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ZAC'S & NELE'S FLAT - Druckversion

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RE: ZAC - Zac William Coles - 25.06.2016 00:56

Scheiße, viel zu oft hatte ich mir ausgemalt wie Lahja auf mich reagieren würde und jedes Mal sah es in meiner Vorstellung so ähnlich aus wie es jetzt tatsächlich war, dafür kannte ich sie einfach zu gut, aber trotzdem schien mich das nicht auf die Realität vorbereitet zu haben. Unangenehm zog sich alles in mir zusammen, als sie mich so hasserfüllt und distanziert ansah und auch ihre Worte, die sie ganz bewusst so verletzend wählte, trafen mich genauso hart wie sie es beabsichtigte. "Nach San Francisco?" Den nächsten Satz hätte ich vermutlich eher für mich behalten sollen, ich besaß schließlich kein Recht ihr daraus einen Vorwurf zu machen, aber vielleicht- vielleicht hoffte ich viel eher auf ein bisschen Verständnis ihrerseits. "Zu Noah nach San Francisco?" War das nicht der beste Beweis dafür, dass auch sie sich einfach nicht von ihrer ersten Liebe trennen konnte? Wahrscheinlich war das aber nicht der Punkt meiner lang erprobten Entschuldigung, mit dem ich beginnen sollte, deshalb versuchte ich das Unheil noch abzuwenden, indem ich beschwichtigend meine Hände hob und sogar einen Schritt zur Seite trat, als sie sich hart an mir vorbei drängte. Zu meinem eigenen Glück war ich sehr gut darin Lahjas Provokationen zu überhören, im Jugendzentrum musste ich solche Worte und Blicke tagtäglich über mich ergehen lassen und hatte mir daher ein so dickes Fell angeeignet, dass es mir leicht fiel dies zu ignorieren. "Es tut mir Leid, Lahja." Offensichtlich war ich auch sehr gut darin ihren doch sehr eindeutigen Satz zu ignorieren, dass sie eigentlich gar nicht mit mir reden wollte. "Ich hätte dir die Wahrheit sagen sollen, ich weiß, aber- ich wollte einfach verhindern, dass das hier passiert. Dass uns das kaputt macht. Für mich hatte das überhaupt keinen Stellenwert, ich bin nicht mehr verliebt in Nele und ich wollte auch nicht wieder mit ihr zusammen sein oder das nochmal wiederholen. Es ist einfach- es ist passiert, es war aber nicht wichtig genug, dass es okay gewesen wäre dich dafür zu verlieren. Deshalb hab ich nicht sofort mit dir darüber gesprochen." Vorsichtig drückte ich die Tür hinter uns beiden zu, um meinen kurzen Monolog fortzusetzen. "Kannst du das nicht- auch ein bisschen nachvollziehen? Vor allem, wenn du jetzt zu Noah fährst? Nele und ich waren jahrelang ein Paar, genauso wie ihr beide, und vielleicht- vielleicht wird man immer anfällig für jemanden bleiben, der im Leben einen so gewichtigen Platz einnimmt. Aber das heißt doch nicht, dass ich dich dadurch weniger mag oder dass das zwischen uns weniger wert ist. Das weißt du doch auch. Wie oft hast du mir gesagt, dass du in Noah und in mich ganz unterschiedlich verliebt bist und dass das eine am anderen nichts ändert? Ich hab einen Fehler gemacht, ich weiß das und du hast es nicht verdient, dass man- so unehrlich zu dir ist, aber deswegen entschuldige ich mich doch bei dir. Es tut mir wirklich Leid. Lass uns bitte wenigstens darüber reden." Ich folgte Lahja zwar, aber sicher nicht, um sie und ihre straffällig gewordenen Langfinger zu kontrollieren, wie sie es mir so schön vorwarf, sondern bloß, um ihr all die Dinge zu sagen, die ich ihr jetzt schon seit Wochen sagen wollte.


RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 26.06.2016 00:55

War ihr klar gewesen, das Zac das nicht Respektieren würde, wenn sie ihn direkt darauf Aufmerksam machte, dass ihr absolut nicht nach einer Diskussion zur Mute war? Wollte sie das einfach nur jetzt schnell hinter sich bringen, um dann die Ruhe länger in sich behalten zu können, die sie sich von dem Besuch bei Noah in San Francisco versprach? Oder war das was ganz anderes, wollte sie nicht, dass Kilian merkte, wie dünnhäutig sie schon wieder war und deswegen ihre Wut lieber an dieser Adresse abladen? Hatte sie vor, Zac und sich an den Punkt zu manövrieren, bis das hier in einem Knall eskalierte? Oder hatte sie auf seine Reue gesetzt und er aus diesem Grund stumm warten würde, bis sie, mit ihren Sachen, diese Wohnung verlassen würde? Wahrscheinlich hatte sich in ihrem Kopf aber schon längst wieder das schlechte, so wenig Erstrebens- und Liebenswerte Bild, von sich selbst eingebrannt und Lahja kam nicht mal darauf: Das hier war auch Zac´s letzte Chance, sich endlich zu Erklären und sich Gehör zu verschaffen. Seine Ex-Freundin hatte sehr Eindrucksvoll bewiesen, wenn sie jemanden nicht an sich heran lassen wollte, wusste sie, wie man das auch richtig Anstellte. Da gab es keine halben Sachen. Es war ihr nicht gegeben, sich Vorzustellen oder in ihn hinein zu Fühlen, dass ihn das Belastete, wenn er sie einfach aus ihrem Leben ziehen lassen musste. Nein mit dem Seitensprung aber noch viel mehr mit der Lüge, hatte er ihr den unmissverständlichen Wink gegeben, wie Gleich sie ihm war und das ein anderer, nackter Frauenkörper dafür Sorgen konnte, Lahja vergessen zu können. Das sie nicht mal Wert schien, ehrlich und offen mit ihr zu Sprechen. Neben der lauten Wut und dem gewaltbereiten Auftreten, war da nämlich noch das Innenleben von dieser jungen Frau. Das, was durch die Erniedrigung und Folter, jüngst von Chris, auch unzählige Narben und noch offene Wunden dazu gesammelt hatte. Scheiße, wieso hatte sie sich so auf Zac verlassen? Wie hatte sie sich von seinen Dialogen einwickeln lassen können? An ihm hätte sie nie einen Zweifel zugelassen, denn er weckte immer dieses Bild von einem aufrichtigen, jungen Mann, der so genau Wusste, was er wollte – und was nicht. Wie könnte sie anders Schlussfolgern, als das er sich eventuell nur verrannt hatte, in diese Gefühle, weil sie eben da war und Nele seid dem Suizidversuch nicht mehr. Wie oft hatte sie sich in ihrem Kopf ein Bild gemacht, wo sie sich mit Frauen Maß, die viel eher zu ihm passten. Begonnen bei einem Leben mit mehr Struktur, bis sogar so weit - das er sich bei denen wenigstens keine Gedanken machen musste, wie er sie Berührte, weil die nicht auf einen kranken, perversen Reingefallen waren. Wenn sie wollte, dann konnte sie sich an allem auch bis heute selbst die Schuld geben.
All das war aber in dieser Situation kaum mehr in ihrem Kopf. Sie müsste sich zusammenreißen, Stolz und Stärke beweisen, um nicht einzuknicken. Wenigstens Sorgte er dafür, indem er sich an dem San Francisco-Trip aufhängen musste. Das war also nun das wichtigste, ja? Wie ein Pfeil durchbohrten ihn die Blicke der jungen Frau, die energisch einen Pulli in die Tasche presste. Oh nein, es gab heute auch keine Nachsicht, dass er danach probierte, das Ruder herum zu reißen. „ Ja, zu Noah. Bei den Konzerten in der Nähe von seinem Zuhause, war ich schon dort – und hab gesagt, wenn ich wieder zurück bin, dann... komme ich mit mehr Zeit wieder.“ Leider kam ihr dabei ein Gedanke, ein unguter. Scheiße. Es ging ihn einen Dreck an, was ihr Leben betraf aber sie konnte auch nicht Riskieren, dass Apple auch bei Zac herum Schnüffelte. Das Chris auch ihm einen Besuch abstattete. So sehr konnte Lahja niemanden hassen oder verabscheuen, dass sie ihm dieses Monster ins Leben wünschte. „ Da... da fällt mir ein. Apple... das Mädchen, mit dem Noah nach San Francisco gereist ist...?“ Sie wartete sein Nicken ab, dass er wusste, um wen es ging. „ Das ist die Tochter von Chris.“ Schwere Stille nach diesem Namen. „ Sie hat Noah bewusst angesprochen, sich ihm genähert, um zu Unstimmigkeiten zu Suchen... Sie denkt ich schwärze ihn zu Unrecht an und... und nichts aus der Anklage ist passiert. Du solltest acht geben,...“ mit einigen Worten beschrieb sie die junge Frau, die sie sich viel zu Detailreich angeschaut hatte, als Noah und sie sich angefreundet hatten. „...Name, Alter, Geschichte – das würde sie einfach Erfinden. Chris hat sie bei Noah abgeholt und ich Glaube keiner von uns möchte Besuch... von ihm.“ Kurz brachte sie es fertig ihn Eindringlich anzuschauen. Natürlich war das eine andere aber nicht weniger schwere Belastung, Chris hatte geschafft, was er gewollt hatte und Lahja würde immer Sorge haben, er würde wieder ungebeten in ihr Leben pfuschen. Hätte sie das nur nie zur Anzeige gebracht.
Nach diesem verletzlichen, kurzen Moment – sog sie danach die Luft nur tiefer in ihre Lungen und legte den Kopf in den Nacken. War das deutlich genug, dass sein Dialog ihr auf den Keks ging? „ Ich will das nicht hören...“ Knurrte sie angespannt. Endlich hatte sie alles und kam aus der Hocke wieder hoch, genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn Lahjas Statur sprach Bände, wie sie sich aufrichtete und die Augen ihn immer weiter fixierten, bis die Zähne schmerzhaft aufeinander gepresst waren und Lahja die Decke anvisierte, um nicht die Beherrschung zu verlieren. „ Und wie Verständnisvoll warst du, als wir das mit der Beziehung zu dritt ausprobiert haben - wollten? Du sagst das so, als wäre das für dich Selbstverständlich? Willst du mich verarschen? Jetzt willst du, dass ich das dann nachvollziehen kann?“ Ungläubig lachte sie auf, fuhr sich abermals durch die Haare und krallte sich am eigenen Hinterkopf fest. „ Selbst dann, als du gegen jeden meiner unbegründeten Zweifel und lächerlichen Sorgen bei ihr geschlafen hast,... hätte ich darüber hinweg sehen sollen? Ich habe genau das kommen sehen, das weißt du ganz genau und ich bin so dumm und Vertraue deinen aufrichtig – geheuchelten Worten. Du weißt schon, was richtig und falsch ist, dachte ich. Unser ´über vernünftige Zac´, der anderer Menschen verhalten Analysiert, der keinen Alkohol trinkt, sein Leben so gut meistert... der verliert ja schon nicht die Kontrolle. Meine Einwände hast du mit Füßen getreten. Die Gewaltbereite, der ehemalige Junkie, die Eifersüchtige mit ihren haltlosen Verlustängsten – die Übertreibt, die steigert sich da rein und ich... ich nehme dir das auch noch ab. Bis Nele mich angerufen hat, habe ich darüber nachgedacht, wie ich es wieder gut hätte machen können, dass ich so Misstrauisch war und habe mir den Kopf zerbrochen, wie ich das abstelle. Keine Ahnung, wie du dir das Vorgestellt hast, ob du dich bei mir auch einfach nur etwas daran hättest gewöhnen müssen, mir ins Gesicht zu Lügen... ob du dir echt meine Entschuldigung gegeben hättest... wohl wissend, sie wäre hinfällig gewesen... aber... ich begreife nicht, was bei dir im Kopf für ein Film fährt. Das kannst du dir Sparen, was das zwischen uns Wert ist oder wie du mich magst.“ Unwillig einen Funken dieser Gedanken zuzulassen, schüttelte sie den Kopf. „ Nichts ist das Wert – weil,... auf dich und dein Wort soll ich mich nun verlassen? Vielleicht ist dir das mit der Treue nicht so wichtig – wäre ja nicht mal ein Problem gewesen aber ich will mich nicht Jahrelang anlügen lassen – ja, wie Nele, um diese erstrebenswerte Beziehung aufrecht zu erhalten, nur weil mein Freund seine weiße Weste nicht schmutzig machen will, weil er mal Lust auf was anderes hat. Gerade nach der letzten Zeit hätte ich versucht das zu verstehen.“ Nein, das war nur nicht für sie nicht leicht gewesen, gewiss nicht. „...und eventuell hättest du mir auch mit den tiefen Gefühlen einer ersten Liebe kommen können, nach einem Knall wäre es wieder gut gewesen aber ich finde so Ekelhaft, dass ich an diesem Abend noch mit dir...“ Ja, diesmal traf Zac wirklich ein bitter, finsterer Blick. „...so und... und ich weiß nicht, was da noch ist – was es da zu sagen gibt, was das... besser macht. Deine Entschuldigung kannst du dir sonst wohin schieben.“ Gegen Ende ihres langen Monologes war ihr dann deutlich geworden, wie viel sie aus sich heraus gelassen hatte, was sie so nicht gewollt hatte. Bebend stand sie nämlich nun in seinem Zimmer, ihm gegenüber und hatte alle Mühe sich beisammen zu halten. Natürlich hatte sie sich mit jedem Wort, jeder Anklage und jedem Vorwurf auch selbst Verletzt. Lahja füllte den Raum, den es in ihrer Seele und ihrem Herz hinterließ, wenn sie so offen und ehrlich ihre Empfindungen an der richtigen Adresse heraus ließ, am liebsten mit düsteren Gefühlen. Sie klammerte sich an die Wut, die das in ihr schürte und berief sich auf ihren Stolz – dass er das nicht verdient hatte, dass mit ihr machen zu dürfen. Steif und gebannt machte sie einen Bogen um Zac, damit die beiden sich nicht zu Nahe kamen – sich Berührten und das ihren Aggressionen die Erlaubnis gab, sich zu Entladen. Im Bad bebten die Finger so, dass ihr etwas zu Boden fiel. Total unbedeutend, reichte aber schon um für sie zu Rechtfertigen, zu Fluchen und die Knöchel gegen die Fliesen schnellen zu lassen. Als sie sich nach der Plastikverpackung bückte, krallten sich ihre Finger darum und mit festem Druck und lautem klackern, stellte Lahja sie am alten Platz auf der Ablage ab. Sie müsste hier nun schnell raus – sie müsste schnell in Noah´s Welt reisen und hoffen, das reichte, um ihr überreiztes Gemüt runter zu kochen. „ Ich hau wieder ab.“ Gab sie an Zac den Warnschuss ab, dass er sie einfach gehen lassen sollte.