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ZAC'S & AVA'S FLAT - Druckversion

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ZAC'S & AVA'S FLAT - Admiss - 18.09.2016 22:40

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RE: ZAC # AVA - Ava Nolan - 18.09.2016 22:41

Ava konnte noch immer nicht fassen, wie schnell sich ihr Leben binnen der letzten Monate geändert hatte. So wie das so oft passierte, hatte sie mit dem finden eines geeigneten Partners abgeschlossen, es brachte ja nichts sich auf Dating Seiten herum zu treiben und dann einen Vollidioten nach dem anderen zu treffen. Dann blieb man halt eben einfach ohne. Nach ihren bisherigen Beziehungen war das auch in Ordnung, denn sie hatten oft unschön geendet und waren auch immer fies in die Brüche gegangen. Das verbitterte sie nicht aber es festigte ihren Entschluss, dass man als Single durchaus auch zufrieden sein durfte, ohne Krampfhaft neu zu suchen. Das war ihr eigentliches Ziel gewesen, denn Ava war eigentlich eher der Typ Mensch, der sich gerne in einer Beziehung sah und seid ihrem sechzehnten Lebensjahr, ernste und lange Beziehungen hatte. Als Scheidungskind kam man sich sonst oft unvollkommen vor, sie hatte gerne eine feste Bezugsperson an ihrer Seite. One Night Stands waren nie ihr Ding gewesen. Als aber genau das Vorhaben gerade so gut lief, lernte sie bei ihrer morgendlichen Joggingrunde Zac kennen. Die beiden waren sich ein paar Mal über den Weg gelaufen, immer um die selbe Zeit und dann begannen sie sich zu Verabreden, gemeinsam zu laufen. Irgendwann trafen sie sich dann auch zu einem Abendessen, zum Kinobesuch und lernten sich besser kennen. Die Abstände der Dates wurden immer kürzer, immer intimer und privater – indem sie sich abends auf einen Film trafen und langsam waren sie sich dann auch körperlich Näher gekommen. In der heutigen Zeit legte man sich ungern auf ein Datum fest aber als Zac sie zu einer Studentinnen Party begleitete, sagte eine Freundin, die beiden wären so ein süßes Pärchen und als Zac dann den Arm um ihre Schulter schloss, verstand sie das als ja. Auf dem gemeinsamen Heimweg sprach sie, zur Sicherheit, noch einmal genau das an und auch wenn er über ihre Unbeholfenheit lachen musste, bestätigte er ihre Vermutung mit einem langen Kuss im Schein der Straßenlaternen und die Zeit in dieser belebten Stadt schien einen Moment still zu stehen. Ava war mit sich nicht immer so Sicher oder auch Zufrieden und irgendwie war auch diese Entwicklung so schleichend gekommen, weil beide keinen Partner gesucht hatten, dass sie die Verliebtheit, die auch vorher schon da gewesen war, jetzt erst zulassen konnte. Immerhin hatten die beiden auch darüber gesprochen, dass Zac gerade eine Pause von Beziehungen nahm.
Ab hier fühlte sie sich wieder wie auf Wolke sieben, wie in Watt gepackt, auch wenn irre war, wie gut die beiden sich Verstanden. Normalerweise hatte sie dieses Arschloch-Syndrom noch nicht abgelegt und verliebte sich meistens in die, die ihr alles andere als gut taten. Viel Streit, viel Drama und viele Tränen aber bei ihm war das anders. Zac war ein Aufmerksamer Freund, der ihr unter die Arme griff, wenn die Klausuren-Phase mal hart wurde und sie an ihren Kompetenzen Zweifelte, der sie aufbaute, wenn es in ihrer Familie oder mit Freunden mal wieder Ärger gab und das gleiche gab sie ihm natürlich zurück. Sie überraschte ihn mit einem Indoor-Picknick, wenn die Arbeit mal wieder zu viel wurde und er kaum Zeit hatte und sie redete ihm gut zu, wenn eines seiner Kids ihm mal wieder Kopfschmerzen bereitete. Natürlich gab es auch Streitereien unter den beiden aber diese wurden nicht in fiesen Aktionen ausgetragen sondern die beiden saßen beisammen und redeten.
Als Ava´s Mitbewohnerin dann auszog, aus der gemeinsamen WG, weil sie ihr Studium erfolgreich beendet hatte und ein Jobangebot in einer anderen Stadt so verlockend war, beschlossen sie gemeinsam, dass Zac auch zu ihr ziehen könnte. Am Anfang waren beide Unsicher, weil das so unfassbar schnell ging aber als sie feststellten, dass sie eh jeden Tag bei dem anderen irgendwann Aufschlugen, sprach doch auch nichts dagegen. Leisten könnten die beiden sich das auch. Ava ging neben dem Studium zur Heilerziehungspflegerin arbeiten. Bei der Einzelbetreuung eines autistischen Kindes, verdiente sie sich das Geld für das Studium und die Wohnung, da beide Eltern sich nicht beteiligen wollten – gerade ihr Dad hätte die Mittel aber er sah es nicht ein, wenn seine Ex-Frau das auch nicht tat. Diese typischen Konflikte eben.
Auch das Zusammenleben klappte erstaunlich gut. Die beiden waren Sportbegeistert, Ernährungsbewusst und legten Wert auf ihre berufliche Zukunft. Im gemeinsamen Schlafzimmer stand ein Schreibtisch, derjenige der beiden, der gerade viel Schreibkram zu erledigen hatte, konnte sich hier zurück ziehen und der andere etwas mit Freunden im Wohnzimmer oder draußen machen oder einen Film gucken, ohne das es störte. Beide gaben sich Freiräume und trotzdem war es ein schönes Gefühl, wenn beide ihren Tag überstanden hatten, zu Wissen, man konnte sich zum anderen ins Bett kuscheln oder aber der andere würde später kommen und sich warm an einen schmiegen.
Kurz nach der Nachricht, dass Ava alle Klausuren besser bestanden hatte als erwartet, luden Ava und Zac ein paar Freunde ein, um darauf anzustoßen und danach um die Häuser zu ziehen. In den letzten Monaten hatte sie sich ihm schon etwas angepasst und trank nicht mehr so oft Alkohol aber wenn sie das heute tun wollte, dann wäre das für ihn in Ordnung – hatte er zumindest gesagt und er hielt sein Wort. Er passte sogar auf sie auf und lenkte sie nach Hause, als die beiden am frühen Morgen aus dem Club kamen. Irgendwo auf diesem Weg bewahrte er sie davor, sich auf die Nase zu legen und das, obwohl sie die hohen Schuhe schon in der Hand hielt weil sie darauf kaum noch stehen konnte. Zum hundertsten Mal entschuldigte sie sich bei ihm, bis ihre Blicke an ihm hängen blieben und sie irgendwie in ihrem betrunkenen Kopf dazu kam, ihm ehrlich zu sagen, dass er ihr Traummann war und das sie ihn besser schnell Heiraten sollte, bevor er weg wäre. Ava sprach das nie gerne aus, sie warf auch nicht Leichtfertig mit dem Wort Liebe um sich aber bei ihm fasste sie Vertrauen, dass das okay war. Das sie das durfte und das ihr das nicht irgendwann zum Verhängnis werden könnte. Ihre Eltern hatten sich nachher schließlich unfassbar weh getan und ihre Mutter hatte oft Lautstark bereut, was sie jemals nettes zu oder über ihren Mann gesagt hatte. Deswegen konnte man sich einem Ich Liebe dich aus ihrem Mund aber auch sehr Sicher sein und Zac hatte das auch schon mehr als einmal gehört. Komisch das die beiden sich nach ihrem Scherz kaum voneinander lösen konnten und auch wenn sie ihn mit dem Sektatem nicht hatte Küssen wollen, fielen sie fast schon auf der Straße übereinander her. Immer wieder pressten sich die Verliebten an eine Hauswand, Zac´s Finger waren überall und nirgens und Zuhause war das noch einmal ein viel intimerer Sex als vor diesen Worten. Vielleicht hätte sie es ahnen können aber sie wagte es kaum, ein paar Tage nach dem Scherz, fragte Zac sie wirklich, ob er sie heiraten wollte. Auch wenn er sich weniger Mühe gegeben hätte, einen so perfekten Moment zu schaffen, sie danach zu Fragen – hätte Ava Ja gesagt. Die Tränen konnte man bei so vielen Emotionen gar nicht zurück halten, dieser Tag würde definitiv einer ihrer schönsten bleiben. Weil sie aber auch ahnte, dass ihre Eltern das anders sehen würden, jetzt schon Sicher sagten, sie würde das irgendwann bitter Bereuen, bat sie Zac – ein paar Tage später - mit zu kommen, wenn sie ihnen von der Neuigkeit erzählte. Ihrem Vater schien das egal, auch wenn er Misstrauisch war, dass Zac der richtige war – man musste ihn sich nur ansehen aber bitte, wenn seine Tochter unbedingt wollte. Mit ihrer Mutter brach das ganze leider einen solchen Streit vom Zaun, dass sie irgendwann die Hand ihres Verlobten ergriff und die Wohnung verließ. Natürlich war das hart aber sie Versicherte Zac auch immer wieder, dass es für sie nichts an ihrer Entscheidung änderte und wenn er ihr auch Anbot, doch noch mal zurück zu Rudern, bewies sie ihm, wie wichtig und richtig sie fand, sich auf ihn eingelassen zu haben, dass sie einen Termin beim Standesamt machte. Ava schob ihn heimlich in seine Unterlagen, weil sie wusste, er würde später noch etwas durchgehen müssen und auf der letzten Seite fand er ihn dann. Natürlich suchte er nach dem Fund seine Verlobte im Wohnzimmer auf, die hatte alles schon genau dafür hergerichtet und es standen lauter brennende Kerzen um sie herum, während sie in neuen Dessous auf dem Sofa wartete. Diese Augenblicke waren es, die sie ihrer Sache auch so Sicher werden ließ – denn beide hatten Gefallen daran, den anderen noch zu Überraschen. Beide machten sich Gedanken. Nachdem sie verschwitzt im Schein der übrigen Kerzen lagen, planten sie die Hochzeit mit dem kleinen Budget. Einfach Freunde einladen, eine ungezwungene Feier, die beiden wollten nur zu zweit zum Standesamt gehen und danach den Abend ausklingen lassen. Später bleibe noch genügend Zeit, auf eine große Hochzeit hin zu sparen aber gerade klang das für die beiden schon ziemlich Perfekt. Beide waren keine Fans davon, Geld für Dinge auszugeben, die doch eher unwichtiger erschienen – lieber wollten sie ihren ersten, gemeinsamen Urlaub finanzieren können als überteuertes Essen an ihre Verwandtschaft zu verfüttern.
Schon in einigen Wochen sollte es dann soweit sein, heute lag es genau fünf Wochen zurück, dass sie den Termin gemacht hatte. Noch immer gab es keine Reue, noch immer freute sie sich darauf aber hatte seid einigen Tagen andere Sorgen. Ava nahm die Pille nicht, weil sie keine Hormone zu sich nehmen wollte. Sie war ohnehin immer sehr anfällig, zickig und weinerlich während ihrer Periode und gegen die Schmerzen, die damit oft einher gingen, hatte das auch nicht geholfen. Wenn sie diese Woche sonst auch schon immer Verfluchte, weil es ihr eben auch ohne Pille da nicht gut ging, wartete sie diesmal darauf – jetzt schon sechs Tage lang. Zac hatte das nie gestört, dass die beiden mit einem Kondom verhüten mussten, er konnte das Verstehen – da waren andere ihrer Freunde ganz anders drauf zu sprechen gewesen. Mit ihm hatte sie sich deswegen noch nie Streiten müssen. Heute aber hatte sie Angst, dass er ihr das vielleicht zum Vorwurf machen könnte. Weil es unsicherer war als die Pille und weil sich genau das nun Bestätigte und weil sie Angst davor hatte, wie er reagierte, hatte sie ihm von dem Verdacht nichts erzählt sondern wollte erst Klarheit. Ava hatte heute die Uni geschwänzt, was sehr untypisch war und sich einen Schwangerschaftstest besorgt. Während sie auf das Ergebnis wartete, lief sie Nervös in der Wohnung umher, begann irgendwo aufzuräumen aber schaffte es dann doch nicht, sich zu konzentrieren. Alles gipfelte darin, dass sie sich kaum überwand, das Ergebnis anzuschauen. Sie hatte auch keine Freundin zu sich geholt als Unterstützung, diese Momente machte sie noch immer mit sich selber aus. Erstens um unnötigen Stress für andere zu vermeiden, zweitens um damit schon mal alleine fertig zu werden. Weil sie so neben sich stand, hatte sie aber auch nicht auf ihr Handy geschaut und somit nicht gesehen, dass Zac sich, in der Mittagspause an der Uni, mit ihr zum Essen treffen wollte. Natürlich machte er sich Sorgen, was da los war und schlug den Heimweg ein, als sie nach mehrfachem anrufen nicht an ihr Handy ging und ihre Freundinnen aus dem Studium auch nur Ratlos die Schultern zuckten, wo sie sei. Zac kam also in dem Moment zu Tür rein, als sie schon aufgelöst im Bad saß, neben sich den positiven Test und unter Tränen erschrocken aufsah, weil die Haustür aufging. Ava konnte Zac sofort in die Augen schauen, als er im Flur erschien – zur Tür eilen um sie zu schließen würde nichts bringen und der war mit Sicherheit auch nicht erleichtert, seine Verlobte so vorzufinden.


RE: ZAC # AVA - Zac William Coles - 20.09.2016 00:45

Eigentlich hatte Zac schon seit langem eine bestimmte Vision für seine Zukunft: Er wollte heiraten, eine Familie gründen, vielleicht ein kleines Haus kaufen und der Arbeit nachgehen, die er so liebte. Er brauchte dafür nicht viel Geld und er plante auch nicht sich selber zu verändern oder von seinen beruflichen Vorstellungen und Zielen abzuweichen, um in einen lukrativeren Job zu wechseln, aber was von der heutigen Jugend oft als spießig belächelt wurde, war für ihn nunmal eine Wunschvorstellung für seine Zukunft. Insgeheim hatte er immer gewusst, dass Nele dafür nicht die richtige Partnerin war und dass sie mit ihrer Krankheit gar nicht die Möglichkeit hätte als Mutter für ihre Kinder zu sorgen, vielleicht hatte er ihr auch deswegen, trotz 10 Jahren Beziehung, nie einen Heiratsantrag gemacht. Dasselbe galt eigentlich auch für Lahja. Zac liebte sie, er begehrte sie und er wollte mit ihr zusammen sein, aber im Stillen wusste er, dass er niemals seine Ziele mit ihr verwirklichen könnte. Er sah Lahja nicht als Mutter oder als Ehefrau, sie selber sah sich auch nicht in der Rolle, und obwohl er sich oft eingeredet hatte, dass sich das vielleicht noch ändern würde, blickte er heute so erwachsen auf diese Beziehung zurück, dass er die damalige Trennung als richtig erachtete. Nach Zacs Seitensprung hatten die beiden nie wieder so recht zueinander finden können, Lahjas Vertrauen in ihn war gebrochen und trotz dass sie es noch einmal miteinander versuchten, mussten sie sich wenige Wochen später eingestehen, dass es nicht funktionierte. Vor allem nicht, nachdem Lahja aufgebrochen war, um ihre Ausbildung zu absolvieren. Sie war berechtigt misstrauisch und er genervt von ihrer gewohnten Verschlossenheit, sie stritten sich zu oft, redeten zu wenig miteinander und gaben letztendlich dann doch auf. Im beidseitigen Einverständnis.
Für Zac war dadurch eine Zeit angebrochen, die er eigentlich mal nur für sich selber nutzen wollte und auch von all seinen Freunden wurde ihm empfohlen einfach mal Single zu sein. Möglicherweise kam seine Untreue ja auch daher, dass er sich so lange in der Beziehung mit Nele gefangen gefühlt hatte. Er musste sich jetzt mal ausleben, andere Frauen treffen, zwanglosen Sex haben, daten und irgendwann, irgendwo würde er dann schon diejenige treffen, mit der er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen konnte und diese dann auch verwirklichen wollte. Er war doch auch noch jung, er hatte gerade erst sein Studium beendet und eigentlich war er sehr zufrieden mit seinem Vorhaben, aber dann kam doch alles anders, als erwartet. Er war noch nicht einmal recht über Lahja hinweg, als er auf Ava traf. Seine Freunde rieten ihm mehrmals er solle sich nicht so schnell wieder in etwas Neues stürzen, das hätte doch keinen Zweck, aber entgegen all der guten Ratschläge und entgegen jeglicher Vernunft, tat er es dann doch. Er konnte sich nicht einmal dagegen wehren, so schnell hatte er sich in diese bodenständige, sensible, liebenswerte und - verdammt - unheimlich attraktive junge Frau verliebt, die so viele Interessen mit ihm teilte. Die beiden passten einfach zusammen. Es funktionierte. Und das mussten auch all seine Freunde zugeben, nachdem sie Ava zum ersten Mal kennen gelernt hatten.
Objektiv gesehen festigte sich die Beziehung zwischen den beiden wohlmöglich sogar ein bisschen zu schnell, aber als Zac mit ihr zusammen zog, sah er auch keinen plausiblen Grund, weshalb er es nicht tun sollte, wenn die beiden doch so gut harmonierten und sowieso schon fast jeden Tag miteinander verbrachten. Worauf sollten sie denn warten? Die Möglichkeit war perfekt und für ihn sogar kostengünstiger, wenn er dafür seine eigene kleine 1-Zimmer-Wohnung kündigte. Und auch das funktionierte. Die beiden waren verliebter denn je und obwohl langsam so etwas wie eine Routine in ihr Leben kam, schwand doch nichts von der Anziehungskraft und dem kribbelnden Verliebtsein. Auch nach einigen Monaten fühlte er sich zu Ava so hingezogen wie zu Beginn und als sie dann nach ihren bestandenen Prüfungen auf dem Heimweg betrunken das Thema Heirat anschnitt, erregte sie damit auch in Zac, dass er ernsthaft darüber nachdachte. Ihm war wohl bewusst, dass die meisten Paare mehrere Jahre warteten, um so einen großen Schritt zu gehen, und er verstand auch, weshalb das so war, aber die beiden waren nunmal nicht wie die meisten Paare. Die beiden waren anders. Mit Nele und Lahja war es ihm nie gelungen eine Zukunft zu visualisieren, er hatte nie wirklich vor seinem inneren Auge sehen könnten wie er mit ihnen eine Familie gründete und noch in 20 oder 30 Jahren glücklich war, aber bei Ava konnte er das. Er sah sie als seine Frau, als Mutter, er sah sich an ihrer Seite und das Leben, das die beiden zusammen führen könnten. Und es gefiel ihm. So sehr, dass er einige Tage später tatsächlich ein Juweliergeschäft betrat, um dort unter all den Optionen einen silbernen, filigranen Verlobungsring zu kaufen. Er war nicht besonders teuer, Ava und Zac legten beide nicht viel wert auf diese unnötigen Investitionen, aber er würde ihr gefallen. Und viel wichtiger war auch wie er ihr den Antrag machte, nicht womit. Er wollte eine wunderschöne Erinnerung für die beiden erschaffen, deshalb plante er auch schon mehrere Tage im voraus, und entschied sich letztendlich für ein typisches Date der beiden, damit sie nicht sofort Verdacht schöpfte. Über die Monate hinweg war es immer eine Tradition geblieben, dass die beiden einmal wöchentlich zusammen ausgingen. Dass sie dafür Pläne schmiedeten, sich schick machten und die Zeit füreinander einräumten, ohne dabei von etwas anderem abgelenkt zu werden. Gerade, als die beiden zusammen gezogen waren, merkten sie schnell, dass sie zwar jetzt unheimlich viel Zeit miteinander verbrachten, aber nie wirklich nur füreinander da waren. Immer waren sie anders abgelenkt, entweder weil einer von beiden lernen oder arbeiten musste oder auch nur, weil nebenbei der Fernseher lief, wenn sie auf der Couch lagen. Bei ihren Dates merkten sie dann aber wie sehr sie sich noch immer begehrten, wie sehr sie sich liebten und wie glücklich sie miteinander waren und genau dieses Ritual nutzte Zac dann zu seinen Gunsten. Normalerweise achteten die beiden zwar auch bei ihren Dates auf gesunde Ernährung, wenn sie ein Restaurant besuchten, aber an diesem Tag entschied er sich ganz bewusst dagegen. Mit einer geliehenen Vespa holte er Ava am frühen Abend an der Uni ab, setzte ihr einen mintfarbenen Helm auf den Kopf und fuhr mit ihr ohne ersichtliches Ziel durch die Stadt. Dabei hielt er sich vor allem in der Nähe des Strandes auf, dort wo der Wind ihnen um die Nase blies und ein bisschen der Eindruck erstand sie wären an der italienischen Riviera unterwegs, oder fuhr bewusst an ein paar Orten vorbei, die für die beiden eine besondere Bedeutung hatten. Am Ende ihres Trips befanden sie sich schon auf halbem Weg nach San Diego, in San Clemente, wo Zac die Vespa an der Strandpromenade abstellte und dann gemeinsam mit seiner schönen Freundin den Ort ein wenig erkundete. Sie liefen den langen Pier hinunter, alberten miteinander zwischen den Palmen oder bummelten durch die kleinen Shops am Straßenrand, ehe sie in einem italienischen Restaurant einkehrten, in dem er vorher schon einen Tisch reserviert hatte. Statt gesundem Salat und ausgewogener Vollwertkost, drängte er Ava heute zu einer großen Pizza und bestellte ihr sogar eine Flasche Wein dazu, ehe sie noch mit einer Portion Tiramisu den wahrlich perfekten Abend ausklingen ließen. Immer wieder waren sie während des Essens mit den Blicken aneinander hängen geblieben und immer wieder setzte Zacs Herz einen Schlag aus, wenn seine Freundin dann leise, verliebt kicherte. Er liebte sie an diesem Abend noch mehr, als je zuvor, und als die beiden danach das Restaurant verließen, noch einmal langsam am Strand hinab liefen und er sie erneut den Pier herunter zog, war er sich auch mehr als sicher, dass er genau die richtige Entscheidung traf. Und trotzdem war er unheimlich aufgeregt, als er - am Ende des Piers angekommen und nachdem sie sich dort noch lange in den Armen gelegen und den Sonnenuntergang beobachtet hatten - auf ein Knie sank und um die Hand von Ava anhielt. Es würde für immer eine seiner liebsten Erinnerungen bleiben wie sie ihre Hände vor das Gesicht schlug, wie man in ihrem Gesicht deutlich erkennen konnte, dass die Emotionen sie maßlos überforderten, und sie dann lachend und weinend zugleich vor ihm auf den Boden sank, um ihn fest in die Arme zu nehmen. Sie würde ihn heiraten. Die beiden würden heiraten. Er war noch nie so glücklich, so voller Energie gewesen. Es hatte sich noch nie zuvor alles so richtig angefühlt wie in diesem Moment, den sie so lange hinauszögerten wie möglich. Bis spät in die Nacht saßen sie einfach dort, am Ende des Piers, eng aneinander gedrückt und sinnierten entweder über ihre gemeinsame Zukunft oder waren ganz still, berührten sich einfach nur und küssten sich immer wieder verliebt.
Die Reaktion von Avas Eltern war dann zwar selbstverständlich ein großer Dämpfer und auch, als die beiden sich gemeinsam vor den Computer setzten und mit Zacs Mutter in England skypten, war sie ebenso nicht besonders glücklich darüber, dass ihr Sohn eine Frau heiratete, die sie noch nicht einmal persönlich kennen gelernt hatte, aber trotzdem ließen sie sich nicht die Freude nehmen. Sie würden trotzdem ihre Pläne verwirklichen, denn dabei ging es nunmal nicht um seine oder ihre Eltern und es ging auch nicht darum, ob sie die beiden finanziell oder mental unterstützten, sondern nur darum, ob sie glücklich waren. Zac und Ava. Und das waren sie, sie wollten das. Alles andere war unwichtig.
Auch nach ein paar Wochen schwebten die beiden noch auf Wolke 7 und planten immer mal wieder etwas für ihre kleine, intime Feier, aber umso absurder war es auch, dass Ava sich an diesem Tag gar nicht bei Zac meldete. Es war nichts passiert, die beiden hatten sich nicht gestritten und es gab eigentlich keinen Grund ihn mit Nichtachtung zu strafen, weshalb ging sie also auch nach mehreren Versuchen noch immer nicht an ihr Handy? Langsam begann der junge Mann sich Sorgen zu machen und weil auch Avas Freundinnen, die er kurz darauf kontaktierte, den ganzen Tag noch nichts von ihr gesehen hatten, fuhr er in der Mittagspause mit einem unguten Gefühl im Bauch nach Hause. Da waren völlig haltlose Ängste, die ihm durch den Kopf gingen, und er versuchte auch durchgehend sich einzureden, dass mit Sicherheit alles in Ordnung sei, aber als er die Tür geöffnet hatte, schaffte er es noch nicht einmal ihren Namen auszusprechen, weil direkt ein lautes Schluchzen durch die Wohnung hallte und sein Blick dadurch sofort auf seine im Badezimmer zusammengekauerte Freundin fiel. "Scheiße, Ava?! Ist alles okay?" Achtlos ließ er seinen Rucksack und den Schlüssel einfach auf den Boden fallen, ebenso wie sein Cap, und stürzte auf sie zu, um vor ihr in die Hocke zu gehen und seine Hände um ihr schmales Gesicht zu legen. "Was ist los? Was ist passiert, Babe? Warum weinst du so?" Dass da etwas auf dem Boden lag, was ihm eventuell die Antwort darauf liefern könnte, dafür hatte er gar keinen Blick.


RE: ZAC # AVA - Ava Nolan - 20.09.2016 22:17

Als Zac so auf sie zustürmte, wusste Ava gar nicht was sie tun sollte und das resultierte in einer Gegenfrage. „ Was machst du denn schon hier?“ Eigentlich war es das, was jede junge Frau in ihrer Situation sich wünschte. Jemand der da war, der sie Tröstete, Worte in den Mund nahm, die die Welt etwas weniger düster machten und der ihr die Last nahm, die sie eigentlich auf ihre Schultern hatte nehmen wollen – zumindest bis sie Sicherheit hatte aber hatte man nicht auch genügend Filme gesehen? Sobald die Nachricht ihren Mund verlassen würde, würde er sich umdrehen und gehen? Bei Zac war es nicht die typische Reaktion, bestimmt würde jeder andere Mann sich erstmal betrinken aber würde er den Frust nicht mit Sport versuchen weg zu bekommen? Würde er ihr nicht einen Vorwurf machen? Was, wenn er nun merkte, es ginge ihm alles zu schnell? Ava dachte auch an ihr Leben und ihre Zukunft, das Studium müsste sie so knapp vor dem Ende unterbrechen oder aber mit einem Babybauch zur Uni, danach mit einem Kinderwagen und die Blicke ertragen, die ihr zeigen würden, wie unvernünftig sie war. Was wenn sie dann auch noch damit alleine war? Sie war doch noch gar nicht bereit Mutter zu werden, oder? So Absurd es auch war, weil sie gerade mal nur zwei Striche auf einem Plastikteil gesehen hatte aber der Gedanke, die Schwangerschaft abzubrechen, der war ihr zwar gekommen aber er fühlte sich falsch und Schmerzhaft an – was, wenn Zac das nun in Erwägung zog, schneller als alles andere? Könnte sie das ertragen und läge da eventuell ihre Uneinigkeit, wo sie sonst in allem Harmonierten? In ihrer Zukunft tauchten bei den gemeinsamen Plänen immer auch Kinder auf, sogar mehr als eines aber eigentlich waren sie sich einig, damit war noch Zeit. Sie war so Ratlos, dass sie die Hände von ihm mit ihren umschloss, um ihr Gesicht zu befreien und es von ihm abzuwenden. Er war so in Sorge und ihre erste Reaktion war Ablehnung, das tat ihr im nächsten Moment so Leid, dass sie seine Hände doch fest drückte und unkontrolliert, hektisch mit ihren Daumen darüber strich. „ Zac... es ist.. etwas passiert. Ich wollte da noch mit dir drüber Reden aber ich war mir nicht Sicher und jetzt...“ Er verstand bestimmt kein Wort von dem Zusammenhanglosen Zeug, was sie nun von sich gab aber bevor sie einen neuen Versuch unternahm, kam erneut ein Schluchzen über sie und es folgten kullernde Tränen. Eine Hand hob sie deswegen um mit dem Handrücken das salzige Wasser zu sammeln und ihm wenigstens ins Gesicht schauen zu können, auch wenn sie ihn ganz verschwommen sah. „ Ich hatte so ein ungutes Gefühl, ich bin seid einer Woche... schon Überfällig.“ Manchmal war das bei ihr einfach so, wenn auch selten aber seid der Verlobung hatten die beiden die Finger so schwer voneinander lassen können, wie selten zuvor und dafür hatten die Pflichtbewussten Menschen auch ab und an mal etwas stehen oder liegen lassen. „ Also bin ich zur Apotheke und habe einen Test besorgt, ich hab die Uni geschwänzt und...“ Erst jetzt sah sie auf den Test am Boden, den er noch immer nicht wahrgenommen hatte, weil er viel zu sehr darauf Konzentriert schien, die schnell ausgesprochenen Worte von Ava zu verstehen. „ Ich bin schwanger.“ Genau dieser Satz viel so oft in den Teenie-Dramen und das war der Moment, wo sich so viele vor die Stirn schlugen. „ Ich hatte Angst, wie du reagierst und ich war selbst schon so durcheinander, ich dachte, wenn er negativ ist, dann habe ich dich umsonst damit verrückt gemacht.“ Lieferte sie auch sofort die Erklärung, warum er erst jetzt davon Erfuhr. Natürlich tat auch das ihr jetzt Leid aber sie hätte auch nicht anders gehandelt. Ava hätte mit Zac darüber gesprochen und sie hätte keine weitere Entscheidung alleine getroffen. Wie jetzt auch hatte sie keine Angst über ihre Gefühle zu sprechen aber manchmal sortierte sie sich erst gerne selbst, damit sie nicht so zerstreut und hilflos wirkte, wie jetzt. Ava war schon immer ein Mensch gewesen, der sehr durchgeplant schien und hier verlor sie jeglichen Überblick.


RE: ZAC # AVA - Zac William Coles - 23.09.2016 11:41

Ava lieferte Zac eigentlich genug Hinweise, aber bis zu ihrem ganz deutlich und unmissverständlich ausgesprochenem Ich bin schwanger hatte er keinen blassen Schimmer, was hier vor sich ging und warum seine Verlobte so weinte. Vielleicht wollte er es auch einfach nicht wahrhaben, vielleicht wehrte er sich innerlich dagegen und gab sich stattdessen den irrationalen Ängsten hin, dass es hier um eine schwerwiegende Krankheit ging, aber das war es nicht. Stattdessen lag dort ein Schwangerschaftstest neben Ava auf dem Boden und als ihn die Realität dieser Erkenntnis traf, da tat sie das mit so einer Wucht, dass ihm alles aus dem Gesicht fiel, er seine Freundin bloß erschrocken anstarren konnte und dann seine Beine unter ihm nachgaben. Er schaffte es so gerade noch Ava seine Hand zu entziehen, die er hinter sich auf die Fliesen drücken musste, um sich abzustützen, ehe er sich auf den Boden setzte und fassungslos zwischen ihrem verweinten Gesicht und ihrem Bauch hin und her sah. Und dann zwischendurch immer wieder auf den Test, den er gar nicht wagte zu berühren. "Du bist- was? Du bist schwanger? Wie-" Wie konnte das passieren? Dumme Frage, die ihm deshalb auch im Hals stecken blieb. Natürlich wusste er wie so etwas passieren konnte, er hatte nur nicht damit gerechnet, dass es ihm jemals so ging. Er plante doch sonst alles in seinem Leben, sogar jeder Tagesablauf hatte irgendwie ein Schema und jetzt- jetzt sollte er Vater werden? Ohne jemals zuvor ernsthaft mit seiner Verlobten darüber gesprochen zu haben? Natürlich, das Thema Kinder hatten die beiden schon diskutiert und zum Glück eine ähnliche Meinung und eine ähnliche Vorstellung für ihre Zukunft, aber doch nicht jetzt. Nicht so. Nicht unerwartet. Ungeplant. Nicht, während Ava noch studierte und Zac gerade darüber nachdachte ebenfalls für weitere zwei Jahre die Bank zu drücken, indem er auch noch seinen Master anschloss. Jetzt gerade lebte er nur von seinem Job im Jugendheim, die beiden hatten doch gar keine Stabilität, keine Rücklagen. Sie konnten sich gerade einmal selber finanzieren, wie sollte das dann mit einem Kind werden? "Was machen wir denn jetzt?", sprach er deshalb auch atemlos und noch immer geschockt aus, zog seine Hände durch die Haare, schüttelte den Kopf, blieb noch einmal mit den Augen am Test hängen und verlor sich dann irgendwo anders im Badezimmer, als er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Ava nur noch mehr weinte. Zac war eigentlich ein sehr emphatischer und einfühlsamer Mensch, er hatte sich auch bei Nele immer wieder auf seine Intuition verlassen müssen, um ihr die richtigen Dinge zu sagen und sie dadurch ein wenig zu beruhigen oder aufzubauen, aber dass er gerade völlig falsch reagierte und Ava vermutlich völlig falsche Signale sendete, das merkte er erst, als er den Blick hob und an ihrem verzweifelten Gesicht hängen blieb. Er hatte ihr seine Hände entzogen und der Schock über ihre Schwangerschaft nahm ihn so mit, dass er ablehnender wirkte, als er eigentlich wollte. Dabei war sie es, die ein Lebewesen in ihrem Bauch trug. Sie war es, die ihr Kind zur Welt bringen musste - oder eben nicht. Und sie war es auch, die mit all den Hormonen zu kämpfen hatte, die damit einher ging. Außerdem kannte er seine Freundin, sie würde sich wahrscheinlich selber die Schuld an allem geben und er gab ihr mit seiner Art auch noch das Gefühl, dass das gerechtfertigt war, obwohl er das gar nicht wollte. So war Zac nicht, überhaupt nicht, deshalb breitete er auch seine Beine ein wenig aus, winkelte sie an, rutschte etwas näher und zog Ava an ihren Knien das letzte Stück so dicht zu sich, dass er behutsam die Arme um ihren schmalen Körper schließen und sie sanft an seine Brust drücken konnte. "Ich liebe dich, Ava. Ich liebe dich und ich bin für dich da, okay? Egal, wofür du dich entscheidest - wofür wir uns entscheiden - wir schaffen das. Gemeinsam. Ich- Da hab ich einfach nicht mit gerechnet. Das passt nicht- in unsere Pläne." Und doch zog er behutsam seine Hand über ihren Rücken, bis auf ihr Becken hinab und dann wieder bis in ihren Nacken, wo er zart seine Finger in Avas Haut drückte. "Was- was machen wir jetzt? Wir sollten zum Arzt gehen. Wir sollten- wir sollten uns versichern, ob es wirklich stimmt. Oder? Und dann- Wir müssen darüber reden."


RE: ZAC # AVA - Ava Nolan - 24.09.2016 03:03

Als Zac ihre Finger von seinen löste, fuhr ihr ein Eiskalter Schauer den Rücken hinab. Ava wartete nur, dass er aufstand und ging. Sie heuchelte keine Stärke vor, sie weinte nur mehr, als er sich Distanzierte und diese Fragen seinen Mund verließen. Eine Reaktion zu erahnen, weil man dachte, man sei durch Filme darauf vorbereitet und sie dann wirklich zu Erleben, das waren Grundverschiedene Dinge. Darauf bereitete einen niemand vor. Auch wenn Zac versuchte mit der anderen Reaktion, mit seiner Nähe, zum Ausdruck zu bringen, er lehnte sie nicht ab und er machte sie auch nicht Verantwortlich, wählte er die Worte, die sie tief verletzten. Das war nicht sein Plan? Wie sie sich entschied? Auch wenn er sich korrigierte, sah er das als ihr Problem? War das sein Ernst? Waren deswegen so viel mehr Mütter alleinerziehend als Väter? Sah er sich so differenziert? Diese Fragen und diese Erschütterungen, die lösten in Ava aus, dass sie sich diesmal immer mehr von ihm entfernte. Innerlich – und dann auch Körperlich. Sie wusste, die beiden würden Reden müssen und sie wusste auch, der Test könnte falsch liegen aber gerade fühlte sie sich von Zac absolut abgestoßen. Er warf ihr zwar ein paar happen zu aber das reichte nicht, das reichte nicht um nicht selbst zu Verzweifeln. Deswegen war schon jetzt zu erahnen, was er damit erreicht hatte. Ava Stritt nicht laut, sie sagte auch selten etwas Kopfloses, was sie danach zurück nehmen musste und deswegen stand sie auch unheimlich gefasst auf, als sie sich von ihm befreit hatte. Sie nahm stumm den Test vom Boden um ihn in dem kleinen Mülleimer im Bad zu entsorgen und Zacs fragender Blick, der prallte von ihr ab. So wenig Eskalativ sie war, so deutlich ließ sie ihren Verlobten nun spüren, was seine Reaktion in ihr Auslöste. „ Ich... ich muss hier raus. Ich muss hier erstmal weg.“ Und egal ob er das auch als das beste Empfand oder er sie Aufhalten wollte, sie nahm sich das Recht heraus, nun auch so zu Reagieren, wie sie das am ehesten fühlte – ihr Blick mit Enttäuschung gefüllt und mit verletzten Gefühlen, der traf Zac dennoch, eher sie sich abwandte und ihre Jacke und Schuhe von der Garderobe nahm, die Jacke und die Tasche eng an ihren Körper geschlossen und mit halbwegs getrocknetem Gesicht die Wohnung verließ.
Ava fuhr an den Strand, sie war dort gerne wenn es ihr nicht gut ging und wenn sie nachdenken musste. Mit dem weiten Horizont wirkten die eigenen Probleme so klein aber diese hier, die waren nicht klein. Was wenn Zac irgendwann zu dem Schluss kam, dass war wirklich zu sehr gegen seine Pläne? Würde die Hochzeit nie stattfinden? Leider stellte sie sich diese Fragen alle alleine. Sie hatte Freunde und auch eigentlich ihre Ma, egal ob es da Streit gab aber nun schämte sie sich auch noch so sehr. Zac hatte ihr genau das Gefühl gegeben, was sie nicht haben wollte, dass sie einen dummen Fehler gezeugt hatten und immer wieder fand sie selber zu dem Ergebnis, eigentlich durfte sie diesen Gedanken nicht haben. Konnte sie ein Kind dann angemessen lieben? Ava erwischte sich aber jetzt schon mit der schützenden Haltung über ihrem Bauch. Ungewissheit ließ sich am schlimmsten ertragen und wenn Ava etwas wollte, konnte sie sehr energisch sein und auch wenn die Frauenärztin wegen Terminen eigentlich erst in ein oder zwei Tagen das Ergebnis des Testes checken wollte, machte sie so eine Szene, dass sie doch dazwischen geschoben wurde – wenn auch mit ewiger Wartezeit.
Mit dem Ergebnis, dem Endgültigem, strich sie noch ein wenig durch die Straßen. Bisher war ihr Handy ausgeschaltet aber nach zwei weiteren Stunden, als es draußen zu Dämmern begann, schaltete sie es ein. Nicht um zu sehen, ob Zac sich gemeldet hatte oder wie oft, sondern um ihn Wissen zu lassen, sie sei in einer halben Stunde Zuhause. Mehr nicht. Als sie endlich den Schlüssel ablegte, die Schuhe und die Jacke los wurde, spürte sie erst, wie der Tag an ihr gezehrt hatte. Mit der Tasche und dem Inhalt begab sie sich auf dem Weg ins Wohnzimmer. War Zac überhaupt hier?


RE: ZAC # AVA - Zac William Coles - 27.09.2016 19:48

Eigentlich war diese ablehnende Reaktion von Zac nicht mehr und nicht weniger, als der Schock, der ihn durchzog und die unerwartete Erkenntnis, dass da etwas mit seiner Verlobten und ihm passierte, das er nicht eingeplant hatte. Es ging nicht darum, dass er Ava nicht liebte oder dass er instinktiv das Kind von vornherein ablehnte, er war nur einfach überfordert, genauso sehr wie seine Freundin. Er hatte Angst, er war verzweifelt, hilfslos und er konnte nichts dagegen tun, dass diese Emotionen ihn anfangs gänzlich außer Gefecht setzten. Was sollte er denn auch anderes tun? Das hier würde sein Leben verändern, für immer, und natürlich fühlte er sich im Alter von 26 Jahren, ohne einen sicheren Job, ohne finanzielle Rücklagen und ohne handfeste Perspektiven noch nicht bereit für ein Kind. Das passte nicht in sein Konzept und er wusste, dass es bei Ava mit ihrem Studium und ihren Zukunftsvisionen nicht anders aussah, sollte man deshalb nicht auch alle Optionen in Erwägung ziehen? Sollte seine Verlobte ihm nicht wenigstens einräumen darüber nachzudenken? Hatte sie nicht auch wenigstens einen kurzen Gedanken daran verschwendet? Es war nicht so, dass für Zac eine Abtreibung die einzig logische Entscheidung war, im Gegenteil. Er wusste einfach nicht, was er tun wollte, aber deshalb wusste er auch nicht, was er Ava sagen könnte, um sie aufzuhalten, als sie sich ihm auf einmal unerwartet entzog. Dass er etwas Falsches gesagt oder getan hatte, das sah er in ihrem Blick, aber auf seine vielen Nachfragen reagierte sie gar nicht. Und obwohl er sofort aufstand, um sie aufzuhalten, zog sie sich wortlos ihre Schuhe an, nahm sich ihre Jacke und ging. Und Zac? Er konnte nichts anderes tun, als in der geöffneten Tür stehen zu bleiben und zu respektieren, dass Ava diesen Abstand jetzt brauchte. Seiner Meinung nach war das nicht richtig, seiner Meinung nach mussten sie das gemeinsam durchstehen und gemeinsam alle Möglichkeiten durchdenken, aber als er sich umdrehte, die Tür wieder schloss und dann in der stillen, leeren Wohnung um sich sah, da konnte er auch nicht verleugnen, dass diese Ruhe ihm auch die Freiheit gab den Schock erst einmal zu verarbeiten. Ganz für sich alleine.
Und das tat er auch. Normalerweise half ihm bei solchen Entscheidungen immer der Sport und die damit einher gehende körperliche Erschöpfung, aber diesmal zwang Zac sich am Küchentisch Platz zu nehmen und all die Gefühle unverfälscht zu fühlen, die sich in ihm ausbreiteten. Die Unsicherheit, ob ein Kind zum jetzigen Zeitpunkt in seinem Leben überhaupt Platz fand, und dann auch die Übelkeit, als er ernsthaft über die Alternativen nachdachte. Genauso wie für Ava fühlte sich auch für ihn eine Abtreibung nicht richtig an, dieser Fötus war schließlich ein Lebewesen. Es war sein Kind. Das von ihm und der Frau, die er so sehr liebte. Die Frau, mit der er doch sowieso sein Leben verbringen wollte. Die Umstände waren nicht optimal, auf keinen Fall, und Zac stand sogar nach geraumer Zeit auf, ging ins Schlafzimmer, setzte sich dort an den Schreibtisch und rechnete mehrmals, immer wieder, mithilfe der vielen Unterlagen und intensiver Internet-Recherche durch, ob es für die beiden irgendwie finanziell möglich wäre dieses Kind großzuziehen. Er versank regelrecht in all diesen Zahlen, ging jegliche Optionen im Kopf durch und das so gründlich, dass er richtig erschrak, als das Handy neben ihm auf einmal einen Ton von sich gab. Natürlich hatte er mehrmals versucht Ava zu erreichen, aber er wusste auch, dass seine Freundin sehr strikt war in dem, was sie tat. Wenn sie nicht mit ihm reden wollte und wenn sie jetzt erstmal Zeit für sich brauchte, dann würden auch unzählige Anrufe daran nichts ändern können, also hatte er irgendwann aufgegeben und sich lieber völlig in diese Zettel vor sich gestürzt. Bis er jetzt auf dem Display sah, dass seine Verlobte in einer halben Stunde wieder hier sein würde und er urplötzlich so schnell vom Stuhl aufstand, dass dieser beinah nach hinten umkippte.
Ohne recht darüber nachzudenken griff er nach seiner Jacke, stieg in seine Schuhe und lief nach unten, um joggend den Blumenladen ein paar Straßen weiter anzusteuern und dort einen lockeren, liebevolln Strauß mit weißen Gerbera und Wildblumen für Ava binden zu lassen. Eigentlich hatte er danach direkt wieder nach Hause eilen wollen, um rechtzeitig vor seiner Verlobten dort zu sein, aber als er am Supermarkt vorbei kam, stürzte er auch dort noch hinein, um ein paar Dinge zu besorgen, bevor er wieder nach Hause rannte, aber wegen der Verzögerung erst so spät da war, dass Ava schon vor ihm stand, als er atemlos die Wohnungstür öffnete. Für einen Sekundenbruchteil sahen die beiden einander erschrocken in die Augen und für einen kurzen Moment glaubte Zac sogar, dass diese Blumen und seine Einkäufe eine total dumme Idee gewesen waren, als er in ihr noch immer verweint wirkendes Gesicht sah, aber dann schüttelte er über sich selber den Kopf. Nein, er hatte einen Fehler gemacht. Er hatte ihr nicht die Sicherheit und Liebe geben können, die sie brauchte, und deshalb drückte er auch vorsichtig die Tür hinter sich zu und hielt den Strauß vorsichtig in ihre Richtung. "Es tut mir Leid. Es tut mir- unfassbar Leid, Ava. Ich wollte dir nicht das Gefühl geben, dass ich dich damit allein lasse. Mit- unserem Kind. Ich lasse dich nicht allein, ich bin bei dir und- Es tut mir wirklich, aufrichtig Leid." Während Zac redete, ging er langsam auf seine Verlobte zu, ohne den Blick von ihr abzuwenden, und legte schlussendlich behutsam seine Hand an ihre Hüfte, um seine Finger mit sanftem Druck in ihrer Haut zu versenken.


RE: ZAC # AVA - Ava Nolan - 28.09.2016 00:41

Viel weiter als bis zu den angrenzenden Türen, in die verschiedenen Zimmer der Wohnung, war sie noch nicht gekommen. Noch immer befand sich Ava im Flur und es übermannte sie fast die Trauer und Enttäuschung darüber, dass Zac anscheinend nicht hier war. Als sie gerade die Schultern deswegen sinken lassen wollte, vernahm sie das Vertraute klicken des Schlüssels in der Tür. Er kam wieder, er hatte eventuell auch draußen etwas Raum gesucht, seine Gedanken zu ordnen aber nun kam er Heim. Heim zu ihr. Er wollte nicht, dass sie alleine hier war und auch ohne diesen Strauß Blumen und auch ohne seine Worte, ihre Erleichterung war so enorm, dass sie die Tasche fallen ließ, die noch immer unter ihren Arm geklemmt hatte und in dem Moment, indem er sie an sich zog, konnte er auch spüren, wie sich seine Arme um seinen muskulösen Hals schlossen und sich ihr Körper an seinen schmiegte. Aus ihrer Vergangenheit heraus, wegen ihrer Eltern und auch aus einem Gefühl raus, was ihre Exfreunde ihr oft gegeben hatten, hatte sie öfter Sorge, dass sie Zac mehr liebte als es gut für sie war. Das sie ihn irgendwann damit einengen würde. Ihr Partner wusste das aber wie sollte man denn angemessen darauf reagieren? Ava und Zac waren sich sogar einig, dass man das mit Worten nicht aus der Welt schaffen könnte sondern sie arbeiteten viel eher beide stetig daran, dass sich diese Unsicherheit in ihr legte und falls es Zac zu viel wurde, hatte sie ihm schon mehrfach zugesichert, würde sie sich helfen lassen. Diese junge Frau hier hatte keine Angst vor ihren Gefühlen, sie hatte nur mehrfach den Eindruck, sie könnte damit etwas kaputt machen, was ihr wichtig war. Natürlich wusste sie auch, es war nicht gut gewesen, ihn eben so mager abzufertigen und deswegen nuschelte sie nun auch Nahe seiner Ohrmuschel ebenso eine Entschuldigung. „ Nein, nein, es... schon in Ordnung. Ich war nur selber... so neben mir und ich... habe deine Worte zu schnell Verurteilt.“ Und sie mochte es auch, Zac zu zeigen, wie verletzlich sie manchmal war und wie erschlagen sie sich davon fühlte, weshalb sie ihre Nase tief in seiner Halsbeuge versenkte und ihre Lippen kurz und zart zu einem Kussmund formte, der auf seine Haut traf. Nach und nach erst löste sie sich von ihm, um ihn anzusehen, um die Blumen anzuschauen und ein ganz vorsichtiges Lächeln ihr Gesicht etwas erhellte. Ava sah ihm ebenso tief und lange in die Augen wie er es tat und sie wusste nicht, was er dabei Empfand aber sie ließ sich ein wenig nur davon einnehmen, wie sehr sie diesen Mann liebte und das ihre bisherigen Entscheidungen beide Glücklich gemacht hatten. Danach ergriff sie seine Hand, mit der anderen ergriff sie die Tasche auf dem Boden und zog ihn behutsam ins Wohnzimmer, als sie sich aufgerichtet hatte. Noch konnte sie sich immerhin uneingeschränkt bewegen. Das kleine Licht in der Ecke des Sofas leuchtete, die Tasche stand neben den beiden, als sie sich gegenüber Zac niederließ. Ein Bein angewinkelt, dass sie ihren Oberkörper frontal zu ihm drehen konnte. Sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte und so zog sie das allererste Ultraschallbild aus ihrer Tasche. „ Ich... weiß, dass du vielleicht gerne dabei gewesen wärst aber ich wollte Gewissheit, eher wir... darüber Reden. Ab der sechsten Woche kann man auf dem Ultraschallbild eine Schwangerschaft auch ohne den Bluttest mit Gewissheit feststellen.“ Ava war davon total übermannt gewesen, dass man dort nun schon etwas erkennen konnte, dass hatte sie so unfassbar erschüttert und ihr nur mehr die Gewissheit gegeben, sie käme sich vor wie eine Mörderin ihres eigenen Kindes, wenn sie die Schwangerschaft abbrechen würde. Sie erklärte Zac das Bild mit Ruhe und Geduld, denn auch sie hatte erst rein gar nichts damit anfangen können. Dabei rutschte sie so nahe an ihn heran, dass ihr Knie sein Bein berührte. Erst danach sog sie tief die Luft in ihre Lungen und sah ihren Verlobten an. „ Ich... ich weiß, ich habe dich eben... überfahren und... glaub mir, ich war genauso... geschockt aber das... du darüber nachgedacht hast so schnell... was ich für eine Entscheidung treffe... das war zu viel für mich.“ Und wieder wurde ihr klar, wie sie ihre freie Hand über ihren Bauch legte und die andere fand ruhig auf dem Oberschenkel von Zac ihren Platz. „ Und auch, dass es nicht... in den Plan passt. Ich weiß, dass wir das bestimmt zu einem großen Teil dem zu verdanken haben, dass ich nicht anders Verhüten möchte und vielleicht hätte ich mehr aufpassen müssen, die Pille danach... nehmen oder was auch immer aber das... hat mich verletzt.“


RE: ZAC # AVA - Zac William Coles - 28.09.2016 18:20

All seine Sorgen und all seine Ängste fühlten sich auf einmal gar nicht mehr so schrecklich an, als Ava ihre Arme um Zacs Hals legte und ihren Körper warm gegen seinen drückte. Er könnte stundenlang seine Unterlagen durchforsten und immer wieder Zahlen zusammen rechnen, um darin irgendwo nach einem Gefühl von Sicherheit für ihn, seine Verlobte und das gemeinsame Kind zu suchen, und trotzdem fand er in seinen theoretischen Hochrechnungen nicht das Vertrauen und die Klarheit, die Ava ihm jetzt auf ganz anderem Wege gab. Finanzielle Rücklagen waren wichtig und Zac war sich auch darüber bewusst, dass ein Kind viel Geld einforderte, aber viel wichtiger als das war Zuneigung. Mehr als alles andere brauchte ein Kind die Liebe seiner Eltern. Und als Zac die Arme um seine Freundin legte, um sie sanft an sich zu drücken, da war er sich sicher, dass sie beide gemeinsam auch diese unerwartete Hürde schaffen konnten. Wenn sie nur zusammen hielten.
Liebevoll drückte er Ava wegen dieser Erkenntnis auch einen Kuss auf die Schläfe und hielt sie noch so lange dicht bei sich, bis sie ihn behutsam ins Wohnzimmer zog, wo er die Blumen auf dem kleinen Tisch ablegte und sich dann auf dem Sofa niederließ. Zum Glück durchbrach seine Verlobte die Distanz schnell von selber und als sie so nah an ihn heran rückte, legte er auch ganz selbstverständlich seinen Arm um ihr Bein. Zumindest so lange, bis er schon wieder erstarrte und seine Hand nutzte, um mit schwachen, zittrigen Fingern das Ultraschallbild an sich zu nehmen, das Ava ihm entgegen hielt. Natürlich wäre er gerne bei ihr gewesen, natürlich hätte er gerne mit ihr gemeinsam zum ersten Mal dieses Baby betrachtet, das aus ihm und seiner Verlobten entstanden war, aber in diesem Moment war er viel zu überwältigt davon, was er sah, dass der Rest keine Rolle spielte. Die Gefühle übermannten ihn völlig, während er sich erklären ließ, wo auf diesem verschwommenen, farblosen Bild der winzig kleine Körper zu finden war, gerade einmal so groß wie eine Erbse, und es brauchte auch eine Zeit lang, bis er nach Avas Worten den Blick von dem Bild wieder abwenden und ihr in die Augen sehen konnte. "Ich meinte- Das hab ich nicht so gemeint." Noch einmal sah er auf das Abbild seines Kindes, aber legte das Foto dann so vorsichtig als wäre es zerbrechlich auf dem Couchtisch vor sich ab und drehte lieber seinen Körper so weit zu seiner Verlobten, dass er erneut einen Arm um ihr Bein und den anderen auf die Lehne legen konnte, um behutsam seine Finger durch ihre Haare zu ziehen. "Ich gebe dir nicht die Schuld an irgendetwas und ich wollte damit auch nicht sagen, dass das - das Kind - unser Kind - dein Problem ist. Es ist nur- Es lebt in deinem Körper, Ava, und egal, was ich für richtig halte, hab ich letztendlich- keinen Einfluss auf deinen Körper. Verstehst du? Deshalb hab ich das gesagt. Und es tut mir wirklich Leid, wenn das falsch bei dir ankam. Aber-" Noch einmal hielt Zac kurz inne und senkte seinen Blick auf die Hand seiner Verlobten, die so schützend über ihrem Bauch lag, ehe er vorsichtig lächelte. "Aber ich möchte das Kind. Unser Kind. Ich möchte mit dir eine Familie gründen und ich möchte mit dir alt werden und irgendwann sogar unseren Enkelkindern beim Spielen zusehen. Und Urenkeln. Und Ururenkeln. Es war so nicht geplant, das stimmt, aber- ich hab grad den ganzen Nachmittag damit verbracht alles durchzurechnen und ich denke- ich denke wir könnten das trotzdem schaffen. Für die ersten ein, zwei Jahre wird diese Wohnung reichen. Irgendwann müssten wir uns natürlich etwas Größeres suchen, aber- für den Anfang ist das okay. Und wenn ich jetzt nicht weiter studiere, sondern mir einen Vollzeit-Job suche, irgendwo im sozialen Bereich, dann sind wir auch erstmal abgesichert. Nebenbei könnte ich vielleicht noch Boxtraining anbieten oder Personal Training, irgendetwas, das noch ein bisschen mehr Geld reinbringt. Du müsstest dein Studium wahrscheinlich für ein Semester unterbrechen, aber vielleicht kannst du auch mit deinen Dozenten reden, dass du dir den Stoff aus den Vorlesungen selber aneignest. Und hinterher, wenn unser Kind dann da ist, dann beendest du es als Abendstudium. Oder Fernstudium. Wenn wir außerdem noch ein bisschen Unterstützung vom Staat kriegen, dann müsste das - finanziell gesehen - eigentlich funktionieren." Zumindest hatte Zac laut seinen Berechnungen nie rote Zahlen geschrieben. "Ich kann meinen Master auch später immer noch machen, das läuft mir ja nicht weg. Da gibt es mit Sicherheit auch noch viel zu durchdenken und wir müssten darüber reden wie wir uns das in den ersten Jahren vorstellen, weil ich nicht möchte, dass unser Kind in fremden Händen groß wird, während wir beide arbeiten gehen, aber es könnte funktionieren. Wenn du- das auch willst." Dass Zac sich noch immer eher von seinem Kopf leiten ließ, als von seinem Herzen, das merkte man hieran mal wieder ganz deutlich.


RE: ZAC # AVA - Ava Nolan - 28.09.2016 22:46

Ava musste einfach Lächeln und ihren Kopf behutsam gegen die Hand ihres Verlobten lehnen. Sie drehte ihn sogar seitlich um ihm einen Kuss auf seine Finger zu hauchen, eher sie ihn wieder ansah. „ Ich habe mich selbst gefühlt wie in einem dieser Teenie Filme und als deine Reaktion erst so war, da habe ich... einfach Angst bekommen. Ich weiß das es auch eine Möglichkeit wäre aber ich... konnte diesen Gedanken gar nicht greifen. Ich würde mir das nie verzeihen, wenn ich ein Kind einfach... weg machen lassen würde.“ Weil das alleine aber nicht nur die Schuld von Zac war, legte sie behutsam ihre Hand auf seine, die auf ihrem Bein verweilte. „ Ich hätte dir auch die Chance geben müssen, dich Emotional darauf vorbereiten zu können... immerhin hatte ich mehr Zeit, mir Gedanken zu machen und das tut mir Leid. Du hast mir nicht einmal einen Vorwurf daraus gemacht, dass du es so... Erfahren musstest. Das ist lieb von dir.“ Weil Zac war, wie er eben war, musste sie leise Lachen bei dem Gedanken, wie er sich diese ganzen Pläne in seinem Kopf zurecht gelegt hatte, während sie völlig von ihren Gefühlen geleitet am Strand gesessen hatte und danach beugte sie sich vor, legte ihre schlanken Finger an sein Kinn, um ihn zärtlich zu Küssen. „ Ich Liebe dich, du ergänzt mich... total.“ Und wieder verließ ein Lachen ihre Lippen, eher sie sich erneut zurück lehnte. „ Ich habe mir noch keine Zahl durch den Kopf gehen lassen. Meine ersten Gedanken waren, wie meine Eltern sagen, sie haben es doch gewusst und deswegen alleine haben wir uns verlobt und wie alle die Hände vor die Stirn schlagen, wenn man so eine junge Mutter sieht, mit nicht einmal einem abgeschlossenen Studium. Ich habe mich auch schon alleinerziehend mit einem Putzjob gesehen...“ etwas verlegen aber mit einem Grinsen, weil es etwas Überspitzt ausgedrückt war, senkte sie den Blick. Das hätte sie von ihm nicht denken dürfen. Trotzdem sollte er nicht meinen, Ava nahm das alles als Witz hin und im nächsten Blickkontakt lag da auch Ernst. „ Ich habe auch Angst. Finanziell, wegen dem Studium, ob ich das... überhaupt schaffe. Mutter sein. Ich will mein kind bestimmt auch nicht zu meiner Familie geben tagsüber aber ich weiß auch noch gar nicht, wie man dem gewachsen wird... ich wollte eine Familie, irgendwann aber ich wollte da in meinem Job auch schon mit Kindern gearbeitet haben. Ich habe Angst vor... einer Schwangerschaft, auch was das mit einem Körper anrichtet aber egal, was da kommt, ich weiß, dass alles keinen Sinn mehr hätte, wenn ich das Kind abtreiben lassen würde. Keine dieser Etappen in meinem Leben könnte mich glücklich machen, in der Gewissheit, ein Lebewesen, was von uns beiden kommt... umgebracht zu haben.“ Zac sah, wie ehrlich diese Worte waren. Man hörte oft von Frauen, die sich das ihr Leben lang vorwarfen und Ava wäre eine dieser Frauen. Da war sie sich so Sicher. " Das würde mich zerstören auch wenn ich nun angst habe, es könnte... Uns zerstören. Weil alles so schnell geht und weil da so viel Verantwortung wartet." Ja ava hatte auch Angst ihre Entscheidung kostete sie am Ende ihre Beziehung.