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RE: HAILY - Haily Stone - 14.04.2016 17:43

Natürlich musste sie Lachen, als sie sah, was er ihr auf den Bauch malte und schüttelte den Kopf – aus Rache malte sie ihm Imaginäre Brüste aber eigentlich spielte sie viel lieber mit den Farben herum. Regenbogen, Einhörner und was nicht alles auf Aiden zu sehen war. Weil das aber so gegensätzlich zu seinem Grumpy sein war, Lachte sie immer wieder auf. Das passte einfach gar nicht. Das hieß aber nicht, dass sie nie Ernst sein konnte – zumindest wenn sie etwas berührte, dann schaffte selbst sie es, die Klappe zu halten und das taten die Zeilen, die er auf ihren Rücken geschrieben hatte. So sehr, dass sie Gänsehaut bekam und er die unter seinen Fingern deutlich spüren konnte. Tja, Haily würde immer körperlich und mit Mimik, Gestik – einfach mit ihrem gesamten Dasein auf Dinge reagieren. Darüber musste er sich im klaren sein. Das war genauso wie eben mit den Tränen, wegen seiner Geschichte. Nun aber beugte sie sich vor, in ihrem Chaos zückte sie eine Polaroid Kamera hervor. Retro, natürlich. „ Ich mag, dass du ein Bild davon machst...“ Sie setzte sich brav auf die Angewinkelten Unterschenkel, richtete sich auf und nachdem sie ihm ihre Kamera überlassen hatte, über die Schulter hinweg, schob sie sich den BH von den Schultern und nahm ihre Haare über die Schulter zu sich. Nachdem sie das gute Stück wieder in den Händen hielt, konnte er das Grinsen auf ihren Lippen nicht sehen aber sie drehte sich – ja, Oberkörper frei – zu ihm herüber und machte genau in dem Moment ein Foto. „ Mal sehen, wo deine Augen so sind.... aber das ist mein erstes Bild von dir, in einer verrückten, anderen Welt und du musst nicht mal Reisen dafür.“ Danach legte sie die Kamera aber weg, denn ein neuer Gedanke holte sie ein und mit einem seichteren Lachen stieß sie ihn um, um sich eher platt auf ihn zu legen. Immernoch Oberkörperfrei. „ Mal sehen, ob sich die Farben mischen...“ Danach richtete sie sich etwas auf, sah zwischen die beiden Körper und dann wieder in seine Augen. Jeder Spießer hätte nun über das bemalte und versaute Bettzeug gejammert, Haily nicht. Haily sah in dem Moment so viel mehr Wert als dreckige Laken. Seinen Bauch, wie er sich beim Atmen hob und senkte, gegen ihren und so Nahe an seinem Gesicht zu sein, dass beflügelte das Hippie Mädchen und es machte sie Glücklich. „ Ich wäre auch wegen dir zurück gekommen... das macht es spannender aber... du nimmst mir nichts weg,... weil ich dich vermisse und dich wieder sehen mag. Meine Ex-Freunde sind immer mit mir gereist aber... man kann immer mal etwas anders machen, hm?“ Die sonst eher aufgedrehte Stimme nahm eher eine zärtliche Klangfarbe an und das, weil sie ihren Blick nicht von seinem hübschen Gesicht wenden konnte und sie es war, die danach einen längeren und intensiven Kuss zwischen den beiden Provozierte. Das waren Momente, die in Haily Lust auf jemand anderen verursachten. Sie dazu brachten, seinen Oberkörper mit ihren Handflächen noch einmal anders zu inspizieren, als eben und auch die nasse und deshalb noch etwas glitschige Farbe unter ihren Fingern hatte für sie mit einem Mal keine Bedeutung mehr. All ihre Sinne waren darauf gestimmt, Aiden nahe zu sein. Jetzt blieb nur abzuwarten, wie ernst Aiden sie nehmen konnte.


RE: HAILY - Aiden Rutherford - 17.04.2016 16:09

Es war nicht das erste Mal, dass ich Haily ohne Oberteil sah, sie ging allgemein nicht besonders geheimnisvoll mit ihrer nackten Haut um, aber auch das war diesmal etwas ganz anderes. Auch dabei konnte ich zum ersten Mal zulassen, dass mich der Anblick erregte und natürlich wirkten ihre entblößten Brüste dadurch nur noch anziehender auf mich, als sonst. Das erste Foto, das sie von mir machte, zeigte mich deshalb auch selbstverständlich dabei, wie ich nicht in ihr Gesicht sah, sondern auf ihren Oberkörper, aber ich fühlte mich dabei auch überhaupt nicht ertappt oder peinlich berührt. Es gab doch nichts Verwerfliches daran, dass ich Haily so ansah, solange ich sie nicht darauf reduzierte und das tat ich nicht. Das merkte sie spätestens in dem Moment, in dem sie sich über mich legte, unsere mit feuchter Farbe bemalten Körper sich aneinander drückten und ich meine Hände nicht sofort in Richtung ihrer Geschlechtsteile schob. Viel lieber legte ich meine Finger um ihre Wangen, versenkte sie von dort in ihrem Haar und verteilte somit auch die Farbe in ihrem Gesicht. Es fühlte sich unheimlich intensiv an sie so zu spüren und mit jeder Bewegung meiner Hände eine Spur auf ihrem Körper zu hinterlassen. Und mir war es ebenfalls völlig gleichgültig, dass die Farbe dadurch auch in die Decken und Kissen geschmiert wurde, ebenso wie in meine Jeans oder in das T-Shirt, das noch irgendwo unter uns lag. Ich war nur auf Haily fixiert, darauf meinen Kopf zu ihrem zu recken und sie sehnsüchtig auf die Lippen zu küssen, sie zu schmecken, sie zu spüren, sie zu riechen. Zu merken wie sich ihr Körper glitschig von der Farbe auf meinem bewegte. Von ihrem Kopf zog ich meine Hände an ihrem Rücken hinab, über die Buchstaben, die dadurch unlesbar wurden, aber gleichzeitig auch mit ihrer Haus verschmelzten, bis an ihre Hüfte, wo ich meine Finger ganz vorsichtig ein Stück in ihren Slip schob. Anfangs, als wir uns gerade kennen gelernt hatten, schien die Vorstellung ihr so nah zu kommen völlig abwegig, aber jegliche Skepsis war aus dem Weg geräumt, als ich meine Hände nur noch tiefer schob und meine Finger sanft in ihren Po drückte, ihre Lippen dabei noch immer mit meinen verschloss.


RE: HAILY - Haily Stone - 18.04.2016 21:48

So, dann würde Aiden also heute auch seine Erfahrungen mit einer lustvollen Haily machen. Ihr Herz schlug ganz aufgeregt in der Brust, als er seine Finger an ihren Po schob und sie hielt inne, ihn zu Küssen um wohlig zu Schnurren. Das Aiden nicht immer so mit ihr umgehen würde – das er noch nicht verstanden hatte, wie Sex mit diesem Hippie funktionierte – und zwar eben nur so, das konnte sie in dem Moment ja nicht ahnen. In dem Moment hatte sie das Gefühl, mit ihm zu harmonieren. Es sah so schön aus, wie die Farben der beiden Körper sich vermischten, wie man sehen konnte, welche Körperstellen der andere bereits erforscht hatte oder welche sich schon berührt hatten – das war nicht ihr Plan gewesen aber die Idee mit den Fingerfarben machte sich mehr als bezahlt. Er konnte sogar die Spur ihrer Nasenspitze ein wenig auf seinem Oberkörper verfolgen und dennoch war Haily eben Haily. Als sie sich die Haare aus dem Gesicht pusten musste, als sie an seinen Hüftknochen angekommen war, musste sie kichern. Als er von ihr mit Küssen, ganz nahe seiner Errektion verwöhnt wurde, war sie wieder unfassbar sinnlich aber als Aiden sie daraufhin in die Kissen drückte, musste sie dann doch wieder schelmisch in seine Augen sehen und spielerisch mit den Zähnen nach ihm schnappen. Haily war auch nicht Leise oder genierte sich. Während Aiden sich ihrem Körper widmete, krallte sie sich in die Laken, genussvolle Geräusche nahmen den sonst stillen Raum vollkommen ein. Immer wieder bildete sich Gänsehaut unter seinen Berührungen, immer wieder erzitterte sie dabei und Haily suchte immer wieder den Kontakt zu seinem Körper dabei. Bis ihr klar wurde, dass sie... nicht ganz los lassen konnte, weil Nele noch immer... irgendwie in ihrem Kopf präsent war und auch... an Aidens Körper. Sie würde sich dabei nicht Wohl fühlen und das war nunmal für sie das wichtigste beim Sex, sonst funktionierte da nämlich nichts. Zum Glück ließen Männer sich in solchen Situationen nicht lange bitten und als sie geschickt unter ihm den Weg ins Bad suchte, folgte Aiden ihr auch – wenn zu beginn etwas Grumpy. Im Haus schliefen eh noch alle oder waren leise in der Küche um niemanden zu wecken und die beiden zogen sich nicht wieder an, um die warme Dusche zu erreichen. Die junge Frau hatte ihre ganz eigenen Methoden, das Band zwischen den beiden wieder herzustellen, indem sie begann mit etwas Duschgel seinen hübschen Körper von den Farben zu befreien und auch ihre helle Haut dabei nach und nach zum Vorschein kam. Das Liebesspiel der beiden begann unter der Dusche, zog sich über den WC Sitz, wo sie sich auf seinen Schoß setzte und die Oberhand übernahm, bis zum Waschbecken, wo Haily es genoss, sich und ihm beim Sex zu sehen – weil das ihr Herz nocheinmal ganz anders erwärmte. Wenn man von dem Mann begehrt und so berührt wurde, in den man wirklich verliebt war und auch wenn der Sex mit guten Freunden Haily immer Glücklich machen konnte, das hier war eine andere Ebene. Als sie zum Höhepunkt kam, noch einmal ganz anders und viel überwältigender. Weil das bei Männern, die Amphetamine zu sich genommen hatte gar nicht so einfach war, verschoben die beiden das Liebesspiel dann doch noch mal auf ihre Matratze und das Duschen hatte wirklich nur dazu gedient, sich sauber und wohl zu fühlen – denn Aiden brachte sie erst zum Höhepunkt, als sie verschwitzt und selbst erzitternd auf seiner Hüfte saß, die Oberschenkel ein letztes Mal anspannte, um sich dann auf seine nackte und heiße Haut sinken zu lassen.


RE: HAILY - Aiden Rutherford - 30.04.2016 09:49

Was auch immer sich da gerade mit Haily anbahnte, es funktionierte überraschend gut. Meine anfängliche Skepsis war wie verflogen und auch der Sex war nicht einmal ansatzweise so absurd wie ich ihn mir noch vor gar nicht allzu langer Zeit ausgemalt hatte. Im Gegenteil sogar. Haily wusste unheimlich gut mit ihrem Körper umzugehen, ihr strahlendes Selbstbewusstsein und ihre völlige Loslösung von gesellschaftlichen Schönheitsidealen merkte man in jeder ihrer Bewegungen. An das Kichern zwischendurch, daran musste ich mich erst noch gewöhnen, aber als ich später erschöpft und müde neben Haily in die Matratze sank, in ihr makelloses Gesicht sah, da spürte ich auf einmal wieder dieses wohlige Kribbeln in meinem Körper. Glücksgefühle, die in meinem Leben in so einer Intensität nur selten vorkamen, zumindest ohne Chemie. Viel zu gerne blieb ich deshalb auch einfach bei ihr. Den ganzen Tag und dann auch noch den Nächsten. Wir schliefen unsere Erschöpfung aus, Haily von ihrer langen Reise und ich von der durchzechten Nacht. Als wir davon wach wurde, lagen wir noch lange in ihrem Bett, über- und untereinander, berührten uns und redeten. Meistens ließ ich Haily reden, weil es so viel schöner war dieser Freude in ihrer Stimme zuzuhören, wenn sie von ihrer Reise sprach, als selber etwas zu erzählen. Irgendwann gingen wir in die Küche, suchten etwas Essbares zusammen, saßen dort mit ihren Mitbewohnern und wenn ich mich mal wieder fehl am Platz fühlte, weil mich Feminismus- und Anti-Trump-Aktivismus einen Scheißdreck interessierten - nicht, weil ich die Grundsätze nicht unterstützte, sondern weil ich einfach keinen Sinn darin sah auf der Straße zu protestieren - dann lehnte ich mich einfach in dem ausgesessenen Sofa zurück und sah Haily an. Das reichte. Manchmal fragte ich mich in diesen Momenten dann schon wieder wie das jemals zwischen uns funktionieren könnte, zwischen zwei so gänzlich unterschiedlichen Menschen, aber dann lächelte sie mich auf einmal an, so frei und offen, ohne jegliche Zweifel in ihrem Blick, dass ich mir einfach etwas von ihrer Leichtigkeit abschaute und mir vornahm nicht alles schon im Vorfeld zu zerdenken. Wenn es nicht funktionierte, dann würde es eben nicht funktionieren. Das war okay. Und gerade funktionierte es schließlich unheimlich gut, daher blieb ich auch noch die nächste Nacht bei ihr, damit wir viel kiffen und immer wieder miteinander schlafen konnten. Erst am nächsten Abend machte ich mich auf den Heimweg und die nächsten zwei, drei Tage verbrachten wir auch getrennt voneinander. Einerseits, weil ich mich um ein paar Dinge kümmern musste, aber andererseits auch, weil ich mir zu Herzen nahm, was wir doch eigentlich schon einmal für uns festgestellt hatten. Vielleicht sollten wir uns einander eher in kleinen Dosierungen nähern, denn natürlich gab es auch noch ständig Momente, in denen ich nur die Augen über ihre verrückte Weltanschauung verdrehen konnte.
Das nächste Mal, dass ich vor ihrer Tür aufkreuzte, war also erst am Wochenende, in den frühen Morgenstunden. Ich hatte die Nacht durch gefeiert, stand völlig unter Strom von dem ganzen Koks und hatte ein unheimliches Verlangen nach Sex. Und obwohl ich im Club sicher die ein oder andere Frau hätte abschleppen können, befand ich mich dann doch auf dem Weg zu Haily. Zu der Frau, die mir gestanden hatte, wie sehr sie mich mochte und die damit so viele lang unterdrückte Emotionen in mir freisetzte. Bei ihr wollte ich jetzt sein und als ich in das Haus hinein stolperte, durch die Flure lief und letztendlich in der Tür zur Küche abrupt stehen blieb, stellte ich auch zufrieden fest, dass sie noch wach war. Gemeinsam mit ein paar anderen Leuten saß sie dort am Tisch, in irgendein unsinniges Gesprächsthema verwickelt, und zog mich so magnetisch an, dass ich ohne zu Zögern auf sie zuging, meine Hände von hinten auf ihre Schultern legte, sie an ihren Armen hinab sinken ließ, während ich zeitgleich meinen Oberkörper vorbeugte und meine Lippen irgendwo zwischen ihrem Hals und ihrem Nacken versenkte. "Hi." Leise nuschelte ich gegen ihre verführerisch riechende, warme Haut. Meine Finger hatten dabei schon den Weg auf ihren Bauch gefunden und schoben sich unter ihr T-Shirt, auf ihre Hüftknochen. "Komm mit hoch."


RE: HAILY - Haily Stone - 01.05.2016 03:10

So schön hatte sie sich das nicht mal ausgemalt, auf dem weg von den verrückten Hippies zu Aiden. Nicht, weil sie sich nicht ab und an ertappt hatte, darüber zu grübeln, wie seine Lippen schmecken könnten oder wie seine Hände sich auf ihrer Haut wohl anfühlen mochten - sondern weil Gedanken nie das hergeben konnten, wie es wirklich zu erleben. Haily hatte schon vergessen, wie enorm gewichtig dieses verliebt sein war. Manchmal war sie ganz aufgeregt, vor einem erneuten Kuss und ab und zu sah sie diesen komischen, grunmeligen Typ einfach nur von der Seite an - und erfreute sich offen, was sie aneinander irgendwie gefunden hatten. Aufgeweckt und glücklich strahlte sie und da gab es so viel tieferes, was überein stimmen musste, als eine Rede über Rebellion an dem System. Denn dieser Kampf war ihr zwar wichtig, das lag ihr am Herzen aber noch mehr ihr eigenes, kleines System. Haily würde sich nie verlieren wollen in Ausweglosen Gedanken sondern sie wollte ihre Welt für sich besser machen und das tat diese zeit mit Aiden.
Auch die Zeit ohne ihn verging natürlich nicht tatenlos, wartend. Dafür war sie kein mensch. Sie kontaktierte Noah, er wäre so angetan von Slab City und durch das Haus - die Konzerte - standen die beiden wieder in Kontakt. Was, wo und wie es mit Aiden lief, wollte sie ihm persönlich sagen. Sie versprachen sich irgendwie bald aufeinander zu treffen, wenn sie sich auch in der Mitte trafen, weil Noah keinen Anlass mehr hatte, regelmäßig nach los Angeles zu kommen. Lahja hatte aus dieser Aktion mit Apple Konsequenzen gezogen und haily jammerte, dass sie ihn nicht schon jetzt feste drücken konnte aber sie lobte auch, so auf sein inneres vertraut zu haben.
Sie kümmerte sich mehr oder minder engagiert um symphatisanten für das Haus, Raumgestaltung und wenn ihr das zu stumpf Wurde oder langweilig, dann gab sie es den Menschen ab, die das gerne weiter planen wollten. Das war doch mal eine Welt, in der auch sie arbeiten könnte. Man konnte sich einbringen, musste man aber nicht – jemand anderes machte ab dem Punkt eventuell gerne weiter und so entsprangen vielen Köpfen Ideen, es wurde ein großes ganzes daraus. Dafür musste man nur rein gar nichts auf Macht geben oder alleine zu bestimmen, wo es hinging. Es bräuchte bestimmt auch mal mehr Zeit aber die hatte man doch im Leben und wenn nicht, dann sollte man wieder selber anpacken oder es war gar nicht so wichtig. Haily sinnierte gerne so vor sich hin und auch das füllte einen Teil ihres Lebens aus. Ihrem Geist und ihren Gedanken schenkte sie viel Aufmerksamkeit. Dem Herzen genauso und deswegen fand sie sich auch bei Chas ein, um mit ihm zu Reden. Statt ellenlange Entschuldigungen, Fragen oder was auch immer die Beziehung noch belasten mochte, drückte sie ihn feste. Eher er sich wehren konnte, ließ sie ihn los und legte den Kopf schon so schief wie ein Tier, was durchaus wusste, es sollte das nicht tun. Wusste sie ja auch. “ Danke, dass du es für William und mich besser wolltest.“ Haily war nicht dumm, sie hatte sich noch lange über diese Tat von Aiden den Kopf zerbrochen und ihr großer Bruder hatte sie... vor einem eventuellen, größeren Leiden bewahren wollen. Das hieß nicht, er machte das jetzt in seinem Leben auch richtig – nein. Nur wer war denn sie, wenn sie ihm vorschrieb, wie sein Leben auszusehen hatte?
Zum Wochenende hin dachte auch sie, Aiden zu besuchen aber da gab es noch immer diese kurvige, schwarzhaarige Frau. Die kein Problem damit hatte, sich von ihm hart gegen eine Toilettenwand pressen zu lassen, auf einer Techno Party. Nein, das war nicht ihre Vorstellung von Sex. Das war nicht ihre Welt. Man konnte wild und ungestüm mit ihr schlafen, am Strand oder in einer hohen Wiese aber nicht so reduzierend auf einen stumpfen Akt. Eigentlich dachte sie sich, Aiden würde das Wissen und wenn sie morgen Mittag bei ihm vorbei schauen wollte, hoffte sie, ihn anders anzutreffen aber er sollte ihr zuvor kommen. Die Blondine fragte sich auch, ob die beiden das Definieren mussten, was das hieß... sich so gern zu haben aber so weit waren sie noch nicht und das, was sich gleich abspielte, sollte ihr beweisen, sie hatten auch noch einen unfassbaren Weg zu gehen.
Kichernd ließ sie sich ja noch auf seine Berührungen ein aber diese Ansage, die war schon komisch. Egal, Haily war verknallt und streichelte seine Unterarme. „ Hallo erst einmal, schöne Überraschung.“ Verkündete sie, drehte sich um und wollte ihn Küssen, als sie seinen Zustand erahnte. Er kam vom Feiern, er roch nach Alkohol und kaltem Rauch aber hey. Das würde sie vielleicht auch irgendwann mal tun und dann wollte sie auch nicht abgewiesen werden. Also legte sie die Hand auf seine Brust, gab ihm einen kurzen Kuss, eher sie sich von den anderen Verabschiedete um Lächelnd mit Aiden nach oben in ihr Zimmer zu gehen. „ Lass mich raten, auch wenn es nicht einfach ist, du kommst vom Feiern? Was verschafft mir die Ehre?“ Im Schneidersitz und ganz und gar nicht auf der Schiene, wie er ihr nahe sein wollte, setzte sie sich auf die Matratze, griff nach einem Joint. Betrachtete Neugierig sein Gesicht, weil Menschen unter Drogen immer so anders waren und stellte sich auf Smalltalk ein. Pha, sie hatte ja keine Ahnung.


RE: HAILY - Aiden Rutherford - 01.05.2016 16:28

Genau das, was hier geschah, hatte damals auch schon Lucy und mir das Genick gebrochen. Wenn ich unter dem Einfluss von Kokain stand, dann war ich nur auf mich selber fixiert, vor allem wenn ich mal wieder so exzessiv konsumierte wie im Moment. Ich war leicht reizbar, schnell genervt, egoistisch und unsympathisch. Hailys Mitbewohner und Bekannte wurden daher von mir in der Küche nicht einmal begrüßt, ich war nur auf sie fixiert und darauf uns möglichst schnell Zweisamkeit zu verschaffen, damit ich meine Lust mit ihr stillen konnte. Der Rest interessierte mich nicht. Im Gegensatz zu ihr verabschiedete ich mich daher auch von niemandem, als sie endlich aufstand, und es fiel mir zwar nicht auf, aber natürlich erntete ich dafür den ein oder anderen skeptischen Blick, denn so verhielt man sich einfach nicht. Und so sollte sich vor allem niemand verhalten, den Haily so gern mochte, die Frohnatur in Person. Die offenste und liebenswerteste Frau, die ich kannte. Doch ihr selber schien es ebenfalls nicht aufzufallen wie ich während ihrer Abwesenheit wieder in ein tiefes Loch gefallen war, das fast ausschließlich nur aus Drogen, Sex und Raves bestand. Ein großes Delirium, in dem ich mir zwar manchmal etwas Zeit verschaffte, um weiterhin in meiner kleinen, lokalen Hardcore-Band zu spielen, um den Frust heraus zu lassen, aber in dem sonst kaum etwas Platz fand, das mir gut tat. Dass Haily das nicht direkt bemerkte, lag wohl einerseits an ihren Gefühlen für mich, andererseits aber auch daran, dass wir seit ihrer Rückkehr erst zwei Tage miteinander verbracht hatten. Und an denen lagen wir nur müde und erschöpft im Bett, nicht so wie jetzt. Jetzt stand ich unter Strom, meine Nerven waren gespannt, ich war unruhig, erregt und wollte die letzten Reste meines Höhenflugs nutzen, um mit Haily zu schlafen. Dass sie das eventuell nicht wollte, dafür war in meinem Kopf gar kein Platz. Erstens hatte sie Gefühl für mich und zweitens war sie nunmal Haily. Sie setzte sich doch sonst immer so für freie Liebe ein, für Drogen und auch für Sex außerhalb einer monogamen Beziehung. Sie war doch so frei und losgelöst und obwohl ich sie schon einmal sehr damit verletzt hatte, wollte dieses Bild von einem Hippie in wilden Orgien nicht aus meinem Kopf verschwinden. Wenn das jemand verstehen musste, dann doch sie, und mit dieser Sicherheit im Nacken schloss ich dann auch ihre Zimmertür hinter uns. "Ja, ich war feiern. Und ich wollte dich sehen." Abgehakt und kurz waren meine Sätze, ohne irgendeine Form von Zuneigung. Nur ein kurzes Lächeln brachte ich zustande, ehe ich mich vor ihr auf die Matratze sinken ließ und ihr den Joint einfach wieder aus der Hand nahm, um ihn im Aschenbecher abzulegen. Eine bekiffte Haily konnte ich jetzt nicht gebrauchen, ich hatte eine ganz andere Art von Sex im Sinn und das zeigte ich ihr auch ganz deutlich, indem ich meine Hände in ihre Kniekehlen legte, sie mit einem Ruck dicht an mich zog und dann schon ihre Lippen mit meinen verschloss, bevor sie überhaupt in Erwägung ziehen konnte meine groben Berührungen zu kritisieren. Während ich sie gierig küsste, schob ich zeitgleich auch meine Hände mit festem Druck an ihren Oberschenkeln hinauf, immer höher, so weit, bis ich an ihren Hüftknochen ankam und meine Finger dort erneut unter ihrem T-Shirt verschwanden. Diesmal allerdings nicht, damit ich liebevoll ihre warme Haut streicheln konnte, sondern um meine Hände forsch gegen ihre Brüste zu drücken.


RE: HAILY - Haily Stone - 01.05.2016 21:06

Okay, was ging denn hier vor sich? Haily war sich eigentlich ganz Sicher, Aiden schon einmal davon erzählt zu haben, was sie an dem Sex mit einem anderen Menschen schätzte und was nicht. Dachte er, das galt nur für Fremde und wenn man einmal etwas zu ihr Aufgebaut hatte, dann war das auch egal? Dann war sie allzeit bereit? Weil sie aber genau wusste, wie leicht man in seiner Momentanen Verfassung etwas sagen konnte, was er in den falschen Hals bekam und weil sie nicht jetzt wieder mit ihm Streiten wollte, ließ sie diesen unsanften Ruck unkommentiert und versuchte sich auf den Kuss zu konzentrieren. Versuchte nur anhand dessen Lust zu ihm aufzubauen. Denn wenn das nicht gegeben war, dann könnte sie nicht mit ihm schlafen. Jedem anderen hätte sie jetzt das Recht entzogen, sie zu Berühren aber bei Aiden versuchte sie ja auch mehr Verständnis aufzubringen. Außerdem passierte unwillkürlich etwas in ihrem Kopf, was nur verliebten passierte. Wenn er zu ihr kam, dann war sie wichtiger, als alle anderen – auch als Nele. Mit ihren Rundungen konnte sie ihn bezirzen aber in den Szenarien, die sie leider immer wieder zwischen den beiden im Kopf hatte, weil sie eben über diesen blöden Rand der Toilette hatte spingsen müssen, tauchte nun sie auf. Er war hier und er begehrte sie. Das spürte sie dann noch deutlicher als er Unsanft ihre Brüste massierte. Konnte es da nicht einen Mittelweg geben? Wenn sie in der Stimmung wäre, könnte auch das für sie okay sein aber er müsste die Stimmung eben erst Aufbauen. War das nicht zu viel verlangt? Nur weil er sofort los legen konnte, wegen der Drogen, ging das doch für sie nicht auch automatisch. Das musste er doch verstehen. Besonders nicht, wenn jemand so sensibel war, wie Haily. Also probierte sie es etwas zu drehen, indem sie ihn in die Kissen drückte, sich weiter den Küssen hingeben wollte und lieber darauf aus war, seine Lust etwas auszureizen. Danach schien ihm aber auch nicht, gar nicht, denn eher sie sich versah und ihr Becken, zu nahe an seinem war, schob er sich die Hose gerade so weit er es brauchte nach unten und Haily fand sich grob und herrisch auf dem Rücken wieder. Auch das gefiel dem Freiheitsliebenden Mensch nicht, zwischen seinen Unterarmen eingekesselt zu sein – weil er seine Hände neben ihrem Kopf in die Matratze drückte und ihr mit seiner Hüfte die Chance genommen zu bekommen, die Beine zu schließen.
So gerne sie ihm den gefallen auch getan hätte, so sehr sie auch versucht hatte, sich selbst Lust einzureden, als er ihren Körper so weit von den Kleidungsstücken befreit hatte, die ihm gerade im Weg standen, spätestens als er versuchte sich tief in sie zu schieben – es ging nicht. Unter dem ungewohnten und unangenehmen, drückenden Schmerz, zog sie sich eilig von ihm zurück. „ Aiden, ich kann das nicht so...“ und auch wenn er anfänglich gar nicht so schnell mit dem Kopf hinterher kam, weil er sich nur noch mehr hinein gesteigert hatte, gleich mit ihr zu schlafen, blockierte sie ihn diesmal sofort. Entschieden. „ Aiden, du tust mir weh.“ Die kleine Hippie Lady hatte sich schnell unter einigen Decken eingefunden, um ihren Körper vor seinen Blicken zu verbergen und ihn nicht zu Provozieren. Sie fühlte sich auch auf einmal ganz Merkwürdig, denn das war ihr noch nie passiert. Kurz hatte sie sich gefragt, ob er das in seinem Kokain-Rausch noch trennen konnte aber doch. Ganz bestimmt! Sie meinte es doch nicht Böse.


RE: HAILY - Aiden Rutherford - 02.05.2016 15:56

Es war nicht so, dass mich Hailys Empfindungen nicht interessierten und dass ich absolut keinen Wert darauf legte, wie sie sich dabei fühlte. Wenn sie mir so egal wäre, dann hätte ich an diesem frühen Morgen nicht den Weg hierher gesucht, zu ihr, sondern hätte mir einfach eine andere Frau klargemacht. Irgendeine. Dem war aber nicht so, denn ich wollte bei ihr sein. Ich wollte harten, schnellen Sex, aber ich wollte ihn mit den Emotionen, die ich für dieses verrückte Mädchen empfand, genauso wie bei Lucy damals. Das Problem war viel eher, dass ich im Moment einfach nicht das Feingefühl besaß zu spüren wie sie sich von Anfang an vor mir verschloss. Wie ich gerade Grenzen überschritt, die sie eigentlich für sich selber und ihr Wohlergehen errichtet hatte. Ich war bloß auf mich selber fixiert und darauf unsere Unterkörper schnell von der lästigen Kleidung zu befreien, damit ich meine Lust befriedigen konnte, denn ja, absurderweise war ich in meinem berauschten Kopf tatsächlich der Meinung, dass man sich auch mal für Menschen aufopferte, die man gerne hatte. Das war vielleicht nicht so Hailys Ding, sie hatte mehr Spaß an sinnlichem, leidenschaftlichem Sex, der sich langsam aufbaute, aber sie musste doch auch akzeptieren, dass ich andere Vorlieben hatte. Beim letzten Mal hatte sie es so gemacht wie es ihr gefiel, diesmal konnten wir es also so machen wie es mir gefiel, war doch ganz logisch. Völlig verwirrt sah ich sie deshalb auch an, als sie mich plötzlich von sich schob und direkt Distanz zu mir schaffte, indem sie sich abwandte und ihre Decke wie ein Schutzschild vor sich hielt. Sie konnte das so nicht? Ich tat ihr weh? Natürlich tat ich ihr weh, das gehörte doch dazu und machte diese Art von Sex so reizvoll, für mich und auch für viele Frauen, mit denen ich schon geschlafen hatte. Der Schmerz erregte eine ganz andere Form der Ekstase, aber je länger ich Haily wortlos in die Augen sah - atemlos, vor den Kopf gestoßen, aber gleichzeitig auch in Erwartung, dass sie ihre Worte einfach revidierte und wir da weitermachen konnten, wo wir aufgehört hatten - desto eher verstand ich dann auch langsam, dass sie wirklich ein Problem damit hatte. Dass sie wirklich nicht mit mir schlafen wollte, nicht so. Vor ein paar Tagen noch hätte ich sie jetzt vielleicht behutsam berührt und sie gebeten mir zu erzählen, was genau ihr daran nicht gefiel, aber für diese Ruhe war in meinem Körper gerade kein Platz. Mein Herz schlug schneller als üblich, meine Gedanken rasten und ich wollte jetzt nicht mit Haily diskutieren, verdammt. Ich wollte mit ihr schlafen. Anstatt auf ihre Bedürfnisse einzugehen, schüttelte ich also fassungslos den Kopf, verdrehte sogar meine Augen und wandte mich von ihr ab, um mich mit dem Rücken in die Matratze sinken zu lassen und zu guter Letzt auch noch spöttisch über sie aufzulachen. "Das ist ein Scherz, oder?" Noch einmal sah ich kurz in ihre Augen, mit einem geringen, übrig gebliebenen Teil Hoffnung, aber nichts. Sie meinte das Ernst. Und sorgte damit dafür, dass ich genervt die Luft aus meinen Lungen stieß und mir mit meinen flachen Händen über das Gesicht rieb. Ich wollte doch einfach nur Sex, warum war denn das so scheiße kompliziert? "Was ist denn jetzt wieder das Problem? Musst du dich erst spirituell drauf einstellen mit mir zu schlafen? Soll ich erst ne Stunde an dir rumfummeln oder was willst du von mir?" Viel zu verurteilend und unsensibel klang meine Stimme, während ich den Kopf schüttelte.


RE: HAILY - Haily Stone - 02.05.2016 21:52

Das, was hier gerade passierte, damit hatte Haily nicht gerechnet. Ging er wirklich soweit, nun genervt von ihr zu sein, weil sie so nicht mit ihm schlafen konnte? Das er sogar über sie spöttisch auflachte? Das tat eindeutig ganz schön weh und Haily drückte unsicher aber feste die Finger in ihre Decke. Auch sie sah ihn total überfordert an und fragte sich, ob es besser gewesen wäre, die Schmerzen auszuhalten oder ob er total Irre war, dass zu Verlangen oder zu Ignorieren. Wäre es ihm so egal, wenn er nur brutal hätte mit ihr umgehen können? Weil sie unter den Umständen keine eigene Erregung aufbauen konnte? Sie kam sich ganz komisch vor, neben ihm zu liegen und sie kam sich auch unfassbar Reduziert vor. Entblößt. Eigentlich wollte sie ihm sagen, was nicht stimmte und eigentlich wollte sie ihn fragen, ob er das brauchte. Haily war kein Mensch, der besonders bei Sex, nicht dazu Fähig war, sich darüber zu Unterhalten aber eigentlich wich sie nie davon ab, dass sie den harten Sex nicht leiden konnte. Denn natürlich war es schon zu unangenehmen Situationen gekommen in ihrer sexuellen Erfahrungs-Phase, in denen sie auf einem Rave oder auch beim Campen jemanden kennen gelernt hatte, sich selbst eine schnelle Nummer zugemutet hatte – um sie dann wieder abzubrechen. Keiner der Jungs war aber nur Ansatzweise so abgefuckt wie Aiden. Das hatte mit dem Koks zu tun, bestimmt aber ihr fehlte gerade die nötige Gabe, das zu überblicken. Noch so ein Denk-Defizit, wenn man verknallt war. Es reichte aber auch nicht, was er ihr schon dazu gesagt hatte oder wie er sich gehen ließ, nein. Er wurde wieder persönlich. Er griff wieder Haily als Wesen und Person an und nicht nur das, er machte sich darüber lustig, wie sie war. Damit hatte er sie auch schon einmal unglaublich verletzt. „ Du bist... unfassbar gemein. Ich kann das nicht, weil sich da bei mir nichts... tut. Das ist so. Dann nimm dir doch ein Loch in der Wand oder so eine leere Hülle von deiner Techno Party aber ich lass mich nicht innerlich von dir aufreißen, nur weil du Druck hast.“ So asozial sprach sie selten aber das hatte er nun davon. Unter der Decke richtete sie ihre Kleidungsstücke wieder so, wie vor seinem Überfall und mit dem Joint zwischen den Fingern, ihrer Kuscheldecke über der Schulter verließ sie den Raum. Nein, das reichte an Worten aus seinem Mund – Haily verkrümelte sich auf das Dach des Hauses, zwischen ein paar bepflanzten Blumentöpfen, dass war ihr neuer Garten. Einige Hippies hatten schon dies und das hier untergebracht und wenigstens gaben ihr die Blumen und grünen Blätter etwas Ruhe ab. Na, das war auch spirituell, nettere Gesellschaft als Aiden. So sehr sie sich um Wut bemühte, eigentlich war sie traurig, denn sie hatte sich so gefreut, dass er hergekommen war und nun? Nun wusste sie wieder nichts und erst Recht nicht, was sie in seinen Augen darstellte.


RE: HAILY - Aiden Rutherford - 03.05.2016 08:57

Fassungslos sah ich Haily an, als sie auf einmal mit ihrer Decke aufstand und nach ein paar wenigen harten Worten den Raum verließ. Würde sie jetzt wirklich einfach so diese Auseinandersetzung beenden? Würde sie sich jetzt stur stellen und nicht auf meine Bedürfnisse eingehen? Sich mir nicht anpassen? In diesem Moment war ich tatsächlich nicht sensibel genug, um das Problem von ihr auch als solches anzuerkennen. Für mich fühlte es sich eher so an, als hätte sie einfach keine Lust auf Sex, der sich nicht hauptsächlich um sie und um ihre Befriedigung drehte, und damit erschien ihr Verhalten in meinem berauschten Kopf unheimlich egoistisch. Diese Schmerzen würden sie ja nicht umbringen, ich würde sie damit nicht dauerhaft schädigen und erst recht nicht innerlich aufreißen, wie sie es so schön nannte. Nein, es ging einfach nur darum mir so etwas wie einen Gefallen zutun und wenn sie das nicht konnte, okay. Dann sollten wir das hier vielleicht einfach ganz sein lassen. Kopfschüttelnd, wütend und noch immer gereizt stand ich also von der Matratze wieder auf, richtete meine Hose und verschwand nicht nur aus ihrem Zimmer, sondern auch aus ihrem Haus. Ohne mit irgendjemandem zu reden oder gar anzusehen. Ich wollte einfach nur weg hier. Und wo führte mich mein Weg hin? Natürlich, zu Nele. Ich hatte noch nicht einmal das Gebäude von Haily verlassen, als ich schon mein Handy aus der Hosentasche zog, um bei ihr anzurufen und zu fragen, ob ich vorbeikommen konnte. Und zu meinem Glück sagte sie mir auch sofort zu. Vielleicht sollte Haily sich bei ihr mal ein paar Dinge abschauen, denn als ich knapp zwanzig Minuten später bei Nele aufkreuzte, konnte ich meine Lust genau so ausleben wie ich das wollte. Ohne Drama und ohne Stress. Und, oh Wunder, sie beschwerte sich nicht einmal über Schmerzen.
Dass ich mein Verhalten gegenüber Haily anzweifelte, begann erst langsam und schleichend im Laufe des Abends, nachdem ich ein paar Stunden bei mir Zuhause geschlafen hatte und immer mehr von dem Rausch runter kam. Vielleicht hätte ich einfühlsamer sein sollen. Vielleicht hätten wir darüber reden müssen. Hatte ich mich ihr zu sehr aufgedrängt? Oder mich zu wenig auf ihre Bedürfnisse eingestellt? Am meisten belastete mich aber tatsächlich, dass ich schon wieder so beleidigend gegenüber ihrem Lebensstil geworden war, denn eigentlich wollte ich das doch gar nicht. Eigentlich entsprach das nicht einmal meiner Meinung. Ich machte mich doch innerlich gar nicht mehr über sie lustig, sondern war mit der Zeit viel eher an einem Punkt angekommen, an dem ich sie für ihre Weltanschauung bewunderte und manchmal sogar beneidete. Die Drogen schafften es allerdings, dass mal wieder diese grauenhafte, unsympathische Person aus mir wurde, die keinerlei Empathie empfand und damit systematisch jeden anderen Menschen in seiner Nähe abschreckte. So wie bei Lucy damals. Wenn unsere damalige intensive Beziehung dieser Version von mir nicht standhalten konnte, wie sollte Haily das dann schaffen? Irgendetwas lief hier gerade gehörig falsch, ich wusste das, aber ich hatte weder die Kraft, noch die Selbstdisziplin, um etwas daran zu ändern. Um mich wieder in eine Klinik einweisen zu lassen. So weit war ich doch auch noch nicht, redete ich mir selber ein, und schob damit den Gedanken weit von mir. Bevor ich mich damit auseinandersetzte, musste ich sowieso erstmal die Wogen zwischen Haily und mir wieder glätten, und genau das nahm ich auch am nächsten Tag in Angriff. Nicht ohne eine angemessene Entschuldigung natürlich, denn je mehr Zeit ich mich selbst bemitleidend in meinem Bett verbrachte, desto eher glaubte ich auch zu verstehen, wie sehr ich sie damit wirklich verletzt hatte.
Es war früher Abend, als ich mich wieder auf den Weg zu ihrem Haus begab, bewaffnet mit einem Rucksack, in dem ich einige Dinge bei mir trug, weil ich mir fast sicher war, dass eine halbherzige Entschuldigung uns momentan nicht helfen konnte. Nein, diesmal musste ich ihr wirklich zeigen wie Leid mir mein Verhalten tat und war daher auch äußerst erleichtert, als ich in ihr Zimmer ging und niemanden darin vorfand. So hatte ich wenigstens Zeit und Ruhe, um meinen Rucksack auf dem Boden abzustellen und als Erstes die Plane herauszuholen, die Haily mir zu Weihnachten geschenkt hatte. Die Plane, unter der wir uns gemeinsam vor dem Regen geschützt hatten, vor vielen Wochen an einem Strand zwischen dem liegen gebliebenen Bus und Los Angeles. Ich hatte das Ding damals in irgendeiner Kommode bei mir verstaut und seitdem auch viel zu selten daran gedacht, es passte ja auch gar nicht in meine Wohnung, aber hier- hier passte das hinein. In dieses verrückte Zimmer, da gehörte es hin. Mithilfe eines Stuhls und ein paar Nägeln brachte ich den Stoff also an Hailys Decke an, ein wenig ungleichmäßig, direkt über ihrer Matratze. Und nicht nur das, ich befestigte sogar noch eine Lichterkette da oben, ebenso wie ein paar Bänder, an denen ich diverse Mitbringsel von Hailys Reise festband. Wie ein Himmel sah das jetzt aus, die vielen kleinen Lämpchen wirkten wie Sterne und das, was andere Leute Schrott nennen würden, baumelte herunter - wie bei einem Mobile - und würde sie immer an ihre Trips erinnern. Ein Traumfänger zum Beispiel, bunt bemalte Hölzer, ein Mini-Sombrero aus Mexiko und neben vielen anderen Dingen hatte ich auch die beiden Polaroid-Bilder von uns dort oben angebracht. Das, welches Hailys beschriebenen Rücken zeigte, und auch das, auf dem ich zu sehen war, mit meinem starren Blick in Richtung ihrer Brüste. In meiner Wohnung hätte so etwas total absurd ausgesehen, aber in den Raum von diesem durchgedrehten Hippie passte das so gut hinein, dass ich sogar einmal zufrieden lächelte, während ich mein Werk noch einmal begutachtete.
Dieses Lächeln verging mir aber auch schnell wieder, als ich mich selber daran erinnerte, dass mir die wirklich schwierige Aufgabe erst noch bevor stand: Ich musste mich bei Haily entschuldigen. Und darauf hoffen, dass dieses Geschenk so sehr ihr Herz erwärmte, dass sie mir verzieh. Mit schwer schlagendem Herzen suchte ich also das ganze Haus nach ihr ab, aber nichts. Sie war nirgends zu finden. Eine Mitbewohnerin sagte mir, dass sie eventuell noch unterwegs war, sie wäre heute Mittag irgendwohin gegangen, deshalb lief ich einfach nach unten vor die Tür, ließ mich dort auf die Treppenstufen sinken, trank ein Bier und rauchte eine Kippe nach der anderen, während ich auf sie wartete. Geschlagene anderthalb Stunden saß ich dort noch herum, bis ich sie endlich am Ende der Straße erkannte und allein ihr Anblick schon dafür sorgte, dass mein Herz einen Schlag aussetzte. Aus Angst vor ihrer Reaktion vermutlich. Vielleicht auch, weil ich sie viel mehr mochte, als ich eigentlich zugeben wollte. Sichtbar reumütig erhob ich mich daher auch wieder von der Treppe, schnipste meine aktuelle angerauchte Zigarette weg und versenkte lieber unsicher die Hände in meinen Hosentaschen, während sie auf mich zukam. "Hi", nuschelte ich leise als sie nah genug bei mir war, genauso wie schon am gestrigen Morgen, nur in ganz anderer Tonlage. "Kann ich mit dir reden? Bitte?"