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LENN'S LOFT - Admiss - 13.03.2016 17:29 Das Loft von Lenn. RE: Lenn - Emma Sophia Roberts - 13.03.2016 17:30 Zugegeben, ich hatte schon so viel Wein getrunken, dass ich nur die Hälfte von der Geschichte verstand, die April mir da erzählte. Da gab es so viele Namen, zu denen ich noch kein Bild vor Augen hatte und die ich deshalb auch sofort wieder vergaß, aber ich zweifelte keine Sekunde daran, dass wir uns tatsächlich Sorgen machen mussten. Oder eher: Sie musste sich Sorgen machen. Ich selber sah meine Rolle in diesem Szenario noch gar nicht, ich hatte Chas schließlich nie etwas getan und durch mich könnte er auch sicher nicht die Aufmerksamkeit seiner Ex-Freundin erlangen. Aber wenn April jetzt tatsächlich so fertig hier vor mir saß und immer wieder verzweifelt gestikulierte, dann musste an ihrer Sorge auch etwas dran sein und deshalb nickte ich verständnisvoll. Okay, dann würde ich mich halt die nächsten Tage damit abgeben müssen, dass Lenn mir öfter unter die Augen kam als gewünscht, das würde ich schon hinkriegen. Ich konnte ihr ja auch nicht verraten, weshalb ich mich lieber weit entfernt von ihm aufhielt und fand auf die Schnelle auch keine andere Begründung, die logisch schien. Anstatt mit ihr zu diskutieren, schloss ich nach der Massage deshalb einfach nur liebevoll meine Arme von hinten um ihre Schultern, lehnte meinen Kopf seitlich gegen ihren und drückte sie noch einmal fest. "Das wird schon wieder. Kilian gehts morgen bestimmt schon viel besser und wenn einer auf dich aufpassen kann, dann doch Lenn." Im Notfall konnte der ja einfach jemanden umbringen, fantastisch. Ich versuchte noch eine Zeit lang die Stimmung von April anzuheben, drehte ihr auch einen kleinen Teller Spaghetti an, aber sie stand trotzdem so neben sich, dass ich sie einfach ins Bett schickte, als ich aufstand, um mich draußen mit Lenn zu treffen, der schon grinsend an der Tür stand und wartete. Pah, das konnte der sich direkt mal verkneifen. Mit verschränkten Armen schlurfte ich ihm entgegen, ohne ein Wort der Begrüßung oder ähnliche freundliche Gesten. Nur eine Augenbraue hob ich an, als er meinen Geruch mit einem Schnapsladen verglich. "Danke. Ich hatte das dringende Bedürfnis eine Flasche Wein zu exen, damit ich es mit dir aushalte." Mit leicht zusammen gekniffenen Augen sah ich noch einmal zu ihm auf, zog aber nur noch mehr meine Schultern hoch, weil ich absolut nicht wusste, wie ich mich in seiner Anwesenheit verhalten sollte. Na wenigstens das würde sich hoffentlich an diesem Abend klären. Und obwohl ich mich zwar nicht ganz wohl dabei fühlte allein mit ihm in seiner Wohnung zu verschwinden, nickte ich trotzdem zustimmend, denn das glich unsere Macht nunmal wieder aus. Er wusste, wo ich wohnte, und ich wusste, wo er wohnte. Und wie er wohnte. Ich konnte es kaum erwarten zu sehen, wie so ein Gangster wohl lebte. Was allerdings folgte, übertraf völlig jegliche Erwartungen. Ein Loft? Der Kerl lebte in einem Loft? Hatte April mir nicht gerade noch von seinen Spielschulden erzählt? Wieder verschränkte ich die Arme vor meiner Brust, während ich mich langsam durch den Raum bewegte und unverkennbar fasziniert um mich sah. "Anscheinend verdient man ganz gut, wenn man andere Leute umlegt, oder?" Da sprach eindeutig der Wein aus mir, der mal wieder die Hemmungen fallen ließ. Gut so, davon konnte ich wohl noch ein bisschen vertragen. Anstatt sein Angebot anzunehmen, griff ich jedoch einfach in meine Handtasche und zog eine Flasche Weißwein heraus, die ich mitgenommen hatte. Ich wollte ja schließlich nicht noch mehr in seiner Schuld stehen, als eh schon. "Ein Glas und einen Korkenzieher, bitte. Sonst brauch ich nichts. Danke." Langsam ließ ich mich auf dem Sofa nieder und als Lenn mit der Bestellung zurückkehrte, hielt ich im die Flasche erwartungsvoll entgegen. Korken waren schließlich Männersache. "Nur zum Verständnis: Du arbeitest also für Chas, ja? Und das, was da in diesem Appartement passiert ist, das war sein Auftrag? Und dein Job ist es seine Aufträge zu erledigen? Selbst wenn das heißt, dass du jemanden- töten musst?" RE: LENN - Lenn Damien Parker - 13.03.2016 21:32 Na, diese Frau hatte ja hervorragende Laune aber sollte ihm auch egal sein. Lenn ließ sich nicht beirren in seiner guten Stimmung, zumindest so lange nicht, bis sie etwas zu forsch über seinen Beruf sprach und ihr einen finsteren Blick schenkte, als er ihr die gewünschten Utensilien in die Hand drückte. „ Wenn du mir nachher das Sofa vollkotzt, dann kannst du es auch sauber machen – um dich ins Koma zu saufen, habe ich dich bestimmt nicht abgeholt.“ Seine Stimmlage war Streng und Kühl, das hatte sie nun davon. Sie hätte es ja auch einfacher haben können aber nein. „ Ich finde auch nicht so gut, dass du hier die Fragen stellst aber ich will mal nicht so sein – ja, das ist mein Job. Mein gut bezahlter Job. Ich erledige Dinge für Chas.“ Ha, von wegen, er erledigte nur diese Dinge, von denen sie leider Zeugin geworden war, aber das musste sie ja nicht Wissen. „Mehr musst du nicht Wissen.“ Sagte er deshalb Entschieden. Lenn hatte sich selbst ein Bier aus dem Kühlschrank mitgenommen, rieb sich über das Gesicht, weil ihm schon vorschwebte, das könnte noch ein anstrengendes Gespräch werden und ließ sich nach dem Öffnen auf dem Sessel ihr gegenüber nieder. Eigentlich brauchte er so eine Wohnung nicht, auch den Wagen hatte er... eher gekauft, weil er es nun konnte und weil er verdammt nochmal seine Frau verloren hatte und probierte, irgendwo einen anderen Einstieg ins Leben zu finden. Oder eben nicht. Vielleicht würde April sich davon auch... beeindrucken lassen? Sie müsste zumindest nicht mehr für Chas und Chris arbeiten – was ihn zu dem eigentlichen Treffen führte. „ Eigentlich habe ich dich abgeholt um zu Erfahren, was da los ist... war. Warum war der Ex von April im Laden, hat so ein Fass aufgemacht und behauptet, sie sei in Gefahr?“ Zwischen den harten Worten klang auch die Sorge vor der Antwort mit, fuck, das war doch nie seine Absicht gewesen. Naja, Lenn schob das ohnehin eher lieber Kilian in die Schuhe. „ Was hat er für Probleme mit Chas, dass sie das ausbaden muss... und ich, weil ich nun Aufpasser spielen soll?“ Na, jetzt war die junge Frau vor ihm dran. RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 14.03.2016 14:11 Ich verengte meine Augen ein wenig, aber reagierte überhaupt nicht auf sein dummes Kommentar, schließlich war ich alt genug, um meine alkoholischen Grenzen zu kennen. Hier würde heute niemand auf das Sofa kotzen und mit dem Gedanken schenkte ich mir ein großes Glas ein und trank sofort einen Schluck davon. Immer wieder wanderten meine Blicke durch diese große, offene Wohnung, bis ich plötzlich auflachen musste. "Oh nein, mein Lieber. Dachtest du, dass ich jetzt hierher komme, dir gehörig Rede und Antwort stehe und dann einfach wieder verschwinde? Ich bitte dich." Noch einmal verließ ein spöttischer Laut meinen Mund, kurz bevor ich vom Sofa wieder aufstand und mich langsam, ziellos durch den Raum bewegte. Ich blieb vor dem Regal mit Büchern und Filmen stehen, betrachtete die Titel, und ich lief sogar zum Kühlschrank, um ihn kurz zu öffnen. Einfach, weil ich es mochte mich in den vier Wänden von anderen aufzuhalten. Weil man dadurch so viel über eine Person lernen konnte. "April will bestimmt nicht, dass ich damit jetzt sofort zu dir renne und dir alles erzähle, was sie mir gerade im Vertrauen gesagt hat. Das heißt ich bewege mich hier gerade auf ganz dünnem Eis und das mache ich nicht ohne Gegenleistung. Wenn du möchtest, dass ich deine Fragen beantworte, dann musst du auch meine beantworten." Ich trank noch einen Schluck Wein, bevor ich meinen Körper in die Richtung von Lenn drehte und ihn einfach ansah. "Also: Wie oft hast du das schon gemacht? Jemanden- getötet, meine ich. Du hast ziemlich abgebrüht gewirkt in dem Appartement, ich nehme also mal an, das war nicht das erste Mal? Ahnt April etwas davon? Oder was glaubt sie, was du für Chas tust?" Weil ich aber ein fairer Sportsmann war und Lenn schon eine Frage von mir beantwortet hatte, atmete ich einmal tief ein, dachte einen Moment nach und brachte dann mit meinem Wissen ein bisschen Klarheit in seinen Kopf. "Wusstest du, dass April Chas schon vorher kannte? Bevor sie angefangen hat in dem Club zu arbeiten? Chas wurde mal angeschossen und seine damalige Freundin, eine gute Freundin von Kilian, hat April mitgenommen, weil sie Krankenschwester war. Sie sollte dafür sorgen, dass er nicht stirbt. Den Rest deiner Antwort kriegst du, wenn du meine Fragen beantwortet hast." RE: LENN - Lenn Damien Parker - 14.03.2016 21:51 Okay, diese verrückte Frau schaffte es, seine Laune wieder gegen Null zu lenken. Genervt stieß er die Luft aus, drehte die Augen in Richtung der Decke und seine Miene wurde dabei wieder steinern. Auch er erhob sich, weil ihm nicht geheuer war, wenn Emma sich so in seiner Wohnung umsah und vielleicht wollte er durch seine Erscheinung auch etwas Eindruck machen. Zumindest fixierten seine Augen wieder ganz deutlich die, der jungen Frau in seiner Wohnung. „ Das wäre – mir ganz Recht gewesen, ja. Ich habe mich auch nicht um deine Gesellschaft gerissen, weißt du.“ Sprach er spitz in ihre Richtung aber mit einem kühlen Unterton. „ Okay, harte Verhandlungspartnerin aber wenigstens Argumente. Vier Fragen – wenn man die dazu nimmt, ob ich wusste, dass Chas und April sich kennen, sind es fünf. Nein, das war nicht das erste Mal und ich weiß nicht... wie viele. Ich führe keine Strichliste und... darum geht es dabei nicht. Es geht um Funktionieren und Perfektion, okay?“ Er Differenzierte wie gesagt, ob man aus Affekt jemanden tötete, unter großen Emotionen oder mit einem Plan. „ Diese Menschen haben Fehler gemacht, die man nicht machen sollte und sie wussten das. Keine Ahnung, was sie denkt, was ich für Chas tue – ich dachte, du kannst es mir sagen aber nein, wohl nicht. Dafür ist ihr Interesse nicht groß genug.“ Und ja verdammt, es Ärgerte ihn – ganz besonders, wenn man sah, wie groß ihre Sorge um ihren Looser Ex war. „ Also nein, sie weiß es nicht und sollte sie auch nicht, es sei denn, du willst sie nur in noch größere Gefahr bringen – so eine, wie du dich.“ Denn wenn Chas das hier je raus bekommen würde, dann war auch den beiden Anwesenden klar, was passieren würde. Eindringlich sah er sie dennoch an, mittlerweile lehnte er gar nicht so weit von ihr Entfernt an der offenen Theke zur Küche. „ Wie haben April und du euch überhaupt kennen gelernt? Wusstest... du, dass ich ihr Exmann bin? Und was weißt du, über die Geldprobleme?“ Sonst hätte sie eben nicht so danach gefragt, Lenn war ja nicht auf den Kopf gefallen. Das Frauen auch über alles Plaudern mussten. Jetzt kam ihm das aber zugute, denn beide Augenbrauen hoben sich, als sie davon Sprach, woher der Unmut von seinem Chef kam. " Also ist sie... tatsächlich auch in Gefahr?" RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 15.03.2016 13:07 Regungslos blieb ich mit meinem Weinglas vor dem Kühlschrank stehen und beobachtete einfach wie Lenn ebenfalls aufstand, um sich mir zu nähern. An Körpergröße und Muskelkraft überragte er mich deutlich, aber es war nicht nur das, was Unbehagen in mir auslöste. Er hatte einfach- so eine gefährliche Wirkung auf mich. Die hatte er schon, seitdem sich unsere Blicke in dem fremden Badezimmer zum ersten Mal getroffen hatten. Ich wusste in dem Moment, dass ich sein Gesicht nie wieder vergessen würde und seitdem hatte es mich tatsächlich jeden Tag verfolgt. Und jetzt stand dieser Mann hier, mit mir in einem Raum, und sah mich an. Genau so wie in diesem fremden Appartement. Ich konnte kaum verhindern, dass mein Körper sich anspannte, all meine Sinne sich schärften und ich meine Finger etwas fester um das Glas krallte. Nicht nur aus Angst allerdings. "Funktionieren und Perfektion?" Ich wiederholte die Worte nur und das zeigte ich ihm auch, indem ich meine Hand hob, als er gerade etwas darauf sagen wollte. Schließlich konnte ich die kostbaren Fragen, die ich ihm stellen durfte und die er anscheinend genau abzählte, nicht einfach so verschenken. Genauso wenig wie er das tat. "Wir haben uns im Club kennen gelernt. Wie du wahrscheinlich unschwer erkennen konntest, arbeiten ich auch dort. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, waren miteinander trinken und drei Tage später hatten wir die Wohnung. Weil wir beide auf der Suche waren, haben wir einfach entschieden, zusammen zu ziehen. Ich wusste nicht, dass du ihr Exmann bist, nein. Sie hat mir von dir erzählt, aber ich habe nie ein Foto gesehen. Das hab ich erst verstanden, als Kilian so- abfällig mit dir geredet hat." Noch ein Schluck Wein, den anderen Arm legte ich dabei um meinen Bauch. "Ihre Geldprobleme, die haben nichts mit dir zutun, zumindest nicht mehr." Demonstrativ sah ich in diesem riesigen Loft noch einmal um mich und verriet Lenn damit auch, dass ich von den Spielschulden wusste. "Deshalb würde ich die Frage lieber nicht beantworten. Ich kann dir ja nicht alles aus ihrem Leben verraten, das dich eigentlich gar nichts angeht." Ich wusste nicht, ob er mir das durchgehen lassen würde, aber ich blickte ihm dennoch hart und entschieden in die Augen. "Und zu guter Letzt: Ja, es sieht so aus, als wäre sie tatsächlich in Gefahr. Vielleicht. Wie ich dir gerade schon gesagt hab, die Ex-Freundin von Chas ist eine gute Freundin von Kilian, ich weiß nicht mehr genau wie sie heißt, aber Chas trauert seiner verflossenen Liebe anscheinend nach und will ihre Aufmerksamkeit erregen, indem sie Chaos bei den Leuten anrichtet, die ihr wichtig sind. Er hat es wohl schon bei irgendeiner Madison versucht und danach unter anderem gedroht, dass auch April etwas passieren könnte. Ich weiß nicht genau, was das heißt, aber deshalb wollte Kilian ein Auge auf sie haben und deshalb ist er auch in den Club gekommen. Um auf sie aufzupassen." Dafür hatte ich mindestens eine Hand voll Fragen verdient, aber anstatt damit loszulegen, beschränkte ich mich nur auf eine. "Machst du deinen Job gerne?" RE: LENN - Lenn Damien Parker - 15.03.2016 21:01 Lenn spürte die Anspannung in seinen vier Wänden natürlich auch aber irgendwie war das auch – seltsam prickelnd. Er sah sich gerne Stripperinnen an, er vermisste auch die Zeit mit April aber wie lange war das denn her, dass sich der Raum mit der Anspannung zweier Personen – ihn mit einbezogen – einen ganzen Raum füllen konnte? Emma war ihm gegenüber ablehnend, das war kein Geheimnis aber wie denn auch anders? Sie kannte ihn als Mörder, sie kannte ihn als Versager als Ehemann, der einiges an Spielschulden angehäuft hatte und ihre neue Freundin dann auch noch in Gefahr gebracht hatte. Doch was danach kam, dass setzte seinen Kopf erst einmal aus... Kilian war also eher Schuld an der aktuellen Lage als er es war. Dieser Mann hatte Stress mit Chas – oder eher etwas mit Chas Exfreundin zu tun und war dann Opfer geworden. „ Hmh – das klingt nicht gut und nun mal eine Frage, die ich nicht aus Eigennutz stelle sondern um... ihr Wohlergehen. Hat Kilian vor, seinem Wunsch nachzukommen? Ansonsten... ich Glaube, ich weiß um wen es geht.“ Das war eigentlich nicht für alle Ohren bestimmt und deswegen ließ er den Namen auch unter den Tisch fallen. Doch man spürte ganz deutlich, ab und an, wie Summer und Chas angespannt miteinander umgingen, wenn sie Geschäftlich da war und von dem Gerede hinter dem Rücken her, wusste Lenn auch, dass die beiden zusammen gewesen waren – oder irgendwas in der Art. Stumm begann er zu Grübeln, ließ sich das von Emma nicht Anmerken sondern sah nur starr an ihr vorbei. „ Ist... das denn auch noch so, dass ich ein Auge auf euch beide haben soll? Es ist auch okay, wenn du mir das, was zu intim aus Aprils Leben ist, nicht sagen willst – immerhin ist mein Ziel ja, dass sie mir das selber wieder sagen will.“ Was er sich aber nicht verkneifen konnte, weshalb er seine Blicke wieder zu ihr wandern ließ. „ Ist... Kilian noch immer bei euch und...“ Nein, da hielt er sich selber ab, sie würde ihm wohl eh nicht sagen, was zwischen den beiden lief. „... schon okay.“ Ach, er hasste das, gestresst zu werden und zog das Bier leer. „ Ich bestell dir nachher ein Taxi – du bist mir damit nichts Schuldig aber ich habe auch das Bedürfnis, zu trinken und das liegt nicht mal an dir. Übrigens – auch wenn dir das egal sein kann, egal ist – ich wollte nicht, dass das mit den Schulden so... ausufert und ich würde ihr das auch gerne zurück geben. Sie will nur nicht.“ Da war einfach nur der normale Ehemann vor ihr, der nicht verstehen wollte, dass er auf ganzer Linie versagt hatte und deswegen ging er zur Bar und schnappte sich einen guten Whisky. Den hatte er bei ihrer nächsten Frage bitter nötig. „ Eigentlich sollte ich das nur machen, um eben die Schulden abzuarbeiten – aber seid dem sich in der Stadt so einiges verändert hat, hat sich das eingeschlichen und... keine Ahnung. Ich hatte einen Skateshop, habe – mehr wollte ich nie wieder zurück haben aber...“ Ach herrje, wie sollte er denn das sagen? Ohne wie ein Weichei oder ein kranker Typ zu wirken? „...das kann man nicht so einfach beantworten und du wirkst nicht so, als würden dich meine Gedanken dazu besonders berühren. Spaß ist was anderes, Gerne machen auch. Ich bin kein Mörder, einfach so. Ich sehe das... als einen Herausfordernden Beruf?“ Er war so konfus gerade, dass er nicht mal an eine weitere Frage dachte sondern einfach nur wieder an ihr vorbei nach draußen sah. „ Was... denkst du... von mir? Ganz ehrlich muss ich nicht dazu sagen, ich denke, dass bist du – mit deiner Vorliebe für nicht fliegende Vögel.“ Und unwillkürlich holte ihn ein abwesendes Lächeln ein, als er an ihre Beschreibung über ihre Lieblingstiere dachte. RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 16.03.2016 00:00 Ich wusste nicht genau, was gerade geschah, aber zum ersten Mal sah ich Lenn an und entdeckte da so etwas wie Menschlichkeit in seinem Gesicht. Bestimmt war die auch schon vorher da gewesen, zum Beispiel als er mich verschont und lebend aus dem Appartement herausgebracht hatte, aber bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich so sehr darauf eingestellt, dass dieser Mann kein guter Mensch war, dass ich alles andere unterbewusst ignorierte. Bis jetzt. Bis da auf einmal Emotionen ins Spiel kamen, bis seine Stimme einen sorgenvollen Ton annahm und ich merkte, dass er nicht nur der kaltblütige Mörder war, als den ich ihn bisher charakterisiert hatte. Da war mehr in ihm. Und das traf mich so unerwartet, dass ich räuspernd den Blick senkte und versuchte mich mit ein paar Schlucken Wein wieder zu fangen. "Ich weiß nicht, ob Kilian etwas tun wird. Er hat die ganze Zeit eigentlich nur geschlafen, also ja, er ist auch noch da. Ich denke- April wird morgen mit ihm reden und dann wissen wir mehr. Und- ja, bis wir mehr wissen wäre es eigentlich ganz schön, wenn du ein Auge auf uns hättest. Nur für den Notfall. Vor allem auf April. Ich glaube nicht, dass ich etwas zu befürchten habe, aber- Vorsicht ist besser, als Nachsicht, hm?" Das Lächeln, das sich daraufhin kurz auf meinen Lippen einfand, war vermutlich auch die erste positive Emotion meinerseits, von der er Zeuge wurde. Scheiße, was geschah denn gerade hier? Wo war denn plötzlich diese unerschütterliche Abneigung ihm gegenüber hin? "Du liebst April noch, hm?" Ich wandte mich in Richtung der Küchenablage, stellte das Weinglas darauf ab und sah über die Marmorplatte hinweg direkt in seine Augen. Und da hing ich auch immer noch, als er meine Frage beantwortete. Zum ersten Mal nicht so klar und ablehnend wie die Antworten zuvor, sondern auch das war- menschlich. Wenn ich auch nicht alles davon nachvollziehen konnte. "Was ist an dem Beruf für dich die Herausforderung? Das Geld? Das Illegale? Die Gefahr? Die Erwartungshaltung, die man an dich stellt? Oder- was ist es?" Ich wusste nicht, ob Lenn die Antwort überhaupt für sich selber kannte. Ob er sich jemals selber damit auseinander gesetzt hatte oder ob er es einfach tat, weil es blind von ihm verlangt wurde. Um die Antwort darauf zu finden sah ich ihm weiterhin starr in die Augen, konnte dem aber nicht mehr stand halten, als er mir wiederum eine Frage stellte. Eine, die nicht ganz so einfach zu beantworten war, und die auch kurz unter meinem Lachen in Vergessenheit geriet. "Dass du dich überhaupt noch an meine Lieblingsvögel erinnerst." Für einen kurzen Moment blieben unsere Blicke aneinander hängen und ich wusste nicht, woher es kam, aber es war fast so, als würde da gerade etwas zwischen uns explodieren. Was mich so unerwartet traf, dass ich sofort wieder zur Seite weg sah. "Was denke ich über dich.. Ich denke- Wenn ich an dich denke, dann spüre ich als Erstes Panik. Angst und Anspannung und Hilflosigkeit. All das, was ich gefühlt hab, als wir uns zum ersten Mal angesehen haben. Und ich denke- Gewissermaßen ist das auch berechtigt, denke ich. Ich glaube du bist gefährlich. Ich weiß noch nicht, ob du auch mir gefährlich werden kannst, aber- du bist gefährlich. Du bist das aber nicht ohne Grund, glaube ich. Ich glaube du versuchst dir selber etwas zu beweisen, warum weiß ich nicht, aber- ich vermute, dass du eigentlich ein netter Mensch bist. April hat mir gesagt, dass du das bist. Und eigentlich auch immer warst. Nur- dann hast du diesen Fehler gemacht und damit ist sehr viel in deinem Leben kaputt gegangen und ich glaube, dass du gerade versuchst das zu reparieren, aber dabei nicht die richtigen Entscheidungen triffst. Das denke ich über dich." Erst jetzt sah ich ihn an und stellte auch in diesem Moment erst erschrocken fest, wie persönlich ich dabei geworden war. "Tut mir Leid." Entschuldigend hob ich meine Handflächen hoch. "Ich wollte dir nicht zu nah treten, wahrscheinlich ist das alles Quatsch. Da spricht der Wein aus mir." RE: LENN - Lenn Damien Parker - 16.03.2016 22:48 Es war absurd, wie die Stimmung sich zwischen den beiden änderte aber die Spannung doch noch bestehen blieb. Eigentlich dachte er, das stand im direkten Zusammenhang mit dem Machtspiel der beiden und dieser Angst. Angst, die mittlerweile nicht nur von ihrer Seite da war, weil er ihr körperlich etwas tun könnte sondern Emma hatte sein Leben auch in der Hand. Vor allem aber hatte sie auch in der Hand, was April über ihn Erfahren würde. Das schien in dem Gespräch aber erstmals keine Rolle zu spielen und immer wieder blieb er nachdenklich an ihren Augen hängen. Man sah nicht, welche Emotionen sich dahinter verbargen, nur, dass sein Kopf arbeitete. „ Ich werde ein Auge auf euch haben, euch beide.“ Er Lachte leise auf. „ Ist ja nicht so, als beobachte ich euch nicht gerne bei der Arbeit.“ Was ein flacher Scherz aber der durfte doch auch mal sein, zur Not entschuldigte er das auch einfach mit dem Hochprozentigen in seiner Hand. Bis die Miene viel zu schnell doch wieder die Ernsthaftigkeit annahm, wie fast immer. „ Nein, wenn ich eines weiß, dann, dass mit Chas nicht zu Spaßen ist und wenn er etwas mit April vorhat und du ihm im Weg stehst, solltest du dir Sicher sein, bist du genauso im Visier.“ Für Chas waren Menschen nur zum Funktionieren da. Das war okay. Lenn war doch eigentlich gerade dabei, von diesem Menschen etwas zu lernen, weil er das als gar nicht so unangenehm Empfand. Das auch er eine Schwachstelle in seiner ominösen Ex-Geschichte hatte, dass machte ihn eher stutzig. Wenn er es nicht über den Tratsch erfahren hätte, hätte er Kilian und der ganzen Geschichte eher keinen Glauben geschenkt. Da musste er auch hin kommen, dass man ihm das nicht mehr Anmerkte und das wurde ihm klar, als Emma ihn nach seinen Gefühlen für April fragte. Er drehte das Glas zwischen seinen Fingern, hob die Schultern an. „ Keine Ahnung. Ich weiß es... nicht. Ob es die Gewohnheit ist oder das Geregelte, was ich wieder haben will oder sie als Mensch. Sie fehlt mir. Meine Ehefrau fehlt mir. Nicht das, wie es am Ende war sondern... davor. Wo ich niemals auf die Idee gekommen wäre, sie zu betrügen. Da... hat sich irgendwann einfach ein Fehler in unserem System eingeschlichen, ganz klein und heimlich und dann wurde das irgendwann...“ Erneut hob er die Schultern. „... das fühlt sich einfach scheiße an, gescheitert zu sein aber so wie es war, wird es wohl eh nie wieder, hm?“ Das traf es wohl. Ob sie das verstand? „ Geht es zu weit, wenn ich dich Frage, ob sie Kilian... noch liebt? Oder was da vor sich geht?“ Diesmal hatte er seine Unsicherheit unter Kontrolle und sah fest in die Augen der türkishaarigen Frau. Auch bei seiner Antwort. „ Das Illegale und das Geld? Nein.“ Er lachte auf, das klang so Absurd. „ Eigentlich ist der Wagen und die Wohnung übertrieben aber ich wollte, das einfach mal ausprobieren. Als übernachte man einmal in einer Königs-Suite in einem Hotel, einfach aus Neugier. Wie sich so ein Leben anfühlt, auf das man früher immer geschaut hat aber brauchen tue ich das nicht.“ Lenn war doch gar nicht so, ein altes Motorrad und eine Junggesellenbude hätten es absolut getan und irgendwann würde er das auch umsetzen. „ Es ist... die Präzision. Planung. Durchdenken. Beherrschtes Handeln. Ich würde niemanden aus Affekt umbringen, weil... er mich reizt. Diese Menschen begeben sich auf dünnes Eis und sie wissen das doch. Ich sehe das nicht als meine Aufgabe oder Schuld, ihnen das als erwachsene Menschen zu sagen. Wenn ich Pech gehabt hätte, wäre mir doch das gleiche passiert, mit meinen Spielschulden und das wusste ich. Aktion und Reaktion, so ist das Leben.“ Sie müsste das nicht verstehen, er war doch selbst neu in der Rolle. „ Ich habe nie damit gerechnet, dass das für mich in Ordnung wäre. Das ist es aber. Auch wenn ich meinen Job schlecht mache, immerhin steht hier eine Zeugin in meiner Wohnung und ich Rede auch noch mit ihr darüber.“ Warum hatte er sie nicht umbringen können? Als er hörte, was ihr bei ihm durch den Kopf ging, drängte sich diese Frage nur mehr auf und die Beschäftigte ihn seid diesem Tag. „ Ich werde das nie vergessen und ich habe sogar danach gegoogelt. Pinguine.“ Diesmal lag es wieder an Lenn, kopfschüttelnd aufzulachen, wenn er das auch immer nur eher mit einem sachten anheben seiner Mundwinkel tat. „ Das ist mir noch nie unter gekommen und... Respekt. Auf was für ausgefallene Ideen du gekommen bist, mich davon zu überzeugen, dir nichts zu tun obwohl das nicht mal meine Absicht war. Eigentlich jammern die Menschen immer nur und versuchen einem Dinge zu versprechen, die sie nicht halten können oder würden.“ Eventuell war es das, was aber nicht beantwortete, warum er sie nicht Augenblicklich erschossen hatte. Ihre Einschätzung empfand er als völlig falsch aber das war nicht schlimm, eher schüttelte er den Kopf. „ Nicht schlimm, ich freue mich über ein ehrliches, betrunkenes Mundwerk. Deine Ansichten sind... ganz anders, als meine und das ist... doch was gutes. Mal alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, den eigenen hat man doch schon. Bist du eigentlich fertig damit, meine Wohnung in Augenschein zu nehmen? Willst du einen Film oder eine CD borgen?“ Erneut sah er amüsiert drein, um ihr zu Signalisieren, dass ihre Dreistigkeit sehr wohl aufgefallen war. Nachdem er sich erneut nach geschenkt hatte, bewegte zumindest er sich auf das Sofa zu um sich über das Gesicht zu fahren. „ Und bei dir, ist das, was du tust, dein Traumjob? Oder wirfst du mir nichts persönliches mehr an den Kopf, weil dein Leben nicht mehr in Gefahr ist - auch wenn ich Gefährlich bin." Er sagte es amüsiert aber mit einem Unterton, der auch keinen Zweifel ließ, dass er es sein könnte. RE: LENN - Emma Sophia Roberts - 17.03.2016 18:07 Was sich gerade noch schleichend bemerkbar gemacht hatte, wurde umso deutlicher, als Lenn von seiner Beziehung zu April sprach: Er war wirklich menschlich. Er war nicht nur diese große Gefahr, die ich in ihn projiziert hatte, nein. Da steckte wirklich eine Person hinter. Ein Mann mit Emotionen und Erinnerungen und obwohl das eigentlich so selbstverständlich sein sollte, war es da nicht. Auf einmal gab es da nämlich nicht mehr nur diese menschenähnliche, aber äußerst gefährlich Kreatur, die ich ausschließlich mit Ablehnung und Ignoranz behandeln konnte, sondern auch jemanden, den ich verstand. In den ich mich hinein versetzen konnte. Jemanden, der mir selber vielleicht gar nicht so unähnlich war. Und obwohl mich gerade dieser Gedankengang mal wieder so sehr aus dem Konzept brachte, dass ich einen großen Schluck Wein in meine Kehle kippte, nahm ich daraufhin mein Glas und ging langsam auf ihn zu, um mich neben ihm auf das Polster des Sofas sinken zu lassen. "Ja, ich denke sie liebt Kilian noch." Kurz hob ich den Blick in seine Augen und obwohl auch das eine eigentlich sehr private Frage war, beantwortete ich sie diesmal nicht dem Lenn, mit dem ich ein stilles Machtspiel ausübte, sondern dem Lenn, der einfach nur seine Ehe vermisste. Denn auch das war etwas, das ich gut nachvollziehen konnte. "Die beiden treffen sich immer mal wieder, aber- nur zum Reden. Da ist gerade nichts Körperliches zwischen ihnen. Sie würde gerne, glaube ich, und er auch, aber- April ist sich einfach unsicher. Sie will nicht nochmal so verletzt werden und sie weiß nicht- ob Kilian da, logisch betrachtet, der richtige Partner für sie ist." Ich schob mir die flachen Stoffschuhe von den Füßen, um meine Beine aufs Sofa zu ziehen, so angewinkelt, dass man keine Einsicht unter meinen Rock hatte. Und während ich den restlichen Alkohol aus meinem Glas trank, verlor ich mich beinah in der Faszination, die seine Worte in mir auslösten. Präzision? Planung? Durchdenken? Deshalb machte er den Job? Deshalb forderte ihn das so sehr? Darin fand er seine Leidenschaft? Für ein paar Sekunden sah ich ihm einfach nur fassungslos ins Gesicht, ehe ich langsam den Kopf schüttelte. "Du könntest auch als Architekt irgendetwas ganz präzise planen und durchdenken. Oder, keine Ahnung, als Physiker? Das wäre eventuell nicht ganz so gefährlich wie das, was du jetzt machst, und du müsstest keine Angst haben, dass irgendwann irgendjemand noch durchdachter, durchgeplanter und präziser ist als du und zuerst seine Waffe zieht. Dann wars das nämlich mit der Präzision." Weil das absichtlich so leichtfertig ausgesprochen war, hob ich schwach meine Mundwinkel an und schenkte ihm dadurch auch erneut ein Lächeln. "Falls du doch irgendwann in die Situation kommst: Merk dir einfach meine Taktiken. Ich hab früh gelernt, dass man sich nicht auf die Freundlichkeit und Güte von anderen Menschen verlassen kann, sondern nur für sich selber verantwortlich ist. Vor allem, wenn jemand eine Waffe in dein Gesicht hält. Mein Job war dabei vielleicht auch ganz hilfreich, solche Tipps-" Mit meinen Fingern malte ich zwei Anführungszeichen in die Luft. "Kriegt man da sofort mit auf den Weg, falls ein Kunde mal zu aufdringlich wird oder über eine Frau obessiert. Einige meiner früheren Kolleginnen haben auch schon als Prostituierte gearbeitet, da sind diese Ratschläge noch brauchbarer, denn ob man will oder nicht, in dem Job, den wir machen, begibt man sich schnell in Gefahr. Weil man sich eben so ausliefert. Gerade am Anfang, wenn man noch nicht wirklich weiß, worauf es ankommt, und wenn man sich auf die falschen Leute einlässt. Doch ja, trotzdem liebe ich meinen Job." Wieder lächelte ich Lenn behutsam an. "Traumjob? Keine Ahnung. Vielleicht. Ich hab zu wenig andere Jobs gemacht, um das mit Sicherheit behaupten zu können, aber ich geh gerne zur Arbeit und ich mag wie ich mein Geld verdiene. Du hast übrigens eine sehr schöne Film- und Musiksammlung." Weil ich damit, wie so oft, von einem ins nächste Thema hin und her sprang, lachte ich einmal amüsiert auf. "Vielleicht borg ich mir mal was, ja. Ich bin noch nicht ganz fertig mit der Inspektion, also vielleicht find ich ja noch was, das mir besser gefällt. Gibt es sonst noch irgendetwas Tolles hier zu sehen?" Ich schenkte mir noch ein Glas Wein ein, wäre ja auch zu schade die einfach hier zu lassen. |