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RE: ZAC - Zac William Coles - 26.12.2015 18:54

Nachdenklich sah ich in Lahjas schöne Augen, in ihr hübsches Gesicht, ehe ich langsam den Kopf schüttelte. "Nein. Und ich war dir auch nie böse." Ein ganzes Semester lang hatten wir in meinem Studium über Verdrängungsmechanismen traumatischer Erlebnisse gesprochen, wie man bewusst oder unbewusst versuchte schockierende Erfahrungen aus dem Gedächtnis auszublenden. Das war ein ganz natürlicher, menschlicher Instinkt und ich hatte vom ersten Moment an verstanden, dass Lahjas Verschwiegenheit nichts mit Misstrauen oder zu geringer Wertschätzung mir gegenüber zutun hatte. Sie konnte einfach nicht anders. Sie konnte nicht über diese Vergewaltigung reden, so lange, bis sie keine andere Wahl mehr hatte. Bis sie Noah davon erzählen musste. Und das war in Ordnung für mich, ich hatte ihr nie einen Vorwurf daraus gemacht, aber im Moment war ich regelrecht erleichtert darüber, dass sie das bis jetzt nicht verstand. Dann hätte ich nämlich niemals diese aufrichtige Entschuldigung hören dürfen, die auch jetzt noch dafür sorgte, dass mein Herz schwerer schlug als üblich. "Es wird bestimmt noch lange brauchen, bis du das verarbeitet hast", stimmte ich ihr mit einem vorsichtigen Nicken zu, während ich dabei langsam meine Hände über Lahjas Oberschenkel zog und darauf hoffte ihr damit ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Damit und mit dem, was ich ihr jetzt sagte. "Aber ich bin für dich da, wenn du mich brauchst. Egal wie lange das dauert. Du hast mir nämlich auch ein bisschen gefehlt." Meine Mundwinkel hoben sich zu einem schiefen Lächeln, weil so eine vage Aussage eigentlich eher zu Lahja passt. "Ein bisschen sehr." Und unbewusst beantwortete ich mir damit meine eigenen Fragen bezüglich der Arbeit. Ich war nicht bereit dieses Gefühl, das sich gerade in mir ausbreitete, aufs Spiel zu setzen, für mein Studium. Für diese Arbeit. Und als Lahja mich nach den letzten Geschehnissen fragte und wissen wollte, ob sie ebenfalls ein Teil meiner Untersuchungen wäre, wurde mir auch bewusst, dass sie das nicht so distanziert betrachten konnte wie erhofft. Dieser Vertrauensbruch ärgerte sie immer noch, zweifellos, und deshalb ließ ich auch mit einem tiefen Seufzen ihren Körper los, ohne ihre Fragen zu beantworten. "Warte", sprach ich leise aus, lief von der Küche ins Wohnzimmer, nahm dort die ausgedruckten Zettel von der Arbeitsfläche und ging damit zurück zu ihr, um sie vor ihren Augen in vier Teile zu reißen. Die Dateien auf dem Computer würde ich später löschen. "Ich hab nicht erwähnt, was genau dir passiert ist und dass es jemanden wie Chris gab. Ich hab nur über deinen Umgang mit undefinierten traumatischen Erlebnissen geschrieben, aber- das ist egal. Ich will nicht, dass das irgendetwas ändert und ich will auch nicht, dass du weiterhin denkst du wärst sowas wie ein Versuchskaninchen für mich. Bist du nicht." Mit den Worten schmiss ich all die Papierschnipsel in den Mülleimer, die ganze Arbeit von mehreren Monaten, und zog regelrecht gleichgültig die Schultern nach oben.


RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 26.12.2015 20:12

Zac gab ihr ein ganz anderes Gefühl, als Noah – nicht besser und nicht schlechter, einfach nur anders. Was Sicher auch daran lag, dass die beiden sich nicht so lange kannten wie ihr fester Freund und sie. Deswegen konnte er aber auch nicht ahnen, wie sehr man Lahja mit Taten überzeugen konnte. Wie sie ihn ansah, als er die Arbeit zerriss – er räumte alle Zweifel mit einem Mal aus dem Weg aber noch mehr. Er zeigte ihr damit, wie sehr er sie schätzte und auch wenn das vergessen sein sollte, nach dem letzten Gespräch, sie würde sich eigentlich nicht noch einmal so weit aus dem Fenster lehnen und ihm sagen, wie gerne sie ihn hatte. Bis jetzt zumindest nicht. Denn sie ging auf ihn zu und legte die Hände an seine Wangen, streichelte mit dem Daumen zart darüber und sog Mut suchend die Luft in die Lungen. „ Es ist unglaublich schön zu Wissen, dass du da bist für mich – ich weiß auch noch nicht genau, wie ich das alles... wieder los werde. Matt und Kilian haben zumindest dafür gesorgt, dass die Male auf der Haut bald verschwinden – seine Initialen aber das ist nicht alles...“ Oh wie sie es hasste zuzugeben, dass sie an etwas innerlich zu Arbeiten hatte. „... du hast gesagt, du machst keine halben Sachen und ich weiß jetzt auch, dass hier ist keine halbe Sache für dich. Seid dem Urlaub spüre ich ganz deutlich, für mich ist das auch eine sache von Herzen - auch wenn ich dann ganz anders auf dich hören und achten muss als bisher. Ich hatte... der Ehrlichkeit halber auch Sex mit noch jemandem. Ich weiß, dass War falsch aber ich lerne nur durch taten. Das solltest du bemerkt haben. Also... möchtest du als mein... Partner an meiner Seite sein und mir helfen, wenn ich dich brauche oder als mein Freund?“ Das war dann wohl die moderne Version von Willst du mit mir gehen? Kreuze an. „ Wenn du sagst, du bist noch nicht so weit, werde ich auch nicht aus der Wohnung stürmen und dich verfluchen.“ Darum ging es heute mal nicht und auch nicht, abgewiesen zu werden, dass wusste sie jetzt. Wenn er nein sagte, dann weil er Zeit brauchte. „ Was auf jedenfall auch etwas daran liegt, dass ich auf jedenfall gleich endlich unbeschwert dieses fettige Futter mit dir Essen will und ja auch weil ich dich dabei beobachten mag und dein Geschenk bekommst du auch noch, weil das wohl das Spießigste ist, was ich jemals selber besorgt habe.“ Sie musste so viel Reden um sich von der eigenen, kribbelnden Aufregung abzulenken, die in ihr rumorte. Aggressionen waren unangebracht, ihr blieben nur Worte.


RE: ZAC - Zac William Coles - 27.12.2015 02:50

Seit unserem Gespräch bei mir auf dem Sofa - seit ich Lahja gesagt hatte, dass mir die Struktur in unserer sogenannten Beziehung fehlte, aber gleichzeitig auch, dass ich mich nicht auf halbe Sachen einließ - dachte ich immer wieder an das, was genau in diesem Moment geschah. Daran, wie eine feste Beziehung zwischen uns beiden wohl aussehen mochte. Ob ich akzeptieren könnte, dass es neben mir auch noch Noah in Lahjas Leben gab. Unzählige Male hatte ich versucht diese Situation hier zu visualisieren, aber trotzdem war ich nicht auf das Gefühl vorbereitet, das sich plötzlich bemerkbar machte, als diese schöne junge Frau ihre Hände um mein Gesicht schloss. Absurderweise war das diesmal keine Aufregung, kein drohender Herzinfarkt, sondern eher so etwas wie Ruhe. Eine angenehme Wärme und die Sicherheit, dass ich auf einmal genau wusste, was ich wollte. Das hier fühlte sich richtig an und so lehnte ich mich auch als Erstes nah zu ihr und küsste Lahja auf die Lippen. "Ich bin mir nicht ganz sicher, was in den letzten Wochen mit dir passiert ist, aber Partner- das klingt schon sehr verlockend." Sanft lächelte ich sie an, schüttelte dann aber doch den Kopf und befolgte meine eigenen Prinzipien. Keine vagen Antworten. "Es gibt nichts, was ich lieber möchte, als mit dir zusammen zu sein. Als dein Partner und fester Freund. Trotz deiner Vorlieben für fettiges Essen und spießige Geschenke." Leise lachte ich auf, aber weil ich diesen Moment auf keinen Fall mit zu viel Ironie für uns verderben wollte, legte ich noch einmal meine Hände an Lahjas Wangen, zog ihr Gesicht dicht an meines und küsste sie erneut. Länger und liebevoller als zuvor. "Vielleicht sollte ich dich dann schonmal darauf vorbereiten, dass ich mich nachher noch mit ein paar Freunden treffen wollte und dass ich dich dann jedem als meine wunderschöne Freundin vorstellen werde. Vorausgesetzt du kommst mit. Kommst du mit?" Dass Lahja noch mit einem anderen Mann geschlafen hatte war mir natürlich nicht entgangen, viel eher versetzte mir das sogar einen harten Stich, aber es änderte nichts an meinen Gefühlen und an meiner Entscheidung. Deshalb ließ ich es auch - vorerst - unkommentiert unter den Tisch fallen.


RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 27.12.2015 11:23

Das war es also jetzt? Das waren also nun die beiden? Auch ein Paar? Sie wollte das nicht damit beginnen, wie sie mit Noah schon darüber geredet hatte – dieser Augenblick gehörte nur den beiden und dem frisch verliebten Paar. Ungeahnt ihrer verliebten Fähigkeiten zog sie sein Gesicht zu sich, gab ihm einen Kuss aber einen, wie er ihn zwischen Noah und ihr schon Beobachtet hatte. Erleichterung und tiefe Gefühle flossen mit ein und sie vergrub die Fingerspitzen in seiner Haut an der Wange – bis die beiden sich langsam lösten. Sie sah ihn an und Schmunzelte „ Keine Ahnung was in mich gefahren ist – das gibt dir ganz neue Möglichkeiten mir etwas zu sagen aber weißt du? Diese Angst ist winzig zu der Freude gerade und daran merkt man doch, dass man richtig gehandelt hat?“ Bei seiner Definition zu ihrem Aussehen wurde sie dann noch Unsicherer, senkte den Blick. „ Die gewaltbereite, ärger-anziehende, im Gefängnis gesessene – Junkie Alte ist ein weniger schöner Titel... meinst du denn, das ist in Ordnung? Nach... deiner langen Beziehung?“ Da waren ihre Zweifel an sich als Person, Zac zu genügen und das war die Kehrseite an einer Beziehung mit ihr. Trotzdem suchte sie Lächelnd die Teller, begann sich selber Abzulenken, den Tisch zu decken und weil sie nie große und viele Worte für sowas über hatte – oder von Kilian beigebracht – tat sie es wie er und als die beiden auf dem Sofa lagen, schob sie ihm behutsam einen Umschlag zu. Sie selber lehnte sich zurück, beobachtete ihn, denn darin befand sich tatsächlich ein Gutschein für so einen gesunden Koch-Paar-Ähnlichen Kurs. Irgendwie passte das perfekt in das Szenario.


RE: ZAC - Zac William Coles - 27.12.2015 13:53

Unwillkürlich musste ich noch einmal auflachen, schloss Lahja dabei fest in meine Arme. "Das ist mehr als in Ordnung. Und keine Sorge, von der gewaltbereiten, Ärger-anziehenden Junkie-Alten aus dem Gefängnis hab ich ihnen schon erzählt. Die wissen nur noch nicht wie wunderschön du bist", scherzte ich, drückte ihr dabei einen Kuss aufs Jochbein, aber löste mich dann gezwungenermaßen von meiner Freundin, weil der Backofen hinter ihr mit einem Piepsen verriet, dass das Essen fertig war. Endlich. Lahja deckte den Couchtisch im Wohnzimmer mit Tellern und Besteck, während ich mit zwei Trockentüchern die Auflaufform ebenfalls dorthin brachte und mich dann voller Vorfreude in die Polster sinken ließ. Noch bevor ich dazu kam das ungesunde, aber verdammt leckere Essen auf unsere Teller zu schaufeln, schob sie mir jedoch ganz subtil einen Umschlag herüber, in dem sich vermutlich mein unheimlich spießiges Geschenk befand. Erwartungsvoll öffnete ich das Kuvert, sah noch einmal kurz in das Gesicht von Lahja, aber zog dann die Karte heraus und lachte sofort noch einmal auf. "Ich hoffe das ist jetzt kein versteckter Hinweis, dass ich den Kochkurs nötig hab", scherzte ich, denn in Wirklichkeit war mir natürlich klar, dass es überhaupt nicht darum ging. Viel eher zeigte sie mir damit, dass sie bereit war sich auch auf diesen Teil meines Lebens einzulassen und das erfüllte mich innerlich mit so viel Wärme und Liebe, dass ich Lahja noch einmal dicht an mich heran zog und sie dafür liebevoll küsste. "Ich freu mich, das ist perfekt. Vielen, vielen Dank." Ganz so durchdacht fiel mein Geschenk leider nicht aus, um ehrlich zu sein hatte ich noch nicht einmal etwas für sie gekauft, weil ich kaum damit gerechnet hatte sie an Weihnachten noch zu sehen. Aber selbst für das Ausweichgeschenk musste sie sich noch ein wenig gedulden, was ich ihr auch entschuldigend verriet, weil ich es nach einem Jahr kaum erwarten konnte meinen Magen endlich mit Konservierungsstoffen, raffiniertem Zucker und all dem anderen ungesunden Kram zu füllen, der sich in unserem Weihnachtsessen befand. Und das sah man auch deutlich in meinem seligen Gesicht, als ich mir die erste Gabel zwischen die Lippen schob und dabei ein wohliges Geräusch von mir gab. "Vielleicht hättest du lieber den ungesunden Kochkurs nehmen sollen."


RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 27.12.2015 22:54

Lahja gelang es dann doch zu Lächeln, als er ein erneutes Kompliment von sich gab. „ Sag mal, Vorsicht – ich werde gleich rot und dann bin ich hier ganz Verlegen, das kann ich nicht leiden.“ Stimmte, das machte sie Unsicher aber gerade klang auch in der Stimme so viel Ironie mit, sie sah das mit Humor gerade und wollte sich einfach nur freuen. Bei Zac gut aufgehoben fühlen und etwas Normalität tanken, indem sie den Tisch deckte und ihn damit aufzog, das Geschenk erst nach dem Essen zu öffnen. Bis sie dann endlich zu Essen begannen und wie Glücklich Zac dabei aussah. Auch jetzt blieb ihr nichts anderes, als sich darüber zu Amüsieren. Ihr Herz fühlte sich so leicht an – diese Entschuldigung, diese zerrissene Arbeit, das beide wussten, was sie wollten und wo sie standen. Es ließ Lahja für diesen Abend aufblühen und ein größeres Geschenk konnte er ihr gearde gar nicht machen. Natürlich würden sie noch Reden, wie das genau Aussehen würde. Zac war ein Planmensch und hatte feste Ziele oder würde er sich ausgerechnet da einfach rein stürzen? Egal, lieber sah sie ihn beim Genießen zu. „ Du kannst alles besser kochen als ich – gesund oder ungesund und ich werde mich hüten, es zu kritisieren, sonst muss ich irgendwann ran und danach könntest du die Küche renovieren.“ Ja das hatte sie verpasst mit dem kochen lernen, sie war anders Beschäftigt gewesen. „ Und ich hab einen ziemlich heißen Freund, ich werde dieses Aussehen nicht selber zerstören mit einem Fast-Food-Kochkurs.“ Mit einem gewissen Funkeln in ihrem Blick sah sie ihn an, zum einen leichte Verführung und zum anderen aber das wohlige Kribbeln, ihn und das Wort Freund in Verbindung gebracht zu haben.


RE: ZAC - Zac William Coles - 28.12.2015 01:54

Mit einem Gedanken hatte Lahja definitiv Recht: Ich war ein Kopfmensch und ich brauchte Struktur. Dass wir uns von jetzt an in einer festen Beziehung befanden, half mir dabei zwar schon, aber das hier zwischen uns war noch lange nicht so definiert, wie ich es eigentlich haben wollte. So viele Fragen kamen mir immer wieder in den Kopf, darüber was sich jetzt für uns verändern würde und vor allem, wie Noah und ich gemeinsam in Lahjas Leben passten, aber in diesem Moment machte ich uns beiden wahrscheinlich das schönste Weihnachtsgeschenk, indem ich meinen Kopf einfach ignorierte. So wie auch meine Freundin wollte ich mich an diesem Abend nicht damit auseinandersetzen, sondern einfach unsere Zweisamkeit genießen, mich darüber freuen, dass sie wieder da war, und sie lieber immer wieder necken, als in Ernsthaftigkeit zu verfallen. "Oh, und wie du einen ziemlich heißen Freund hast. Das hab ich auch das erste Mal gedacht, als ich Noah gesehen hab", erwiderte ich auf ihren funkelnden Blick, amüsiert lächelnd und erstickte damit dummerweise auch ihre Verführung bereits im Keim. Mist. "Warte. Bevor wir uns noch länger Honig ums Maul schmieren, hol ich lieber dein Geschenk." Ich verschwand nur für wenige Sekunden im Flur, ehe ich wieder zurückkehrte, eine Hand hinter meinem Rücken versteckt. "Also- ich sollte dazu sagen, dass das nichts mit unserer Beziehung zutun hat. Das, was ich dir jetzt gleich gebe, hätte ich dir sowieso gegeben, egal ob Partner oder nicht. Soll heißen: Ich will nicht direkt hundert Schritte zu weit gehen oder dich irgendwie einengen oder so. Überhaupt nicht. Aber ich glaube du könntest das ganz gut gebrauchen." Jetzt erst holte ich meine Hand hinter dem Rücken hervor und hielt Lahja zwei Schlüssel entgegen, einen für meine Haus- und einen für meine Wohnungstür. "Ich weiß, dass du dir mit Sicherheit irgendwann wieder ein eigenes Zimmer suchst, um dich mal vor deinem Vater verstecken zu können, aber bis dahin kannst du meine Wohnung immer als Rückzugsort nutzen. Falls du dich mal wieder mit Kilian streitest oder dir alles zu viel wird." Vorher kannte ich die schwierige Beziehung zwischen Lahja und ihrem Papa ja nur aus Erzählungen, aber in den letzten Wochen war ich auch immer wieder Zeuge davon geworden, wie anstrengend er wirklich sein konnte.


RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 28.12.2015 18:35

So wie er seine Fragen heute hinten anstellte, war es Lahja mit ihrem schnellen Missmut. Es hätte sicher andere Tage gegeben, an denen sie das Kommentar verstimmt hätte aber heute nicht. Sie Lachte stattdessen auf und schüttelte den Kopf. „ Also – da muss ich gleich an Matt´s Kommentar zu euch beiden denken und das er euch nicht von der Bettkante schubsen würde. Ich sollte hier und jetzt klar machen, wenn ihr beide mal gemeinsam mit meinem Onkel im Bett liegt, dann sind meine Grenzen durchaus erreicht.“ Die Vorstellung der drei mit einer Bettdecke um die Hüfte animierte sie dazu mehr zu Lachen, bis sie darüber den Kopf schüttelte. Bis er aufstand und ihr Geschenk holen wollte, sie klatschte in die Hände, wie ein kleines Kind und naschte dabei von dem ungesunden Essen. Was ihr dann aber fast im Hals stecken blieb, bei dem Anblick der Schlüssel. Denn egal ob Partner oder nicht, sie rechnete nicht damit, wie viel Vertrauen Menschen in sie hatten und das hier war eine ganz neue Dimension. „ Das... habe ich doch gar nicht Verdient...“ Kam es statt eines Danke aus ihr heraus, gerade in den letzten Wochen, wo sie sich nicht mit Ruhm bekleckert hatte. Trotzdem kam ihr in den Sinn – wie gut das tat. Denn schon zwei Mal hatte sie sich den Schlüssel von dem Drogenbekannten ausgeliehen und auch bei Zac war sie schon untergetaucht. Sie bemühte sich trotzdem, ihre Selbstzweifel zu verscheuchen und sprang auf und Zac in die Arme um ihn an sich zu drücken. Eben wie ein normales Mädchen in ihrem Alter, was ein tolles Geschenk bekommen hatte. „ Danke... dafür und für dein Vertrauen. Ich... aber wenn ich dich nerve... musst du mir das sagen. Obwohl ich dir im selben Satz sagen muss, dass ich dann meine Klamotten hier lasse, die in meinem Rucksack sind – heute hatte ich geplant, mich selber einzuladen.“ Das war wohl ihre größte Sorge, ihn zu nerven aber sie schmiegte dennoch ihren Kopf an seiner Wange, sie überfiel ihn so wie damals Noah, als die beiden sich das erste Mal gesehen hatten. „ Sind da eigentlich heute alles Menschen ohne Sünden?“ Sie sprach natürlich von dem Alkohol. Lahja wurde klar, dass sie keine Ahnung hatte, mit wem er sich außer dem Sport so umgab.


RE: ZAC - Zac William Coles - 29.12.2015 02:58

Die Unsicherheit auf meinem Gesicht wurde ganz schnell zu einem Lächeln, als ich merkte, wie sehr Lahja sich über mein Geschenk freute und dass meine Ängste sich dabei nicht bestätigten. Es ging ihr nicht zu schnell und sie fühlte sich auch nicht eingeengt von mir, zum Glück. "Freu dich nicht zu früh. Wie du weißt suche ich immer noch nach einer neuen Wohnung, die ich auch selber bezahlen kann, also kann es gut sein, dass du statt diesem Paradies hier bald in einer Bruchbude sitzen musst. Dann wirst du dir bestimmt noch wünschen ich hätte dir irgendetwas anderes geschenkt." Lachend schloss ich ihren Körper in meine Arme, hob sie in der Freude sogar mit Leichtigkeit kurz hoch, aber ließ dann wieder locker, damit wir einander ansehen konnten. "Wenn du mich nervst, dann schmeiß ich dich raus, keine Sorge. Bis dahin kannst du aber gerne deine Sachen in den Schrank räumen, genug Platz ist da." Die Vorstellung, dass wir beide bald ganz viele spießige Pärchendinge hier tun konnten, machte mich so glücklich, dass ich erneut das Gesicht von Lahja in meine Hände nahm und sie auf die Lippen küsste. Wie gut sich das anfühlte. So gut, dass ich es danach sofort noch einmal tat. Und nochmal. Bis ich mich wieder von meiner Freundin löste, um einen weiteren Löffel von den Nudeln in meinen Mund zu schieben. "Nein. Die Leute, die ich gleich treffe, hab ich im Studium kennen gelernt, die trinken alle Alkohol. Und du musst für mich auch nicht darauf verzichten, wenn du ein paar Gläser Bier oder Wein trinken willst." Es war ja nicht der Alkoholkonsum an sich, den ich verurteilte, sondern viel mehr so etwas wie Komasaufen. Seine eigenen Grenzen nicht zu kennen und unter dem Einfluss von solchen Substanzen ein ganz anderer Mensch zu werden. Und das taten meine Freunde alle nicht mehr. "Wie wäre es, wenn wir uns gleich auf den Weg machen und das Eis essen, wenn wir nach Hause kommen? Oder hast du vorher noch andere Traditionen, die dir wichtig sind?"


RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 29.12.2015 21:10

Lahja sah sich gespielt schockiert um. „ Mist, dann hat sich das ganze Drama nicht gelohnt – denn eigentlich, ging es nur um die Wohnung.“ Doch als sie ihn wieder betrachtete, gab sie ihm auf Zehenspitzen einen Kuss auf die Nasenspitze. „ Schwachsinn. Ich freue mich, zu sehen, was dann... deinen ganz eigenen Charme hat, du hättest meine Wohnung sehen sollen.“ Obwohl? „ Nein, ich liebe das Chaos.“ Ohja! „ Du wärst verrückt geworden.“ Und schmunzelnd überlegte sie, wie das sein würde, wenn Zac das erste Mal oder auch das zweite oder dritte Mal über eines ihrer Tops stolpern würde. „ Studenten? Wie du? Das kann ja heiter werden...“ Aber auch hier versuchte sie sich nicht davon einschüchtern zu lassen, was diese Menschen über sie denken mochten. So einfach war das nur nicht immer, Lahja hatte die Schule mit ach und krach gepackt und seither nicht wirklich gearbeitet. Gerade solche Menschen, die sich Ziele setzen, würden die mit ihr klar kommen? Sie war auch mit Nichten fertig mit dem Komasaufen, damit würde sie aber diesen Abend nicht aufs Spiel setzen, auch Zac wusste das. „ In Ordnung, mal schauen. Jetzt bin ich aber vorerst ganz Mädchen und verziehe mich noch mal im Bad.“ Und schnappte sich dabei ihre Sachen. Natürlich war sie weder zu aufgestylt noch zu schluffig her gekommen, trotzdem hatte sie auch eine Abweisung im Hinterkopf gehabt und nun betrat die junge Frau ausgehfertig sein Bad, lugte um die Ecke. „ Wenn es auf dem Weg liegt, machen wir einen Abstecher und ansonsten bin ich mit Sphagetti Essen mit Kilian fertig mit Traditionen – als ich damals zu Matt und ihm gezogen bin, war das das erste, was wir zusammen hinbekommen haben. Das Streiten habe ich mir heute gespart, dass kommt dann, wenn ich wieder nach Hause komme.“ Da war sie sich Sicher, insbesondere, wenn er raffte, sie würde auch die Nacht nicht zurück kommen und Kilian gefiel das mit Noah und Zac zur selben Zeit gar nicht. Nachdem Lahja wusste, wo es hingehen sollte, konnte sie auch sagen, dass die beiden einen Mini-Umweg in kauf nehmen mussten – zu Jeanys Grab. In New York hatte sie gemerkt, wie gut es ihr tat, zuzulassen, langsam zu begreifen, dass ihre Ma nicht mehr hier war aber es nicht hieß, an sie zu denken, war nur mit Schmerz verbunden. Mit einer einzelnen Blume und einer Dose Sekt an Weihnachten an dem Grab vorbei zu gehen, würdigte ihre Ma, was sie in ihrem Leben bei der Tochter bewirkt hatte und Lahja ließ wohl zum ersten Mal Zac einen Einblick in dieses Diffuse Gefühlsleben von ihr, noch einen anderen. Wie sie sein konnte, ohne den Groll oder das ganz große Desaster. Denn danach schaute sie nicht verbissen auf den Boden sondern legte einen Arm um seine Hüfte um seine Freunde aufzusuchen. „ Du hättest sie Sicher gemocht,...“