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AIDEN'S FLAT - Aiden Rutherford - 05.12.2015 02:11

Absurderweise war Haily tatsächlich die erste Person, die mir in den Kopf kam, als es nicht nur einmal an meiner Tür klingelte, sondern stattdessen direkt eine ganze, zusammenhängende Melodie gespielt wurde. Ich rechnete nicht wirklich damit, dass sie jetzt vor meiner Tür stand, sie wusste doch auch gar nicht wo ich wohnte, aber anscheinend hatte mich die Zeit mit ihr nachhaltig so beeindruckt, dass mich schon solche alltäglichen Dinge an sie erinnerten. Halb verschlafen und halb verkatert stolperte ich vom Bett in den Flur und von dort zur Wohnungstür, neben der ich den Öffner betätigte und die unbekannte Personen hinein ließ. Heute war ausnahmsweise mal einer der Tage, an denen ich mich vor Müdigkeit überhaupt nicht aus dem Haus bewegte, sondern mich einfach meinem körperlichen Gebrechen hingab. Nach ein paar durchzechten Nächten lag ich jetzt schon mehrere Stunden in meinem Bett und versuchte auf die Welt klarzukommen, doch als ich im Treppenhaus dann tatsächlich diesem verrückten Hippie-Mädchen in die Augen sah, war es mit meiner Ruhe und Einsamkeit vermutlich schneller vorbei, als geahnt. Überschwänglich fiel sie mir in die Arme, so schnell und unerwartet, dass ich sie gar nicht recht abweisen konnte. Und nicht nur das, zusätzlich erwartete sie auch noch Lebensweisheiten von mir? Im Ernst? Verwirrt starrte ich in ihre großen, schönen Augen, schüttelte dabei überfordert den Kopf. "Ähm.. hallo.. erstmal", nuschelte ich, rieb mir über die Augen und ging nur einladend einen Schritt zur Seite, weil mir sofort klar war, dass ich sie nicht wieder loswerden würde. "Und jetzt nochmal langsam. Erstens, woher weißt du, wo ich wohne? Zweitens, was machst du mitten in der Nacht hier? Und drittens, was willst du von mir? Mit deinem Leben aufräumen? Hä?"


RE: AIDEN - Haily Stone - 07.12.2015 21:47

Haily ließ sich nicht zwei Mal bitten, Aidens Domizil zu betreten und wie er sie kannte – fühlte sie sich auch hier mehr als schnell Zuhause. Schob die Schuhe von den Füßen, stellte ihren Rucksack ab. „ Du bist ganz schön unhöflich. Das heißt Schön dich zu sehen, Haily. Setzt dich doch schon mal ins Wohnzimmer oder soll ich dir meine Wohnung zeigen? Willst du was trinken?“ Klärte sie ihn über Benimmregeln auf. „ Aber ich denke ja mit. Ich hab was mitgebracht, sozusagen als Gastgeschenk. Ich weiß, was sich gehört.“ Haily winkte ihm mit einer Flasche zu, in der harter Billigfusel steckte. Sie redete mal wieder viel zu viel und sah den verschlafenen Aiden an, ob der allerdings alles Aufnehmen konnte, was ihren Mund verließ? Auch egal. Denn diesmal erzählte sie so viel Unsinn, weil sie noch ganz benommen war von der Situation, dem vielen Tod. Sie suchte sich den Weg in sein Wohnzimmer alleine und auch das Sofa schien wie für sie gemacht. „ Erstens – Noah, der weiß wo du wohnst und den habe ich gefragt. Er ist mit Lahja in New York, Paar-Trip oder whatever. Zweitens – Ich brauche einen Sicheren Platz... irgendwie weil ich Drittens... dich Glaube ich zum Reden brauche.“ Diese großen Kulleraugen sahen ihn etwas Hilflos an. „ Ich habe... Chas beklauen wollen. Drogen. Hat jemand anderen geärgert und betroffen. Die wollte... mich erschießen.“ Sie rieb sich den Hinterkopf, wo eine fette Beule gerade entstand, wegen dem Schlaf auf den Kopf. „ Mein Bruder hat mich bespitzeln lassen, hat mir mit einem... Kollegen das Leben gerettet, indem sie einfach alles und jeden nieder geballert haben. Er... hat ihr in... in´s Gesicht... Blut überall.“ Oh, wenn sie ihm nun den Boden vollkotzen würde, wäre er nicht erfreut. Also sah sie kopfschüttelnd in der Gegend herum um sich abzulenken. „ Hast du gute Musik hier?“ Wie herrlich sie sich versuchte aus dem ganzen Thema zu winden. Bis ihre Blicke ihre Klamotten im hellen trafen und egal was Aiden nun dachte, sie sprang auf und riss sich das Shirt und auch die Hose von der Haut. Da war Blut dran. Angewidert stand sie so in seinem Wohnzimmer, sie ließ wenigstens die Unterwäsche an.


RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 09.12.2015 11:22

Der erste Teil von Hailys Redeschwall ging völlig an mir vorbei, einfach deshalb weil ich nicht einmal die Chance hatte über eine angemessene Antwort nachzudenken, geschweige denn diese auch auszusprechen, ehe sie schon wieder das Thema wechselte und über etwas ganz anderes redete. Es war ja sogar auf Kokain anstrengend so viel Zeit mit ihr zu verbringen und diesen vielen Wörtern aus ihrem Mund zu folgen, aber nüchtern? Unmöglich. Deshalb griff ich auch durchaus gierig nach dem billigen Schnaps, schraubte die Kappe herunter und kippte mir einen großen Schluck in den Rachen, noch bevor ich überhaupt die Tür wieder geschlossen hatte. Ihr wiederum gab das genügend Zeit, damit sie durch den Flur direkt in mein Wohnzimmer laufen und es sich dort bequem machen konnte, um dort dann auch endlich meine Fragen zu beantworten. Das fiel allerdings so absurd aus, dass ich sie nur völlig verwirrt anstarrte und mein Blick änderte sich auch nicht, als sie plötzlich nur in Unterwäsche bekleidet vor mir stand. Großartig, manchmal zahlte sich so eine Gastfreundschaft wohl doch aus. "Warte, warte, warte", sprach ich aus, ohne auf ihren fast nackten Körper einzugehen, doch während mein Kopf noch zwischen Blut und Tod und Drogen festhing, klebten meine Augen bereits an ihrem BH. "Langsam. Ich bin noch nicht so schnell. Dich wollte jemand erschießen? Aber dein Bruder hat dir das Leben gerettet? Indem er sie erschossen hat? Vor dir?" Das war ja wie in einem schlechten Actionfilm. "Bist du okay? Und vor allem, wie soll ich dir dabei jetzt helfen können?" Wenigstens die Frage zu der Musik saß mir noch unterbewusst im Kopf, weshalb ich auch abwesend auf die Anlage zuging und ein paar Knöpfe betätigten, bis laute Hardcore Musik aus den Boxen schallte. Keine Ahnung, ob das Hailys Definition von guter Musik traf.


RE: AIDEN - Haily Stone - 09.12.2015 20:36

Haily sah ihn Fassungslos an, schüttelte dann den Kopf. „ Nein du Super-Brain ich bin nicht okay.“ stellte sie fest und es traf sie selber wie ein Schlag ins Gesicht. Sie sagte das sonst nie und sie fühlte sich sonst nie so Grauenvoll, ihr wurde wieder Übel und komisch und weil das erneut zu einer Übersprungshandlung führte, nahm sie auch noch einfach die Sachen mit dem Blut daran, weil sie das nicht einfach Ignorieren konnte und öffnete sein Fenster, warf sie einfach raus. Als wäre es so einfach und als werfe man damit auch all seine Sorgen und Probleme aus dem Fenster, na Sicher. Das etwas verrückte Mädchen drehte sich zu Aiden herum und stellte fest, wo genau seine Blicke sich aufgehangen hatten. „ Du könntest für mich tun, mir was zum anziehen zu geben, bevor dir gleich die Augen aus dem Kopf fallen – ich dachte ein Player wie du sieht das jeden Tag.“ Aber ihre Stimme war irgendwie gar nicht nach Scherzen und noch eher er sich auf den Weg machen konnte, angelte Haily sich eine Decke und schlang sie sich um den Körper. Aiden mochte keine Nähe, den Kampf hatten die beiden schon ausgetragen und so schmiegte sie ihre Wange an die Decke. „ Kann ich eine Nacht hier bleiben? Chas wollte mich in seinem Hotelzimmer schlafen lassen, ich hab ihn angeraunzt und bin aus dem Auto getürmt – nachdem er gesagt hat, heute wäre es nicht so Sicher auf der Straße. Ich suche sonst was anderes... aber irgendwie... war das hier die erste Idee, die mir kam und man soll ja immer auf sein Bauchgefühl hören, hm?“ Nochmal versuchte sie zu Lächeln. „ Zu Matt und Jamie kann ich auch nicht, da schwirrt Gus herum...“ Ach verdammter Mist, da bahnte sich etwas an, ihr war Übel und dann – oh was für ein seltener Anblick – Haily war so traurig, so unter Schock und so überfordert mit dem Chaos in ihrem Leben, da kullerte eine Träne aus ihren großen Augen. Fast als sei das etwas absurdes wie Schnee im Sommer, wischte sie diese Weg aber da kamen noch mehr. „... ich will das nicht mehr, mir wird das zu viel aber irgendwie kann ich auch nicht gehen. Du hast gesagt, entweder muss ich mich mit meinen Brüdern auseinandersetzen oder gehen aber dann auch ganz. Ich will gehen aber es klappt nicht und wenn ich mich damit auseinandersetzen will, dann sagt mein Kopf mir, ich soll nur abhauen. Ich weiß nicht wie das geht. Und jetzt geht es mir blöd und das finde ich nervig und scheiße. Ich fühle mich gar nicht mehr wie Haily.“ So nun war es raus. Einen Grund gäbe es da noch, sich raus zu bewegen. " Weißt du, wo ich LSD auftreiben kann?" Das könnte helfen, Aiden wusste, wie gut Drogen helfen konnten.


RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 09.12.2015 22:36

"Ich schaue mir nunmal gern schöne Dinge an, egal wie oft ich die schon gesehen hab", versuchte ich mich noch geschickt aus der Affäre zu ziehen, nachdem ich kopfschüttelnd beobachten musste wie die Kleidung von Haily nicht nur bei mir auf dem Boden landete, sondern danach auch aus dem Fenster segelte, und schenkte ihr sogar den Ansatz eines Lächelns, das aber nur so lange anhielt, bis mir der Ernst der Lage wirklich bewusst wurde. Nicht, dass ich dieses blonde Hippie-Mädchen schon lange kennen würde, auch nicht besonders gut, aber in unseren gemeinsamen paar Tagen hatte ich sie nie traurig gesehen. Nicht so wie jetzt. War das da tatsächlich eine Träne auf ihrer Wange? Und dann noch eine? Für einen Moment stand ich ratlos im Raum und wusste nicht genau, ob ich die neue Kleidung oder doch eher ein liebevolles Trösten zu meiner Priorität machen sollte, entschied mich dann allerdings für Letzteres. Bauchgefühl. "He, das wird schon wieder", gab ich mein bestes Mitgefühl zu verstehen, ging vorsichtig auf sie zu und tätschelte ein wenig steif ihre Schulter. Eigentlich müsste jemand, der so viele Bücher las wie ich, ein bisschen mehr Zustande bekommen, als das - mit Lucy hatte ich ja auch wunderbar reden können - aber genau darin lag das Problem. Genau deshalb vermisste ich meine Freundin so sehr und glaubte diese Welt nicht mehr ohne sie meistern zu können. Bei Lucy war mir das leicht gefallen, ihr hatte ich mich öffnen können, doch abgesehen von ihr gab es nur sehr wenige Personen, bei denen ich das zuließ. Vor allem, wenn es so überraschend kam und mich völlig überforderte. "Ja, klar. Natürlich kannst du heute Nacht hier bleiben. Aber erstmal musst du dich jetzt ein bisschen beruhigen, ich komm ja gar nicht hinterher, so schnell wie du redest." Noch einmal drückte ich meine Hand auf ihre Schulter. War das jetzt genug? Konnte ich ihr jetzt Kleidung holen? Okay, nein. "Ich kann mal meinem Dealer schreiben. Oder ein paar Bekannten. Irgendjemand weiß bestimmt, wo wir LSD auftreiben können, aber glaubst du wirklich, dass dir das dabei hilft eine Entscheidung zu treffen?"


RE: AIDEN - Haily Stone - 10.12.2015 01:55

Haily sah ihm dabei zu, wie er ihre Schulter tätschelte und kam nicht drumherum, ein wenig zu Schmunzeln – sie mochte Berührungen und wenn das das höchste war, was er zu bieten hatte, sollte sie das Wetschätzen. Nicht, dass sie nicht überlegte sich an ihn zu kuscheln aber dann müsste sie danach wieder ganz viel Distanz zwischen sich und ihn bringen, das war Kontraproduktiv. Also Griff sie lieber nach den schönen Sachen, die sie in all dem Chaos finden konnte. „ Du fasst mich das erste mal freiwillig an, ohne das ich dich austricksen muss, zumindest seid ich dich versehentlich bewusstlos gemacht habe. Du hast gerade meinen Körper als schön Bezeichnet...“ erneut ein kleines Grinsen auf ihrem Gesicht „... oder zumindest einen Teil davon.“ Männer. Trotzdem, das tat der Seele doch immer gut und auch als er ihr sagte, sie konnte hier bleiben, fühlte sich das gut an. Denn sie hatte sich diesen Schlafplatz ausgesucht. Sie hätte auch zu ein paar der Partybekannschaften aus Los Angeles gehen können aber sie hatte sich den Jungen ausgesucht, den sie aus versehen mit einem Bus Entführt hatte und mit dem sie auf eine ganz komische Basis hier her gereist war. Weil sie sich, ob Aiden nun wollte oder nicht, mit ihm mehr verbunden fühlte, als mit den Menschen hier – warum auch immer. Das suchte man sich nicht aus, er könnte sich auch dagegen sträuben aber zum Glück machte Haily das immer mit sich alleine aus. „ Entschuldige, habe vergessen, dass du nicht der schnellste bist.“ erneut versuchte sie selber den Kummer aus ihrem Leben zu verbannen, nur schien das diesmal eine Mammutsaufgabe zu werden. Ganz besonders als er sie fragte, ob man auf LSD eine solche Entscheidung treffen sollte, zogen sich ihre Schultern wieder verräterisch an um sich auf die heimtükischen Tränen vorzubereiten und ihr Magen zog sich auch schon wieder so unheilvoll zusammen. „ Keine Ahnung, ich musste so eine Entscheidung noch nie treffen... über was für eine Entscheidung reden wir denn hier? Eigentlich hoffe ich, die Welt sieht morgen so gut aus, dass ich es endlich schaffe, weiter zu ziehen und das trotz der Gewissheit... dass meine Brüder beide in der Stadt sind. William... hat mir vorgeworfen, ich habe ihn nicht gesucht... all die Jahre und Chas ist ein... kaltblütiger Krimineller, der Gott spielt – will, dass ich mich bei ihm bedanke, für seine Rettungsaktion aber ich kann das nicht. Ich habe ihn nicht darum gebeten.“ Na, wenigstens kam nun mal etwas aus ihr heraus, auch wenn Aiden die Zusammenhänge noch immer fehlten. „ Sie gehören doch nicht in... mein Leben. Zumindest jetzt nicht mehr. Man sollte auch gar nicht nach Sachen wühlen, die einen Traurig machen... sonst kommt sowas dabei heraus.“ Und sie deutete auf ihr Gesicht, ih, nicht Glücklich sein gefiel ihr nicht. Nein." LSD macht wieder glücklich." Nein sie hatte noch nie einen Horror Trip erlebt...


RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 12.12.2015 18:10

"Ich bin nicht gut mit Berührungen", erklärte ich, so als hätte sie das noch nicht bemerkt. "Sex kann ich gut, aber das hier-" Kurz senkte ich den Blick auf meine Hand, die noch immer auf ihrer Schulter auflag, aber ließ sie endlich sinken, weil mir klar wurde, wie absurd das auf jemanden wie Haily wirken musste. "Sagen wir mal, es gibt bestimmt Leute, die besser trösten können, als ich. Aber schön, dass es dich trotzdem zum Lächeln bringt." Mit glücklichen Personen konnte ich ja auch viel besser umgehen, als mit so einem deprimierten Häufchen Elend. "Setz dich jetzt erstmal aufs Sofa, ich hol dir was zum Anziehen." Mit den Worten verschwand ich für ein Moment aus dem Wohnzimmer, suchte in meinem Schrank nach einer Jogginghose und einem T-Shirt, das ihr beides vermutlich zu groß war, aber Lucys Kleidung hatte ich nur wenige Tage nach ihrem Tod direkt aus meinem Schrank verbannt. Außerdem lief ich noch in die Küche und füllte eine Wärmflasche mit heißem Wasser, denn - warum auch immer - ich erinnerte mich noch gut an das, was Haily mir erzählt hatte. Dass sie Bauchschmerzen bekam, wenn es ihr nicht gut ging. Zu guter Letzt quetschte ich mir sogar noch eine Packung Taschentücher unter den Arm, ebenso wie eine Flasche Schnaps, und legte alles auf dem Couchtisch vor ihr ab. "Ich hab meinen Freunden geschrieben, wegen dem LSD. Auch wenn ich mir wirklich nicht sicher bin, ob das jetzt nicht ordentlich nach hinten los geht." Tief durchatmend sank ich neben ihr auf das Sofa, rieb mir einmal über das Gesicht und versuchte mich auf ihre Situation einzulassen. Und nach einer Lösung zu finden. "Ich denke erstmal steht dir die Entscheidung bevor, wie du damit umgehen willst. Du hast es anscheinend ein bisschen anders in Erinnerung, aber ich hab dir während unseres Trips schon gesagt, dass du vor so etwas nicht weglaufen kannst. Gehen bringt dir nichts. Entweder du setzt dich damit auseinander, lernst damit zu leben und versucht damit abzuschließen, was dir passiert ist, oder aber du betäubst dich selber. Eins von beidem. Und glaub mir, ich weiß wie schwer es ist mit etwas Abzuschließen, deshalb stecke ich ja auch schon monatelang in der Betäubung fest. Falls du dir also irgendwelche Tipps oder Ratschläge von mir erhoffst, dann kann ich dir auch nicht helfen. Ich kann dir nur hiermit helfen." Ich griff nach der Flasche Alkohol und hielt sie demonstrativ hoch. "Es ist scheiße, was dir passiert ist, aber vielleicht- wäre es gar nicht so schlecht mit deinen Brüdern zu reden? Um einfach alle Unsicherheiten aus der Welt zu räumen? Um zu verstehen, weshalb dein einer Bruder glaubt, dass du ihn im Stich gelassen hast. Und weshalb dein anderer Bruder meint, dass er irgendein Recht hat in deinem Leben zu sein, nach allem, was passiert ist. Das wäre das, was ich tun würde. Glaube ich. Erstmal reden und die Situation verstehen."


RE: AIDEN - Haily Stone - 13.12.2015 18:23

Haily sah ihn an und musste Lachen, Aiden schaffte es durch seine Art doch schon ganz von alleine. „ Ahhh – Sex kannst du also gut? Sagt wer?“ Schmunzelnd schüttelte sie den Kopf. „ Das habe ich mir sofort Gedacht, du wärst die Art Mann im Bett, mit der ich nicht umgehen könnte...“ Haily brauchte eben genau davon ganz viel. Streicheleinheiten, absolute Geistige Nähe und das egal wie lange man jemanden kannte. Aber das wollte sie nicht ausführen, weil meistens beleidigte man das Männliche Ego damit. Lieber nahm sie die Sachen von ihm. „ Oh, wie kuschelig... dir ist klar, dass das nun die einzigen Sachen sind, die ich besitze, es sei denn, du willst mich morgen in Unterwäsche raus werfen?“ Erneut Lachte sie, tja, das war für die meisten Kids auf der Straße zu Beginn sehr schwer zu Ertragen, keinen Kleiderschrank voller Konsumgüter. Tatsächlich nahm sie gerne die Wärmflasche und je weiter er Sprach, desto weiter rollte sie sich auch darum zusammen als sie viel eher wie ein leidendes Haustier neben Aiden auf dem Sofa lag und die Decke anstarrte. „ Du sagst, was mir passiert ist und so als wäre das extrem fürchterlich aber das musste so passieren... sonst wäre ich wohl nie einfach so in die Welt los gezogen und das ist auch ganz fabelhaft gelaufen. Ich... mag es nur nicht, mit mit Menschen... nicht zu verstehen. Also wenn das bei jemandem ist, der mir egal ist... gut... schade aber okay. Nur das ist... meine Familie. Mein großer Bruder war mein Vorbild. Besonders Charles habe ich immer geliebt und als William... Gus... bei mir in der Wg aufgelaufen ist, da war... diese Vertrautheit... ich habe das falsch Interpretiert zu beginn aber ich glaube es ist dieses Band zwischen Zwillingen. Das blöde wird der Weg bis sowas geklärt ist, bis dahin ist man eine ganze Weile unglücklich... glaube ich und das will ich nicht sein.“ Genau, das war das Problem. Schwer. „ Bei dir ist... es weil deine Freundin gestorben ist? Noch immer so schlimm?“ Ja, Haily war verrückt aber sie hatte ihm auch zugehört und sah ihn deswegen mit den großen Augen von unten her an.


RE: AIDEN - Aiden Rutherford - 15.12.2015 19:45

"Ich sage das. Und jede Frau, die schon das Vergnügen hatte unter mir liegen zu dürfen", erwiderte ich, ohne auf ihre indirekte Kritik an mir und meinem Sexualverhalten einzugehen. Gedanklich war mir Sex mit Haily sowieso noch immer völlig fern, aber ich war nunmal auch nur ein Mann und wenn eine so attraktive Frau wie sie vor einem Mann blank zog, dann blieb es nicht aus, dass der Kopf kurzzeitig mal eine andere Richtung einschlug. Und ja, doch, wenn diese Frau beim Sex den Mund halten würde, dann könnte das vielleicht noch was mit uns werden. Eventuell. "Wenn ich gewusst hätte, dass du die Klamotten nicht nur anziehen, sondern auch behalten willst, dann hätte ich dir was Schöneres rausgesucht." Meine Mundwinkel hoben sich zu einem amüsierten Lächeln, als ich mir Haily in meiner Batman-Pyjama-Hose und irgendeinem ausgeleierten Tanktop mit einem dummen Print darauf vorstellte. So schnell konnte die Wollust also wieder vergehen. "Das heißt- gewissermaßen bist du ganz froh darum, was dir passiert ist? Würdest du es nicht rückgängig machen wollen, wenn du die Wahl hättest?" Unsicher betrachtete ich ihr Gesicht, dann ihren eingerollten Körper neben mir. "So wie sich das anhört hast du die Entscheidung doch schon gefällt, Haily. Du willst das mit deinen Brüdern doch klären, das hört man dir an, du willst nur nicht, dass es anstrengend und schmerzhaft wird. Ist das richtig?" Langsam zog ich meine Schultern hoch. "Ich glaube das gehört dazu. Aber das Schöne ist, dass du das genauso beeinflussen kannst wie deine Brüder. Du sagst, dass du immer zu deinem großen Bruder aufgesehen hast. Und dass da mit deinem Zwillingsbruder von Anfang an diese Vertrautheit war. Dann halt dich daran fest, wenn du die beiden triffst. Nicht daran, was da Schlimmes zwischen euch steht, sondern daran, was noch immer Gutes dort existiert." Ich wandte den Blick erst wieder von Haily ab, als sie nach Lucy fragte und ich ergeben nicken musste. "Ja, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es jemals besser wird. Ich weiß nicht einmal, ob ich will, dass es besser wird."


RE: AIDEN - Haily Stone - 15.12.2015 22:15

Haily konnte einfach nicht anders, als über seine Wortwahl zu Lachen. „ Das klingt ja schon wie eine privilegierte Gemeinschaft Frauen die unter Aiden liegen durften.“ Darüber schüttelte sie nur den Kopf aber gut, wenn er meinte, dann würde es entweder so sein oder aber er litt, wie so viele Männer, an absoluter Selbstüberschätzung. „ Als ob, dann würde ich rumlaufen wie ein Clown – aber ich nehme jede Herausforderung, ich bin die Style-Queen, falls du es noch nicht wusstest.“ Zwar manchmal etwas schräg aber es gab selten etwas, was Haily nicht zu ihren Gunsten umgebastelt bekommen hatte. Diese Themen lagen ihr eigentlich so viel besser, dass sie sich enger an die Wärmflasche schmiegte, als Aiden sie mehr zu Realität zurück zog. Nicht mal den zu starken Schnaps bekam sie runter bei ihren Bauchkrämpfen. „ Weißt du, ich habe noch nie darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn es anders passiert wäre – ich dachte, das Schicksal wird es schon so gewollt haben... in der Nacht als Chas uns weg gegeben hat, hat unser Stiefvater meine Ma glaube ich Tod... geschlagen. Wenn ich das richtig Verstanden habe. Er hat in der Nacht auch vor uns nicht halt gemacht. Was wäre als nächstes gekommen? Aber warum ist Charles nicht mir gekommen? Dann wären wir eine Familie geblieben.“ Sie wand sich unter dem Gedanken. „ Jetzt ist er ein Verbrecher. Er tötet Menschen, er erniedrigt Frauen... und wer weiß was er noch tut. Waffen, Mord – kannst du dir das vorstellen, so jemanden, in meinem Umfeld? Meiner Welt?“ Also wenn er nur ein bisschen aufgepasst hatte, dann nein. Definitiv. „ Mit William... ist das etwas anderes. Ich halte mich daran fest, dass er mich im Stich gelassen hat. Das ist nicht fair aber das macht die Geschichte so abschließend... dieses Wiedersehen hat nur so viel los getreten, es ist nicht so einfach mit etwas weiter zu Leben, wenn man weiß, es ist anders. Und ja – ich will nicht, weil das hart wird und weil ich nicht weiß, wo das endet aber weg rennen geht glaube ich auch nicht und das nervt.“ Haily hatte wohl noch nie so viel von ihren Gedanken in eine düstere Richtung raus gelassen, sie überspielte das gerne. Genauso war es neu, dass sie sich bei jemand anderes nicht dazu hinreißen ließ, lieber auf Sonnenseiten zu wechseln sondern Aiden von unten Beobachtete, mit ihren klaren, offenen Augen. „ Warum? Hast du Angst, sie dann zu vergessen? Ihr nicht gerecht zu werden oder... woran liegt das?“ Sie hatte auf der Straße schon mit einigen Menschen zu tun gehabt, die geliebte Menschen verloren hatten, so war das nicht.