euphorie oder Liebe, sondern weil die ganz Welt, die ich in den letzten Tagen um uns herum erbaut hatte, auf einmal wieder zusammen brach. Geschockt sah ich ihr in die Augen, durchgehend, meine Pupillen wanderten nicht so unruhig von rechts nach links wie ihre und meine Hände zitterten auch nicht so wie Madisons Finger in meinen. Ich sah sie einfach nur an und versuchte die letzten gemeinsamen Tage mit dem in Zusammenhang zu bringen, was sie mir gerade erzählte. Sie hatte mich belogen. Sie war schon in der Klinik rückfällig geworden. Und sie war eigentlich nur hierher gekommen, um mir das zu sagen. Um sich zu verabschieden. Aber dann hatte sie mich gefunden, blutüberströmt, und sie war hier geblieben, bei mir. Warum? Aus Pflichtgefühl? Mitleid? Oder weil sie wirklich Angst um mich hatte? Warum hatte sie ab dem Moment an kein Crack mehr konsumiert, sondern sich stattdessen in Ersatzdrogen geflüchtet? Mir zuliebe? Oder weil sie da sein wollte, wenn etwas mit mir geschah? Körperlich wie geistig? All diese Fragen drückten so hart auf meine Brust, dass auch ich schwerer atmete als zuvor, und meine Frau konnte mit Sicherheit erkennen, dass gerade einiges in meinem Kopf vor sich ging, aber anstatt sie damit zu konfrontieren blieb ich immer noch still. Ich hielt ihre Hand noch immer fest mit meiner umschlossen, sah ihr in die Augen und sagte gar nichts, bis ich das Chaos in mir geordnet und alles auf eine wichtige Frage herunter gebrochen hatte. "Warum bist du jetzt hier, Madison? Warum bist du nicht in der Küche und rauchst das Crack, das du gefunden hast? Warum sitzt du hier, weckst mich und erzählst mir davon? Weil- du es mir versprochen hast? Und weil du dein Versprechen mir gegenüber nicht brechen möchtest? Oder- willst du, dass ich dich davon abhalte?" Sehnsüchtig griff ich auch noch nach ihrer anderen Hand, schloss meine Finger darum und sah noch immer unentwegt in Madisons Augen. Die Enttäuschung, die Verzweiflung und der Schmerz in meinem Blick ließ sich nicht verbergen, aber da war trotzdem noch immer etwas Sehnsüchtiges und Hoffnungsvolles. Und vor allem ganz viel Ruhe. Mein Herz schlug zwar schwer, aber im Gegensatz zu Madisons angespannter, abgehetzter Körpersprache, blieb ich so entspannt wie möglich.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 28.03.2016 01:40

Matt war so Beherrscht und so Kontrolliert. Er schaffte es sogar, über seine Worte nachzudenken, bevor er sie von sich gab und bei Madison war davon gerade nichts zu sehen. Man sah nur eine total verwirrte, junge Frau, die auf dem Bett neben ihm kniete und zwischen dem Chaos auch noch Fragen an ihn beantworten sollte. Wichtige Fragen. Immer wieder brachen neue Gedankengänge in ihr auf, immer wieder Verwarf sie die. Dann begann sie einen Satz im Kopf zu formen, wie sie sich Ausdrücken sollte und dann verlor sie den Faden oder ihre innere Stimme und alles rann durch ihre Finger – bis er ihre andere Hand umfasste. Bis sie ihren Verzweifelten Blick in seine Augen hob und da so viele negative Gefühle erahnen konnte, dass ihr ganz übel wurde. „ Ich... könnte dir sagen, was du hören willst aber... das hast du nicht verdient.“ Und weil sie ihn damit doch eigentlich Wertschätzen wollte, hob sie eine Hand um über seine Wange zu streichen aber nachdem ihr Daumen einmal über seine Wange gewandert war, senkte sie die Hand lieber wieder, denn sie begann zu Schwitzen und zu Merken, wie das Verlangen nach der Droge noch immer in ihr hinauf kroch. „ Als ich es... es... es liegt fertig auf dem Küchentisch aber als ich dann auf die Tür geschaut habe, das Wohnzimmer... da war meine erste Empfindung, dir das alles zu sagen und dich zu wecken und... du hast gesagt wir müssen miteinander Reden. Das war eine Kurzschlussreaktion. Ob du mich abhalten sollst oder über den Sinn habe ich nicht nachgedacht. Ich wollte nur nicht wieder einen Fehler machen, nachdem es sich noch... beschissener anfühlt als Vorher. Besonders, wenn man wieder runter kommt. Trotzdem... ich schaff das nicht, Matt. Ich habe nicht nur Angst, dass ich das nicht schaffe sondern ich Glaube auch nicht, dass ich das schaffe... obwohl - ich will ja.“ Oh Madison war so durcheinander und ihr Verlangen wechselte zwischen dem Crack, weglaufen und sich in Matts Schoß zu verkriechen hin und her. Deshalb war die Antwort auch so ohne konkrete Aussagen, eigentlich ohne Inhalt weil sie sich selber Widersprach und verhedderte. „ Du... du bist Enttäuscht von mir, wütend... verletzt. Sag mir, was du denkst und sag mir, was... das in dir auslöst, wenn du das alles hörst....“ Warum sie darauf kam? Keine Ahnung, sie erkannte das nicht aber ihr Herz wollte sich eventuell anhören, was sie damit anrichtete, in dem Menschen, der ihr etwas Bedeutete, wenn sie log, nur wegen Crack. Eventuell brauchte sie noch mehr Motivatoren in ihrem Leben, um besser Kämpfen zu können und den Preis besser abschätzen zu können, den sie bereit war, für die Drogen zu geben. Er würde ehrlich sein, daran zweifelte sie zumindest keine Sekunde.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 28.03.2016 14:57

Noch immer sah ich fest in Madisons Augen und für einen Moment haderte ich auch mit mir, ob ich ihre Fragen tatsächlich beantworten sollte, aber letztendlich schüttelte ich langsam den Kopf, schlug den Blick nieder und löste eine Hand von ihrer, um sie mir fest gegen das Gesicht zu drücken und über meine geschlossenen Augenlider zu reiben. "Ich- keine Ahnung, Madison, das ist so- viel. Ich bin enttäuscht, ja. Und ich bin auch wütend und verletzt, weil mir nichts wichtiger ist, als Ehrlichkeit. Obwohl du alles vergessen hast, solltest du das mittlerweile eigentlich wissen. Du kannst nichts tun oder sagen, was mich dazu bringt uns beide aufzugeben, jeden noch so dunklen Gedanken würde ich versuchen zu verstehen und jeden Fehler oder Rückfall versuchen nachzuvollziehen, aber- wenn du mich anlügst, Madison, das-" Schon wieder schüttelte ich den Kopf, weil ich versuchte die passenden Worte zu finden und nichts angemessen erschien. "Ich darf dich nicht aufgeben. Weil du dich selber schon fast aufgegeben hast und wenn ich das auch tue, dann- ich weiß nicht, was dann mit dir passiert. Aber das hier- Keine Ahnung. Willst du ganz ehrlich wissen, was das in mir auslöst?" Langsam hob ich den Blick wieder und nahm auch meine Hand vom Gesicht, um langsam über ihren Unterarm zu streicheln. In der Hoffnung ihr rasendes Herz dadurch ein wenig beruhigen zu können, weil meine Worte ihr sicher nicht dabei halfen. "Ich frage mich, ob du mir wirklich so wenig vertraust? Ob du in uns so wenig vertraust, dass du schon wieder versuchst alles alleine zu schaffen? Weil- ich weiß nicht, was ich noch tun soll, um dir zu zeigen, dass ich hier bin. Dass ich bei dir bin und dass ich dir helfe. Du bist abhängig, Madison. Du bist süchtig und du bist rückfällig geworden, das ist scheiße, aber das passiert, nur- keine Ahnung. Du musst dagegen kämpfen, ich kann das nicht für dich tun. Ich kann nur an deiner Seite stehen und dir Mut zusprechen, aber wenn du dir die Ohren zuhältst - und das tust du, wenn du mich belügst und mich so ausschließt - dann- dann habe ich Angst davor, dass das irgendwann keinen Sinn mehr macht. Verstehst du?" Niemals sollte man einem Süchtigen damit drohen, dass er die Unterstützung seiner Liebsten verlor, wenn er nicht von den Drogen loskam, weil das zu einer ganz falschen Motivation führte, und um ihr dieses Gefühl zu nehmen, drückte ich auch noch einmal unterstützend die Hand meiner Frau und versuchte dadurch erneut sie ein wenig zu beruhigen. "Was willst du jetzt tun, Madison? Ich kann die Entscheidung nicht für dich treffen."


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Madison Lane - 28.03.2016 19:04

Das Matt´s Gedanken auch nicht so sortiert waren, half nicht dabei, dass sie klarer sehen konnte. Er gab sie nicht auf? Er war hier bei ihr? Aber das mit dem Lügen, das ging gar nicht? Er könnte trotzdem daran Zweifeln, ob es das hier alles Wert war? Was denn jetzt? Überfordert sah sie zu, wie er die Hand weg nahm, wie er sie dann erneut streichelte und dann doch wieder ihre Finger sanft zusammen drückte. Was wollte er denn? Immer wieder schüttelte sie den Kopf, rang damit, einen sinnvollen Anfang zu finden und sich klarer Auszudrücken. Das dauerte an, bis zu seiner letzten Frage und dem einen, zu tiefen Blick in sein hübsches Gesicht und in seine Augen. „ Ich weiß, dass Ehrlichkeit dir das wichtigste ist und das dich nichts... treffen oder erschüttern kann, außer, wenn man dich belügt. Das dich auch nichts anderes wütend machen kann. Das ich es auch nur damit schaffe, dich ganz zu verscheuchen. Wenn das meine Absichten waren, dann... waren es die Absichten der Madison, die Rückfällig geworden ist und der, die unbedingt das Crack in der Küche rauchen will aber nicht der Frau, die am Bett ehrlich Angst um dein Leben hatte. Ich würde dir gerne Versprechen geben, ich würde dir gerne sagen, ob ich diesen Kampf gewinne oder nicht aber das Entscheidet sich jeden Tag aufs Neue und manchmal liegen sogar weniger als 24 Stunden zwischen einem und dem nächsten Sieg in mir drin. Als ich dich gefunden habe, wollte ich nur für dich da sein, ich wollte bei dir sein und ich habe mich daran Erinnert, dass ich dieses mal nicht alleine verschwinden wollte sondern mit dir – wenn alles wieder gut geworden ist. Das sollte ein Geschenk und ein Beweis an dich sein, dass das diesmal nicht unser – oder mein - Kryptonit ist. Auch wenn ich dachte, ich habe schon Versagt, ich wollte den Fehler einfach übergehen und dachte, es spielt keine Rolle. Oder... oder doch, ich dachte, dann schickst du mich weg, in die Klinik und ich kann nicht hier bei dir sein und wir können nicht füreinander da sein.“ Oh, wenn sie wüsste, was er sich einfallen ließ, um für sie da zu sein und sie Abzulenken, dann würde sie sich eventuell gerade nicht vorbeugen um ihm einen Kuss auf den Mundwinkel zu geben. Wie er das ganz früher getan hatte, als Küssen noch tabu war und würde ihn auch nicht ihre Sehnsucht nach ihm so deutlich zeigen, indem Madison seine Hände drückte. „ Diese Runde geht... an die Frau, die auf das Crack wirklich verzichten will und die einfach nur hier in deinen Armen liegen möchte und der du dumme... Geschichten erzählst? Bis ich einschlafen kann, um davor zu fliehen, dir noch länger zuzuhören? Machst... würdest du das einfach tun, bitte?“ Das war vielleicht nicht ganz fair, weil sie auch schon gelernt hatte, wie Matt zu Körperkontakt stand – der war nämlich hoch um Kurs – aber sie legte seine Arme um ihren Körper, tat dasselbe bei ihm, ganz vorsichtig natürlich und schmiegte sich aus Eigenmotivation an seine Seite und seinen wenig bekleideten Körper. Immerhin war er bis eben am schlummern gewesen. Madison schob ihren Oberschenkel über seine Beine und genau so wollte sie auch bleiben. Lediglich, wenn Matt sie Eindeutig abweisen würde, würde sie von ihm ablassen.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Matthew Dawson - 29.03.2016 21:18

Regungslos sah ich in Madisons Gesicht und obwohl es da eine verdammt laute Stimme in meinem Kopf gab, die vehement schrie, dass das hier ausdiskutiert werden musste, wusste diese Frau, die sich eigentlich nicht an uns erinnerte, ganz genau wie sie mich rumkriegen musste. Nämlich, indem sie sich Liebe suchend an mich kuschelte, ihren Arm um meine Brust legte und meine Beine mit ihrem fixierte. Mit Körperkontakt. Und zwar so viel davon, dass ich mich ergeben wieder auf die Matratze sinken ließ, tief einatmete, aber ohne das eigentliche Thema noch einmal anzuschneiden, ihrem Wunsch nachkam und leise irgendeinen Blödsinn in die Luft sprach. Alles, was mir einfiel. So lange, bis Madisons ruhiger, gleichmäßiger Atem mir verriet, dass sie eingeschlafen war. Etwas, das mir in dieser Nacht jedoch nicht mehr vergönnt sein sollte, weil ich bei jedem noch so kleinen Geräusch direkt aus dem Halbschlaf wieder erwachte, aus Angst davor, dass meine Frau sich doch in die Küche schlich, um ihr Crack zu konsumieren.
In den frühen Morgenstunden war es dann so weit, dass ich es nicht mehr aushielt, und obwohl ich wusste, dass das eigentlich Madisons Aufgabe sein sollte, kämpfte ich mich vorsichtig aus dem provisorischen Bett im Wohnzimmer und schlich leise in die Küche, wo ich ohne zu zögern nach dem Tütchen auf der Ablag griff und den Inhalt in der Spüle versenkte. Während ich hier war, in ihrer Nähe, würde sie nicht noch einmal rückfällig werden, verdammt. Egal, ob sie das nun wollte oder nicht. Egal, wie ihr innerlicher Kampf aussah. Wenn sie sich nicht selber gegen die Drogen entscheiden konnte, dann würde ich das für sie übernehmen, selbst wenn ich sie dafür im Haus einschließen oder an unser Sofa fesseln musste. Mit derselben Entschlossenheit schmiss ich also auch alle Konsum-Utensilien von Madison in den Mülleimer, zog die Mülltüte fest zu und brachte sie direkt nach draußen. Nicht zu uns, sondern zu einem unserer Nachbarn, ein paar Häuser weiter. So weit entfernt, dass ich mir keuchend die Hand gegen die Verletzung an meiner Brust drücken musste, als ich in unser Haus zurückkehrte, und erschöpft am Küchentisch Platz nahm.
Scheiße, wenn ich doch nur nicht selber so angeschlagen wäre, dann könnte das hier viel leichter sein. Dann könnte ich mich viel eher um sie kümmern, sie ablenken und sie beschäftigen. Ich könnte jetzt schon mit ihr wegfahren, zu Gus und Jamie vielleicht oder möglicherweise auch an einen ganz neuen Ort, aber dieser einfache Ausweg war uns diesmal nicht gegeben und so saß ich lange dort in der Küche und überlegte, wie ich dieser Frau helfen konnte. Bis ich gegen 8 Uhr in der früh entschlossen zurück ins Wohnzimmer lief und Madison einfach die Decke vom Körper zog. "Steh auf." Entgegen aller Erwartungen klang ich nicht wütend oder ungeduldig oder enttäuscht, sondern äußerst euphorisch. Und immer, wenn dem so war, nahm meine Stimme einen nervigen Sing-Sang-Ton an. "Wir haben einiges zu erledigen. Oder besser: Du hast einiges zu erledigen. Weißt du nämlich, was wir vergessen haben zu feiern? Meinen Neu-Geburtstag." Dass meine Frau mich verschlafen ansah und daher wohlmöglich kaum etwas so richtig verstand, wurde von mir einfach ignoriert. "Man hat mir in der Brust geschossen, der Arzt hat gesagt es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre tot gewesen. Sozusagen bin ich also noch einmal ganz neu geboren worden. Ich hab dem Ende ins Auge gesehen, aber ich bin noch hier. Hast du dir das überhaupt mal richtig durch den Kopf gehen lassen? Ich nicht, bis vorhin. Das ist so- als wäre ich ein Über-Mensch." Das war doch durchaus nachvollziehbar. "Und ich finde das sollte man feiern, unbedingt. Ich lebe und ich kann hier stehen und ich kann dich morgens um 8 Uhr aus dem Bett werfen und weißt du, was ich auch kann? Partys schmeißen. Das könnte ich nicht, wenn ich jetzt tot wäre. Bin ich aber nicht und deshalb sollten wir jetzt genau das tun. Übermorgen direkt. Oder nächste Woche. Wie es passt, wir haben schließlich viel zu planen. Punkt Nummer 1: Einladungen schreiben." Ich trug schon eine Bastel-Kiste mit ganz vielen verschiedenen Papieren, Stiften und Umschlägen in der Hand, die ich jetzt einfach auf Madisons Beine fallen ließ. "Kilian wird eingeladen, Summer auch. Ich will es nicht zu groß machen, damit mich das nicht überanstrengt, aber Lahja muss auch kommen und wenn sie Zac oder Noah mitbringen will, dann soll sie das tun. Ich mag Zac und Noah. Von mir aus kann sie auch beide mitbringen. Ich würde Haily auch gerne einladen, aber Haily ist weg und ich hab keine Ahnung wohin, also Haily nicht. Aber vielleicht schreiben wir ihr trotzdem eine Karte, die kann ich ihr dann geben, wenn wir uns wiedersehen, nur damit sie weiß, dass ich sie nicht vergessen hab. Jamie und Gus können wir nicht einfach ignorieren, aber einladen können wir sie auch nicht, die sollen nicht den weiten Weg hierher in Kauf nehmen. Vielleicht schreiben wir Jamie und Gus also einfach eine Nicht-Einladung? So eine Eigentlich seid ihr eingeladen, aber wehe ihr kommt-Einladung. Verstehst du? Ich glaub das wars. Reicht ja auch, oder? Nur, dass die wichtigsten Leute hier sind. Also leg los, wir haben nicht ewig Zeit." Guten Morgen, Madison. Du würdest dir noch wünschen du wärst in der Klinik einfach stark geblieben.