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DROOG PUB - Admiss - 22.06.2015 23:19 Ein beliebter Szenepub. RE: DROOG PUB - Brooke Dawson - 04.08.2015 23:25 Brooke hatte in ihrem Leben schon vieles gesehen, erlebt und in ihrem Job vor allem überlebt. Es sollte eigentlich nichts mehr für sie geben, was sie Schocken konnte und das war auch gut so – das konnte man sich in dem Umfeld, in dem sie sich bewegte, nicht leisten. Aber es sollte trotzdem passieren. Sie sollte noch einmal eines besseren belehrt werden. Einer ihrer Bekannten hatte sie vor ein paar Wochen schon damit genervt, dass es da einen jungen Mann geben sollte, der sich für ihre Geschäfte interessierte. Er hatte versucht woanders Fuß zu fassen – das hatte sie schon mitbekommen, denn in der Regel ging an ihr nichts vorüber, was ihre Geschäfte betraf aber er hatte es bei den falschen Versucht. Sie war diejenige gewesen, die die Runde in ihrer Villa in Malibu hatte aufmischen lassen, denn der Typ, der da seine Drogen im großen Stil los werden wollte, wollte sich nicht an ihre Regeln halten. Natürlich musste sie ihre Reviere verteidigen und ihren Standpunkt, sie habe in der Stadt das sagen und keiner würde hier größeres Abwickeln, als sie das wollte, es sei denn es war für sie. Aus dem Grund allein hatte sie schon eigentlich kein Interesse den Kerl kennen zu lernen, der es zuerst bei der Konkurrenz versucht hatte aber sie lebte nun mal auch von Gefallen. Brooke musste immerzu darauf achten, sich mit vielen und den richtigen und wichtigen Menschen gut zu halten und der, der sie darum bat, sich mit dem fremden zu treffen – das war einer dieser, denen man gerne einen kleinen Gefallen tat um sich bei Problemen an ihn zu wenden und sich ebenso einen Gefallen einzufordern. In ihrem Clubhaus empfing sie also diesen Unbekannten, er wurde an der Tür durchsucht, musste seine Waffen abgeben um dann in ihr – nennen wir es mal Büro – gelassen zu werden. Es war ein Hinterraum der Kneipe, zu später Stunde, so konnte man sich am besten vor den Lauschern von Fremden oder auch der Polizei fern halten. Wobei die Polizei von Compton auch schon sehr gut mit ihr kooperierte. Ab und an lieferte sie unbedeutende Fische an sie aus und sie standen in der Statistik nicht so schlecht dar. Eigentlich war ihre Lust sehr begrenzt – bis zu dem Moment, als jemand den Raum betrat, der ihr verdammt noch mal sehr Bekannt vorkam. Die rothaarige besaß sie Gabe, sich Gesichter auch über Jahre hinweg zu merken und auch bei Chas sollte das nicht anders sein. Ein paar Sekunden des Musterns und dann schüttelte sie den Kopf, ungläubig, dass das hier wirklich passierte. Dennoch war sie besonnen genug, Abzuwarten, ob auch er sie erkennen würde. Bei Chas handelte es sich nicht um irgendeinen Mann, den einer von vielen würde es nicht vollbringen, nach so langer Zeit das Herz von Brooke so zum Pochen zu bringen. Er war ihre große Liebe gewesen, in ihrer Jugend. Die erste und die Frau musste zugeben, auch die einzige. Schnell, nachdem ihre Eltern sich hatten Scheiden lassen und sie nach Compton mit ihrer Ma ziehen musste, die an der gescheiterten Ehe total zu Grunde gegangen war, hatte sie ihren Schmerz in kriminelle Energie gesetzt und nicht zuletzt diese Zeit hatte ihr ihren eiskalten Ruf eingebracht. Die Mutter war dem Alkohol verfallen, weswegen Brooke jegliche Schwäche durch Sucht verachtete und das auch noch wegen einem Wichser, der sie betrogen hatte. So hielt Brooke bis heute auch nicht wirklich viel von Männern. Eigentlich gar nicht von Menschen. Denn nach der Erfahrung war sie jemand geworden, der nur noch sich selber Liebte und deswegen war es so hart jetzt Chas in die Augen zu schauen. So oft sie sich auch ins Gedächtnis rief, es dürfte an ihrer Entscheidung nichts ändern, konnte er sich natürlich Sicher sein, sie würde ihm den Einstieg in die Geschäfte von Los Angeles ermöglichen. Wer aber durch sein Vitamin B an die Stelle kam, der konnte sich auch durch schlechtes Benehmen ganz schnell wieder ins aus schießen und das machte sie ihm auch deutlich. An Chris hatte man gesehen, wie schnell das ging. Nicht, dass er dachte, irgendwelche alten Gefühle würden sie weich oder rührselig machen. Das konnte sie sich nicht Erlauben. Die Anziehungskraft blieb trotzdem und öfter als bei anderen, verlangte sie von ihm, sie über seinen Stand in Kenntnis zu setzen. Natürlich rechtfertigte sie das vor sich selber und damit auch ihrer Gang damit, er kenne sich hier ja nicht so gut aus aber im Grunde, ganz tief in ihr, wusste Brooke, sie wollte ihn einfach nur sehen. Sie wollte sich an die Phase in ihrem Leben erinnern, als sie neben ihm aufgewacht war und das naive Mädchen in ihr sich gewünscht hatte, jeden Tag neben ihm aufzuwachen. Den Rest ihres Lebens. Die beiden hatten rum gesponnen, mal zusammen zu Leben. Zu reisen. Alles, was man sich in der Phase noch so ausmalte und was man sich darunter vorstellte, mit jemandem alt zu werden. Es weckte so viel in ihr, was sie schon lange nicht mehr Gefühlt hatte. Manchmal stand sie auch kurz davor ihn einfach aus der Stadt verbannen zu lassen, denn diese Emotionen machten sie auch Angreifbar, hatte sie das Gefühl aber damit würde sie sich ja auch nur noch mehr die Blöße geben. Die Situation war verzwickt, denn darüber hinaus wollte die rothaarige auch herausfinden, ob man sich durch Nähe in diese Zeit zurück versetzen könnte. Ob sie diese unbeschwerte Zeit verfälscht wieder haben konnte, wenn sie sich auf ihn einließ. Man wusste, dass Brooke eigentlich immer das bekam, was sie wollte und diese Treffen, in denen es um Geschäfte ging die wurden nun mal auch immer Privat abgehalten. Langsam schlich sie sich also irgendwie in Chas Leben und er wollte immerhin auch in ihres, wenn er für sie arbeiten wollte, musste er sich auch mit ihrer Gang und allem was dazu gehörte Beschäftigen. Einzelgänger oder nicht, das waren ihre Regeln und so sicherte sie sich ihre Loyalität der Menschen. Da Chas ihr aber auch gesagt hatte, bei der Polizei dürfte er in absehbarer Zeit nicht auffallen, erklärte sie sich aber sogar damit Einverstanden, in Kneipen zu gehen, die nicht unter ihrer Hand standen. Denn natürlich konnte man nicht alle Bullen schmieren und immer mal wieder fuhr eine Streife bei ihr vorbei, die Informanten sagten ihr das und so auch heute. Also blieb ihr nichts anderes als sich mit Chas unauffälliger zu treffen – in freudiger Erwartung, die Treffen der beiden verliefen oft auch noch in privater Zweisamkeit. In einer eher leeren Kneipe fragte sie ihn dazu aus, wie es lief, mit nicht so offensichtlichem Wortlaut sondern eher als habe jemand einen neuen Job angefangen, da kam diese Frau mit den langen, braunen Locken an den Tisch der beiden und sagte Chas hallo. Die Blicke beider gefielen Brooke nicht und eines stand schon bei dem Lächeln in dem Gesicht der Bitch fest, über die würde sie sich schlau machen. Auch wenn sie es niemals zugeben würde, irgendwo hatte sie an ihrem Gegenüber einen gewissen Anspruch und das noch viel mehr als bei Chris. RE: DROOG PUB - Charles Thompson - 06.08.2015 18:15 Im Gegensatz zu Brooke hatte ich den Vorteil mich auf unser Wiedersehen einstellen zu können, denn natürlich hatte ich nie aus den Augen gelassen, was aus ihr geworden war. Konnte man in unserem Geschäft auch gar nicht. Selbst die großen Drogenbosse von der ganz anderen Seite des Landes waren mir in New York ein Name gewesen und andersrum war es mit Sicherheit genauso. Deshalb hatte ich schon vor meinem Umzug nach Los Angeles gewusst, dass ich ihr dort früher oder später über den Weg laufen würde. Und als ich dann durch einen gemeinsamen Freund den Kontakt herstellen ließ, war mir auch vollkommen klar in wessen Büro ich ein paar Tage später hinein spazierte. Doch ganz so kalt, wie ich es gerne hätte, ließ mich das auch nicht. Brooke und ich hatten damals eine so intensive Zeit zusammen erlebt, das ließ einen nicht so leicht los, vielleicht sein Leben lang nicht. Ich war gerade 15, als ich sie das erste Mal gesehen hatte, im ständigen Konflikt mit meinem Stiefvater, gewalttätig und kriminell. Ich stieg damals gerade in die Geschäfte meines Cousins ein, der in New Yorker Untergrund mit Drogen dealte, als die rothaarige Frau mir über den Weg lief. Unsere Liebe war ebenso leidenschaftlich wie zerstörerisch. Wir beide waren schon immer sehr selbstbezogene Personen gewesen, sehr temperamentvoll und impulsiv. Lautstarke Auseinandersetzungen gehörten zu unserer Beziehung dazu, ebenso wie Handgreiflichkeiten. Manchmal schlugen wir beide aufeinander ein, wehrten uns gegenseitig mit Händen und Füßen, um uns dann kurz darauf wieder leidenschaftlich zu lieben. Die Emotionen fuhren Achterbahn, jeden Tag aufs Neue, aber ich kam einfach nicht von dieser Frau los. Ich liebe sie mehr, als mich selber. Wir schmiedeten große Pläne, davon wie wir bei einem Bankraub ganz viel Geld einsacken würden und uns damit absetzen wollten. Wir redeten von der Zukunft, als wäre sie zum Greifen nah. Bauten uns eine Fantasiewelt aus unseren eigenen verrückten und kriminellen Vorstellungen. So lange, bis die Realität uns in die Quere kam. Ich war gerade 19 Jahre alt, als sich die Eltern von Brooke scheiden ließen und sie mit ihrer alkoholabhängigen Mutter an das andere Ende dieses riesigen Landes zog. Sie versprach mir, dass sie zurück kehren würde, um mit mir gemeinsam unsere Ziele zu verfolgen. Und ich versprach ihr, dass ich so schnell wie möglich folgen würde, um in der Sonne mit ihr alt zu werden. Aber keiner von uns hielt sein Versprechen. Der Kontakt brach immer mehr ab, unsere Auseinandersetzungen konnten nicht mit gutem Sex relativiert werden und trieben einen immer größeren Keil zwischen uns. Brooke legte in Los Angeles die Grundlagen für ihr späteres Imperium und ich rutschte ebenfalls in New York immer tiefer in die kriminellen Geschäfte hinein. Wir waren an unsere Wohnorte gebunden und irgendwann änderten sich die Prioritäten in unserem Leben. Jahrelang hatten wir kein Wort voneinander gehört, als ich an besagtem Tag in ihr Büro marschierte, mit einem Lächeln auf den Lippen, das ihr direkt verriet - ich hatte unsere gemeinsame Zeit nie vergessen. Sie ebenso wenig. Und wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, bis wir von unseren jugendlichen Gefühlen eingeholt wurden und aus der rein beruflichen Verbindung erneut eine intime Nähe wuchs. Immer wieder endete ein Gespräch über die Geschäfte in ihrem oder in meinem Bett. Oder auch auf ganz anderen Möbeln. Oder in ganz anderen Räumen. Die erste große Liebe vergaß man nie, aber im Gegensatz zu Brooke waren bei mir mittlerweile keine Gefühle mehr für sie übrig. Ich mochte unsere Zweisamkeit, aber ich konnte ihre kalte Brutalität nicht mehr lieben. Nicht nach allem, was geschehen war. Nicht, nachdem sie damals diejenige gewesen war, die mich in New York zurückgelassen hatte. Obwohl wir damals gemeinsam versucht hatten diese Distanz zu überstehen und obwohl ich eigentlich auch verstand, dass sie keine Wahl hatte - ich konnte es ihr nie verzeihen. Auch jetzt noch nicht. Und deshalb hatte ich auch keinen Blick für den hasserfüllten Ausdruck in den Augen von Brooke, als wir eines Abends in einem Pub saßen, über die Geschäfte sprachen und sich unerwartet Summer unserem Tisch näherte. Viel eher war des die braunhaarige Frau, an der meine Augen durchgängig klebten, als ich mich von meinem Stuhl erhob, um wie ein Gentleman zur Begrüßung ihre Wangen zu küssen. Summer war die Frau, die ich nicht haben konnte, obwohl ich mich so sehr zu ihr hingezogen fühlte. Sie war die Frau, an die ich seit dieser Nacht in Malibu immerzu denken musste, nicht Brooke. Brooke war ein lustbefriedigender Zeitvertreib, eine schöne Erinnerung und meine Eintrittskarte in die Drogengeschäfte von Los Angeles. RE: DROOG PUB - Haily Stone - 19.11.2015 22:38 Haily war seid der Nacht, in der sie Aiden in dem Technoclub über den Weg gelaufen war, nicht wirklich zu Ruhe gekommen. Sie träumte schlecht, sie zerbrach sich den Kopf und von Tag zu Tag konnte sie sich weniger leiden. Zu allem Überfluss ließ sie dieses schüchterne Mädchen nicht los und auch wenn Gus ihr ein Dorn im Auge war, immer, wenn sie aus sicherer Entfernung nachsah, ob es Jamie gut ging, schien er wenigstens den Anstand zu haben und bei ihr zu bleiben. Die beiden suchten nach ihr aber Haily wollte sich nicht damit auseinander setzen, sie wollte nur Sicher gehen, ob sie Matt nicht im Stich ließ. Tat sie nicht. Wenn dann Kilian und der war ihr zumindest Schnuppe – machte er eben ein paar Überstunden. Man konnte ja auch nicht verlangen, dass sie alles im Auge behielt. Nach ein paar Tagen hatte sie in einem Club einen Jungen kennen gelernt, die beiden hatten ab und an ihren Spaß und deswegen Haily auch immer mal wieder eine Nacht in einem gemütlichen Bett. Wenigstens das blieb ihr nicht vergönnt und wenigstens da pfuschten ihre beiden Brüder ihr nicht dazwischen. Immer mehr setzten ihr aber auch die Erzählungen zu, von Matt, was aus Chas für ein Mensch geworden war. Ihrem Vorbild. Wie konnte er sie nur so Enttäuschen? Er war brutal und kaltherzig. Wo auch immer dieser Wille herkam, eventuell dachte sie, ihm eins rein zu würgen, würde sie Glücklicher machen aber in erster Linie lenkte es sie nur von ihren Gedanken ab. Der Aufwand war nämlich enorm. Chas schien keiner zu sein, der im Park stand und kleine Mengen an den Mann brachte. Da waren ganz schön große Hinterleute drin aber unter den Obdachlosen konnte man zwischen dem Gerede auch immer die Wahrheit herausfinden, die Leute redeten halt doch immer und so erfuhr Haily irgendwann von einer rothaarigen Hexe, die mit einem alten Bekannten, Chas, hier die Geschäfte in der Hand hatte. Also so war das. Sehr schön. Das dieser Stand absolut veraltet war, weil Brooke selbst dafür gesorgt hatte, dass niemand über die Misere mit Summer sprach – oder wie rebellisch das Paar sich gegenüber ihrer Autorität verhalten hatte, konnte sie ja nicht Wissen. Also tanzte sie nicht ihrem Bruder sondern dieser fremden Frau auf der Nase herum, klaute ihre Waren und legte ihre Mittelsmänner rein. Haily war darin geschickt, weil sie ihre kreativität statt in Sinnvolle Dinge immer in solche Aktionen gesteckt hatte. Das sie nun einen Haufen Drogen und Kohle hatte, war dabei egal, das meiste gab sie sogar einfach kostenlos weiter an jemanden, der sich einen netten Abend machen wollte. Womit sie nicht gerechnet hatte – wer dachte denn auch an sowas – das sie schon aufgefallen war und das blonde Mädchen heute in eine Falle gelockt wurde. Dabei war das alles so offensichtlich, so einfach, man hätte mit dem Gedanken spielen können aber dieses unbekümmerte Hippie Mädchen war nicht so gut darin, das miese in den Menschen zu sehen. Als sie das Päckchen geschickt aus dem Briefkasten angelte, spürte sie nur einen dumpfen Schlag auf dem Hinterkopf und als nächstes sah sie sich in einem Kellerraum um, der zu einer... Kneipe gehörte? Cool! Da stand Bier und Schnaps und Wein. Das war ja wie im Himmel wach zu werden! Eine fette Party. Zumindest bis das Mädchen merkte, sie konnte sich nicht rühren, weil sie an einen Stuhl gebunden war? Wer machte denn sowas? Das Spiel gefiel ihr dann zur Abwechslung mal nicht, also suchte sie wen, der sie los machen konnte. Aha, da war ja wer. Diese breitschultrigen Männer sahen aber ernst aus. „ He, du? Machst du mich los?“ Keine Reaktion, sie wollte noch mal Ansetzen, da kam jemand gediegen die Tür rein und nahm mit der Art alles ein. Da stand eindeutig eine Chefin, Haily brauchte nicht lange um den Zusammenhang herzustellen – berühmt berüchtigte Brooke. Mensch, das war ja wie im Westernfilm hier, zumindest von der Spannungskurve oder wie bei einem der französischen Gangster Filme. Haily hatte weder den Ernst noch ihre Rolle begriffen, als sie angeschnauzt wurde, was sie sich dabei dachte und das Päckchen mit den Drogen vor ihr landete. „ Ich hab mir – halt einen kleinen Spaß erlaubt, das wird ja wohl noch drin sein.“ So und wo war nun Chas? Dem würde sie die Wahrheit sagen aber doch nicht dieser durchgedrehten Gangsterbraut, dass ihre Antwort sicher nicht besser war und bestimmt nicht gehört werden wollte, ließ sie mal außen vor. Schien auch in Ordnung zu sein, denn Brooke ließ sie mit einem Kopfnicken los binden. Das Brooke nur keine Lektionen erteilte, wenn jemand gefesselt war, wusste sie eben auch nicht – zumindest bis eine Waffe ihre Schläfe traf und sie auf dem Boden aufkam. „ Scheiße, das tat weh. Ist ja schon gut.“ Haily tastete nach ihrem Kopf, autsch. Das würde auch noch ein paar Tage weh tun. “ Ich Glaube du – verstehst den Ernst nicht. Das ist meine Stadt und ich lasse mich nicht von einer kleinen Obdachlosen übers Ohr hauen, dass war der letzte Deal, den du mir versaut hast.“ Und das hieß nun genau? Ach, das hieß das? Haily hatte nun alle Zeit der Welt sich den Lauf von der Waffe anzusehen, die Öffnung auf sich gerichtet – Moment mal? Wollte diese Frau Haily etwa gerade erschießen? Wegen Drogen? Ernsthaft? Der Hippie in ihr war gerade außer rand und band, lief überfordert von rechts nach links und so wusste auch sie gar nichts zu sagen. RE: DROOG PUB - Charles Thompson - 27.11.2015 11:35 Die letzten Wochen waren ein ständiges Auf und Ab gewesen, in jeglicher Hinsicht. Beruflich hatten sich einige Türen geöffnet, aber dann doch wieder geschlossen. Einige Interessenten, viele Pläne, die dann aber trotzdem nicht so recht klappen wollten. Ein frustrierendes Treffen folgte auf das Nächste und mittlerweile hatte ich zwar Leute gefunden, die mir die Ware über den Seeweg ins Land transportieren würden, aber noch keinen Kundenstamm, der mir die Drogen dann auch abnehmen konnte. Mir war klar, dass Enttäuschungen und Rückschläge immer zu meinem Job gehört hatten, aber gerade in den letzten Jahren hatte ich in New York so ein großes, gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut, dass diese Unsicherheiten hart an meinen Nerven zogen. Und natürlich wirkte sich das auch auf Summer und auf unsere Beziehung zueinander aus, denn wenn ich schlechte Laune hatte, dann ließ sich das kaum vor ihr verbergen. Trotz dem misslungenen Raubüberfall und dem Haftbefehl, der jetzt gegen sie vorlag, machte sie sich in ihrer Rolle jedoch unheimlich gut. Immer wieder überraschte sie mich mit ihrer Stärke und Abgeklärtheit, mit ihrem Mut und ihrer Risikobereitschaft. Und natürlich auch mit ihrem tadellosen Aussehen, das mir nicht nur einmal bei wichtigen Meetings zugute kam. Wenn die Frau das wollte, dann konnte sie jeden um den Finger wickeln, das bezeugte sie mir immer wieder und dadurch lieferte sie mir einen entscheidenen Vorteil gegenüber anderen. Aber trotzdem steckte da auch ein Temperament in ihr, an das ich mich erst einmal gewöhnen musste, denn im Gegensatz zu meinen vorherigen Frauen hielt Summer nicht einfach den Mund, wenn ich meinen Frust mal an ihr ausließ. In regelmäßigen Abständen schrieen wir einander laut an, warfen auch schonmal mit Gegenständen um uns und knallten diverse Türen, um dann doch wieder mit leidenschaftlichem Sex den Streit zu schlichten. Doch absurderweise fand ich da nach ein paar Tagen sogar Gefallen dran, denn diese lautstarken Auseinandersetzungen gaben mir auch eine Möglichkeit mich von der Wut zu befreien. Während all das in San Francisco passierte, behielt ich durch meine Kontakte natürlich auch einen Überblick über Los Angeles. Und sei es nur, um rechtzeitig davon in Kenntnis gesetzt zu werden, falls Brooke doch entschied sich nachträglich noch an uns rächen zu wollen. Wahrscheinlich käme das spätestens auf mich zu, wenn sie erfuhr, dass ich hier an der Westküste ebenfalls ein Geschäft aufbauen wollte, denn ich wusste ganz genau wie sehr sie Konkurrenz hasste. Statt einer Nachricht, dass wir uns vor der Rothaarigen in Sicherheit bringen sollten, übermittelte mir mein Kontakt jedoch etwas ganz Anderes. Natürlich hatte ich nach dem plötzlichen Verschwinden meiner Geschwister, William und Haily, auch jemanden darauf angesetzt ein Auge auf die beiden zu behalten, nur damit ich wusste, wo sie sich aufhielten und dass es ihnen den Umständen entsprechend gut ging. Bei William - beziehungsweise Gus - hatte sich die Fährte schon nach ein paar Tagen verloren, dafür war er einfach zu unabhängig. Social Media Kanäle, Bankkonten, Mobiltelefone, das alles besaß er nicht. Bei Haily war das etwas einfacher, unter anderem deshalb, weil sie von San Francisco nur nach Los Angeles geflohen war und sich dort jetzt schon mehrere Wochen aufhielt. Genau das wurde dann jedoch auch zu einem Problem für mich, denn dieses kleine Hippie-Mädchen war sich wohl zu fein zum Arbeiten und schnorrte sich lieber alle notwendigen Dinge zusammen. Oder sie stahl einfach von anderen Menschen. Nicht nur Nahrung, sondern auch Drogen. Von Brooke. Fuck. So etwas ging niemals ungeachtet an der rothaarigen Frau vorbei und obwohl ich wusste, dass ich damit mein Leben riskieren würde, schlich ich mich eines Nachts überstürzt aus dem Hotelzimmer, setzte mich in mein Auto und fuhr nach Los Angeles. Für Summer blieb nur eine Nachricht zurück, dass ich etwas Wichtiges erledigen musste und mich bei ihr melden würde, sobald ich mich darum gekümmert hatte. Ich hasste es sie hier alleine zurückzulassen, aber ich wusste auch, dass sie mir hierbei keine Hilfe sein konnte. Ihre Anwesenheit würde Brooke nur noch mehr reizen und mal abgesehen davon: Falls es wirklich dazu kommen sollte, dass die rothaarige Frau versuchte sich an meiner Schwester zu rächen, dann konnte ich nicht zwei Personen in meiner unmittelbaren Nähe haben, auf die ich achtgeben musste. Das ging nicht. Irgendjemand würde darunter leiden. Und weil es genauso kam wie geahnt war ich am nächsten Tag in Los Angeles auch mehr als froh über meine Entscheidung. Brooke wollte Haily ihre gerechte Strafe erteilen, das wusste ich mittlerweile, und ich wusste auch wie genau das passieren sollte. Man fing meine Schwester in einer von Brookes Drogenwohnungen ab, schlug sie bewusstlos und schleppte sie in den Keller ihrer Kneipe. Dort würde sie dann ihr Leben lassen. Laut Plan. Es sei denn ich wusste das zu verhindern. Mir kam dabei eindeutig zugute, dass ich die Lokalitäten von Brooke in- und auswendig kannte, ich wusste wie sie arbeitete und wo sie jemanden positionieren würde, um sich selber Schutz zu verschaffen. Anstatt mitten durch die Kneipe zu laufen, steuerte ich also mit einem meiner Kontaktmänner die Hintertür an, wo immer eine Person positioniert war, um bloß die Leute eintreten zu lassen, die ein Recht darauf hatten. Aber noch bevor er die Hand heben und uns abweisen konnte, hatte er schon eine Kugel im Kopf, der Schalldämpfer auf meiner Waffe verhinderte dabei, dass man den Schuss bis in den Keller hören würde. Durch die Flure im hinteren Bereich der Kneipe mussten wir noch an zwei anderen Männern vorbei, die ebenfalls beide ihr Leben ließen, bevor sie überhaupt dazu kamen uns anzusprechen. Zuletzt blieb nur noch der Kellerraum, durch dessen Tür ich nicht nur die Stimme von Brooke deutlich hören konnte, sondern auch tatsächlich die von meiner Schwester. Wortlos, nur mit Zeichen, verständigte ich mich mit meinem Mann, ehe er seine Hand um die Klinke legte und die Tür auf stieß. Der Überraschungsmoment war dabei glücklicherweise auf unserer Seite: Er streckte mit zwei gezielten Schüssen die beiden weiteren Jungs von Brooke nieder und ich traf ganz bewusst mit einer Kugel den Arm der rothaarigen Frau. Einfacher wäre es vermutlich gewesen ihr von hinten in den Kopf zu schießen, aber das hier ging nicht nur darum meine Schwester zu befreien. In meinem Job musste ich gezwungenermaßen immer drei Schritte voraus denken und deshalb war mir auch klar, dass man mir keinerlei Respekt oder Anerkennung zollen würde, wenn ich Brooke hinterhältig in den Rücken schoss. Wenn ich das tat, dann würde irgendeiner ihrer Männer mich suchen, finden und ebenfalls töten, bevorzugt derjenige, der ihre Position einnehmen wollte. Das musste ich verhindern. Stattdessen beobachtete ich wie Brooke ihre Waffe aus der Hand fiel, wie ihr blutender, schmerzender Arm nach unten sackte und sie sich in meine Richtung drehte. Für eine ewig lange Sekunde sahen wir einander in die Augen, wortlos, weil sie sich nicht die Blöße geben konnte um ihr Leben zu flehen oder zu betteln. Das wusste ich und ich würde an ihrer Stelle genauso handeln. Denn es gab nichts, was sie sagen oder tun könnte, um mich daran zu hindern mit dem Lauf meiner Waffe direkt auf ihr Gesicht zu zielen und abzudrücken. Auch das war eine bewusste Entscheidung, denn ihr demoliertes eigentlich so schönes Gesicht und all die Blutspritzer um sie herum waren ein Zeichen meiner Kaltblütigkeit, meiner Härte und meiner Gnadenlosigkeit. Es würde mein Ansehen in dieser Stadt steigern, wenn dieser Mord über Mundpropaganda die Runde machte. Brooke Körper sank leblos auf den Boden und erst nachdem ich meine Lungen tief mit Luft gefüllt und lange genug - mit dem Ansatz eines triumphierenden Lächelns auf den Lippen - das sickernde Blut angestarrt hatte, wandte ich mich an Haily. "Bist du okay? Ist dir was passiert?" RE: DROOG PUB - Haily Stone - 28.11.2015 02:20 Summer genoss die Zeit, Chas und seine Eigenarten immer besser kennen zu lernen – ja, sicher die einzige Frau, die dermaßen bescheuert war aber irgendwas an ihm zog sie im Gegenzug immer magisch an. Ob es nur der Sex war, würde sich wohl in einigen Wochen oder Monaten zeigen aber auch ihr gab das einen gesunden Raum, die Überforderung zu verarbeiten, wenn ein Streit der beiden ausartete. Summer merkte auch schnell, dass Chas sich sonst nicht mit Frauen, wie sie es war, herum schlug. Auf ihre Provokationen, wenn sie darauf bestand, einen seiner neuen Kollegen zu Daten, des Vorteils halber und um etwas für ihr Geld zu tun, wurde er garstig und kalt aber egal ob es stimmte oder nicht – vor ihrem inneren Auge - sah sie ihn auf- und abwandern. Danach benahm er sich ein paar Tage sehr Besitzergreifend, bis er sich wieder beruhigt hatte. Ja, Summer ließ sich eben Beweisen, wie sie von ihm geschätzt wurde. Deswegen war sie umso verwirrter, als er sie mit nichts als einer fadenscheinigen Aussage auf einem Zettel zurück ließ – hatte er genug und würde sie nun den Bullen ausliefern? Traurig war, auch das mutete sie ihm zu und statt ihn zu erreichen, packte sie eilig ihre Sachen. Das Chas zu der Zeit seine Schwester vor Brooke in Schutz nahm, hätte sie sicher dazu verleitet, darauf zu beharren, mit zu kommen aber so fühlte sie sich sitzen gelassen. Das machten Partner nicht, egal auf welcher Ebene. Haily interessierte das Liebesleben ihres Bruder gerade herzlich wenig, als sie noch immer argwöhnisch auf die Waffe sah und auf einen Peng-Banner hoffte, der daraus kam. Sollte es das hier gewesen sein? Wie dumm. Dennoch ließ sie sich irgendwann auf den Rücken rollen, stützte sich auf ihren Händen ab und Lächelte. Wenn schon verenden, dann Glücklich, sie hatte doch nichts verpasst und nichts ausgelassen – außer – sollte Aiden recht behalten und nicht ihre Brüder verschwanden aus ihrem Leben sondern sie aus deren und jedem anderen? Ohne jemals... über alles zu Reden? Mit der Gewalt ihres Kopfes schob sie das beiseite, dachte an all die schönen Dinge in ihrem Leben, ja, Noah war auch darunter. „ Na los, also in Todesangst schwelgen ist ein wenig Gangster-Alte-Schule und diese zähen Szenen will keiner sehen.“ erinnerte sie sich an diese übertriebenen Sequenzen, wenn sie denn mal einen Mafia Film gesehen hatte. Oh Haily sollte in dem Moment die Spannungskurve miterleben und wohl nie wieder vergessen – Schüsse. Blut. Man roch und spürte den Tod. Auf ihre Ohren presste sie die Hände, schrie um alles zu Übertönen und als sie die zusammengekniffenen Augen einen Spalt öffnete, waren ihre angewinkelten Beine voll mit den Spritzern von Brookes Blut. Leere Augen starrten sie an – das war nicht passiert? Das hatte sie nicht gesehen? Haily wäre besser dran, Brooke wäre schneller gewesen, war ihr erster Gedanke als sie aus Instinkt aufsprang, um raus zu rennen. Chas direkt in die Arme. Ohne Absicht prallte sie an seiner Brust ab, auf dem weg hinaus. Ob alles okay und in Ordnung war? „ Du... hast...“ Große, mit Tränen gefüllte und erschrockene Augen trafen ihren Bruder, ihr Vorbild. „ Sie ist Tod.“ Es erschütterte ihre Welt und versetzte sie in einen Schockzustand, so sehr, das sie bibbernd vor ihm stehen blieb. „ Wie ist... das mit dir passiert?“ Wer war das, vor ihr? Lächelte er da etwa? „ Du hast so viele Menschen gequält.“ Ob er auch wusste, dass sie bei Matt gelebt hatte, wenn er mit einem Satz hier herein kam? Hatte Matt seiner Freundin, Chas Gefährtin etwas gesagt? " Jetzt siehst du zufrieden aus, weil du..." Er hatte gemordet. "... du hast ihr das Leben genommen." Alles Fakten aber so unbegreiflich. RE: DROOG PUB - Charles Thompson - 29.11.2015 18:20 Wenn ich eines jetzt absolut nicht gebrauchen konnte, dann dass Haily in eine Art Schockzustand verfiel, bewegungslos und völlig neben sich stehend. Wir mussten hier raus und zwar so schnell wie möglich, deshalb drückte ich auch meine freie Hand fest auf ihre Schulter und versuchte sie dadurch mental bei mir zu halten. "Ja, sie ist tot. Und wenn sie nicht tot wäre, dann wärst du es jetzt." Meine Stimme klang genauso kalt wie es jeder in meinem Umfeld von mir gewöhnt war - abgesehen von meiner Schwester. Sie kannte mich nicht so. Es lag zwar verdammt viel Zeit zwischen der Version, die Haily kennen gelernt hatte, und der Version, die ich jetzt war, aber für sie war ich doch immer noch ihr großer Bruder. Jemand, zu dem sie aufsehen konnte und den sie bewunderte. Mittlerweile allerdings ließ ich niemanden mehr an mich heran und in meinem Blick konnte man auch nicht mehr die Liebe und Wärme erkennen, mit der ich meine Geschwister damals angesehen hatte. Obwohl es hier gerade um ihr Leben ging wirkten meine Augen gewohnt gefühllos und unnahbar. "Das ist nicht deine Schuld, Haily. Brooke und ich kennen uns schon seit Jahren und das hier- das war schon lange überfällig. Okay?" Das war die einzige Sorge, die ich ihr nehmen konnte, bevor ich ermahnend meinen Namen hörte und von meinem Komplizen dazu gedrängt wurde den Raum zu verlassen. "Wir müssen hier raus. Wenn du leben willst, dann würde ich dir raten, dass du mir vertraust und vergisst, was dir irgendein Matt über mich erzählt hat." Natürlich war mir nicht entgangen, dass sie von so vielen Menschen sprach, die ich angeblich gequält hatte, und man musste auch nicht ihre Gedanken lesen können, um zu wissen, dass es dabei um Matt und Madison ging. Um die Leute, bei denen sie die letzten Wochen verbracht hatte. Anstatt mich daran aufzuhängen griff ich jedoch nach ihrem Oberarm, zog Haily hinter mich und ging vor ihr her in den Flur, die Waffe dabei noch immer in meiner Hand. RE: DROOG PUB - Haily Stone - 29.11.2015 23:24 Chas schaffte es ganz knapp, dass Hailys Hirn nicht wegen Überforderung ganz dicht machte. Gewalt, Tod, Waffen – das spielte nicht nur in ihrem Leben keine Rolle, das sollte in ihren Augen nicht Existieren. Jetzt stand sie mittendrin und würde Brookes zerfetztes Gesicht nie wieder vergessen und er hatte nichts besseres zu tun als ein Leben gegen ein anderes aufzuwiegen und nebenbei zu Erwähnen, es sei nicht ihre Schuld, kein Affekt sondern eine längst Überfällige Sache? Doch eher sie sich Aufregen konnte, drängten die beiden fremden Männer sie zum Aufbruch. Ja, beide waren ihr fremd, denn Chas hatte nichts von dem großen Bruder, auf den sie so Verzweifelt gewartet hatte, nicht nur in der Nacht auf der Parkbank sondern danach auch noch in unzähligen Träumen. Vertrauen? Ha, das war so, als würde ihr jemand sagen, sie sollte in Cruella de vil, Maleficent und Ursula die Böse Meereshexe aus Arielle Vertrauen. Wer war denn so blöd? Der hatte in den Märchen nicht aufgepasst, ganz einfach und sie wollte schon Stur stehen bleiben bis sich in dem Haus über ihnen etwas tat und er sie am Oberarm mitzog. Na gut, erst aus dem Haus der einen Hexe raus, dann weg vom nächsten Bösewicht. Haily sollte sich Gedanken machen, nicht Wonder Woman zu werden oder Poisen Ivy und sich bei den ganzen Waffen Superkräfte zuzulegen. Denn schlimm genug, dass sie hinter Chas herging, der noch immer eine Waffe bei sich hatte sondern sie gingen tatsächlich auch noch an drei weiteren Leichen vorbei. Alles schien angespannt, in Panik und das blonde Mädchen war absolut fehl am Platz, das sah man sofort und deswegen fiel sie auf. Es lenkte von ihrem Unauffälligem Bruder ab. Wahrscheinlich kam es deswegen dazu, dass jemand der um die Ecke kam sofort auf sie zielte und Chas auch den erschoss. So, das reichte, genug. „ Wenn du noch einmal schießt, dann bleib ich hier sitzen.“ Oh und das würde sie, ganz Sicher. Lieber schubste sie ihn von hinten an, keine Ahnung von Deckung und das man so einfach nicht um die Ecke eines solchen Clubs lief. Wer wusste, wer dahinterstand. Chas Protest ging ihr auf den Keks und sobald sie wusste, wie sie hier rein gekommen war, quetschte sie sich an ihm vorbei und entging locker zwei fast Kugeln, weil sie einfach unkoordiniert lief oder sich im richtigen Moment über den Boden purzelte. Sah alles andere als gekonnt aus aber auf Chas und seinen Komplizen achtete keiner mehr. Ein krasseres Ablenkungsmanöver als ein Hippie in einer Schießerei? Würde schwer werden. Eigentlich wollte sie sich nicht mit ihm auseinander setzen, die Gedankengänge vom fast Tod sein waren wieder weg aber Haily hatte Talent. Aus der Tür in die Freiheit lief sie einem der breiten Männer von Brooke so krass entgegen, mit richtig Schwung um die Ecke, dass beide sich verdammt hart den Kopf stießen und ihr Blick ganz pixelig wurde. Der hatte mit seiner Waffe darauf gewartet, dass jemand langsam raus kam aber mit Haily konnte man nicht rechnen. Chas Komplize hinter den beiden wollte auf die Kante schießen – der arme war doch auch noch nicht wieder ganz bei sich und so drückte sie gerade so seinen Arm runter und er nahm sie Fluchend mit in den Wagen. Wehe Chas würde ihn Töten! Der machte doch gar nichts – okay, doch, die Kante stand wieder auf zwei Beinen und schoss auf den Bonzenwagen, in dem sie saß. Wie fies und gemein. Das waren die Gedanken, bis es mit quietschenden Reifen los ging – Haily sich entspannen konnte, Bilder spielten sich ab, ihr Kopf tat weh. Das alles zusammen führte dazu, sie kotzte Chas direkt mal in den freien Fußraum neben sich, in sein geliebtes Auto. Sie war schon ganz schön arm dran! Wer tröstete sie jetzt? RE: DROOG PUB - Charles Thompson - 30.11.2015 17:25 War das gerade ihr verdammter Ernst? Rannte die wirklich völlig ohne Schutz und verdammt unvorsichtig auf die Tür zu und entging dabei nur ganz knapp zwei Kugeln? Fuck! Im Bruchteil einer Sekunde fing mein Herz wieder unaufhaltsam an zu rasen, Adrenalin nahm meinen Körper komplett ein, aber mit gezielten Schüssen brachte ich jeden zu Boden, der sich uns in die Quere stellte oder versuchte auf uns zu schießen. Genauso auch mit dem Mann, dem Haily draußen direkt in die Arme lief und den sie noch versuchte vor dem Tod zu bewahren. Warum auch immer. Keine Ahnung, was ihr durch den Kopf ging, zumindest schien meine durchgedrehte Schwester nicht damit zu rechnen, dass er noch einmal versuchte auf sie zu schießen. Peace and Love im Arsch. Hippie-Gesetze galten in diesem Viertel nicht. Statt ihn ebenfalls umzubringen, zielte ich bei dem Mann jedoch nacheinander auf beide Kniescheiben und zertrümmerte ihm mit meinen Kugeln die Gelenke. Schmerzverzerrt schreiend sank er auf den Boden, wandte sich hin und her und wünschte sich wahrscheinlich gerade, dass ich doch besser kurzen Prozess mit ihm gemacht hätte. Aber nein, einerseits brauchte ich dringend eine Person, die als Augenzeuge bestätigen konnte, dass ich dieses Massaker veranstaltet hatte. Und andererseits fühlte es sich verdammt gut an im Auto auf den Beifahrersitz zu sinken und zu wissen, dass ich damit nicht in Hailys Sinn gehandelt hatte. Für diese halsbrecherische Aktion verdiente sie eine Abreibung und die bekam sie auch, indem ich mich wütend zu ihr herumdrehte. "Sag mal, tickst du noch ganz richtig?", schrie ich sie wütend an, während mein Komplize neben mir aufs Gaspedal drückte und uns gekonnt durch die dunklen Seitenstraßen lenkte. "Ist das dein beschissener Ernst, Haily? Die Leuten schießen auf dich und du kommst trotzdem nicht auf die Idee einfach mal das zutun, was man dir sagt?! Was ist dein scheiß Problem?" Wütend warf ich ihr aus dem Handschuhfach eine Packung Taschentücher nach hinten, als könnte sie damit etwas gegen ihr Erbrochenes anrichten. "Und wehe du kotzt noch einmal in mein Auto, ist das klar? Das sind alte Polster!" Ich legte die Waffe auf dem Armaturenbrett ab und holte mein Handy aus der Hosentasche, weil ich - natürlich - im Kopf schon wieder ein paar Schritte weiter war. Brookes Kunden musste ich für mich gewinnen und zwar sofort, ihre Kontakte auf mich übertragen und mich mit einem ihrer Anhänger treffen. Chris! Ja verdammt, Chris hatte bei Brooke immer eine erhöhte Stellung gehabt, über ihn konnte ich ihre Entourage ebenfalls auf meine Seite ziehen. Und ich musste mich bei Summer melden. Und Haily in Sicherheit bringen. "Wo wohnst du? Du bist nicht mehr bei Matt, oder?" Das hatte mein Kontaktmann auch für mich herausgefunden. RE: DROOG PUB - Haily Stone - 30.11.2015 21:12 Na wenigstens etwas, was sie von Chas damals als ihren großer Bruder noch kannte – er Schrie sie an. Wenn sie etwas von ihm kaputt gemacht hatte, wenn sie ihn mal wieder genervt hatte oder warum auch sonst Geschwister sich in der Wolle hatten, hatte er auch damals schon immer das laute Organ gehabt während Haily ihn einfach nur mit den großen, dunklen Augen anstarrte. Als hätte sie überhaupt keine Ahnung, was da vor sich ging. Damals hatte sie nur immer versucht, Chas mit einer Umarmung ruhig zu stellen – manchmal hatte er dann weiter getobt aber hin und wieder meinte sie gesehen zu haben, wie er sie damals von oben angesehen hatte und sein Gemüt da durch langsam runter gekocht war. Heute war das definitiv anders - heute ging es aber auch nicht um kleine Keilereien zwischen Geschwistern. „ Da drin sind Menschen gestorben, viel zu viele. Das ist nicht mein Hobby, tut mir Leid und wenn es keine scheiß Waffen auf dieser Welt geben würde, wäre das nicht passiert und ich werde auch nicht Anfangen, wenn jemand auf mich schießt oder die Dinger benutzt, meine Meinung zu ändern. Das ist kein Problem sondern das hat was mit Menschlichkeit zu tun, wühle mal ein bisschen in deiner Erinnerung danach.“ Eines war aber so geblieben, schon damals war Haily wenig beeindruckt von solchen Ansprachen, meistens wirkte sie, als erreiche sie Wut und Zorn gar nicht. Nein, das hatte nicht das LSD aus ihr gemacht. Vielleicht lag es an der Gewalt in der Familie, dass sie das so kategorisch Ausschloss. Zumindest streute sie ein paar Taschentücher über das Erbrochene, musste man es nicht ansehen und wischte sich den Mund ab. „ Na, dann ist doch gut, besser als neue Polster.“ Tja großer Bruder, hier hatte jemand keine Ahnung von Oldtimern. Doch eines blieb auf seiner Seite, das Wissen. „ Also... hat deine Freundin dir doch gesagt, dass ich bei ihm gewohnt hab?“ Tz. „ William... Gus... wie auch immer wohnt jetzt da und passt auf Matt´s kleine Schwester auf. Vielleicht arbeitet er auch bei Kilian in der Kneipe - also ich würde mich an seiner Stelle davor drücken, strenger Zeitgenosse - ihr würdet euch eigentlich super Verstehen, ohne eure nette Vergangenheit aber weiß nicht. Ich wohne da nicht, nein. Also lass mich einfach an der nächsten Ecke raus.“ Das hatten seine Geschwister beide gleich geschafft, nämlich kein Dach über dem Kopf zu haben. „ Vielleicht ergibt sich nachher noch ein Schlafplatz, wenn diese La Familia Gangster Geschichte sich noch nicht erledigt hat oder meinst du ein Hostel wäre heute Nacht sicherer?“ Nicht auf Dauer, das hielt sie nicht aus – weder finanziell noch von ihrer Lebensart aber man konnte ihn ja mal Fragen, was so ein Einsatz für Folgen hatte. Denn so viel sie auch schon wieder plappern konnte, der Schock und die Erinnerung an das, was da passiert war, würde sie noch einholen. |