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ZAC'S & NELE'S FLAT - Druckversion +- LOS ANGELES # SAN FRANCISCO (http://california.bplaced.net) +-- Forum: ARCHIVE (/forumdisplay.php?fid=23) +--- Forum: CLOSED THREADS (/forumdisplay.php?fid=25) +--- Thema: ZAC'S & NELE'S FLAT (/showthread.php?tid=42) |
RE: ZAC - Zac William Coles - 16.11.2015 11:36 Ich merkte deutlich am Widerstand von Lahjas Händen wie ihre Kraft immer mehr nachließ und außerdem merkte ich auch, dass ihre Wut keine Gefahr mehr darstellte. Weder für Noah, noch für mich. Der plötzliche Rausch war verflogen und auch wenn meine Muskeln noch gespannt waren und ich jede ihrer Bewegungen mit den Augen verfolgte, ließ ich ihre Arme wieder los. Noah stand sowieso noch im Flur hinter mir, um ihrem Freund irgendetwas anzutun, müsste Lahja also erst einmal an mir vorbei und das würde ich schon zu verhindern wissen. Er schien über die Jahre allerdings auch etwas gelernt zu haben und sagte deshalb kein Wort, aus Angst davor, dass er seine Freundin mit irgendetwas verärgern könnte. Diese Angst kannte ich jedoch nicht, im Gegenteil, ich war schon viel eher kurz davor sie erneut zu provozieren, um überhaupt irgendetwas aus ihr heraus zu kitzeln, wenn sie nicht jetzt schon so unglaublich erschöpft und ausgelaugt wirken würde. "Das ist Schwachsinn, Lahja, und das weißt du auch", sagte ich stattdessen mit ruhiger, aber harter Stimme. "Weißt du wie oft wir schon über so etwas gesprochen haben? Du kannst es vielleicht jetzt ignorieren und im Moment ist das auch gar nicht so schwer, weil es genug andere Dinge gibt, die dich beschäftigen, aber solange du dich nicht damit auseinander setzt, wirst du das auch nicht verarbeiten können. Und was machst du bis dahin? Jegliche Zuneigung ignorieren? Abstinent leben? Mit Noah kannst du ja ganz offensichtlich keinen Sex haben, solange du versuchst da einfach nicht dran zu denken, und mit mir wirst du keinen Sex mehr haben, bis du dich damit nicht auseinander setzt." Ich war nicht Lahjas Chef, das war mir klar, und ich konnte nicht für sie entscheiden. Das wollte ich auch gar nicht. Damit sie das auch verstand ging ich langsam einen Schritt auf sie zu und senkte meine Stimme etwas. "Ich kann dich nicht dazu zwingen mit mir darüber zu reden, das mach ich auch nicht. Aber du weißt genau, dass du das nicht einfach tot schweigen kannst, Lahja. Irgendwann holt dich das wieder ein." RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 16.11.2015 20:47 Lahja fühlte sich noch immer viel zu Verraten und zu sehr Angegriffen und Bedroht in diesem Moment, als das sie nachgeben und sich nun mit Zac hinsetzen und Reden würde. Das konnte sie nicht und eigentlich wussten das auch die beiden Männer in diesem Flur, sie schaffte es nicht mal ihre Arme so hoch zu heben, um sich durch die langen Haare zu fahren und ihr standen bereits wieder die Schweißperlen auf der Stirn. „ Ihr... seid nicht die einzigen beiden Männer auf dieser Welt und ich will nicht darüber Sprechen.“ Das Gespräch war für sie beendet, gänzlich. Wie ein verletztes Tier zog sie sich in das Wohnzimmer zurück, ihre Wunden zu lecken, aus dem sie eben noch so drängend hinaus wollte und das nur um ihr eigenes Chaos zu beseitigen. Das mit aufräumen war sie ihm Schuldig, Lahja war niemand, der in der Schuld eines anderen blieb, von dem sie gerade begann sich Bewusst zu Distanzieren. Beide Männer blieben also alleine zurück und nun sollten sie auch spüren, wie beharrlich sich Lahja in Schweigen hüllen konnte. Nicht nur das sie Kommentarlos die Nacht alleine auf dem Sofa schlief, auch in den nächsten zwei Tagen versteckte sie sich regelrecht in den vier Wänden. Egal, wer vorbei kam. Das hatte nicht mal nur etwas mit dem Streit zu tun sondern auch mit den bevorstehenden Gesprächen, an denen auch wieder all ihre geliebten Menschen teilhaben würden. Manchmal war sie sich nicht Sicher, ob sie als Zeugen mitkamen, um ihre Verletzungen zu Bestätigen und die Videoaufnahmen oder ob sie darüber wachten, dass sie auch wirklich zugab, was passiert war. Weil sie von ihrem Wesen noch immer sie war, diese angespannte Situation sie nur noch mehr dazu Animierte, sich in sich selber zu verkriechen, verkündete sie an einem Abend wieder nach Hause zu gehen. Zu Kilian. Der war mindestens genauso angespannt wie Noah und Zac eher überrascht darüber aber am Ende wollte ihr keiner den Tag noch schrecklicher machen, als er war. Diese Fragen bis ins Detail, das Video auf der Wache abzuspielen, keiner Maß sich an, sich in sie hinein versetzen zu können. Kilian ließ sie zumindest gänzlich in Ruhe, er hatte wohl auch viel zu viel Angst etwas falsches zu sagen oder zu tun. Mit Noah und Zac konnte sie so einer Aussprache wenigstens vorerst aus dem Weg gehen, wieso nicht einfach weiter machen wie vorher? Doch schon beim schreiben oder beim skypen schien das kläglich daneben zu gehen. Aus der gewollten Einsamkeit wurde eine, die sie stresste. Zac würde nur nicht einfach so nachgeben. Mit Noah gab es da... einiges aus der Welt zu schaffen... beide würden warten, bis sie von sich aus kam und sie war noch nicht so weit. Lahja suchte immer erst andere Wege und das waren meistens nicht die Klügsten aber die für sie einfachsten. Nachdem sie sich also am Nachmittag mit einem alten Bekannten getroffen hatte, der in ihrer eskalativen Phase nach der Trennung von Noah auch des öfteren das Vergnügen mit ihr gehabt hatte, wurde ihr deutlich, dass sie Zac und Noah auch als Menschen vermisste. Noch immer war das nicht Grund genug sich zu melden, von sich aus, sondern den Menschen aufzusuchen, der ihr das Versaut hatte – Chris. Bis in die Dämmerung saß sie da, beobachtete die Wohnung von diesem kranken Penner und der kam nicht mal nach Hause. Dieses mal würde sie den Menschen, die sie liebte aber kein Leid antun, zumindest nicht... so. Sie stand irgendwie selbst ganz neben sich, als das Handy ging und jemand panisch nach ihr fragte und nannte nur die Adresse. Legte auf. Noch immer hingen ihre Augen an der Wohnung. Was hatte sie in den letzten Wochen alles durchgemacht und das nur, weil sie das Leben von Lucy hatte schützen wollen? So gerne hätte sie sich gerächt, egal wie falsch und ungleich das geworden wäre, dass sie dafür sicher eine Weile in den Bau gekommen wäre aber Lahja saß tatsächlich mit einer Waffe in ihrem Rucksack dort, die sie bei einem ihrer kleinkriminellen Freunde geklärt hatte und ja, diesmal hätte sie auch unfair gespielt. Zac hatte wohl Recht damit, sie würde... nicht damit Abschließen und sie dachte, das wäre ein Weg. RE: ZAC - Zac William Coles - 24.12.2015 13:43 Es war nun nicht so als hätte ich Weihnachten jemals eine große Bedeutung beigemessen - dank meiner alkoholkranken Mutter war die Stimmung jedes Jahr alles andere als besinnlich oder voller Liebe und auch gemeinsam mit Nele musste ich nicht nur einen Heiligabend allein verbringen, weil ihre Depression sie ans Bett fesselte - aber dieses Jahr spürte ich zum ersten Mal, was es hieß an den Feiertagen allein zu sein. Ohne meine Familie und vor allem ohne meine Partnerin. Ohne Nele. Und ich spürte wie verdammt hart das sein konnte. Auch wenn meine Freundin in den zehn Jahren unserer Beziehung manchmal nicht dazu fähig gewesen war mir ihre Zuneigung zu zeigen, lag sie trotzdem dort im Bett und ihre Körperwärme übertrug sich auf mich, wenn ich mich später zu ihr legte und sie in den Arm nahm. Das würde es dieses Jahr nicht geben, genauso wenig wie einen Baum, Dekoration oder Geschenke. Nicht, dass Nele sich in ihren depressiven Phasen darüber gefreut hätte, das gelang ihr nicht, aber trotzdem hatte ich mich jedes Jahr wieder bemüht und gehofft, dass sie sich dadurch ein wenig motivieren ließ. Sei es nur, dass ich sie immer wieder dazu drängte mir beim Schmücken zu helfen oder dass ich sie in eine warme Jacke zwängte und sie mit mir nach draußen nahm, um gemeinsam einen Baum auszusuchen. Dieses Jahr gab es nicht einmal mehr das, bloß eine Tradition blieb übrig, von der ich mich auch nicht abbringen ließ: Schon seit Jahren bestand unser Weihnachtsessen aus Mac and Cheese und einem riesigen Topf Eiscreme. An unserem ersten gemeinsamen Weihnachten, das wir nicht im Kreis der Familie verbrachten, steckte Nele gerade mitten in ihrer manischen Phase und ich erinnerte mich noch so gut daran, dass sie damals wie ein Flummi durch die Wohnung gesprungen war, um für uns ein perfekt-verrücktes Weihnachten vorzubereiten. Auf ihre Frage, was wir an Heiligabend kochen wollten, hatte ich aus Spaß mit meinem Kindheits-Lieblingsgericht geantwortet und auch wenn das unheimlich ungesund war, saßen wir abends tatsächlich mit Käsenudeln unter dem Baum und verbrachten einen wunderschönen Abend zusammen. Seitdem gab es jedes Jahr Mac and Cheese, ganz egal ob das meinen gesunden Ernährungsplan durchkreuzte, und selbst in ihren depressiven Phasen ließ Nele sich dazu hinreißen wenigstens einen kleinen Teller davon zu essen. Dieses Jahr ging ich allerdings nicht in den Supermarkt und besorgte dort die nötigen Zutaten, weil mir unsere Beziehung fehlte oder weil ich mich nostalgisch selber bemitleiden wollte, sondern vor allem, weil meine Ex-Freundin mir dadurch gezeigt hatte, was an einem Tag wie Heiligabend wirklich wichtig war. Es ging nicht um die teuersten Geschenke, den schönsten Baum oder ein perfekt zubereitetes Buffet, man musste nicht irgendwelchen Regeln oder kulturell vorgegebenen Traditionen folgen. Es ging einzig und allein darum glücklich zu sein und genau das zutun, was einen selber glücklich machte. Sich auf das Wesentliche zu besinnen. Und so absurd das auch sein mochte, Mac and Cheese und Schokoladeneiscreme bedeuteten für mich genau das, also hatte ich meine Einkaufstasche prall gefüllt, wollte für mich kochen, vielleicht einen Film ansehen und dann später am Abend noch ein paar Freunde treffen. Ganz so wie geplant sollte der restliche Tag jedoch nicht ablaufen, denn als ich gerade nach Hause kam stand niemand anderes als Lahja vor meiner Tür und hielt schon sehnsüchtig ihre Hand an der Klinke, vermutlich in der Hoffnung, dass ich sie jeden Moment hinein ließ. "Ich weiß nicht genau, ob es ein gutes Zeichen ist, dass du an Heiligabend vor meinem Haus stehst", begrüßte ich sie, mit einem schwachen Lächeln auf dem Gesicht und dem Schlüssel bereits in der Hand. "Alles in Ordnung mit Noah? Und mit Kilian?" Tatsächlich war das die erste Sorge, die mir in den Sinn kam, darüber vergaß ich sogar sie in den Arm zu nehmen und mich angemessen über ihre Anwesenheit zu freuen. Und natürlich auch, weil ich aus dieser komischen Beziehung zwischen uns noch immer nicht schlau wurde. Vor allem nicht, nachdem wir das letzte Mal so kritisch auseinander gegangen waren. RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 24.12.2015 17:12 Lahja hatte sicher gerade nicht damit gerechnet, dass sich Zac von hinten Nähern würde und fuhr deshalb auch erschrocken herum. Sie war noch nicht ganz über den Berg, ganz beisammen und deswegen schauten ihn im ersten Moment auch große Augen an, die auf ein rasendes Herz schließen ließen. Danach aber zwang sie sich zu einem Lächeln, als sie den Blick in seine Augen hob „ Du kannst froh sein, dass du gerade keinen Kinhaken zu Weihnachten bekommen hast – noch Mal Glück gehabt.“ Was er sagte, welche Fragen er ihr stellte, erinnerte sie direkt wieder an sich selber, an ihr Wesen und sie war noch nicht Schlüssig ob sie darüber Lachen konnte. Er fasste so wundervoll zusammen, was sie an sich immer Kritisierte. „ Ich wäre nicht mal selber Beruhigt, wenn ich mich an so einem Abend auf der Matte stehen hätte...“ sagte sie deshalb Unsicher und fuhr sich durch die braunen Haare. Heute war Zac dran, ihre Entschuldigung und... ja, er sollte auch Wissen, was er für sie Bedeutete und Getan hatte, dass das bei Lahja Zeit brauchte und sie ihm nicht um den Hals fiel, war klar und so zeichnete sich endlich doch wieder ein Lächeln auf ihren Lippen ab. „... aber nein. Noah ist daheim. Kilian schmollt und ich bin hier, weil ich dich sehen wollte. Ich bin erst seid gestern aus New York zurück und dann dachte ich mir, welchen Tag gibt es besser, als heute, sich bei dir blicken zu lassen...?“ Sie sprach natürlich Zweifelnd. War vielleicht Nele hier? Hatte er vielleicht doch noch Pflichten an Weihnachten und da passte sie gar nicht rein? „ Natürlich nur, wenn du so ein Chaos-Kobold an Weihnachten gebrauchen kannst, sonst komme ich ein andernmal wieder.“ Sie kam nicht drumherum in die Tüte zu sehen. Ungesundes Zeug? Kritisch sah sie ihn an, eigentlich war doch nun klar, das er Besuch bekam? Trotzdem, nicht er stand in ihrer sondern sie in seiner Schuld. „ Das sieht nach einem Zucker-Koma aus... vielleicht sollte ich dir nur Frohe Weihnachten wünschen und mich doch noch etwas mit Kilian streiten, Traditionen und so.“ Oh ja, Lahja verließ der Mut ziemlich schnell aber als sie ihn drückte, um sich schon zu verabschieden, da war auf einmal wieder diese ganz eigene Spannung zwischen den beiden, die sie immer und immer wieder hart traf. Sie konnte ihn kaum los lassen. RE: ZAC - Zac William Coles - 25.12.2015 10:19 Genau das war Lahja: Diese Unsicherheit in ihrer Stimme, die Angst zu einem falschen Zeitpunkt zu kommen oder dass ich sie nicht bei mir haben wollte. Die Panik davor jemandem zur Last zu fallen. Zurückgewiesen zu werden. Anstatt dass ich darüber genervt die Augen im Kopf verdrehte, fand sich diesmal jedoch ein Lächeln auf meinen Lippen ein, denn mir fiel auf, dass ich neben vielen anderen Dingen auch das vermisst hatte während ihrer Abwesenheit. Ich hatte sie vermisst, als Person, mit ihrem Charakter, ihren Schwächen und all den Kleinigkeiten, die mich sonst an ihr ärgerten. Absurderweise vergaß ich darüber völlig die Situation aufzuklären, ich war viel zu sehr damit beschäftigt mich über ihr Gesicht zu freuen und darüber, dass Lahja tatsächlich an Heiligabend vor meiner Tür stand, um mit mir zusammen zu sein, und so zeigte ich ihr eher mit meiner langen, festen Umarmung, dass sie keinesfalls unerwünscht war. Im Gegenteil. "Was? Ungesundes Essen und du willst direkt wieder abhauen? So kenn ich dich ja gar nicht." Noch immer drückte ich ihren Körper an meine Brust, während ich lächelnd die Worte aussprach. Unter anderem auch deshalb, weil es mir kaum gelang mich wieder von Lahja zu lösen, denn diese Spannung, die sie spürte, die blieb auch von mir nicht unbemerkt. Es war als fiele mir erst jetzt auf, wie sehr sie mir in den letzten Tagen gefehlt hatte. "Ich freu mich, dass du hier bist", sprach ich deshalb auch aus, ehe ich langsam wieder ein wenig Distanz zwischen uns brachte. "Und nein, ich hab keine anderen Pläne, zumindest erstmal. Außer das mit dem Zuckerkoma natürlich. Komm mit hoch, irgendwie hab ich das Gefühl, dass dir das gefallen wird." Das Lächeln auf meinem Gesicht wurde noch ein wenig weiter, demonstrativ hob ich meine Einkaufstasche hoch und schloss dann die Tür für uns beide auf. "Schmollt Kilian, weil du hier bist? Oder ist irgendetwas passiert?", hakte ich nach und wandte mich noch einmal kurz in ihre Richtung, bevor ich die Treppen bis ins zweite Stockwerk nach oben lief. "Wie war New York?" RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 25.12.2015 21:47 Er schickte sie nicht weg. Er hatte niemanden oben bei sich, den sie mit ihrer Anwesenheit stören konnte und er nahm sie mit zu sich nach oben. Lahjas Herz machte einen Sprung vor Erleichterung und sie folgte ihm die Treppen nach oben, vorerst ohne ein Wort, sie musste das erst sacken lassen. Dann räumte er jedoch die Sachen aus, als sie die Jacke und Schuhe abgelegt hatte und sah ihn mit einem Grinsen auf den Lippen an, was immer größer wurde. „ Warte – leg das noch nicht weg.“ Sprach sie amüsiert aus, zückte ihr Handy und machte ein Bild von Zac, mit fettigem Käse in der Hand und dem Eis. „ Wenn du mich das nächste Mal so ansiehst...“ sie mimte übertrieben seinen tadelnden und mahnenden Blick, inklusive der verschränkten Arme vor der Brust, wenn Lahja nörgelte, lieber einen Burger statt irgendwelcher gehypten Superfoods, essen zu wollen. „... werde ich dir das unter die Nase halten.“ Eigentlich ging es eher um das Bild. Ihr kleines Geheimnis, wenn sie Noah vermisste war, dass sie sich seine Bilder anschaute – von früher oder von Screenshots beim Skypen. Von Zac hatte sie im Urlaub keines gehabt, war ihr aufgefallen und er hatte ihr gefehlt. Wenn sie sich auch noch eher die Zunge abbeißen würde als ihm das ganz offen zu sagen. „ Kilian schmollt, weil ich hier bin – er hatte schon Luftschlangen und Partyhüte raus geholt, nachdem ich ihm gesagt habe, Noah muss über Weihnachten nach San Francisco zurück. Eigentlich ist er aber nur abgefuckt, er hat April mit seiner Eifersucht verscheucht.“ Sie hob die Schultern, wusste nicht ob sie Zac´s Blick ausweichen oder ihn suchen sollte. „ Wir sind beide nicht besonders gut darin, Menschen Wissen zu lassen, was wir eigentlich für sie über haben – oder aber die Menschen verstehen das einfach falsch.“ Sie rieb sich über den Nacken, wie immer wenn unangenehmes nicht in einem Scherz verschwinden wollte. „ Mein letzter Auftritt hier war auch nicht... glorreich. Ich hatte gehofft, ich warte, bis der Zuckerschock kommt, mit der Entschuldigung... darin bin ich auch nicht so gut.“ War bestimmt kaum aufgefallen, besonders weil sie sich um diese Worte so drückte. Wie bereits ein paar Mal zuvor, wenn er kochte setzte Lahja sich auf die Ablage und beobachtete ihn, heute gab es nicht viel zu helfen. „ New York war genau das richtige. Ich habe... viel an Jeany gedacht, sie ist mir da irgendwie... so nahe. Glaub es oder nicht, ich war und wollte in die Natur... mit einem alten Hippie-Bus. Bevor du aber an mir zweifelst, mein Abgang in Noahs alter WG war vortrefflich, einer seiner Freunde hatte ein Nutella Brötchen im Gesicht. Das wollte ich schon immer mal tun, nur mit einer Torte.“ Vorsichtig Lächelte sie ihn an, was wollte er denn über den Urlaub wissen? Auch, was zwischen Noah und ihr gewesen war? Sie ließ es vorerst raus und hielt ihm nur eines der Bilder unter die Nase, auf dem Lahja die alte Klapperkiste umarmte, in der sie gehaust hatten. Auf Anhieb sah man aber auch, dieser Bus war eindeutig für Noahs Wohl gewesen. „ Wie geht es dir? Was macht das Studium?“ Wieso sie darauf kam? Irgendwie... fragte sie sich was aus der Arbeit über sie geworden war. RE: ZAC - Zac William Coles - 25.12.2015 23:48 Ich konnte gar nicht anders, als über dieses dumme Foto zu lachen und mit einem übertriebenen, breiten Grinsen den fettigen Käse und den riesigen Topf Eiscreme in die Kamera zu halten, wohlwissend, dass ich das irgendwann noch bereuen würde. Zweifellos. Aber die anfängliche Heiligabend-Einsamkeit, die sich heute Nachmittag bemerkbar gemacht hatte, war durch Lahjas Anwesenheit auf einmal wie verschwunden und stattdessen war ich tatsächlich einfach nur gut gelaunt. Diese Stimmung hatten gerade wir viel zu selten miteinander teilen können, zwischen uns lag ständig diese Spannung in der Luft, immer wieder gab es Probleme, die Ernsthaftigkeit erforderten, aber heute wies ich dieses Gefühl ganz weit von mir. Lieber schaltete ich das Radio ein, summte sogar zu dem Weihnachtslied mit, das gerade dort lief, und zog mir meinen Pulli über den Kopf hinweg aus, um mich dem Kochen zu widmen. Wenigstens hatte ich selbst bei Käsenudeln noch ein wenig Anspruch und anstatt einfach nur Nudeln zu kochen und den Käse darüber zu streuen, zog ich Cheddar, Parmesan und Gruyere über die Reibe, um daraus mit Milch, Butter und Gewürzen eine dickflüssige, unheimlich kalorienreiche Sauce zuzubereiten. "Richtig, deine Entschuldigung", erinnerte ich mich und sah dabei amüsiert in Lahjas Gesicht, hauptsächlich deshalb, weil ich genau wusste wie schwer ihr das fiel. "Soll das heißen ich hab auch irgendetwas an deinem Auftritt vollkommen falsch verstanden oder wie kommst du jetzt gerade darauf? War das etwa eine versteckte Botschaft, die mir eigentlich zeigen sollte, wie gern du mich hast?" Aus der Vergangenheit wusste ich wie wunderbar man Lahja necken konnte, deswegen schüttelte ich auch erneut grinsend meinen Kopf und wandte mich wieder dem Herd zu, um die Nudeln abzugießen und sie danach in den Topf mit der Sauce zu schütten. "Was? Ihr fliegt nach New York und verbringt dann lieber euren Urlaub in irgendwelchen Wäldern? Mit einem Hippie-Bus?", kommentierte ich das Foto, das sie mir entgegen hielt. "Ich wollte dir grad schon sagen, dass du sehr entspannt aussiehst, aber jetzt hab ich ein bisschen Angst, dass Noah dich mit seinem Hippie-Zeug angesteckt hat. Ziehst du jetzt auch in eine Kommune und verweigerst dich der Arbeit?" Die in Sauce getränkten Nudeln mussten zwar noch für ein paar Minuten in den Backofen, aber trotzdem nahm ich ein paar davon auf einen Löffel, trat dicht an Lahja heran und hielt ihn ihr zum Probieren nah an den Mund. "Mir gehts gut. Jetzt zumindest. Heute Nachmittag hatte ich noch ein bisschen Angst davor an Heiligabend ganz alleine hier zu sein, aber jetzt bist du ja da." Unsere Blicke trafen einander für einen Moment und dieses wohlige Kribbeln machte sich in meiner Brust bemerkbar, ehe ich versuchte die Frage zu meinem Studium ein wenig zu umgehen. Tatsächlich war ich in den letzten Tagen mit meiner Arbeit sehr weit voran gekommen, aber auch die Zweifel in mir wurden immer lauter. Zweifel darüber, ob ich dieser Untersuchungen jetzt wirklich noch veröffentlichen konnte, denn eigentlich war mir durchaus bewusst, wie viel dieser Text zwischen Lahja und mir verändern könnte. "Mit dem Studium läuft es gut. Wenn alles so klappt wie geplant, dann sollte ich in etwa zwei Monaten fertig sein." RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 26.12.2015 00:43 Lahja nahm amüsiert die Käsesorten hoch, las die Namen, extra edel Ausgesprochen vor und schüttelte den Kopf. Sie musste nicht mehr tun, damit er wusste, das Lachen galt seiner Hingabe zu solch kleinen Details. Trotzdem, ein so unbeschwertes Lachen war von ihr nicht oft zu hören und in seiner Nähe schon gar nicht. Bis er die Entschuldigung anschnitt und Lahja ihm ein Stück Käse stahl, eigentlich um durch das kauen Zeit zu schinden. „ Man soll kleine Mädchen an Weihnachten nicht zanken, das ist nicht brav und kommt in das Buch vom Weihnachtsmann.“ Haha und das von der Person, die sonst als vieles aber nicht als kleines Mädchen degradiert werden wollte. Dafür würde es sonst eine Schelle geben, die sich gewaschen hatte aber nun tadelte sie damit, dass er sich lustig machte. Ganz eindeutig über ihre Art, sich zu Entschuldigen und weil er wusste, wie überaus gerne sie das tat. „ Nein,...“ Sie wartete, bis die beiden wirklich einander Aufmerksamkeit schenkten und sie seine ungesunde Kost tatsächlich gelobt hatte. Überzeugter als bei jedem Quinea Salat hielt sie beide Daumen nach oben, nickte und zog anerkennend die Augenbrauen nach oben. Danach kam sie dazu, seine Hände unsicher zu angeln und den Blick in die Augen zu suchen, machte man doch so? Auch wenn seine nackten Oberarme sie immer wieder Ablenken konnten. „ Nein...“ setzte sie erneut an. „... das war nicht fair. Bestimmt habe ich dir damit auf meine ganz eigene, liebenswerte Art gezeigt, wie gerne ich dich habe.“ Verlegen Lächelte sie, Unsicher ob es schlau war, sich so auszuliefern aber letzten Endes umschloss sie seine Hände doch fester. „ Für den Ausraster will ich mich nicht mal wirklich entschuldigen,...“ Genau Lahja, so fängt man das an. „...niemand findet es schön, wenn so private Dinge... einfach weiter gegeben werden aber das es dazu gekommen ist. Das ich nicht ehrlich zu dir gewesen bin. Das tut mir wirklich Leid und das war nicht richtig. Ich hab dein Vertrauen ausgenutzt und dich auch noch. Das sollte man nicht tun – bei niemandem aber erst Recht nicht, wenn die Person einem so Nahe steht, so wichtig ist und auch noch so viel für einen getan hat.“ Gegen Ende war ihre Stimme ungewöhnlich dünn und ihr Kopf ganz heiß, von dem zwang, ihm in die Augen zu schauen. Zac hatte diese Seite an ihr nur selten zu spüren bekommen, wenn Überhaupt und noch nie so Gnadenlos und Aufrichtig. Es dauerte auch etwas, bis sie über die Hippie Bemerkung schmunzeln konnte und ihr Körper sich von der Anspannung erholte. „ Nein – Danke – nach zwei Tagen voller glücklichem Sing-Sang und gefasel über Peace, Love and Harmonie würde ich ausrasten.“ Oh, das war ein Bild, was man sich schon wieder leichter Vorstellen konnte. „ Ich gönne ihm seine Passion gefunden zu haben aber ich würde sie ausräuchern wollen und das nicht mit Weed. Jeany ist da gerne gewesen und ich musste den Kopf einfach mal... frei bekommen. Reicht für eine Weile.“ Blieb zu hoffen, zumindest. Lahja antwortete damit, dass es ihm gut ging, weil sie da war, damit, sich so weit zu trauen, die Arme um ihn zu schließen und sah zwischen seiner Brust und Augen hin und her. „ Das heißt, du bist bald fertig... ich... habe übrigens wieder mit dem Sport angefangen? Ich weiß ja nicht, ob... du das Wissen... willst... für die Arbeit.“ Zum Glück war sie vorher an ihn gerutscht, so schnell konnte sie sich nun nicht wieder auf Abstand bringen. RE: ZAC - Zac William Coles - 26.12.2015 12:01 Im ersten Moment traf Lahja ein verwirrter Blick, als sie meine Hände in ihre nahm und auf einmal so ernst wurde, einfach weil ich diese Aufrichtigkeit von ihr nicht kannte, aber gerade deshalb ließen mich ihre Worte anfangs auch völlig erstarren. Diese unsichere junge Frau vor mir konnte es absolut nicht leiden Entschuldigungen auszusprechen, Gefühle offen zu legen und sich damit angreifbar zu machen, das war mittlerweile kein Geheimnis mehr, doch jetzt gerade stellte sie sich selber über all diese Ängste. Für mich. Für uns. Sie entschuldigte sich ehrlich für ihr Fehlverhalten, ohne auch nur einmal den Blick von mir abzuwenden, und erreichte damit tatsächlich, dass ein paar Sekunden vergingen, in denen ich sie fassungs- und sprachlos zugleich ansah. Üblicherweise war es mir jedoch vergönnt nicht ganz so verschlossen zu sein wie sie und deshalb kostete es mich auch keinerlei Überwindung meine Hände anzuheben, die Finger um ihr Gesicht zu schließen und sie auf die Lippen zu küssen. Kurz, aber unheimlich liebevoll. "Ja, du hättest mit mir darüber reden sollen", stimmte ich ihr leise zu, mit einem schwachen Nicken. "Aber ich denke ich verstehe auch, warum du das nicht getan hast." Ich wollte damit ihre Entschuldigung nicht von mir weisen, im Gegenteil. Ich wollte nur, dass Lahja verstand, dass ich nicht wütend auf sie war. Und dass ich ihr Verhalten trotz allem nachvollziehen konnte. "Das hier macht auf jeden Fall alles wieder gut und nur damit du es weißt: Nicht nur du stehst gerade kurz vor einem Herzinfarkt." Mit einem Lächeln auf den Lippen hob ich ihre Hand an meine Brust, drückte sie direkt auf die Stelle, unter der mein Herz saß und lieferte ihr damit den Beweis dafür, dass es sich lohnte manchmal über seinen Schatten zu springen und die eigenen Ängste zu besiegen. Was sie damit in mir auslösen konnte. Nur viel zu gerne schloss ich deshalb auch kurz darauf meine Arme um ihren schmalen Körper, zog sie ein wenig dichter an mich heran und atmete dabei tief ihren vertrauten Geruch ein. Ich verlor mich fast darin, zumindest so lange, bis ich erneut unter ihren Worten erstarrte, aber Lahja diesmal mit einem ganz anderen Blick in den Augen ansah. "Ich bin bald fertig, ja. Glaube ich." Ihre Ehrlichkeit war es dann allerdings, die mich dazu motivierte ebenfalls meine Schultern zu straffen und einfach offen auszusprechen, was zweifellos zwischen uns stand. "Diese Arbeit, die ich schreibe, glaubst du die wird zu einem Problem für uns?" Ihre Aussage zum Sport ließ ich dabei völlig unter den Tisch fallen, auch wenn auf einmal so viele Fragen in meinem Kopf auftauchten, die ich für meine Untersuchungen benötigen würde. "Glaubst du das wird etwas zwischen uns ändern?" RE: ZAC - Lahja Emilia O'Neill - 26.12.2015 17:11 Keine Vorwürfe? Kein Gebrüll oder so? Lahja war im ersten Moment etwas verunsichert, weil er seinem Ärger keine Luft machte. Sie kannte das so von sich und Zac war anders als Noah, also? Aber nichts. Sie dachte einfach immer zu sehr schwarz oder weiß aber manchmal vergaß sie dabei den Facettenreichtum. „ Also – bist du nicht mehr böse?“ Eher eine unnötige Frage, er hatte gesagt, es war alles in Ordnung. Deswegen legte sie nur zu gern kurz den Kopf an seine Schultern und wenn man ihr den Raum dafür gab, konnte sie auch manchmal von ganz alleine aus sich heraus kommen. „ Das... ist noch nicht alles wieder in Ordnung. Damit du das weißt. Ich hatte in New York viele Albträume und die... Vergewaltigungen haben doch mehr Nachspiel mit sich gebracht, als ich bereit war, zu denken.“ Sie nahm das Wort so ungern in den Mund aber was blieb ihr anderes übrig? „ Aber ich habe mich an deine Worte erinnert, Schritt für Schritt nach vorne zu schauen. Du hast mir wirklich sehr gefehlt. Auch auf die Gefahr hin, dass diese Worte dir deinen nächsten Herzinfarkt bescheren.“ Doch so gerne sie sich nur an seine Brust kuscheln würde, seine Fragen und eventuellen Vermutungen – sie hob den Blick in sein Gesicht. „ Hast du... etwas der letzten Wochen erwähnt? Den Entzug? Die Ausraster?“ für sie war das wichtig und auch wenn die beiden sich auf einem schmalen Grad bewegten, das wusste Zac bei dieser impulsiven Person, sollte er jetzt am besten genauso Ehrlich wie sie sein. Ohne darauf zu achten, ob es die Stimmung der beiden umschlagen lassen könnte. |