LOS ANGELES # SAN FRANCISCO
KILIAN'S FLAT - Druckversion

+- LOS ANGELES # SAN FRANCISCO (http://california.bplaced.net)
+-- Forum: ACCOMODATION (/forumdisplay.php?fid=5)
+--- Forum: LOS ANGELES (/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Thema: KILIAN'S FLAT (/showthread.php?tid=10)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16


RE: KILIAN # LAHJA - Lahja Emilia O'Neill - 15.03.2016 20:06

Sie spürte, wie er gereizt wurde und das es eventuell nicht gut war, mit ihm auszudiskutieren, welche Rahmenbedingungen in der Beziehung zwischen Noah und ihr vorherrschten aber was sollte sie tun? „ Du bist hier her gekommen, nicht ich zu dir – weil ich dich damit nicht belasten wollte und nun drehst du mir einen Strick daraus, dass ist nicht fair.“ So, da war es raus und sie entzog sich ihm auch, weil sie das nicht aushielt. Was sollte sie denn tun, wenn es ihr wegen Noah schlecht ging? Dann musste sie mit jemandem Reden oder Trinken und weil Zac so harsch war, tat sie nun zweiteres. Sie ging in die Küche, öffnete sich ein Bier aber hatte so viel Respekt sich damit auf die Fensterbank zu verziehen und aus dem Fenster hinaus zu rauchen. „ Dann weiß ich aber schon mal, dass bei dir da die Grenze erreicht ist – weder für mich noch für dich wird es andere Partner geben. Kapiert. Ich werde mit Noah Reden, sobald er wieder hier ist und jetzt will ich dich nicht weiter damit zulabern. Verstanden und angekommen.“ Sie drehte sich nicht noch einmal zu ihm, er konnte ihre gereizte Stimme bis dahin wahrnehmen und das dieses Gespräch damit auch ausgestanden war. Also, was wollte er noch von ihr?


RE: KILIAN # LAHJA - Zac William Coles - 15.03.2016 23:15

Als Lahja den Raum verlassen hatte, stieß ich genervt die Luft aus meinen Lungen und schlug zusätzlich noch den Blick müde gegen die Decke. Fantastisch, ihre Stimmung wechselte also mal wieder von einem Extrem ins nächste. Gerade war sie mir noch ganz nah gekommen und hatte so liebevoll mein Hände in ihre genommen und jetzt kam sie mit einem Bier zurück und verzog sich in ablehnender Haltung ans Fenster. Für ein paar Sekunden blieb ich einfach ruhig auf dem Bett sitzen, starrte sie an und wartete darauf, dass ihre Stimmung wieder wechselte und sie erneut mein Nähe suchen würde, aber diesmal konnte ich darauf anscheinend lange warten. Sie sah mich nicht einmal mehr an und das nur, weil ich nicht mit ihr über Noah reden wollte? Erschöpft rieb ich mir einmal über die Augen, aber stand dann vom Bett auf und bewegte mich durch den Raum langsam auf sie zu. "Warum- verbringen wir nicht einfach einen schönen Abend zusammen? Du und ich?" Liebevoll legte ich meine Hand auf ihren Rücken, zog meine Fingerspitzen sanft an ihrer Wirbelsäule hinab. "Wir können gemeinsam was Essen gehen? Oder ins Kino? Komm, ich lad dich ein. Und vielleicht- vielleicht merkst du ja, dass das sogar reicht." Ich ließ ihren Rücken wieder los, allerdings nur, um ihr Beine ein wenig zur Seite zu schieben und mich ebenfalls auf die Fensterbank zu setzen. So, dass ich ihr in die Augen sehen konnte. "Vielleicht reicht das zwischen uns ja. Vielleicht brauchst du die Beziehung zu Noah gar nicht mehr, um glücklich zu sein. Im Moment macht dir das alles doch nur mehr Stress, als du eigentlich ertragen kannst, oder? Du machst dir Sorgen, du hast Angst ihn zu verlieren, du bist eifersüchtig und das alles setzt dich so unter Strom, dass das passiert, was anscheinend vor ein paar Tagen passiert ist. Dass du wieder die Kontrolle über dich verlierst." Vorsichtig hob ich meine Hand und legte sie mit sanftem Druck auf ihrem Knie ab. "Eigentlich solltest du doch lieber die Dinge meiden, die dich so reizen."


RE: KILIAN # LAHJA - Lahja Emilia O'Neill - 16.03.2016 22:05

Die junge Frau hatte ihre Launen noch nie besonders gut unter Kontrolle gehabt und auch Beherrschung war gar nicht so einfach zu erlernen. So wie das bei Haily ausgeartet war oder auch wie sie sich jetzt benahm, ärgerte sie sich auch wieder einmal über sich selber. Zum Glück war Zac zwar nicht wie Noah aber um einiges beherrschter und vernünftiger als sie. Auch wenn Lahja sich bemühte, recht verbissen aus dem Fenster zu schauen – sogar als er auf sie zukam, konnte sie sich nicht vor ihm und seinen Worten verschließen. Mehr noch. Sie nickte sogar leicht – eventuell Signalisierte das sogar Einsicht. Zumindest lehnte sie ganz leicht ihr Knie gegen seines, blies den Rauch in die Dunkelheit um sich dann zu ihm zu drehen. Ja, Lahja sah ihm sogar in die Augen. „ Ich werde... das mit Noah besprechen, wenn er wieder hier ist. Du hättest das nicht abbekommen sollen, wenn ich mit der Situation unzufrieden bin und wenn dich das... nur halb so sehr stört wie mich, wenn er mir über Haily oder Maggi erzählt – oder ich die beiden kennen lernen soll, dann kann ich auch verstehen, dass du da keine Lust drauf hast. Deshalb wollte ich mich ja auch erst Melden, wenn das nicht mehr so sehr in meinem Kopf herum schwirrt. Damit das nicht noch mal vorkommt, werde ich dir einfach sagen, was los ist und dann kannst du darüber nachdenken oder entscheiden, ob... du dann her kommen magst oder nicht. Ich will dich ja auch gar nicht ausschließen aber an manchen Dingen kannst oder willst du auch nicht teilnehmen, weißt du, was ich meine?“ Zweifelnd sah sie ihn an, ob das in seinem Sinn war. Natürlich brannte ihr auch der Vorschlag oder die Idee im Hinterkopf, ob Noah und sie an einem Punkt angelangt waren, wo das alles nicht mehr passte. Noch weniger, als sonst. Weil sie ihn nicht begreifen konnte. „ Aber... wenigstens haben wir jetzt auch mal geklärt, was das für uns heißt.“ Denn dessen war sie sich nie so Sicher gewesen und gut, dass sie nun im bilde war, dass er das als Fremdgehen sehen würde, wenn sie doch noch wen kennen lernen würde. Damit hatte sie so nicht gerechnet. Wenn man sich die Regeln ansah, die sie eigentlich mit Noah gemeinsam hatte. Erneut blies sie nachdenklich den Rauch aus, rutschte versöhnlicher zu ihm, weil er ihr auch noch einen Vorschlag machte, den Abend besser zu gestalten. „ Du hast Recht, ich habe die Kontrolle schon wieder verloren. Öfter in den letzten Tagen. Sport... hilft aber das... reicht irgendwie nicht.“ Klar, sie hatte zu viel Zeit aber das wollte sie sich nicht auch noch eingestehen. „ Also... wenn es dir lieber ist, gehen wir ins Kino aber wenn du möchtest, dann gehen wir gemeinsam zu meinen alten Freunden. Heute Abend ist eine Show, im alternativen Teil der Stadt und...“ Sie wusste gar nicht, ob das eine gute Idee war, ihn mit in ihre Welt zu nehmen aber war das nicht auch mal an der Zeit? Lahja hatte sich von diesen Menschen wegen der Drogen fern gehalten aber sie wollte sie auch nicht alle in den Wind schießen. Manche waren seid der Schulzeit ihre Freunde. „...eine befreundete Band spielt, für die ich schon öfter Bilder gemacht habe und Artikel zu den Konzerten. Du musst nicht, wir müssen nicht. Wenn du müde bist und einen Haufen Chaoten nicht um dich haben willst, dann verstehe ich das.“ Chaoten bedeutete betrunkene Menschen oder eben die, die unter Rauschmitteln standen. „ Eigentlich wollte ich etwas Stress abbauen.“ Ein wenig grinste sie, denn im Pit nahm man ihr das wenigstens nicht Krumm. An diesem Abend zeigte Lahja aber mal wieder, dass sie wohl einsteckte, für jemanden, den sie gerne hatte und das sie doch Liebenswert sein konnte, es kam nur ganz darauf an, wie die Umstände waren. Liebevoll strich sie über sein Knie, malte kleine Muster darauf, als sie dann die Zigarette ausdrückte. Natürlich würde sie ihn gerne Küssen, als Dank aber welcher Nichtraucher stand darauf, einen Aschenbecher zu Küssen?


RE: KILIAN # LAHJA - Zac William Coles - 17.03.2016 18:57

Ich sah Lahja ebenfalls direkt in die Augen und lächelte dabei vorsichtig, weil ich feststellte, dass wir diesen Konflikt gerade tatsächlich wie zwei erwachsene Menschen lösten. Eigentlich konnte man das von ihr nicht erwarten und das war auch bei Nele nur umso schwieriger gewesen. "Ja, ich weiß, was du meinst. Und wenn ich dann beim nächsten Mal das Gefühl hab, dass dich etwas belastet, an dem ich eigentlich nicht teilhaben möchte, dann sag ich es dir und wir nehmen uns einfach ein paar Tage Ruhe voreinander. Es ist auch okay, wenn du mich einfach mal zwischendurch nicht sehen willst, Lahja. Wenn du schlechte Laune hast und dich nicht auch noch mit mir auseinander setzen möchtest. Das passiert und das ist in Ordnung. Ich will nur nicht- so ignoriert werden, okay?" Nickend ließ ich mir ihr Einverständnis geben und weil wir damit die größte Hürde schonmal gemeistert hatten, atmete ich tief durch, löste meine Hand von ihrem Knie und griff stattdessen liebevoll nach ihren Fingern, um meine mit ihren zu verkreuzen. "Und alles andere ist auch für dich okay? Dass ich nicht so offen mit meiner Beziehung umgehen will wie Noah? Dass es sonst niemanden mehr gibt, außer uns?" Eigentlich zweifelte ich nicht daran, ich konnte ja sehen wie eifersüchtig und besitzergreifend Lahja war. Oder war das nur etwas, das sie bei ihrem 'ersten' Freund so empfand? Wäre es bei mir in Ordnung, wenn ich andere Frauen treffen würde? "Wir können auch gerne zu dem Konzert gehen. Deine Freund freuen sich ja jetzt sicher auch schon auf dich." Ich legte lächelnd meinen Arm um Lahjas Taille und beugte mich zu ihr hinüber, um sie auf die Lippen zu küssen. Völlig unbeeindruckt davon, dass sie wie ein Aschenbecher roch und schmeckte. "Vorausgesetzt du willst mich auch wirklich mitnehmen und findest es nicht komisch mich deinen Freunden vorzustellen. Gehe ich richtig in der Annahme, dass es dabei um die Freunde geht, die normalerweise mit dir eskalieren? Ich weiß ja nicht wie die jemanden finden, der den ganzen Abend nur bei Wasser bleibt." Ich lachte einmal leise auf, weil ich mir gut vorstellen konnte, dass jemand wie ich eigentlich absolut nicht an Lahja Seite passte. Wenn es nach ihren alten Freunden ginge. "Du hast aber heute Abnd nicht vor irgendwelche Drogen mit denen zu nehmen oder?"


RE: KILIAN # LAHJA - Lahja Emilia O'Neill - 17.03.2016 23:16

Dieser Kuss bewegte einiges in Lahja, denn Zac hatte nicht nur keine Angst vor ihren Launen sondern er konnte ihr seine Zuneigung immer zeigen. Selbst wenn sie wetterte und sich daneben benahm. Das liebte sie so sehr an ihm. Er war nicht nur ehrlich und sachlich in den ernsten Dingen, die man nicht immer hören sollte sondern auch so aufrichtig in seinen Gefühlen. Weil er sich seiner Sache immer Sicher war, er machte keine halben Dinge. Deshalb nickte sie auch, als er sie bat, ihn nicht zu Ignorieren. „ Ich werde... mir Mühe geben, okay? Du wirst wieder mit den Augen rollen, wenn ich dir das sage aber manchmal... will ich nicht so rüber kommen, als jammere ich dir die Ohren voll oder bekäme mein Leben nicht auf die Reihe und deshalb gehe ich mit... Problemen nicht gerne hausieren aber mir ist schon klar, dass du das als mein Partner Wissen musst.“ Es war ja nicht so, dass sie das in einem ruhigen Moment nicht einsah aber meist war sie blind für das Wesentliche, wenn sie abgefuckt war. Um ihren guten Willen zu zeigen, rückte sie noch etwas zu ihm und Küsste seine Schulter. „ Ich brauche auch nicht... noch eine Beziehung. Das ist okay für mich. Das ist kein Wettrennen. Nur dann ist meine Beziehung anders definiert als die von Noah und das wollte ich gerne Wissen. Eigentlich dachte ich eher... für dich wäre das... komisch. Weil...“ Sie hob die Schultern, denn das klang so blöd. „...es geht hier nicht um einen Punktestand. Wenn du zwei, dann will ich auch zwei aber ich dachte du willst dir das zumindest offen halten. Besonders, weil du so lange eine so harte Beziehung hattest. Nicht auf Dauer, das sagt keiner aber eben vorerst.“ Ja, kaum zu Glauben aber Lahja machte sich auch über sein Wohl Gedanken und wie es ihm damit ging. Schmunzeln betrachtete sie sein hübsches Gesicht. „ Also – wenn du es dir anders überlegst.“ Jetzt wusste er ja, was sie dazu dachte. Darüber gelang es ihr sogar, zu Lachen. „ Ja, das sind Freunde mit denen ich sonst ein wenig über die Strenge schlage.“ Ja, diese Formulierung war zuckersüß und untertrieben. „ Manche kenne ich schon ziemlich lange. Ich hatte nie Freunde um mich bei denen auszuheulen aber sie waren da, sie haben mich akzeptiert und... keine Ahnung. Wir waren alle unzufrieden daheim, das findet sich glaube ich Automatisch.“ Diese Menschen rotteten sich in solchen Randgruppierungen. „ Trotzdem haben sie nichts gegen dich und... wenn ich mit zu deinen Studenten Freunden kann, dann kannst du auch mit zu meinen Saufkumpels.“ Zwinkerte sie, gab ihm einen Kuss auf die Wange. „ Ich könnte nur Mädchen verhauen, die dich zu lange anstarren und da... habe ich einiges zu tun.“ Noah war das Recht nicht vorbehalten, dass sie eifersüchtig war, nein. Sie sagte das Scherzend aber sollte nur eine wagen, sich an Zac zu kleben, na warte. „ Dann mach ich mich eben fertig und du überlegst dir, ab welcher Grenze du mich nicht mehr... mit zu dir nach Hause einladen würdest? Wie klingt das? Nein, keine Drogen – nur Biergrenzen. Zugegeben, ich habe mit dem Gedanken gespielt und nachgerechnet, wann ich die nächste Blutabnahme habe aber nein, ich bin auf Bewährung und ich will nicht wieder ins Gefängnis.“ Genau so und nicht anders war es nun einmal. Zac hatte eine Freundin, die vom Staat noch unter Beobachtung stand und sie musste auch ihre Drogentests abgeben. Regelmäßig.
Lahja verschwand im Bad, bis ihr Gesicht perfektioniert durch das Make-Up war. Die Haare wild aber beabsichtigt aussahen und auch ihre Kleidung schien gewagt aber alles passte. Alles war Düster, alles war Authentisch und passte zu dem Rest ihres Auftretens und auch zu ihrem Charakter. So sehr ihr inneres nach außen trug sie wirklich nur bei ihren Freunden. Die Tattoos so offensichtlich, die Augen so bedrohend geschwärzt und man sah auch, wie sie sich auf das Konzert freute. Lahja liebte Musik, sie liebte die Szene und sie liebte Bier. Also hob sie die Flasche an, schlüpfte in ihre Sneaker, die unter einem Wäscheberg lagen und schulterte den Sportbeutel. „ Können wir? Du kannst mir dann unterwegs erklären, wo deine Grenzen sind.“ Lachend und Spielerisch schob sie ihn in den Flur, verblüffend, wie ihre Launen Achterbahn fuhren. Als sie sich dem Ziel näherten, sah man das deutlich. An Graffitis an den Hauswänden, an betrunkenen und pöbelnden Punks und Paare die sich in dunkle Ecken gezogen hatten. Entweder zum rummachen oder zum Drogen nehmen - manche zum quatschen. Hier war so viel alternatives Leben, hier fühlte sie sich aber auch absolut Zuhause und ja - sie war kein extrovertierter Mensch aber Grüßte trotzdem einige auf der Straße. Man kannte sich eben.


RE: KILIAN # LAHJA - Lahja Emilia O'Neill - 05.05.2016 15:39

Wieso dachte sie eigentlich wirklich noch daran, dass in ihrem Leben einfach mal alles gut laufen würde? Das war Lahja´s scheiß Problem. Immer wenn sie sich in einer Wolke aus Glück befand, das Böse endlich mal etwas gewichen war, dann passierte etwas, was ihr den Boden knallhart weg riss. Eigentlich freute sie sich gerade, eine gute Entscheidung damit getroffen zu haben, nur mit Zac ihr Glück zu versuchen. Nicht, dass sie Noah nicht ehrlich und aufrichtig vermisste, dass er in ihrem Leben fehlte aber sie sah für sich und Zac eine Zukunft. Das war sonst nicht ihr Ding, besonders nicht bei Beziehungen aber hier schon. Sie haderte noch mit sich, auf die Tour zu gehen, weil das wäre schon eine harte Probe – also jobbte sie in einem alternativen Klamotten-Laden. Da brach sie sich keinen Zacken aus der Krone, auch wenn die Chefin sie immer mal wieder mahnend ansah, wenn Lahja begann, bei einer pampigen Kundin ebenso garstig zu werden. Sie lernte also ihre Füße still zu halten aber mit keiner Faser ihres Körpers bereute sie, dass sie Matt das Geld gegeben hatte. Alle anderen waren sich ganz deutlich darüber im klaren, Madison im Gefängnis? Das würde schief gehen. Das würde etwas in ihr kaputt machen. Außerdem verstand sie sich auch mit Kilian erstaunlich gut, was wohl an ihrer ausgeglichenen Art lag und das sie nun arbeitete. Ein ganz neues Level der Entspannung, als sich nur mit Sport Abzulenken. Natürlich war er gegen die Tour aber er setzte auf die frische Verliebtheit seiner Tochter – was auch nicht so falsch war. Sie wollte Zac auch ungern alleine hier lassen. Ganz besonders, nachdem er bei Nele übernachtet hatte. Lahja war rasend eifersüchtig und es dauerte auch eine Weile, nachdem die beiden sich wiedersahen, bis Zac seine Freundin runter gekocht bekommen hatte. Einige, Vernünftige Worte und darauffolgender, Streitschlichtender Sex war das Ergebnis. Da ahnte sie ja noch nicht, dass sie nicht die einzige Frau war, mit dem er ins Bett ging. Was alles darauffolgende nur noch schlimmer machte.
Nele am Telefon? Die ihr sagte, dass Zac sie betrogen hatte? Eigentlich wollte sie es kaum Glauben aber warum sollte Nele Lügen? Sie fragte sie einfach garstig ein paar Dinge, die sie nur Wissen konnte, wenn das auch passiert war und legte dann auf. Fuck!
In ihrem Kopf brannten die Sicherungen durch und daraus resultierte eine Kurzschlussreaktion. Sie würde auf die Tour gehen, womit sie eigentlich abgeschlossen hatte und packte nur ihre sieben Sachen. Sollte sie sich von Kilian verabschieden? Ja. Schon. Sie hatte schon zu oft die Flucht so ergriffen und da stand sie am Abend mit ihren gepackten Sachen vorm Joe´s und sagte ihrem Vater, dass sie heute noch gehen würde. Bewährungshilfe hatte nichts dagegen, ihr Job war gekündigt und als sie ihm offenbarte, dass es so kam, weil Zac mit seiner Ex gevögelt hatte, gab er resignierend nach aber nur um sich über Zac aufzuregen.
Lahja sagte ihrem Dad, dass da in ihrem Zimmer ein Brief für Zac lag und den würde er erst finden, wenn es ihm komisch vorkam, dass er sie nicht erreichen konnte. Wenn sie mit jemandem nicht Reden wollte, dann war das so. Noah hatte das auch gelernt.

Hey Zac,

ich weiß, du findest nicht gut, wie das nun Abläuft – ist mir aber auch egal. Für das hier gibt es keine Vernünftigen Worte, keine beschwichtigende Ausrede. Du hast mir ins Gesicht gelogen und du hast mich betrogen. Obwohl DU es warst, der KEINE offene Beziehung wollte. Erinnerst du dich an das Gespräch? Selbst, wenn wir Reden würden, ich Glaube dir kein Wort und weil das jetzt eine Chance ist, mir etwas Abstand zu verschaffen, bin ich ab jetzt weg und auch für dich nicht zu erreichen.
Viel Spaß mit deiner Exfreundin oder wie viele es da noch gibt – ich weiß, dass du sie auch schon betrogen hast, vor mir. Leider habe ich dir Vertraut, dass es Aufgrund deiner schweren Lage war und nicht, weil du einfach die Treue mit Füßen trittst.

Mach´s Gut, viel Erfolg – deine Arbeit darfst du natürlich trotzdem Veröffentlichen. Eventuell sogar bis hier her, dass das verrückte, gewaltbereite Ding mal wieder zu spüren bekam, wie erbärmlich Menschen sind.



RE: KILIAN # LAHJA - Noah Scott - 04.08.2016 17:26

In den zwei Tagen, die ich ununterbrochen gemeinsam mit Apple verbrachte, merkte ich ganz deutlich wie der Tod von Chris den Boden unter ihren Füßen weggerissen hatte. Ich spürte wie sehr sie darunter litt und dass sie in ihrer Trauer auch einfach keine Kraft fand, um ihr Leben zu strukturieren. Das hier, das kannte sie. Leben auf der Straße, auf sich allein gestellt sein, und sich dabei finanziell durch Prostitution über Wasser halten. Oder, wenn möglich, indem sie den Männern einfach das Geld aus der Tasche zog. Das hatte Apple monatelang so gemacht und obwohl sie das mit Sicherheit nicht länger tun wollte, als unbedingt nötig, hatte sie sich damit abgefunden. Sie hatte sich damit arrangiert und es schien ihr leichter zu fallen in dieses alte, bekannte Leben zurückzukehren, als an all der Positivität und Lebensfreude festzuhalten, die ich ihr mit auf den Weg geben wollte. Vor wenigen Wochen hatte sie noch so viel Spaß daran gehabt mit mir auf der Straße zu stehen und zu musizieren, aber auch davon war nichts mehr übrig, nur mit Müh und Not schaffte sie es ein Lied zu singen, nachdem ich lang genug auf sie eingeredet hatte, aber bei Straßenmusik brauchte man mehr, als eine gute Stimme. Man musste die Leute in seinen Bann ziehen können und daran versagte Apple kläglich. Ihr gelang es nicht einmal Blickkontakt zu jemandem zu halten und deshalb blieb auch kaum wer stehen, um ein paar Geldstücke in meinen Gitarrenkoffer fallen zu lassen.
Unter all diesen Umständen und nachdem sie noch am Tag zuvor auf dem Friedhof in meinen Armen zusammengebrochen war, hätte ich vielleicht nicht so reagieren dürfen wie ich es dann kurz darauf tat, aber ich konnte nicht anders. Es ging einfach nicht. Ich hatte Apple gewarnt, dass ich es nicht schaffen würde däumchendrehend auf sie zu warten, während sie fremden, alten Männern gegen Geld ihren Körper anbot, und als sie dann genau das tat - als sie zugab, dass sie sich mit Joker getroffen und sich erneut prostituiert hatte - da wurde ich so wütend, dass alles aus dem Ruder lief. Eigentlich galt meine Wut viel mehr den Männern, die so ekelhaft waren Minderjährige für Sex zu bezahlen, und was Apple anging war ich eher verzweifelt und traurig darüber, dass sie in ihrer jetzigen Verfassung keine anderen Optionen mehr für sich sehen konnte, aber mit dieser Moralpredigt, die sie sich danach von mir anhören musste, überschritt ich wohlmöglich ihre Grenzen. Aus dem Affekt heraus schickte sie mich weg, sagte mir sie wolle mich nie wieder sehen und weil mich das so verletzte wie einfach sie mich anscheinend wieder von sich weisen konnte, nahm ich tatsächlich meine wenigen Sachen und ging.
Natürlich plagten mich schon auf dem Weg die ersten Zweifel, ich konnte und wollte Apple nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, aber sie hatte mich schon wieder angelogen. Sie hatte mir schon wieder nicht die Wahrheit gesagt. Und mittlerweile steckte ich gefühlsmäßig so tief in dieser Sache drin, dass sie mir damit mehr wehtat, als ich eigentlich wollte. Es war okay, dass es ihr nicht gut ging, sie hatte ein Recht dazu traurig zu sein, aber es schien fast so als hielte sie mit aller Kraft daran fest und das wiederum wirkte sich so negativ und belastend auf mich aus, dass es vielleicht gar nicht verkehrt schien ein wenig Abstand zu bekommen, um meine Gedanken zu sortieren. Zumindest diesen einen Tag wollte ich mir nehmen, um zur Ruhe zu kommen, mit Lahja zu reden, ebenso wie mit Haily, und zu überlegen, was wir für Apple tun konnten. Wie wir ihr helfen konnten. Die erste Ernüchterung traf mich dann aber schon in dem Haus meines blonden Lieblings-Hippies, denn anstatt Haily dort in ihrem Zimmer vorzufinden, war ihre Matratze leer. Dass ein paar ihrer Dinge fehlten fiel mir sofort auf und die Bestätigung, dass sie tatsächlich die Stadt verlassen hatte, folgte dann auch kurz darauf von ihren Mitbewohnern. Vielleicht war das aber gar nicht so schlecht, im Gegenteil. Vielleicht war das sogar gut für sie und weil ich versuchte darauf zu vertrauen, dass Haily eine starke Person war, die immer irgendwie ihren Weg fand, wünschte ich ihr still nur das Beste und machte mich danach auf den Weg zu Lahja.
Dort war ich dann auch am Abend noch, lag in ihrem Bett, während sie am Fußende saß, und versuchte mit ihr gemeinsam nach einem Ausweg für Apple zu suchen, ohne dabei in den Mund zu nehmen, was eigentlich tatsächlich das große Problem war. Apple würde nicht wollen, dass ich Lahja von der Prostitution erzählte, daher hielt ich mich auch so bedeckt wie möglich, verfiel immer wieder in meine Gedanken, starrte abwesend gegen die Decke und setzte mich nicht einmal auf, als es an der Tür klingelte und meine Quasi-Freundin in den Flur eilte, um zu öffnen. Erst als ich meinen Namen hörte, als Lahja nach mir rief, stand ich verwirrt auf, folgte ihr nach draußen und starrte dort direkt einer völlig aufgelösten Apple in die Augen. "Scheiße, ist alles okay?" Sofort lief ich auf sie zu, schüttelte besorgt den Kopf. "Ist etwas passiert? Was ist los?"


RE: KILIAN # LAHJA - Lahja Emilia O'Neill - 04.08.2016 22:11

Seid dem Lahja von Chris Tod erfahren hatte und sie aber ab da die Zügel in die Hand hatte nehmen müssen, damit Noah für dessen Tochter da sein konnte – war das Leben für sie auch gar nicht mal so einfach. Denn eigentlich empfand sie doch größte Erleichterung, dass dieser Mann ihr in ihrem Leben nie wieder zu Nahe kommen konnte und auch niemandem aus der Familie. Er war ein Monster gewesen, er hatte ihr unsagbar schlimme Dinge angetan aber Lahja hatte durch die Zeit bei und mit Noah auch auf eine neue Art und Weise gelernt, was es denn hieß, jemanden zu Lieben. Sie liebte Noah von Herzen und es war nicht richtig, sich auf sich zu konzentrieren, wenn es ihm schlecht ging und wenn das hieß, dass sie ihm beistehen musste, wenn er sich um die Tochter dieses kranken Menschen kümmern wollte – dann war das so.
Leider wurde er von ihr auf ein neues Enttäuscht und leider wusste doch gerade Lahja so genau, wie schmerzhaft das war, einen Elternteil zu verlieren. Es blieb ihr ein Rätsel, wie Apple diesen Menschen lieben konnte aber... wenn jemand ihr die Trauer um Jeany hätte nehmen wollen, sie wäre ausgerastet, mit ziemlicher Sicherheit. Sie hätte genauso oder hatte sogar, die Menschen, die ihr nur gutes wollten, vor den Kopf gestoßen und genau das versuchte sie Noah auch immer wieder Wissen zu lassen, als er auf ihrem Bett saß, die Decke anstarrte und gar nicht wirklich hier bei ihr war. Das er das nicht persönlich nehmen sollte, wie Apple ihn behandelte aber es schien ihm nicht wirklich zu helfen. Lahja wusste ja nicht mal, dass es auch war, weil sie nur einen Teil der Wahrheit kannte und sie schrieb es auch dem zu, dass Haily einfach verschwunden war, dass es Noah so schlecht ging. Das sie gleich nicht nur für ihn da war sondern auch noch mit Apple konfrontiert wurde, konnte sie nicht ahnen, als das Mädchen auf einmal vor ihr stand und Unsicher rief sie einfach in ihr Zimmer. Sofort distanzierte sie sich etwas, als er auf das aufgelöste Mädchen zuging und hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst – denn scheiße, das tat ihr doch auch weh.
Das Mädchen stammelte etwas von einem Freier, der sie abgezogen hatte, im Auftrag des Zuhälters? Was? Es war unvermeidlich, dass ihre Augen groß wurden aber als Apple das wahrnahm, da fühlte diese sich ertappt. In dem desolaten Zustand hatte sie wohl total vergessen, dass Lahja auch in dem Flur stand. Diese hob abwehrend die Hände, eigentlich um zu sagen, dass sie gehen würde aber dann – dann giftete Apple sie auch noch an, sie sollte nicht so gucken, sie würde ja immerhin auch jeden ran lassen und Lahja war nicht dumm. Der Vorwurf schwang mit, dass die Vergewaltigung von Chris einfach nur an den Haaren herbei gezogen war und kurz war Lahja dadurch dem Verlust ihrer Kontrolle nahe. Sie biss sich fest auf die Zähne, es war ihr unbegreiflich, wie jemand denken konnte, sie hätte sich das ausgedacht aber als sie dann Noah von der Seite ansah – die Sorgen in seinen Falten an der Stirn, gab sie nach. Apple konnte von Glück reden, dass Lahja schon ein paar Tage in San Francisco gewesen war und das sie Zeit gehabt hatte, sich einzugestehen, dass sie um Noah kämpfen wollte. Um jeden Preis. Wenn das hieß, dass sie das hier über sich ergehen lassen musste, okay. „ Ich, ich gehe... besser.“ sprach sie Kleinlaut und ohne den beiden noch einen Blick zu schenken, verschwand sie in ihrem Zimmer, um ein paar Sachen zu raffen. Wohin wusste sie nicht, wie lange auch nicht – vielleicht würde sie feiern gehen aber auch Lahja konnte man Anmerken, wie überfordert sie war und wie viel es kostete, die Situation nicht aufzuklären. Apple war aber eben Verletzt und statt daran zu denken, in wessen vier Wänden sie sich befand, schaffte sie aus Lahja lieber ein neues Feinbild, als die sich durch den Flur schlängeln wollte, am liebsten ungesehen. Sie durfte sich anhören von Apple, dass sie froh war, dass Chris Tod war, denn nun würden ihre Lügen nie Endgültig auffliegen und diverses andere in dieser Richtung. Lahja wollte nur raus aber Apple schnitt ihr den Weg, um ihrer Verzweifelten und blinden Wut auf die Welt Luft zu machen und Lahja kannte sich, wenn sie nun in Berührung mit ihr kam, dann würde sie sich vergessen. „ Noah – ich... bitte ich muss hier raus... geht doch einfach... einfach in mein Zimmer, ich... ich bin morgen zurück... aber ich kann... das hier nicht länger...“ Nach einem resignierenden Schritt zurück sah sie Noah Hilfesuchend an, denn wenn sie nicht aggressiv werden konnte, kamen die wahren Gefühle zutage und das war nunmal, dass sie die Angriffe von Apple daran erinnerten, was Chris mit ihr getan hatte – wie viel Selbstschuld sie sich gab, wegen der letzten Vergewaltigung und immer wieder ballten sich darunter ihre Hände zu Fäusten aber Noah wollte, dass sie die Frauen in seinem Leben in Ruhe ließ. Wie eine nervöse Raubkatze wand sie sich in dem Flur, darauf wartend, dass Noah ihr deswegen zumindest den Weg frei räumte indem er Apple mit in ihr Zimmer nahm.


RE: KILIAN # LAHJA - Noah Scott - 07.08.2016 23:37

Schon vor etwa einer Woche, auf dem Weg von San Francisco nach Los Angeles, hatte ich Lahja darum gebeten, dass sie in Anwesenheit von Apple - falls wir sie denn wirklich finden würden - nicht von all den schlimmen Dingen sprach, die Chris ihr angetan hatte. Es war grauenhaft gewesen diese Bitte überhaupt auszusprechen und ich konnte in den Augen meiner Freundin daraufhin auch genau sehen wie sehr sie das traf, aber dennoch hatte sie zögerlich eingewilligt. Nicht für Apple, aber für mich. Weil es mir wichtig war. Weil ich die Tochter von Chris nicht damit belasten wollte, was für schreckliche Dinge ihr Vater getan hatte. Ich wollte nicht, dass Apple dadurch die gute Erinnerung an ihn verlor, nicht jetzt und vor allem nicht so, und außerdem wollte ich auch nicht, dass sie sich erst recht vor mir verschloss, wenn ich so über den Mann sprach, dem sie vor einigen Wochen in meiner Wohnung so sehnsüchtig in die Arme gefallen war. Sie brauchte diese Zeit der Trauer. All die Liebe, die sie für Chris empfand, die durfte ich ihr nicht wegnehmen.
Als ich jetzt allerdings hier stand, in der Tür zu Lahjas Wohnung, und völlig unvermittelt vernahm wie Apple diejenige war, die laute Vorwürfe aussprach und meine Freundin provokativ anging, da zog sich auf einmal alles in mir zusammen. Es war nicht richtig, was sie Lahja damit antat, und eigentlich wartete ich nur darauf, dass die Situation eskalierte, aber trotzdem gelang es mir nicht einzuschreiten. Lahja litt gerade, Apple litt genauso und ich wollte nur etwas tun, um ihnen zu helfen, aber gleichzeitig war mir auch bewusst, dass es nichts gab, was sie beide beruhigen könnte. Wenn ich mich auf Lahjas Seite stellte, dann verletzte ich damit Apple und andersrum genauso. Anstatt also darauf zu hören, was für die Menschen gut war, die ich liebte, hörte ich ausnahmsweise auf mich selber. Darauf, was sich für mich richtig anfühlte. Und das war die Wahrheit. Das war es meine Freundin in Schutz zu nehmen und all diese ungerechtfertigten Anschuldigungen abzuschmettern, die sie sich am laufenden Band von Apple anhören musste. Wie ein Schutzschild schob ich mich deshalb vor sie, schirmte sie dadurch vor Apple ab und schüttelte verzweifelt den Kopf. "Hör auf. Apple, hör auf. Ich weiß, dass du deinen Vater liebst und ich weiß, dass du ihn vermisst und dass er- dir alles geben konnte, was du dir so sehr gewünscht hast. Ich bin mir auch sicher, dass er dich genauso geliebt hat, aber- aber Chris war kein guter Mensch." Es brach mir das Herz zu sehen wie sich ihr Gesichtsausdruck auf einmal änderte. "Er hat Lahja vergewaltigt. Er hat sie- gefoltert und eingesperrt und Dinge mit ihr getan, die du dir nicht einmal in deinen schlimmsten Albträumen vorstellen kannst. Und das sage ich nicht nur, weil sie meine Freundin ist und weil ich ihr deshalb glauben sollte, sondern- sondern weil ich es gesehen hab. Mit eigenen Augen. Auf einem Video. Er hätte Lahja beinah getötet und er hat- er hat Lucy getötet. Nicht nur meine, sondern- auch Aidens Ex-Freundin. Er war mit ihr zusammen, als das passiert ist. Deshalb hat er die Kontrolle verloren, Apple. Deshalb ist er auf Chris losgegangen. Nicht ohne Grund, nicht weil Aiden verrückt ist, sondern- sondern weil er einfach nicht anders konnte. Chris ist tot und es tut mir Leid, dass du so sehr darunter leiden musst, ich wünschte ich könnte dir helfen, aber- er war kein guter Mensch und-" Weil ich es nicht über die Lippen brachte ihr zu sagen, dass er den Tod vielleicht sogar verdient hatte, zog ich nur erschrocken über mich selber und diesen plötzlichen Emotionsausbruch meine Schultern hoch. "Es tut mir Leid, Apple, aber-" Doch auch da brach ich mitten im Satz ab.


RE: KILIAN # LAHJA - Lahja Emilia O'Neill - 08.08.2016 01:20

Während in Apples Welt sämtliche Welten zerstört wurden, baute sich in Lahja etwas ganz anderes auf. Sie war hin- und hergerissen. War es das Wert? Das Recht haben? Sie war nicht dumm und sie folgte auch den Aussagen von Noah und musste sie nicht genau Wissen, wie fürchterlich schon der Verlust eines geliebten Elternteils war und würde sie Zulassen wollen, dass Apple nun auch noch so schlimme Dinge über ihn Erfuhr? Wurde die Trauer schwerer oder einfacher? Musste sie das Wissen oder nicht? War dadurch auch eher zu Verstehen, was in Aiden vorgegangen war? Wollte Lahja selber überhaupt, dass Noah diese Dinge seiner... was auch immer Apple für ihn war... sagte? Sie sprach doch so gut wie nie darüber, es sei denn, sie musste sich Erklären oder ihr Verhalten. Während ihr das durch den Kopf ging, sie schon dabei war, Noah die Hand sanft auf die Schulter zu legen, um ihn zu stoppen, explodierte auf der anderen Seite des Flures diesmal jemand, dass war, zur Abwechslung, mal nicht sie. „ Du spinnst ja, ihr alle... das klingt ja so, als solltet ihr alle ein Fest Feiern zu seinem Tod und... und als hättet ihr das alle geplant. Weil ihr euch euren kranken, scheiß Film schiebt, dass er das alles war. Es gibt keine Beweise. Aus den Unterlagen weiß ich, dass der Typ auf den Videos vermummt war. Jetzt ist er Tod und ihr müsst euch einen neuen Sündenbock aussuchen, viel Spaß dabei... ich hab ja keine Ahnung, was du dann von mir wolltest... warum du deine Liste an netten Worten und Freundschaften herunter heuchelst... durch meine Adern fließt nämlich dasselbe Blut wie durch seine.“ Noch eher Lahja oder aber Noah die Tochter von Chris hätten zu fassen bekommen, drehte die sich herum und verließ die Wohnung durch die Tür, durch die sie eben gekommen war, um eigentlich etwas los zu werden. Keiner der beiden hätte sie einholen können, nicht jemanden, der so geübt darin war, weg zu laufen und als Noah und Lahja dann gemeinsam zurück blieben, zu zweit, wusste die nicht einmal, was sie sagen sollte. Erst nach und nach war sie in der Lage, den Kopf zu heben, seinen Augenkontakt zu suchen. Auch ihr Blut wollte erst einmal wieder herunter gekocht werden, ihre Gedanken klärten sich kaum – denn diese Worte, die hatten Wunden aufgerissen, die noch immer Abheilten und es kamen so viele Fragen dazu. „ Willst... willst du sie wieder suchen? Ich Glaube... Glaube es ist heute keine gute Idee wenn ich dir dabei helfe und... und ich hoffe du... bereust nicht, was du eben gesagt hast.“ Das war krampfig, Lahja fühlte sich scheiße Unwohl und schob Distanziert die Hände in die Taschen. Gerade stellte sie das vor eine Unfassbare Hürde zwischen Noah und ihr, denn sie kam sich Schuldig vor. Lahja suchte die Schuld immer in sich. „ Ich weiß nicht... was ich hätte anders machen können gerade... ich würde das doch auch nicht Glauben, wenn das jemand über Kilian sagen würde... aber... ich... ich kann auch in ihrer Nähe nicht sein.“ Und das nicht nur wegen sich selbst sondern allem Anschein nach auch wegen Apple. Das sich das ändern sollte, als sie total verzweifelt, weinend, schluchzend Noah am frühen Morgen anrief und bruchstückhaft klar wurde, dass sie eines der videos gefunden hatte, dass konnte sie da noch nicht Ahnen. Auch nicht, dass es nicht eines ihrer Videos war sondern Aufnahmen von hailys nacktem Körper.