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VENICE BEACH - Admiss - 22.06.2015 23:18 Der Strand. RE: VENICE BEACH - Matthew Dawson - 30.06.2015 16:34 Madison und ich hatten gestern kein Wort mehr über unser Kind verloren, auch nicht über uns, unsere Beziehung, Chas oder die Pause, in der wir uns befanden, weil wir hofften dadurch unsere Ehe zu retten. Stattdessen lagen wir nur aneinander gedrückt im Bett, versuchten beide gemeinsam zu verarbeiten, was wir an diesem Abend erfahren hatten und vermutlich auch eine Lösung zu finden, wie wir damit jetzt umgehen konnten. Wie würde ich damit Zurecht kommen, dass für immer diese selbstzerstörerische Person in meiner Frau steckte, die sich verzweifelt an alles klammerte, das ihr nicht gut tat? Und wie würde Madison damit Zurecht kommen, dass sie sich selber keine Schuld geben musste an dem Tod unseres Kindes und dass sie sich völlig ohne Grund auf Chas eingelassen hatte? Wie würde es für uns weitergehen? Normalerweise redete ich über alles, was mir durch den Kopf ging, aber selbst ich entschied in dieser Nacht, dass es besser war zu schweigen und mich erst einmal nur auf meine eigenen Gedanken zu konzentrieren. Würde das etwas für mich ändern? Konnte ich damit leben, dass das hier noch einmal passieren konnte? Dass jederzeit etwas geschehen konnte, das meine Frau dazu brachte sich völlig von mir abzukapseln, sich selber zu schaden und ihre Wohnung zu verwüsten? Gab es wirklich nichts, was ich tun konnte, um das zu verhindern? Über all diese Fragen schlief ich irgendwann ein, mit Madisons vertrautem Geruch in meiner Nase, aber als ich am nächsten Tag aufwachte, war meine Frau schon nicht mehr da. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mal wieder bis zum frühen Nachmittag geschlafen hatte und dass Madison vermutlich zur Arbeit gegangen war, aber wenigstens gab mir das die Chance meine Gedanken noch einmal zu ordnen, in Ruhe aufzustehen und ja, auch ein wenig Ordnung hier zu schaffen. Zumindest leerte ich die Aschenbecher, öffnete die Fenster so weit ich konnte, um durchzulüften, und sammelte alle Flaschen, um sie etwas später zu einem Container zu bringen. Am späten Nachmittag schrieb ich meiner Frau eine knappe Nachricht mit dem Inhalt Date am Strand heute Abend? 20 Uhr?, schickte sie ab und ging zu meinem Freund nach Hause, wo ich momentan lebte, um mich dort zu duschen und meine Kleidung zu wechseln. Ausnahmsweise schaffte ich es trotzdem pünktlich, war sogar zehn Minuten zu früh am Strand und setzte mich dort auf die Steinmauer in der Nähe des Skateparks, mit Blick auf das Meer, wo wir uns immer trafen, um dort auf meine Frau zu warten. RE: VENICE BEACH - Madison Lane - 30.06.2015 21:13 Madison wachte am nächsten Morgen neben Matt auf, es war verrückt ihn bei sich zu haben und das nach einer Weile der Pause und des wieder alleine seins. Es war verrückt, wie schnell sie sich wieder daran gewöhnt hatte für sich zu Funktionieren aber auch, wie sehr sie ihn gefehlt hatte ohne sich das einzugestehen. Weil sie wusste, wie tief und fest ihr Mann schlief, dass er auch nicht um diese Uhrzeit einfach so wach werden würde, streichelte sie sanft seine Wange und wunderte sich – mal wieder – warum sie ihn denn verdient hatte. Was hatte sie getan, dass die beiden sich noch über den Weg gelaufen waren? Nach gestern wurde ihr aber auch bewusst, dass sie das alles noch immer nicht Aktzeptieren konnte. Irgendwie nicht, dass sie es nicht verdient hatte, von Männern erniedrigt zu werden und diese Erkenntnis war gerade für so eine emanzipierte Frau für Madison schwer zu ertragen. Sie wollte sich nicht Unterordnen, keine Hilfe anfordern oder eine Schulter zum anlehnen aber wenn sie ehrlich zu sich war, brauchte sie genau das und niemanden, dem sie sich einfach Gewaltsam auslieferte. Nur wie bekam man das, was man wusste, in seine Taten integriert, wenn es so verdammt schwer war, Überhaupt einen ganzen Tag diese Gedanken für sich selber zu Respektieren. Madison erinnerte sich an alles, was die beiden Erlebt hatten und an alle ihre Wünsche und Träume, die sich in eine gemeinsame Zukunft verbunden hatten und wie konnte sie nur jetzt daran Zweifeln, ob sie dem gewachsen war? Ob sie Matt auf dauer Glücklich machen konnte? Sie hielt die Gedanken irgendwann nicht mehr aus, nach einer langen Zeit mal wieder ging sie am Morgen joggen, als sie wieder kam und Matt noch immer schlief, nahm sie sich die Arztpapiere und ging an dem VW-Bus der beiden herum basteln. Das hatte sie lange nicht getan und in dem Baby Stress der beiden, hatte beide keine Hand mehr daran angelegt. So überrascht schaute auch der befreundete Besitzer, Madison ließ sich aber nichts anmerken sondern tüftelte weiter an dem Wagen, der doch ein Traum der beiden war. Es fühlte sich wundervoll an, auch wenn ihr Mann ihr an ihrer Seite fehlte aber Zeitgleich auch so falsch – nach allem, was am gestrigen Tag geschehen war und so setzte sie sich irgendwann nach der Mittagshitze auf das Dach, um sich noch einmal den Brief in aller Ruhe durchzulesen. Weil Madison nicht schlau aus allem wurde, fasste sie sich ein Herz und am Nachmittag kehrte sie nach Hause – tatsächlich wollte sie Matt mitnehmen in die Klinik aber er war nicht mehr da – also sagte sie ihm nur zum Date zu, die Zeit für die Sprechstunde wurde knapp und so ging sie nach einer Dusche alleine. Der Arzt sollte ihr alles Erklären, was da passiert war. Um April, die Bekannte von Kilian, nicht auffliegen zu lassen, ließ sie sich die Originale aushändigen. Was da aus dem Mund des Mannes kam, war aber nicht alles, was sie wusste und bei einem Punkt auf seiner Liste war es keine gespielte Überraschung sondern die bittere Wahrheit. Eine, die weder Matt noch irgendjemand anderes allem Anschein nach aus der Akte gelesen hatte. Ob die Bekannte von Kilian nun nicht mehr als nötig hatte schnüffeln wollen oder es überlesen hatte, als Krankenschwester, die Blonde Frau würde Matt niemals ein Kind schenken können. Also war sie auch heute wie vor den Kopf gestoßen, als sie einige Zeit später am Beach-Treffpunkt der beiden ankam. Die Hände tief in den Shorts aber mit einem anfänglichen Lächeln auf den Lippen, kam sie auf ihren Mann zugeschlendert. Sie wollte zuerst herausfinden, wie wichtig ihm das war, ein Kind mit ihr zu bekommen – nachdem sie daran gescheitert waren und sie sich auf den anfänglichen Unfall gefreut hatten. „ Hey mein Schatz – Danke für das aufräumen.“ sagte sie also und beugte sich vor, um ihm den Vertrauten Kuss auf den Mundwinkel zu hauchen, eher sie sich dann neben ihn gesellte. RE: VENICE BEACH - Matthew Dawson - 30.06.2015 23:17 Nicht, dass ich jemals daran gezweifelt hätte, aber als ich Madison ein Stück von mir entfernt auf der Promenade entdeckte und sie dabei beobachtete, wie sie auf mich zukam, hatte ich überhaupt keine Bedenken mehr, ob wir das gemeinsam schaffen würden oder nicht. Auch, wenn sowas immer wieder passieren könnte. Selbst, wenn sie sich erneut von mir abkapselte, sich in ihrer dunklen Wohnung verbarrikadierte und ja, verdammt, auch wenn sie noch einmal mit Chas schlief. Ich würde diese Frau nicht gehen lassen und genau aus dem Grund hatte ich sie auch geheiratet und ihr immer wieder gepredigt, wie sehr ich das Prinzip einer Scheidung verabscheute. Beziehungen waren nicht immer einfach, obwohl es sich bei uns oft so anfühlte, als wären wir einfach füreinander bestimmt. Wir ergänzten einander so gut, hatten nur ganz selten mal eine Auseinandersetzung, aber trotzdem war mir bewusst, dass es nicht immer so harmonisch und schön sein konnte. Scheiße, vermutlich würden noch viele Komplikationen auf uns warten, wahrscheinlich kamen auch noch einige Zeiten auf uns zu, in denen es hart werden würde einander zu mögen, aber das alles war es wert. Für dieses nervöse, verliebte Kribbeln in meinem Bauch, das sich auch nach all den Jahren noch in mir ausbreitete, wenn ich sie so ansah wie in diesem Moment, war es das alles wert. Ich konnte mir ein Leben ohne Madison an meiner Seite nicht mehr vorstellen. All die Gedanken, die ich mir heute im Laufe des Tages gemacht hatte, waren umsonst und als meine Frau immer näher auf mich zukam, hob ich meine Mundwinkel zu einem entspannten Lächeln, genoss das Gefühl ihrer weichen Lippen auf meiner Wange und den Geruch ihres vertrauten Parfums in meiner Nase. "Gern geschehen, schöne Frau. Um ehrlich zu sein hab ich eher damit gerechnet, dass du mich dafür köpfst, dass ich einfach in deinen Sachen herum wühle und deine Unordnung durcheinander bringe." Ich lehnte meinen Kopf ein wenig zur Seite, betrachtete ihr wunderschönes Gesicht im Profil, das ich in den letzten Tagen viel zu selten gesehen hatte und hob ein Bein über die kniehohe Mauer, um rittlings darauf zu sitzen und sie in dieser Position problemlos ansehen und etwas näher zu ihr rutschen zu können. "Wie gehts dir heute? Wie war die letzte Nacht?" Einfach weil es mir schwer fiel so nah bei Madison zu sitzen und sie nicht zu berühren, hob ich meine Hand und schob ihr vorsichtig mit den Fingern eine Strähne ihrer Haare hinters Ohr. "Warst du heute Nachmittag arbeiten?" RE: VENICE BEACH - Madison Lane - 30.06.2015 23:46 Wenn sie sah, wie Matt sich einfach freute sie zu sehen. Wenn er ihr die ungeteilte Aufmerksamkeit zu Teil werden ließ, nur weil sie Anwesend war, dann breitete sich in ihr so ein gutes Gefühl aus, was ihr mal wieder einfach nur schwer vorkam zuzulassen aber was einfach nicht weg gehen wollte. Nein, dieses Gefühl wohnte in ihr, wenn er da war und deswegen konnte sie auch nicht anders, als ihm ein sanftes Lächeln zu schenken, wenn er ihre Haare hinter ihr Ohr strich – und als ob sie nicht genau wusste, dass er das tat, nur um sie irgendwie anfassen zu können. Nicht nur wegen gestern, weil sie das Gefühl hatte, ihm entgegen kommen zu müssen sondern auch weil der Tag sie einfach an die beiden und alles, was sie verband, erinnert hatte, nahm sie seine Hand sanft in ihre eigene. Sie setzte sich sogar ebenso ihm gegenüber, dass die Knie der beiden sich berührten und sie aussahen, wie ein junges, verliebtes Paar. Ihren Blicken nach zu Urteilen, konnte man wirklich davon ausgehen. Nur die Schmerzen, die sie von gestern behalten hatte, erinnerten sie daran, dass beiweitem noch nicht alles gut war. „ Ich glaube, dass dauert noch ein Weilchen, bis ich wieder jemanden Köpfen will – aber keine Sorge, dich lasse ich es als erstes Wissen.“ sie legte die ineinander geschobenen Finger der beiden zwischen ihnen sinken und widmete ihnen kurz ihren Blick, dann schaute sie Matt wieder an. „ Nein, ich war heute nicht arbeiten – ich war joggen heute früh. Tut mir Leid, ich weiß du wärst gerne mit gekommen und danach habe ich einem alten Freund von uns einen besuch abgestattet. Ich war heute in der Werkstatt.“ sie wusste nicht, wie er das beurteilte aber irgendwo kannte Matt sie sicher gut genug, dass sie das getan hatte um der Beziehung irgendwie nahe zu sein. Den beiden. Wo es ihr Momentan einfach so unsagbar schwer fiel, der Person vor sich so nahe zu sein. Erst am Ende widmete sie sich der Frage, die gerade so schwer zu Beantworten war. Wie es ihr ging, gerade nach gestern und Maddis Blicke wanderten kurz zum Meer „ Ich weiß gar nicht genau, wie es mir geht. Das ist komisch und ich kann es nicht Leiden. Wie geht es dir, nach gestern und wie war deine Nacht?“ selten fühlte Madison sich so zerrissen, auch wenn es gut tat bei ihm zu sein war sie sich noch nicht im klaren, wie man das abstellen wollte. Weil es sich so falsch anfühlte, Matt noch länger etwas vorzuspielen, sog sie die Luft am Strand in die Lungen und sah ihm in die Augen. Sie wusste, er hätte auch keinen Plan für sie, wie es genau weiter gehen sollte „ Matt, wie habe ich das verdient, dass du gestern so reagiert hast? Ich... komme mit meinen Gedanken nicht vor oder zurück. Ich weiß jetzt, dass ich nicht Schuld an dem Tod von dem Kind bin aber... es ist so schwer daraus zu kommen. Auch, wenn das nun noch viel zu früh ist, willst... du es irgendwann noch mal versuchen? Wir hatten uns so auf ein Kind gefreut, der Schmerz ist noch immer unglaublich tief aber... trauen wir uns sowas noch mal? Oder müsste es noch einmal einen Unfall geben?“ das fühlte sich nach dem Tod des Kindes so falsch an zu sagen, Matt wusste aber, was sie meinte. Immerhin waren beide nicht darauf vorbereitet gewesen. RE: VENICE BEACH - Matthew Dawson - 01.07.2015 11:01 Ich lächelte meine Frau sanft an, als sie ebenfalls ihr Bein über die Mauer hob und sich frontal mir gegenüber setzte, aber weil das für meine Verhältnisse noch immer nicht nah genug war, schob ich meine Hände unter ihre Kniekehlen, hob ihre Beine ein wenig an, rutschte noch ein Stück auf sie zu und legte ihre Knie dann auf meinen Oberschenkeln wieder ab. Wenn man uns so sah, dann müsste man wirklich denken wir wären zwei frisch verliebte Teenager, aber genau so fühlte ich mich gerade doch auch. Nach all dem Stress der letzten Wochen und der Beziehungspause, zu der wir uns gemeinsam entschieden hatten, konnten wir jetzt endlich nach vorne sehen. Madison musste sich selber keine Schuld mehr zusprechen, sie konnte den Tod unseres Kindes endlich verarbeiten und alles würde gut werden. Das sah ich doch auch darin, wie meine Frau mich endlich wieder ansehen konnte, wie sie meine Hand in ihre nahm und mit ihren zarten Fingern über meine Haut streichelte. Diese Nähe, die sie vorher nicht zulassen konnte, weil sie der Meinung war sie hätte nichts Gutes mehr verdient, kam jetzt langsam wieder zurück. Das war der erste Schritt in die richtige Richtung und ich lächelte regelrecht verliebt, als ich ebenfalls kurz den Blick auf unsere ineinander verankerten Hände senkte. "Du warst in der Werkstatt?", wiederholte ich, hob zeitgleich den Kopf, um ihr in die Augen zu sehen, aber hielt meine Mundwinkel dabei noch immer entspannt erhoben. Ich wusste, dass das ein gutes Zeichen war. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. "Ich hoffe unserem Haufen Metall gehts gut und du hast ihn gut behandelt. Es wird Zeit, dass wir das endlich fertig kriegen und mal wieder weg fahren." Zumindest ging ich jetzt noch davon aus, dass das in naher Zukunft passieren würde. Nachdem wir endlich über alles geredet hatten und uns wieder aufeinander einlassen konnten. "Mir gehts - gut. Glaub ich. Ich fühle mich gut." Vielleicht war das absurd, nach dem gestrigen Abend, aber jetzt im Moment - während ich meiner Frau so nah war, ihr in die Augen sehen konnte - existierte in mir einfach kein anderes Gefühl. Auch nicht, wenn ich an das selbstgefällige Grinsen von Chas zurück dachte und meine schmerzende Wange mich noch immer an den harten Schlag seiner Faust erinnerte. Madison konnte das nicht nachvollziehen, das war mir bewusst, deshalb drückte ich ihre Finger noch einmal sanft mit meiner Hand und lehnte meinen Kopf ein wenig zur Seite. "Du hast mich gebraucht, deshalb hab ich so reagiert. Das ist einfach meine Art. Wenn ich wütend bin, dann bin ich nicht wütend wie du. Ich kann dann noch klar denken und bewusste Entscheidungen treffen und das- das war gestern einfach wichtiger, als dich spüren zu lassen, wie scheiße es war dich noch einmal auf Chas einzulassen. Zumal ich auch glaube, dass du das selber weißt." Ich hatte heute im Laufe des Tages viel darüber nachgedacht, worüber ich heute mit Madison reden musste und Chas gehörte mit Sicherheit auch dazu. Doch ich hatte keine Sekunde lang in Erwägung gezogen, dass Madison mich fragen würde, ob wir irgendwann noch einmal versuchen sollten ein Kind zu bekommen. Sie hatte noch nicht einmal ansatzweise mit dem Tod von unserem Baby abgeschlossen und dachte jetzt bereits an eine nächste Schwangerschaft? Wäre das ihre Art damit umzugehen? Oder warum sprach Madison das jetzt an? Doch so verwirrend das auch war, ich spürte wie sich innerlich ein warmes Gefühl um mein Herz legte, denn wenn sie jetzt an unsere Familie dachte, dann war das doch ein gutes Zeichen. Das musste ein gutes Zeichen sein. "Du weißt, dass ich mich nie als Vater gesehen hab. Und wie überfordert ich damit am Anfang war", begann ich ruhig, den Blick durchgehend auf das schöne Gesicht meiner Frau geheftet. "Und ich weiß immer noch nicht, ob ich wirklich gut in der Rolle bin, aber- ja. Ich will das, irgendwann. Ich will so gerne eine Familie mit dir gründen, Madison, und ich will Papa sein und unserem Kind dabei zusehen, wie es aufwächst. Irgendwie- diese Vorstellung hat mir am Anfang so viel Angst gemacht. Dass wir wirklich ein Kind haben sollten, für immer. Diese Verantwortung und die Verpflichtungen, die dazu gehören. Aber jetzt- ich hab auf einmal das Gefühl, dass das Leben total sinnlos geworden ist, weißt du was ich meine? Was machen wir jetzt mit all unserer Zeit? Mit den nächsten zwanzig Jahren? Wenn ich in den letzten Monaten an die nächsten zwanzig Jahre gedacht hab, dann hab ich uns immer zu dritt gesehen und das war- schön. Das war wirklich schön." RE: VENICE BEACH - Madison Lane - 01.07.2015 16:48 Madison beobachtete ihren Mann, wie er gleich noch etwas näher an sie heran rutschte und Lächelte „ Das sieht aus, als habe jemand Entzugserscheinungen.“ Sie fühlte sich auf der einen Seite noch so Unsicher im nahen Kontakt zu ihm, weil das einfach nicht ihre Art war und gerade nach gestern viel zu viel noch an Chas erinnerte und das, was zwischen den beiden in der Toilette des Pubs passiert war aber auf der anderen Seite, verdammt, er hatte ihr doch auch gefehlt. Sie konnte sich doch nicht mehr länger davor verstecken, es gab nun mal diesen einen Menschen, der es so nahe an sie heran geschafft hatte. Maddi legte die andere Hand seitlich an sein Bein und wie, als lernte man etwas neu, strich sie langsam über die Außenseite, bis sie ihm einen sanften Klapps gab „ Natürlich bin ich gut mit unserem Haufen Metall umgegangen, ich habe ihn sogar nach der Mittagssonne gekuschelt, indem ich mich auf seinen Rücken gelegt habe. Da bist du baff?“ Tja, mit Autos zu kuscheln war auch nicht ganz so eine Herausforderung wie mit Menschen. „ Aber ich... würde auch gerne mal wieder weg von hier.“ sie sah etwas Sehnsüchtig auf das Wasser, schon seid einigen Tagen hatte Madison daran gedacht. Der Gedanke, dass Los Angeles für alle Lasten vielleicht ein wenig zu klein war, der ließ sie nicht mehr los und wenn Matt sagte, dass er anders handelte als sie und das sie ihn gestern gebraucht hatte, dass machte das ganze nur noch deutlicher. Obwohl sie sich immer wieder fragte, brauchte sie wieder eine Auszeit oder mussten die beiden wieder näher zusammen finden. Denn als er das sagte, sie hätte für sich erkannt, Chas sei ein Fehler – spürte sie doch in sich, dass sie genau wusste, gestern hatte sie das irgendwie auch gebraucht. Nur konnte sie das ihrem Mann nicht sagen, es würde ihm das Herz so schwer machen, oder? Es war nicht mal um Chas an sich gegangen, der hatte nur gewusst, was er tun musste aber würde sie das immer wieder brauchen, sich in schweren Zeiten einem Mann zu unterwerfen? „ Das ich ihm vorher nichts von dir gesagt habe, dass tut mir noch immer Leid aber Matt... wie eine Pause für uns auszusehen hat, das müssen wir glaube ich noch immer... selber Entscheiden? Ich brauche das nicht, bei jemand anderem im Arm zu liegen, jemanden zu Küssen und das ganze drumherum. Das Funktioniert... für mich nur mit dir. Chas war... vielleicht nicht die beste Wahl aber das, was ich in dem Moment... gebraucht habe.“ sie Versuchte nicht ihren Fehler in Schutz zu nehmen aber sie hatte Sorge, die beiden sahen ihren Fehler in dem Szenario anders und Reden müssten die beiden darüber. Darauf hatte sie sich bei dem Date bereits eingestellt. Worauf sie sich nicht hatte vorbereiten können, dass Matt so über Kinder dachte, dass er Sogar das Wort sinnlos in den Mund nahm, denn dabei versteifte sich die Blondine und legte die Hände an ihre Knie, drückte die Fingernägel leicht darein „ Du... musst wissen. Ich war heute auch in der Klinik und habe mir meine Akte genau Erklären lassen. Keine Sorge, ich habe so getan, als wüsste ich nichts, was darin steht.“ RE: VENICE BEACH - Matthew Dawson - 01.07.2015 18:50 "Und wie ich da baff bin. Das hört sich ja fast so an, als bekäme unser Auto gerade mehr Liebe, als ich", erwiderte ich in gewohnt ironischem Tonfall, löste vorsichtig meine Hand von ihrer und legte sie stattdessen auf ihr Knie, zog meine Fingerspitzen ihren Oberschenkel hinauf, bis zum Rand ihrer Shorts, und dann langsam wieder herunter. "Steht unsere Pause eigentlich noch? Oder sind wir gerade in der Pause von der Pause? Falls wir ganz normal pausieren und das hier eins unserer typischen Dates ist, bist du mir nämlich glaube ich noch einen Kuss schuldig. Auf die Lippen. Einen am Anfang und einen am Ende, das war die Regel." Ich merkte doch, wie verkrampft Madisons Hände noch waren, wenn sie mich berührte, oder wie versteift sie vor mir saß. Das hier war noch lange nicht wieder normal für sie, aber anstatt sie zu etwas zu drängen, zog ich spielerisch erwartungsvoll meine Augenbrauen in die Höhe und lächelte sie sanft an. Zumindest so lange, bis Chas und das, was gestern geschehen war, mal wieder einen Keil zwischen unsere Harmonie trieb, ich den Kopf senkte und kurz nickte. "Das hab ich so auch nicht gemeint, Madison. Wenn du das brauchst, wie er mit dir umgeht, dann - kann ich da nichts dran ändern. Ich verstehe das nicht und ich finde es auch nicht richtig, aber wenn du sagst, dass das für immer in dir sein wird und sich nichts daran ändern kann, egal was ich tue, dann - okay. Dann ist das so. Dann lerne ich damit umzugehen. Ich meine eher - Chas an sich. Als Person. Das war ein Fehler. Ich kann nicht einmal genau sagen, warum, aber ich bitte dich - nicht nochmal mit ihm, okay? Ich weiß, was da früher alles zwischen euch passiert ist und ich glaube wirklich, dass das nicht gut für dich ist. Vielleicht ist das auch Eifersucht in mir oder Angst oder auch einfach die Tatsache, dass ich nicht will, dass dieser Wichser dir so nah kommt oder auch nur ansatzweise seinen Willen kriegt, aber bitte - versprich mir einfach, dass du dich nicht noch einmal auf Chas einlässt, ja?" Die Abneigung gegenüber diesem Mann saß einfach so tief in mir, das musste Madison doch auch verstehen. Könnte sie es so einfach wegstecken, wenn ich mit einer Frau schlief, die sie nicht leiden konnte? Brooke eventuell? Wäre das so einfach für Madison gewesen? Und Brooke hatte mir oder ihr nicht einmal ansatzweise das angetan, was Chas sich hatte zu Schulden kommen lassen. Ich spürte, dass Madisons Körper sich mir gegenüber verspannte, aber ich glaubte viel eher, dass es mit all diesen unangenehmen Gesprächsthemen zutun hatte und hob deswegen auch wieder schwach meine Mundwinkel, als sie von ihrem Termin in der Klinik berichtete. "Ich wäre doch mitgekommen, wenn du was gesagt hättest", erwiderte ich ruhig, aber überhaupt nicht vorwurfsvoll. "Ich hoffe es hat sich alles bestätigt, was da in der Akte stand?" RE: VENICE BEACH - Madison Lane - 01.07.2015 20:26 Das sie seinen dummen Kommentaren lauschen konnte, in der wunderschönen Abendsonne von Los Angeles und bei diesem wohligen Wetter, das war wie ein Traum und Madison wollte doch nur wieder dahin, dass wie zwei dumme, kleine Kinder auszunutzen. Matt und diese Sonnenstadt, ihre Existenz und ihr Leben hier, das liebte sie. Das war das Zuhause, was sie sich immer gewünscht hatte und auch wenn sie einen hohen Preis in Form ihrer Familie und Freunde dafür gezahlt hatte – sie würde das immer und immer wieder tun. Gerade deswegen hob sie bei den Fragen über eine Pause die Schultern, sie war da ratlos und außerdem sah sie Matt noch immer in der Porition, nach gestern, dem ein Ende zu setzen oder nicht. „ Ganz gleich, ich habe nicht das Gefühl... das noch zu brauchen. Ich bin mir noch nich sicher, was genau es ist – aber die Pause ist für mich im Moment nicht das, was mich weiter bringt. Trotzdem will ich dir das nicht nehmen, wenn du das Gefühl hast, dir hilft das.“ sie Lächelte ein wenig. Natürlich blieb ein komischer Beigeschmack aber die beiden waren sich auf anderen Ebenen viel zu nahe, als das Maddi nun ein paar belanglose Frauen wütend machen könnten. Dieser Mann gehörte nur ihr, im Herzen. Deswegen beugte sie sich auch zu ihm hinüber, nahm kurz vor seinem Gesicht seine Wangen zwischen ihre Hände und legte liebevoll ihre Lippen auf seine. Dabei schloss sie die Augen und auch wenn sie das etwas Überwindung kostete, sie sich mit dem Meeresrauchen ablenkte war das wieder ein ganz anderes Gefühl als das, was gestern Abend in ihr vorgegangen war. Diese bewussten Küsse konnten auch etwas in ihr bewegen, so kam es auch, dass sie nicht abrupt und schnell abbrach sondern den Kopf seitlich legte, ihn noch etwas am Nacken zu sich zog und die beiden einfach ein wenig herum Knutschten. Verdammt, das war so lange her und so selten, sowas löste immer wieder ein Kribbeln in ihrem Bauch aus. Danach konnte sie nicht anders, als ihm einen verträumten Blick zu schenken „ Damit du nicht irgendwann mit dem Vorschlaghammer eifersüchtig auf unser armes Auto los gehst...“ erklärte sie den Kuss, trotz der Frage nach dem Ursprung dieses Dates. Ganz vielleicht müsste sie sich einfach öfter selber in den Hintern treten, sowas zu tun. Das machte es zumindest leichter mit Matt über Chas und alles zu Reden, was schwer im Magen lag, weil mit wem sonst, wenn nicht mit ihm? Wem könnte sie sich sonst so Anvertrauen und wer liebte sie sonst mit all ihren Macken so sehr? „ Ich verspreche dir, nie wieder mit Chas zu schlafen.“ obwohl es sich so absurd anfühlte, das Wort für das zu benutzen, was zwischen den beiden Vorgefallen war. Seine Handabdrücke auf ihrer Haut würden noch einige Tage zu sehen sein, Madison stand momentan nicht der Sinn, einem Mann zur Nahe zu kommen. „ Eifersüchtig? Du? Das ich das noch erleben darf.“ mit einem ironischen Lächeln zog sie aber die Braue hoch und schüttelte den Kopf „ Ich kann das verstehen, wenn du etwas dagegen hast und mag sein, dass mir das mehr schadet als das es mir gut tut. Ich habe mir gestern lange den Kopf zerbrochen, warum das so ist und warm... es immer wieder darauf hinaus läuft, dass ich damit am besten umgehen kann.“ sie wollte Matt aber nichts davon erzählen, wenn er es nicht wissen wollte. Das musste ihm doch weh tun? Oder aktzeptierte er es einfach so? Zumindest wusste er, was Madison ihm gab, das würde nie jemand anderes bekommen. So schüttelte sie auch den Kopf, als er sagte, er wäre doch mitgekommen „ Ich wollte dich wirklich mitnehmen, bin extra noch daheim vorbei aber du warst schon weg und die Sprechstunde zu knapp. Es musste heute sein. Ich habe versucht aus der Akte noch schlauer zu werden, hab sie auf dem Dach des VW-Busses auseinander genommen aber das... wurde ich nicht. Diese Gefühle in mir, als ich das Kind verloren habe, ich wollte wissen, was da... passiert ist. Mit mir.“ sie biss sich auf die Innenseite ihrer Wange, Madison begann nun das zu verarbeiten aber das tat einfach verdammt weh und der Arzt hatte ihr auch nahegelegt, sich Hilfe zu holen. Besonders mit der Nachricht, die nun Matt vernehmen sollte und für die sie doch lieber ein wenig Distanz zwischen die beiden brachte. Es schmerzte nur so, jetzt, wo sie sich endlich an ihn lehnen wollte und konnte, wiede von ihm abzulassen, damit sah Maddi einfach zweifelnd in den Himmel empor „ Ich kann... dir keine Familie mehr schenken Matt. Keine Kinder mehr.“ der blaue Himmel und das gute Wetter, das gute Gefühl, sollte einfach verhindern, dass sie wieder Traurig wurde. Das ging doch schon so lange so. „ Deswegen habe ich dich gerade danach gefragt.“ seine Antwort und ihre Aussage standen sich gerade gegenüber und auch er musste verstehen, beides vertrug sich absolut nicht RE: VENICE BEACH - Matthew Dawson - 02.07.2015 14:09 Es war das erste Mal seit Wochen, dass Madison mich so küsste, wie sie es jetzt gerade tat. Seit dem Verlust unseres Sohnes war sie mir nicht mehr so nah gekommen wie jetzt und vermutlich lag es vor allem daran, dass ich langsam den Kopf schüttelte, als unsere Lippen sich wieder voneinander trennten, die Mundwinkel zu einem wohligen Lächeln erhoben. "Keine Pause mehr", entschied ich für uns beide, mit voller Überzeugung. Ich hatte diesen Vorschlag von meiner Frau, der vor allem mir helfen sollte, doch nur angenommen, weil sie es absolut nicht schaffte auf mich zu zu gehen. Sie konnte so gut wie gar keine Berührungen zulassen, keine Nähe und keine Liebe von mir, und ich hatte mir während unseres Gespräches schon gedacht, dass das alles nicht nötig wäre, wenn ich doch nur ansatzweise das Gefühl hätte, dass Madison ebenfalls nach vorne sah. Vor ein paar Tagen konnte sie mir das noch nicht geben, aber jetzt - dieser Kuss - das war doch alles, was ich immer wollte. Ich brauchte nicht zwingend den Sex oder ihre ständige Nähe, ich brauchte nur das Gefühl, dass es besser wurde. Mit jedem Tag immer mehr. Dass wir uns gemeinsam in die richtige Richtung bewegten. Das merkte ich doch auch daran, dass Madison sich mit sich selber und ihren eigenen Gefühlen endlich auseinander setzte und versuchte sie zu verstehen. Sie war sonst ein so impulsiver Mensch und ich hatte auch oft das Gefühl, dass sie ihre Entscheidungen hinterher nicht reflektierte, aber nach gestern - und vermutlich auch, nachdem sie gemerkt hatte, wie sehr mich das belasten konnte - war das anders. Verdammt, ich hatte einfach zum ersten Mal seit Wochen das Gefühl, dass Madison uns wieder als Paar akzeptieren konnte. Dass meine Anwesenheit nicht Schlechtes mehr für sie war. Weil sie sich endlich selber keine Schuld mehr geben musste und deshalb auch nicht mehr glauben musste, sie hätte das alles nicht verdient. "Und? Was kam dabei raus? Warum glaubst du, dass du immer noch am Besten damit umgehen kannst, wenn man dich so behandelt wie Chas?", fragte ich, ohne zu Zögern. Vielleicht waren das wirklich Dinge, die ich eigentlich nicht wissen wollte, vielleicht würde das auch etwas zwischen uns verändern, aber wenn man so verliebt war wie ich, dann hatte man doch gar keine Wahl. Dann wollte man alles von dem Partner wissen. Alles, was ihm durch den Kopf ging. So gerne ich auch selber sprach, ich könnte Madison tagelang zuhören, wie sie einfach nur ihre Gedanken mit mir teilte. Wann war aus mir nur so ein hoffnungsloser Fall geworden? Gerade weil Madison in diesem Moment wieder ein wenig Distanz zwischen unsere Körper brachte und sich von mir zurück zog, legte ich meine Hände erneut auf ihre Oberschenkel - nicht ahnend, weshalb sie das tat - und streichelte über ihre weiche Haut. So lange, bis ihre Worte mich so hart trafen, dass ich augenblicklich in der Bewegung inne hielt, mein Körper sich verspannte und ich verwirrt meinen Blick in ihre Augen hob. "Was?!", war das Erste, das ich völlig geschockt hervor brachte. Ich suchte in ihren Augen nach irgendeinem Anzeichen, dass es sich hierbei um einen makabren Scherz handelte, aber da war nichts. Und mit jeder Sekunde schlug das Herz in meinem Körper immer schwerer. "Warum? Hat der Arzt dir das gesagt? Stand das in der Akte? Was ist passiert?" Und vor allem - aber das schaffte ich nicht auszusprechen - warum fragte sie mich dann überhaupt danach? Warum tat sie sich das an meine Meinung zu hören, wenn sie doch wusste, dass es niemals passieren würde? Dass wir niemals eine Familie sein konnten? Warum, verdammt nochmal, tat sie sich selber damit so weh? Schon wieder? |