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MOTEL - Zac William Coles - 16.08.2018 16:57

Verbissen presste Zac seine Kiefer aufeinander, als Lahja die gängigen Anlaufstellen sofort ablehnte. Nicht wegen ihrer Sturheit allerdings, sondern weil sie wahrscheinlich sogar recht hatte, mit dem, was sie da sagte. Die Polizisten würden ihre Anzeige aufnehmen, dazu waren sie verpflichtet, aber danach? Eine junge Frau, aus minderen Verhältnissen, unter Drogen stehend, vorbestraft, so aussehend wie sie es tat: Die Cops würde das einen Scheiß interessieren. Die Welt war ein grauenhafter Ort, misshandelte Frauen gab es hier viele, und doch keine ausreichenden Gesetze, die jemandem wie Lahja nun dauerhaft Sicherheit und Schutz bieten würden. Wenn sie eines der absoluten Bullenschweine vor sich sitzen hatte, dann würde der sich selbstgerecht in seinem Sessel zurücklehnen und sie darauf hinweisen, dass ihr Wort gegen das ihres Freundes stand. Ohne Zeugen könnte er da leider auch nichts tun. Schon allein bei dem Gedanken daran kochte die Wut in Zac erneut so hoch, dass Lahja spüren würde wie sich sein Körper unangenehm verspannte. Bis dann das Auto vorfuhr und er seine Ex-Freundin - trotz des kritischen Blicks des Fahrers - vorsichtig auf dem Rücksitz unterbrachte. Mürrisch wurde sie zwar darum gebeten auf die Polster aufzupassen, aber zumindest schien der Mann zu erkennen, dass die junge Frau Hilfe brauchte.
"Krankenhaus?", fragte der Fahrer deshalb auch von selber, als Zac sich auf die andere Seite des Wagens neben Lahja auf den Sitz sinken ließ, aber tatsächlich hielt er noch einen Moment inne und sah fragend zu seiner Ex-Freundin. Die grobe Behandlung der Wunden könnte er auch selber vornehmen, er hatte das bei sich selber schließlich auch oft getan, aber in einem Krankenhaus würde man Lahja eventuell auch anderweitige Hilfestellung geben. Wenn sie wohlmöglich an eine engagierte, freundliche Krankenschwester geriet, die sich ihrer annahm und sie mit einem Frauenhaus in Verbindung brachte oder mit anderen Hilfsstellen für Frauen, vielleicht würde Lahja dann auf sie hören. Und sich helfen lassen. Doch das war es letztendlich auch, was Zac umstimmte, denn er wusste wie schwierig es für Lahja war sich in Schwächemomenten anderen Personen gegenüber zu öffnen. Fremden Personen erst recht. So wie damals bei Chris, war Zac sich auch diesmal sicher, dass sie über diese tätliche Misshandlung sprechen und sich Unterstützung suchen musste, aber er hatte auch Angst davor, dass er sie zu schnell dazu drängte. So schnell, dass sie ihr Vertrauen in ihn verlor und sich beim nächsten Mal vor seiner Hilfe verschloss. Deshalb schüttelte er letztendlich doch nachgiebig den Kopf und lehnte sich zum Fahrer nach vorne, um ihm die Adresse eines billigen Motels zu nennen, das ganz in der Nähe des Fight Clubs lag. Da wusste er zumindest, wo die Verbandsmaterialien aufbewahrt wurden und könnte es auf dem Weg zum Motel schnell einsammeln.
Zac nutzte den Moment der Ruhe, um sich das T-Shirt unter seinem Pullover auszuziehen, das Stück Stoff zu einem festen Ballen zu drehen und es Lahja in die Hand zu drücken, damit sie es gegen ihre Stirn pressen konnte. Erneut versuchte er dabei erfolglos in ihre Augen zu sehen. "Das wird Ava nie wieder tun, das verspreche ich dir", sprach er dunkel, leise und noch immer angespannt in den Raum hinein. Aber Zac hatte das Gefühl damit wäre es nicht getan und weil er sich natürlich auch für seine Verlobte verantwortlich fühlte, sprach er danach genauso unruhig weiter. "Es tut mir Leid, Lahja. Ehrlich. Wenn ich gewusst hätte, dass sie- so etwas tut-- Oder wenn ich auch nur geahnt hätte, dass sie anscheinend so wütend ist, darüber dass wir uns sehen, dann-- Ich hätte es nicht so weit kommen lassen, okay?" Unabweislich war aber auch, dass das hier letztendlich nicht ihre Schuld war, und auch nicht die Schuld von Lahja oder ihm selber, sondern einzig und allein die von Blaze. Er hatte seine eigene Freundin aus Eifersucht so zugerichtet. Und dennoch, als Zac seine Ex-Freundin noch einmal betrachtete, da konnte er nicht mit Sicherheit beantworten, ob das hier jetzt auch das Ende ihrer Beziehung bedeutete. Das sollte es, ohne Frage, aber was, wenn ihr Rausch abgeflacht war? Wenn sie neuen Stoff benötigte? Wenn sie kein Geld mehr hatte? Wie tief ging ihre Abhängigkeit wirklich?
Zac vermied aber sie jetzt schon mit diesen Fragen zu belasten, sondern verhielt sich ruhig, bis sie vor dem Motel ankamen, er den Fahrer bezahlte und dann erstmal alleine nach draußen ging, in die Rezeption hinein. Absichtlich hatte er sich eines der Motels ausgesucht, deren Türen allesamt in einen Innenhof in der Mitte des U-förmigen Komplexes führten, damit er Lahja nicht durch eine hell beleuchtete Lobby zum Zimmer führen musste. So viel Blut sah man hier sicher auch nicht gern. Stattdessen besorgte er alleine einen Zimmerschlüssel, bezahlte auch schon im voraus für die ersten drei Tage, und ging dann zum Auto zurück, um Lahja nach draußen zu helfen. Die Tasche mit dem Erste-Hilfe-Kasten, den er tatsächlich zuvor schnell aus dem Club geholt hatte, nahm er ebenfalls in die Hand und brachte seine Ex-Freundin vorsichtig in das gebuchte Zimmer.
"Nur dass du Bescheid weißt: Das ändert nichts daran, dass du mit irgendjemandem reden und dir Hilfe suchen musst. Und falls ich das Gefühl hab, dass du doch einen professionellen Arzt brauchst, dann gehst du mit mir zum Krankenhaus, ohne Widerworte, okay?" Eindringlich sah Zac in Lahjas Augen und wartete auf ihre Zustimmung, ehe er die Tür hinter ihnen beiden schloss.


RE: MOTEL - Lahja Emilia O'Neill - 16.08.2018 17:40

Sobald Lahja Sicher und vorsichtig in dem Taxi saß und sich dieses in Bewegung setzte, war ihr erst einmal alles vollkommen egal. Sie spürte richtig, wie die Entspannung und Erleichterung sie einnahm und konnte jetzt erst fühlen, wie angespannte sie unter der Situation gewesen war, dass Blaze jeden Moment doch noch zurück kommen konnte. Sie sah in dem Außenspiegel den Caravan und wie er immer kleiner und kleiner wurde. Es machte sie aber auch jetzt erst wirklich Traurig. Man konnte die Beziehung der beiden kritisieren und sie war sicher mehr als zerstörerisch aber es war eben auch eine Beziehung zwischen den beiden, die es nicht erst seit gestern gegeben hatte und auch wenn ein außenstehende das schwer nachvollziehen konnte, Lahja vermisste den Menschen, mit dem sie den Hauptteil ihrer letzten eineinhalb Jahre verbracht hatte. Er war für sie vielleicht doch jemand geworden wie Matt, wie Kilian, wie Noah oder Zac aber der sie ganz anders behandelte. Das änderte nichts an den Emotionen zu ihm. Erst als Zac ihr das Shirt gab, wand sie ihren Blick von hinten wieder ihm zu und drückte den Stoff gegen die Wunde und achtete darauf, als sie ihren Kopf anlehnte, dass sich die Kapuze zwischen dem Sitzpolster und ihrer Haut befand. Ihr Kopf war viel zu schwer, ihn von selbst aufrecht zu halten. Es fehlte ihr gerade auch die Kraft, auf Zacs Worte einzugehen oder ihm zu Antworten, sie schenkte ihm nur einen kurzen Blick, der ihn Wissen ließ das sie verstanden hatte. Sie verhielt sich während der Fahrt still und wich den Blicken aus, die ihr der Fahrer schenkte, als Zac etwas holte oder aber als er das Motel bezahlte. Diese Einschätzung von ihrem Exfreund war richtig gewesen, sich nun auch noch vor fremden zu outen und diesen Stempel der Frau zu bekommen, die von häuslicher Gewalt betroffen war, konnte sie kaum ertragen. Viel eher hatte sie es eilig in die vier Wände zu kommen, die sie vorerst von dieser Welt da draußen abschirmten. So war Lahja, sie wollte in Ruhe ihre Wunden lecken und das nicht mit zu viel Aufmerksamkeit - in diesem Fall hatte sie nur Zac vertraut. Die beiden kannten sich zu gut, er konnte sich gut in sie hineinversetzen und auch wenn er sich seine Worte beim betreten des Zimmers nicht sparen konnte, wusste Lahja, dass er so entschieden hatte weil er einfach wusste, wie sie sich fühlte. " Ohne ein Murren komme ich dann mit ins Krankenhaus..." Bewusst ging sie vorerst nur auf das Krankenhaus ein. Ob sie sich Hilfe suchen musste oder nicht, blieb doch ihr Überlassen?

In dem Zimmer setzte sie sich auf einen Stuhl, der meist in Verbindung mit einem Schreibtisch herein gestellt wurde. Mit der Hilfe von Zac zog sie die Jacke aus, die durch das Blut viel schwerer erschien und an ihr klebte. Nach und nach konnte Zac das ausmaß sehen, was bis eben noch verborgen war und Lahjas Blick lenkte sich gegen die Decke weil sie es selbst kaum ertrug. Um sich davon Abzulenken, begann sie gebrochen zu sprechen. " Wenn er mitbekommt, dass ich dich um Hilfe gebeten habe, dann macht er mich richtig fertig - das hat er mir schon angedroht und ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Dich nicht und deine Familie nicht. Deswegen habe ich gesagt wir können uns nicht mehr sehen." Ziemlich unerwartet für jemanden der Lahja kannte, konnte man neben der Rauen Stimme auch hören, wie sie ihre Tränen zurück halten musste. Sie wusste aber auch gar nicht, wie es von hier aus weiter gehen sollte. " Ich weiß, dass du nicht zugelassen hättest, dass es so weit kommt aber vielleicht haben wir beide unseren Partnern zu viel zugemutet. Nicht, dass Blaze Reaktion richtig war aber ich habe ihn hintergangen." Das musste man einfach mal so ehrlich sagen. Das er das auch mit Kommunikation nicht geduldet hätte, stand auf einem anderen Stern. " Und Ava hat deutlich gemacht, dass es ihr bestimmt nicht Recht ist, dass du jetzt hier bist und mir hilfst."


RE: MOTEL - Zac William Coles - 16.08.2018 19:58

Hörbar tief stieß Zac die Luft aus seinen Lungen, in der Hoffnung dadurch diesen Druck auf seiner Brust loszuwerden, aber als er in dem geschlossenen Raum auf Lahja zuging und ihr achtsam aus der Jacke half, erfüllte ihn der Anblick ihrer malträtierten Haut erneut mit Wut. "Was für ein-", kam gepresst zwischen seinen Lippen hervor, aber er würgte sich selber noch ab, bevor er Blaze mit Schimpfworten bedachte. Keins davon würde dem hier gerecht und die Vorstellung, dass Lahja diesem Mann über Monate hinweg vertraut und ihn vielleicht sogar geliebt hatte, das ekelte Zac regelrecht an. Seine Wut brachte gerade jedoch niemanden weiter, deshalb beließ er es bei einem erneuten, fassungslosen Kopfschütteln, schob sich dann die Ärmel seines Sweatshirts hoch und verschwand wortlos im Bad, um dort ein Handtuch in warmem Wasser zu tränken. Erst, als Zac wieder zurück kam und den Erste-Hilfe-Kasten auf dem Schreibtisch ausgebreitet hatte, sah er Lahja wieder in die Augen. "Das ist mir egal, ob du mich sehen willst oder nicht, Lahja. Ich gehe nachher bestimmt nicht hier durch diese Tür und überlasse dich von jetzt an einfach dir selber. Ich komme morgen wieder. Und übermorgen auch. So lange, bis du weißt wie es weitergehen soll. Und wenn ich dir dabei helfen kann, dann tu ich auch das. Dein scheiß Freund macht mir keine Angst, und wenn Ava damit ein Problem hat, dann soll sie es mir verdammt nochmal sagen." Diesmal hatte Zac nicht verhindern können, dass insbesondere der letzte Satz so wütend und dunkel aus seinem Mund kam, dass er danach erst einmal angespannt tief durchatmen musste, um sich zu beruhigen.
Die innere Ruhe, die brauchte er nämlich, um erneut vorsichtig Lahjas Gesicht in seine Hände zu nehmen und sich im Licht der Deckenbeleuchtung ihre Platzwunde noch einmal genauer anzuschauen. "Sieht schlimmer aus, als es ist", nuschelte er dabei, wenn auch eher zu sich selber, und bat sie die Zähne zusammenzubeißen, während er vorsichtig einen Wattebausch in Desinfektionsmittel tränkte und die Flüssigkeit dann auf ihre Wunde tropfte. Auch den Kompressionsverband hatte er relativ zügig und mit gekonnten Handgriffen angelegt, um damit die Blutung zu stoppen. "Und außerdem- außerdem hätte ich von dir als allerletztes erwartet, dass du dich ihm jetzt einfach so beugst, Lahja", fuhr Zac schon deutlich ruhiger fort und versuchte noch einmal seiner Ex-Freundin in die Augen zu sehen. "War es richtig ihm nicht von uns zu erzählen? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber das ist noch lange kein Grund das hier mit dir zu machen. Und was wäre denn die Alternative gewesen? Was wäre denn passiert, wenn du ihm gesagt hättest, dass wir ab und zu mal was Essen gehen oder uns zum Joggen oder Spazieren treffen? Wie hätte er dann reagiert? Hätte er es dir verbieten wollen? Hättest du es dir verbieten lassen? Es ist scheißegal, was wir gemacht oder nicht gemacht haben oder ob wir irgendjemanden damit hintergangen haben oder nicht, das hier -" Mit einem Nicken deutete er einmal auf ihren Körper, symbolisch für die vielen Verletzungen. "Das lässt sich durch nichts rechtfertigen."
Kopfschüttelnd nahm Zac das feuchte Handtuch in die Hände und begann achtsam und vorsichtig das bereits getrocknete Blut an Lahjas Gesicht und ihrem Hals abzuwaschen. Nicht gänzlich, nur so viel, dass er sich an besonders verklebten Stellen sicher sein konnte, dass darunter nicht noch eine Wunde desinfiziert werden musste. "Wo tut es dir sonst noch weh? Hat er deine Rippen getroffen? Oder deinen Bauch? Und was ist mit Übelkeit und Schwindel? Musstest du dich übergeben?"


RE: MOTEL - Lahja Emilia O'Neill - 16.08.2018 23:07

Wieder einmal bewies Zac, dass man sich auf ihn verlassen konnte - als er ihr so deutlich machte, dass er sie hier nicht so einfach seinem Schicksal überlassen würde. Er würde wiederkommen und das ganz gleich, was Blaze oder Ava dazu zu sagen hatten. So war er einfach und deswegen hatte Lahja ihn immer bewundert. Eine Tatsache breitete sich jedoch auch schwer auf ihrem Herzen aus. Er würde nachher gehen, nach Hause, zu seiner Familie und egal was Blaze getan hatte, Lahja wusste immer, irgendwann kam er eben zu ihr nach Hause. Besser noch, in sein Zuhause, was er einfach so mit ihr geteilt hatte. Eine ihrer größten Ängste war es, alleine zu sein mit sich und das wurde ihr in diesem Augenblick nur wieder klarer. Was würde sie tun, wenn sie hier morgen früh alleine wach wurde? Mit all den Schmerzen und den Erinnerungen an heute? Solange sie noch etwas zum berauschen in ihrer Tasche hatte oder wahlweise etwas Geld, konnte sie sich über Wasser halten aber was kam danach? In den schweren, nüchternen Stunden? Viele andere würden nicht verstehen, wieso sie in diesem Moment auch so an die Versorgung ihrer Drogen dachte - außer die Menschen, die schon einmal mit einer Sucht zu kämpfen hatten. Am liebsten hatte man den Stoff für mehrere Tage schon gesichert weil es einem immer vor dem Moment graute, indem man nichts hatte und erst welchen besorgen musste - oder schlimmer, in diesem Moment an nichts dran kam. Dann erschien einem das Leben sehr trist und sehr Sinnlos und die Einsamkeit würde sie noch härter treffen als ohnehin schon. Deswegen machte es sie schon fast wütend, als Zac davon sprach, dass sie sich Blaze Willen beugte. Sie hatte nur keine Reserven mehr für das aufbrausend werden und in diesen Momenten konnte man immer Lahjas Traurigkeit am meisten fühlen und spüren. " Was soll ich denn machen? Du kannst auf ihn schimpfen und dich über ihn aufregen und das hier - ich wollte nie wieder, dass jemand so mit mir umgeht aber er war auch immer für mich da. Er hat mir ein Zuhause gegeben und mir gezeigt, dass ich ihm wichtig bin. Ich will ihn nicht über mich bestimmen lassen und ich Schäme mich, was ich mal wieder nicht in ihm gesehen habe aber er ist mit doch trotzdem wichtig. Ich war nicht alleine." So fachmännisch Zac auch sein konnte, Lahja zog ihr Gesicht vor ihm zurück und wischte sich über die Augen denn ein paar Tränen konnte sie nicht verhindern. " Versteh mich nicht falsch, ich bin dir sehr dankbar aber das ist gerade alles so viel." Vielleicht war es auch gut, dass ihr Exfreund gerade jetzt nachbohrte und sie nicht morgen schon wieder alles schön Reden konnte aber es tat eben auch einfach wirklich weh. Erst nach einer kurzen Pause schüttelte sie den Kopf. " Mir war nicht schlecht aber ich weiß es nicht - ich hab sofort danach geraucht was noch auf dem Tisch lag und hab damit fast alles betäubt." Sie sprach nicht gerne über ihren Konsum vor Zac aber sie wollte ihn auch nicht belügen. So viel Lebenswille steckte dann auch noch in ihr, dass sie Zac lieber nachsehen lassen wollte, bevor er ging - um schwerwiegende Verletzungen auszuschließen. Soweit er das Sichtlich beurteilen konnte. " Getroffen hat er... einfach alles. Mit allem." Mit Fäusten, mit Tritten. Lahja versuchte sich also aus dem Top zu befreien um sich und Zac ein Bild zu verschaffen. Ihre Rippe wäre nicht zum ersten Mal gebrochen aber da konnte man ohnehin nichts weiter tun. Im ersten Augenblick war es komisch, sich von Zac so ansehen zu lassen, dass sie das Top noch vor ihrem BH hielt aber sie wollte sich auch nicht lächerlich machen. Hier ging es um etwas ganz anderes, als das Gegenüber leicht bekleidet zu sehen. Sie inspizierte die schlimmsten Flecken aber war etwas Ratlos, ließ ihre Finger darüber gleiten, was wirklich schmerzhaft war. " Ich Glaube es ist nur... geschwollen blaue Flecken."


RE: MOTEL - Zac William Coles - 17.08.2018 08:43

Schweigend sah Zac zu Lahja hinab, als sich Tränen in ihren Augen sammelten und sie mit gebrochener Stimme erklärte, was sie soeben glaubte verloren zu haben. Nicht nur jemanden, der so gewalttätig und respektlos mit ihr umging, dass sie sich nun kaum mehr bewegen konnte, sondern auch ihren Freund. Ihre Vertrauensperson. Derjenige, der in den letzten anderthalb Jahren beinah jeden Tag mit ihr verbracht und sich allen Forderungen des Alltags mit ihr gestellt hatte. Zac war in der Regel niemand, der alles nur in schwarz oder weiß sah, aber es gab für ihn Grenzen, die man einfach nicht überschritt. Gegenüber niemandem. Und er wusste, wovon er da sprach; er selber hatte in seinem Leben zahllose Menschen so zugerichtet wie Lahja jetzt aussah. Oft sogar noch schlimmer. Aber er hatte sich im Umkehrschluss auch selber so sehr dafür gehasst, dass auch jetzt noch sein ganzes Leben darum ausgerichtet war diese Zerstörungswut in ihm zu kontrollieren. Außerdem hatte er in seiner Vergangenheit nie - niemals - unerwartet die Hand gegenüber jemandem erhoben, der ihm am Herzen lag. Und so gerne er Lahja auch Mitgefühl für ihre Situation zeigen würde, es gab keine Faser in dem Körper von Zac, die sich auch nur ansatzweise vorstellen wollte, dass Blaze ein guter Mensch war. Ein guter Partner. Jemanden, auf den sich seine Ex-Freundin hatte verlassen können.
Stattdessen schüttelte er über ihre Worte angespannt den Kopf und befasste sich erst einmal damit Lahja vorsichtig wieder auf die Beine zu helfen, damit er sich einen besseren Überblick über mögliche andere Verletzungen verschaffen konnte, die unter den vielen dunklen Tätowierungen beinah unsichtbar wirkten. "Was ist es, was du geraucht hast?", fragte Zac diesmal ganz direkt, während er seine Hände vorsichtig an Lahjas entblößten Oberkörper legte und mit den Fingern jede Rippe einzeln mit sanftem Druck abtastete. In den vergangenen Wochen hatte er sich oft zurückgehalten und nie so unverblümt mit seiner Ex-Freundin über ihren Konsum gesprochen, aber jetzt musste er wissen, womit er es hier zutun hatte. Was genau würde Lahjas Körper vermissen, wenn sie zu lange hier drin blieb? Welcher Stoff würde sie eventuell sogar zurück zu Blaze ziehen? "Crystal? Crack? Heroin? Oder was?" Insbesondere bei der letzten Option hob er erneut den Blick in ihre Augen, in stillschweigender Erinnerung an diesen Mann, der sie mehrere Tage in seiner Gewalt gehalten und ihr regelmäßig Heroin gespritzt hatte. Daran, wie Zac ihr damals geholfen hatte den Entzug davon zu überstehen.
An einer besonders schmerzhaften Stelle an Lahjas Rippenbogen hielt Zac inne, zog seine Finger mehrmals sanft darüber, aber schüttelte letztendlich den Kopf. "Die zwei Rippen hier, die könnten gebrochen sein. Vielleicht auch nur geprellt, aber bei der Schwellung bräuchte man ein Röntgenbild, um das mit Sicherheit zu sagen." Genauso wie sie, wusste aber auch er, dass es letztendlich keinen Unterschied machte, die Behandlung war dieselbe, deshalb ließ er diese Stelle auch einfach ruhen und ging noch ein wenig näher an Lahja heran, um eine Hand auf ihren Rücken zu legen und ihr damit Halt zu bieten, während er die Finger der anderen Hand sachte an verschiedene Punkte auf ihrem Bauch drückte, dort, wo möglicherweise Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden. Achtsam betrachtete er dabei ihr Gesicht, suchte nach Anzeichen für eine besonders schmerzhafte Stelle, aber nichts deutete auf innere Verletzungen hin. Zum Glück. "Du weißt, worauf du achten musst, oder? Wenn du dich nochmal erbrechen musst und Blut mit rauskommt oder wenn Blut in deinem Urin ist, dann rufst du mich heute Nacht sofort an, okay?" Zuletzt zog Zac seine Finger auch noch ein Mal an ihrer Wirbelsäule hinab, bis zum Beckenknochen, und stellte sich danach vor Lahja, um ihren Kopf erneut in seine Hände zu nehmen und ihn erst vorsichtig nach links, dann nach rechts zu drehen, aber auch dort machten sich keine ungewöhnlichen Schmerzen bemerkbar. Ein bisschen erleichtert hörte es sich deshalb auch an wie er danach die Luft aus seinen Lungen stieß und einen Schritt von ihr zurücktrat.
Unsicher verlor sein Blick sich auf dem Boden, während Zac mit dem feuchten Handtuch etwas Blut von seinen eigenen Händen rieb, aber konnte letztendlich doch nicht auf sich ruhen lassen, was ihm jetzt schon seit Lahjas vorherigen Tränen durch den Kopf ging. "Kannst du deine eigene Gesellschaft denn immer noch so wenig leiden, dass du dich lieber mit jemandem abgibst, der dich aus Eifersucht beinah tot prügelt, als alleine zu sein?" Unnachgiebig sah er ihr dabei in die Augen. "Und das ist nicht einmal übertrieben, Lahja. Sieh dich an."


RE: MOTEL - Lahja Emilia O'Neill - 17.08.2018 12:08

Als Zac sie fragte, was sie konsumiert hatte und seine Blicke sie dann auch noch so trafen, fühlte sie sich extrem merkwürdig. Sie konnte genau merken, wie sie sich unter seinen Händen verspannte und was sollte sie denn sagen? Ihm zu Liebe nun Lügen, dass er sich den harten Weg der Entgiftung mit ihr damals nicht hätte schenken können? Er war nicht dumm und er wusste, wie hoch die Rate der Menschen war, die Rückfällig wurden. Trotzdem war es hier etwas anderes. Bei Zwischenmenschlichen Beziehungen konnte man vielleicht nicht einfach drüber stehen und auf Statistiken setzen. An die Gewonnen Jahre danach, dachte sie gerade gar nicht sondern viel eher an die Enttäuschung von ihrem Exfreund. Etwas anderes ließ sie aber ebenso zögern - damals hatte sie eingewilligt, von dem Konsum weg zu kommen aber gerade war das eigentlich gar nicht ihr Ziel, wieder clean zu Leben. Vielleicht weil es so lange niemanden gegeben hatte, der etwas dagegen zu sagen hatte sondern das eher glorifizierte. Natürlich hatte sie nach und nach bei den Erlebnissen mit Zac angefangen, wieder etwas an einem nüchternen Leben zu sehen aber da war einfach nicht genug Zeit verstrichen und eindeutig fehlte ihr ein konkreter Plan, für den es sich lohnte, Abstinent zu bleiben. Als Lahja auffiel, wie sie sich in ihren Gedanken verworren hatte und wie lange Zac schon auf eine Antwort wartete, vermied sie ihn anzuschauen. " Heroin habe ich geraucht." Reichte das? Es war nicht so aggressiv wie es zu Spritzen und auch nicht so gefährlich, was besonders an medizinischen Gründen lag aber es war eine gefährliche Droge über die man schnell die Kontrolle verlor und die körperlich sehr schnell Abhängig machte. " Alles in allem habe ich in den letzten eineinhalb Jahren aber alles konsumiert was da war." Von Aufpushmittel wie Kokain oder Amphetamine bis hin zu Morphinen - und auch Benzos. Das was Blaze halt günstig bekommen konnte, was er selber Verkaufte und wovon sie sich etwas hatten abzweigen können - oder durch Tauschen. Was in einem so großen konsumierenden Freundeskreis nicht schwierig war. Sollte sie Zac sagen, dass sie noch etwas in ihrer Tasche hatte? Sie wusste es nicht genau weil sie Befürchtete, er nahm es ihr wieder weg. Das wäre wirklich eine Horrorvorstellung für sie. Wenn er aber mitbekam das sie ihn belog, würde er vielleicht aufhören zu helfen, weil er keinen Sinn darin sah. Mit dem inneren Konflikt setzte sie sich auseinander während er ihren Körper abtastete und dann mit der nächsten unangenehmen Frage heraus kam und sie sich wand. " Wieso fragst du so viel nach? Ich habe hier für diese Situation keinen Plan - ich hatte keine Ahnung das es so weit kommt... ich will nicht alleine sein, dass weißt du ganz genau und es wird scheiße, wenn mir die Drogen ausgehen, dass weißt du auch ganz genau also was willst du von mir hören? Es gibt nichts, was du nicht schon weißt." Na wenigstens war das mal offen und ehrlich ausgesprochen auch wenn es ihr sogar Leid tat, in welchem Ton oder eher mit welchen Worten. Besonders Laut konnte sie noch immer nicht werden und fest war ihre Stimme genauso wenig.


RE: MOTEL - Zac William Coles - 17.08.2018 12:59

Zac wusste zwar, dass es Lahja schwer fiel sich ihre vermeintlichen Schwächen einzugestehen, aber dennoch befragte er sie nicht zu ihrem Drogenkonsum oder ihrer Einsamkeit, um ihr Schuldvorwürfe zu machen oder sie zu kritisieren. Er fragte es nicht einmal mit dem Hintergedanken sie bei einer wohlmöglich falschen Antwort allein zu lassen und ihr seine Hilfe zu untersagen, sondern noch immer aus dem simplen Grund heraus, dass er sich um sie sorgte. Und weil er versuchte für sich selber herauszufinden, wie er ihr am Besten helfen konnte. Sie allein zu lassen wäre immer ein Problem, das war Zac bewusst, aber von jetzt an für mehrere Tage hier bei ihr zu bleiben war auch keine Option. Er hatte eine Familie, er musste mit Ava reden, morgen würde man ihn wieder bei der Arbeit erwarten. Und auch, dass Lahja tatsächlich wieder Heroin konsumiert hatte, das schockierte Zac natürlich, aber er würde ihr keine Vorwürfe dafür machen und den damaligen Entzug auch niemals als verschwendete Zeit betiteln. Im Gegenteil. Durch diese intensive, grauenhafte Erfahrung damals hatten sie beide überhaupt erst als Partner zusammen gefunden, er würde niemals bereuen, was er damals für Lahja getan hatte. Deshalb schüttelte er über ihre leisen, aber hörbar ablehnenden Worte den Kopf und wandte seinen Körper von ihr ab. "Ich bin nicht der Feind hier, Lahja", ließ er sie bloß als Antwort darauf wissen und nahm den Schlüssel der Zimmertür an sich. "In der Lobby konnte man Eiswürfel und Getränke kaufen. Ich bin gleich wieder da."
Mit den Worten zog Zac die Tür hinter sich zu und lief im Innenhof zum Eingang herunter, hielt auf dem Weg aber noch einmal inne, um sein Handy aus der Tasche zu holen und den Bildschirm zu erleuchten. Ava hatte sich noch nicht gemeldet, aber weil sie mit Sicherheit langsam begann sich zu sorgen, ließ er sie zumindest in knappen Worten per Nachricht wissen, dass etwas vorgefallen war: Wird spät heute. Ist ein Notfall. Die übrigen Details behielt er für sich, weil Zac seiner Verlobten in die Augen sehen wollte, wenn er mit ihr darüber sprach, was heute geschehen war. Mit einem weiteren tiefen Atemzug versenkte er also sein Handy wieder in der Tasche und besorgte in der Lobby direkt einen großen Sack Eis sowie eine Flasche Cola und ein Wasser, womit er wieder zurück zu Lahja ins Zimmer ging und dort alles auf dem Schreibtisch abstellte. In ein weiteres Handtuch aus dem Badezimmer wickelte er ein paar Eiswürfel ein und reichte diese provisorische Kühlung daraufhin seiner Ex-Freundin. "Willst du, dass ich heute Nacht hier bleibe?", fragte er sie dabei ganz direkt, ohne Umschweife, und erneut fixierte er sie dabei mit seinem Blick. Damit er eine mögliche Lüge direkt abfangen konnte. "Oder möchtest du, dass ich irgendjemanden für dich anrufe? Matt? Oder Freunde von dir? Damit du nicht alleine bist?"


RE: MOTEL - Lahja Emilia O'Neill - 17.08.2018 13:54

Sie schaute ihm nach, nachdem er den Raum verlassen hatte und dachte über seine Worte nach. Er war nicht der Feind - wieso fiel es ihr nur so schwer, dass genauso zu sehen? Es lag einfach an diesen unangenehmen Fragen auf die sie nun auch noch keine Antwort wusste. Blaze war gefährlich und wenn sie wieder zurück ging, wer wusste, wie lange es dauerte, bis er ähnlich wie heute ausrastete? Jetzt hatte er diese Grenze übertreten und mögliche Blockaden gab es nicht mehr. Erschöpft und einfach absolut Kraftlos schleppte sich Lahja zu dem Bett. Vorsichtig ließ sie sich auf der Matratze nieder, dass fühlte sich einfach unheimlich gut und verlockend an und so formte sie aus dem Kissen und der Bettdecke eine Erhöhung, wo sie sich nach und nach drauf sinken lassen konnte. Vorsichtig und Behutsam, um keine weiteren, unnötigen Schmerzen zu riskieren. Es war untypisch für Lahja, dass sie sich hinlegte wenn jemand da war, freiwillig in eine solche Position begab. Vielleicht lag es daran, dass sie einfach zu erschöpft war um sich weiter auf den beinen zu halten, vielleicht war es aber auch die tiefere Erkenntnis und ihre Art auf seine Frage zu antworten - er wollte ihr nichts böses und er war nicht der Feind. Im Gegenteil, Lahja konnte ihm vertrauen. Sie nahm das Eis dankend entgegen und legte es erstmal an die Seite ihres Halses, dass sie sich darauf ein wenig abstützen konnte und betrachtete ihren Exfreund. " Ich weiß, dass du nicht der Feind bist - es tut mir Leid. Es ist nur... es scheint nun auf einmal alles auf einmal Weg zu sein. Irgendwie raffe ich mich wieder auf aber gerade ist es, als fange ich noch einmal bei Null an." Bei seiner nächsten Frage musste sie schlucken und sie hatte nicht die Gelegenheit ihn anzulügen, dass sah sie an seinem Prüfenden Blick. " Vielleicht rufe ich... Matt morgen selber an. Es wäre... schön, wenn du hier bleiben kannst aber ich will dir keinen Ärger machen. Nich noch mehr."


RE: MOTEL - Zac William Coles - 18.08.2018 12:28

Zac musste gar nicht erst zwei Mal darüber nachdenken: Als Lahja ihn in ihrer eigenen, noch immer zurückhaltenden, Art darum bat bei ihr zu bleiben, nickte er sofort ohne zu zögern und schob sich die Schuhe von den Füßen. "Kein Problem", sprach er dabei sanft aus. Wohlmöglich war es auch nicht verkehrt noch etwas Zeit zu haben, um über diesen schrecklichen Abend nachzudenken, bevor er mit Ava reden musste. Ihre überstürzte und gedankenlose Handlung zeigte Zac schließlich auch mehr als deutlich, dass es seiner Verlobten lieber wäre er würde sich von Lahja fern halten, aber gerade im Moment war eben dies das Letzte, was er tun wollte. Seine Ex-Freundin brauchte ihn doch jetzt. Nicht nur ihn, sondern jede Hilfe und Zuneigung, die sie kriegen konnte. Zac kannte Lahja lange und gut genug; wenn er ihr jetzt auch den Rücken kehrte und auch Matt nicht genug Zeit für sie hatte - oder Kilian mit hinein ziehen würde - dann wäre sie binnen weniger Tage entweder zurück bei Blaze oder in einer neuen, destruktiven Beziehung mit jemandem, der ihr ein wenig ihrer Einsamkeit nehmen konnte.
"Und es tut mir auch Leid, wenn ich dich mit meinen Fragen gerade zu sehr belaste. Ich will dir keine Vorwürfe machen, für gar nichts, ich will nur- Ich möchte einfach nur versuchen zu verstehen wie ich dir am Besten helfen kann. Wenn du mich lässt." Nachdem Zac noch einmal tief seine Lungen mit Luft gefüllt und dann mit hörbarer Erschöpfung wieder entleert hatte, ging er um das Bett herum und legte sich neben Lahja auf die Matratze. Einen Arm verschränkte er dabei unter seinen Kopf, mit dem anderen griff er achtsam zu seiner Ex-Freundin herüber und legte seine Finger warm um ihren Unterarm. Mit langsamen, liebevollen Bewegungen streichelte sein Daumen dabei ein wenig tröstend über ihre Haut. "Und es tut mir auch Leid, dass dir das passiert ist, schon wieder. Dass dich schon wieder jemand enttäuscht hat, dem du eigentlich vertraust. Und dass Ava daran beteiligt war. Ich wünschte ich hätte- irgendwie gesehen oder geahnt, dass sie doch mehr Probleme mit unseren Treffen hat, als ich dachte. Dann wäre das alles vielleicht nicht so ausgegangen." Zacs Augen suchten kurz den Blick in Lahjas, ehe er den Kopf von ihr abwandte und stattdessen gegen die Decke über ihnen sah. "Du hast das nicht verdient. Und nichts davon ist deine Schuld. Ich hoffe, dass du das nicht infrage stellst."


RE: MOTEL - Lahja Emilia O'Neill - 18.08.2018 20:44

Als sich ihr Exfreund neben sie legte und auch noch begann, sie tröstend zu berühren, war das für Lahja eines der wenigen Dinge die sich tröstender anfühlten als Drogen. In ihrem Leben hatten die Substanzen immer die Rollen eingenommen, für denen sie den Menschen zu wenig Vertraute. Sie waren tröstend, sie halfen ihr über die Einsamkeit hinweg oder wenn sie sich mal wieder einfach nicht Wohl fühlte mit sich selber. Es wurde ihr aber jetzt auch deutlich, was sie an Zac so geschätzt hatte und was der große Unterschied zu ihrer jetzigen Beziehung war. Ihr Ex Partner war zwar manchmal Streng und hatte auch Erwartungen an die Beziehung gehabt aber wenn es ihr nicht gut ging, dann unterstütze er sie und das stets liebevoll und einfühlsam. Er hatte ihr immer versucht zu zeigen, wie viel sie sich selbst Wert sein konnte. Das Vertrauen in Zac zu verlieren war durch den Seitensprung mit Nele gekommen aber dagegen standen auch die zig Situationen, in denen er ihr bewiesen hatte, wie gerne er sie hatte. Bei Blaze war das anders, es war eher wie bei Kilian und ihr. Die verrückte Art der Zuneigung, die man nicht Aussprechen konnte oder die man nicht richtig gelernt hatte zu zeigen. " Weißt du - normalerweise habe ich immer Gedacht, je lauter Blaze und ich Streiten - desto mehr zeigt er mir damit, wie gerne er mich hat. Ich dachte auch, dass das eine ziemlich freie Beziehung ist aber heute hat er - erst dann aufgehört, als er die Kontrolle hatte. Als ich nicht mehr in der Lage war mich irgendwie zu wehren und ich habe das... von ihm nicht Gedacht. Er hat mich das sonst nie spüren lassen oder das gesagt. Heute hat er sich benommen wie Chris damals und ich war so erleichtert als wir im Taxi gesessen haben. Ich weiß, dass es gefährlich ist wieder zurück zu gehen und ich sollte das nicht tun aber ich habe auch Angst davor, wie es weiter geht. Danke für deine Hilfe und ich lasse dich auch - aber ich will auch nicht, dass du wegen mir Ärger hast. Nicht mit Blaze und nicht mit Ava. Du weit das, oder?" Sie hatte es schon zig mal gesagt, auch heute schon aber sie wurde einfach das Gefühl nicht los, wieder Chaos in seinem Leben zu stiften. Konnte sie eigentlich auch etwas anderes, fragte sie sich manchmal? " Und du musst dich auch nicht für Ava entschuldigen - du hast doch versucht offener mit ihr zu Reden. Ich bin schon überrascht gewesen, dass sie wusste, wo sie Blaze überhaupt findet und es ist ihre Schuld, dass sie dir nicht genauso entgegen gekommen ist." Bei seinen letzten Worten wurde Lahja dann doch wieder Stumm und Zac kannte sie eben lange genug - es würde ihr schwer fallen, nicht für alle Beteiligten die Schuld bei sich zu suchen. Auch wenn sie gerne jeden ankeifte und so tat, als würde sie die Schuld von sich weisen - im stillen passierte immer mehr.