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LAS VEGAS - Madison Lane - 28.10.2015 22:47 Madsion war mit Sicherheit klar gewesen, dass sie Matt mit ihrem Verschwinden nicht nur weh tun würde sondern das er auch menschlich von ihr Enttäuscht sein würde. Sie hielt dem Druck nur nicht stand und wie die Madison von damals hatte sie mit der Erwartungshaltung, seiner aber auch ihrer eigenen, nicht umgehen können. Wie damals wollte sie einen Strich unter all das ziehen, wie schon so oft einfach von Null beginnen weil sie das schon immer so getan hatte – gerade er hatte das so oft zu spüren bekommen. Als wenn man eine Platte eben neu aufspielen würde. Das ein Leben so nicht funktionierte, dass hatte sie noch nie so verinnerlicht weil das würde ihr die Hoffnung nehmen. Matt kannte seine Frau, sie probierte es immer und immer wieder. Dennoch zog es sie als erstes nach New York, zu alten Freunden, ihren besten Freunden um etwas von sich zu finden – von ihrem alten ich? Vielleicht ober aber den Schmerz mit Menschen zu Betäuben, denen sie einiges Bedeutete aber leider diese Menschen ihr nicht mehr oder aber doch? Jacob und Kat waren ja wieder in ihrer Erinnerung zu finden aber eben nicht als verrückte WG wie damals, sie sahen anderes in ihr, was sie nicht sag. Es wurde von Tag zu Tag schwerer, es zu ertragen und auszuhalten. Auch hier brach sie die Zelte ab, nach einem komischen Erlebnis. Auch wenn sie Matt gegenüber vielleicht Verpflichtet war, noch treu zu bleiben – sie suchte auch Bekanntschaften von damals auf und einer machte ihr ein komisches Angebot. Man habe sich lange nicht gesehen aber auf einen alten Deal würde man sich ja noch einigen können? Was meinte denn dieser Mann? Maddi ließ sich einfach auf das folgende ein und bekam die Abgründe zu spüren, in denen sie sich allem Anschein damals bewegt hatte. Er drückte ihr ein Päckchen in die Hand, mit Drogen? Welcher Art konnte sie nicht prüfen, eher dieser Mann sie bestimmend gegen die Wand in seinem Flur drückte. Was ging denn hier vor? Wieso hatte sie sich überhaupt alleine mit dem getroffen? Wie paralysiert in der letzten Erinnerung an Chris gefangen ließ Maddi sich auf einen Gefühllosen und Rapiden Quickie ein, danach schienen die Fronten auch so klar, dass sie mit ihrem weißen Tütchen abziehen konnte. Was nun? Sie wagte es ja nicht mal, zu Konsumieren – suchte den Stripschuppen auf, von dem der Kerl erzählt hatte und wurde erkannt? Völlig überfordert und ganz auf der Suche nach sich, ging sie sich das Crack dann irgendwann doch rauchen und statt sie hier mit ihrer Vergangenheit zu behelligen, hatte Maddi nur anzügliche Gespräche oder wurde auf ihre Reize und ihren Körper reduziert und nach allem, was vorgefallen war, wie damals, konnte sie damit umgehen. Irgendwo war das ein ganz komisches spielen mit der Macht von Männern, die ihr Angst einjagten oder aber sie sich erhaben fühlte. Es dauerte danach nicht lange, bis sie New York aber verlassen wollte, wegen der Menschen die sie dann doch kannten. Nach Matt ausquetschen wollten und das sie ohne ihn nicht gut dran war. Die Ränder unter ihren Augen, die blasse Haut. Erst probierte sie es mit Äußerlichkeiten auszugleichen, nach und nach sah Madison wieder eher wie die Frau aus, die Matt damals unverhofft in einer Kneipe angegraben hatte und das beunruhigte dann auch zunehmend ihr Umfeld. Mehr Fragen. Sie schlief hier auf Sofas und ging zu immer unbekannteren Personen, die ihr nicht so nahe standen, um auszuweichen und irgendwann erfuhr sie auch, dass Kate einen besorgten Anruf bei Matt gemacht hatte. Wenigstens besaß ihre sogenannte beste Freundin den Anstand, es nicht für sich behalten zu können und wieder floh sie. Nach Vegas. In der bunten Stadt wollte sie nur eines, untertauchen. In den schillernden Farben jemand sein, der ein niemand war, weil genau so kam sie sich vor. In einem kleinen Appartment oder eher einer zu großen Abstellkammer kam sie dann an, eine Matratze war da schon drin und die junge Frau begann aber aus Instinkt das zu tun, was sie schon immer getan hatte. Am Abend begann sie mit Kohle die Wand zu bemalen, dann mit bunter Kreide und Tag um Tag kam irgendwie etwas neues zu diesem Wandbild. Krähen, finstere Wesen aber auch dazwischen eine Leuchtreklame oder aber ein erhelltes Riesenrad – wie auch immer sie darauf kam. Konnte ja niemand ahnen, es war das, von dem Einbruch auf Coney Island. Weil sie hier keiner kannte, weil Matt keiner kannte. Wie das mit den Süchten so war, das Crack ging ihr nicht aus dem Kopf und sie begann wieder ganz Merkwürdig mit sich, ihrem Leben, ihrem Körper umzuspringen. Sie ging nicht sofort gegen Drogen mit jemandem ins Bett aber sie begann One Night Stands am nächsten Tag zu beklauen, sich sozusagen selber zu bezahlen. Kaufte davon Stoff, der ihr mehr als einmal in ihrem Leben den Weg gekreutzt hatte. Sie strippte tatsächlich ab und an, denn das Tattoos stechen erinnerte sie noch zu sehr an Madison aus Los Angeles. Die sie nicht mehr war. Sie war die, ein paar Jahre zuvor, dessen Leben keine Bahnen und Pläne hatte sondern in einem reißenden Strudel aus unüberlegtem Handeln bestand um sich irgendwie doch noch zu Retten – aber alles gegenteilige zu tun. Sie tat sogar den nächsten heftigen Cut und schrieb dem einstigen Studio Team, nach Interessenten die Augen mal offen zu halten um ihren Traum und ihrem Baby den Rücken zuzukehren. Zum einen weil Maddi begann in Vegas Geldprobleme zu bekommen aber viel wichtiger, Matt auszahlen zu können. Wegen dem Haus, dem Kredit – in dem Brief an das Team war nicht etwa ein weiterer an Matt sondern nur ein extra Umschlag mit Scheidungspapieren. Egal ob ihre Kontaktdaten für die Angestellten beilagen, sie hatte ihre Entscheidung getroffen und in der geistigen Umnachtung in der sie sich befand, machte sie sich keine Gedanken darum, Matt könnte hier auftauchen. Und wenn, hatte sie ihn nicht Betrogen und wäre er dann nicht ohnehin fertig mit ihr? Sie konnte nicht ahnen, dass er derweil eine ganz komische WG mit einem Hippie Mädchen Namens Haily eingegangen war. Anders als Vermutet nistete sie sich doch gern ein wenig bei ihm ein – Prinzipientreu aber dennoch nicht Noah zu kontaktieren, bastelte mit der vielen Zeit gerne weiter an dem Haus von Maddi und ihm und konnte es nicht lassen, ihn jeden Tag damit abzufucken, um seine Frau zu kämpfen – die Scheidungspapiere waren dann ihr Todschläger Argument. Haily schlief im Wohnzimmer, sie mochte nicht zu Jamie ins Zimmer, ohne zu Fragen und eher die mit Gus wieder kam sollte sie eh am besten auf und davon sein. Wenn da nicht – sie hatte so viel über Matt und Maddi gehört und verdammt, wenn es so etwas wie Seelenverwandschaft gab, das war sie und gegen ihre Norm bot sie Matt an, die Stellung zu halten, für ihn zu arbeiten - genauso unpünktlich wie er – Kilian war begeistert und ja, ihm den Rücken zu stärken während er sich seine neue, alte Liebe zurück holte. Wenn Matt ankommen würde, wäre Madison gerade aber dabei in viel zu knapper Kleidung, total Betrunken und dicht in ihre Wohnung zu kommen – und das nur um das Crack zu holen, ihre Diebesbeute abzulegen und erneut los zu ziehen. Ihr Leben war wie ein Film, wie eine schillernde Partynacht und endlich hatte sie den Bezug zur Realität verloren und fühlte sich klar wie nie. Sie kratzte an jeglichen Grenzen und zum Glück hatte sie ihre Attraktivität nicht gelassen, um nicht in die Ecke der faltigen Oldies gestellt zu werden. Es waren eben nun nur andere Männer als damals, statt jeder Nacht Techno Bässe konnte sie auch in der Eckkneipe die damaligen Kleinkriminellen von sich überzeugen – jetzt hohe Tiere im Rotlicht oder Rocker-Business und sie schien dennoch unnahbar, wie damals der Umgang mit Chas, verlor sie auch deutlich den Blick, wer ihr gefährlich werden konnte und wer nicht. RE: LAS VEGAS - Matthew Dawson - 02.11.2015 12:12 Bei unserem ersten Aufeinandertreffen hätte ich sicher niemals damit gerechnet, aber dieses komische Hippie-Mädchen namens Haily und ihre unnachgiebigen Bedrängungen, dass ich Madison endlich suchen musste, sollten noch mein Leben verändern. Es war zwar nie so, dass ich meine Frau oder unsere Ehe aufgegeben hätte, ich konnte mir eine Zukunft ohne sie an meiner Seite nicht vorstellen und deshalb tat ich es auch einfach nicht, aber im Moment respektierte ich ihren Wunsch. Ich ließ sie in Ruhe. Ich kannte Madison doch und ich wusste, dass diese Einsamkeit und die Freiheit genau das war, was sie jetzt brauchte, zumindest in dem gedanklichen Stadium, in dem sie sich gerade befand. In ihrem Kopf war sie nicht mehr meine Frau, unsere Beziehung hatte es nie gegeben und sie hatte mir auch nie versprochen nicht noch einmal Hals über Kopf davonzulaufen. Sie wusste nicht das, was meine Madison bei ihrem letzten Selbstfindungstrip gelernt hatte: Dass sie alles mit mir teilen wollte. Dass sie sich nicht mehr vor mir verschließen wollte. Dass sie genau das, was sie jetzt tat, mir nicht noch einmal antun würde. Die Madison, die sie gerade war, brauchte Abstand von mir und ich hatte keine andere Wahl, als das zu akzeptieren. Ich akzeptierte es sogar dann noch, als Kate bei mir anrief, als sie darüber sprach, dass Madison in New York wäre und dass es ihr nicht gut gehen würde. Natürlich ging es ihr nicht gut, ihrer Meinung nach war die Vergewaltigung und die damit einhergehende Degradierung von Chris gerade erst geschehen, das musste verarbeitet werden und ja, ich konnte mir auch vorstellen, wie Madison das verarbeiten würde. Aber was sollte ich tun? Nach New York fliegen? Damit sie mich dort erneut von sich weisen konnte? Nein, sie brauchte Zeit. Für sich. Das war zumindest das, was ich der besorgten Kate erst einmal am Telefon erzählte, doch als ich nach zwei Tagen und nach mehrmaligem Drängen von Haily meine Meinung änderte und tatsächlich in ein Flugzeug steigen wollte, sagte mir Madisons beste Freundin, dass sie schon nicht mehr in der Stadt sei. Damit waren wir wieder am Nullpunkt angelangt. Doch zumindest war seitdem ein Gedanke in meinem Kopf fest verankert: Wenn es Madison wirklich so schlecht ging, dann musste ich mit ihr reden. Jetzt. Ich durfte sie nicht aufgeben, verdammt. Möglicherweise wusste sie es im Moment selber nicht, aber sie brauchte mich doch. Gerade jetzt. Immer, wenn ich unterwegs war, sah ich mich auf der Straße nach ihr um, manchmal bildete ich mir sogar ein sie zu sehen, um dann doch enttäuscht zu werden, wenn ich näher auf die fremden Frauen zuging und dabei feststellte, dass sie doch nicht meine Frau waren. Aber nichts, kein Lebenszeichen von ihr. Niemand hatte von ihr gehört. Bis irgendwann ein Arbeitskollege von Madison bei mir anrief, um mir von ihren absurden Plänen zu erzählen. Er hatte gerade einen Brief von ihr erhalten, in dem stand, dass sie ihr Studio aufgeben wollte, dass jemand anderes für sie übernehmen musste, aber obwohl das bereits mein Herz brach war das noch nicht einmal alles. Von ihr unterzeichnete Scheidungspapiere lagen auch dabei. Als ich eine halbe Stunde später in ihrem Studio stand - in ihrem großen Traum, den sie sich selber hier in Los Angeles erfüllt hatte - und die Papiere in der Hand hielt, fühlte es sich tatsächlich so an als würde man mir den Boden unter den Füßen weg reißen. Weil mir zum ersten Mal klar wurde, dass Madison nicht nur für einen bestimmten Zeitraum Abstand von mir suchte, sondern dass sie uns wirklich aufgab. Dass sie in ihrem jetzigen Zustand keine Zukunft mehr für uns sah. Dass sie mir nicht einmal mehr genug Bedeutung beimaß, um mit mir persönlich darüber zu reden. Scheiße, da lag nicht einmal ein Brief für mich bei. Nichts. Ich ging nicht davon aus, dass Madison das beabsichtigte, aber natürlich hatte sie für ihre Arbeitskollegen ihre Adresse hinterlegt und natürlich gaben sie diese an mich weiter. Sie baten mich sogar darum zu ihr zu fahren und sie endlich wieder auf den richtigen Weg zu bringen, sie an ihren Traum und an ihr wunderschönes Leben zu erinnern und tatsächlich zögerte ich in diesem Moment keine Sekunde mehr daran. Madison mochte mich vielleicht aufgeben, aber das beruhte nicht auf Gegenseitigkeit. Und weil ich meine Einsamkeit in den letzten Wochen damit kompensiert hatte an unserem zerstörten kleinen Bus zu arbeiten und dieser nach vielen Stunden harter Arbeit mittlerweile wieder fahrtüchtig war, setzte ich mich direkt am nächsten Tag dort hinein und fuhr nach Las Vegas. Haily versprach für mich die Stellung zu halten, auf unser Haus aufzupassen und sogar für mich in der Kneipe zu arbeiten. Kilian willigte natürlich sofort ein, er wusste schließlich wie sehr meine Frau mir fehlte, aber mir war jetzt schon klar, dass er das in gar nicht allzu langer Zeit bereuen sollte, denn Haily und er könnten unterschiedlicher nicht sein. Seit ich ihr angeboten hatte ein oder zwei Nächte bei mir auf dem Sofa zu schlafen und sie daraufhin diesen Aufenthalt selbstständig um noch viele weitere Tage verlängert hatte, hatten die beiden sich zwar schonmal kennen gelernt, aber wie anstrengend die kleine Blonde für meinen besten Freund noch werden würde, ahnte wohl keiner von uns. Bisher sah er nämlich hauptsächlich nur die guten Seiten in ihr: Ihre Auswirkung auf mich. Seit Haily da war fühlte ich mich wieder viel ausgeglichener, es war schön nicht mehr in einem leeren Haus schlafen zu müssen und ihre ständige gute Laune wirkte sich automatisch auf mich aus. Mittlerweile hatte ich mich so sehr an dieses durchgedrehte Mädchen gewöhnt, dass ich mir kaum vorstellen konnte sie wieder gehen zu lassen. Vermutlich spätestens, wenn Gus nach Hause kam. Nicht nur Haily kommunizierte immer wieder deutlich, dass sie kein Interesse daran hatte ihren Bruder kennen zu lernen, sondern auch Gus. Bei einem Telefonat erzählte ich ihm von meinem absurden Aufeinandertreffen mit seiner Schwester, verschweig dabei jedoch, dass sie momentan bei mir lebte, aber selbst dieses kurze Gespräch reichte ihm schon, um mir deutlich zu machen, dass er sie nicht in seinem Leben haben wollte. Doch als ich überstürzt nach Las Vegas aufbrach machte ich mir darüber gar keine Gedanken mehr, sondern nahm lieber dankend das Angebot von Haily an und gestattete ihr damit also noch einige weitere Tage in unserem Haus. Warum sie das überhaupt für mich tat? Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung. Manchmal redete sie davon, dass eine Liebe wie die von Madison und mir etwas Besonderes wäre und dass man das nicht einfach aufgab. So eine Seelenverwandtschaft. Doch ganz egal warum oder weshalb, diese junge verrückte Frau sollte durch ihre Gutmütigkeit noch mein Leben verändern. Als ich im Bus nach Las Vegas saß, war mein ursprünglicher Plan eigentlich nicht auf Hailys Rat zu hören - trotz ihrer ständigen Nörgeleien -, sondern meinem Instinkt zu folgen, wenn ich Madison sah. Und der vermittelte mir momentan, dass ich sie erneut an uns beide erinnern sollte. An ihre Versprechen mir gegenüber. Daran, was sie eigentlich für eine Frau geworden war. Aber als ich in dieser trostlosen, absurden Stadt den alten Bus vor einem herunter gekommenen Gebäudekomplex parkte, auf die Haustür zulief und gerade dabei war die Klingelschilder nach Madisons Namen zu durchsuchen, geschah doch alles ganz anders. Schwungvoll wurde die Tür auf einmal neben mir geöffnet, erschrocken sah ich auf und blickte direkt in die Augen meiner Frau. Oder in die Augen der Frau, die sie gewesen war, bevor wir einander richtig kennen gelernt hatten. Ihre Haare waren wieder blond, dunkle Ränder zeichneten ihr Gesicht und blass war sie geworden. Ausgemergelt. Kaputt. Und irgendwo tief in ihr war sie auch wütend. Ich blickte in ein Abbild meiner Frau, das ich so nicht einmal wirklich kannte. Diese ganz schlimme Phase hatte ich nie mit ihr durchstehen müssen, ich wusste nur aus Erzählungen von diesem Abgrund ihrer selbst. Aber genau dadurch passierte etwas in mir, all die Diskussionen mit Haily kamen auf einmal in meinen Kopf und anstatt mich Madison vor die Füße zu werfen und sie anzuflehen mit mir nach Hause zu kommen, tat ich etwas ganz anderes. Ich streckte ihr meine Hand entgegen, atmete einmal tief ein, versuchte mein rasendes Herz zu beruhigen und sprach nichts anderes aus, außer: "Hi. Ich bin Matt." So als hätte ich sie noch nie zuvor gesehen. Ich würde damit wahrscheinlich nicht durchkommen, aber zumindest glaubte ich, dass Madison mich auf die Art nicht sofort wieder von sich weisen würde. RE: LAS VEGAS - Madison Lane - 02.11.2015 23:32 Madison hatte alles in ihren vier Wänden erledigt, sie hatte die Sachen gut verstaut und die leer geräumten Geldbörsen würde sie gleich einfach in eine Tonne um die Ecke werfen. Irgendwie musste sie halt an Geld kommen und im Moment war sie über jegliches Maß egoistisch – wie damals, als sie ihre besten Freunde unwissend einfach zurück gelassen hatte und die Spitze wurde durch das Crack erreicht, an dem ihr Geist, wie damals, so fest klammerte. Es ging darum, sich nicht nur eine Sekunde Zeit einzuräumen, in der sie darüber nachdenken konnte, was mit Chris passiert war. Jegliche Emotionen wohnten wieder verschlossen in einer Kiste und so war die Frau, die Matt aus ihr heraus gelockt hatte, einer ganz anderen Natur als die, die nun fast in ihn hinein rannte. Die Madison war absolut abgestumpft. Mit den großen Pupillen und dem glasigen Film konnte sie ihn gar nicht richtig Fokussieren. Es war ein Wunder, wie sie sich in den hohen Schuhen noch auf ihren Beinen hielt. Nach dem Konsum bisher kaum zu Glauben, dass sie sich noch nichts gebrochen hatte aber eines musste man der Frau lassen, sie war schon immer die gewesen, die besser betrunken geradeaus laufen konnte als Matt. Egal wie viel sie Intus hatte. Nicht nur einmal hatte Madison ihren Mann damit aufgezogen. Weil sie kleiner und schmaler als er war und dennoch trinkfester oder aber auch einfach ein bisschen geschickter. Davon wusste sie aber nichts als sie irritiert auf die Hand von dem Mann starrte. Eines wüsste Matt sofort, sie war an einem verdammt krassen Punkt angekommen, denn sie erkannte ihn vorerst gar nicht – achtete lediglich auf das verschwommene aber hübsche Gesicht des Besuchers und das obwohl sie einige Zeit nach dem Verlust ihrer Erinnerung mit ihm in einem Haus gelebt hatte. „ Hey Matt, Madison. Was kann ich für dich...“ Sie streckte ihm die eiskalte Hand entgegen, weil ihr Körper zu sehr mit den Giftstoffen beschäftigt war, drückte die seine und erst als die Worte ihre Lippen verlassen hatten, verstand sie, um wen es sich da handelte. Die Worte verstummten und Madison ließ ihre Hand sinken. „ Was machst... wie hast du die Wohnung...“ Sie war doch gar nicht auf das hier vorbereitet. Wollte sie auch nicht sein. Ohne die gestammelten Worte, die in Fragen enden sollten, zu sortieren oder erneut auszusprechen, schüttelte sie den Kopf. „ Ich habe gar keine Zeit Matt, tut mir Leid.“ Sie sagte gar nichts zu den Papieren, er wüsste ja, was er damit zu tun hatte und damit schob sich an ihm vorbei. Es verwirrte sie aber auch irgendwie nicht ihn zu sehen, es verärgerte sie nicht mal, auch ihre Worte waren gegen Ende eher locker ausgesprochen, mit einem Schulterzucken. Ja, hier stand eindeutig das abgefuckte Ich einer Madison, der man vor vielen Jahren schon einmal so sehr den Boden unter den Füßen entrissen hatte. Chris und Chas wären begeistert. RE: LAS VEGAS - Matthew Dawson - 04.11.2015 12:27 Weil ich absolut nicht wusste wie Madison auf mich reagieren würde, hatte ich auf dem Weg hierher bereits versucht mich auf jegliche Optionen einzustellen und mir diverse Pläne auszudenken, aber was wirklich geschah traf mich dann doch völlig unvorbereitet. Sie erkannte mich nicht? Ihre Augen wirkten wegen irgendwelcher Drogen und ihrem zerstörerischen Lebensstil so fern, so weit weg, mit ruhelosen Pupillen sah sie mir ins Gesicht und - wusste im ersten Moment tatsächlich nicht wer ich war. Fuck. Mir war bewusst, dass das an diversen Substanzen lag und an ihrem daraus resultierenden verschwommenen Blick, aber dennoch zog sich alles in mir unangenehm zusammen. Meine Madison hätte mich auch blind erkannt. Statt meiner Madison stand dort aber nur ein trauriges, zerstörtes Abbild von ihr. Eine Frau, die eigentlich nur von mir in Ruhe gelassen werden wollte, sonst würde sie sich nicht so eilig an mir vorbeidrängen, als sie mich dann doch mit ihrem Mann in Verbindung bringen konnte und ich noch immer damit beschäftigt war mich an ihren Anblick zu gewöhnen. So leicht gab ich aber nicht auf, ich war nicht umsonst hierher gekommen und bevor meine Frau mich alleine vor dieser Tür zurücklassen konnte, griff ich erneut nach ihrer Hand und hielt sie daran fest. Nicht mit all meiner Kraft, sondern eher sanft. Und flehend. "Ich hab die Papiere bekommen. Die Scheidungspapiere." Absichtlich fixierte ich sie so mit dem Blick, dass sie dem nicht einfach ausweichen konnte. "Und du kannst dich zwar nicht daran erinnern, Madison, aber ich hab dir immer gesagt, dass ich mich nicht von dir scheiden lasse. Egal was kommt. Ich hasse Scheidungen, ich will das nicht und vor allem hasse ich Lügen. Wenn man sich also verspricht für immer zusammen zu sein, in guten und in schlechten Zeiten, dann will ich nicht, dass das nur leere Worte waren." Weil ich aber eigentlich auf etwas ganz anderes hinaus wollte, sog ich noch einmal tief Luft in meine Lungen. Um mich selber zu motivieren die kommenden Worte auszusprechen. "Ich weiß aber, dass unsere Situation ein bisschen anders ist. Ich meine, wie sollst du ein Versprechen halten können, an das du dich nicht einmal erinnerst, richtig? Deshalb - wenn du das wirklich möchtest, Madison, und wenn du dir wirklich sicher bist, dass du dich von mir scheiden lassen willst, dann unterschreibe ich die Papiere. Ohne Stress und ohne Theater. Unter einer Bedingung." Mein Herz schlug so unfassbar schwer in der Brust, dass es mir beinah die Kehle abschnürte. "Gib mir 24 Stunden. Nur du und ich. Als würden wir uns zum ersten Mal so richtig kennen lernen. Ich werde nicht versuchen dich an irgendetwas zu erinnern, an das du dich gar nicht erinnern möchtest, versprochen. Wir sind nur- zwei alte Bekannte, die sich nach langer Zeit wiedersehen. Ohne Erwartungshaltung. Dabei geht es nicht darum, dass du hoffentlich doch irgendetwas in mir siehst, sondern auch darum, ob ich überhaupt noch etwas für dich empfinde. Für die Frau, die du jetzt bist. Oder ob ich nur an einer Version von dir festhalte, die du vielleicht nie wieder sein wirst. 24 Stunden. Haben wir einen Deal?" RE: LAS VEGAS - Madison Lane - 04.11.2015 22:05 Als er begann von dem Versprechen zu Reden, an das sie sich nicht erinnerte und das er die Papiere nicht unterschreiben wollte, sah Madison an ihm vorbei. Sie war doch hier gerade weil sie sich vor der Erinnerung und den Gedanken schützen wollte, die er so zwanghaft in ihr versucht hatte Auszulösen. Sie hatte doch gesehen, wohin das geführt hatte und deswegen schüttelte sie auch Abwehrend den Kopf. Sie war nicht umsonst geflohen vor allem, was Kate und Jacob probiert hatten ihr ans Herz zu legen und nun war er hier um sie wieder durcheinander zu bringen? So war doch alles gut, wie es war. Geschockt sah sie ihn im ersten Moment an, als er ihre Hand umgriff – egal wie sanft er das tat. Denn Madison steckte in der Phase, in der sie noch gar nicht Wusste, wie sie weiter mit Männern umgehen konnte und wollte. Das was damals sowohl Kilian als auch er verpasst hatten, weil sie damals ganz alleine war mit ihren Emotionen, handelte sie gerade erst neu mit sich aus und ihrem neuen ich. Sie konnte ja nicht Wissen, sie steuerte an, genau die Person zu werden, die Matt damals in New York über den Weg gelaufen war. Schnell rang die Blondine aber mit ihrer Fassung und entzog sich ihm langsam, um ihm aber zuzuhören, was er von ihr wollte. Einen Deal? Das die beiden den nächsten Tag gemeinsam verbringen würden? Sie dachte nicht, dass sie ihm das Schuldig war, weil sie konnte selber nichts für den Verlust ihrer Erinnerung und dazu war sie auch zu sehr auf sich bezogen aber es lockte sie der Gedanke, endlich von ihm nicht immer wieder eingeholt zu werden sondern das alles bald ein Ende finden würde. Auch das Studio, das Leben ins Los Angeles, einfach alles. Deswegen nickte sie letzten Endes. „ Okay, aber etwas anders – nicht wie du es dir denkst.“ Denn eines hatte sie in der letzten Zeit gemerkt, sie war es so verdammt Leid, sich mit alten Bekannten auseinander zu setzen und deswegen wühlte sie in ihrer Tasche. „ Ich hab genug davon, Menschen zu treffen, die ich Jahrelang nicht gesehen habe – deswegen habe ich es in New York nicht ausgehalten.“ klärte sie ihn auf, was sie vorhatte. Sie kritzelte eine Adresse auf einen Zettel. „ Da komme ich später hin, wenn dir bis dahin keine andere, nette Dame über den Weg gelaufen ist – Treue hast du mir auch nicht versprochen, zumindest mir nicht – vielleicht sehen wir uns dann ja und wir sehen, was passiert?“ Sie ahnte nicht, dass sie sich ein Eigentor geschossen hatte, denn sie manövrierte die beiden in eine Situation, in der Matt sie wie damals, betrunken und dämlich anbaggern konnte und in der sie der Geschichte der beiden und möglichen Erinnerungen näher kam, als ihr lieb war. Das Wissen aber war Matt vorbehalten. Auch wie gut er im Flirten war. Madisons Ziel war noch ein anderes, sie wollte ihm das Leben für sich und nicht für seine Exfrau wieder schmackhaft machen und sie glaubte unter dem Einfluss von Crack noch viel mehr daran, es sei ganz einfach, ihn darauf zu stoßen und so band sie sich auch nicht direkt für 24 Stunden an ihn. Damit hätte er rechnen können, das hätte wahrscheinlich auch seine Madison nicht getan. Als sie ihm die Adresse dann hin hielt, kam sie um das Grinsen aber nicht drumherum. Matt wurde nun Zeuge, warum gerade diese sonst so kritische und bedachte Frau der Droge damals so verfallen war. Es gab ihr die Lockerheit und es gab ihr ihr Mundwerk, ihr Glück irgendwie wieder auch wenn das rein auf Chemie basierte. „ Wärst du nur irgendein Fremder gewesen, ich hätte auch so sicher Zeit mit dir verbracht.“ Zwinkerte sie ihm zu aber weil sie erneut Überfordert mit der Konfrontation Matt war, wand sie sich ab und verschwand durch die schwere Haustür. Wie sie es auch gesagt hatte, nach der Entsorgung der Geldbörsen war sie noch im Stirpschuppen gewesen – wenn sie mit Matt aufeinander treffen würde, musste sie ihre Drinks selber zahlen und sie konnte nicht davon ausgehen, auf seine Kosten zu trinken. Das war im Moment nicht drin, nicht bei ihrem Lebensstil und sie tanzte zwei Mal spontan Privat, um sich das leisten zu können. Danach kehrte sie kurz in ihre Wohnung. Duschen, Konsumieren, Schminken – Anziehen - Konsumieren und trotz, dass sie so kaputt aussah, schaffte sie es dennoch, die anerkennenden Blicke mit ihrem Erscheinen auf sich zu ziehen. Madison verkörperte eben wie damals den Männertraum auf eine Alternative Art und Weise, mit ihren dunklen Tattoos auf der blassen Haut. Mit ihren langen, blonden Haaren, dem perfekt an der Grenze sitzenden Rock und Ausschnitt oder aber den hohen Schuhen am Ende der langen Beine. Trotz der selbstsicheren Augen eine Aura, die sich nicht jeder traute zu durchbrechen, eine Unsicherheit in ihren Zügen und zwischen einem taumelndem und vorsichtigem Gang auch grazile Bewegungen. Sie Begrüßte ein paar Gesichter, drehte sich geschickt aus jedem zu engen Kontakt zur Bar hindurch und bestellte sich einen Drink um dann nach ihrem eigentlichen Ehemann zu sehen, ob er noch hier war. Weil das aber genau das werden sollte, was sie gesagt hatte, nämlich einfach so ein Treffen, ging sie auch auf den Flirt neben sich ein. Lachte auf, als er einen dummen Spruch von sich hören ließ und verbarg dabei ihre Nase unter der Hand wie ein Teenie. Als sie den Kopf dann anhob, erblickte sie Matt und vielleicht trafen die Augenpaare sich das erste Mal seid dem Verlust ihrer Erinnerung wieder anders. Weil Madison ihn wahrnahm, nicht als Feind, sondern als... irgendjemanden. RE: LAS VEGAS - Matthew Dawson - 06.11.2015 13:21 Ich hatte Madison zwar die Adresse der Bar abgenommen und mich auch mit einem vielsagenden Lächeln von ihr verabschiedet, aber die ersten Zweifel ließen trotzdem nicht besonders lange auf sich warten. Sie sah so schlecht aus. Wenn sie nicht auf Crack war, dann definitiv auf einer anderen, zerstörerischen Droge, von ihrem Lebensstil ganz zu schweigen. Und dann sollte ich einfach meine Augen davor verschließen und sie auf ganz lockerer Basis neu kennenlernen? Das fühlte sich nicht richtig an, verdammt. Ich wollte ihr einfach nur fest in die Augen sehen, sie in meinen Arm nehmen und ihr sagen, dass ich für sie da war. Und ich wollte, dass sie meine Nähe zuließ und meine Hilfe akzeptierte. Wo war denn dieses Traumpaar in uns auf einmal, das wir noch vor wenigen Wochen verkörpert hatten? Warum konnte es nicht einfach wieder genau so sein? Zusammen war alles leichter und gemeinsam war alles schöner. Stattdessen saß ich hier jetzt alleine in einem Auto und hatte der Frau, die ich liebte, versprochen, dass ich mich von ihr scheiden lassen würde, wenn sie das am morgigen Tag immer noch wollte. Fuck! Wütend und überfordert zugleich schlug ich meine flachen Hände mehrmals fest gegen das Lenkrad, bis unbeabsichtigt die Hupe ertönte und ich selber darüber erschrak. Wo war mein scheiß Optimismus, wenn ich ihn mal brauchte? Doch statt mich auf den Abend mit ihr zu freuen, zog ich mir verzweifelt meine gespreizten Finger durch die Haare und atmete mehrmals tief ein und aus. So lange, bis der Schock über ihren Anblick und die daraus resultierende Wut verflogen war, ich den Motor startete und irgendeine abgelegene Seitenstraße in der Nähe der Bar suchte, wo ich den Bus über Nacht stehen lassen und gegebenenfalls auch darin schlafen konnte, ohne direkt von den Bullen hochgenommen zu werden. Viel früher als Madison öffnete ich die Tür von besagter Kneipe und obwohl ich kurz zuvor tatsächlich noch in Erwägung gezogen hatte einfach gar nichts zu trinken, um mich besser unter Kontrolle zu haben, steuerte ich jetzt doch als Erstes die Theke an und ließ mir ein Glas Whiskey bringen. Und dann noch eins. Dazwischen immer mal wieder ein Bier. Und ja, je mehr ich trank, desto mehr wurde ich auch wieder zu dem Menschen, der ich eigentlich war. Nicht mehr so traurig und nervig und ungemütlich, sondern locker und losgelöst. So wie man mich kannte stromerte ich mehrmals durch den Raum und ließ mich auf ein paar ungezwungene Flirts mit fremden Frauen ein. Bis meine Blicke an einer blonden Schönheit hängen blieben, die mir durchaus bekannt vorkam. Madison sah besser aus als am Nachmittag, ihr Make-Up verdeckte die tiefen, dunklen Ränder, das Rouge und der Lippenstift ließen sie lebendiger wirken. Und wahrscheinlich auch die Drogen, die in ihrem Körper rauschten. Obwohl sich ein Mann neben ihr eng zu ihr hinüber beugte, hoben sich meine Mundwinkel zu einem amüsierten Lächeln. Ich war nicht eifersüchtig, nie gewesen, diese Frau dort konnte das nicht wissen, aber genau deshalb gab es diesen Abend doch, oder? Damit wir einander kennen lernen konnten? Statt also mein Revier zu verteidigen setzte ich mich ebenfalls an die Theke, ein gutes Stück von ihr entfernt, und suchte einfach immer wieder den Augenkontakt zu ihr. Wie zwei fremde Leute, die sich auf Anhieb attraktiv fanden, hielt ich ihrem Blick mehrmals ein paar Sekunden stand, bis ich die Thekenkraft zu mir herüber winkte und der blonden Schönheit ein Getränk bestellte. Whiskey, aber absichtlich nicht unseren Whiskey. Nicht der, mit dem wir so viele schöne Erinnerungen teilten. Ein neuer Whiskey für einen Neuanfang. Mit dem kleinen Manko, dass ich mich weigerte das Getränk für sie zu bezahlen, sondern das lieber schön sie selber machen ließ. Und wenn sie schon dabei war konnte sie mein Getränk gleich mit bezahlen, genauso ließ ich es den Barkeeper an sie überbringen, weitete mein Lächeln zu einem Grinsen und beobachtete wie sich der Gesichtsausdruck meiner Frau veränderte, als sie von meiner eigenen Einladung erfuhr. Keine Ahnung, ob sie tatsächlich bereitwillig beide Getränke für uns zahlen würde, lieber stand von meinem Barhocker wieder auf, lief an der Theke entlang bis zu ihr und ließ mich unaufgefordert auf den freien Barhocker neben ihr sinken. Schön, ziemlich gut angetrunken war ich schon, und weil meine Aufdringlichkeit unter Einfluss von Alkohol keine Grenzen kannte, lehnte ich mich absichtlich so weit zu ihr hinüber, dass unsere Oberarme einander berührten. "Danke für die Einladung, schöne Frau. Es wird dich freuen zu hören, dass du damit mein Lieblingsgetränk getroffen hast." Prostend hielt ich ihr mein Glas entgegen. "Damit bist du auf meiner Skala gerade locker um ein paar Punkte gestiegen." RE: LAS VEGAS - Madison Lane - 07.11.2015 00:23 In Matt´s momentanem Level war er genau der Kaliber, der Maddi in ihrer jetzigen Phase viel eher Ansprechen würde, als der, der an ihre Vernunft und den Arzt und das alles Appellierte. Immer wieder tauschten die beiden diese Blicke aus, die Begegnungen zu einer Reizvollen machten und sie hörte dem Mann, der an ihrem Ohr hing, schon gar nicht mehr zu. Tja, mein Lieber, da hat der Mann dieser Frau dir wohl gerade die Tour vermasselt. Über den Ausgegebenen Drink musste sie nur Lachen und schob der Bedienung das Geld dafür bereitwillig über den Tresen, als sie schon den attraktiven Mann von der anderen Seite neben sich spürte. Woran auch immer das lag, an den Drogen oder ihrem Lebensstil, ihr gelang es, die Vergangenheit komplett zu Vergessen, zwischen den beiden. „ Das ist unfassbar schlau und innovativ Mister, so finanzierst du dir also deine Sauf-Abende und machst den Frauen einen Strich durch die Rechnung, die darauf hoffen, sich durch zu schnorren?“ Sie lachte sogar auf, neigte sich zu ihm. „ Vielleicht wollte ich mit dem harten Tropfen auch nur sehen, wie du vom Hocker fällst... trotzdem, jeder weiß, Punkte sammeln ist Super, die kann man immer gebrauchen – bei wem habe ich denn nun ein Punktekonto?“ Und sie hob ihren Blick in seine Augen, reichte ihm ernsthaft unbekümmert die Hand. „ Madison oder einfach Maddi, freut mich. Du darfst mich ruhig Duzen.“ Ihre Braue hob sich ein wenig an, sie hatte das schon getan und was wohl erfreulich an dem Szenario war – sie ließ auch aus der Geschichte der beiden raus, das die beiden sich schon durch Kilian über den Weg gelaufen waren. Es war ein gänzlicher Neuanfang. Der andere Typ neben ihr Winselte nach Beachtung aber letzten Endes drehte sie ihm doch die Schulter zu. RE: LAS VEGAS - Matthew Dawson - 08.11.2015 22:08 Amüsiert verzog ich meine Lippen, drückte meine Wirbelsäule durch und richtete mich auf dem Hocker ein wenig auf, um meine hübsche blonde Frau von der Seite erhaben anzusehen. "Nein, das wäre doch viel zu simpel. In Wirklichkeit bin ich ein bekennender Feminist und kämpfe für die Gleichstellung der Geschlechter. Politisch korrekte Frauen beschweren sich doch immer über dieses nervige Machogehabe und dass Männer glauben sie könnten etwas bei den Weibchen erreichen, wenn sie ihren Geldbeutel nur weit genug öffnen, also habe ich mich aufopferungsvoll dazu bereit erklärt den Spieß einfach umzudrehen und mich als Mann nur noch einladen zu lassen. Gleichberechtigung in Aktion könnte man sagen." Prostend hielt ich ihr mein Glas Whiskey entgegen, schaffte es jedoch nicht einmal darauf zu warten, dass Madison ihren Alkohol gegen meinen stieß, ehe ich doch auflachen musste. "Nein. Um ehrlich zu sein brauchte ich einfach nur einen Vorwand, um dich anzusprechen und weil ich ein armer Schlucker bin, musste ich kreativ werden. Und es hat geklappt." Der Alkohol half mir zwar mit meiner lockeren Stimmung, aber natürlich war es trotzdem völlig absurd die Hand von meiner Frau zu umfassen und sie sanft mit meinen Fingern zu drücken, während ich ihr fest in die Augen sah. So als würden wir einander gerade zum ersten Mal begrüßen. "Matthew oder einfach Matt, freut mich ebenfalls. Du darfst mich ruhig Siezen, das wird mir eher gerecht." RE: LAS VEGAS - Madison Lane - 08.11.2015 23:30 Madison lachte auf, nachdem er seinen Dialog beendet hatte, überschlug die langen Beine, um sich ihm gänzlich zuzuwenden. Daraufhin räumte der andere Mann dann das Feld . „ Soso, sehr Innovativ. Was, wenn ich dir als durchaus überzeugte Feministin sage, ich ziehe den Männern gerne das Geld aus der Tasche – egal, was sie erwarten?“ Wie viel Wahrheit darin doch wirklich lag, vermochte Matt nicht mal Ahnen. Dann mahnte sie sich aber selber dazu, sich daran zu Erinnern, warum und weshalb sie hier saß und das war, um sich die Papiere unterschreiben zu lassen. Also musste sie doch eigentlich jemand sein, den er nicht leiden konnte. Zu Schade. „ Zum Glück war ich eben noch arbeiten, wenn ich mich hier von dir Ausnehmen lasse. Ich bin erfreut dir zu sagen, dass dieses Geld von Männern kommt, die einer Frau einfach Geld zu stecken, damit sie ihre Hüften kreisen lässt. Bevor mich später der Missmut eines Aktivisten trifft und ich mit irgendwas beworfen werde.“ Sie umschrieb es zumindest nett um ihn nicht total zu schockieren, trank was von dem Whiskey und genoss tatsächlich den Moment. Wäre er doch einfach nur ein Fremder, wäre ihr Abend schon geplant aber so? „ Ganz schön selbstverliebt, der Herr. Dabei wäre ich einfach wegen der Falten beim Sie geblieben, dem Alter angemessen.“ Mit dem Zeigefinger tippte sie gegen seine Wange und es war seid ihrem erwachen eine der wenigen Berührungen, die von Madison ausgingen. „ Und du kommst woher?“ Durchgehend sah sie ihn an, das war seid dem Unfall auch noch nicht oft vorgekommen. " Wie gefällt dir Las Vegas und was treibt dich hier her?" RE: LAS VEGAS - Matthew Dawson - 09.11.2015 12:46 Ich hatte noch nie ein Problem damit gehabt, dass Madison manchmal für Fotoshootings ihren leicht bekleideten Körper der Öffentlichkeit präsentierte, normalerweise ließ mich so etwas völlig kalt, weil ich immer wusste, dass es dabei nicht um das Geld ging oder darum fremden Männern als Wichsvorlage zu dienen. Sie tat das für sich selber, für ihr eigenes Selbstbewusstsein. Im Gegensatz zu diesem Job als Stripperin, über den sie gerade so leichtfertig sprach. Sich von Männern den ganzen Abend dumm anquatschen und ansabbern zu lassen oder sich von ihnen für ein paar gekonnte Bewegungen Geld zustecken zu lassen, das ging eigentlich völlig gegen ihre Prinzipien. Meiner Meinung nach war das hauptsächlich etwas, das sie aus finanziellen Gründen tat, um sich ihren jetzigen Lebensstil leisten zu können. Doch obwohl ich das wusste und obwohl es mich hart traf zu sehen, dass meine Frau schon wieder so tief gefallen war, hielt ich das Lächeln auf meinen Lippen bei und zog gleichgültig meine Schultern an. "Ich glaube für den Anblick für sogar ich als Feminist all meine Prinzipien fallen lassen und dir mein ganzes Geld zuwerfen. Bevor ich mich danach selber auf die Bühne stelle, einen langen Monolog über Gleichberechtigung halte und mich dann lasziv ausziehe, damit du mir mein Geld zurückgeben kannst. Sonst bin ich nämlich pleite und muss mich vermutlich prostituieren, damit ich mir überhaupt den Sprit leisten kann, um diese gottverdammte Stadt wieder zu verlassen." Amüsiert schüttelte ich den Kopf. Zum Glück kannte ich meine Frau und zum Glück merkte ich an jeder ihrer Bewegungen, an ihrer Gestik und Mimik, dass Hailys verrückter Plan tatsächlich zu funktionieren schien. Erstmalig seit dem Unfall zeigte Madison ehrliches Interesse an mir als Mann, zum ersten Mal fühlte ich mich nicht mehr so als wäre ich eine Bedrohung oder eine Last für sie. "Ich komme aus Los Angeles und es gibt mehrere Gründe, weshalb ich hier bin. Einer davon ist das hier." Vorsichtig zog ich eine zusammen gefaltete Serviette aus meiner Hosentasche und hielt sie demonstrativ in die Höhe. "Kennst du den Spruch What happens in Vegas stays in Vegas? Bevor ich hierher gekommen bin hab ich eine Liste gemacht, mit meinem besten Freund zusammen. Zehn Dinge, die ich unbedingt tun soll, während ich hier bin, teilweise nicht ganz legal. Damit ich einen unvergesslichen Trip habe. Und die Liste werde ich abarbeiten, während ich hier bin." Ich wandte mich auf dem Barhocker ebenfalls in Madisons Richtung und faltete die Serviette dabei absichtlich so auf, dass sie das Geschriebene nicht lesen konnte. Meine Frau liebte Abenteuer, das hatte sie schon immer getan und während ich zwar zugesagt hatte sie ganz neu kennen zu lernen und sie nicht zu alten Erinnerungen zu drängen, hieß das ja nicht, dass ich mir mein Wissen über sie nicht zunutze machen konnte. "Und was machst du in Las Vegas?" |